Mondina erbittet sich das Wort und wendet sich an Jolhag.

Euer Einwand klingt wohldurchdacht. Ich schließe mich eurer Meinung an und fordere, dass es eine Mindestanzahl gibt, bei deren Nichterscheinen der Rat als nicht beschlussfähig gelten muss. Eine Mindestzahl von neun Sitzen pro Stimmkreis, die besetzt sein müssen, schlage ich als Grenze vor.

Es tut mir übrigens leid, wenn ich den Stimmkreis als Wahlkreis bezeichnet habe. Die Idee, dass die Bürger selbst abstimmen könnten, ist mir bisher noch nie in den Sinn gekommen. Mondina schüttelt ratlos den Kopf über eine derart verdrehte Idee.

Genau zum dem Zeitpunkt, als eine hitzige Diskussion über irgendwelche Paragraphen im Gange ist, betritt Erik der Rote die Halle, die riesige vergoldete Sonne der Praios blendet ihn. Er schaut einmal in die Runde, und sieht den Hetmann der Thorwaler Hjaldar zusammen mit Thurek sitzen. Erleichtet darüber, daß der Hetmann den auch den Weg hierher gefunden hat, macht er sich auf den Weg, um sich zu den beiden zu setzen. Um die Diskussion nicht zu stören, flüster er.

Seid gegrüßt, Hjaldar und Thurek! Bei Swafnir, wie geht es denn zur Sache?! Da war die Atmospähre auf unserem Hjalding doch entspannter. Aber was will man von diesen Bannstrahlern auch erwarten?! Hier gibt es ja nicht einmal Met. Aber sagt an, hat sich der Weg hierher gelohnt?

Auch Kitiara hebt wieder ihre Hand und wartet, bis der Praiosdiener ihr das Wort erteilt. Dann richtet sie ihren Apell an Korhart:

"Ihr meintet, dass dies nicht in der Satzung festgelegt werden muss, bis der Rat nicht getagt hat. Ich aber sage, wenn es nicht darin festgelegt ist, so ist Meister Jolhags Befürchtung, wie ein einzelnes Subjekt diese Regelungen ausnutzen kann - und seht einmal davon ab, dass er zwei Namen nannte, von denen Ihr ausgehen werdet, dass diese ein solches Verhalten nicht an den Tag legen werden oder nicht können, weil sie zu lange für die Entsendung eines Vertreters benötigen werden, so wird der von Machtgier Geleitete die Unverfrorenheit besitzen, seinen Willen schnell genug durchzusetzen und einen Platz besetzen - sehr berechtigt und wird sehrwohl unsere Wahl beeinflussen. Ich will immer das Gute in einem jeden von uns sehen. Aber ein Mann der Gerechtigkeit verschrieben bittet nicht in Versuchung geführt zu werden, so dürfen wir doch auch nicht den Ersten, der dem Rat angehören wird in Versuchung führen. Sicherlich ist die Satzungsänderungsmöglichkeit ein wichtiger Punkt Eures Rates, denn die Zukunft wird sich verändern, der Tag mag kommen, dass wir neue Gebiete aus den Schatten befreit sehen können oder *leiser und missmutiger* andere verlieren *schneller und wieder in normaler Lautstärke* - höchstens die Götter wissen, was die Zukunft bringt. Aber solange nicht ein Kaiser selbst diesen Rat führen mag, dem Machtstreben über Gerechtigkeit nicht von Nöten, muss dieser Rat sich selbst in Frage zustellen fähig sein. Und dieses kann nicht möglich sein, wenn er nur von einer Person oder vielleicht von dreien, von denen zwei verbündet sind und die zwei Drittelmehrheit problemlos erhalten können, um die Satzung so zu ändern, dass ein jeder andere entmachtet oder sie leicht ein Stimmenübergewicht bekommen können, geführt wird."

Sie tritt wieder zurück, wendet sich an Mondkerz, bemerkt seine Miene, lächelt ihm kurz zu, reckt sich zu ihm hoch und haucht ihm einen Kuss auf die Wange. Leise säuselt sie: "Entschuldige Liebster! Ich war gerade etwas in Gedanken versunken." Dann wartet sie erst noch Korharts Antwort ab, ehe sie sich Lina und Mondkerz zuwendet und leise spricht: "Wenn ich denn vorstellen darf? Lina ... *einen Bruchteil eines Augenblickes scheint sie an dieser Stelle, ihren Blick noch auf Lina gerichtet, zu zögern* das ist Mondkerz, Mondkerz ... Lina."

Bei Kits Kuss spielt ein Lächeln auf Mondkerz Lippen. "Nicht so schlimm Liebste, ich sehe ja das du die Sache hier noch nicht aufgegeben hast." schüttelt leicht den Kopf und sein Lächeln verschwindet "Aber solange wir uns hier um einzelne Vorschläge streiten, anstatt aus allen Vorschlägen ein gutes Ganzes zu entwerfen, wird die Sache an der Selbstgeltung des Einzelnen scheitern." Mondkerz streicht ihr dann sanft über die Wange und mit einem schmunzeln nickt er in Richtung der Horasierin. "Irgendwann mußt du mir auch mal erzählen, seit wann du dich von Gepuderten so beeindrucken läßt."als Kitiara ihm dann Lina vorstellt, verbeugt er sich leicht und spricht an Lina gewndt: "Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen."

Auf diesen Einwand antwortet Korhart
Ich sehe das Problem bei der Setzung einer Mindestmenge an Stimmberechtigten die, dass der Ordensrat auch zu Zeiten existieren soll, wenn viele kircheninterne Ordensräte nicht in der Lage sind, jemanden zu entsenden. Wir könnten aber das Problem des ersten Mitglied des Ordensrat umschiffen, wenn wir definieren, wann dieser das erste mal tagt und für wann die Satzung verabschiedet wird. Dann gibt es einen Stichtag, bis dahin jeder kircheninterne Ordensrat, zumindest jene, welche sich bilden werden, Zeit hat, einen Stimmberechtigten zu entsenden.

Kitiara will sich gerade an Mondkerz wenden, um ihm doch noch zu antworten, als er auf die Stuhlreihen weist. Sie nickt schließlich nur und hebt wieder die Hand. Als Praiomir von Ralerau ihr zunickt, tritt sie abermals einen Schritt vor und spricht zu Korhart:

"Nun mag ich verstehen, woher Eure Bedenken stammen. Dann schlage ich einen neuen Kompromiss vor: Verlangt die Mindeststimmzahl eben zumindest für eine Satzungsänderung. Dann mag dieser Absatz auch nicht in Zukunft ausgenutzt werden, wenn aus irgend welchen Gründen tatsächlich Kirchenräte aufgelöst dastehen oder niemanden entsenden konnten und Euer Rat verliert nicht seine Handlungsfähigkeit vollständig, wenn er nur aus wenigen besteht. Obwohl ich auch nicht im geringsten verstehen mag, inwiefern uns geholfen sein mag, wenn der allaventurische Rat bei einem Stimmungleichgewicht dennoch prekäre Weisungen erteilen darf. Ich weiß nicht, wie so die Integrität der Orden geschützt bleiben kann."

Mondina erbittet sich erneut das Wort.

Der Rat kann natürlich tagen, wann, und mit wievielen er will. DOCH...Mondina macht eine Pause.
der Rat kann doch nur Beschlüsse fassen, wenn auch genügend Stimmberehtigte anwesend sind, um seiner Entscheidung Nachdruck zu verleihen.
Als Kompromiss lege ich die Möglichkeit nahe, dass Ratssitze, die aus ernsten Gründen nicht besetzt werden können, eine schriftliche, versiegelte Nachricht schicken, in dem sie für die Zeit der Abstimmung auf ihren Sitz verzichten, so dass dies als Enthaltung gewertet werden kann. Eine kurzfristige Verzögerung des Rates muss aber bei akuter Indisponenz in einer wichtigen Frage ebenso möglich sein.
Sollte ein Ratssitzer auf die Anwesenheit verzichten, so wird er weder als an- noch als abwesend gewertet und die Anwesenheitsklausel zur Beschlussfähigkeit ignoriert diesen Platz vollständig, der Vertreter und seine zu Vertretenden haben dann in jedem Falle den Beschluss zu akzeptieren und zu unterstützen.
Sie setzt sich wieder.