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Amirs Teestube - Wo ist Amir?

Fr 03 Okt, 2014 15:43

In kaum mehr als einem Häusereingang hat ein beflissener alter Abajaide ein kleines Stück seiner Heimat inszeniert.

Staubige Teppiche sind bis auf die Straße ausgelegt und laden ein, in die kaum mehr als 12 Schritt messende Häusernische zu treten. Nur ein paar hängende Schleier trennen das kleine Teehaus von der Straße und ein bronzenes rauchendes Gefäß, das von der niedrigen Decke hängt verströmt einen schweren Geruch, der sogleich an Geschichten von 1001 Nacht denken lässt.

Tritt man ein, sieht man zunächst eine Theke mit zwei Plätzen, wendet man den Blick dann nach rechts sieht man einen einzigen niedrigen Tisch, um den herum zwei stoffbezogene Bänke und ein paar Sitzkissen vielleicht fünf bis acht Personen Platz bietet.

Die Gasse in der sich die Teestube befindet, mündet im westlichen Teil des Marktplatzes von Vellhafen - ein wenig gefragter Teil unter den Händlern, da dieser schon bald nach der Mittagsstunde im Schatten liegt. Entsprechend niedrigerer Qualität sind die Buden und Stände, die sich hier sammeln.


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In dieser Testube ereignen sich eines Tages seltsame Dinge:

Apasias wunderliche Erlebnisse zu Vellhafen

Die Sonne hat den höchsten Stand am Tage noch nicht erreicht, als Aspasia schon die Universität verlässt. Die Vorlesung war anstrengend, der Professor, ein Gast aus fernen Landen, hatte zwar Imperial gesprochen, war dieser Sprache aber offensichtlich nicht so ganz mächtig. Das bedeutete, man musste ganz genau zuhören und mitunter den Sinn seiner Worte auch mehr erahnen, als verstehen.

Sie geht in Amirs Teestube um sich bei einem Becher des ausgezeichneten Südblatt-Tees, den der Abajaide dort unter anderem anbietet, zu erholen und zu stärken für das angedachte häusliche Studieren am Nachmittag. Sie ist dort der einzige Gast und setzt sich an den Tresen. Freundlich begrüsst sie der Teestubenwirt und bereitet und serviert ihr schnell den gewünschten Tee zusammen mit etwas süßem Gebäck. Aspasia lehnt sich zurück, entspannt sich in der zauberhaften Atmosphäre der Teestube und genießt den heißen wohlschmeckenden Tee.

Aber etwas ist anders als sonst. Amir ist anders. Aspasia macht sich Gedanken über den Mann, den sie ungeheuer sympathisch findet und der sich heute eigenartig verhält. Statt gelassen an seiner Wasserpfeife zu ziehen, wie er es sonst zu tun pflegt, studiert er offenbar ein Bündel Dokumente, nickt zwischendurch immer mal wieder, so als würde er sich selbst etwas bestätigen. Nach einer kleiner Weile hebt er den Kopf und schaut Aspasia ernst an. Sehr lange. Sehr ernst.

Als sie gerade anhebt, ihn zu fragen, warum er sie so intensiv und fragend mustert, steht der Abajaide auf, kommt um den Tresen herum zu ihr und murmelt: "Ja, so ist es richtig. So werde ich verfahren."

Fragend schaut Aspasia den Mann mit der gebräunten Haut und den freundlich blitzenden Augen an. Der erwidert ihren Blick, geheimnisvoll lächelnd und drückt ihr plötzlich das Bündel mit den Dokumenten, ein kleines handgeschriebenes Buch und einen Schlüsselbund mit vielen Schlüsseln in die Hand.

Dann spricht er leise aber entschlossen: " Es ist vollbracht und ich muss mich von manchen Dingen trennen. Euer Besuch bei mir ist gerade passend. Ich weiß, dass ihr diesen Ort und meinen Tee liebt. Vom Tee gibt es noch einen großen Vorrat und in dem Büchlein hier steht, bei welchem Händler ihr die Vorräte ergänzen könnt, ebenso findet ihr dort einige Rezepte. Ihr habt den Kopf und die Möglichkeiten dazu, mein Werk fortzusetzen, ich weiß es. Dazu haben wir uns oft genug unterhalten. Tut es. Denn ich muss weg."

Ohne eine Antwort der völlig verdattert dasitzenden Aspasia abzuwarten verlässt Amir die Teestube, sich nochmal umsehend und Aspasia freundlich lächelnd zuzuwinkend und rufend: "Sie gehört dir. Und die anderen auch. Halte sie Ehren."

-Fortsetzung und AB "Wo ist Amir?" folgt in Kürze-
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