Heldenseuche

Kaiserreich, Fürstentum Thelessa...

Heldenseuche

Beitragvon Xondorax » Fr 24 Aug, 2012 21:15

Die weißen Mauern des Klosters nahe bei Lago Alto leuchten im Licht der untergehenden Sonne. Ein leichter Wind streift über die Bäume, welche den Weg zur Klostereigenen Kapelle säumen.
Leise werden die sechs Männer von dem Zwitschern der Vögel begleitet, während sie die hölzerne Bahre auf ihren Schultern tragen. Ihre braunen Kutten werden vom Wind erfasst, doch keiner der Männer interessiert sich dafür. Mit gesenktem Haupt und übergezogener Kapuze schreiten sie auf die Kapelle zu.
Das Tor zum Todesacker seufzt auf, als es von einem Mönch aufgedrückt wird, der dort auf die Männer wartete.
"Ist das Bruder Luca, der Kleriker?", fragt er in Aurento und schaut den Trägern entgegen.
Die Männer bleiben stehen und nur der Vorderste hebt seinen Kopf.
"Ja, Bruder Lorenzo, das ist Bruder Luca. Wir geleiten ihn auf unseren Todesacker, um ihn zu verbrennen, wie er es sich wünschte."
"Wie ich sehe ist er alleine. Keine Freunde?"
"Nein, es ist niemand dabei. Er erwähnte in seinem Schreiben an uns einen Ernir, doch diesen fanden wir nicht."
"Nun, Athos wird sich seiner annehmen.", erwidert der alte Mann am Tor.
"Ein Mann in der Stadt sprach uns an und fragte nach der Seuche, die Bruder Luca zum Verhängnis wurde. Als wir ihm davon berichteten, erzählte er uns von einem Lawister, welcher an den gleichen Zeichen leidet."
Der grauhaarige Mann am Tor nickt nachdenklich und lässt dann die Männer passieren.
"Hoffen wir, dass er es überlebt.", flüstert er leise zu sich.
Die kleinen Steine auf dem Weg knirschen unter den Füßen der Männer, als sie auf das gestapelte Holz zuschreiten. Vorsichtig durchschreiten sie einen Ring aus Mönchen, die mit Fackeln um das Holz stehen. Ein Summen entsteht unter den Mönchen, als Luca auf das Holz gelegt wird.
"Athos nimm dich seiner an.", rufen die Mönche immer wieder im Chor, während vier Mönche auf das Holz zu schreiten.
Wie ein Mann stecken sie ihre Fackeln in das Holz, als die Sonne hinter den Bergen versinkt. Knisternd frisst sich das Feuer durch das Holz und hat auch bald Luca erreicht.
Bis spät in die Nacht stehen die Mönche um das Feuer und summen.

***************

Zur selben Zeit liegt ein Mann in Eisentrutz auf einem Bett in einer Taverne. Husten mit blutigem Auswurf peinigt ihn, während er sich auf dem Bett hin und her wirft.
Nur eine Heilerin steht an seinem Bett und tupft ihm den Schweiß ab.
"Ihr Götter helft.", fleht die Frau während Lawister sich immer mehr dem Totenreich nähert.
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Re: Heldenseuche

Beitragvon Xondorax » Mo 27 Aug, 2012 07:40

Immer wieder wird neues Wasser heran getragen, um den schwitzenden Körper zu kühlen und abzureiben. Von Blut verkrustete Mundwinkel zucken im Fieberwahn und die Augen wandern wild hinter den Lidern hin und her. Immer wieder bäumt sich Lawister auf, spuckt Blut und verflucht die Götter.
Diese verfluchten Orks und die ignoranten Götter.
Ein Bote betritt das Zimmer in der Trutzburg und überreicht Linisa, der Heilerin, ein Pergament. Leise zieht sich der Bote in eine Ecke zurück und wartet.
Onaric Nulandr, der Hausverwalter von Lawister ist besorgt und hat uns geschrieben wo wir seine Frau finden können. Versucht es an zwei Orten, meint sie zu dem Boten. In Ihrem Orden, den ich in dem Pergament niederschreibe und im Eiskönigreich. Geht und beeilt Euch, denn ich weiß nicht wie es weiter geht. Er kämpft, doch weiß ich nicht wie lange noch.
Der Bote nimmt das Pergament entgegen und läuft sofort aus dem Zimmer.
Draußen steht sein Pferd angebunden, welches er sofort besteigt und Richtung Süden davon reitet.

Besorg schaut Linisa auf den Mann hinab. Da er keine weitern Namen erwähnt, weiß sie nicht ob in Eisentrutz noch Angehörige oder Freunde vorhanden sind.
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Re: Heldenseuche

Beitragvon Xondorax » Di 28 Aug, 2012 21:33

Stundenlang versorgt Linisa die Wunden des Patienten, während der Assistent der Heilerin die Verbände auswäscht.
Die Wunden hören nicht auf zu eitern. , bemerkt die Heilerin leise.

Während sich Linisa um die äußeren Wunden besorgt ist, fechtet Lawister einen inneren Kampf aus. Einen Kampf, der den Tod bedeuten könnte und er träumt:

Die ersten Wochen lief Lawister in einer Gruppe von vier Personen zwischen Eisentrutz und Berenhavn hin und her. Immer wieder wurden die beiden Männer und die beiden Frauen in Gefechte verwickelt. Gefechte, die nicht immer zu ihren Gunsten ausgingen.
Der Regen prasselte in der Nacht auf sie nieder und in der Dunkelheit konnten sie ihre Feinde nicht entdecken. Erst als die ersten Pfeile neben ihnen einschlugen, wurde ihnen bewußt wie nah der Tod ist.
Grunzende Laute und das Geschrei scheinbar unzähliger Kehlen erschallt aus dem Wald um die Vier herum.
Der Kampf war heftig und nur dem Umstand das noch andere Helden in der Gegend waren, ließ sie über die Gegner triumphieren. Leider gab es Verluste und eben genau zu diesen gehörte Lawister auch .... nein .... noch gehört er dazu.


Immer wieder wird Lawister von dem Traum geplagt und immer wieder tauchen die Gesichter seiner Begleiter vor ihm auf. Doch wo waren sie?
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Re: Heldenseuche

Beitragvon Xondorax » Mi 29 Aug, 2012 07:53

Linisa kommt aus der Trutzburg und läuft vor der Tür auf und ab. Immer wieder schaut sie zu dem beleuchteten Fenster im ersten Stock, wo ihr Patient liegt. Sie holt tief Luft und schaut in die frühe Nacht, als sie von einer Cronarhi angesprochen wird.
Höfflich, wenn auch in einem gebrochenen Imperial, fragt diese die Heilerin ob alles in Ordnung ist. Linisa erzählt der Cronarhi von Lawister und das dieser von vergifteten Orkpfeilen getroffen wurde.
Als die Cronarhi von den Pfeilen hört und auch einen sieht, bietet sie ihre Hilfe an, da sie über entsprechende Erfahrungen mit den Giften der Orks verfügt.

********************

Währenddessen kommt die Frau von Lawister in die Stadt. Auf dem Weg nach Eisentrutz hat sie die Pferde bis zur absoluten Erschöpfung angetrieben und auch sie hat nicht geruht.
Sofort macht sie sich auf die Suche nach Lawister.

********************

Gerade als Linisa mit der Cronarhi nach oben gehen möchte, erreicht auch Minea die beiden Frauen und fragt sofort nach Lawister. Sie hört noch, das Lawister zu Ader gelassen werden soll, um das Gift aus dem Körper zu entfernen.
Linisa führt die beiden Frauen die Treppe hoch, wo man auf dem Absatz wieder den Schmerzensschrei hört. Als sie die Tür öffnen zeigt sich ein Chaos im Zimmer. Lawisters Rüstung liegt herum und blutverschmierte Verbände liegen herum. Andere Verbände lieben als Haufen auf dem Tisch und zeigen eine gelbliche Farbe. Es riecht nach Tod. Ein junger Assistent reinigt die eintrigen Wunden und tupft den Schweiß von Lawisters Körper.
"Ick hab ma jehört, det Kranke so Selbstheilungskräfte entwickeln tun wennse sehen det sich det Leben noch lohnen tut!", meint die Cronarhi als Minea sofort zu Lawister geht.
Lawisters Körper zeigt fünf eitrige Wunden, in denen die Pfeile gesteckt haben. Die drei Wunden im Bauchbereich sind Handgroß, während die an der linken Schulter und an den linken Rippen eher die Größe von einer Faust haben.
Während sich Minea um Lawister kümmert, sprechen die Heilerin und die Cronarhi darüber was als nächstes zu tun ist.
Plötzlich schreit Lawister auf, als Minea die Wunden reinigt und dann sackt er ohnmächtig zusammen.
"Immer wenn wir diese Wunde säubern passiert das", meint Linisa und zeigt auf die fünf Pfeilspitzen, von der sich eine unterscheidet. "Wir haben alle raus geholt."
"Det Jift is ja schon innen Blut drinne - ick würd die Wunden verbinden und eenen kleenen Schnitt annen Arm oder annen Bein machen wo man denn det Blut rauslassen kann. Denn können die Wunden heilen und tun aufhörn zu eitern“, meint die Cronarhi als Minea den Vorschlag macht Heilmittel auf die Wunde zu geben.
"Wir sollten beginnen. Ich weiß nicht wie viel Kraft er noch hat. Seit Tagen liegt er hier so", meint Linisa und holt ein Messer.
"Das hilft nicht, dass bringt ihn um!", wirft Minea sofort ein und wird noch blasser.
Die Cronarhi kann Minea verstehen und macht den Vorschlag Lawister vorsichtig Heilmittel in den Mund zu träufeln, was Minea sofort übernimmt.
Genau in diesem Moment wird Lawister, mit einem Chirurgenbesteck von der Cronarhi, auch zur Ader gelassen, um das Gift aus seinem Körper zu spülen.
Nach einigen Momenten drückt die Cronarhi einen Verband auf die Wunde. "Det reicht erstmal!"
Linisa nickt und schaut auf Lawister. "Ich denke das werden wir noch einmal machen müssen. Fünf giftige Pfeile sind schwer zu verkraften."
...
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Re: Heldenseuche

Beitragvon Xondorax » Mi 29 Aug, 2012 22:40

...
Noch immer presst Konstanze einen Verband mit all ihrer Krauft auf die Stelle, wo sie Lawister zur Ader gelassen haben, während draussen die Nacht über Eisentrutz herein gebrochen ist.
Linisa hat unterdessen das Fenster geöffnet und zusammen mit dem Assistenten ein wenig im Raum aufgeräumt. Schwer atmend, schwitzend und unruhig liegt Lawister derweil auf dem Bett und schluckt das Heilmittel, das Minea ihm verabreicht. Keinen Milimeter weicht sie von seiner Seite und benetzten seine Lippen.
Lawister hat seit einiger Zeit nicht mehr aufgeschrien, doch kann man sehen das er noch immer Kämpft. Doch scheint das Blatt zu seinen Gunsten zu sein.
"Du tust erschöpft aussehen! Soll ick dich wat zum Essen holen?", meint die Cronahri zu Minea.
Linisa schaut die beiden Frauen an und lächelt erschöpft. "Ich denke wir könnten alle eine Stärkung gebrauchen. Auch muss das Bett bezogen werden, die Matraze getauscht und neue Verbände beschafft werden."
"Ick mach den Patienten eenen Hirsebrei! Wer will noch?"
"Wie kannst du nur an essen denken?", fragt Minea etwas vorwurfsvoll die Cronarhi. "Ich mach das Bett und achte darauf das kein Unrat in seiner Nähe mehr rumliegt."
Die Heilerin spricht zur selben Zeit mit ihrem Assistenten und bitten ihn neue Kleidung für beide zu holen. "... denke auch an neue Verbände und zwar viele."
Während der Assistent das Zimmer verlässt, kümmert sich Minea um das Bett und Konstanze bereitet ein wenig Brei zu.
Nach einiger Zeit hat sie einen wohlriechenden Hirsebrei zubereitet. "Falls ihm nach wat zum Essen is - det jibbt ooch Kraft!"
"Und du solltest dir mal ausruhen! Und vielleicht ooch wat essen! Ick hab noch een paar Beeren! Magste Beeren innen Hirsebrei?", meint sie dann zu Minea.
Linisa nickt der Cronarhi dankbar zu und läßt sich erschöpft auf einen Stuhl nieder, als Lawister wieder aufschreit.
Die Heilerin springt auf, als Lawister aufschreit und wird blass. "Das muss doch einen Grund haben", meint sie verzweifelt.
Gemeinsam schaffen es die drei Frauen Lawister festzuhalten und aus einer der Wunden ein Pfeilfragment zu entfernen. Nachdem die dadurch entstandene Blutung versorgt wurde, entspannen sich alle Anwesenden ein wenig.
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Re: Heldenseuche

Beitragvon Xondorax » Sa 15 Sep, 2012 14:01

...
Noch immer sitzt Minea neben dem Bett von Lawister und träufelt ihm Heiltrank in den Mund. Seit einer Woche nun, kümmern sich die drei Frauen um ihn und es trägt Früchte.
Nach mehr als einer Woche bemerkt Minea, das sich die Finger von Lawister bewegen und auch öffnet er das erstemal wieder seine Augen.
Minea zittert und kaut nervös auf ihrer Unterlippe: "Lawister?", flüstert sie leise. "Ich bin da!"
Ein leises Stöhnen begleitet die kleinen Bewegungen, wie von jemandem der unter Kopfschmerzen leidet, als eine Frage über seine Lippen kommt: "Wo .... wer .... ?"
Minea antwortet unter Tränen, während Linisa und die Cronarhi erleichtert darüber sind, dass er das schlimmste überwunden hat.
Lawister liegt auf dem Bett und versucht seine Gedanken zu ordnen. Er hat keine Erinnerung an die Ereignisse, zumindest noch nicht.
Gemeinsam versuchen Linisa und Minea das Gedächtnis von Lawister wieder aufzufrischen. Linisa erzählt, das sie ihn vor den Toren von Eisentrutz gefunden hat, wo er blutend lag. Sie vermutet auch, das er sich auf dem Weg die Schäfte der Pfeile abgebrochen hat.
Als er den Wunsch nach Wasser geäußert hat, hebt er den Kopf und ein Teil der Erinnerung kommen zurück, als er die Wunden an seinem Körper sieht.
"Was habt ihr mit mir gemacht? Zuletzt sah ich dort Schäfte."
Die Cronarhi und Linisa erzählen von den letzten Tagen und was passiert ist, während Mineas Körper der Erschöpfung nachgibt. Sie wird von der Cronarhi auf eine Bett gelegt, das sie hier haben reinstellen lassen und geht dann in ein gemietetes Nachbarzimmer.
Lawister schläft wieder ein, während Linisa über ihn wacht und sich Mineas Seele mehr vom Körper entfernt, als es im Schlaf üblich ist. Die Erschöpfung hat den Körper zu sehr ausgelaugt. Der Atem wird schächer ....
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Re: Heldenseuche

Beitragvon Xondorax » Mi 03 Okt, 2012 21:50

Linisa bemerkt den Zustand von Minea und eilt zu ihr. Schnell überpüft sie Puls und Atmung.
Nicht ihr auch noch, flüstert sie und holt ein paar Mittelchen hervor. Langsam träufelt sie diese in den leicht geöffneten Mund von Minea.
Während sie nun zwischen zwei Patienten hin und her eilt, bemerkt sie nicht das ihr erster Patient immer mehr zu Kräften kommt. Er hat seine Reise beendet und kehrt nun auf die Welt zurück.
Auch Minea erholt sich dank Stärke- und Heiltrank schnell wieder.
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