Jeden Morgen seit 47 Jahren ging der alte Looki der Routine eines Spazierganges nach, der ihn kurz nach Sonnenaufgang am Hafen vorbei durch einige geschäftigte Straßen führte und schließlich im Vellhafener Bürgerpark endete. Dort war sein Lieblingsplatz in der ganzen Stadt auf einer Bank im nördlichsten Winkel, direkt bei dem kleinen Tannenhain, der den alten Looki unglaublich beruhigte und für ihn eine Oase des Friedens in dieser turbulenten Stadt bot. Außerdem konnte er hier die Kinder anschnauzen die durch den Park tobten und fangen spielten, was ihm, trotz allem Anschein des Zorns, jede Menge Freude bereitete.
An diesem Morgen also, diesem 16. Wassermond, lag der Nebel erstaunlich tief über dem Bürgerpark, als der alte Looki ihn erreichte. Er fröstelte und zwar nicht nur wegen dem Nebel und der Temperatur, sondern auch weil die Stimmung in diesem Park doch eher unheimlich war an diesem Morgen. Auch die Vögel schienen hier nicht so schön zu zwitschern wie an anderen Morgen und auch die Kinder schrien erstaunlich wenig. Der alte Looki entzüdete sih seine alte Tabakpfeife und stakste mit einem merkwürdigen Gefühl in der Magengegend in Richtung Tannenhain und Bank. Dort angekommen lichtete sich endlich der Nebel und dem alten Looki flog erstmal die Tabakpfeiffe vor Erstaunen aus dem Mund. Auch die Kinder, die sonst wild am spielen waren standen hier am Platz des alten Looki und starrten mit offnem Mund auf das Wunder: direkt vor Lookis Bank stand eine Statue, die am Vortag noch nicht da gestanden hatte und die aus einem komischen Grund der Auslöser des Nebels zu sein schien. Die Statue war aus massivem Stein und stellte einen jungen Mann in exaltierter Pose und Kleidung dar, der vom Aussehen her ein Guírfôg sein könnte. Der alte Looki trat näher und strich über die Statue. Wo kam diese auf einmal her und wie hat es der Erschaffer geschafft sie so verdammt echt aussehen zu lassen? Beim Betrachten fiel Lookis Blick auf eine Gravur im unteren Teil der Statur, was der Verwirrtheit des Alten nicht half. Sofort warf er den Kindern ein paar Groschen zu, dass sie so schnell es geht zur Garde flitzen sollten und einen Ermittler holen. In den Stein sehr filligran eingemeißelt war folgender Spruch:
"Sehet mich, Val'Haer, hier stehen.
Nur von meiner Neugier umgeben,
Blickte ich zu tief in den falschen Schlund,
Und kam doch nicht bis auf den Grund,
So durft' ich mich nun nicht mehr regen."