Ein neues Lied

Kaiserreich, Fürstentum Thelessa...

Ein neues Lied

Beitragvon Platinum » Di 10 Jan, 2017 07:33

Nördlich von Salzklamm gibt es eigentlich nur dichten Wald. Zu dieser Jahreszeit findet man allerdings auch eine Menge Schnee - an wärmeren Tagen gerne matschig, an kälteren gefroren. Auch erwähnen muss man den Pfad durch den Wald, der nach Kirchflecken führt oder führen soll. Eine beliebte Abkürzung unter Köhlern oder anderem Waldvolk, das nicht auf die Annehmlichkeiten der Reichsstraßen angewiesen ist. Selbst der dichte Wald mit all seinen Bäumen versperrt nicht immer den Blick auf die Bergketten im Osten, welche die Grenze zum Grauland markieren und außerdem einen willkommenen Orientierungspunkt für etwaige Wanderer bieten können.

Kommen wir aber erstmal zurück zu dem Pfad und jener Gestalt in dicker Wollkleidung, die ihn benutzt. Was den Pfad betrifft, so ist fast alles gesagt. Abseits von besonders enthusiastischen Matschliebhabern und den Bewohnern dieser provinziellen Gegend, hat er wohl einfach keine besonders große Anziehungskraft und darauf allerdings kommen wir gleich noch zurück. Erst betrachten wir den dreckigen Umhang und die gebeugte Gangart des erwähnten Wanderers, der sich übrigens Dankward nennt. (Genaugenommen nennt er sich meist einen lustigen Spielmann, aber zu genau wollen wir es im Moment noch nicht nehmen.)
Der lustige Spielmann hat seine liebe Mühe mit dem matschigem Untergrund, der beißenden Kälte und der auch ansonsten im Winter eher lebensfeindlichen Gegend. Zur Abwechslung von dem ganzen Schnee haben ihm die Götter allerdings heute etwas Schneeregen beschert und so wird sein Umhang im gleichen Maße immer schwerer, um so mehr er das frische Wasser, das zwischen den Baumkronen hinabfällt, in sich aufsaugt. Das selbe Prinzip gilt für seinen Rucksack und seine Stiefel, will noch angemerkt sein, ehe wir endlich zum Punkt kommen.

Der Punkt ist nämlich, dass Dankward trotz all dieser Umstände guter Laune ist. Das liegt nun daran, dass er etwas entdeckt hat, das bekanntlich nur Gutes bedeuten kann, eine Taverne nämlich. Wer jetzt diese hier auf die Waldlichtung gestellt hat, das schert ihn wirklich kaum. Ihn interessiert lediglich der Rauch, der aus der Dachöffnung dringt. Und wo Rauch ist...nun, das weiß wohl jeder und muss nicht erklärt werden. Für ihn muss es zwar wie gesagt nicht sein, aber wir erklären uns nun trotzdem, woher diese Taverne kommt und was es jetzt eigentlich mit der Anziehungskraft des wenig gangbaren Pfades auf sich hat.

Dafür muss kurz von Rosa berichtet werden. Sie war eine gutmütige und tüchtige Geschäftsfrau aus Finsterbrück, die eines schicksalhaften Tages einen Verwandten in dieser Gegend besuchte und fand, dass der Waldpfad doch ein idealer Ort für eine Taverne sei. Viel harte Arbeit und einige eingeforderte Gefallen später entstand also mitten auf der frisch zu diesem Zweck gerodeten Lichtung ein kleines Häusschen aus Holz und Stein. Damit es jeder als einen Ort erkennt, an dem man einkehren kann, hing man ein Schild dran. Auf dem steht: Rosas Hütte. Dieses Schild betrachtet im Moment auch Dankward und während er noch damit beschäftigt ist, sein Glück zu begreifen, wollen wir noch mehr von Rosa erzählen.
Sie starb nämlich schon vor vielen Wintern im Kreise ihrer Liebsten. Ihre Taverne aber die blieb bestehen und wird von ihrem Sohn Krautwin geführt. Der allerdings ist weder sonderlich gutmütig, noch sehr tüchtig. Aber eine gewisse Schläue ist ihm nicht abzusprechen, mancher würde von Verschlagenheit reden. Da so eine Taverne mitten im Wald nämlich nur wenig Kundschaft hat, erdachte er sich eine List, auf die auch Dank hereingefallen ist.

Eines Tages ging Krautwin entgegen seiner sonstigen Art den Pfad selbst entlang. So weit ging er, dass er Salzklamm erreichte, wo der Pfad auf einen befestigen Weg trifft. Und dann ging er zurück und hielt nicht an, als er Rosas Hütte erreichte. Er ging weiter bis er wieder ans Ende des Pfades kam, diesmal ans andere Ende in Kirchflecken. An beiden Orten vollführte er den selben hinterhältigen Trick. Er stellte einen neuen Wegweiser auf und auf diesen schrieb er die Namen all der großen Orte, die er einmal gehört hatte. Ob Sonnenburg oder Kaiserstein, Surquell oder Retaria, der Weg zu einer reichen Auswahl an Orten führt unbedarfte Wanderer plötzlich über den alten Waldpfad. Gebracht hat es nicht unbedingt sehr viel, denn die meisten Leute auf der Straße kennen entweder die Gegend oder sind nicht unbedarft genug, um auf diesen Trick des Wirtes hereinzufallen. Immer wieder aber kommt jemand wie Dank vorbei, den es von weit her in die Gegend verschlagen hat und der in Anbetracht von garstiger Witterung oder aufgrund anderer Umstände nicht zweimal nachfragt, wenn da auf einem Schild sein Zielort steht. Selbst dann, wenn er falsch geschrieben ist.

"Guten Abend?", grüßt Dankward zaghaft, während er durch die Tür tritt und sieht sich im schlecht beleuchteten Schankraum um, doch in dem stehen lediglich zwei unbesetzte Tische mit ein paar Stühlen und eine alte Bank. So etwas wie einen Tresen scheint es nicht zu geben, aber eine Tür scheint in einen weiteren Raum zu führen und diese öffnet sich soeben, damit Krautwin hindurch treten kann. "N'abend. Willkommen in der Hütte, was'ols sein?", nuschelt er sich zurecht und beäugt den Gast kritisch.
Dank zieht der Höflichkeit wegen die Kapuze vom Kopf und schielt zur Feuerstelle in der Mitte des Raumes, über der ein großer Kessel festgemacht ist. Er schiebt das schwarze Haar erstmal aus dem Gesicht zurück auf den Kopf, wo es hingehört und neigt selbigen. "Essen und Schlafen, das würd ich gern, guter Mann. Vielleicht noch was trinken.", lässt er den Wirt wissen, der nickend zurückgrunzt: "Hast' Münzen?"

"Gewiss.", versichert Dank und klopft kurz gegen die Geldkatze am Gürtel, die allerdings zum größten Teil mit Groschen und Knöpfen gefüllt ist, aber das scheint ihm derzeit nicht ratsam zu erwähnen.
"Hmgut. Setz dich ans Feuer. Gibt Eintopf, bedien dich selbst!", meint der Wirt. Während Dankward sich nicht zweimal bitten lässt und sich nahe beim Feuer auf die Bank setzt, brummt Krautwin, dass er noch Holzhacken müsse und hinter der Hütte sei. Daraufhin ist Dank allein im Raum. Während er sich eine Schale mit Eintopf aus dem Kessel füllt, entdeckt er in der rückwärtigen Ecke des Raumes auch ein paar Decken und Felle auf dem Boden. Vermutlich wird er dort heute nächtigen, sofern es keine Probleme gibt. "Sieht doch gemütlich aus.", findet Dank und lächelt, um kurz darauf zu löffeln. Irgendein Gemüseeintopf stellt er erfreut fest. Der Geschmack erinnert stark an Wasser, aber er mochte Wasser eigentlich schon immer. Etwas Brot wäre allerdings nett, aber auch nach zweimaligen Umschauen, kann er keines im Raum entdecken. Dafür fallen ihm jedoch die Wandmalereien auf dem Holz und den Balken auf. Eher einfacher Natur, aber doch auf ihre Art schön, lautet sein Urteil.

Nach der ersten Schale, entscheidet er sich für eine Pause, um den Magen nicht zu überreizen und befühlt sein rechtes Auge. Immernoch etwas dicker und was er nicht sehen kann, immernoch in verschiedenen Farbtönen einfacher Natur gehalten. Hauptsächlich schwarz und lila. Ein Missverständnis hat Dank diese Trophäe eingebracht, allerdings lag dieses hauptsächlich auf seiner Seite. Er hatte schlichtweg nicht erwartet, dass der Bauer wegen ein paar Rüben sofort zuschlagen würde, aber er hatte es getan. Dieses Ereignis liegt nun ein paar Tage zurück, aber vorläufig markiert es Beginn und Ende seiner Diebeskarriere.
Etwas umständlich schält sich der junge Mann aus seinem Umhang und legt ihn neben sich auf die Bank, damit er trocknen kann. Der Umhang ist braun, so wie der Großteil seiner Kleidung, obwohl viel davon einst weiß war. Das liegt allerdings schon eine Weile zurück und er mag Braun ohnehin recht gern. Gerne wüsste er, wie weit der Tag eigentlich vorangeschritten ist, aber das ist einfach schwer zu sagen, wenn nicht gerade völlige Dunkelheit herrscht und selbst die herrscht in diesem Wald zu dieser Jahreszeit manchmal auch mitten am Tage. Das glaubt Dank zumindest, denn genau weiß er es ja wie gesagt nicht. Müde ist er jedenfalls, müde und erschöpft. Da ist die Taverne hier wirklich ein ausgenommener Glücksfall, das muss er schon sagen. "Ja, ich bin ein ziemlicher Glückspilz.", lautet die Einschätzung des Spielmannes. Gerne würde er um diesen Anlass gebührend zu feiern ein Lied auf seiner Laute anstimmen, wenn man sie ihm nicht genommen hätte. Ein weiteres unglückliches Missverständnis. Aber noch hat er ja die Flöte, erinnert er sich und beginnt in seinem Rucksack zu kramen. Es dauert nicht lange und dann spielt er - die nassen Hemdsärmel hochgekrempelt - eine leise, aber fröhliche Melodie auf seiner Bank nahe der Feuerstelle in Rosas Hütte.
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Re: Ein neues Lied

Beitragvon Madaiama » Di 17 Jan, 2017 17:41

Bei all den umtriebigen Glücksrittern, Entdeckern und Abenteurern unserer Tage, sollte man kaum glauben, wie groß jene Anteile auf den Werken geeneigter Kartografen eigentlich sind, denen bestenfalls einigermaßen qualifiziertes Raten zugrunde liegt. Wenn auf dieser und jener Route jeweils nur Wald zu finden war, dann hat es doch wohl eine gewisse Berechtigung, davon auszugehen, dass zwischen diesen beiden Routen ebenfalls hauptsächlich Wald zu finden ist, nicht wahr? Nun ja, dem mag schon so sein. Doch die Menschen haben ohnehin stets sehr wenig Verständnis dafür gezeigt, wie wenig eigentlich damit gesagt ist, dass ein bestimmter Landstrich mit Wald bedeckt ist.

Insbesondere die Wälder des Graulands sind mitunter so dicht und so alt, dass man direkt an einem überaus bemerkenswerten Geheimnis vorbeilaufen könnte und es schlichtweg übersehen würde. Besonders geheimnisvoll wird es gar dann, wenn besagtes Bemerkenswertes sich auch noch aus allen Kräften darum bemüht, verborgen zu bleiben. Die Aishani-Sippen, die das Grauland bewohnen, haben infolge recht einsichtiger Gründe ein überaus sensibles Verständnis dafür, was es bedeutet, wenn sich irgendwo ein Wald befindet. Darüber hinaus hat die lästige Gewohnheit der Menschen, Bäume zu schlagen und davon zu tragen, sie auch dazu gebracht, ein waches Auge dafür zu entwickeln, was um die Wälder herum passiert. Wofür Aishani gemeinhin kein allzu empfindliches Gespür haben, ist Zeit.

Eriondel Weiß-um-das-Wachsen-der-Eicheln ist einmal ein überaus gefährlicher Wächter gewesen. Gefährlich meint in diesem Zusammenhang insbesondere, dass er bei der Verteidigung der Sippe Morgentau wenig Wert darauf gelegt hat, ob jene, gegen die er sie verteidigte, darum wusssten, dass sie etwas gefährdeten oder verstanden, dass sie das zukünftig lieber sein lassen sollten. Zeit und Erfahrung lehrten ihn jedoch, dass es weitaus weniger aufsehenerregend und mitunter erheblich effektiver ist, Menschen nicht um jeden Preis von den verborgenen Baumhäusern seiner Sippe fernzuhalten. Man konnte sie zum Beispiel einfach still unter selbigen drunter durch laufen lassen und konnte davon ausgehen, dass sie nicht allzu bald wieder kommen würden. Diese Methode, die mit der Zeit zu der favorisierten von Eriondel geworden ist, durfte allerdigs nicht allzu leichtfertig eingesetzt werden. Schließlich konnte es passieren, dass wenn man die Menschen nicht mit gebotener Konsequenz von gewissen Bäumen fern hielt, sie irgendwann mit Äxten wiederkamen. Entsprechend wachsam blieb der alte Wächter also, auch nachdem sich ihm der Sinn seiner neuen Methode erschlossen hatte.

Dem entsprechend beunruhigt war Eriondel nun auch, als sich das Erscheinen der Menschen unter den Bauten der Morgentau-Sippe häufte. Er konnte sich noch gut entsinnen, wie ein stämmiger, brummelnder, übel riechender Mann mit braunen Haaren auf Kopf und Gesicht in groben Tierhäuten und mit einem Speer in der Hand auf das Gebiet seiner Sippe wagte, und es wenig später auf der gegenüberliegenden Seite wieder verließ. Nur wenig später - es mochten vielleicht zehn, höchstens zwanzig Winter vergangen sein - begab sich ein sehr ähnlicher Sachverhalt, nur dass der Mensch, der sich dieses Mal zeigt, weißes Haar trug. Man kann gewiss sagen, dass Eriondel mit der Zeit zu seinem ruhigen gesetzten Aishani geworden ist, der wenig Interesse an Reibereien mit seiner Umgebung hegte. Doch ebenso wenig Interesse hatte er an Unruhe. Und bei einem solch beunruhigend häufigen Auftreten von Menschen im Sippengebiet, hatte er keine Wahl, als sich entsprechende Maßnahmen zurecht zu legen.

Da ein Wächter trotz aller Not seinen angestammten Platz als Beschützer einer Sippe nicht verlassen darf, galt es nun, jemand anderen zu finden, um dieser bedeutsamen Aufgabe nachzukommen. Ranari Rabenkind, eine junge Jägerin der Morgantau-Sippe, hatte sich schon immer durch besondere Neugier und Strebsamkeit hervorgetan. Es war längst an der Zeit gewesen, ihr eine Aufgabe zu geben, die über das regelmäßige Beschaffen von Fleisch und kleine Erkundungen an den Grenzen des Sippengebiets hinaus ging. Entsprechend leicht fiel die Wahl, als Eriondel den Ältesten vortrug, dass kein Weg mehr daran vorbei führte, ein Sippenmitglied zu den Menschen zu schicken und zu erfragen, wie es dazu kam, dass sie immer häufiger Morgentau-Gebiet betraten. Überdies qualifizierte Ranari sich auch noch durch ein weiteres Merkmal: Sie war in der Lage, mit der Zunge der Menschen zu sprechen. Zwar hatte sie dies nur von einem älteren Elfen erlernt und noch nie wirklich mit einem Menschen gesprochen, doch hatten zwei der drei Kämpfer der Morgentau-Sippe auch noch nie einen Goblin getötet und man traute ihnen dies dennoch zu.

So kam es nun also dazu, dass eine überaus zierliche Gestalt mit halblangen braunen Haaren, heller, teilweise mit Pflanzensäften grün und braun gefärbter Haut und großen bernsteinfarbenen Augen kaum einen Steinwurf weit von einem gewissen Gebilde aus Stein und Holz aus dem Wald trat. Der Geruch, der als dunkler Qualm von der eigentümlichen Heimstatt aufstieg, ließ das Blut in den spitzen Ohren rascher pochen. Es roch nach Waldbrand. Zögerlich näherte Ranari sich. Eigentlich hatte das Aishanimädchen nichts zu befürchten. Sie war überaus gut ausgerüstet: Ein elfischer Kurzbogen steckte gemeinsam mit zwei Dutzend Pfeilen in dem auf ihrem Rücken festgeschnallten Köcher, ein altes elfisches Jagdmesser war mit einem Lederriemen an ihrem rechten Oberschenkel befestigt und sie trug an ihrem Gürtel genug Verbandszeug, Bambus, Baumharz und getrocknete Kräuter mit sich, um selbst ein gebrochenes Glied schienen zu können. Dennoch fühlte sie sich nicht besonders wohl, als sie vor dem hölzernen Portal des Menschenheimes stand und es vorsichtig auf einen Öffnungsmechanismus hin untersuchte...
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Die Noten...

Beitragvon Platinum » Di 17 Jan, 2017 21:49

Die Noten steigen auf und über das Feuer hinweg. Dank sieht ihnen gerne dabei zu, während er spielt. Ihr fröhlich anmutender Tanz gefiel ihm eben schon...ja, immer eigentlich. Solange jedenfalls, wie er sich erinnern kann. Er weiß ihre Namen nicht, denn die hat ihm niemals jemand beigebracht, auch wenn er weiß, dass sie welche haben. Wenn er sich konzentriert und die Augen etwas zukneift, dann kann er sie nicht nur hören, sondern eben auch sehen. Zumindest glaubt er das und wenn sie auftauchen, dann ergibt sich eigentlich nach einiger Zeit von selbst, wie sie zusammengehören. Mal besser, mal schlechter.

Auf seiner Reise hat er mittlerweile auch einige andere Spielleute getroffen, einmal sogar eine Gruppe. Dank hat dabei sehr beeindruckt, wie die Musikanten es geschafft haben, dass ihre verschiedenen Instrumente dasselbe Lied gemeinsam spielen. Es mag zwar eine Weile gedauert haben, aber eines ihrer Lieder kann er mittlerweile nachspielen. Er ist sich zwar nicht mehr sicher, ob es genau so ging, wie er es selbst vorführt, aber schön klingt es für ihn allemal. Es ist das erste Lied, welches er gelernt hat, das er sich nicht selbst ausdenken musste, abseits von stümperhaft kopiertem Vogelgesang. Es zu erlernen hat ihn viele neue Kniffe gelehrt, auf die er von sich aus nicht gekommen wäre.

Sein Magen bittet um eine zweite Portion von dem Zeug aus dem Kessel, das selbst ein so ausgesprochen hartnäckiger Optimist wie Dankward vom Eintopf zur Suppe herabstufen muss. Schon komisch, findet er. Man sollte doch meinen, dass es im Wald genug Wild gäbe. Aber vielleicht gibt es hier in der Gegend keine Jäger und der Wirt selbst hat kein Geschick fürs Fallenstellen oder Bogenschießen. Ja, das wird es wohl sein, denkt er sich und beendet sein Lied, um sich nachzufüllen. Während er seine zweite Schüssel löffelt, lauscht er auf die Geräusche seiner Umgebung und seine Neugier wird erneut geweckt, vielmehr sogar sein Misstrauen. Wollte der Wirt nicht Holz hacken? Dank hört nur das Feuer prasseln, die Äste draußen im Walde unter dem Gewicht des Schnees leicht ächzen und...die üblichen Geräusche, die beim Holzhacken entstehen und ihm sehr vertraut sind, bleiben aus. Vielleicht liegt hinter der Hütte aber auch weiter weg, als er geglaubt hat. Theoretisch sind ja eine Menge Dinge hinter dieser Hütte, unter anderem etwa die Berge und der Horizont. Beide erscheinen ihm jedoch wie wenig geeignete Orte, um Feuerholz kleinzuhacken und von dort zurück hierher zu tragen.

Und kam dort nicht eben ein Kratzgeräusch von der Eingangstüre her? Etwas beunruhigt angelt er sich mit dem rechten Bein seinen abgelegten Rucksack herbei und wühlt mit einer Hand darin herum, bis er den hölzernen Griff seiner Bauernwehr zu packen kriegt, die eisblauen Augen erst auf die Vorder-, dann auf die Hintertür gerichtet. Nichts zu hören und nicht geschieht. Das alleine gibt ihm noch kein umfassendes Gefühl der Sicherheit, aber ein wenig hilft es wohl. Vielleicht ja nur Wölfe. Aber was wenn sie den armen Wirt angefallen haben? Nein, das hätte er doch gehört. Etwas unschlüssig überlegt Dank, was zu tun sei. Im Moment hält ihn das aber noch nicht davon ab, sich mit der anderen Hand noch einen Löffel von der Gemüsesuppe in den Mund zu schieben, die er hoffentlich auch bezahlen kann.
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Re: Ein neues Lied

Beitragvon Madaiama » So 22 Jan, 2017 19:40

Die Sprachen der Elfen unterscheiden sich mitunter erheblich von denen der Menschen. Viele der Sprachen, die in den Reichen der Menschen gesprochen werden, insbesondere das Imperiale, sind überaus gut dafür geeignet, ganz abstakt davon zu sprechen, dass ein Mann einem anderen den Schädel einschlägt, ohne dass sich deshalb irgendjemand durch diese Darstellung bedroht fühlen könnte. Überhaupt bietet es sich geradezu dazu an, über sehr theoretische Begebenheiten zu plaudern, sich im Gespräch Gedanken über dieses und jenes zu machen und am Ende das Gefühl zu haben, zu ein paar wertvollen Erkenntnissen gelangt zu sein, ohne wirklich etwas gemacht zu haben.

Die elfischen Zungen sind in derlei eher schlecht. Es ist gewissermaßen reichlich schwer, etwas im Elfischen zu sagen, ohne gleichzeitig auch gewisse andere Informationen gleich mit zu geben. Insbesondere die Sprache der Aishani schöpft im höchsten Maß aus Betonung, Melodie und Silbenspiel. So ist es einem Elfen beispielsweise möglich, mit einem angenehm klingenden zweisilbigen Wort "Baum" zu sagen und gleichzeitig noch zum Ausdruck zu bringen, was der Gedanke an ein solches Gewächs in ihm auslöst, wie er duftet, wie es um seinen Wuchs bestellt ist und nebenher noch, ob betreffender Elf ihn als Wohnstatt nutzt. Nun, eigentlich war 'Baum' in diesem Zusammenhang ein außerordentlich schlechtes Beispiel, weil die Aishani eine große Vielzahl an Worten für diese holzige Pflanze haben.

Einige (menschliche) Gelehrte haben mal gesagt, dass es deshalb so selten zu Streitigkeiten innerhalb einer Elfensippe kommt, weil die elfische Sprache auf Verständnis ausgelegt ist. Ein Elf wirbt mit seinen Worten bei einem anderen um Verständnis für das, worüber er spricht. Kommunikation, die im Großen und Ganzen der Kern der menschlichen Sprache ist, passiert mehr oder weniger beiläufig. Dies voran gestellt mag es nun vielleicht leichter sein zu verstehen, welch ungewohntes Instrument die junge Aishani im Munde führte, als sie versuchte, sich vermittels des von anderen Elfen erlernten Imperials zu verständigen.

Als sich das hölzerne Portal endlich öffnete, war dies eher einem Glücksgriff zu verdanken, als dass das Elfenmädchen wirklich verstanden hätte, wie sie es vollbracht hatte. Die katzenhaft schräg stehenden Augen passten sich im Bruchteil eines Augenblicks an das Zwielicht in der Schänke an und in noch einmal diesem lächerlich kurzem Zeitraum, hatte sie den jungen Mann auf der Bank entdeckt. Die glatte Elfenhaut kribbelte unter dem dunklen Wildleder, als die Wärme des Kaminfeuers an sie drang. "Warum - sind - Menschen - hier?" Es klang falsch. Nicht nur die Betonung, auch die Worte waren ungeschickt gewählt und wenig hilfreich aneinander gereiht. Doch der aufmerksame konzentrierte Blick, der sich aus den Bernsteinaugen auf ihr Gegenüber richtete, ließ erahnen, dass sie in der Erwartung war, sich ausreichend verständlich gemacht zu haben.
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Dank...

Beitragvon Platinum » Mo 23 Jan, 2017 09:51

Dank hält den Atem an, als die Tür sich tatsächlich öffnet. Ein Waldgeist, stellt er fest und beobachtet das seltsame Wesen einen Moment, ehe der Schein des Feuers es besser erleuchtet und er seine erste Einschätzung berichtigen muss. Ein Waldelf wohl eher? Vielleicht ja trotzdem der Hüter dieses Waldes. Oder die Hüterin. Schwer zu sagen, die Änhlichkeit mit dem Unterholz jedenfalls ist zweifelsohne vorhanden. Die Stimme jedoch lässt ihn glauben, dass es eine weibliche Elfe ist und außerdem ausatmen, sowie den Griff von dem langen Messer im Rucksack nehmen. Vielleicht ist das hier ein Stammkunde, den sollte man nicht gleich verärgern. Den Rucksack schiebt er mit dem Schienbein nur ein kleines Stück von sich weg und verarbeitet dann die gestellte Frage, den Löffel dabei noch im Mund und den Kopf schräg gelegt.

"Wieso hier Menschen sind?", wiederholt er etwas unsicher, um Zeit zu gewinnen. Vielleicht ist diese Frage ja eine Art Prüfung. Sie mutet jedenfalls äußerst philosophisch in ihrer Natur an, aber vielleicht ist das auch einfach die Art, wie Elfen reden. Soviel Vorerfahrung hat der junge Spielmann in dieser Hinsicht nicht, auf die er zurückgreifen könnte. Was ihn auch daran erinnert, dass er es immernoch mit einem Waldgeist zu tun haben könnte, der nur diese Gestalt angenommen hat. Vielleicht hat der Wirt auch schon die falsche Antwort gegeben und ist ins tiefe Erdreich verbannt worden. Dank hat genug Geschichten dieser Art gehört, um sich da einiges ausmalen zu können. Nach reiflicher Überlegung, hat er sich eine Antwort zurechtgelegt, mit der er zumindest in so weit zufrieden ist, als dass er sie der Elfin nun vorlegt:

"Weil es hier ein Feuer gibt und ein Dach über dem Kopf. Draußen ist es kalt und hier drinnen ist es ausgeprochen angenehm und warm. Ich habe zwar nichts gegen ein wenig Kälte einzuwenden, aber zuviel davon ist mir dann doch nicht angenehm. Achja, es gibt außerdem einen Eintopf, auch wenn er eher an Suppe erinnert. Fleisch ist auch keines drin, aber das ist kaum meine Schuld, sondern die des Hausherren, möchte ich bemerken. Möchtest du vielleicht ein wenig von der Suppe? Oder am Feuer sitzen? Ich bin mir sicher, dass er nicht sehr weit sein kann und nichts dagegen hätte. Er wollte eigentlich nur etwas Holz hacken, aber er ist bisher nicht zurück gekehrt. Das erscheint mir genaugenommen auch etwas seltsam, du hast nicht zufällig in der jüngeren Vergangenheit einen Mann mittleren Alters - etwas so groß - in eine Kröte verwandelt? Ich frage eher Interesse halber, ich will sicher keinen Ärger und erst recht keine Warzen."
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Re: Ein neues Lied

Beitragvon Madaiama » Fr 03 Feb, 2017 22:15

Ranari neigt nachdenklich den Kopf ein Stück auf die Seite. Das waren eine Menge Worte. Worte, die ihr ihrer alleinigen Bedeutung nach durchaus bekannt waren, deren Vielfalt und Wechselwirkung sie jedoch durchaus forderte. Abseits dessen hatte die junge Aishani unterschätzt, wie schwer es war, eine Sprache zu verstehen, mit der das Gegenüber nur feststellte und so wenig vermittelte.

Die Menschen waren also hier, wegen einem Feuer und einem Topf. Ranari erinnerte sich an Lieder der Alten, die von ewigen Flammen erzählten. Sie waren nicht zu löschen und brannten in elementaren Feuer. Machtvolle Zauberweber reisten immer wieder an jene sagenumwobenen Orte, um dort Material für ihre größten Zauberwerke zu gewinnen oder zu verarbeiten. Doch die junge Aishani konnte sich kaum vorstellen, dass es dem Wächter entgangen wäre, hätte sich eine solche Flamme in ihrem Wald gebildet. Und was jenen ominösen Topf anging, so musste er wohl ebenfalls an diesen Ort gebunden sein. Andernfalls hätten ihn die Menschen sicherlich einfach aufgehoben und mit sich genommen. Das tun Menschen so mit Dingen, von denen sie annehmen, man könne sie besitzen.

An dieser Stelle sei der Hinweis gestattet, dass in Ranaris Kopf in diesem Augenblick mitnichten das Wort "besitzen" erklang. Denn dafür gibt es in keiner elfischen Sprache ein Wort. Die Zungen der unsterblichen Völker haben sich in der Vorstellung entwickelt, dass es Dinge auf der Welt gibt, die in einem natürlichen Gleichgewicht existieren und dabei verschiedentlich miteinander in Kontakt treten. Dass das eine oder das andere dabei einen gewissen Exklusivanspruch auf bestimmte andere Dinge haben könnte, kam den frühen Elfen nie in den Sinn. Zugegeben, das Weltbild der Licht-Alben mag sich ein wenig im Vergleich zu dem ihrer Brüder und Schwestern gewandelt haben und gewiss hat sich dies auch auf ihre Sprache niedergeschlagen, doch das würde an dieser Stelle zu weit führen. Jedenfalls hat die junge Aishani in diesem Augenblick bestenfalls eine grobe Vorstellung von einem Konzept im Sinn, dass man im weitesten Sinne als besitzen verstehen könnte.

Aha, die Menschen wollten also doch Bäume schlagen. Nun, zumindest einer von ihnen. Der wiederum war nun aber verschwunden, wenn auch keine Kröte, denn, soviel war Ranari nach ihren Überlegungen doch wenigstens gewiss, sie hatte niemanden zu einer solchen verwandelt. Warum sie dies hätte tun oder auch nur können sollen, entzog sich derweil wiederum ihrer Kenntnis. Die Aishani gab es schließlich auf, das Gehörte ohne weitere Informationen verstehen zu wollen und stellte derweil jene Frage, die ihr nach den Ausführungen des Menschen am logischsten erschien: "Warum sind Feuer und Topf hier?"
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Während...

Beitragvon Platinum » Fr 03 Feb, 2017 23:00

Während Dank auf die Antwort wartet, beobachtet er wie die Fremde den Kopf auf die Seite legt. Er würde fast annehmen, dass sie ein wenig Zeit braucht, um die Worte zu verstehen, doch scheint es ihm eben so wahrscheinlich, dass er wirklich den ersten Teil einer Prüfung durchstanden haben könnte. Diese Aussicht macht ihn etwas vorfreudig. Ohnehin ist diese Begegnung doch ein wahres Glück, ja eine wunderbare Inspiration. Eine gute Geschichte, noch besser wenn sie geheimnisvoll ist, ist noch immer das beste Fundament für ein feines Lied. Ihm fällt jedoch durchaus auf, dass der junge Waldgeist offen lässt, ob er kürzlich jemandes Gestalt verändert hat in unvorteilhafter Weise für den Bezauberten.

"Noch eine Frage.", stellt er fest und legt den Löffel zur Seite. Sie scheint ähnlicher Natur zu sein, wie die erste. Offenbar will sein Gegenüber den Dingen wirklich auf den Grund gehen. Er sollte einfach versuchen, bei seiner Antwort etwas zu schummeln und sie möglichst vage zu halten. Oder mehrere gleichzeitig zu einer verpacken, die man jede für sich als ausreichend ansehen könnte. Man kann schließlich nie wissen, was genau eigentlich geprüft wird.

"Also das Feuer ist hier, damit die Suppe nicht kalt wird und der Topf, damit die Suppe nicht auf den Boden...äh...suppt.", eröffnet er und nickt gewichtig. "Allgemein lässt sich wohl festhalten, dass Feuer ziemlich wichtig ist, um sich und sein Essen warm zu halten. Gerade jetzt bei all dem Schnee und der Kälte. Was dieses Feuer und diesen Topf angeht, wirst du wohl den Wirt fragen müssen. Ich würde vermuten, dass er fand, dass sie gut in sein...nunja sein Haus passen. Ich finde ja persönlich so ein Kaminfeuer auch besser als Feuerstellen, aber das sieht man so weit draußen eben selten. Naja, wird man eben etwas mehr zugequalmt, aber das muss man schon aushalten können, wenn man es gemütlich mag. Du bist sicher, dass du nicht auch etwas Suppe willst?"

Mit dieser Antwort zufrieden und dank der warmen Suppe und dem bisherigen Gesprächsverlauf auch etwas mutiger, erhebt sich Dank. "Mein Name is übrigens Dankward.", stellt er sich der Elfe vor. "Die meisten sagen einfach Dank, das geht schneller. Ich komme nicht von hier, darum kann ich dir leider auch nicht alle Fragen so gut beantworten, wie ich gerne wollte, fürchte ich. Außerdem respektiere ich den Wald, ja ganz sicher. Da kannst du jeden fragen. Ich quäle keine Eichhörnchen und knicke keinen Ast mit Absicht um oder sowas. Hmja, das wollte ich nur erwähnen. Es gibt also wenig Gründe, um mir eine Lektion zu erteilen, denke ich. Also das eben nur nebenbei gesagt, der Sicherheit halber. Ich mag Wälder und Elfen, jawohl. Übrigens würdest du mir deinen Namen verraten? Ich könnte mir vermutlich einen ausdenken für meine Zwecke, aber vielleicht hast du ja einen besseren, als mir einfiele."
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Re: Ein neues Lied

Beitragvon Madaiama » Fr 17 Feb, 2017 00:38

Bei dem Aishanimädchen stellt sich die Erkenntnis ein, dass wenn sie ihre bisherige Strategie fortführen wollte, sie nun konsequenterweise hinterfragen müsste, warum die Suppe hier ist. Gleichzeitig kommt ihr jedoch der Gedanke, dass es möglicherweise an der Zeit wäre, ihr bisheriges Vorgehen zu überdenken. Denn wirklich schlau ist sie auch dieses Mal nicht aus der Antwort geworden, die ihre Frage ihr eingebracht hat. Doch ehe Ranari ihren nächsten Versuch starten kann, an Informationen zu kommen, die etwas Klarheit in die Anwesenheit der Menschen bringen, spricht der junge Mann schon weiter und gibt ihr noch eine Reihe von Hinweisen, nach denen sie nicht gefragt hatte. Doch in einer Hinsicht hatte der Bursche wohl Recht: Vielleicht würde sie eher verstehen, was es mit dem Feuer, dem Topf und der Suppe auf sich hatte, wenn sie einfach mal von ihr kostete. Sie geht auf die Feuerstelle mit dem rundlichen Eisenleib zu und mustert seinen Inhalt neugierig. Sie greift nach einer hölzernen Schale und schöpft damit von der dünnen duftenden Flüssigkeit. Vorsichtig führt sie das Gefäß an die Lippen und trinkt einen Schluck davon. Doch auch das warme Wasser lieferte ihr keine Erklärung für ihre Fragen. Ehe sie ein zweites Mal von der Suppe probiert erwidert sie an den Menschen gewandt: "Mein Name ist Ranari Herz-das-Raben-liebt. Und ich habe auch kein Eichhörnchen gequält. Und keinen Wirt verwandelt."
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