Werte Bürger Vellhafens und Gäste dieser Stadt, ab sofort wird der Vellhafener Schriftsteller und Reporter Harmi Wirsch im neuen "Vellhafener Kurier" umfassend und aktuell über die Geschehnisse in dieser Stadt informieren.
Der Herausgeber und Chefredakteur Harmi Wirsch. Die Bilder wurden uns freundlicher Weise von der Vellhafener Künstlerin Isabella zur Verfügung gestellt.
Harmi Hirsch, Sohn eines einfachen Schreibers in Vellhafen, erkannte schnell, dass er nicht in Fußstapfen des Vaters treten wollte und nur die Texte anderer auf Pergament und Papier schreiben. Statt dessen wollte eigene Texte formulieren und drucken. Die "schwarze Kunst" , das Drucken mittels Lettern aus Blei auf Pergament oder Papier, hatte es ihm angetan. So lernte er schon als kleiner Bub begeistert Lesen und Schreiben, studierte später die Rhetorik und die Kunst der schönen Worte an der Universität zu Vellhafen und entdeckte die neue Technik des Druckens während seiner Reisen durch Antamar. Nun ist er zurück in seiner Heimatstadt, gründete den Vellhafener Kurier und versorgt so die Bürger täglich mit Neuigkeiten aus der Stadt.
Die Geschäftsräume der neuen Zeitung befinden sich auf der Straße die vom Markt zum nördlichen Stadttor führt. Das Gebäude in Vellhafen beherbergt die Anzeigenannahme, die Redaktionsräume und eine gut eingerichtetete Druckerei, auf die der Herausgeber als Anhänger der "Schwarzen Kunst" besonders stolz ist.
Ein kleines Heer von Vellhafener Jungen trägt die Ausgaben und Extrablätter täglich zu den Abonnenten und hält sie für die Käufer auf dem Markt und am Hafen feil.
Der Vellhafener Kurier sucht noch Mitarbeiter. Zur Zeit suchen wir: Reporter für verschiedene Ressorts Schalterbesetzung für die Anzeigenannahme Vorzimmerdame für den Chefredakteur Setzer, Drucker, Auslieferer Bewerbungen bitte persönlich oder schriftlich bei der Chefredaktion abgeben. Die offene Stellen werden auch täglich draußen am Gebäude angezeigt.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: Do 31 Jul, 2014 21:44
von Tica
Vellhafener Kurier
Ausgabe vom 7. Wassermond des Jahres 995 nZ
Werwölfe im Grauland? Zur Zeit weilt ein wehrhafter Nordmann in Vellhafen der unserem Reporter glaubhaft versicherte, dass er im Grauland einer verschwundenen Frau nachspürte und dabei einen Werwolf erschlug. Jener Werwolf stellte sich im nachhinein als die verschwundene Person heraus, der die Suche gegolten hatte. Der Nordmann ist eindeutig gezeichnet von diesem Kampf. Das Untier hinterließ eine deutliche sichtbare Prankenspur auf seinem Körper.
Es stellt sich nun die Frage ob im Grauland noch weitere Werwölfe ihr Unwesen treiben und ob dadurch auch eine Gefahr für Vellhafen besteht. Wir befragten daher den angesehenden Forscher und Professor an der hiesigen Universtät, Hieronymus Abraham, dazu.
Hier nun die Aussagen des namhaften Professors und Fachmannes für tierisch-menschliche Mischwesen: "Es gibt sogenannte Dämonenpaktierer die einen Pakt mit einem Dämon schließen und von diesem einen Gürtel aus Wolfsfell erhalten, mit dessen Hilfe sie sich in ein unheilvolles und raubtierhaftes Mischwesen zwischen Wolf und Mensch verwandeln. Wenn diese Dämonenpaktierer im Zustand des Mischwesens einen Menschen beißen, aber nicht töten, verwandelt sich dieser dauerhaft in ein solches Mischwesen. Es geht also durchaus Gefahr von solchen Werwölfen im Grauland auch für Vellhafen aus und der Stadtrat sollte umgehend dazu aufrufen Jagd auf die Wesen zu machen und eine Belohnung für jeden toten Werwolf ausloben."
Abenteurer aufgepasst - Hohe Belohnung für die Tötung von Werwölfen ausgelobt Der Chefredakteuer und Herausgeber des Vellhafener Kuriers, Harmi Wirsch, hat umgehend den Stadtrat von der Bedrohung informiert und lobt, mit guten Beispiel vorangehend, eine Belohnung von je 500 Gulden für die ersten fünf toten Werwölfe aus, die von Abenteurern aus Vellhafen oder Besuchern der Stadt im Grauland getötet werden.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: So 03 Aug, 2014 14:33
von wyvern
Einer dieser ständig bettelnden Jungen kam auf ihn zugerannt. Instinktiv griff er an seine Geldkatze, denn erst letzte Woche hatte jemand im Gedränge versucht, ihn um seine Gulden zu erleichtern. Vielleicht hatte es sich auch einfach nur herumgesprochen, daß er immer gern ein ganzes Goldstück gab. Wahrscheinlich hieß er unter den Bettlern einfach nur "der reiche Geldsack" oder ähnlich.
Der kleine kam zunächst direkt auf ihn zu, wedelte mit einem Stapel Papieren und kam direkt vor ihm zum Halt. "Vellhafener Kuriiiiiier!", schrie der Junge plötzlich los. Etwas irritiert blickte er auf den Jungen herab. "Werwölfe im Grauland!", schrie der Junge weiter und wedelte ernergisch mit den Papieren. Dann dämmerte es ihm. Offensichtlich gab es eine neue Zeitung in der Stadt. Er überlegte kurz, ob er den Jungen abwimmeln und dann irgendwo nach einer weggeworfenen Zeitung Ausschau halten sollte. Vielleicht hing auch an den Geschäftsräumen der neuen Zeitung eine Ausgabe aus? Auf der anderen Seite hätte so eine Zeitung auch sicherlich Kosten, die es zu decken gelte. Ausserdem war er viel zu neugierig, was es zu lesen gäbe. "Vellhafener Kuriiiiiier!", schrie der Junge wieder und schickte sich zum Gehen an. "Ja doch", sagte er zu dem Jungen, drückte ihm einen Gulden in die Hand und nahm ihm eine Ausgabe ab.
Behutsam schlug er die Zeitung auseinander, überflog kurz die Überschriften und eilte dann "Zum Goldstück". Dort angekommen, ließ er sich in einem der bequemen Sitzgelegenheiten nieder und betrachtete die Zeitung. Das Papier war von eher ausreichender Qualität, allerdings war das Schriftbild sehr klar. Ebenfalls hielt sich die Anzahl an Schreibfehlern in einem angenehmen Maß in Grenzen. Er blickte sich kurz um und las dann in Ruhe die Zeitung.
Anschließend kramte er sin seinen Sachen nach seiner Schreibmappe und begann einen kurzen Leserbrief:
Sehr geehrter Herr Wirsch, just gerade hatte ich das Vergnügen, die erste Ausgabe des neu erschienenen "Vellhafener Kurier" zu lesen. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Ausgabe und wünsche Ihnen für die Zukunft und die Zeitung alles erdenklich Gute.
Er überlegte kurz. Sollte er tatsächlich über die jüngste Begegnung berichten? Auf der einen Seite könnte das die Unruhe in der Bevölkerung schüren und Panik verbreiten. Auf der anderen Seite waren die 500 in Aussicht gestellten Gulden an Belohnung auch nicht zu verachten. Er schrieb weiter:
Gerne würde ich mir interessehalber die Geschäftsräume ihrer Zeitung ansehen wollen, um auch in diesem Zusammenhang auf die ausgeschriebene Belohnung zu sprechen zu kommen, denn gleichfalls ergreife ich jetzt die Gelegenheit und berichte, was mir unlängst widerfuhr.
Als neulich der Mond voll am Himmel stand, tönte plötzlich ein markerschütterndes Heulen durch den nächtlichen Wald. Gleich darauf hörte ich das panische Gekreische einer Frau, sodaß ich mich gleich eiligst in die vermeintliche Richtung des Geschreies aufmachte. Genau Wie in Ihrer Zeitung beschrieben, war da, auf zwei Beinen stehend, ein Wolf, der mich sogleich zähnefletschend und knurrend angriff. Wohl hatte ich ihn von seinem Vorhaben abgehalten, jene zuvor schreiende junge Frau zu beissen. Um mich zu verteidigen entbrannte ein Kampf, in dem ich diesen Werwolf kampfunfähig stellen konnte. Es stellte sich leider heraus, daß der Werwolf der Verlobte der jungen Frau war und leider vor ein paar Monden selbst von einem Werwolf gebissen wurde. Nun wollten beide gemeinsam als ausgestoßene und gefürchtete Wesen den Rest des Lebens zusammen verbringen. Tatsächlich scheint es also tatsächlich noch andere Werwölfe in der Gegend zu geben!
Radek v. Boktor
Er überflog seine Zeilen noch ein paar Mal, steckte das Ganze dann in einen Umschlag und schickte den nächsten Botenjungen zu Herrn Harmi Wirsch.
Spoiler:
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: So 03 Aug, 2014 17:08
von Tica
Harmi Wirsch sitzt in seinem Büro und redigiert einen Text für die morgige Ausgabe des Vellhafener Kuriers. Die Frau eines Freundes von ihm, Annerose Hunnenstein, die ihm als Sekretärin aushilft, bis er die Stelle mit einer geeigneten Bewerberin besetzen kann, steckt den Kopf durch die Tür. "Harmi?" ertönt ihre frische helle Stimme und Harmi schaut fragend auf. "Harmi, ich muss leider einmal kurz stören. Hier ist ein Botenjunge mit einer Nachricht die an dich persönlich adressiert ist."
Sie öffnet die Türe ein wenig mehr und Harmi erkennt einen der Botenjungen, die immer in der Stadt herumlungern, um gegen ein kleines Entgelt Botengänge zu erledigen. Harmi steht auf und geht zur Tür, nimmt dem Jungen den Umschlag aus der ausgestreckten Hand und kramt kurz in seiner Hosentasche. Als er eine Thaler findet, zieht er ihn heraus und drückt ihm dem Jungen in die Hand. "Danke, Junge!" sagt er und schaut den Umschlag an, während Annerose die Tür wieder schließt und mit dem Botenjungen verschwindet.
Harmi setzt sich wieder hinter seinen Schreibtisch, öffnet den an ihn adressierten Brief und liest interessiert. Ab und zu nickt er, dann schüttelt er verwundert den Kopf. Als er den Brief zu Ende gelesen hat, steht er entschlossen auf und geht, mit dem Brief in der Hand wedelnd, hinaus zu seiner Sekretärin.
"Ein Bericht über einen erlegten Werwolf, Annerose! Das ging schnell und zeigt, dass die Gefahr größer ist, als ich dachte. Schick doch bitte einen Boten zum Stadtrat, dass uns der nächste Werwolf gemeldet wurde. Der Stadtrat sollte sich beeilen ebenfalls eine Belohnung auszuloben oder selbst eine Expedition ins Grauland zu beauftragen, bevor diese Seuche uns auch in Vellhafen überrollt. Nicht auszudenken ... ich muss in die Druckerei! Wir müssen in der morgigen Ausgabe unbedingt eine kleine Notiz über diese weitere Begegnung bringen."
Während dieser Worte läuft er in seinem Vorzimmer nervös auf und ab und spricht dann weiter: "Aber zuvor diktiere ich dir schnell noch ein paar Zeilen als Antwort an den Werwolfjäger hier."
Er wedelt mit dem Brief und wartet bis Annerose sich ein Blatt Papier und einen der neuen Bleistifte zum Schreiben nimmt. Mit den in Holz gefassten Graphitstückchen schreibt es sich angenehmer und man muss das Papier nicht zuvor präparieren wie bei der Verwendung des Reißbleis mit Silberspitze. Als Annerose ihm zunickt beginnt er mit dem Diktat:
"Werter Herr Radek von Boktor, mit Interesse haben wir ...ach nein, schreib lieber habe ich, Annerose ... also mit Interesse habe ich eure Nachricht gelesen. Habt zunächst vielen Dank für eure guten Wünsche für den Kurier. Gerne empfange ich euch kurzfristig zu einer Besichtigung unserer Geschäftsräume. Die ausgelobte Belohnung für ihren exzellenten Bericht über die Begegnung mit einem weiterem Werwolf wird selbstverständlich hier bereitliegen und euch dann ausgehändigt werden. Lasst mich wissen, wann es euch genehm ist. Hast du das bis dahin, Annerose? Ja? Gut .. dann eine Grußformel darunter und weg mit der Nachricht an Herrn von Boktor. Danke dir , du bist ein Schatz! Ich verschwinde jetzt schnell in die Druckerei"
Kaum ausgesprochen, verläßt Harmi sein Vorzimmer und eilt in die Druckerei. Er weiß, auf Annerose ist Verlaß, sie wird alles zu seiner Zufriedenheit erledigen.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: So 03 Aug, 2014 18:39
von Kuolema_
Lou Denara saß im Schankraum des "Plankengräbers". Mittlweile hatte sie sich an den muffigen Geruch in der Kaschemme gewohnt und auch der Schimmel an den Wänden fiel ihr kaum noch auf. Wahrlich, ihre Ankunft in Vellhafen hatte sie sich besser vorgestellt. Doch nachdem sie ihr letztes Geld für die Überfahrt ausgegeben hatte, blieb ihr kaum etwas anderes übrig, als sich eines der billigsten Gasthäuser in der Stadt auszusuchen. Und immerhin, der Wirt bot ihr kostenlose Logis, nachdem sie angeboten hatte, seinen Laden drei Mal die Woche mit elfischen Spezialitäten zu versorgen. Nicht, dass Lou viel Ahnung von der elfischen Küche gehabt hätte, doch bislang kauften ihr alle, denen sie ihre zerkochte Kartoffeln mit ein paar Blütenblättern darüber gestreut anbot, dies als "elfische Spezialität" ab. Und immerhin hatte sie so die Möglichkeit, tagsüber in der Stadt unterwegs zu sein, mehr darüber hinauszufinden, welche Personen hier wichtig waren, wo man an Informationen gelangte und wie die Reichen hier ihr Geld verdienten. Das war immerhin ein erster Schritt hin zu ihrem Traum, eine einflussreiche Bürgerin zu werden, die man gleichermaßen achtet und fürchtet.
Außerdem hatten ihr die letzten Tage Gelegenheit gegeben, an der Universität ein wenig lesen und schreiben zu lernen. Begierig stürzte sie sich seither auf alle Schriftstücke, die sie ergattern konnte und hatte auch dem Wirten klar machen können, dass er ein paar Zeitungen kaufen sollte, um mehr Kundschaft anlocken zu können. Dass der Großteil seiner Kunden gar nicht lesen konnte, war ihm in dem Moment zum Glück nicht eingefallen, sodass Lou nun mit einer druckfrischen und unberührten Ausgabe des Vellhafener Kuriers vor einer Tasse Tee saß.
Dreimal hatte sie den Artikel zu den Werwölfen mittlerweile gelesen und mittlerweile glaubte die Halbelfe, auch alle Details erfasst zu haben. Da stand tatsächlich, dass es für Berichte zu Werwölfen 500 Gulden gab. 500 Gulden! Damit hätte sie genug Kapital, um ein kleines Geschäft zu eröffnen oder sich sonstwie eine neue Existenz aufzubauen. Dass sie selbst einen Werwolf erledigen würde, war natürlich ausgeschlossen. Nicht nur, weil sie nur mit Müh und Not das Geld für die Überfahrt ins Grauland zusammen bekäme - ihre letzte Begegnungen mit einem Goblin hatte ihr klar gemacht, dass sie das Kämpfen im Moment noch besser anderen überlassen sollte. Doch der Kurier sprach nur davon, dass man einen Bericht abliefern müsste...
Einige Minuten grübelte Lou über das Für und Wieder, dann traf sie eine Entscheidung. Aus ihrem Zimmer holte sie ein Pergament und die neu gekaufte Feder und begann dann, mit krakliger ungeübter Schrift, einen Brief aufzusetzen:
Werter Herr Wirsch!
Mit großer Bestürzung habe ich Euren Artikel zu Werwölfen gelesen. Schrecklich muss die Angst der Bewohner des Graulandes sein, furchtbar der Schmerz der Angehörigen der Opfer.
Gleichzeitig hat Euer Bericht jedoch einige Fragen, die mich seit gut zwei Wochen beschäftigen, geklärt. Damals reiste ich gerade über das Grauland nach Vellhafen. Es war in der Nähe von Fennholtz, als ich die Nacht im Freien verbrachte, da ich die Stadt nicht mehr bei Tageslicht erreichen konnte. Als erfahrene Abenteurerin bin ich es darüber hinaus gewohnt, in der Natur zu nächtigen und schlafe daher auch im Freien stets tief und fest. Doch in dieser Nacht wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Ein furchteinflößendes Heulen durchbrach die nächtliche Ruhe und lies mir fast das Blut in den Adern gefrieren. Nur einige Augenblicke später stürzte plötzlich ein rießiges Wesen aus der Dunkelheit auf mich. Es hatte die Größe eines Menschen, doch Zähne und Klauen, wie sie nicht einmal unter den Nordmännern vorkommen. Geistesgegenwärtig ergriff ich einen glimmenden Holzscheit aus meinem Lagerfeuer und ließ in auf das Haupt des Ungetüms niedersausen. Dieses ergriff darauf hin mit einem noch lauteren Heulen, aber sichtlich angeschlagen und wankend, die Flucht. Nach eurem Bericht ist mir nunmehr klar, dass es sich um einen Werwolf gehandelt haben muss. Insofern waren die Brandblasen, die ich nach dieser Begegnungen hatte, wohl ein verkraftbarer Preis um das Wesen in die Flucht zu schlagen.
Selbstverständlich erhebe ich keinen Anspruch auf die 500 Gulden, da ich das Tier nicht erlegt, sondern lediglich schwer verletzt habe. Den Lohn mögen daher andere Abenteurer erhalten, die dem angeschlagenen Unwesen nun mit Leichtigkeit den Todesstoß versetzen können. Ich bitte euch jedoch: Sollten die Informationen meines Berichts von Nutzen sein und Ihr meinen Text abdrucken, dann vergesst nicht, unterhalb meinen Namen zu erwähnen. Teilt den Bürgern Vellhafens mit, dass ich, Lou Deneara, bereits einmal gegen einen Werwolf gekämpft habe, ohne dabei mein Leben oder meine Menschlichkeit zu lassen. Sollten (fähige!) Krieger auszuziehen, das Untier entgültig zu stellen, dann kann ich eine solche Gruppe gerne führen. Und auch für weitere Spezialmissionen der Vellhafener Obrigkeit stehe ich als erfahrene Abenteurerin stets zu Verfügung. Man möge lediglich einen an mich adressierten Brief im Gasthaus "Zum Plankengänger" abgeben.
Gez. Lou Deneara
Den letzten Absatz lies Lou zweimal durch. Sollte sie sich die Belohnung wirklich entgehen lassen? Doch die Zeitung würde das Geld bestimmt nicht ohne Beweise herauszugeben. Und wenn sie der Brief nicht reich machen würde, so würde er ihr immerhin Bekanntheit und Ansehen in Vellhafen einbringen. Daher nickte die Halbelfin schließlich zufrieden und herrschte einen Kellner, der sich in sie verschaut hatte und daher nach ihrer Pfeife tanzte an, den Brief zur Redaktion zu bringen.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: Mo 04 Aug, 2014 17:05
von Tica
Harmi Wirsch hebt den Kopf. Er war in mit der Lektüre eines Briefes beschäftigt, der vorhin in der Redaktion eintraf. Er ist sich nicht sicher, was er von der Zuschrift halten soll. Da seine Vorzimmerdame schon nach Hause gegangen ist, verfasst er die Antwort selbst.
Die in schwarze Tinte getauchte Feder gleitet über das Papier:
Werte Lou Deneara, vielen Dank für eure Zuschrift zu unserem Werwolfbericht. Zur Klärung einiger Fragen zu dem von euch geschilderten Vorfall wäre es vorteilhaft, wenn ihr mich einmal zu einem kleinen Diskurs in den Redaktionsräumen aufsuchen würdet. Ihr erreicht mich täglich dort bis zum Mittag und dann wieder ab Spätnachmittag bis zum späten Abend.
In Erwartung eures Besuches verbleibe ich mit ehrerbietendem Gruß Harmi Wirsch Herausgeber und Chefredakteur des Vellhafener Kurier
Harmi liest sich das Schreiben noch einmal durch, in der Zeit ist auch die Tinte getrocknet. Er ist zufrieden mit dem kurzen Schreiben und faltet und versiegelt den Brief. Er steht auf um die Nachricht persönlich im Plankengänger abzugeben, er muss ohnehin noch ein paar Besuche machen und das Gasthaus liegt auf dem Weg.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: Do 07 Aug, 2014 00:00
von wyvern
Die Suche nach den Geschäftsräumen des Kuriers hatte sich als überaus einfach herausgestellt, denn immerhin hatte jemand in großen Lettern auf die Häuserfront, zwischen dem ersten und zweiten Stockwerk, weithin sichtbar "Vellhafener Kurier" geschrieben. Das Gebäude lag an der Straße vom Markt zum nördlichen Stadttor, sodaß man vom Markt, der neben der weitläufigen und geschäftigen Hafenanlage zuweilen Dreh- und Angelpunkt der Stadt zu sein schien, bereits das Gebäude sehen konnte.
Ein großer, schlanker Mann mit lockigem, dunklem Haar trat aus dem Haus und steuerte den Markt an. Er mochte etwa doppelt so alt wie er selbst sein und machte einen sympathischen Eindruck. Vielleicht würde er von ihm vorab ein paar Informationen bekommen, was dieser Harmi Wirsch für ein Mensch wäre. Wenn er denn einer war. Wobei "Wirsch" nicht gerade fremdländisch klang. Vielleicht war es aber auch ein eingeheirateter Halbling. Oder ein Halbelf. Oder gar ein Elf. Er strich den Gedanken aus seinem Kopf und versuchte dem Mann unauffällig zu folgen, verlor ihn dann aber aus den Augen.
Verärgert über sich selbst, schlug er einen Bogen und kehrte zum "Vellhafener Kurier" zurück. An der Außenseite des Gebäudes hing eine auffällige Tafel auf der ein paar Stellenangebote verzeichnet waren. Alles in allem aber Dinge, von denen er nichts verstand oder sich nicht zu berufen fühlte. Höchstens als "Reporter für verschiedene Ressorts". Das wäre vielleicht etwas. Sicherlich wäre es nicht verkehrt, für und in so einem Informationsnetzwerk zu arbeiten. Zum anderen gäbe es für Geschichten auch noch harte Gulden - und Geschichten konnte er immerhin erzählen! Er beschloß bei Luxuswaren Gesse und bei der Schneiderei Ermine vorbei zu sehen, um sein Äußeres etwas weniger verarmt aussehen zu lassen. Ein kurzer Besuch beim Barbier wäre sicherlich auch nicht verkehrt. So würde er zumindest nicht gleich den Eindruck erwecken, er wäre nur wegen der 500 Gulden Belohnung vorbei gekommen. Im Grunde genommen war es das aber auch nicht. Vielmehr hoffte er, im Vellhafener Kurier eine Informationsquelle zu finden, die ihm im Fall des Kopfgeldes und auf der Suche nach dem letzten verbleibenden "hellhäutigen Mörder" weiterführen könnten. Immerhin hatte er diesem Wilden - wie war noch gleich sein Name gewesen? Jul Mank? Oder war es Mark? Vom Stamm der Farne. - Jedenfalls hatte er diesem Wilden zugesagt, sich umzuhören...
Der Besuch bei Helmar Gesse war zum einen eine Freude und zum Anderen, wie immer, eine Last. Natürlich hatte er, sehr zur Freude Herrn Gesses, wieder etwas geauft. Eine auretiaische Uhr und ein paar der feinen Cigarren aus dem Kaiserreich hatten es ihm angetan. Vielleicht wäre Harmi Wirsch Raucher und würde sich darüber freuen. Aber wenn er andererseits lieber Wein tränke? Weiß oder rot? Lieblich oder trocken? Nachdem er sich, sehr zur Freude des Schneiders, mit ein paar neuen Kleidern eingedeckt hatte, die er zwar ein wenig protzig und unfunktional fand, die aber dafür umso besser zur neuen Uhr und dem neuen Spazierstock passten, begab er sich dann erneut zum "Vellhafener Kurier", nicht jedoch ohne auf dem Weg dorthin, den beiden plötzlich auf ihn zustürmenden Bettelkindern je einen Gulden zuwerfen zu müssen.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: Sa 09 Aug, 2014 08:39
von Tica
Stolpersteine
Harmi Wirsch schleppt sich müde in die Geschäftsräume des Vellhafener Kurier. Er hat eine wahre Odysee an Besuchen bei Personen, die für Vellhafen wichtig sind, hinter sich. Gespräche mit dem Stadtrat, mit einem Oldermann und auch mit einem der Geistlichen im Tempel zu Vellhafen.
Anlaß für die Gespräche waren die vielfältigen Reaktionen, die den Kurier wegen der Werwölfe und der ausgelobten Belohnung erreicht hatten. Depeschen von besorgten Bürgern, von Abenteurern die schon Werwölfe gejagt hatten, von Betrügern, die sich die Belohnung erschleichen wollten und von Kirchenvertretern, die das Recht zur Werwolfjagd für sich reklamierten. Sogar aus den Südlanden hatte ihn eine Nachricht erreicht, dass es dort Echsenmenschen gäbe, die sicher auch Dämonenpaktierer seien und ob der Kurier für die Erlegung jener Echsenmenschen nicht auch eine Belohnung ausloben wolle.
In seinem Vorzimmer sitzt bereits die treue Annerose. Sie ist die Frau seines Freundes Arwin Karenkis, die ihm zur Seite steht, weil immer noch keine geeignete Person für den Posten als Sekretär/Sekretärin des Chefredakteurs vorstellig geworden ist. Harmi weiß genau, dass Annerose ihre Pflichten im eigenen Geschäft dafür vernachlässigt, sie führt sonst ihrem Mann in dessen Handelshaus die Geschäfte. "Guten Morgen Annerose, du treue Seele. Ich weiß gar nicht nicht, wie ich es dir und deinem Mann vergelten soll, dass du mir hier so zur Seite stehst" begrüßt Harmi sie.
Annerose schaut hoch, lächelt und meint: "Ach, solche Freundschaftsdienste sind doch selbstverständlich. Wie lange kennen wir uns? Über zwanzig Sommer? Und Arwin kennst du gar noch länger, schon seit eurer Kindheit. Schau du nur, dass du jemand Zuverlässiges findest, der diese Arbeit bald übernehmen kann. Bis es soweit ist, bin ich den halben Tag zumindest hier und gehe dir zur Hand."
Harmi geht um ihren Schreibtisch herum, drückt sie kurz dankbar und lässt sich dann auf den Stuhl vor ihrem Arbeitsplatz fallen. "Ich konnte einiges erledigen gestern, das zog sich bis in den späten Abend und ich habe kaum geschlafen." Er greift in seine Tasche und zieht ein Pergament hervor, glättet es ein wenig und reicht es Annerose. "Das konnte ich auch erledigen, ich hatte deswegen einen Termin im Tempel und beim Gespräch mit dem Stadtrat war das Schreiben auch ein Thema. Lies erstmal, damit du im Bilde bist."
Annerose nickt, nimmt das Pergament entgegen und betrachtet es zunächst. Die Reste des gebrochenen Wachsssiegels, die ihm anhängen sind von der Licia-Kirche. "Was hat die Licia-Kirche mit dem Kurier zu tun?" fragt sie verwundert und liest dann:
"Sehr verehrter Herr Wirsch, Mein Name ist Conrad von Weisz, ich bin gebürtiger Grauländer und ein Diener des Liciaordens im Range eines Custodis. In dieser Funktion diene ich im Drachenblick zu Gruheym schon seit einigen Jahren und kam während einer Reise in Ordensangelegenheiten ins Nuovo Imperio nicht umhin, vor Kurzem eine Ausgabe Eures Blattes in Händen zu halten und zu lesen. Ich gehe von der Annahme aus, dass edle und noble Absichten Euer Handeln leiten und dennoch scheint Euch Licias Weisheit in dieser Angelegenheit verlassen zu haben. Ein solcher Aufruf ist eine unverantwortliche und gemeingefährliche Tat, welche die Matriarchin Inessa Sophia di Arboscelli, die Magisterin der Magister, die Zunge der Göttin auf Antamar höchst selbst verurteilt und unter Ächtung gestellt hat. Wir fordern Euch hiermit dazu auf, diese Belohnung und die damit einhergehende Jagd, aufzugeben. Vorallem junge Menschen und Mittellose werden diesem Aufruf folgen, unvorbereitet ins Grauland marschieren und dort an den vielen Gefahren, welche die Wälder für sie bereithalten, verenden. Im Hafenviertel der Insel Vellheim begegneten mir persönlich mehrere junge Bauersburschen, welche ihre wenigen Habseligkeiten zusammen gepackt und sich auf den Weg nach Brembourg gemacht hatten, um Werwölfe zu jagen. Solches Vorgehen kann ich nichts anderes, als eine Torheit nennen und denjenigen, der zu solcher aufruft, mit allen Nachdruck dazu auffordern, sich auf die Gaben Licias zu besinnen. Solchen Aufrufen folgen unter anderem auch stets diverse Räuberbanden und Söldnergruppen, die dann in besagte Gebiete ziehen und schon bald ihren eigenen Auftrag vergessen, wenn sie über ein Dorf stolpern, dessen einfache Bewohner man leicht um ihre Habe bringen kann. Die Kirchen und ihre Orden haben erfahrene und gut geschulte Kämpfer, die im Umgang mit solchen Wesen kundig und in festen Gruppen organisiert sind. Ich selbst gehöre zu einer solchen Gruppe und weiß daher, wieviele Gefahren in den Wäldern meiner Heimat lauern. Deswegen ergeht diese Warnung an Euch und das von Euch herausgegebene Blatt: Lasst ab von diesem gefährlichen Unterfangen und überlasst die Jagd auf das Unheilige den Dienern der Götter.
gez. Conrad Dimityr von Weisz Custodis des Sacer Ordo Draconis"
Annerose seufzt, als am Ende der Nachricht angekommen ist und schaut Harmi forschend an:" Und? Was will der Mann? Gold für die Kirche?" Harmi grinst und antwortet: "Das schoss auch mir durch den Kopf, als ich das las. Ganz so einfach scheint es aber nicht zu sein. Es geht wohl auch um Einfluß und Macht. Und auch um einen Teil ehrliche Besorgnis. Ich habe ihm schon geantwortet. Schau hier, ich habe eine Zweitschrift der Antwort für unsere Unterlagen gemacht, die kannst du dann zusammen archivieren." Er reicht ein Blatt Papier, eng beschrieben und Annerose liest sogleich neugierig:
Werter Herr von Weisz,
eure Nachricht habe ich mit Bestürzung gelesen. Es lag mir fern euch, eure Matriachin oder euren kirchlichen Orden durch unsere Auslobung einer Belohnung für erlegte Werwölfe zu beunruhigen oder gar zu erzürnen. Einzig die Sorge um meine geliebte Heimatstadt trieb mich zu diesem Tun.
Seid gewiss, dass es nicht in unserer Absicht lag und liegt, dumme Bauertölpel oder gar Verbrecherbanden zu ermutigen, sich auf Werwolfjagd ins Grauland zu begeben. Dies ist offenbar eine Begleiterscheinung, die zugegebener Maßen von uns aus gedanklicher Nachlässigkeit nicht bedacht wurde.
Um Abhilfe zu schaffen, habe ich heute ein Treffen mit Mitgliedern des Stadtrates vereinbart, die ebenfalls eine Belohnung ausschreiben wollen und kann euch versichern, dass wir alles daran setzen werden, die Auslobung derart einzuschränken, dass körperlich und/oder charakterlich ungeeignete Helden keine Belohnung erhalten werden und somit künftig keinen Grund mehr haben, ins Grauland zu reisen. Weiter versichere ich euch, dass wir ebenfalls eurer Kirche gerne die entsprechende Summe an Gulden zukommen lassen werden, wenn eure geschulten Kämpfer Werwölfe erlegen, auch wenn ihr in Gruheym ansässig seid.
Wir sind uns doch sicher einig in der Ansicht, dass man alle erdenklichen Anstrengungen unternehmen muss, um diesen gefährlichen Dämonenpaktierern Einhalt zu gebieten? Vor allem muss verhindert werden, dass diese Werwölfe unbescholtene und wehrlose Bürger im Grauland oder den Städten des Vellhafener Bundes beißen und sich so im ganzen Land ausbreiten. Wie mir zu Ohren kam, stand das Thema beim letzten Treffen der Oldermänner ebenfalls auf der Tagesordnung und allein das zeigt, dass höchster Anlass zur Sorge gegeben ist und über eure, gewiss hochlöblichen Anstrengungen hinaus, Maßnahmen zur Eindämmung gefunden werden müssen.
So verbleibe ich hochachtungsvoll Harmi Wirsch Herausgeber und Chefredakteur des Vellhafener Kurier
Annerose lächelt schon während der Lektüre des Antwortschreibens. Als sie fertig ist grinst sie breit: "Gut gekontert, Chef. Und trotzdem hast du deswegen noch mit dem Geistlichen aus dem hiesigen Tempel gesprochen?"
Harmi nickt bestätigend: "Ja, das habe ich. Ich kann es mir nicht leisten solche Leute gegen mich aufzubringen. Die Geistlichen in den Tempeln haben viel Macht über das Volk und wenn sie dazu aufrufen, dass der Kurier nicht gelesen werden soll, würde ich viele der frisch gewonnenen Leser verlieren. Gerade die Licia-Kirche hat etliche Anhänger hier in Vellhafen und ist gut vernetzt mit den Anhängern anderen Glaubensrichtungen. Der Geistliche hat mich aber beruhigt. Er war der Meinung, dass das Eindämmen der Flut von Abenteurern, die ungeeignet sind Werwölfe zu jagen und auch das Ausweiten der Prämie für die Erfolge der speziellen Gruppe Werwolfjäger der Licia-Kirche geeignete Mittel seien, den Ärger der Verantwortlichen dort einzudämmen."
Er steht auf: "Lauf mir nicht weg, Annerose. Ich muss schnell in die Druckerei. In die heutige Ausgabe muss noch der Hinweis, das nur geeignete Werwolfjäger, die eine gewisse Erfahrung, Befähigung und einen guten Ruf nachweisen können, die Belohnung erhalten. Es gilt die Absprachen mit dem Stadtrat und das Versprechen an den Custodis einzuhalten. Ich bin aber gleich wieder da. Es gibt noch mehr zu besprechen."
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: Sa 09 Aug, 2014 21:40
von powl
Ein Brief erreicht die Redaktion des Vellhafener Kuriers. Er trägt als Siegel das Zeichen Nergas'
An den Vellhafener Kurier,
wäre es Nergas Wille, das ein jeder sich den unheiligen Kreaturen entgegen stellt, so hätte er in seiner Weisheit nicht die Nergariten mit dieser Aufgabe beauftragt. Euer Aufruf steht den Geboten des Buches der Toten direkt entgegen. Bis zum Widerruf sei daher der Kirchenbann über Euch verhängt. Niemand, der dem Vellhafener Kurier angehört wird bis dahin den Trost der Nergaskirche erfahren, noch wird im Falle eines Todes eine Bestattung in geweihtem Boden gestattet. Möge Nergas' Gnade Euch nicht verwehrt bleiben und er Euch auf den rechten Weg zurückweisen, ehe Eure verirrten Seelen im ewigen Nichts verloren gehen. Wer den Weg Nergas' verlässt, dem wird in seinen Hallen kein Zutritt sein. Sollte es bei einer konkreten Bedrohung durch unheiliges Gezücht notwendig werden, entsenden wir eine Waage Nergariten.
Hauptmann der Nergariten Qadr el Mina al Mahadi.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: So 10 Aug, 2014 13:30
von Tica
Heldentaten und Kirchenbann
Harmi sitzt grübelnd am Schreibtisch. Die ersten Maßnahmen, die Auswahl der Wagemutigen, die auf Werwolfjagd gingen, auf ausgesucht erprobte Kämpfer mit gutem Leumund zu begrenzen, greifen gerade. Ein weiterer Erfolgsbericht hat ihn erreicht, die Depesche liegt noch vor ihm auf dem Schreibtisch.
An den Vellhafener Kurier Als ich vor eyniger Zeit in den Wäldern im nördlichen Grauland unterwegs war, begegnete mir eyn gar seltsames Weysen. Als ich später einem Händler in Regga davon berichtete, empfahl er mir, euch zu schreiben und eine Klaue des Wesens als Beweis mitzuschicken. Ich habe sie auch gut eingepacket, damit er das Pergament nicht beschmutzet.
Ich war gerade auf eyner längeren Reise durch die Wildnis, in der Region zwischen dem Bibersee und dem Flusse Odra, als ich eynen Unterschlupf für die Nachte suchet. Dort begegnete mir eyne alte Bauernkate und weil sie verlassen schien, betrat ich sie, nachdem ich selbstredend angeklopft habe, wie eyn anständiger und aufrechter Wandersmann es zu tun pfleget. Ich fand innen niemanden vor, doch eine Blutspur, die zu eynem der Fenster und von dort aus in den Wald führte. So folgte ich ihr, da meine Neugier geweckt war und meine Instinkte mich anhielten, herauszufinden, was dort vor sich gehen mochte.
Schon bald gelangte ich an eine düstere Höhle, wo hinne die Spur hineyn führte. Ich glaubte an eynen Meister Petz, der die Bewohner der Kate wohl geraubt haben mochte, um sie für seinen Winterspeck zu vertilgen. Ich irrte jedoch, denn sobald ich die Höhle betrat und meine Fackel entzündete, kam mir entgegen ein Wesen von grausamer Gestalt. Es sah aus wie eyn Wolf und ging doch aufrecht. Erst nach seynem ersten Angriff wurde mir klar, dass es eyn Mannwolf sein musste und so setzte ich zur Verfolgung an, denn ich ward nicht verletzt und er suchte, zu entkommen.
Ich fand ihn flussabwärts und drängt ihn in die Ecke, wo er nicht entkommen konnte und sich so dem Kampfe stellen musste. Es war ein tüchtiges Stück Arbeit, doch wisse man, dass ich ein wohlfeiler Kämpe bin, der sich seiner Haut zu erwehren weiß. Ich schlug das Biest tot und verbrannte was vor mir lag, um die Götter zu besänftigen, bis auf die eyne Kralle, denn niemand hätte mir geglaubet, hätte ich die Geschichte ohne Beweis erzählet. Anschließend schritt ich zurück zu der Höhle und untersuchte sie. Es war auch dunkel darinnen und ich machte mir ein Licht, um zu sehen, doch besser gelassen hätte ich es. Doch hätte ich nicht ahnen können, was sich dort befand. Es waren Bauermann, Bauersfrau und auch Bauerskinder, die dort lagen, doch weynig war über vom Mahl des Mannwolfs. Ich begrub sie und informierte den Büttel der nächsten Ortschaft, so wie ich sie erreychte. Und weil ihr einen Sold ausgewiesen habt, für jeden Manne, der eine solche Bestie erlegt habt, schreibe ich und wünsche, sie abzuholen, wenn ich wieder auf Vellheim bin.
gez. Valentis Rotstahl
post scriptum: Man erreiche mich in Regga, wo ich dem dortigen Oldermanne bekannt bin, sollte man ein Schrifstück an ihn adressieren.
Den Oldermann hatte Harmi sogar getroffen, er weilte zu einer Zusammenkunft der Oldermänner gerade in Vellhafen und dieser hatte ihm bestätigt, dass es sich bei Valentis Rotstahl um einen erfahrenen Kämpfer handelt, dem man nichts vorzuwerfen hatte. Also setzt Harmi auch diesen Mann auf die Liste deren, die die ausgesetzte Prämie erhalten sollten. Er hat Annerose schon Bescheid gegeben, dass sie dem Mann in diesem Sinne antwortet, denn Harmi muss sich nun eher mit den Widrigkeiten auseinandersetzen, die sich für den Kurier und ihn durch die Auslobung ergeben haben.
Harmi fährt sich ratlos durch die Haare und denkt angestrengt nach. Das Anliegen des Custudis des Licia-Ordens und der soeben ausgesprochene Kirchenbann der Nergariten machen ihm zu schaffen. Das sind Dinge, die zu Schwierigkeiten für den Kurier führen können. Wenngleich Harmi als Religionsphilosoph allen Glaubensrichtungen gegenüber Toleranz übt und deren Arbeit grundsätzlich hoch schätzt, ärgert es ihn nun, dass man ihn maßregeln will, aber doch offensichtlich die Arbeit der Werwolfbekämpfung bislang nicht ernst genug genommen hat. Warum gibt es denn soviele Werwölfe, wenn doch die erprobten Kämpfer beider Kirchen um Eindämmung bemüht waren? Die Schlußfolgerung, dass man entweder die Ausbreitung der Dämonenpaktierer unterschätzt hatte oder aber nicht sonderlich erfolgreich gewesen war bei dem Versuch, sie auszurotten, liegt mehr als nah.
Das Schreiben des Nergasordens und das erneute Antwortschreiben des Conrad von Weisz machen allerdings auch Harmi klar, dass er sich etwas einfallen lassen muss. Wenn ihn selbst der Bann nicht sonderlich beeindruckt, wer weiß wie seine Mitarbeiter und vor allem die Leser, die er inzwischen gewonnen hatte, darauf reagieren werden?
Er zieht das Anschreiben des Custodis aus der Jackentasche und liest noch einmal: Sehr verehrter Herr Wirsch, Eure Antwort vermittelt mir unweigerlich den Eindruck, dass Ihr mein Anliegen nur in Teilen verstanden haben könntet. Der Heilige Orden Des Drachens Zur Vertiefung Allen Wissens Unserer Göttlichen Herrin Licia wird keinesfalls Blutgeld annehmen, noch fordern. Seine Dienste in sakralen, sowie profanen Angelegenheiten dienen dem Allgemeinwohl und sind somit in sich Belohnung genug. Mir schiene es angetragen, dass wir uns vielleicht auf persönlichem Wege in einer Unterredung in diese Angelegenheit vertiefen sollten. Wie ich in meinem Eingangsbrief schrieb, verweile ich derzeit in Ordensangelegenheiten im Nuovo Imperio. Bei meiner Rückkehr nach Gruheym, werde ich Euch in Vellhafen in Euren Geschäftsräumen aufsuchen und hoffen, dass Ihr mich empfangen werdet. Möge Licias Weisheit Euch bis dahin geleiten.
gez. Custodis Conrad Dimityr von Weisz
Nun gut, mit dem Custodis würde er sich treffen und die Angelegenheit besprechen. Aber wie sollte er mit den Nergariten verfahren? Er beschließt erneut einen Geistlichen aufzusuchen um sich zu beraten. Oder jemand der dem Nergas-Orden nahe steht. Aber wen? Es sollte jemand sein, der sich mit der Denkweise der Kirchenleute auskennt. Harmis unerschütterlicher Optimus setzt sich letztendlich durch. Er wird schon eine Lösung finden. Und tatsächlich, er hat eine Idee. Er besucht einfach zunächst den Werwolfexperten an der Universität, Hieronymus Abraham. Vielleicht hat der Experte einen Rat für ihn. Entschlossen steht Harmi auf und ergreift seinen Ledermantel. Auf zur den Gebäuden der Lehranstalt zu Vellhafen.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: So 10 Aug, 2014 20:13
von Elendar
Ein wenig enttäuscht verlässt Beathan das Verlagsgebäude. Dabei war er so stolz gewesen, das er das beeindruckende Gebäude ohne zu fragen im ersten Anlauf gefunden hatte. Harmis Beschreibung war eindeutig gewesen. Beathan hatte sich das Gebäude von außen angesehen und kam wieder einmal nicht umhin, dem ruhigen und besonnenen Mann Harmi Wirsch Respekt zu zollen. Wenn er das hier tatsächlich alles allein auf die Beine gestellt hat ... Beathan hatte geklopft und eine Frau Hunnenstein hatte ihm geöffnet und ihm eröffnet, das Herr Wirsch einen dringenden Termin außerhalb wahrnehmen musste. Das war's also mit seiner Führung durch die Verlagsräume. Erst einmal zumindest.
Frau Hunnenstein war allerdings in Kenntnis gesetzt worden, das Beathan, oder besser ein gewisser Alba Jorgen, kommen und eine selbstgeschriebene Geschichte mitbringen würde, um die Harmi ihn gebeten hatte. Sie hatte Beathan auch gebeten am Nachmittag noch einmal wiederzukommen, dann würde Herr Wirsch ganz sicher zurück sein. Der Vellhafener hatte genickt und Frau Hunnenstein einen Umschlag mit dem Text gegeben. Er hätte die Geschichte gerne Harmi persönlich gegeben und ihm dabei erklärt, das er unsicher war, was genau Harmi von ihm haben wollte. Diese Geschichte schien Beathan nicht unbedingt dazu geeignet in einer Zeitung abgedruckt zu werden, aber als Schriftprobe mochte sie so gut taugen, wie jede andere auch.
Nun ist er also wieder auf der Straße, geht zurück in Richtung Goldstück und überlegt, was wohl passiert, falls Harmi Beathans Leseprobe gefallen würde. Er hätte sicher nichts dagegen einzuwenden für eine Zeitung zu schreiben. Er hatte das Wenige, das er zum Leben braucht schon weitaus beschwerlicher verdient und er wurde langsam zu alt, um sich als Mietschwert zu verdingen. Warum also nicht bei einer Zeitung? '... Aus Westendar Ihr Alba Jorgen' ... Beathan grinst. Er würde am Nachmittag Harmi erneut aufsuchen. Vielleicht würde das ja der Beginn eines ganz neuen Kapitels seines Lebens werden?
Und bis dahin bleibt ein Brief von ihm im Verlagsgebäude zurück, in dem Harmi gleich folgende Geschichte finden würde:
"So nah schon? Bei Aiagos! Warum hast du nicht früher Alarm geschlagen, du Bastard? Hast du wieder gepennt bei deiner Wache? Komm runter und du kannst was erleben!" der laute Fluch des erfahrenen Seebären schreckte mich auf. Ich sah ihn drohend die Faust zum Krähennest heben. Stimmt, der Junge da oben hatte gerade etwas von ... verdammt, ich hatte träge in der Sonne gedöst und nicht zugehört. Doch, er hatte etwas von einem Schiff gerufen. "Ich habe nicht geschlafen. Ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, das es eben noch nicht da war." Die Stimme des Jungen überschlug sich vor Angst, doch Rouald, der Seemann an Deck, beachtete den Ausguck nicht weiter. "Alarm! Schiff steuerbord voraus."
"Schiff Steuerbord voraus. Steuermann: Hart Backbord. Alle Segel setzen" Kommandos wurden gebrüllt und das Schiff wurde plötzlich von hektischer Betriebsamkeit erfüllt. Ich wich einem vorbeieilenden Seemann aus und ging um die Kapitänskajüte herum auf die Steuerbordseite und dann sah ich es: Die Segel in Fetzen, hielt es immer noch mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf uns zu. Und es war nah! Ich war kein Seemann, aber ich schätzte die Entfernung auf weniger als eine Viertelmeile. Da konnte etwas nicht mit rechten Dingen zugehen. Das Kribbeln zwischen meinen Schulterblättern verhieß nichts Gutes und ich prüfte den Sitz meines Schwertes.
"Könnt ihr damit auch umgehen?" Eine Stimme in meinem Rücken ließ mich herum fahren. Der Erste Offizier sah mich forschend an "Sonst wäre ich heute nicht hier" antwortete ich kühl "Wir werden kämpfen müssen. Das ist kein normales Schiff" Sein Blick ging an mir vorbei und ich folgte ihm unwillkürlich. "Wir brauchen jede Klinge, aber auch dann werden wir keine echte Chance haben"
Die Worte des Offiziers ließen mich frösteln "Wie können die so schnell sein, mit den kaputten Segeln?" fragte ich ungläubig "Ein Geisterschiff. Lebende Tote. Was sie antreibt ist nicht von dieser Welt. Wir versuchen dichter an die Küste zu kommen und dort vielleicht auf ein weiteres Handelsschiff zu stoßen. Wenn sie das nicht beeindruckt, werden wir wohl bald Nergas gegenüberstehen"
Ich schluckte schwer und konnte den Blick nicht von dem unheimlichen Schiff abwenden. In Gedanken ging ich alle Möglichkeiten durch, doch das waren nicht viele. Auch wenn ich kein Feigling war und mit meinem Schwert umzugehen wusste, so hatte es auch immer mal Situationen gegeben, wo die Flucht oder das Verstecken die bessere Wahl war, um zu überleben, doch hier auf dieser Nussschale gab es kein Entkommen. Wir saßen alle wie Ratten in der Falle ...
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: Mo 11 Aug, 2014 20:25
von Kuolema_
Lou liest den Brief aus der Redaktion, den ihr der Kellner gebracht hat, zweimal durch. Dannach holt sie tief Luft und lässt sich in die gepolsterte Lehne des Sessels in ihrem Zimmer fallen. Der Brief hatte nicht ganz die gewünschte Reaktion gebracht. Doch vielleicht bot die Antwort ja auch neue Chancen.
Lou schließt die Augen und lässt sich die Szene mit dem Werwolf, die sie in dem Brief beschrieben hat, mehrfach durch den Kopf gehen. Bei jedem Mal fügt sie weitere Details hinzu, die Bilder brennen sich in ihrem Gedächtnis ein. Erst als sie überzeugt ist, dass sie die Geschichte so sehr verinnerlicht hat, dass sie sie auch bei einem Gespräch plausibel rüberbringen würde, beendet sie dieses Gedankenspiel.
Stattdessen steht sie nun auf und geht zu ihrem Kleiderschrank. Viel findet sich darin nicht, aber immerhin - ein einfaches Sommerkleid erscheint ihr immerhin ausreichend zu sein. Es enthält keine Löcher, ist sauber und dank ihres jungen Körpers würde sie darin vermutlich sogar ganz gut aussehen. Die Geschichte mit dem Werwolf würden man ihr bei diesem Anblick zwar vielleicht nicht sogleich zutrauen - aber da würde sie sich dann eben mit Rhetorik über die Runden helfen müssen.
Plötzlich reißt sie ein lautes "Lou! Gäste!" aus den Gedanken. Eilig packt sie das Kleid zurück in den Kasten und hastet die hölzernen Treppen hinab in den Schankraum. Dort wartet der Wirt bereits mit ungeduldiger Mine und Lou huscht sogleich in die Küche. Dort versalzt sie die erste Speise gleich einmal, da sie in Gedanken noch bei dem Treffen mit dem Zeitungsmacher ist. Als der Wirt ihr darauf hin Prügel androht, lächelt sie ihn entschuldigend an: "Alter elfischer Trick. Damit die Gäste mehr trinken, nimmt man mehr Salz. Bei Zwergen klappt das immer." Dem würtenden Gesichtsausdrucks des Wirtes nach zu urteilen, scheint er nicht so recht überzeugt zu sein. Aber immerhin, er lässt die junge Halbelfe in Ruhe und diese gibt sich den restlichen Abend auch redlich Mühe, ihre Arbeit gut zu verrichten. Einzig beim Abswasch nach der Sperrstunde ist sie heute ungenauer und schneller als sonst. Aber sie möchte schließlich rasch ins Bett, um morgen einen guten Eindruck zu machen.
Bereits im Morgengrauen wacht Lou am nächsten Tag auf. Sie ist schweißgebadet, der Traum von einem Werwolf hat sie viel zu früh aus dem Schlaf gerissen. Doch nachdem sich ihr Herz wieder beruhigt hat, macht sie das beste aus der Sache und nützt die frühe Stunde um sich gründlich zu waschen und die Haare zu bändigen.
Danach macht sie sich zu der Redaktion auf, ein wenig aufgeregt zwar, doch ihre Augen strahlen auch die Vorfreude aus, heute endlich einmal etwas neues zu erleben.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: Do 14 Aug, 2014 18:00
von Tica
Harmi Wirsch arbeitet fieberhaft an dem Widerruf. Er muss seinen Leser unmißverständlich klarmachen, dass die vom Kurier ausgehende Aufforderung, Werwölfe zu jagen, ein Irrtum war, weil er sich nicht bewusst war, damit in die ureigensten Gefilde der Heiligen Nergaskirche eingegriffen zu haben. Das hatte ihm Generalinquisitor Powlroghd deutlich klargemacht.
An die werten Leser des Vellhafener Kurier, ich, Harmi Wirsch, Herausgeber und Chefredakteur des Vellhafener Kuriers, wende mich heute persönlich an euch, weil ich einen Irrtum oder besser einen Fehler einräumen muss, den es zu berichtigen gilt.
Der Aufruf an Abenteurer Werwölfe zu erlegen und hierfür eine Belohnung auszuschreiben, war falsch und hat ab sofort keine Gültigkeit mehr. Diese Aufgabe diese Dämonenpaktierer zu jagen, wird, der Besonderheiten und der Rituale wegen, die bei der Tötung dieser Mischwesen zu beachten sind, ausschließlich von Mitglieder der Heiligen Nergaskirche wahrgenommen.
Nicht klerale Personen dürfen Werwolfe nur im Falle der Notwehr töten. Daher bitte ich alle Leser des Vellhafener Kuriers sich an diese Regelungen zu halten und entgegen meines ersten Aufrufes keine Jagd auf solche Wesen zu planen oder durchzuführen.
Die fünfhundert Gulden, die von der insgesamt ausgelobten Belohnung noch übrig sind wird der Kurier deshalb auch dem Tempel spenden. Ich entschuldige mich bei meinen Lesern und bei der Heiligen Nergaskirche für meinen Irrtum und die Aufruhr, die dadurch entstanden ist.
Harmi liest den Widerruf nochmal durch, ganz zufrieden ist er nicht mit sich. Aber er muss sich beeilen, Der Widerruf soll auf die erste Seite und die Lettern müssen nun bald ins Satzschiff geschoben werden, wenn der Kurier noch pünktlich gedruckt werden soll. Er ruft seine Sekretärin: "Annerose? Kannst du das in die Druckerei bringen? Die wissen dort Bescheid und warten schon darauf." ruft er durch die geöffnete Tür ins Vorzimmer.
Annerose kommt herein und nickt: "Natürlich Harmi, Aber du solltest dir das hier ansehen. Da steht neuer Ärger ins Haus." Sie reicht ihm eine Ausgabe des Antamarer Anzeigenblattes. Harmi überfliegt die Anzeigen und stockt bei einem Leserbrief:
"L E S E R B R I E F - Die Nergaskirche sollte sich was schämen! Gestern steht ein Nergerit warnend vor dem Verlagshaus des Vellhafener Kuriers und heute erscheint dann der Bann über alle Mitarbeiter und sogar über Personen, die mit Harmi Wirsch zusammenarbeiten. Ja wo leben wir denn? Die Nergaskirche will damit nur davon ablenken, das sie selbst nicht in der Lage ist, dem Werwolfproblem Herr zu werden. Wenn sie es wirklich ernst meinen würde, dann würde sie ihre Leute mit Schwert und Feuer ins Grauland schicken und nicht vor den Vellhafener Kurier. Nieder mit dem Kirchenbann!
gez.: Der Anführer der "Freunde von Harmi Wirsch"
- Der oben abgedruckte Leserbrief stammt von einem unserer Leser und entspricht nicht unbedingt der Meinung der Redaktion -
Als Harmi das liest, steigt ihm das Blut ins Gesicht. Noch mehr, als Annerose ihm dann noch einen Brief mit dem Siegel der Heiligen Nergaskirche reicht. "Sie sind verdammt schnell" murmelt Harmi und öffnet das Siegel um zu lesen:
An den Chefredakteur des Vellhafener Kuriers. Mich dünkt, ich habe mich gestern nicht klar genug ausgedrückt. Auch scheint Ihr mein Entgegenkommen als Schwäche zu deuten. Ohne Zweifel, solltet Ihr Eure Freunde sorgfältiger wählen. Ihr habt bis morgen Zeit, geeignete Schritte zu unternehmen, um das Unheil, das über Euch heraufbeschworen wird, abzuwenden. Ich bin sicher, so Euch daran gelegen ist, wird Euch geeignetes einfallen. Seid gewiss, ein Kirchenbann ist noch das geringste, das Euch und euren falschen Freunden harrt. Der Großinquisitor
Nun wird er blass. Der Der Großinquisitor macht ihn für den Leserbrief an eine andere Zeitung verantwortlich? Wie soll er herausfinden, wer der Absender ist. Er kennt ja nicht einmal den Herausgeber oder einen Redakteur des Anzeigenblattes. Ob die Nergaskirche nun auch den Kirchenbann über das Antamarer Anzeigenblattverhängt, dass diesen anonymen Leserbrief veröffentlicht hat? "Warte Annerose! Da muss noch ein Satz hinzu, schreib bitte unter meinen Widerruf noch: "Wer sich als mein Freund bezeichnen möchte, der sollte diesen Widerruf sorgsam lesen und sich danach verhalten und sicherlich keine anonymen ketzerischen Pamphlete in anderen Zeitungen abdrucken lassen. Harmi Wirsch"
Annerose nickt und eilt mit dem Zettel davon.
Hier befinden sich zwei RP die gestern in Vellhafen ausgespielt wurden, wer gerne viel lesen mag, bitte sehr :
Spoiler:
Erstes RP - Treffen in Amis Teestube 13.08 14:21 Harmi Wirsch hat Kopfschmerzen. Er steht in der Empfangshalle mit der Anzeigenannahme und denkt nach. War er beim Besuch des Herrn von Boktor noch guter Dinge gewesen, so beunruhigt ihn inzwischen der Kirchenbann für die Redaktion des Kurier durch den Generalinquisitor Powlroghd mehr, als er vorher dachte. Vor dem Verlagsgebäude war nämlich nun ein Vertreter des Nergariten postiert, der ein Schild hochhielt, dass die Passanten über den Bann informierte und potientielle Besucher von einem Betreten des Gebäudes abhalten sollte. Und dann auch noch die Veröffentlichung im Anzeigenblatt von Vellhafen. Er hält eines davon in der Hand, ein Zeitungsjunge hatte es ihm aufgeregt gebracht, direkt nach Erscheinen. Er warf noch einmal einen Blick darauf: von Generalinquisitor Powlroghd in Vellhafen am 12.08.14 Hiermit sei kund getan, dass über die Mitarbeiter des Vellhafener Kuriers der Bann der heiligen Nergaskirche verhängt wurde. Der Bann wird erweitert auf jene, die mit dem Chefredakteur Harmi Wirsch Umgang pflegen. Ob gegen Harmi Wirsch Anklage wegen Ketzerei erfolgt, wird derzeit geprüft. Ferner sei den Gläubigen in Erinnerung gerufen, dass lediglich die Selbstverteidigung gegen Werwesen legitim ist, eine gezielte Jagd auf diese unheiligen Kreaturen jedoch ausdrücklich den Nergariten vorbehalten. Nergas lo vult. Der Generalinquisitor ... Die Ausweitung des Banns und die Drohung mit der Anklage wegen Ketzerei waren schon heftig. Harmi hat bisher immer einen guten Draht zu den Kirchenoberen gehabt, schon allein durch seine Beziehungen zu den Oldermännern und auch den Tempel mit den Geistlichen der verschiedenen Kirchen besucht er regelmässig und spendet gleichermaßen für alle Götter. Bloß keinen bevorzugen. Aber Nergas? Das war ein Nebengott hier in Vellhafen und die Kirche hat nicht einmal eine Vertretung im Staatsrat, im Gegensatz zu den anderen. Harmi seufzt tief auf, steht dann entschlossen auf und geht los. Er muss zu seiner neuen Verabredung mit dem Werwolfexperten. Gestern hatte der Mann ihm ganz kurzfristig abgesagt. Vielleicht bekommt er ja von diesem einen Rat, wie er verfahren soll. Den Vertreter der Nergariten grüßt er ehrerbietet, obwohl ihn sein Herumstehen vor seinem Haus mehr als fuchst. Aber er ist immerhin ein Kirchenmann und ein Ketzer, nein ein Ketzer ist Harmi nicht. Schnellen Schrittes eilt er dann Richtung Teehaus.
13.08 14:29 Hieronymus Abraham hatte sich bereits zeitig aufgemacht zu dem verabredeten Treffpunkt, war ihm ja nicht bekannt wie lang er zu jenem Ort braucht und ob ihn etwas oder gar jemand hindert, dieses Treffen wahrzunehmen. Schließlich ist ja allerhand los seitdem sich gar die Inquisition in jenen Fall eingemischt hat. Es ist ein heißes Thema, dessen ist Hieronymus sich durchaus bewusst, doch ebenso ist das Verhalten der Kirche für ihn überraschend und nicht vollends nachzuvollziehen. Er und seine Studenten hatten Stunden, nein gar Tage verbracht, zu recherchieren. Kurz schüttelt der alte Mann den Kopf. Viel zu viel Aufregung für jemanden seines Alters. Kurz stützt er sich auf seinem Stock ab und atmet ein paar mal durch. Gleich geschafft. Dann biegt er in eine Seitengasse und findet dort dann auch den Treffpunkt: Ein ihm bis vor kurzem vollkommen unbekanntes Teehaus.
13.08 14:37 Harmi Wirsch ist bald in der schmalen Gasse angekommen, in sich Amirs Teestube versteckt. Er tritt über die Teppiche in die abgetrennte Häusernische und ist ganz froh, dass sonst kein Gast da ist. Nur Amir sitzt wie immer hinter der Theke und nippt an einem Tee. Harmi geht zu ihm, begrüßt ihn freundlich und bestellt einen Tee. Dann wartet er auf den Professor.
13.08 14:42 Hieronymus Abraham sieht, als er in die Straße einbiegt, gerade eine Person das Teehaus betreten. Kurz grübelt er, ob das der Chefredakteur sein könnte. Am 'Teehaus angekommen betritt Hieronymus die auf den ersten Blick sehr improvisierte Stätte und tritt zur Theke, um sich mit einem geschafften Seufzen dort nieder zu lassen. "Habt ihr hier einen guten Tee für einen alten Mann? Etwas belebendes vielleicht?"
13.08 14:48 Harmi Wirsch , der wieder tief in Gedanken versunken ist, schaut hoch, steht sofort auf und begrüßt den Gelehrten: "Herr Professor Abraham, seien sie gegrüßt. Ich danke euch sehr, dass ihr euch zu diesem erneuten Treffen bereit erklärt habt. Wer hätte bei unserem ersten Treffen gedacht, dass die Geschichte und die Veröffentlichung im Kurier einen derartigen Wirbel verursachen und solch weitreichende Folgen könnte? Der Tee hier ist exquisit. Kann ich nur empfehlen, vor allem den Südblatt."
13.08 14:50 Hieronymus Abraham lächelt ruhig. "Setzt euch ruhig, Herr Wirsch, setzt euch." Er bestellt sich einen schönen Kräutertee, gefolgt von einem Nicken. "Ja euer Aufruf hat einiges ins rollen gebracht. Aber deswegen sind wir ja nun hier oder nicht?"
13.08 14:57 Harmi Wirsch nickt ein wenig traurig: "Ja. Solch harte Reaktionen seitens der Kirchen hätte ich nicht erwartet. Es war doch nur gut gemeint, eine Belohnung auzusetzen. Die Werwölfe nehmen ja Überhand. Aber das wollte ich gleich in Ruhe mit euch besprechen. Seid ihr auch der Meinung, dass die Dämonenpaktierer nur durch kirchliche Institutionen bekämpft werden sollen oder bekämpft werden können? Die Zunahme an Werwölfe zeigt uns, laienhaft ausgedrückt, doch an, dass die Kirchen dieser Aufgabe alleine nicht gewachsen sind? Oder denke ich da zu naiv?"
13.08 15:10 Hieronymus Abraham räuspert sich und hält seine Hände wärmend um den warmen Teebecher, welcher ihm hingestellt wird. "Es ist kompliziert. Soviel ist sicher." Eine Pause tritt ein, in der Hieronymus seine Gedanken ein wenig ordnet. "Ich habe sehr gründlich nachgeforscht in den Archiven. Es gab wohl schon immer Schwankungen in der Häufigkeit in der die Lykantrophen gesichtet wurden. Ebenso spielt auch immer ein gewisser Grad an Aberglaube mit. Nicht jeder Werwolf, der gemeldet wurde, ist ein Werwolf. Anders herum ist nicht jeder Angriff durch solch ein Wesen als Angriff vermerkt. Es kann gar passieren, dass versucht wird, etwas zu verschleiern. Daher ist die Aussage, dass die Lykatrophenpopulation zunehmen nicht vollkommen bewiesen. Was zugenommen hat ist die Meldung von Sichtungen und Begegnungen. Allein durch ihren Aufruf, werter Herr Wirsch, wirden ja einige Fälle die vorher nicht bekannt waren, gemeldet." Hieronymus stockt, fühlt sich seine Kehle doch recht trocken an. So atmet er tief durch und trinkt sehr vorsichtig einen Schluck von dem heißen Tee ehe er fortfährt. "Was die Jagd der Kirche auf solche Wesenheiten, Ketzer und Dämonenpaktierer angeht so haben sich die Kirchen, die Nergaskirche insbesondere, der Bekämpfung jener Wesen verschrieben. Doch so sehr auch in den Archiven gesucht wurde, ward kein Beweis gefuden worden das allein die Kirche die Lykantrophen jagen und zur Strecke bringen darf."
13.08 15:23 Harmi Wirsch schaut den Gelehrten überrascht an: "Ihr seht mich erstaunt! Ihr habt diesbezüglich schon geforscht? Jetzt aktuell oder gab es vorher schon Probleme mit den Kirchen, wenn weltliche Jäger sich auf die Suche nach diesen Wesen begaben, um ihnen den Garaus zu machen? " Auch Harmi trinkt einen Schluck Tee, heiß rinnt er seine Kehle herunter und beruhigt. Langsam entspannt er sich. Was er da soeben hört, hat eine Bedeutung für seine Situation. Wenn es keinen Beweis gibt, dass nur die Kirchen und insbesondere die Nergaskirche diese Dämonenpaktierer jagen durfte, dann hat er sich nicht der Ketzerei schuldig gemacht. Er atmet tief durch und fährt dann ruhig fort: "Der Custodis des Ordens der Liciakirche ließ mich wissen, dass er einer Gruppe angehört, die im Grauland Werwölfe jagen und auch seine Matriarchin wünscht, dass ich im Kurier den Aufruf zur Werwolfjagd und die ausgelobte Belohnung zurücknehme. Wie kann es sein, dass ein Liciaanhänger das tut, wo doch die Nergariten das Recht auschließlich für sich reklamieren? Dieser Widerspruch hat mich ebenfalls beunruhigt und ich wüsste gerne mehr über die Lage, bevor mich der Custodis aufsucht um mit mir darüber zu parlieren. Die Diener Licias scheinen deutlich kooperativer zu sein, wenngleich ihr Wunsch der gleiche zu sein scheint."
13.08 15:34 Hieronymus Abraham überlegt eine Weile schweigend über die Frage, ehe er erneut einen Schluck trinkt. "Licia? Die Kirche des Wissens." Sinniert Hieronymus etwas vor sich hin. Dann besinnt er sich wieder auf die eigentliche Frage. "Nergas Dienerschaft fühlt sich besonders dazu erkoren gegen solch widernatürlichen Wesenheiten und die Kätzer vorzugehen. Sei es nun Lykantrophie, Necromantie oder Dämonenbeschwörung und Paktierung mit solchen. Sicher gibt es einige in den Reihen jener Kirche die fordern, dass diese Aufgabe alleine der Nergaskirche zusteht, doch auch hier habe ich nirgends etwas finden können was dieses alleinige Vorrecht bestätigen würde. Das ein Diener Licias sich solch einer Jagdgemeindschaft angeschlossen hat ist jedoch nicht überraschend. Gibt es in den Hallen Licias sicher auch Personen welche sich im besonderen mit diesen Themen befassen und diese erforschen. Und ein Lykantoph ist kein schlichter Gegner, sie aufzuspüren und außerhalb der Wolfsform zu erkennen ist oft schwer und benötigt ein großes Wissen über die Wesen und ihre Besonderheiten. Doch warum hat die Kirche Licias etwas gegen euren Jagdaufruf?"
13.08 15:43 Harmi Wirsch hört sich die Ausführungen des Gelehrten mehr als interessiert an und versucht sich alles zu merken. Dan antwortet er auf dessen Frage: "Das weiß ich auch nicht. Der Custodis schrieb mir, dass sich unbedarfte Abenteurer und gar Bauernlümmel mit Mistgabeln wegen der Belohnung auf den Weg ins Grauland machen würden. Und auch mordende Räuberbanden deswegen ins Grauland einfielen und die Bevölkerung schikanieren würden. Um da Abhilfe zu schaffen haben wir nach Absprache mit dem Stadtrat, der ja auch eine Belohnung ausschrieb, vereinbart, dass nur noch geeignete Personen, also erprobte Kämpfer mit gutem Leumund die Belohnung bekommen sollen. Das haben wir auch entsprechend publiziert, per Aushang, Ausrufer und im Kurier. Aber das ist offenbar nicht genug. Jener Conrad von Weisz will mich nun aufsuchen um die Problematik mit mir persönlich zu besprechen. Er weilte bisher im Ausland, ist aber auf dem Weg hierher. "
13.08 15:48 Hieronymus Abraham lauscht ruhig und nickt verstehend bei jenem Einwand. "Es ist durchaus etwas Wahres an jener Behauptung, dass solche Belohnungen oft unbedarfte Glücksritter, unerfahrene Personen oder zwilichtiges Gesindel anlocken kann. Aber ist auch an einem offenem Gespräch mit Herrn von Weisz nichts auszusetzen zur Klärung gewisser Missverständnisse und vielleicht auch zum lösen der Gesamtsituation. Scheint mit dieser Diener Licias durchaus offener für Argumente zu sein als vielleicht die Nergaskirche und jener Inquisitor welcher nun in der Stadt verweilt."
13.08 15:57 Harmi Wirsch nickt zustimmend: "Ja, Herr Professor Abraham. Genau das Gleiche dachte ich auch. Die Nergariten fahren da gleich heftige Geschütze auf. Ich gebe zu, ich bin schon beeindruckt, dass man gleich einen Bann aussprach und nun gar eine Klage wegen Ketzerei erwägt. Fühle mich da nicht schuldig und habe es auch nie an Ehrerbietung für kirchliche Würdenträger, ganz gleich welcher Zugehörigkeit, mangeln lassen. Wissentlich und ketzerhaft würde ich nie gegen gottgebene Regelungen verstoßen. Trotzdem bin ich ein wenig erleichtert, wenn ihr sagt, es gibt kein kirchliches Gesetz, dass nichtklerikalen Personen verbietet, Werwölfe zu jagen. Allerdings .. .. " Harmi wiegt gedankenschwer den Kopf ... "wer spricht da Recht, wenn man das klären will? Welches Gericht ruft man zur Klärung solcher Fragen an? Wisst ihr das?"
13.08 16:04 Hieronymus Abraham schaut einmal kurz hinauf und dann zu Harmi. "Eine schwere Frage. Mir ist kaum ein solcher Fall bekannt und dementsprechend ist es schwer darauf zu antworten. Oft gibt es Zwist zwischen weltlicher Macht und der kirchlichen. Ich denke hier wär ein Zusammenschluss aus Vertretern von Staat und Kirchen das richtige, um einen gemeinsamen Konsens zu finden. Ein Schiedsgericht aus Vertretern von Reich und Kirche. Wie ich bereits sagte, so einen Fall scheint es bisher noch nicht gegeben zu haben."
13.08 16:04 "Beathan" (Alba Jorgen) bleibt vor der Häusernische stehen und sieht sich die Tücher und Teppiche an. Eine Teestube nach Abajaidischem Vorbild? Beathan ist beeindruckt. So einen Anblick hatte er in Vellhafen nicht erwartet. Dieses Gasthaus hatte es damals noch nicht gegeben. Neugierig teilt er die Vorhänge und späht ins Innere.
13.08 16:16 Harmi Wirsch "Ihr meint also, man muss ein solches Gericht erst zusammenrufen? Also müsste ich mit dem Oldermann sprechen? So etwas muss ja von oben veranlasst werden, ein kleiner Bürger wie ich kann da nichts tun. Hmmmm, dem Vertreter der Liciakirche kann man eine solche Lösung vorschlagen, aber was die Nergariten angeht ... vielleicht muss ich, um meine Mitarbeiter und auch Leser und Kontaktpersonen zu schützen, den Forderungen nachgeben und die Werwolfjagd für beendet erklären. Ich werde das sofort nach dem Gespräch mit dem Custodis entschieden und vielleicht ist ja auch ein Vertreter des Nergasorden bereit, sich zu einem Gespräch zu treffen? Nachfragen könnte man ja, auch wenn ich nicht glaube, dass sie darauf eingingen." Irritiert von einer Bewegung, die er aus den Augenwinkeln wahrnimmt, dreht sich Harmi zum Eingang und sieht dort seinen neuen Bekannten Alba Jorgen stehen und neugierig hineinspähen. "Oh, Alba Jorgen. Kommt zu uns, wenn ihr euch traut. Ihr müsst wissen, wer mit mir Umgang pflegt, steht unter dem Bann der Nargaskirche."
13.08 16:20 Conrad von Weisz erreicht das Gebäude, in dem sich der Kurier befinden soll und tritt an dem Novizen vorbei, der das Schild der Nergaskirche hochhält. Welch dankbare Aufgabe einer- und welch extremes Vorgehen andererseits. Dennoch genau die Handlungsweise, die von den Nergariten eigentlich zu erwarten war. Der Diener Licias jedoch lässt sich nicht aufhalten, tritt ein und erkundigt sich danach, ob Harmi Wisch vor Ort und zu sprechen sei, nachdem er sich selbst kurz vorgestellt hat.
13.08 16:23 "Beathan" (Alba Jorgen) 's Augen weiten sich vor Überraschung als er seinen Namen hört und den Rufer als seinen einzigen Bekannten in Vellhafen erkennt. "Harmi?" Was hatte er gesagt? Es hört sich an, als wäre Harmi geächtet. Beathan vergisst augenblicklich, dieses Kleinod Abajaidischer Phantasie zu bewundern und tritt besorgt auf Harmi und seinen Begleiter zu, dem er ein freundliches Kopfnicken schenkt und sich dann Harmi widmet "Wer ist verbannt? Und warum?"
13.08 16:25 Hieronymus Abraham trinkt von seinem Tee und wirkt sehr nachdenklich. "Ich weiß nicht ob ein Inquisitor mit sich reden lässt. Oft sind jene eher fanatische Personen." Dann verstummt Hieronymus als jemand heran tritt und mustert jenen Fremden welcher scheinbar Harmi kennt.
13.08 16:26 Spielleiter Ayla von Karökya: Die freundliche Frau hinter dem Anzeigenschalter hört sich das Anliegen des Besuchers an und zuckt dann bedauernd mit den Schultern: "Herr Wirsch ist zur Zeit nicht im Hause. Er ist in der Nähe des Marktes in einer Teestube mit dem Professor Abraham verabredet, dem Werwolfforscher. Allerdings weiß ich, dass Herr Wirsch euren Besuch erwartet, Herr von Weisz. Vielleicht wollt ihr dort dazustoßen? Das Thema des Gespräches dürfte ja das gleiche sein. Oder wollt ihr lieber warten?"
13.08 16:28 Conrad von Weisz überlegt kurz und lässt sich eine Wegbeschreibung zum besagten Teehaus geben, lässt jedoch bei der Dame eine Notiz zurück, wo er zu finden sei, sollte er Herrn Wirsch nicht mehr dort antreffen. Einen Moment muss er sich draußen angekommen orientieren. Dann macht er sich auf den Weg, zum zweiten mal vorbei am düsteren Nergasdiener und seiner Ankündigung.
13.08 16:30 Harmi Wirsch nickt: "Das war kein Scherz, Herr Jorgen." Er reicht dem Mann das Anzeigenblatt, welches er noch in der Tasche hat. "Vielleicht lest ihr das erst einmal, bevor ihr euch weiter mit mir unterhaltet? Ihr solltet wissen, worauf ihr euch einlasst."
13.08 16:38 "Beathan" (Alba Jorgen) überfliegt den Text und schüttelt fassungslos den Kopf "Das kann doch nicht wahr sein." er schaut von Harmi zu seinem Begleiter und wieder zurück "Und weil die Nergariten die Werwölfe so erfolgreich bekämpfen, lassen sie auch nicht zu, das jemand anderes bei der Eindämmung der Plage behilflich ist?" Er schüttelt erneut den Kopf "Nennt mich doch Alba." Sein Blick wandert wieder zu dem bärtigen alten Mann "Und ihr auch, Herr ..." erwartungsvoll schaut er ihn an
13.08 16:40 Conrad von Weisz kommt an den Ort an, dem man ihm beschrieben hat und lässt den Blick schweifen. Dies müsste es sein, da ist er sicher, auch wenn er selten lange in der Stadt verweilt und seine Ortskenntnisse somit eher rudimentärer Art sind. Mit festen Schritten hält er auf den Eingang zu, Vom Eingang aus betrachtet er den Raum und die Anwesenden. Vielleicht hätte er sich auch eine Beschreibung des Mannes geben lassen sollten, doch jetzt muss es eben auch so gehen. Er könnte sicher warten und anhand der Gespräche herausfinden, welcher der Gäste besagter Harmi Wirsch ist, aber einerseits wäre das ein seltsam verdecktes Vorgehen und andererseits eine reine Zeitverschwendung, wenn der Mann nicht mehr hier ist oder nie war. Seine Hand greift das Holz des Spießes fester, war ein Knirschen der Lederhandschuhe zur Folge hat und er klopft dann einmal mit dem stumpfen Ende der Holzstange auf den Boden, wenn auch mit zurückhaltendem Krafteinsatz und somit in verträglicher Lautstärke. "Licia zum Gruße.", spricht er in den Schankraum der Teestube. "Verzeiht die Störung, doch befindet sich innerhalb dieses Etablissements ein gewisser Harmi Wirsch?"
13.08 16:41 Harmi Wirsch sofort: "Gut, eure Entscheidung Alba. Darf ich euch Hieronymus Abraham vorstellen. Herr Professor Abraham ist der Experte für Dämonenkunde an der hiesigen Universität und Werwölfe sind sein Spezialgebiet. Wir sollten uns setzen. Der Tisch bietet Platz für uns alle."
13.08 16:42 Hieronymus Abraham "Abraham. Hieronymus Abraham mein Name." Kurz wird sein Tee geleert und ein zufriedener Seufzer ist zu vernehmen. "Wahrlich ein guter Tee." lobt er dann den Besitzer jener Lokalität. Als dann erneut jemand herein tritt und gar nach Harmi fragt wandert der Blick erneut zu einem Neuankömmling, zu jenem Mann der so offen nach dem Chefredakteur fragt. "Wird ja richtig voll hier."
13.08 16:45 Spielleiter Harmi Wirsch: Gerade als man an den Tisch wechselt, da der Tresen nur zwei Personen Platz bietet, betritt ein Neuankömmling die "Teestube". Als dieser nach Harmi Wirsch fragt, wendet sich Harmi sofort zu ihm und stellt sich vor: "Das bin ich. Womit kann ich ihnen dienen, der Herr ..? "
13.08 16:47 "Beathan" (Alba Jorgen) nickt dem Professor noch einmal zu "Sehr erfreut eure Bekanntschaft zu machen. Ich bin Alba Jorgen und wohl nicht viel mehr als ein in die Jahre gekommener Abenteurer, der sich einige Zeit in Lunasadh zur Ruhe gesetzt hatte, nun aber wieder in seine alte Heimat zurück gekehrt ist" Er wendet sich wieder an Harmi "Mich schreckt so ein Bann nicht. Im Gegenteil. Jetzt habe ich erst Recht Interesse an eurer Zeitung" Er grinst und wendet dann den Kopf, als jemand laut nach Harmi fragt.
13.08 16:50 Conrad von Weisz kommt sich vor, als wäre er im Reisekoffer einer Doriers gelandet und tritt dann auf Harmi Wirsch vor, während der Spieß, dessen Klinge für den Aufenthalt in der Stadt mit Leder umwickelt wurde, von der rechten in die linke Hand wechselt, damit die rechte frei ist, um sie Harmi als Gruß entgegen zu halten. "Conrad von Weisz, Superior der Liciakirche.", stellt er sich der Förmlichkeit halber nochmals vor. "Komme ich zu einem ungelegenen Zeitpunkt? Eure Schreibkraft teilte mir mit, wo Ihr Euch befindet und nahm an, dass ich Euch hier aufsuchen und mit meinen Anliegen behelligen könnte." Höflich ist der Superior in jedem Falle und auch eine gewisse Herzlichkeit steckt in seiner Stimme und seinem Auftreten, aber die kann nicht über seine ernsthafte Ausstrahlung hinwegtäuschen, nicht zuletzt, da stets nur die eine Gesichtshälfte zu einem echten Lächeln fähig ist, was bisweilen auch zu einem etwas beunruhigenden Ersteindruck beiträgt. Sollte Harmi seine Hand nehmen, wird ihm der kräftige Druck kaum entgehen.
13.08 16:57 Harmi Wirsch strahlt den Custodis an. Er findet es großartig, dass offenbar Annerose seinen Aufenthaltsort verraten hatte. Die Frau seines Freundes, die ihm zur Zeit half, war einfach sehr klug und umsichtig, das zeigte sich nun wieder. Er nimmt die ausgestreckte Hand und schüttelt sie, stellt sofort fest, dass es sich für einen Kirchenmann um einen recht kräftigen Händedruck handelt. "Nein, überhaupt nicht ungelegen, Herr von Weisz? Ist das die richtige Anrede für euch? Oder müsste ich einen Titel verwenden? Das sind die Herren Hieronymus Abraham, Professor der Dämonenlehre und Experte für Werwölfe an der hiesigen Universität und Herr Alba Jorgen, einer meiner Mitarbeiter." Als er Alba vorstellt, kneift er diesem ein Auge, weil er ihn so vorschnell als Mitarbeiter des Kuriers vorstellt. "Nehmt doch bitte Platz. Für euch auch einen Tee? Der ist hier exzellent, aber es gibt durchaus auch andere Getränke."
13.08 17:00 "Beathan" (Alba Jorgen) kommt aus dem Staunen nicht mehr raus: Zuerst das Teehaus, dann der Bann der Nergaskirche, die Ereignisse um den Kurier, die sich überschlagen, ein Professor, ein Oberer der Liciakirche und nun hatte Harmi ihn eingestellt, ohne das er vorher mit ihm über seine Geschichte gesprochen hatte. Was für ein Tag. Soviel ist in vielen Götterläufen in Lunasadh nicht passiert.
13.08 17:02 Hieronymus Abraham nickt als er vorgestellt wird dem Licia-Anhänger zu. "Sehr erfreut."
13.08 17:05 Conrad von Weisz "Sehr erfreut.", wendet sich von Weisz erst mit einem Kopfnicken an die anderen Anwesenden und nimmt die Einladung bedenkenlos an. "Ein Tee wäre willkommen. Was die Titulation betrifft, wäre Euer Gnaden die korrekte Anrede, aber ich bin kein Dogmatiker, noch ein Prediger und störe mich daher auch nicht an einer weltlichen Formulierung.", klärt er sein Gegenüber auf, während er Platz nimmt.
13.08 17:14 Harmi Wirsch nickt Amir zu. Dieser hat die Bestellung schon vorher geahnt und bringt allen Herren frischen Tee an den Tisch, verschwindet dann wieder dezent hinter dem Tresen und widmet sich seiner Wasserpfeife. Harmi schaut in die Runde als alle versorgt sind und beginnt dann, nachdem er sich entschlossen den Titel zu verwenden, obwohl der Kirchenmann so locker damit umzugehen scheint: "Euer Gnaden, ich bin sehr froh, dass wir unser Gespräch in dieser kleinen Runde machen können. Ich hatte zuvor eine längere Unterredung mit dem Professor, denn ich möchte mir nun wahrlich nicht den Zorn gleich zweier antamarischer Kirchen zuziehen. Ich darf euch nochmals versichern, dass ich keine unlauteren Absichten hegte, als ich die Belohnung ausgelobt habe. Und ich war durchaus der Meinung, dass die Einschränkung auf erprobte Abenteurer und Personen mit gutem Leumund, nun auch eure Einwände entkräften würden. Eurem Schreiben nach ist das aber nicht der Fall?"
13.08 17:17 "Beathan" (Alba Jorgen) nickt dem Kirchenmann freundlich zu "Euer Gnaden." Bleibt sonst aber erst einmal stumm.
13.08 17:20 Conrad von Weisz nimmt den Tee mit einem dankenden Kopfnicken entgegen. "Weisheit und Rat bei Gelehrten zu suchen, ist ein löbliches Vorgehen. Und wie ich Euch in meinem Eingangsschreiben bereits mitgeteilt hatte, neige ich dazu in dieser Sache an edle Absichten zu glauben, die Euer ursprüngliches Handeln geleitet haben und es wohl noch heute tun.", versichert ihm der Superior und wählt seine Worte wohl bedacht. "Dennoch war es nicht schwer für mich, die Konsequenzen, die sich für Euch bis hierhin ergeben haben, vorherzusehen. Es scheint, dass Ihr nun ein weitaus schlimmeres Übel und eine echte Gefahr für Euer Wohlbefinden auf den Plan gerufen habt, Herr Wirsch und ich kann ehrlich behaupten, dass mich dies betrübt, denn eben diesen Ablauf der Ereignisse, hatte ich verhindern wollen." Es wird wohl kaum schwer zu erraten sein, von welcher Gefahr Conrad spricht und er nimmt den Teebecher zur Hand und pustet darüber hinweg, ehe er weiterredet: "Die Kirchen sind sehr eigen und achten sehr genau auf alle Dinge, die sie für ihre von den Göttern ausgewiesenen Vorrechte halten. Manche gehen dabei etwas offensiver, als andere vor."
13.08 17:26 Hieronymus Abraham folgt sehr aufmerksam dem Gespräch, schweigt aber noch zu den Worten. Doch lächelt er als ihm ein Gedanke durch den Kopf schießt 'Recht fordern und Recht haben liegen teils weit auseinander'.
13.08 17:29 Harmi Wirsch formuliert vorsichtig: "Genau darüber würde ich gerne mit euch sprechen. Professor Abraham und seine Mitarbeiter an Universität haben gründlich alte Schriften und Kirchenunterlagen danach untersucht, ob es dort irgendwo ein Verbot formuliert ist, dass Nichtklerikern die Werwolfjagd untersagt. Und hat nichts gefunden. Ebenso ist die Nergaskirche die einzige, die überhaupt die Verfolgung der Dämonen und Dämonenpaktierern in ihren Statuten als Aufgabe verzeichnet hat. Aber auch wieder ohne jede Einschränkung für weltliche Jäger. Wie soll das gemeine Volk, zu dem ich mich zähle, denn dann überhaupt wissen, dass es damit etwas unternimmt, was die Missbilligung und mehr noch .. gar eine Bestrafung durch die kirchlichen Institutionen nach sich zieht? Bis hin zur Androhung einer Klage wegen Ketzerei. Das hat mich in der Tat erschreckt."
13.08 17:32 Conrad von Weisz nickt leicht verstehend und nippt vorsichtig am Tee, während er seinem Gegenüber genau zuhört. "Hier begeben wir uns in ein nicht ganz ungefährliches Gebiet. Bevor ich antworte, kann ich also davon ausgehen, dass diese Unterredung eine allenfalls theoretische und rein spekulative Diskussionsrunde darstellt und keiner der Anwesenden diese Worte aus diesem Laden hinaus trägt oder gar veröffentlicht?", sichert er sich ab.
13.08 17:38 "Beathan" (Alba Jorgen) schluckt seinen Kommentar über die Anmaßung der Nergaskirche herunter und nickt nur stumm und abwartend. Er spürt, das Harmi gerade sehr unter Druck steht und will seinen einzigen Bekannten in Vellhafen nicht in noch größere Schwierigkeiten bringen. Auch wenn es ihm schwer fällt: Er hilft Harmi im Moment am meisten, wenn er schweigt und zuhört. Bedeutend ist der Moment allemal.
13.08 17:43 Harmi Wirsch nickt bestätigend: "Für mich kann ich das ohne Einschränkung bestätigen, Euer Gnaden. Ich nehme an der Herr Professor hat auch keinerlei Interesse daran Gesprächsdetails weiterzutragen und mein Mitarbeiter verpflichtet sich ohnehin mit seiner Unterschrift unter seinen Arbeitsvertrag ebenfalls zu Stillschweigen über Dinge, die den Vellhafener Kurier betreffen. " Harmi schaut den Gelehrten und Alba an, auf deren Zustimmung wartend.
13.08 17:49 Conrad von Weisz nickt zufrieden und setzt den Becher ab. "Als Diener der Licia gilt mein vorrangiges Anliegen dem Wissen und dies impliziert auch stets die Wahrheit über die Beschaffenheit einer Sache oder eines Wesens. Meine Warnung an Euch erging aus mehereren Gründen, aber kirchenpolitisch gesehen, stört meinen Orden vorallem die Gefahr für das einfache Volk, die von einem solchen Ausruf ausgeht.", legt er dar. "Was wiederum die Nergariten betrifft, so scheint Ihr keinem Umgang mit ihnen zu haben, noch sie zu kennen. Aber einen ersten Vorgeschmack habt ihr bereits erhalten. Sie sind die eifrigsten Eiferer, die lautesten Ankläger und die ersten vor Ort, wenn sie sich in ihrem Anspruch gekränkt oder herausgefordert sehen. Ihr Kult nahm seinen Anfang in Wangalen und ich war selbst vor Ort und Zeuge ihres Aufstiegs. Ihr Rang unter den Kirchen ist ein weniger bedeutender in Anteria, aber auch eine kleine Kirche ist um ein Vielfaches mächtiger, als ein einfacher Mann. Wenn sie der Ansicht sind, dass ihr in ihrem Revier gewildert habt, dann spielt die Wahrheit für sie keine Rolle. Sie werden gegen Euch vorgehen, verehrter Herr Wirsch und das mit allen Mitteln. Der Sacer Ordo Draconis, dem ich angehöre, jagt keine Werwesen oder Untote. Wir gehen lediglich Hilferufen aus der Bevölkerungen nach auf der Suche nach Wahrheit und Wissen. Wenn ich auf diesem Pfad einen Werwolf erlegen muss, um jemanden zu schützen, so kann dies passieren und ist mein Recht. Begreift ihr den Unterschied?", fragt er Harmi. "Versteht ihr, wieso ich niemals auch nur einen Groschen nehmen würde als Anerkennung für eine solche Tat, selbst wenn ich die Art Mann wäre, welcher dazu geneigt wäre?"
13.08 17:52 Amir ibn Jahal al Achif geht mit einem freundlichen Lächeln und leisen Schritten einmal um den Tisch herum, um sich zu vergewissern, dass alle Gäste wunschlos glücklich sind.
13.08 18:01 Harmi Wirsch schluckt und nickt dann, zum Zeichen, dass er durchaus verstanden hat, was der Kirchenmann der Licia ihm sagen will: "Da habt ihr Recht, euer Gnaden. Ich pflegte keinen Umgang mit Nergariten, unter der Bevölkerung Vellhafens sind nur wenige Anhänger Nergas zu finden, er wird klar als Nebengott betrachtet und man huldigt eher den Götter, deren Altäre und Schreine man in den Tempeln findet und die auch im Staatsrat mit ihrer Stimme vertreten sind. So wie die eure. Da gab es bislang einfach keine Berührungspunkte. Und ich verstehe, was ihr mir sagen wollt mit der Art des Vorgehens, wie ihr Werwölfe jagt. Würdet ihr mir auch einen Rat geben können und wollen, wie ich nun vorgehen soll? Die Belohnungen sind, bis auf einen Mann, dem wir sie ebenfalls zugesagt haben, auch schon verteilt und abgeholt. Ich hatte die Gesamtsumme ja begrenzt. Und würde die Einstellung des Aufrufes und die Bekanntgabe darüber im Kurier, die Nergariten überhaupt noch zufriedenstellen? Was erwarten diese von einem kleinen Vellhafener Bürger der ihren Zorn unwissentlich beschwor? " Harmi wendet sich an den Werwolfgelehrten: "Vergesst, was ich vorhin in Erwägung zog, nämlich ein Gericht anzurufen. Bei Eiferern verspricht ein derartiges Vorgehen leider wenig Erfolg, das lehrte mich das Leben."
13.08 18:04 Conrad von Weisz überlegt kurz, während er zuhört. "Ihr bittet um schwierigen Rat in einer gewichtigen Angelegenheit. Ungern würde ich voreilig zu einer Vorgehensweise raten. Haben die Nergariten oder ihre Inquisitoren Forderungen an Euch gestellt?"
13.08 18:08 Harmi Wirsch nickt wiederum und zieht einen Brief hervor: "Das ist das einzige, was ich erhielt. Und den Aufruf im Vellhafener Anzeigenblatt von heute, der euch sicher bekannt ist? " Er reicht den Brief dem Vertreter der Liciakirche. Darauf kann er folgendes lesen: "An den Vellhafener Kurier, wäre es Nergas Wille, das ein jeder sich den unheiligen Kreaturen entgegen stellt, so hätte er in seiner Weisheit nicht die Nergariten mit dieser Aufgabe beauftragt. Euer Aufruf steht den Geboten des Buches der Toten direkt entgegen. Bis zum Widerruf sei daher der Kirchenbann über Euch verhängt. Niemand, der dem Vellhafener Kurier angehört wird bis dahin den Trost der Nergaskirche erfahren, noch wird im Falle eines Todes eine Bestattung in geweihtem Boden gestattet. Möge Nergas' Gnade Euch nicht verwehrt bleiben und er Euch auf den rechten Weg zurückweisen, ehe Eure verirrten Seelen im ewigen Nichts verloren gehen. Wer den Weg Nergas' verlässt, dem wird in seinen Hallen kein Zutritt sein. Sollte es bei einer konkreten Bedrohung durch unheiliges Gezücht notwendig werden, entsenden wir eine Waage Nergariten. Hauptmann der Nergariten Qadr el Mina al Mahadi."
13.08 18:16 Conrad von Weisz zieht seine Lesebrille hervor und liest aufmerksam. "Mhmmhm...", murmelt er und schmunzelt am Ende. "Eine ganze Waage. Nun, sie fahren wahrlich eine Menge auf. Und ja, ich las vorallem die Mutmaßungen über eine Verurteilung wegen Ketzerei vor einem Kirchengericht. Das ist auch der Punkt, an dem offenbar wird, dass es hier für die Nergariten offenbar wirklich um viel geht. Eventuell solltet ihr auf Unwissenheit plädieren, widerrufen und darum bitten, dass man für Eure Seele um Vergebung bitten wird. Sicherlich wird der Orden in der ein oder anderen Form darauf eingehen. Eine offene Konfrontation würde ich in jedem Falle meiden." Von Weisz gibt den Brief zurück und nickt leicht. "Ja. Womöglich könnte auf diese Art Schlimmeres vermieden werden. Die Alternativen wären sicher unerfreulich, da es kaum Interessensgruppen geben wird, die sich in diesem Falle auf Eure Seite schlagen werden. Es erscheint mir auch auffällig, dass der Stadtrat Euch mit Eurem Namen alleinig für diese Sache einstehen lässt. Dies ließe die Vermutung zu, dass man womöglich mit einem solchen Verlauf gerechnet haben mag und Euch als Sündenbock in Stellung brachte. Vielleicht solltet Ihr in Zukunft ein genaues Auge auf jene haben, die sich in dieser Sache anfangs Eure Freunde nannten und sich nun nicht zeigen mögen?"
13.08 18:19 Hieronymus Abraham erhebt sich dann und lächelt entschuldigend in die Runde. "Verzeiht. Doch muss ich nun wieder zur Universität. Leider habe ich noch einen anderen Termin an diesem Tag, der meine Anwesenheit erfordert. Herr Wirsch, falls ihr mich noch einmal benötigt, so zögert nicht mir eine Nachricht zukommen zu lassen. Einen möglichst erfolgreichen Abend euch." Dann macht er sich langsam auf zurück zur Universität.
13.08 18:21 Harmi Wirsch steht auf und verneigt sich: "Ich danke euch Herr Professor. Für die Beratung und die guten Wünsche. Gehabt euch wohl und mögen die Götter euch wohlgesonnen sein."
13.08 18:21 "Beathan" (Alba Jorgen) lacht kurz und bitter auf "Ich kann eure Motive verstehen und akzeptieren, euer Gnaden. Ihr sorgt euch um die Gesundheit der Jäger. Da habt ihr meine volle Unterstützung. Aber was die Nergariten da verlangen ist lächerlich. Wenn sie das tun würden, was sie propagieren, wäre es erst gar nicht zu dem Aufruf des Kuriers gekommen. Nun verhalten sie sich wie beleidigte Kinder" Er schaut den Mann der Licia Kirche an und meint "Ich nehme an, wir sprechen immer noch ganz unter uns". Als der Professor aufsteht um die Runde zu verlassen, steht auch Beathan auf "Ich muss mich auch erst einmal empfehlen. Harmi, ich stehe auf eurer Seite und melde mich bald wieder bei euch. Euer Gnaden: Es hat mich gefreut euch kennenzulernen" Beathan steht auf und verlässt die Runde
13.08 18:23 Harmi Wirsch "Ja, ich danke euch herzlich für euren Rat, Eurer Gnaden. Ich werde so verfahren. Die Belohnungen sind vergeben und ich erkläre die Werwolfjagd für beendet und erkläre meine Unwissenheit, damit in kirchliche Belange eingegriffen zu haben. Dann werden wir sehen."
13.08 18:24 Harmi Wirsch verabschiedet auch Alba: "Wir sehen uns, hoffe ich? Ich erwarte euch in der Redaktion dann."
13.08 18:25 Conrad von Weisz empfiehlt den scheidenden Professor mit besten Wünschen und dem Segen der Licia auf seinen Weg und schaut dann zu Beathan. "Der Vergleich ist gefährlich, denn er verdeckt die wahre Bedrohung, die von ihnen ausgeht.", spricht er. "Ob er zutreffend ist, kann ich nicht beurteilen, ohne ausgiebig darüber nachgedacht zu haben." Ein kleines Zucken eines Mundwinkels wirkt verräterisch, doch mehr kommt ihm nicht über die Lippen. Auch Beathan verabschiedet er förmlich und erhebt sich dann ebenfalls, wartet jedoch erst ab, bis Harmi und sein Angestellter ihre Angelegenheiten geklärt haben.
13.08 18:26 Harmi Wirsch nachdenklich: "Ich werde mich auch ins Büro begeben. Nochmal gründlich über das nachdenken, was ich heute in Erfahrung bringen konnte und dann am Wideruf schreiben. Es will ja sorgsam überlegt sein, wie es das formuliere. Eine letzte Frage noch, soll ich die Nergariten direkt kontakten, sprich ihnen auf ihr Schreiben antworten oder es beim Widerruf und meiner Erklärung im Kurier belassen?"
13.08 18:27 Conrad von Weisz "Nun, sie haben Euch doch einen Boten vor die Tür gesetzt. Sicher wird er sich über ein wenig Bewegung freuen.", antwortet von Weisz diesmal mit einem eindeutigen Lächeln.
13.08 18:28 "Beathan" (Alba Jorgen) schaut von Weisz an "Ich bin ein einfacher Mann und sage, was ich denke, zumindest hier unter uns. Würde mir gefallen, mich demnächst das Gespräch fortzusetzen. Harmi nickt er lächelnd zu "Es wird mir eine Freude sein. Die Zwölfe mit euch" Er tippt sich an die Schläfe und verlässt dann das Teehaus.
13.08 18:29 Harmi Wirsch muss trotz seiner Sorgen nun doch Lächeln: "Danke, euer Gnaden. Ihr seid in der richtigen Kirche wie mir scheint. Ich habe viel Weisheit wahrgenommen und ich danke euch, dass ihr mir einige Erkenntnisse zuteilwerden ließet. Ich darf mich nun auch verabschieden, mögen Licia eure Wege schützen und euch weiterhin mit soviel Weisheit segnen. " Er verneigt sich.
13.08 18:32 Conrad von Weisz neigt den Kopf und meint: "Ich und die Prädikatorin, die mich begleitet, verweilen noch im Goldstück, ehe die nächste Überfahrt ansteht. Solltet Ihr weiteren Rat suchen, hinterlasst dort einfach eine Nachricht oder sucht mich auf.", empfiehlt er sich und entlässt ihn mit Licias Segen.
13.08 18:37 Amir ibn Jahal al Achif sammelt das zurückgebliebene Geschirr ein und legt es vorsichtig in eine Holzwanne hinter der Theke, ehe er über den Tisch wischt und teile der Dekoration neu arrangiert. Sorgfältig entfernt er das verbrannte Kraut aus dem Duftgefäß, befüllt es neu und entzündet es wieder. Derweil kreisen seine Gedanken noch um das Gespräch, das bis vor wenigen Augenblicken noch die kleine Teestube belebt hatte. Eine lebendige Stadt...
13.08 18:37 Harmi Wirsch "Ich danke euch nochmal für diese Möglichkeit." Dann wendet er sich zu Amir: "Amir, das war ein aufregender Tag und ich danke euch für eure wunderbare Gastfreundschaft und noch mehr für den guten Tee." Er legt ein paar Münzen auf den Tresen und verlässt die Teestube um zur Redaktion zu eilen. Vor dem Verlagshaus wendet er sich, wiederum mit einer respektvollen Verbeugung an den Nergasdiener mit seinem Schild. "Würdet ihr bitte den Verantwortlichen in euer Kirche ausrichten, dass in der morgigen Ausgabe des Vellhafener Kuriers ein Widerruf und eine Entschuldigung des Chefredakteurs Harmi Wirsch erscheinen wird? Ich wollte niemals in kirchliche Belange eingreifen, Unwissenheit war der Fehler."
13.08 18:39 Conrad von Weisz dankt dem Wirt für den Tee und hinterlässt ein paar Silber Trinkgeld, ehe er sich aufmacht.
13.08 18:42 Spielleiter Generalinquisitor Powlroghd: Der Novize vor der Redaktion muss einen Moment nachdenken, ehe er die Worte mit einem stummen Nicken quittiert. Dann verlässt er seinen Posten und macht sich auf den Weg zum Tempel, um die Botschaft zu überbringen.
13.08 19:17 Spielleiter Generalinquisitor Powlroghd: Eine halbe Stunde später erscheint der Novize wieder vor der Redaktion. Bevor er sich mit seinem Schild wieder aufbaut, gibt er noch ein Schriftstück ab.
Zweites RP 13.08 20:58 Harmi Wirsch betritt den Tempel. Seine Stiefel hinterlassen ein lautes und hallendes Klackklack auf dem Steinboden. Harmi schaut sich suchend um ob er jemand befragen kann. Er entdeckt in einer Altarnische einen Novizen der Kirche und steuert dann zielstrebig auf diesen zu. "Verzeiht, der Generalinquisitor Powlroghd wünscht mich zu sprechen. Mein Name ist Harmi Wirsch. Könnt ihr bitte mir sagen, wo ich ihn finde?"
13.08 21:03 Spielleiter Generalinquisitor Powlroghd: Der Novize scheint erstaunt, versucht seine Überraschung allerdings bestmöglich zu verbergen. Es ist nicht alltäglich, so scheint es, dass jemand den Großinquisitor zu sprechen wünscht. Nachdem der Novize seine Fassung zurück erlangt hat, nickt er nur. "Nergas Segen! Natürlich, folgt mir bitte." Der Novize geht voran zum Seitenschiff des Tempel, wo er eine Tür öffnet, die nach einem kurzen Gang an einer Treppe endet. Er steigt die Stufen empor in das Obergeschoss und biegt dann dort ab auf einen Gang. Am Ende klopft er an eine Tür. Kurz darauf ertönt ein dumpes "Herein" durch das schwere Eichenholz. Der Novize öffnet die Tür und ruft in den Raum: "Ein Herr wünscht den Großinquisitor zu sprechen." "Soll reinkommen", lautet die kurze Antwort. Der Novize tritt bei Seite und lässt Harmi in den Raum eintreten.
13.08 21:09 Harmi Wirsch dankt dem Novizen mit einem kurzen Nicken und betritt den Raum. Er schaut sich kurz um und sagt dann: "Guten Abend Generalinquisitor Powlroghd. Ihr wünschtet mich persönlich zu sprechen?"
13.08 21:12 Generalinquisitor Powlroghd sitzt hinter einem Schreibtisch, der den Raum beherrscht und auf dem sich zahlreiche schwere Folianten türmen, von denen einige aufgeschlagen vor ihm liegen. Hinter dem Schreibtisch, der von der Seite durch ein geöffnetes Fenster beleuchtet wird, sitzt in eine Robe gewandet ein massiger Körper. "Setzt Euch", lädt der Goßinquisitor und entblößt seine Hauer mit etwas, das wohl ein Lächeln andeuten sollte. Seine Klauenhand deutet einladent auf die beiden Stühle, die ihm gegenüber am Schreibtisch stehen.
13.08 21:16 Harmi Wirsch tritt näher an den Schreibtisch sagt ein kurzes "Ich danke euch" und setzt sich dann auf einen der Stühle. Dann schaut er die imposante Erscheinung an und wartet, dass diese das Gespräch eröffnet.
13.08 21:17 Generalinquisitor Powlroghd legt seine Hände überschlagen vor sich auf die Tischplatte und mustert Harmi aus seinen tiefliegenden Halborkaugen durchdringend. Er scheint nicht so, als würde er das Gespräch eröffnen wollen.
13.08 21:22 Harmi Wirsch schaut seinem Gegenüber in die Augen und fragt dann nach einer kleinen Weile leise nach: "Ist es mir erlaubt zu sprechen? Dann würde ich dem Generalinquisitor Powlroghd gerne kurz darlegen, wie es zur entstandenen Situation kam, durch die ich mir den Zorn eurer Kirche zuzog. Es war kein Vorsatz oder gar Ketzerei."
13.08 21:24 Generalinquisitor Powlroghd macht eine auffordende Geste mit seine Klaue, die er mit den Worten begleitet: "Wenn ich mich an mein Schreiben recht erinnere, dann habe ich Euch geladen, um Euch Gelegenheit zu geben, Euch zu erklären. Also werde ich zuhören, wenn Ihr Euch erklärt. Fahrt nur fort."
13.08 21:33 Harmi Wirsch nickt und fährt fort: "Ich bin ein durchaus gottesfürchtiger Mann, auch wenn ich keinem bestimmten Gott ausschließlich zugeneigt bin. Ich bin der Meinung man kann alle gebührend ehren. Was ich dabei allerdings nicht bedachte, war, dass es mir dadurch auch an Detailkenntnissen über die Kirchen fehlt. In meinem Umfeld war bisher kein Nergasanhänger und daher wusste ich nur sehr wenig über die Kirche und den Orden, dem ihr dient. Natürlich habe ich Nergas geehrt, wann immer jemand aus meinem Umfeld zu ihm ging, sei es mein Vater oder vor wenigen Götterläufen auch meine Mutter. Ich habe auch viele Schriften über die Kirchen studiert. Aber niemals habe ich etwas darüber gelesen, dass Personen, die nicht eurer Gemeinschaft angehören, keine Werwölfe jagen dürfen. Und nur die Sorge um die Stadt und ihre Bürger ließ mich die Entscheidung treffen, die Belohnung auszuloben. Ich wollte niemals anmaßend sein oder gar Nergas beleidigen."
13.08 21:34 Generalinquisitor Powlroghd nickt langsam, ohne seinen Blick weniger durchdringend werden zu lassen. 13.08 21:34 Generalinquisitor Powlroghd versucht sich erfolgreich im Talent Einschüchtern +30: FeP* 1 13.08 21:35 Generalinquisitor Powlroghd "Die heilige Kirche Nergas", fährt er fort...
13.08 21:36 Harmi Wirsch macht sich auf seinem Stuhl recht klein und hört aufmerksam zu.
13.08 21:36 Generalinquisitor Powlroghd "fußt auf das Buch der Toten. Darin sind die Worte Nergas selbst überliefert. Ein großer Teil des Buches richtet sich an alle, die Nergas Weg gehen, ein weiterer Teil nur an die Adepten der Kirche, bei denen gewährleistet sein kann, dass das geheime Wissen nicht mißbraucht wird. Ein Werwesen zu töten ist nicht alles."
13.08 21:41 Harmi Wirsch schaut ein wenig ratlos. Worauf will der Generalinquisitor hinaus?
13.08 21:45 Generalinquisitor Powlroghd seufzt leise, hat er es offensichtlich mit jemandem zu tun, der es an Scharfsinn missen lässt: "Also, auch von einem toten Werwesen kann noch eine Gefahr ausgehen. Darum soll niemand auf sie Jagd machen, der sich nicht darauf versteht zu untersuchen, ob jegliche Gefahr gebannt ist und wenn sie das nicht ist die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen. Wäre das eine Aufgabe, die jedermann erfolgreich erledigen könnte, dann hätte Nergas kaum in der erfolgten Weise ein Kapitel an die Nergariten gerichtet. Geschweige denn, die Nergariten aufgefordert seinen Worten zu folgen. Denkt ihr das wäre nötig, wenn es so leicht wäre wie Hirsche oder Wölfe jagen?"
13.08 21:52 Harmi Wirsch nickt nun verstehend: "Das ist einleuchtend, ich bin selbst kein Jäger, sondern nur ein Mann des Wortes. Mich wundert allerdings, dass der Werwolfexperte Hieronymus Abraham, Professor an der Vellhafener Universität im Lehrstuhl für Dämonologie, den ich vor der Auslobung zur Rate zog, mich auf diese Gefahr nicht hinwies. Er informierte mich, dass ein solcher Dämonenpaktierer sich im Tode wieder rückverwandelt in das Wesen aus dem er einst hervorging und anschließend zu Staub zerfällt. Und darüber haben wir unsere Leser auch informiert. Ich habe nicht im entferntesten geahnt, dass es noch andere Merkmale geben könnte, die es zu beachten gilt. Abraham ist doch auch Theologe."
13.08 21:58 Generalinquisitor Powlroghd verzieht sein Gesicht zu einem zynischen Grinsen: "Ist er das! Und woher bezieht er sein Wissen? Aus seinen Untersuchungen, Folianten? Die Dinge, um die es hier geht, lassen sich so nicht erfassen und sind denen vorbehalten, die das Wissen darum mit Bedacht einsetzen und zu bewahren wissen. Denn in den Händen der Flaschen könnte es zu einer bedrohlichen Waffe werden. Wüsstet ihr um das Wesen der heiligen Nergaskirche, dann wäre Euch bewußt, dass wir die Sterblichen schützen vor dem Schrecken, dem man nicht entgegentreten kann, ohne den festen Glauben im Herzen. Euer 'Experte' weiss nicht das geringste über die Abgründe, die sich auftun können, wenn mann in Sphären vordringt, in die kein Sterblicher vordringen sollte. Es sei denn, er lässt sich von Nergas' Wort leiten. Ist das für Euch überzeugend genug?"
13.08 22:03 Harmi Wirsch antwortet bedächtig: "Ich hatte keinerlei Kenntnisse von dem Vorrecht der heiligen Kirche Nergas und zu diesem Zeitpunkt war ich der Überzeugung gut vorgesorgt zu haben und die Bürger fachlich gut zu unterrichten. Heute weiß ich es ja besser und würde mich in solchen Angelegenheiten an euren Tempel wenden. Ich kann euch nur bitten, mir zu verzeihen, dass ich zunächst so unwissend war."
13.08 22:04 Generalinquisitor Powlroghd grinst breit: "Kennt ihr das Wort: 'Unwissenheit schützt vor Stafe nicht?" ... 13.08 22:04 Generalinquisitor Powlroghd lässt ein paar Atemzüge vergehen... 13.08 22:07 Generalinquisitor Powlroghd fährt schliesslich fort: "Nun gut, da ich in den Aufzeichnungen nichts finden konnte, es so wohl Eure erste Verfehlung zu sein scheint will ich Euch die Gelegenheit geben, diese Vergehen zu sühnen und auf eine Anklage verzichten. Überdenkt, was ich Euch gesagt habe und nutzt dieses Wissen und Euren Einfluß dergestalt, dass ihr helft zu vermeiden, dass andere Eurem Irrtum folgen. Ich versteht worauf ich hinaus will, denke ich. Wenn in Eurer Zeitung zu lesen ist, was ich mir wünsche, dass es zu lesen sein wird, wird auch der Bann über Euch aufgehoben. Ihr dürft Euch, so ihn keine Fragen mehr habt, nunmehr entfernen."
13.08 22:09 Harmi Wirsch antwortet ernst, aber ohne Furcht: "Ja, das kenne ich. Deshalb bat ich euch ja auch um Verzeihung für meine Unwissenheit. Gesetze kann ich nachlesen und mich so vorsehen, nicht dagegen zu verstoßen. Die Vorschrift, gegen die ich verstoßen habe, war aber für mich nur in Erfahrung zu bringen, wenn ich bei euch vorgesprochen hätte. Und ich habe nicht gewusst, dass die Verfolgung von Werwesen in eure ureigenste Dömäne fällt. Also eine Katze, die sich in den Schwanz beißt. Und ich denke ihr werdet mit meinem Widerruf zufrieden sein, der morgen erscheint. Habt Dank für eure Unterweisung."
13.08 22:10 Harmi Wirsch er steht auf und sagt in der Tür mit fester Stimme: "Auf Wiedersehen Generalinquisitor Powlroghd."
13.08 22:12 Generalinquisitor Powlroghd nickt: "Das ist meine heilige Pflicht, Mensch." Er lächelt, diesmal sogar ein wenig freundlich: "Bedenke dies - gib den Göttern was den Göttern gebührt. Doch wenn alle Schlachten geschlagen sind, alles gelernt ist, alle Kämpfe gekämpft und alle Liebschaften geliebt. Was dann? Dann winken dem Frommen Nergas' Hallen für die Ewigkeit. Und das Mensch, ist eine sehr sehr lange Zeit. Nergas Segen begleite Euch und gebt acht, auf den rechten Pfaden zu wandeln." 13.08 22:15 Generalinquisitor Powlroghd schaut noch kurz auf: "Ach und besucht den Tempel hin und wieder zur Predigt. Ihr werdet feststellen, dass die Worte der Priester Euch Unterweisung geben und Euch sehr wohl davor bewahren können, weitere Fehler aus Unwissenheit zu begehen."
13.08 22:17 Harmi Wirsch "Das werde ich tun, Generalinquisitor Powlroghd. Ganz gewiss. Guten Abend. " Er öffnet die Tür und verlässt den Raum. Draußen muss er sich kurz orientieren. Wo war die Treppe nach unten? Ach da .. er geht hinunter, öffnet die Tür zum Tempel und geht hinein. Wie er es in jedem Tempel tut, geht er kurz zum Altar, spricht ein Gebet und spendet dann einen Gulden in die dafür vorgesehene kleine Holzkiste. Dann verlässt er den Tempel und geht zurück ins Büro. Er muss noch schreiben.
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: Fr 15 Aug, 2014 07:50
von powl
Dem Vellhafener Kurier wird ein Schreiben zugestellt.
An den Chefredakteur des Vellhafener Kuriers Da Einsicht eingekehrt ist und ein begangener Fehler bereitwillig eingestanden und korrigiert wurde, wird mit sofortiger Wirkung der Kirchenbann über die Mitarbeiter des Vellhafener Kurier aufgehoben. Nergas Segen begleite Euch. In der anderen Angelegenheit bitte ich Euch um Veröffentlichung des beigelegten Scriptums. Der Genaralinquisitor
Anzeige:
Die Nergaskirche befindet den anonymen Verfasser des Pamphletes gegen sich der Häresie schuldig. Der Verfasser gilt im Namen Nergas' vogelfrei. Wer ihn der kirchlichen Gerichtsbarkeit überstellt wird mit 5000 Gulden entlohnt. Wer Nergas' Urteil an dem Ketzer vollstreckt, wird mit 5000 Gulden entlohnt und jeglicher Unterstützung der Kirche versichert. Jeder Gläubige ist aufgerufen Nergas' Willen an dem Ketzer zu vollstrecken. Der Großinquisitor
Re: Vellhafener Kurier - Aktuelle Ausgaben
Verfasst: Fr 15 Aug, 2014 11:28
von Tica
Harmi liest, hinter seinem Schreibtisch sitzend, die Nachricht der Heiligen Nergaskirche die ihn soeben erreicht hatte. Dem Novizen, der sie überbrachte hat, hat er von Annerose die versprochene Tempelspende von fünfhundert Gulden ausgehändigen lassen, mit Bitte, sie beim Genaralinquisitor abzugeben. Er würde es erst am Abend schaffen den Tempel erneut aufzusuchen und so war seine Ankündigung, die verbliebene Belohnung dorthin zu spenden, schon kurz nach Erscheinen der neuesten Ausgabe des Kuriers erfüllt.
Erleichtert nimmt er zur Kenntnis, dass der Kirchenbann gegen ihn und vor allem gegen seine Mitarbeiter und die Menschen mit er denen täglich zu tun hat, aufgehoben ist. Er hatte sich zuletzt doch arge Sorgen gemacht. Was wäre geschehen, wenn einer seiner Mitarbeiter während des Bannes hätte zu Nergas gehen müssen? Sein Körper wäre in ungeweihter Erde gelandet und seine Seele würde vermutlich ruhelos durch Antamar wandern bis in alle Ewigkeit. Zum Glück war nichts dergleichen geschehen, ein solches Schicksal wünscht man nicht einmal seinen Feinden.
Im beigelegten Scriptum liest er, dass der Verfasser des Leserbriefes an das Antamarer Anzeigenblatt für vogelfrei erklärt wird und die Kirche eine hohe Belohnung ausschreibt und er um Veröffentlichung gebeten wird. Harmi schießen tausend Gedanken durch Kopf. Er findet es richtig, denn solch ketzerische Anmerkungen in einer Zeitung zu machen sind schon ein Frevel, der seinesgleichen sucht. Er hofft aber, dass sich keiner seiner bisherigen engen Freunde als Verfasser des Briefes entpuppt, denn er kann sich vorstellen, dass sich nun viele Kämpfer und sicher auch zwielichtige Gestalten wegen der immens hohen Belohnung aufmachen werden um den anonymen Schreiber dingfest zu machen oder ihn im Kampf zu töten.
Er blickt zur nur angelehnten Zwischentür zum Vorzimmer: "Annerose? Kannst du mal reinkommen? Bring Bleistift und Papier mit, bitte." Es dauert nur einen Augenblick, da schwingt die Türe schon auf und die Frau seines Freundes tritt ein. Sie setzt sich auf einen der Besucherstühle vor Harmis Schreibtisch und sieht ihn abwartend an.
Dieser murmelt, von dem Schreiben vor ihm auf dem Schreibtisch aufblickend: "Ah, du bist schon da? Wunderbar. Wir müssen noch etwas in nächste Ausgabe packen, bevor gleich Druckschluß ist. Das Schreiben des Genaralinquisitors enthält nicht nur die Rücknahme des Kirchenbanns sondern auch die Bitte etwas zu veröffentlichen ... und zwar das hier."
Er reicht ihr das dem Schreiben beigelegte Scriptum und meint: "Das muss umgehend veröffentlicht werden und ich würde gerne auch meine Leser mit wenigen Worten von der Rücknahme des Kirchenbanns informieren. Kannst du bitte folgendes schreiben ...
In Demut und Dankbarkeit gibt der Herausgeber und Chefredakteur des Vellhafener Kuriers seinen Lesern bekannt, dass die Heilige Nergaskirche den Bann gegen ihn und seine Mitarbeiter aufgehoben hat. Er fordert seine Leser nun auf, falls sie Hinweise geben können, die zur Entdeckung des anonymen Leserbriefschreibers im Antamarischen Anzeigeblatt führen, diese dem Tempel der Heiliges Nergaskirche oder aber auch dem Vellhafener Kurier mitzuteilen. Wie schon in der letzten Ausgabe betont, ist Harmi Wirsch der Schreiber nicht bekannt und er möchte von diesem auch nicht als Freund bezeichnet werden. Er wird der Heiligen Kirche bei der Suche nach dem Frevler helfen. Im übrigen hat auch die Heilige Kirche Iatan&Athos zur Suche aufgerufen um den Schreiber einer kirchlichen Strafe zuzuführen. Die entsprechende Veröffentlichung findet man im Antamarischen Anzeiger.
Hast du das? Danke! Und dann direkt ab damit zu den Setzern. Korrektur lesen brauche ich das bei dir nicht, dass weiß ich ja."