Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Kaiserreich, Fürstentum Thelessa...

Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Beitragvon Elendar » Sa 16 Aug, 2014 14:28

Joris bemerkt wie sich die Masse der Menschen auf dem Markt vor ihm teilt und auch er tritt instinktiv zur Seite. Er hält die Luft an, als der Großinquisitor mit seinem Gefolge auf Armeslänge an ihm vorbei schreitet. Joris' Herz schlägt bis zum Hals und seine Knie werden weich.

Er ist kein Held und das was er angefangen hat, würde ihn bei Entdeckung unweigerlich auf den Scheiterhaufen bringen, doch für solche Überlegungen ist es nun zu spät. Und außerdem hatte sich das, was mit ehrlicher Entrüstung vor so viel Willkür und Ungerechtigkeit angefangen hatte mittlerweile zu einer Mission ausgeweitet. Joris hatte viel gelesen und vieles gefunden, was nicht zu den Lehren der Nergariten passt. Seine Entrüstung ist zu einem heiligen Zorn geworden. Nergas ist streng, aber gerecht. Seine Kirche aber führt ein Regiment, das streng und willkürlich ist. Joris würde nicht einknicken!

Er ballt in seiner Tasche die Hand zu einer Faust und schaut den Nergariten nach, bis sie im Vellhafener Anzeiger verschwinden. Sie suchen ihn, da gibt er sich keinen Illusionen hin. Und sie würden den Anzeiger beobachten lassen. Dort würde er keine Leserbriefe mehr veröffentlichen können. Joris wendet sich ab und verlässt den Markt. Angestrengt denkt er nach, dann hat er eine Idee.

Am nächsten Morgen finden sich an mehreren Stellen in Vellhafen folgende Anschläge:
Ihr guten und frommen Bürger von Vellhafen,

groß ist die Macht der Götter und ihr tut gut daran, gottesfürchtig und ehrlich zu sein. Aber ist es Blasphemie, diejenigen zu benennen, die tatsächlich in Nergas Namen freveln, in dem sie sich eine eigene Herrschaft aufbauen, die auf Willkür, Terror und Unterdrückung beruht? Sind es nicht gerade diese gefallenen Diener, die Häresie betreiben und brave Bürger willkürlich und unberechtigt mit Folter und Kirchenbann belegen?

Nergas verlangt von allen, die ihm folgen, die Untoten zu zerschmettern, nicht nur von den Nergariten.

Und Nergas verlangt von allen, die ihm folgen, auch die Frevler und ihre Herren zu zerschmettern.

Ihr guten und frommen Bürger von Vellhafen: Seid also mutig und vertreibt diejenigen mit Feuer und Schwert aus Vellhafen, die in Nergas Namen Freveltaten begehen!

Ich entlohne denjenigen mit 500 Gulden, der den Großinquisitor von unserer Insel vertreibt, damit die guten und braven Bürger von Vellhafen wieder ohne Furcht leben und handeln können. Vielleicht gibt es mutige Bürger, die sich trauen, den Betrag zu erhöhen?

Preiset Nergas, den gütigen Hüter unseres Schlafes und den gerechten Richter über unsere Seelen.

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Re: Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Beitragvon Inka » Sa 16 Aug, 2014 14:57

Auch wenn Prædikatorin Inara Perlweiher derzeit nicht in ihrer gewohnten Unterkunft, sondern im Vellhafener 'Goldstück' verweilte, ging sie doch ihren üblichen Routinen nach. Nachdem sie aufgestanden war, sich gewaschen und Licia im Morgengebet gepriesen hatte, begab sie sich in den Hinterhof, um ihren Übungen nachzugehen. Nun noch ein kleiner Rundgang über den Marktplatz, ein Blick in das dieser Tage mehr als interessante Anzeigenblatt und vielleicht auch in den 'Vellhafener Kurier' werfen, dann würde sie frühstücken. Doch nicht an diesem Morgen.
Kaum aus der Vordertür der Gaststätte getreten bemerkt sie eine Menschentraube an einer der Hauswände. Neugierig bahnt sich die Prædikatorin einen Weg durch die Menge, um das Ziel der Aufmerksamkeit auszumachen: Ein Pamphlet.
Die Augen der Prædikatorin, welche auf Grund ihrer grünen Roben nun ebenfalls mit unverhohlener Neugierde gemustert wird, fliegen über das Pergament. Mit einem unschön ratschenden Geräusch entfernt sie selbiges von der Hauswand und bringt es so in ihren Besitz. Mit strengem Blick mustert sie nun die Umstehenden, doch ergreift niemand das Wort. So macht Inara auf dem Absatz kehrt und kehrt festen doch eiligen Schrittes in das Gasthaus zurück. Sie musste den Superior informieren.
"Nur wenige sind auserkoren, den Weg der Draconiter zu beschreiten...."
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Re: Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Beitragvon Elendar » Mo 18 Aug, 2014 23:31

Joris erscheint noch immer jeden Tag pünktlich zur Arbeit in der Schreibstube. Jeden Morgen erwartet er, von einem großen, kräftigen Nergariten grob gepackt und weggeschleppt zu werden und ist jedes mal überrascht und erleichtert, das er das Rathaus ungehindert betreten kann. Niemandem scheint aufzufallen, das Joris seit Tagen unkonzentrierter ist als gewöhnlich. Ein Eigenbrödler zu sein, hat auch seine Vorteile.

Gerade verlässt er eine Besprechung, seine Mitschriften unter dem Arm. Mitschreiben, sauber abschreiben und ab in die Unterschriftenmappe. Sein tägliches Leben. Aber nicht heute:
Auf einer Bank im Flur hat jemand einen Vellhafener Anzeiger liegen lassen. Joris schaut sich um und nimmt einen Moment Platz. Er blättert die Seiten durch und stutzt. Ein Kommentar eines Gelehrten? Zur Nergaskirche? Joris' Herz schlägt ihm bis zum Hals als er den Text überfliegt:

Kommentar eines Gelehrten der Univesität zu Vellhafen:

"Viel tut sich dieser Tage um die Kirche des Totengottes, seiner Diener und die Bürger dieser gebildeten Stadt.
Gefrevelt haben soll jener, der einfache Bürger dazu aufrief, zu tun, was die Nergariten als ihre Pflicht verstehen, Harmi Wirsch. Der Druck auf diesen armen Schreiberling wurde offenkundig groß genug, dass er sich ihm beugte. Doch andere haben nun ihr Wort erhoben und Kritik an dem Vorgehen des Generalinquisitors geäußert, selbst solche, aus den Reihen der Nergaskirche selbst, wie es scheint. Die Reaktion folgte auf dem Fuß: Ein Kopfgeld - um das zehnfache höher, als jenes, das für die Jagd auf die Werwölfe ausgelobt wurde - das an jenen gezahlt werden soll, der die Widersprecher gegen die Nergariten zur Strecke bringt.
Als gebildeter Bürger dieser verständigen Stadt kann ich dazu nur fassungslos den Kopf schütteln. Nachdem sie Kirchenbanne verteilte, weil ihnen ihre Pflichten streitig gemacht wurden (und offenkundig ist es streitig, ob dies überhaupt der Fall war), ruft die Kirche des Totengottes nun ihrerseits dazu auf, einfache Bürger mögen in ihren Namen die Pflichten der Stadtgarde und Iatankirche übernehmen.
Vielleicht sind die Köpfe der Kirche des Nergas in Bedrängnis geraten. Vielleicht haben auch sie Fehler gemacht. Doch als gebildeter Kopf kann ich mich nicht der Versuchung verschließen, den Gedanken der anonymen Schreibers eine gewisse Berechtigung einzuräumen:
Der Generalinquisitor begeht nun selbst einen Frevel, deren er den harmlosen Schreiberling des Kuriers noch vor wenigen Tagen bezichtigt hat. Hinzu kommen unverhältnismäßig hohe Kopfgelder für jene, die Kritik an seinem Vorgehen äußern. Kann der Zweck wirklich die Mittel heiligen? Sollten die Kirchenvorderen wirklich über unsere Kritik erhaben sein?
Oder geht es hierbei tatsächlich längst nur noch um einen Machtkampf zwischen einfachen Menschen, die längst jeden Anstand und jeden Wert vergessen haben...?

Als braver Bürger, der die Ereignisse mit Sorge verfolgt hat, sehe ich mich gezwungen, diesen Beitrag anonym zu verfassen. Möchte ich doch vermeiden, ebenfalls Opfer der Verfolgung zu werden.

Joris kann nicht glauben, was er dort liest und fängt noch einmal von vorne an. Was für eine bestechende Logik. Er beißt sich auf die Unterlippe um nicht hysterisch zu kichern.
Sprachlos faltet er die Zeitung zusammen und steckt sie in sein Aktenbündel. Das muss er sich zu Hause noch einmal in Ruhe durchlesen und er würde sich überlegen, wie er darauf antwortet. Endlich hatte sich ein Mitstreiter gezeigt, Joris ist nicht allein mit seiner Meinung. Endorphine fluten durch seinen Körper und ihm ist schwindelig. Was für ein Tag.
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Re: Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Beitragvon Faulix » Di 19 Aug, 2014 21:58

In seinem Arbeitszimmer saß Armin Lavaris hinter seinem schweren, dunklen Schreibtisch, als der alte Sekrtär ins Zimmer trat und ihm mit flüchtigem Blick und sich schnell entfernend ein Pamphlet auf den Tisch warf, dass so aus sah als hätte es schon eine regenreiche Nacht Vellhafens hinter sich gebracht. Mit dünnen Lippen begann Armin zu lesen. Ohne seine Miene zu ändern stand er auf, trat zu dem Kamin und entsorgt ruhig, aber mit finsterer Miene das Papier in den tobenden, orangenen Flammen. Er betrachtete es, während es langsam verbrannte. Aufrührer in der Stadt, dachte er bei sich ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt. Die letzten Wochen und Monate hatte Armin damit verbracht, nach allen Regeln der Kunst und ohne Rücksicht auf Verluste seinen Namen in Vellhafen in den hohen Kreisen ins Spiel zu bringen, bei der Händlerliga, der er schon seit langem angehörte, sowie auch beim Stadtrat, wo er einen Ratsposten in naher Zukunft anstrebte. Bei Nergas, diese aufrührerischen Cretins werden mir noch alles kaputt machen murmelte er leise vor sich hin. Nun könne er nicht mehr ohne Bewachung auf die Straße gehen, der Pöbel könnte noch auf die Idee kommen ihm etwas anzutun. Und vorsichtig musste er sein, nicht, dass noch einige "Geldgeschenke" seinerseits bekannt würden und das so kurz vor der Wahl des Stadtrates. Vor allem auch sein Ruf könnte unter seiner Nergasnähe leiden. Aber eins nach dem anderen daachte er, während er einen Befehl zur Anwerbung zweier Leibwächter schrieb und seinem Sekretär überbrachte.

Kurz darauf verließ Armin das Kontor und machte sich auf zum Opferstock im Nergastempel...
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Re: Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Beitragvon Elendar » Do 21 Aug, 2014 01:00

Joris schreitet rastlos durch sein kleines Zimmer. In seiner Hand der Kommentar dieses unbekannten Gelehrten. Joris kannte ihn inzwischen auswendig. Was für eine brilliante Schlußfolgerung. Am nächsten Tag hatte er noch eine weitere Anordnung des Großinquisiteurs im Anzeiger gefunden. Weitere Drohungen, die Wiederholung der Belohnung für die Auslieferung eines Ketzers. Joris spürt, wie die Wut sich seiner bemächtigt. Würde der gerechte Nergas so eine schändliche Willkür, die allein auf Unterdrückung und Einschüchterung basiert gut heißen? NEIN! Joris muss noch einen Aushang vorbereiten. Eifrig macht er sich ans Werk.

In dieser Nacht bekommt er keinen Schlaf. Leise schleicht er durch die Gassen. Überall erwartet er die Häscher der Nergariten und mehr als einmal erschreckt er sich zu Tode, als eine Katze plötzlich aus einem Schatten hervorbricht oder die Bäume im Stadtpark vom Wind geschüttelt werden. Joris sucht sich diesmal andere Stellen aus, als beim letzten Mal. Er meidet den Markt und das Goldstück weiträumig.

Und so findet sich am nächsten Morgen am Eingang zum Stadtpark und in der Straße zum nördlichen Stadttor folgende Nachricht:

Gepriesen sei Nergas, der gütige Hüter unseres Schlafes und der gerechte Richter unserer Seelen. Keine Seele wird Ihm entkommen, Er wiegt unsere Herzen und bestraft die Schuldigen.
In diesen Tagen müssen sich allerdings einige Mitglieder Seiner Kirche fragen lassen, ob nicht gerade sie es sind, die Schuld auf sich laden und diese Schuld durch eine noch größere Schuld zu verschleiern suchen.

Der Vellhafener Kurier wird mit dem Kirchenbann belegt, weil er zu einer Werwolfjagd aufgerufen hat, die angeblich ausschließlich den Mitgliedern der Nergaskirche vorbehalten ist. Diese Sicht ist allerdings bei Gelehrten umstritten, was den Großinquisitor allerdings nicht davon abhält, die Unversehrtheit von Leib und Seele des Herausgebers des Kuriers zu bedrohen.

Erste Stimmen, die daran Kritik üben, werden als Häretiker bezeichnet und es wird gar ein Kopfgeld auf deren Ergreifung ausgesetzt. Der Druck des Großinquisitors auf alle braven Bürger wächst und der Inquisitor muss sich fragen lassen, ob er nicht Nergas Willen frevelt, wenn er diejenigen verbannt, die sich in die Angelegenheiten der Nergas Kirche einmischen, nur um sich dann selbst in die Angelegenheiten des Stadtrates und der Miliz einzumischen und durch den Aufruf zur Denunziation der Lüge und dem Terror Tür und Tor zu öffnen.

Was liegt näher, als den ungeliebten Nachbarn, Vater, Konkurrenten der Ketzerei zu beschuldigen und ihn der Inquisition zu überstellen, die das passende Geständnis schon erpressen wird. Willkür und Misstrauen werden Einzug halten in unserer Stadt. Das Vertrauen zwischen Nachbarn, aber auch zwischen Geschäftspartnern wird zerstört. Aber was ist der Handel ohne Vertrauen?

Jeder brave Bürger aber auch jeder Nergarit muss sich fragen, ob das alles Nergas Wille ist. Ob nicht der Großinquisitor Schuld auf sich lädt und sein Herz beschwert und mit ihm alle, die ihm dabei helfen.

So lasst also ab, den Großinquisitor zu unterstützen. Handelt Nergasgefällig, beschwert nicht euer Herz, auf das Er euch nicht verbanne!

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Re: Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Beitragvon powl » Do 21 Aug, 2014 08:04

Die Nergaskirche lässt nicht nur in Vellhafen, doch überall wo es einen Tempel gibt eine Bulle des Partiarchen verbreiten:

Seine Heiligkeit, der Patriarch der Nergaskirche, Vater der Frommen, Behüter der Wahrhaftigkeit, Beschützer der Sterblichen, Fürsprecher der Verblichenen und Oberbefehlshaber der Nergariten richtet mittels dieser Bulle sein Wort an die Gläubigen:

Mit tiefer Trauer höre ich von den ketzerischen Umtrieben in Vellhafen. Auch wenn die Nergaskirche dort nicht so tief verwurzelt ist, wie hier im Südstern, so weiss ich doch um die vielen frommen Menschen in der Stadt. Trotzdem kann ich nicht wegsehen, wenn das Wort Nergas missachtet und an ihm gefrevelt wird.

Doch machen sich Ketzer unter dem Namen "Neue Nergaskirche" in Vellhafen schuldig.

Darum sei das Anathema der heiligen Kirche über Vellhafen verhängt, bis der Häresie dort Einhalt geboten sei und die unheiligen Umtriebe samt Wurzeln ausgerissen wurden.

Kein Gläubiger Nergas' soll mit einem aus Vellhafen mehr Handel treiben. Alle die Nergas Worten folgen, sollen jeglichen Kontakt mit denen aus Vellhafen meiden und keinen weiteren Umgang mit ihnen haben.
Um die verbliebenen Frommen in der Stadt nicht genauso zu strafen, verfüge ich, dass die Inquisition "Nergasbriefe" genannte Dokumente ausstellen soll, die den Besitzer aus dem Anathema entlassen. Bedingung dafür ist, dass die Inquisitoren sich von der Frömmigkeit der Person persönlich überzeugen konnten.
Das kann durch die Übergabe eines Häretikers an die Inquisition erfolgen, oder durch eine intensive Befragung durch einen Inquisitor.
Besitzer eines Nergasbriefes sind aufgefordert, diesen stets mit sich zu führen und auf Aufforderung einem Vertreter der heiligen Kirche Nergas vorzuweisen.

Der Tempel in Vellhafen bleibt bis auf weiteres geschlossen, seine Heiligkeit, der Hohepriester wird die Stadt verlassen und nach Al'Unfalat reisen. Es finden keine Messen mehr statt und der Nergasacker wird nur denen geöffnet, die einen Nergasbrief besitzen. Die Inquisitoren und Tempelwachen bleiben zum Schutz des Tempels zurück.
Möge Nergas Segen auf denen liegen, die seiner bedürfen und seine Macht die vernichten, die sich gegen ihn in Häresie versündigen.

Wir hoffen, dass Vellhafen sich selbst reinigen wird. Sollte das nicht gelingen, werden wir gezwungen sein, die Frommen zum Verlassen der Stadt aufzufordern, denn dann wird die Nergaskirche jeden Gläubigen und jede Gläubige in Nergas Namen zu einem Sanduhrzug gegen Vellhafen aufrufen und das Übel wie eine Pfeilwunde ausbrennen, damit sich der heilige Leib der Kirche Nergas nicht weiter infiziere.
Preiset Nergas!

Ad perpetuam rei memoriam
Gegeben in Al'Unfalat im Jahre der Götter 2077


Spoiler:
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Jan Hus ging glimpflicher aus :mrgreen:
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Re: Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Beitragvon Iskatoksi » Do 21 Aug, 2014 09:27

Auf seiner Schiffpassage nach Nova Cataia hört Nacal das Gespräch von einem anderen Passagier mit einem Matrosen. Offenbar geht es um die Nergaskirche und darum, dass über Vellhaven etwas verhängt wurde, was sich 'Anathema' nennt. Auch wenn Nacal nicht alles versteht, scheint es Nergasfrommen nun im Grunde verboten, in Vellhaven irgenwelche Geschäfte zu machen. Die Priester verlassen die Stadt. Von den Göttern, die die Hellhäuter so anbeten, war Nergas immerhin der, der der 'Großen Schwester' noch am ähnlichsten war. Außerdem hatte er in Vellhaven schon hin und wieder Dinge getauscht. Er würde versuchen müssen, dass weiter zu verfolgen. Irgendwann wellte er sich wieder dort hin aufmachen, um wieder zu tauschen.

Ein anderes Problem war im Moment wichtiger. Er hatte imernoch keine Spur des letzten Wegelagerers, den er suchen und bestrafen sollte! Langsam verließ ihn da die Geduld. Aber da kam ihm eine Idee ... er müsste mit beiden Seiten in diesem neuen Kirchenstreit reden. Vielleicht konnte eine ja helfen!
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Re: Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Beitragvon Elendar » Sa 23 Aug, 2014 20:01

Joris lässt den Vellhafener Anzeiger sinken, und schüttelt den Kopf. Ein Anathema, das den Nergasbann über die ganze Stadt legt? Kein Handel mehr mit Vellhafen?
Eigentlich würde Joris nun einen neuen Aushang vorbereiten und den Stadtrat auffordern die Willkür der Nergariten endlich zu beenden.

Eigentlich, denn Joris ist schwach und kann sich kaum bewegen. Selbst den Anzeiger hatte er sich von einem Straßenjungen bringen lassen müssen, denn Joris hatte vor zwei Tagen, beim Aufhängen der letzten Pamphlete in einen rostigen Nagel getreten, als er sich vor einigen Betrunkenen in eine dunkle Ecke gedrückt hatte. Die Wunde hatte sich böse entzündet und mittlerweile ist der ganze Fuß eine ungute Mischung aus Rot, Schwarz und eitrigen Beulen und ein breiter roter Striemen zieht sich an seinem Bein entlang.

Fünf Tage später rufen seine Nachbarn den Büttel, als sie den Geruch aus seinem kleinen Zimmer nicht länger ignorieren können.
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Re: Die neue Kirche Nergas zu Vellhafen

Beitragvon Emhotep » Sa 23 Aug, 2014 20:02

Reodan erreicht das Haus und mit zwei weiteren Wachen geht er dann zu dem Herrn, der sie gerufen hat. Dort spricht der Büttel kurz mit diesem. Nach nur einer Weile gehen alle drei Wachen dann zu der besagten Tür. Ohne lang zu überlegen tritt Reodan kräftig gegen die Türe. Der Tritt reißt diese aus Schloss und Angeln. Ein weiterer Stoß lässt jene dann ganz in den Raum fallen. Der Geruch, der ihnen daraufhin entgegenschlägt, lässt Reodan sich ein Tuch vor die Nase halten. Einer der beiden anderen Wachen, ein junger Bursche und gerade erst beigetreten, muss sich übergeben, so stark ist der Gestank des Todes. „Da können wir nicht mehr viel helfen.“

Sogleich schickt Reodan den jungen Burschen einen Bestatter holen. Gemeinsam mit der anderen Wache schaut er sich dann in dem Raum um. Viel ist es nicht. Einfach eingerichtet, schlicht und auch wenig Hab und Gut. Doch...
Reodan stockt. Da liegen einige Papiere, von Hand geschrieben.
Sogleich werden jene genauer betrachtet. Tatsächlich. Es scheinen jene Aushänge zu sein, die in der ganzen Stadt verteilt wurden, sowie die Anzeigen welche in den letzten Tagen für so viel Aufruhr gesorgt haben. Nein nicht ganz.
Hier und da wurde neu geschrieben, genauer formuliert und Wörter überdacht.
Ein lautes Lachen erschallt, welches die zweite Wache, eine kräftige Frau, überrascht aufschauen lässt. Reodan dreht sich zu dieser. „Rate mal, wer das ist.“ Doch ohne zu warten spricht er weiter. „Der Häretiker, den die Nergaskirche sucht. Zumindest scheint es so. Na da hat wohl Nergas selbst sein Werk vollendet. Schick sogleich einen Brief an die Nergaskirche, das wir ihn gefunden haben.“ Die Wachfrau salutiert und entschwindet dann ebenso.

Reodan selbst lacht erneut, hämisch. „Ob die Nergariten mir nun die Belohnung aushändigen?“
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