[SKK]Eine Niederschrift, aus der Wache von Wangalen

Dûn-Reich, Eisenzwerge, Hochzwerge ...

[SKK]Eine Niederschrift, aus der Wache von Wangalen

Beitragvon Sariel » So 10 Jun, 2012 20:27

Behandelt wird der Fall eines Händlers, der die Gefahrenlage um die Stadt beschreibt.
Niedergeschrieben von Weibel Deregst

Niederschrift des Weibels hat geschrieben:
Ein fahrender Händler kam in völliger Auflösung befindlich in unsere Wache und äußerte die dringende Bitte, ‚ unbedingt mit einem Offizier zu sprechen’. Der diensthabende Gefreite, den er angesprochen hatte, führte ihn umgehend in mein Zimmer. Der anwesende Sekretär, der die Vergehen auf dem Markt und die Untersuchungen aufnahm, notierte unser Gespräch:

"Ich komme gerade aus Twerbok. Ich musste mit dem Schiff kommen - zu einem unverschämten Preis! Gefahrenzulage, Zulage wegen großer Nachfrage, Übergepäck und so weiter und so fort. Das ruiniert mich! Aber das hat den Kapitän gar nicht interessiert! Er meinte nur, es würden genug an Bord wollen, keiner wage mehr den Landweg nach Wangalen, das sei momentan zu gefährlich und jetzt glaubt der Kerl einfach, die Preise erhöhen zu können ..."
Der Weibel hört sich geduldig die Ausführungen des Händlers an und wartet, bis dieser sich ein wenig beruhigt hat, dann beginnt er, mit der Erfahrung vieler Dienstjahre, behutsam nachzufragen.
"Warum ist der Landweg denn so gefährlich?"
"Wegen der Orks!" platzt es aus dem Händler "Die überfallen Reisende in der ganzen Ebene westlich der Schattenkuppen."
"Nun ja ... zugegeben ... das ist gefährlich. Doch dass dieser Weg gefährlich ist, ist hinlänglich bekannt - es ist schließlich das Land der Orks. Die Schwarzpelze überfallen immer wieder Reisende."
"Aber jetzt sind es mehr! Glauben sie mir, ich reise hier nicht zum ersten Mal lang und ich weiß, dass einem Orks auflauern, doch diesmal sind es keine Wegelagerer. Ich erzähle Ihnen, was passiert ist.
Ich sollte einen Bauernhof in der Nähe von Twerbok beliefern und die Dûn gaben mir eine Eskorte mit, weil er sehr weit vor Twerbok liegt und die Orks sich in letzter Zeit immer weiter vor wagten. Schon auf dem Weg fiel mir auf, dass die Dûn äußerst wachsam waren. Sie sprachen nur wenig, deuteten aber an, dass die Orküberfälle zahlreicher und aggressiver als üblich seien. Ganz so als wollten die Orks mehr als nur Beute, auch wagten sie sich auffällig dicht an die Gebiete um Twerbok. Als wir ankamen, schienen auch die Bewohner des Bauernhofs sehr verschreckt. Offenbar fühlten sie sich nicht mehr sicher.
Der Anführer der Dûn-Eskorte entschied, dass der Rückweg an diesem Tag zu lange dauern würde und es besser wäre, die Nacht über auf dem Hof zu bleiben und am Morgen wieder abzureisen. Die Dûn begannen sogleich Wachen einzuteilen und den Bauernhof abzusichern, und ich saß mit den Bauern in der Stube. Sie erzählten mir, dass sie in letzter Zeit des Nachts dumpfe Trommelschläge hören konnten, wenn der Wind aus dem Land der Orks kam; auch hätten sie manchmal merkwürdige Lichter in der Ferne gesehen und sie hätten den Eindruck, als würden es mehr. Da sie weit entfernt von Twerbok wohnten, hätten sie Angst. Andere Bauernhöfe wurden schon überfallen, mitten in der Nacht, wenn es keiner sah oder hörte. Die Orks plünderten jedoch kaum, sondern töteten alle, derer sie habhaft werden können. Einige verschleppten sie auch ins Orkreich. Derlei Geschichte sponnen sie immer weiter, je später der Abend wurde, und als wir uns zurückzogen konnte ich kaum Schlaf finden. Die Dûn-Krieger zeigten sich von den Schilderungen recht unbeeindruckt und die Wachen nahmen ihre Posten ein. Ich bekam in der Nacht kaum ein Auge zu, spähte aus dem Fenster hinaus in die Dunkelheit und horchte. Ein Zwergenkrieger stand auf einer Scheune und beobachtete das Umland. Mein Gemüt beruhigte sich, als ich sah wie er wachte. Ich wollte mich gerade hinlegen, da sah ich plötzlich, wie er in sich zusammensackte. Ich bekam keine Luft mehr und Panik saß mit einem Schlag in jedem Winkel meines Körpers. Das konnte nicht wahr sein! Unendlich langsam rollte der Dûn das Scheunendach hinab und fiel, bis er samt Rüstung, Schild und Axt laut scheppernd vor der Scheune auf den Boden schlug. Sofort wurde es hektisch. Die Wachenposten warfen sich in Deckung und riefen den Alarm aus. Ruhende Dûn-Krieger warfen sich in ihre Rüstungen und stürmten nach draußen. Kommandos wurden wurden gerufen und eine kleine Gruppe verschwand fächerförmig in die Nacht. Dem Pfeil, der den Zwerg niedergestreckt hatte, folgten weitere. Diesmal Brandpfeile. Die Scheune ging langsam in Flammen auf, ebenso wie ein kleiner Geräteschuppen. Hastig rannten die Bewohner umher und versuchten, die Feuer zu löschen. Nicht allzuweit erklang in der Schwärze der Nacht Waffengeklirr und wütendes Kampfgeschrei. Weitere Dûn stürmten in die Finsternis. Ein Bauer wurde von einem Pfeil in die Schulter getroffen. Alles schrie und rannte umher. Ein blutüberströmter Dûn kam zurück zum Bauernhof gerannt, woraufhin sich die Dûn rings um den Hof verteilten. Wiederum andere rannten mit ihren Armbrüsten in das obere Stockwerk des Haupthauses, oder kletterten auf die Dächer.
Blutende Dûn kamen aus der Dunkelheit auf den Hof gerannt, weniger als hinaus gerannt waren. Sie hetzten quer über den Platz, machten abrupt kehrt, stellten sich hinter Dûn-Schilde und nahmen Armbrüste, die dort bereit lagen, auf. Dann kam eine Horde Orks geifernd und brüllend auf den Hof gerannt…Es waren mindestens zehn! Können Sie sich das vorstellen? Zehn Orks!...Als sie mitten auf dem Platz waren, schossen die Dûn ihre Armbrüste von allen Seiten ab. Die Orks hatten keine Chance, die Schützen auf den Dächern schossen sogleich wieder in die Dunkelheit, aus der noch immer bösartige Kampfschreie kamen und in die jetzt andere Krieger verschwanden, während die eben angekommenen mit ihren Armbrüsten Position bezogen.
Ein Freiwilliger brach noch während die Kämpfe anhielten Richtung Twerbok auf um Verstärkung zu holen. Der Kampf zog sich die ganze Nacht hin und auch als die Sonne aufging, verschwanden die Orks nicht. Es sah nicht gut aus. Die meisten Dûn waren schon verwundet und kämpften nun bereits auf dem Hof gegen die Orks. Ich dachte wirklich, mein Leben sei vorbei. Hingeschlachtet von diesen Bestien oder für alle Ewigkeit tief ins Orkland in die Sklaverei verschleppt, um unter Peitschenhieben arbeitend meine letzten Monate zu fristen. Manche Bauern hatten inzwischen die Positionen der Armbrustschützen eingenommen, die sich sogleich in den Nahkampf gestürzt hatten, und auch ich versuchte mein Bestes. Ich bin kein guter Schütze, ich bin ein Händler, beim Iatan. Aber besser als den Scheusalen mit einem Knüppel in der Hand in die Augen starren zu müssen. Einem Bauern, der von einem Pfeil verletzt am Rande des Hofes am Boden gelegen hatte, hatten diese Ungeheuer im Vorübergehen achtlos eine rostige und schartige Axt in den Rücken gerammt. Als die Sonne die Hälfte ihrer Bahn über den Himmel gezogen hatte, erklangen erneut Kriegstrommeln. Ich hielt die Luft an, und auch die Dûn-Krieger wirkten ziemlich verunsichert. Noch mehr Orks konnten sie nicht standhalten! Doch die Orks zogen sich zurück! Ha, glauben Sie das? Hasserfüllten und verachtenden Blicks zwar, aber sie gingen. Einer brüllte etwas Unverständliches und stürmte erneut auf die Dûn zu, wurde aber von gleich mehreren Armbrustbolzen niedergestreckt. Ein zweiter schleuderte wütend eine brennende Fackel auf das Haupthaus. Der Pfeilbeschuss der orkischen Schützen nahm wieder zu, während sich die Orks zurückzogen. Einen verletzt am Boden liegenden Dûn-Krieger schleiften sie mit sich davon. Während die Dûn unter Deckung ihrer Schilde bis zum Rand des Bauernhofs nachrückten, um dort wieder eine Verteidigungslinie aufzubauen, erkletterte einer das Dach des Haupthauses. In der Ferne war das Banner einer starken Kampfgruppe der Dûn zu sehen, die in Eilmärschen heranpreschte. Ich sage Ihnen, die kamen keine Sekunde zu früh!
Die Orks sandten nochmals einen Schauer Brandpfeile, dann zogen sie sich endgültig. Als die Verstärkung eintraf, bezogen Armbrustschützen sofort Posten auf den Dächern und Teile der neu eingetroffenen Gruppe verteilten sich im Umland, ein paar besonders grimmig blickende Zwerge stürmten den Orks hinterher. Die verletzten Dûn wurden ins Haus gebracht und die Anführer zogen sich zur Beratung zurück.
Schließlich verkündeten sie, dass dieser Hof zu weit außerhalb liege, um weiterhin beschützt werden zu können. Die Zwerge auf den Dächern meldeten in der Ferne Rauchzeichen.
‚Das sind keine orkischen Plünderer, die leichte Beute suchen’ knurrte der Anführer des Rettungstrupps. Die Verwundeten wurden versorgt und die Bauern luden soviel Habe wie sie konnten auf ihre Wagen, dann gingen wir alle zurück Richtung Twerbok. Wie ich erfuhr, war dies nicht der erste Hof, der angegriffen wurde. In Twerbok sah ich sehr viele Dûn-Krieger - mehr als sonst. Ich glaube, sie kamen aus den Bergen. Es gibt zwar ziemlich viele Abenteurer in Twerbok, aber denen traue ich nicht. Am Ende rauben die einen noch aus und lassen einen im Orkland zurück! Dann doch lieber per Schiff. Sie müssen etwas tun, Weibel! Wangalen ist sicher auch in Gefahr. Wenn diese Schwarzpelze Twerbok angreifen, warum dann nicht auch diese Stadt?"
Der Weibel überblickt kurz seine Notizen und runzelt die Stirn. "Wangalen ist kein Bauernhof und von den umliegenden Gehöften wurden uns bisher keinerlei ungewöhnliche Vorkommnisse gemeldet. Gefreiter Koshtock!?" Der gerufene Soldat trat in die Stube. "Jawohl?" - "Wann läuft das nächste Schiff nach Twerbok aus?" - "Morgen früh!" - "Feldwebel Spannig soll mit zwei Soldaten an Bord gehen und sich dort mal umhören. Er kann seine Einsatzunterlagen nach Ablauf von zwei Stundengläsern abholen." "Jawohl!"
Dem Händler gewandt meint der Weibel: "Machen Sie sich keine Sorgen. Hier sind sie sicher. Ich werde die Stadtwachen anweisen, Reisenden nachhaltig die Reise per Schiff anzuraten und von unnötigen Ausflügen abzusehen."


Spoiler:
SKK im Titel steht als Abkürzung für die übergeordnete "Schattenkuppen-Kampagne"
Sariel
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