Befreit von den Fesseln der Zeit

Das wilde Land der Orkstämme und die freie Stadt Wangalen

Befreit von den Fesseln der Zeit

Beitragvon Praetorianer » Mi 31 Jul, 2013 22:09

Träge und Undurchschaubar liegt der Nebel über den Totensümpfen bei Birh-Kichem...
Die Sonne tut sich schwer an diesem Frühlingsmorgen die Schwaden aus Dunst und Fäulnis zu durchschneiden. und so gibt der Nebel kaum einen blick auf die Umgebung frei.

Vorsichtig und mit tastenden Schritten arbeitet sich der junge Ork durch die Untiefen des Sumpfen, vorbei an Nebelbänken, toten Bäumen und Sumpflöchern.

Mit einem anderen Ork verfolgt Byazzugh bereits seit einer Stunde die Fährte eines wilden Ogers. Ihr Ziel ist es den Riesen lebendig zu fangen und ins Dorf zu Ihrer Sippe zu schaffen.

Etwas unsicher blickt er sich nach seinem Freund aus der Sippe um, denn er hatte Ugurhkan aus den Augen verloren, da er durch eine Untiefe einen kleinen Umweg machen musste.

Sein Blick streift umher und er glaubt seinen Freund immer wieder ausgemacht zu haben, doch im Sumpf ist bei solch einem Nebel wie heute, vieles eine Täuschung für das Auge. Nach einer Weile hat er zumindest die Spur des Ogers wieder gefunden und so setzt Byazzugh sein Jagt fort in der Hoffnung seinen Freund in der Nähe der Spuren wieder zu finden.

Nach einer weiteren viertel Stunde durch den Sumpf den Spuren hinter gibt der Nebel den Blick für den jungen Ork auf eine steinerne Ruine freu. Die Mauern bis auf den Grundriss eingefallen, ist nur noch der Eingang, in das einst zehn auf fünfzehn Schritt große Gebäude erhalten. Neben diesem sind die Gebeine eines Ritter oder Soldaten in Plattenrüstung gelehnt. Auffällig für den Ork sind das Symbol einer Sanduhr mit Waage auf der Brustplatte und das schwere Buch in der linken Hand. Die wuchtige Waffe liegt in mehreren Teilen Neben dem Toten und es macht den Anschein dass das Skelett den Ork aus leeren Augenhöhlen auffordernd anstarrt.

Plötzlich glaubt Byazzugh Stimmen zu hören und so lässt er den Blick ab von den Gebeinen des Toten und sucht nach dem Ursprung , diesen kann er auch sofort ausmachen, den es ist Ugurhkan, der mitten im Raum des verfallenen Gebäudes kniet und vor sich hin murmelt.
Vorsichtig nährt er sich seinem Freund und spricht ihn mit seinem Namen an, dieser scheint aber nicht zu reagieren, und so versucht er es erneut mit etwas kräftiger Stimme:

„Ugurhkan, was machst du hier“ spricht er ihn laut an.

Diesmal sieht Ugurhkan auf...

Byazzugh meint das Ugurhkan ihn ansieht, doch zu dessen entsetzen muss er feststellen, dass Ugurhkan keine Augen mehr hat und nur noch aus seinen blutigen Augenhöhlen in seine Richtung starrt.
In der rechten hält er den gebrochenen Teil einer Hammerartigen Waffe die aber auf der gegengesetzten Seite eine Klinge besitzt. In der linken ein großes Medaillon oder einen Kristall der orange Leuchtet. Im inneren dieses Kristalles scheint Byazzugh eine Bewegung war zu nehmen, wie einen schwarzer Nebelschleier.

Mit einem lauten durchs Mark gehenden Schrei aus Tausend gequälten Seelen reist der Ork den Hammer in die Luft und lässt diesen auf das Medaillon nieder sausen. Aus Intuition heraus schnellt Byazzugh nach vorne um seinen Freund aufzuhalten, die Zeit scheint in diesem Moment so zäh wie Kiefernharz zu fließen, doch kommt sein Einsatz Sekunden zu spät.

Der Hammer mit Klinge an einem Ende trifft auf den Kristall und lässt ihn in einer Explosion aus tausend Scherben und roten Blitzen bersten.
Die Wucht der Explosion ist so enorm, so dass der junge Ork nach hinten gegen den Türstock des verfallenen Gebäudes geschleudert wird.
Für einen Augenschlag scheint alles still zu stehen eh die Welt beginnt für Byazzugh auf die Seite zu kippen. Der Sturz dauert nicht lang, doch das Krachen beim aufschlagen auf dem harten Steinboden kündigt mehrere Knochenbrüche an. Byazzugh versucht gegen die Dunkelheit anzukämpfen, die am Rande seines Sehfeldes beginnt.

Der Kampf dagegen wirkt aussichtslos und der Schmerz der gebrochenen Knochen schießt immer stärker wie die zunehmende Brandung bei Beginn eines Sturmes durch seinen Körper.
Doch bevor sich seine Augen schließen kann er noch einen letzten Blick auf den Riss werfen welcher beim bersten des Kristalles im Gefüge der Welten entstanden ist und der Kreatur die aus diesem emporsteigt….
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Re: Befreit von den Fesseln der Zeit

Beitragvon powl » Do 08 Aug, 2013 23:04

Al'Unfalat - der Moloch auf dem Südkontinent erwacht langsam zum Leben. Die Sonne schickt erste Strahlen über die Dächer und kitzelt die Menschen aus dem Schlaf.

Unter den Erwachten ist ein alter Mann. Doch war es nicht die Sonne, die ihn so plötzlich aus dem Schlaf schrecken ließ.
Sein weißes Haar klebt an seinen Schläfen und an seinem kostbaren Nachtgewand zeigen sich schweißnasse Flecken. Erschreckt starren die weit aufgerissenen Augen in das Grau des Zimmers, versuchen die Bilder auf der Netzhaut durch die Schatten des Raumes zu verdrängen.
Ein erstickter Schrei quält sich heiser durch die ausgetrockneten Lippen und lässt sogleich die Tür zum Schlafgemach aufspringen.

"Ist Euch nicht wohl, Eure Heiligkeit", fragt ein Mann in schwarzer Robe, der beim Betreten des Raumes auf das Knie gegangen ist.
"Schlimmer als das Hauptmann", antwortet er dem Nergariten, der zu seiner Leibwache zählt. "Ich hatte schon wieder die gleiche Vision. Schickt mir den Sekretär! Ich muss umgehend eine Nachricht senden."
"Wie Eure Heiligkeit befiehlt", entgegnet der Mann, der die Robe der Nergariten trägt.

Wenig später kniet der Sekretär am Bett des Patriarchen: "Zu Diensten, Eure Heiligkeit."
"So schreib nun", diktiert der Ältere mit heiserer Stimme,

"An den Generalinquisitor,

begebt Euch umgehend in die freie Stadt Wangalen. Nergas sandte mir die Vision, dass sich Unheil über der Stadt zusammenbraut. Auch wenn ich nicht sagen kann, welcher Art die Bedrohung sein mag, so ließ mich Nergas doch deutlich spüren, dass es sehr ernst genommen werden muss. Nehmt dieses Schreiben von mir, dessen Siegel Euch weitreichende Befugnis über die Nergariten und Priester Wangalens und des Heiligen Kaiserreiches gibt.
Findet heraus, was aus dem Finsteren seine Hände nach der Stadt ausstreckt und bekämpft es!

Der Patriarch der Heiligen Kirche Nergas

Siegeln und umgehend versenden!"


Der Sekretär nickt stummt und entfernt sich eilig.
Er hatte die Tür noch nicht wieder hinter sich zu gezogen, als seine Heiligkeit ermattet wieder zurück auf sein Kissen sinkt. Unablässig bewegen sich seine spröden, papierenden Lippen und senden stumme Gebete zu seinem Gott, dessen Gebote seine Diener mit der Vernichtung allen Unheiligens beauftragt haben.
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Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
Abraham Lincoln
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Re: Befreit von den Fesseln der Zeit

Beitragvon Praetorianer » Di 27 Mai, 2014 11:55

Mondtag, 13.Maskenmond in den frühen Morgenstungen…

Dichter Eisnebel hängt schon seit Tagen über dem Axthiebmeer und erschwert die Navigation, des kleinen Segler. Eleaneth steht am Bug des Schiffes und versucht angesträngt in den dichten Schwaden aus gefrorenem Wasserdampf irgendeinen Hinweis auf Land zu erblicken.
Mit einer Hand auf vereisten Rehling gestützt blickt sie auch immer wieder voller Sorge nach unten in die tiefschwarze See, in der immer wieder Eisschorlen aus den undurchsichtigen Schwaden auftauchen und von den Matrosen mit Holzstangen bewaffnet mühevoll um das Boot geleitet werden, um größer Schäden zu vermeiden. Ein Leck im Rumpf des Bootes würde ihrer aller Tot bedeuten und ihnen ein unschönes Grab auf See bescheren.

Besorgt wendet sich Eleaneth ab. Ihr Blick wandert langsam von Back – nach Steuerbort. Am Heck des Schiffes bleibt ihr Blick kurz an Steuermann und Schiffsjungen hängen, dieser läutet immer im gleichen Takt die Schiffsglocke, um andere Schiffe von sich aufmerksam zu machen.
Die Anspannung und Müdigkeit der lagen Reise ist dem Martosen förmlich ins Gesicht geschrieben. Neben dem Eis, lauer noch andere Gefahren in diesen Gewässern und der verfluchte Nebel macht es nicht einfacher Sie zu erkennen. Was sich wohl alles in Ihm verbirgt….
Mit den Worten „Wann glaubt Ihr werden wir Wangalen erreichen“ wendet sich Eleaneth an den Maat , der knapp hinter Ihr Aufstellung genommen hat. Der Maat blickt nur mit steifer Miene wortlos an der Eiselfe vorbei und deutet Stumm nach vorne in den dichten Nebel.
Als Sie sich um sieht, erheben sich wie aus dem nichts kommend plötzlich zwei stumme steinerne Riesen aus dem Nabel. Erst nur als Schemen, dann immer deutlicher zu erkennen, die gewaltigen Türme der Hafenwehr, mit ihren mächtigen Zinnen und Belagerungsgeräten. Jetzt wo auch die Matrosen die Türme erblickt haben, macht sich spürbare Erleichterung unter der Mannschaft breit.
Ein starker Ruck geht durch das Boot und die Geschwindigkeit des Seglers wir stark gebremst. Nichts Ungewöhnliches, den die Strömung des Wangaldelta‘s arbeitet immer gegen ein in den Hafen von Wangalen einlaufendes Schiff.
Doch Eleaneth überkommt ein überwältigendes Gefühl der Empathie, etwas altes, lauerndes Böses ist hier und trachtet nach Ihren Seelen. Ihre Gedanken beginnen zu rasen.

Die Strömung des Delta‘s so weit von den Türmen entfernt…“

den Gedanken nicht zu Ende gedacht und ohne die Möglichkeit eine Warnung auszurufen explodiert an Backbord die dunkle See in einer riesigen Fontäne aus Gischt und Eis. Aus ihr empor steigt lauter brüllend wie die See bei einem Sturm, ein schuppiges schwarzes Ungetüm. Eine Tochter Ungaloth‘s, eine der gefürchteten Seelenverschlingerinen aus den Untiefen des Nordens. Die schwarz geschuppte Bestie erhebt sich bis auf 10 Schritt in die Höhe, wärend der purpur schimmernde Hörnerkamm auf dem Rücken des Monsters den Rumpf des Schiffes zersägen. Lautes panisches Geschrei macht sich breit, als die Seeschlange zum alles vernichtenden Manöver den Kopf in Richtung des Decks wendet. Der gewaltige Kopf mit drei Augenpaaren und zähnen so groß wie Schwertern kracht nach wenigen Sekunden durch das Schiff und sprengt dieses in zwei Teile. Durch die Wucht des Aufpralls wir Eleaneth von den Füssen geholt und von Bord geschleudert. Der harte Aufprall treibt ihr schmerzhaft die Atemluft aus den Lungen und die kalte eisige See beginnt sofort mit seinen kalten Klauen nach Ihrem Bewusstsein zu greifen. Die aufsteigende Panik niederkämpfend und nach Luft ringend versucht Sie in dem Chaos der brodelnden See die zwei Türme auszumachen. Überall treiben die Trümmer des Seglers im Wasser und neben dem brüllen und toben der Seeschlagen kann man das Schreien der sterbenden Seeleute hören.
Mit viel Kraft und eisernen Willen, gelingt es Eleaneth die zwei stummen Riesen auszumachen und auf sie zu zuschwimmen, als plötzlich vor ihr etwas im Wasser auftreibt.
Das Steuerrad mit dem Steuermann, welcher sich darin verfangen hat, ob er tot ist kann Sie nicht erkennen. Als Eleaneth nach dem Seemann greifen will bemerkt Sie, wie etwas durch die Luft auf sie zu gewirbelt kommt.

Die Planke der Wellenkönigin trifft Sie hart am Kopf und die Welt um sie herum wird dunkel…
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