ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Intrigen und Bündnisse im Hochreich Nuovo Imperio und dem teilanhängigen Westendar

Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon leftblank » Mi 13 Jul, 2011 14:02

Und wieder einmal wurde der kleinen, selbsternannten Ermittlergruppe, kaum, dass sie in Medinia angekommen war, der Wind aus den Segeln genommen.

Da man sich bereits eine Zeit lang in der Stadt aufgehalten hatte, war es relativ leicht gewesen, heraus zu finden, an wen man sich wenden sollte, wenn man eine Anstellung in besagten Hause anstrebte, und man zögerte nicht lange, um sich dort zu bewerben. Doch obwohl die junge Dame sich dazu hinab ließ, sich als einfache Magd zu verkleiden, rannte sie doch nur gegen Mauern. Die Ereignisse der letzten Zeit hatten offenbar dazu geführt, das der Baron sich zurück gezogen hatte, und dass man kein Interesse hatte, irgendjemanden einzustellen. Keine Möglichkeit auf diesem Weg in das Haus zu kommen, und schon gar nicht in die Nähe des Barons.

Schließlich hörte man auch hier über einige Bekannte von den neuesten Entwicklungen in diesem Fall, und dass man hier sogar recht froh darüber war, dass kein hier ansässiger Adliger hinter dem furchtbaren Anschlag steckte.

Es gab also an der Westküste zunächst nichts mehr zu tun, und der einzige, wenn auch frustrierende Weg war der Rückweg in die Hauptstadt.
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Gorion_X » Di 19 Jul, 2011 11:09

Mit mulmigem Gefühl im Magen steigt Frilumbald die Treppen des Kellers wieder empor, die er bereits tags zuvor hinabgestiegen. Der Weg durch die Unterstadt wurde ihm eingebleut. Niemand sonst sollte den geheimen Weg je sehen oder kennen lernen hatte man ihm gesagt. Der Halbling hatte verstanden und er hatte es versprochen. Ein schneller Blick nach links und rechts, sicher gehend, dass keine Menschenseele den kleinen Kerl sieht, witscht Frilumbald aus der dunklen Gasse hervor und macht sich auf den Weg zum Marktplatz.
Frilumbald, ein Halbling von 1,25 Schritt Körpergröße gekleidet in unauffällige Straßenkleidung, bestehend aus einer Pluderhose und einem leichten Leinenhemd, huscht geschickt durch die Passanten auf einen der Marktstände mit Obst zu. Vor ihm ist eine gutbürgerliche Frau dabei ihren Korb mit Obst zu füllen, ein Apfel jedenfalls landet in den flinken Fingern des Halblings und verschwindet unter dem weißen Hemd ohne dass die Frau bemerkt hätte, dass sie soeben bestohlen wurde. Ein paar Meter weiter setzt sich der Halbling auf den Rand eines Brunnens und beißt einmal kräftig in den Apfel, sodass es kracht.
Frilumbald lässt sich das Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Ja er hatte Kontakte in der richtigen Gegend, aber er weiß jetzt nicht aus dem Stehgreif, wer mit solchen Waren handelt und diese verfügbar macht. Das wird ein ordentliches Stück Arbeit werden. Es wäre doch durchaus denkbar dass der alte Lorenzo unten am Hafen etwas weiß. Wenn einer Neuigkeiten hat, dann er. Es wäre aber auch denkbar dass Antonio, einer von Frilumbalds "Kunden" etwas von neuen Anbietern in der Gegend weiß. Und schlussendlich wären da noch die Scalettas, die vielleicht Informationen über solcherartige Geschäfte haben.
Der Halbling runzelt die Stirn und zuckt mit den Schultern. Es hilft alles nichts, nur die Tat selbst hilft weiter, hilf dir selbst dann hilft dir Gorbadir, ja so wird es sein.
Der Halbling springt auf und schlendert die Straßen in Richtung Hafenviertel hinunter...
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Nicolas Remy Dantes » Di 19 Jul, 2011 20:50

Im Hafenviertel von San Aurecciani waren mittlerweile - für ein kundiges Auge - viele Veränderungen bemerkbar. Mehr und mehr zwielichtige Gestalten hatten ihre Beschäftigung verloren. Die "Besetzung" der Inspektoren und Soldaten infolge des Attentats auf die Kaiserin machte "Geschäfte" zwar nicht unmöglich, das Risiko erwischt zu werden war jedoch extrem hoch gestiegen. Profite konnte man anderswo leicht machen. In den Spelunken wurde immer getuschelt, dass jener Schmugglerkapitän nach Westendar ging, jener Schurke sich den Piraten anschloss und manche mittlerweile gar eines ehrlichen Gewerbes nachgingen. In einer Wohnung in einer Mietskaserne hocken zwei Gestalten bei Wein und Käse. Eine ist relativ jung und seit einiger Zeit als Remy der Dichter bekannt, die andere ist ein einäugiger Hehler - Bouregard - Teil des einst so erfolgreichen Hehlerkartells der Hauptstadt des Imperio.

... und der Conte hat sich gar nicht mehr gemeldet? Porcho dio, alles umsonst ... ich hätte gleich zu Beginn dieser ganzen Misere nach Westendar gehen sollen. Waffenschmuggel Remy, verstehst du? Aber sei es drum ... ich werde wohl alt und erwerbe ein Hurenhaus und eine Taverne, wenn das hier so weiter geht.


Nicolas Remy blickt Bouregard einige Zeit an, bevor er antwortet.

Hmmmm ... keine Nachricht vom Conte. Aber wir haben es versucht. Wer weiß, vielleicht ergibt sich noch etwas.


Die beiden hatten dieses Thema nun oft genug durchgekaut. Bouregard steht auf und leert sein Weinglas in einem Zug.

Egal ... du bleibst irgendwie dran. Höre dich um, treibe von mir aus deine kleine Dichterkarriere voran. Ich habe schon schlimmeres überstanden als diese Geschäftsflaute.


Nicolas Remy nickt, ihm war heute nicht nach Streit oder langen Diskussionen. Und meint zum Abschied.

Bis zum nächsten Mal, Bouregard.


Bouregard öffnet die Tür, bleibt jedoch noch kurz stehen.

Noch was, Remy. Ich habe das komische Gefühl, als würde ich in den letzten zwei Tagen immer mal wieder beobachtet werden. Wer weiß, vielleicht wird mein Kopf von all der Faulheit blöde ... aber ... hmmm ... sei einfach vorsichtig, denn ich bin es auch.


Der Einäugige verlässt die Wohnung des "Dichters", der sich sein Glas erneut füllt. Bouregard fühlte sich beobachtet? Das war kein Grund zu Panik, vielleicht schnappte sein alter Freund auch langsam über. Irgend etwas sagte Nicolas Remy jedoch, dass das Gefühl des Hehlers sich nur selten irren würde. Er greift zur Flasche Cargnac und leert das starke Getränke zum Wein - nicht sehr edel, aber wirkungsvoll.

Egal ...


Er kippt das Gemisch in einen Schluck die Kehle hinunter.
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Gorion_X » Mo 25 Jul, 2011 09:11

Etwas braut sich zusammen in den letzten Wochen. Auch der Halbling bemerkte, wie ihm die Geschäfte nicht mehr so leicht von den Händen gehen wollten, wie sie es sollten. Frilumbald hatte sich auf das Beschaffen und verkaufen von kleineren und größen Kunstschätzen, Schmuck und natürlich des edlen Thalhaimer Goldkrautes spezialisiert. Aber nicht einmal mehr sein Kontakt, wo er sonst das Pfeifenkraut herbekam, war mehr aufzutreiben. Die Spitzel des Ordo Imperialis ließen ihn zwar in Ruhe, aber durch die alleinige Anwesenheit derselben, schien sich die ganze Gesellschaft des Schattengewerbes in andere Teile der Stadt zurück zu ziehen, oder sie verlegten die Geschäfte aufs Meer an Bord der Piratenschiffe. Diese Art des Handels war aber dem Halbling zuwieder. Ihm hatte schon die Überfahrt vor einigen Monden gereicht.
Die Stimmen waren leiser geworden, keine Gerüchte drangen an seine doch sonst so gut informierten Ohren, ja nicht einmal seine Kunden wollten mehr die schönen Sachen aus seiner Hand direkt bei ihm kaufen, sie ließen Boten kommen. Das konnte so nicht weiter gehen. Frilumbald musste aktiv werden. Seit dem Treffen ist nun einige Zeit verstrichen und es war wirklich so, wie Frilumbald vermutet hatte. Der alte Lorenzo, ein blinder alter Bettler, der aber trotzdem über alles und jeden Bescheid wusste, konnte dem Habling die vermeintlich richtige Spur weisen. Er sei auf der Suche nach einem einträglicheren Geschäft als das seine, die Kundschaft würde ihm davon laufen. Lorenzo nannte ihm verschiedene Möglichkeiten, vom Rauschmittelhandel bis zu seltenen Stoffen wusste er einen Ansprechpartner oder Schmuggler. Und es fiel ein Name, der Frilumbald fortan nicht mehr aus dem Kopf gehen sollte. Bouregard! Ein alter Hehler mit weitreichenden Beziehungen.
Frilumbald hatte also seinen Namen. Ein paar Groschen leichter und wieder etwas froheren Mutes wollte er sich nun auf die Suche nach dem alten Bouregard machen. Im Laufe seiner Erkundigungen, konnte er herausfinden, dass dieser Bouregard auch schon einmal die ein oder andere Torsionswaffe an einen der Piratenkapitäne verkauft hatte.
Es fiel sogar einmal ein Ort, wo sich der Genannte aufhalten sollte. In einer alten Mietskaserne am Rande des Hafens. Frilumbald war bestimmt über 20 Ecken zu dieser Information gekommen, und das nur aufgrund seiner bisherigen Tätigkeiten.
Und so machte sich der kleine Halbling auf den Weg zu der Mietskaserne um Bouregard vorstellig zu werden....
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Nicolas Remy Dantes » Di 26 Jul, 2011 21:16

Eine eilige Nachricht von Nicolas Remy hatte Bouregard dazu bewogen, die alte Mietskaserne aufzusuchen, die Remy der Dichter seine Wohnung nannte. Nachdem der Dichter dem Hehler die Tür öffnete, wird ihm sogleich ein Schreiben unter die Nase gehalten.

Porcho dio, Remy ... der Comte Louis Rarécourt délla Valle dû Pimodan-Varré will ein Gedicht von dir? Das ist ja herzig. Zuerst Viscani, jetzt Valle dû Pimodan-Varré.


Der alte Hehler grinst breit übers Gesicht, Nicolas Remy jedoch wirkt weniger euphorisch.

Ich werde einstweilen meine Hände davon lassen. Die Viscanis sind keine Freunde des Hauses Valle dû Pimodan-Varré. Was wäre ich für ein Dichter, wenn ich zuvor den großen Leandro aus dem Haus der Viscanis preise um kurz darauf deren Feinden Lobgedichte zu widmen?


Bouregard macht eine unflätige Geste und lässt sich auf einen Stuhl sinken.

Remy, sei doch nicht immer so sensibel. Ein Gedicht hier, ein Gedicht dort und ... voilà, schon stehen dir Tür und Tor offen. Also sei kein kleines Mädchen sondern ein braver Dichter und dichte.


Dantes schüttelt energisch den Kopf.

Einen Dreck werde ich machen und diesem Endrouell´schen Bastard ein Lobgedicht widmen. Du kennst die Geschichte meines Vaters, du weißt, dass der Endrouell´sche Adel an seinem Tod nicht unschuldig war. Liebe lasse ich mir jetzt und hier von dir das Herz durchstehen, als diesen Comte ein Lobgedicht zu widmen ... ja, ein Spottgedicht, das wird er beizeiten bekommen. Aber kein Lob.


Dantes öffnet das Hemd und reicht sein Florett Bouregard, es scheint ihm Ernst. Bouregard ergreift das Florett, holt zum Stich aus und beginnt lauthals zu lachen.

Porcho dio, Remy. Du lässt dich lieber abstechen, als für das Haus Valle dû Pimodan-Varré den Lobdeppen zu spielen? Was bist du nur für ein Kindskopf ... aber jetzt genug der Kindereien. Dann widmest du ihm eben kein Gedicht ... und am besten auch kein Spottgedicht. Ich habe Neuigkeiten ... und um der Götter willen, knöpfe dein elendes Hemd zu, deine schwache Brust ist selbst für ein Auge ein zu lächerlicher Anblick.


Dantes, nun etwas kleinlaut und froh, dass Bouregard scheinbar guter Laune ist, knöpft eilig das Hemd zu. Er füllt zwei Gläser mit Wein und lauscht Bouregards Erzählung.

Wie du weißt, lieber Remy, bin ich nicht nur ein unheimlich hübscher Kerl, sondern verfüge auch über Köpfchen und Kontakte. Deswegen bist du mein Gehilfe und ich derjenige, der sagt wo es langgeht. Aber wie dem auch sei ... während du deine wenig erfolgreichen Versuche gemacht hast, der Liebling des Adels zu werden, habe ich mich natürlich umgehört. Du weißt schon ... ein bisschen getratscht, ein bisschen gedroht, ein bisschen bestochen und ein bisschen geschmeichelt.


Dantes lässt das Selbstlob von Bouregard über sich ergehen und trinkt einen großen Schluck des Weins, gespannt darauf, was Bouregard herausgefunden hatte, wenn er denn einmal wirklich zum Punkt kommen würde. Bouregard fährt fort.

Nun, unsere geliebte Kaiserin wurde von einer Kugel aus einer Arbalette getroffen. Das war nicht so schwer rauszufinden. Arbaletten sind außerhalb der kaiserlichen Armee nicht leicht zu erstehen, aber das eine oder andere Mal gelangte auch ich in den Besitz einer solchen Waffe. Gutes Gold kann man dafür verlangen, weil diese Dinger einfach zu selten sind. Doch auch das ist jetzt gar nicht einmal so wichtig. Denn wirklich wichtig ist, was auf der Kugel stand. Remy, glaube mir, das war nicht einfach rauszufinden. Aber nun denn, es drang an mein Ohr, dass eine Gravur enthalten war - die Initialen "GL". Was die Ermittler des O.I.A.A. natürlich sogleich veranlasste, Galvano di Lancia, den Herzog von Medinia zu behelligen ... diese Trottel waren auf der falschen Spur. Denn die Initialen "GL" bedeuten nicht Galvano di Lancia, ganz und gar nicht. Es gibt nur einen Mann, der Waffen derart signiert. Gianfranco Luca, ein exzellenter Schmied aber schwieriger Kerl. Sieht sich als Künstler und wie ein Maler signiert er seine Werke eben. Früher lebte er in Genovia, hatte dort aber so einige Probleme und musste fliehen.


Dantes kratzt sich am Kopf. Er ist erstaunt.

Merda, das heißt, du weißt, wer die Waffe oder besser gesagt die Kugel hergestellt hat?


Bouregard lächelt selbstgefällig.

Gianfranco Luca ist der einzige außerhalb der Fänge der kaiserlichen Armee, den ich die Herstellung von Arbaletten samt geeigneter Munition zutraue. Die Initialen sprechen für ihn und wie gesagt, er sieht sich als Künstler ... er arbeitet nicht für jeden und wenn er arbeitet, dann für teures Geld. Er hat auch mir, damals als er noch in Genovia lebte, viel Gold abgenommen für ein paar speziellere Anfertigungen. Aber der Weg zum Attentäter führt über Luca, da bin ich mir sicher. Und ich wäre nicht Bouregard, wenn ich nicht wüsste, wo sich dieser alte Gierschlund aufhält.


Dantes nickt anerkennend, während Bouregard den Wein leert.

Die Spur zu Luca führt auf die Insel Orichal im Inselreich Chorphys. Noch bin ich mir nicht sicher, muss noch einige Leute sprechen. Aber sobald das erledigt ist, lieber Remy ... werde ich dich auf ein Schiffchen setzen und du wirst einen Schmied suchen, den du zum reden bringen wirst. Du solltest einstweilen ruhig etwas an deinen groberen Fähigkeiten arbeiten. Es könnte sein, dass der Schmied nicht unbedingt mit dir reden will, wenn du ihn aufspührst.


Bouregard grinst, Dantes blickt ihn grübelnd an.

Du findest heraus, wo er ist, ich reise zu ihm und foltere die Wahrheit über den Käufer der Waffe aus ihm heraus?


Dantes mag die Vorstellung nicht, er kann sich durchaus wehren, ist jedoch kein Folterknecht.

Ich hoffe nicht, Remy. Vielleicht bringt ihm auch Gold zum sprechen. Außerdem ist er erpressbar. Wenn der O.I.A.A. ihm auf die Spur käme, dann säße er wohl mehr in der Klemme, als wenn du ihn aufsuchst. Mir ist es lieber, du bringst ihn mit Worten zur Vernunft. Aber wenn das nicht gelingt ... was wäre eine Künstler wie Luca, der einzig und allein für die Eitelkeit seiner Kunst lebt, ohne seine Finger?
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Gorion_X » Do 28 Jul, 2011 15:06

Verärgert, verwundert und froh über seine neuen Erkenntnisse sitzt Frilumbald, der kleine Halbling, der sich selbst für einen sehr fähigen Handelsmann gehalten hatte, auf einem der unzähligen Stege der Kaianlagen im Hafen und schmaucht seine Pfeife mit feinstem Thalhaimer Gold Pfeifenkraut.
Ganz in der Nähe in einem alten nicht mehr benutzten Lagerhaus hat er noch eine ganze Ladung versteckt, der Handel ging gut, auch wenn er es dem Dichter anders erzählt hatte. Die Tunnel des alten Heroidas hat er für seine Waren als Versteck erkoren, einen Schlupfwinkel, wo nur er mit seiner Körpergröße hingelangen konnte, für die Großlinge war der Durchgang viel zu eng und zu dunkel, aber den Augen des Halblings war das egal. Er hatte den Schlupfwinkel bei einem seiner früheren Streifzüge gefunden.
Als er nun so da sitzt und sinniert über die letzten Stunden, kommen ihm immer wieder die mahnenden Worte des Dichters in den Kopf. Lasst eure Finger raus aus dem Handel mit Waffen und Bouregard würde eh keine Geschäfte mit euch machen. Ihr seid ein Neuling und versteht euch nicht auf den Schattenhandel. So oder so ähnlich hat er es gesagt. Das hat Frilumbald ärgerlich aber auch vorsichtiger gemacht. Er hatte die Sache falsch angegangen. Aber er hat sich doch noch einmal seiner Bauernschläue bedienen können und sein Wissen über die Geschehnisse am Hafen haben ihm doch noch geholfen. Geht zur Spelunke am Nordkontor und fragt die Schankmaid nach mir, ich werde derweil Erkundigungen über euch einholen und ein Treffen mit Bouregard veranlassen. Dann wird man sehen, ob ihr uns nützlich sein könnt. Ja er hatte das Ruder rumreißen können, er hatte den Fuß in der Tür, wie es so schön heißt. Was jetzt noch zu tun ist, ist das Nordkontor aufsuchen und auf Nachricht von Remy dem Dichter hoffen. Er hatte ihm seinen Wirkungsbereich genannt, die Gegend um das westliche Tor. Dort wird man Frilumbald finden können, dort hatte er seine besten Kontakte.
"Wenn ich schon nicht mit Ihnen handeln kann, dann kann ich vielleicht mit meinen anderen Fähigkeiten an die so wichtigen Informationen gelangen. Es ist nur eine Frage der Zeit." murmelt der kleine Halbling leise in den Dunst seiner Pfeife.
Remy der Dichter sollte ruhig Erkundigungen über ihn einholen, er wird höchst erstaunt über den Eifer des kleinen Halblings sein.
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Platinum » Do 28 Jul, 2011 15:28

Gnaeus Di Lauro erlebt derweil eine Geschichte ganz anderer Art. Nach seinem ersten Bericht und seiner Untersuchung der Ledermaske ist es lange still geworden um den Gelehrten und Patrioten. Die Ermittler von Garde und Ordo Imperialis, denen er bis dato zur Hand gegangen war, wurden (nach dem Eklat mit Herzog di Lancias von Medinia) von dem Fall abgezogen und keine offiziellen Nachfolger ernannt, noch weitere Untersuchungen aufgenommen. Entsprechend überrascht reagierte Gnaeus, als der Marchese d´Emeralde, Ascanio della Viscani, ihn plötzlich aufgrund seiner Ermittlungsergebnisse, die diesem wohl in die Hand gefallen waren, zu sich in den Palazzo Emeralde bat.

Natürlich folgte er dieser Einladung und seine Überraschung nahm einen positiven Glanz an, als nach einer längeren Unterhaltung über die aktuellen Ermittlungen, Schlussfolgerungen und Verdächtige sein Gegenüber ihm anbot, inoffiziell und eigenverantwortlich - aber nicht ohne Unterstützung - die Arbeit an dem Fall weiterzuführen. Die Untersuchung der Ledermaske und der Tod des Patriarchen teilten einige Gemeinsamkeiten, die bis dato nur Gnaeus gewahr wurden und ganz offenbar fand man Gefallen an seiner Herangehensweise an die Angelegenheit.

Es gab für Gnaeus eine ganze Menge möglicher Spuren und Szenarien, aber eine trat allmählich hervor. Doch noch würde er sich absprechen müssen mit der neuen Ermittlertruppe, die sich um ihn formieren sollte. Der Bericht des Hofmedici Ogo Imalayan würde dabei von äußerster Wichtigkeit sein und zweifelsohne galt dasselbe für die von Ascanio angebotene Hilfe. Victoria della Rist sollte dabei eine Rolle spielen und Gnaeus fiel die Entscheidung leicht, die Unterstützung einer wissenschaftlichen Kollegin anzunehmen, auch, wenn er sie noch nicht getroffen hatte. Ein kleiner Gedankenaustausch würde sich bestimmt als hilfreich erweisen.

Mit diesen neuen Erkenntnissen und Vorhaben verlässt er am frühen Morgen den Palazzo und macht sich an die Arbeit.
Spoiler:
"Oh Manny! Wie Zynisch! Was ist bloß passiert, dass du deine Lebensfreude verloren hast?"
"Ich bin gestorben!"


Die Karikatur ist eine Huldigung, welche die Mittelmäßigkeit dem Genius darbringt.

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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Selfurdo » Fr 05 Aug, 2011 18:01

»Erneut treffen Berichte ein über Piratenüberfälle. Genau genommen sind es dieses Mal nicht nur Berichte. Zwei Holk und eine kleinere Kogge waren auf dem Weg zu den östlichen Inseln um die inodanische Arme ein weiteres Mal zu beliefern. Gemeinsam mit zwei bewaffneten Begleitschiffen begegneten sie aufihrer Route inodanischen Piraten. Auf den Segeln eine riesige, grüne Seeschlange. Gerade als die drei Frachschiffe beidrehen wollten, um ihre Ladung zu sichern, bemerkten sie ein offensichtlich auretianisches Schiff in ihrem Rücken. Das eingeübte Manöver wurde abgebrochen und ein heilloses Durcheinander brach aus, sodass auch die bewaffneten Schiffe nicht ihre volle Feuerkraft nutzen konnte. Rasch waren die Rümpfe mit inodanischen Geschossen gespickt, werden das Schiff aus dem Nuovo Imperio bereits mit dem Enterkampf auf eines der größeren Handelsschiffe begonnen hatte. Die erste Holk war schnell unter die Kontrolle der Angreifer gebracht, als die zweite es geschafft hatte beizudrehen und hart am Wind den Rückweg gen Auretia antrat. Sie wurde nicht verfolgt, obwohl dies wohl kein Problem für die weitaus schnellere, auretianische Schebecke gewesen wäre. Unter dem schweren Beschuss der Piraten barsten die Mäste und Decks der auretianischen Begleitschiffe. Die Kogge sowie die verbliebene Holk wurden rasch durch den Einsatz scharfer Klingen von ihrer Mannschaft befreit und anschließend durch inodanische Piraten neu bemannt. Unter der Führung der Schebecke wurde ein Kurs gen Osten gesetzt. Belagerungs- und Blankwaffen, Rüstungen und weitere Waren sind nun in den Händen der Piraten.

Jene Holk, welche mit exzellenten Waren aus dem Hause della Sassoy begütet war erreichte einige Tage später den heimischen Hafen von Nathania wo neben der schrecklichen Kunde der Kapitän von Bort gebracht wurde. In seinem Hals ein makellosen, grün gefiedeter Pfeil von inodanischer Machart.«

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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Nicolas Remy Dantes » Sa 06 Aug, 2011 13:05

Während Bouregard mit Remy den Dichter gemütlich durch einen Park im Stadtviertel Liebliche Gärten unterhalten sie sich. Remy erzählt den alten Hehler von seiner Begegnung mit Frilumbald. Wie seltsam dieser sich angestellt hatte, wie leicht er sich überführen ließ ... aber auch davon, wie nahe der Kleine Bouregard gekommen war. Zudem hatte Dantes Erkundigungen über den Kleinen angestellt, welche nahe legten, dass der Kleine wohl wirklich beständig zwischen Schatten- und Tölpelhaftigkeit zu schweben schien. Bouregard lächelt - was kein schöner Anblick ist - als Remy der Dichter, als Dantes seinen Bericht beendet hat:

Nimm den Kleinen doch mit, Remy. Wenn es stimmt, was du erzählst, dann hätte ich durchaus Interesse daran, noch mehr von ihm zu erfahren. Der Handel mit Thalhaimer Rauchkraut ist eine feine Angelegenheit. In normalen Zeiten wenig gefährlich, dafür lukrativ. Ja, Remy, nimm den Kleinen auf deine Reise mit um ihn besser kennen zu lernen. Gefährlich wird er dir kaum kommen, vielleicht ist er sogar nützlich.


Dantes zuckt mit den Schultern, der Gedanke war ihm auch bereits gekommen. Dantes wusste, dass die Reise auf die Insel Orichal führen würde. Wer weiß, vielleicht würde der Kleine ja wirklich zu etwas Nütze sein ... zumindest könnte er für Unterhaltung sorgen.

Gut, Bouregard. Ich nehme ihn mit, aber wenn er mir auf den Geist geht werfe ich ihn über Bord. Was ist nun, willst du ihn sehen, willst du ihm quasi eine Audienz gewähren?


Bouregard zwinkert Dantes zu und lacht:

Eine Audienz ... bei mir, den König der Hehler? Nein, wieso auch? Erst soll der Kleine dich begleiten. Wenn er sich bewährt, kann ich ihn treffen. Vorher sehe ich keine Notwendigkeit. Übrigens ... ich weiß jetzt, wo die Reise hingeht. Die Insel Orichal war korrekt. Gianfranco Luca verbirgt sich dort. Ich habe deine Reiseroute bereits herausgefunden ...


Dantes hört aufmerksam zu, während Bouregard fortfährt.

Als erstes reist du Medinia. Das sollte keine größeren Probleme bereiten. Mit einem guten Pferd ist die Strecke rasch zu bewältigen. Dort begibst du dich in den Hafen und suchst ein Schiff nach Spharynx auf der Insel Orichal. Auch das sollte nicht allzu schwierig sein, denn der Handel zwischen Spharynx und Medinia mit Orichalcum, Eisen, Kupfer und Zinn floriert. Halt dich dort aber nicht zu lange auf, denn die Reise führt dich über 240 Meilen quer über die Insel - ich weiß nicht, wie gefährlich das ist - nach Charynx. Das ist ein wirkliches Loch, eine abgelegene Einöde. Dort befindet sich Luca und versteckt sich vor den Göttern und der Welt. Ihn rüttelst du auf, du befragst ihn und schon sind wir dem Attentäter einen Spur näher. Einfach, nicht?


Dantes nickt, ja es klang einfach. Und er musste zugeben, dass Bouregard es einmal mehr verstanden hatte, einen Plan zu schmieden.

Das klingt gut, Bouregard. Ich beginne mit den Vorbereitungen.


Eine Weile noch spazieren die beiden weiter durch den Park, während Bouregard Dantes nach der Geschichte der Dichtkunst ausfragt. Es scheint nichts zu geben, was den einäugigen Hehler nicht interessieren würde.
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Nicolas Remy Dantes » Di 23 Aug, 2011 17:56

Der Tag der Abreise war gekommen. Ohne viele Worte verabschiedete sich Dantes von Bouregard. Dieser gab ihm noch etwas Geld und einen kleinen Stapel bedruckter Papiere mit auf den Weg.

Alles Gute, Remy. Quetsch Luca aus. Er muss etwas wissen!


Mit diesen Worten schärft der Hehler Dantes noch einmal seine Aufgabe ein.

Wenige Zeit später reitet Dantes aus der Stadt, gen Westen. Mediana ist das Ziel. Frilumbald, der Halbling, würde erst dort zu ihm stoßen. Dantes hatte keine Lust gehabt, vom Kleinen aufgehalten zu werden. Mit seinen kurzen Beinen war er sicherlich alles andere als ein guter Reiter. Nein, er hatte Frilumbald eine Nachricht gesendet, dass er im Hafen von Mediana auf Dantes stoßen würde. Dantes würde die Stadt auf seinem Heroida-Vollblut viel früher erreichen. Und bei einigen guten Gläsern Wein auf den Halbling warten. Zudem musste ja auch noch eine Schiffspassage gefunden werden ...

Bei seiner ersten Rast im Schatten eines großen Baumes blickt er nochmals auf den Stapel mit den Papieren. Dantes grinst verschlagen. Einhundert Blatt fein bedrucktes Papier. Einhundert Blatt Papier, bedruckt mit einer gar meisterhaften Reklame für den Meisterschmied Luca. Natürlich samt seines Aufenthaltsorts. Wenn der Meisterschmied so auf seine Ruhe versessen war, dann würde ihm wohl etwas daran liegen, dass Dantes diese Blätter NICHT im ganzen Imperio verteilen lassen würde. Und ansonsten? Ein Schmied ohne Finger ist wohl kein Schmied.

Dantes trinkt einen Schluck verdünnten Wein und steigt wieder aufs Pferd. Nach einiger Zeit steigt das Geländer etwas an. Es würde nun nicht mehr weit sein, bis er Montecollis erreichen würde. Die Hälfte der ersten Etappe war so gut wie erreicht.
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Gorion_X » Mi 24 Aug, 2011 11:19

In was war der kleine Halbling da nur hineingeraten. Ein Taschendiebstahl mit irren Folgen! Ja die letzten drei vier Tage waren die ereignisreichsten Tage im Leben von Frilumbald gewesen. Zuerst war er auf Remy den Dichter gestoßen und hatte sich somit den Eintritt in die Gesellschaft von Bouregard gesichert. Dann war er wie jeden Abend kurz durch die verwinkelte Unterstadt Alt-Heroidas in den Keller jenen Hauses gegangen, wo die ganze Sache ihren Anfang genommen hatte und hat dort eine Depesche an den hohen Herren hinterlassen.
Prompt am nächsten Tag war ein Junge mit Nachricht vom Dichter bei seinem Streifzug aufgetaucht und auch noch die Antwort vom hohen Herren hatte ihn erreicht. Reisevorbereitungen waren zu treffen und er sollte sich mit dem hohen Herren zu einer Unterredung treffen.
Gesagt getan, genau zur zwölften Stunde kam eine Kutsche vorgefahren, wo sein Auftraggeber bereits auf ihn wartete. Frilumbald schilderte seine jüngsten Ergebnisse nochmals. Der hohe Herr schien zufrieden mit dem Halbling zu sein, aber nicht ohne ihm noch einmal ins Gewissen zu reden, dass er kein falsches Spiel treiben solle und er sich bewusst sein sollte, für wen er arbeitet. Frilumbald nahm dies zur Kenntnis und war schon wieder gedanklich weiter. Er wusste wie er im Folgenden vorgehen würde. Sein etwas tölpelhafter Auftritt bei Remy dem Dichter konnte ihm vielleicht noch zum Vorteil gereichen.
Einen Tag später war es dann soweit. Er hatte sein erstes Reiseziel erfahren und würde sich direkt auf den Weg machen. Medinia hieß die erste Etappe. Frilumbald packte seine sieben Sachen und noch ein bißchen mehr und machte sich am frühen Morgen auf den Weg gen Medinia. Sogar einen neuen Dolch hatte er sich besorgt um für den Notfall gewappnet zu sein...
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Nicolas Remy Dantes » Mi 31 Aug, 2011 18:38

Tag um Tag wartet Nicolas Remy Dantes auf die Ankunft des Halblings. Dantes war hart geritten, hatte nicht lange gebraucht um Mediana zu erreichen. Doch dennoch war er nun schon zu lange in dieser Hafenstadt. Wer weiß, vielleicht war dem Kleinen auf dem Weg hierher etwas passiert? Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn Dantes Frilumbald bereits in San Aurecciani mitgenommen hätte?

Andererseits ... Dantes sah auch jetzt noch wenige Vorteile darin, den Halbling auf seiner Reise zum Meisterschmied Luca mitzunehmen. Natürlich, der Kleine war keine schlechte Gesellschaft und ganz blöd war er auch nicht. Aber dennoch ... Bouregard hatte den Kleinen dabei haben wollen, Dantes hatte sich nicht darum gerissen. Und Bouregard würde sicher einsehen, dass der Auftrag zu wichtig war um endlos zu warten. Dantes beschließt also, dem Halbling eine nette Nachricht zu hinterlassen. Er würde ihn in San Aurecciani wieder treffen, denn für den Kleinen war hier Halt - er wusste die weiteren Etappen schlicht und einfach nicht.

Dantes würde Frilumbald in San Aurecciani auf ein paar Gläser Wein einladen. Vielleicht würde er ihm auch etwas schenken, was er auf seiner Reise erstehen konnte. Aber eigentlich war das auch egal.

So ergreift Dantes die Gunst der Stunde und schifft sich kurzfristig auf ein Rohstoffschiff ein. Die Reise würde ihm gut tun nach den langweiligen Tagen am Hafen die er sich mit dem Genuß von Wein und gutem Essen verbracht hatte. Das Schiff liegt gut im Wind und nimmt und die gesetzten Segel sorgen für rasche Fahrt ... Kurs gen Spharinx.
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Nicolas Remy Dantes » Sa 08 Okt, 2011 12:30

Gerade am gestrigen Tag hatte Dantes das Hafenviertel San Aureccianis erreicht, schon machte er sich in den frühen Morgenstunden auf. Cesare Pier Fiorino - ein Notar - war sein Ziel. Er betritt die Stube des Notars und nach kurzer Wartezeit wird er empfangen. Nach einigen Sätzen zahlt Dantes die geforderte Gebühr, der Notar nimmt die Papiere aus Nicolas´ Händen und versiegelt sie. So einfach ging es.

Was die Papiere enthielten? In der Zusammenfassung: Die Geschichte Dantes´ seit dem Attentat auf die Kaiserin. Von den ersten Erkenntnisse des Hehlers Bouregard bis zu seiner Reise zu Gianfranco Luca, die ihn schließlich nach Charynx geführt hatte.

Von Luca - den Hersteller der Waffe des Attentäters - hatte er, nach einigen Anlaufschwierigkeiten, Namen zu den Käufern von Arbaletten aus Lucas kundiger Handwerkskunst erfahren:

- Der Conte von Nephris: Er war auf den Inseln als begeisterter Jäger bekannt. Ein geschätzter und großzügiger Auftraggeber von Meister Luca. Es war unwahrscheinlich - aber nicht auszuschließen - dass der Conte von Nephris als Käufer einer Arbalette hinter dem Attentat stand.
- "La Cornacchia", die Krähe: Ein berüchtigter Schmuggler und Untergebene von Simon de Belleme - der nicht weniger berüchtigte Comte der Stadt und des Umlandes von Andante. "La Cornacchia" und der Comte? Dantes hatte von beiden nichts Gutes gehört. Es war durchaus vorstellbar, dass die beiden ein Attentat ausführten. Doch weshalb?

Während Dantes die Notarsstube verlässt denkt er an die vergangene Reise. Die Erkenntnisse bei Luca, dem er versprach, ihn soweit als möglich aus der Sache heraus zu halten. Und er war etwas ratlos.
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Thurel » Do 19 Jan, 2012 22:01

Es war lange her, es schienen leben vergangen zu sein und dem war letztlich auch so. Die Welt hatte sich genauso wenig verändert wie die Stadt, die ewige Stadt wie man sie nannte. Doch die Menschen taten es, zumindest gaben sie es vor. Ich selbst war jedenfalls kein Freund von Veränderungen, ich liebte das bestehende, die Regeln des Lebens und wusste genau wo die Grenzen lagen. Ich war gewiss kein Diplomat, kein passender Adliger, mir fehlte es an der nötigen Arroganz. Ich bin und war ein Mann der Tat, geschickt mit der Klinge, standhaft wie ein Fels in der Brandung und genauso stolz wie es sich für einen Rovere gehörte.

Die letzten Tage und mittlerweile wenigen Wochen in denen ich mich wieder in der Heimat befand gaben mir doch sehr zu denken, es war vieles passiert, es hatte sich einiges Verändert und ich hasste Veränderungen. Mein Leben war zuvor einfach, der Stand erlaubte mir einige Freiheiten, und mein Geschick mit der Klinge erledigte den Rest. Als Schwertgeselle lebte es sich frei und gut. Doch die Götter wollten es nicht, sie duldeten es nicht, daher holten sie sich vorzeitig meinen Bruder zu sich, er verstarb in einem tosenden Sturm der niemanden an Bord des Schiffes verschont hatte. Es brach meinem Vater das Herz, und mit dem Herzen auch den Rest kraft den er in den alten Knochen nach besaß.

Alberte Rovere, mein Vater, der Conte de Mitras, erster General des Kaiserreiches, ein stolzer Mann, war gebrochen und ich musste mich nun, gänzlich gegen meine Bestimmung von einst, aufmachen und in seine Fußstapfen treten. Am gestrigen Abend übergab er mir die Würde seines Standes, er übertrug mir die Grafschaft Mitras und den dazugehörigen Titel als Conte.

Ich wusste im Moment einfach nicht mehr wo mir der Kopf stand, Stundenlang irrte ich Ziellos durch die Ewige Stadt auf der Suche nach einem Zeichen, einer Wegbeschreibung, einem Wegweiser der Lebens. Eigentlich wollte ich mich auf die Suche nach einem alten Freund machen, wie ich hörte war er hoch aufgestiegen. Einst dienten wir gemeinsam für die Selbe Einheit, zwar verließ ich nie diese Einheit, doch brach der Kontakt durch die Entfernung ab. Zudem nun das Dilemma mit der Kaiserin. Die Zeiten wurden härter.

Dann endlich nach Tagen fasste ich den Beschluss und begab mich in das schönste Gebäude der Stadt, dem Kaiserpalast..
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Re: ATTENTAT AUF DIE KAISERIN!

Beitragvon Ascanio » Fr 20 Jan, 2012 08:52

Der Kaiserpalast glich in jenen Tagen nach dem Angriff auf Ihre Kaiserliche Majestät mehr denn je zuvor einer Festung - insbesondere, nachdem der Praefekt der Zweigöttlichen Glaubenslehre nur wenige Tage später innerhalb der Mauern dieses Palastes seinen Tod durch Gift gefunden hatte.
Rodrigo, der junge Conte de Mitras und Commissario im Dienste des Ordo Imperialis Aquila Aurea, gelangte jedoch, anders als so manch andere Bittsteller am Tor, ohne größere Probleme in den öffentlichen Teil des Palastes, in dem sich zahllose Angehörige der Adelsschicht, Höflinge, Beamte, Gardisten und Bedienstete ein Stelldichein gaben, welches der Emsigkeit eines Bienenstockes glich. Hier wurde Politik gemacht, Hoftratsch verbreitet, es wurden Ränke geschmiedet und Liebschaften begonnen und beendet ohne Unterlass.
Schon kurz nach seiner Ankunft traf Rodrigo auf einen alten Bekannten, den ehemaligen Leiter jener Kampftruppe innerhalb des O.I.A.A., dem auch Rodrigo angehörte. Wie sich herausstellte, hatte er nun den Posten des Staatsprocurators, des obersten Leiters des O.I.A.A. und persönlichen Anwalt der Kaiserin, von seinem abgedankten Vorgänger geerbt. Rodrigo war überrascht, doch besondere Zeiten erforderten besondere Maßnahmen, so lernte man es schon auf der Akademie und in diesen Zeiten war wohl ein militärischer Stratege an der Spitze des Ordens weitaus sinnvoller als ein Experte des Rechts.
Nach einem kurzen Gespräch über das woher und wohin, und nachdem man gegenseitige Beglückwünschungen zu den neu erlangten Positionen ausgetauscht hatte, wobei natürlich Genesungswünsche an den erkrankten Vater Rodrigos nicht vergessen wurden, kam man auch gleich zur Sache. Wie sich herausstellte hatte der Staatsprocurator gerade eine Aufgabe an der Hand, die er nur zu gerne an jemanden ab gab, den er gut einschätzen und dem er daher sein uneingeschränktes Vertrauen schenken konnte. Ascanio della Viscani, der Marchese d'Emeralde und Principe del Consiglio Ihrer Kaiserlichen Majestät, hatte nämlich einen Bericht aus Droux geschickt, wohin er gereist war, um mit kaiserlichem Auftrag dem unheimlichen Treiben nachzugehen, welches die Bewohner der Hauptstadt Endrouelles in Angst und Schrecken versetzte und selbst vor der heiligen Staatskirche nicht zurück schreckte. Werwölfe, hieß es in dem Bericht, fielen über die Stadt und ihre Bewohner her. Zudem, so lautete es in dem vertraulichen Schreiben, verdichteten sich die Hinweise, dass hinter all dem womöglich dieselben Kräfte steckten, die das Leben Ihrer Kaiserlichen Majestät bedroht hatten. Daher forderte der Marchese eine Compagnie Adlerritter an, als Verstärkung für die Procuratur des O.I.A.A. in Droux. Rodrigo sollte diese Compagnie anführen, so der Wunsch des Staatsprocurators, und er sollte sich mit dem Procurator von Nathania in Verbindung setzen, Cavaliere Serafino della Sassoy, der sich ebenfalls dieser Truppe anschließen sollte.

Da war es wohl nichts mit dem Studium der höfischen Politik am Hof der Kaiserin... andererseits, wann gab es eine bessere Gelegenheit seinen Mut und seine Loyalität zu beweisen?
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