Drohende Schatten

Intrigen und Bündnisse im Hochreich Nuovo Imperio und dem teilanhängigen Westendar

Drohende Schatten

Beitragvon Thurel » Do 22 Mär, 2012 22:41

Sobald sich die Sonne vom Antlitz des Imperiums abwendet und die Welt in tiefe Dunkelheit stürzt, ziehen drohende Schatten über die Landstriche und Städte. Angefangen vom Wasser, über die Küsten und Weiden des Landes, hinaus über Dörfer und kleine Städte bis zur goldenen Stadt des Kaiserreiches.

Wenn die drohenden Schatten die Stadt erreichen und die langen schmalen Gassen ins Zwielicht tauchten, schlägt die Zeit für den Abschaum der Gesellschaft, für die Wächter der Nacht, die Diebe und Schurken von San Aurecciani.
Doch Diebe und Schurken gab es schon immer. Aber seit kurzer Zeit zieht eine neue Gruppe von Dieben ihr Unwesen in der Stadt. Niemand weiß etwas, doch ihre Taten lassen den Wächtern der Stadtgarde keine Ruhe mehr.

Selbst in den Kaiserlichen Palast sind sie bereits eingedrungen. Gerüchten zu folgen besaßen sie sogar dort Komplizen. Es heißt auch, das die Kaiserin in ihrer Wut die Aufklärung dem O.I.A.A. übergeben hat.

Adlige sichern ihre Kostbarkeiten, ein Kopfgeld wurde für Informationen, die zur Ergreifung führen, ausgesetzt.

Die Stadt hält den Atem an, wenn die drohenden Schatten sich erheben und nichts mehr gewiss oder sicher scheint...
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Re: Drohende Schatten

Beitragvon Thurel » Sa 24 Mär, 2012 19:49

Verwirrte Blicke der vorbeigehenden Passanten im Prunk-viertel der Hauptstadt sahen nach oben zu den geöffneten Fenstern des Palazzos de Rovere. Unverständnis lag in den Augen der Menschen die an diesem schönen Frühlings morgen die wütenden Rufe aus dem reichen Haus vernahmen. Kopfschütteln quittierten das Verhalten eines so hohen angesehenen Mannes der es sich leisten konnte in diesem Teil der Stadt ein solch schönes Haus zu besitzen. Und sie waren sich sicher das dieses nicht das einzige Anwesend des Mannes war der hier residierte. Einige konnten sich jedoch gut vorstellen was der Grund für den Wutausbruch des Conte sein könnte.

Rodrigo de Rovere stand völlig außer sich vor Wut in seiner Galerie und blickte an eine Kahle stelle an der Wand zwischen den teuren und schönen Meisterwerken der verschiedenen Künstler. Diese Sammlung alleine war bereits ein Vermögen wert und für jeden Dieb ein lohnendes Ziel. Doch nur die wenigsten wagten es in ein Haus einzubrechen dessen Besitzer offiziell ein Offizier des O.I.A.A war. Zudem waren die Schutzmaßnahmen des Conte mehr als ausreichend für normale Diebe. Doch heute hier erkannte Rodrigo das es nicht mehr ausreichend war. Sein vielleicht Wertvollsten Exemplar wurde in der Nacht gestohlen. Drei seiner Wachmänner standen in einer Reihe neben dem Conte. Sie wiesen alle Blessuren auf. „Dieses Portrait war kein Normales Bild. Wisst Ihr eigentlich was hier gestohlen wurde?“ schrie de Rovere seine Wut heraus. „Wofür bezahle ich Euch eigentlich?“ Einer der Männer machte Anstalten eine Erklärung zu offenbaren doch Rodrigo unterbrach den Versuch im Ansatz mit einem lauten „Schweigt“ Der Adlige ging auf und ab und sprach weiter, die Stimme nicht minder laut und von Zorn geprägt. „Dieses Portrait ist ein Geschenk meine Herren, ein Geschenk von Kaiser Milan an einen meiner Ahnen. Es heißt das dieses Gemälde magische Kraft besäße. Wisst Ihr was es bedeutet das ich, der derzeitige Conte de Mitras es verloren habe?“ Wieder wollte einer der Männer eine Antwort geben, doch erneut wurde er durch eine Handbewegung des Capitano unterbrochen. „Geht und lasst Eure Wunden versorgen. Und dann seht zu das ihr Informationen beschafft. Sagt dem Medikus das er die Rechnung wie immer an mich schicken soll und nun Raus.“ Das letzte Wort wurde wieder gebrüllt.

Der Conte war sauer, er schäumte vor Wut. Aber er würde niemals seine Männer sitzen lassen, egal was sie angestellt hatten. Rodrigo verließ die Galerie und begab sich in seinen Salon. Der Hausverwalter erschien sofort und reichte dem Conte einen Kelch mit Wein. „Danke“ murmelte Rodrigo als er den Kelch entgegen nahm und einen kurzen Schluck trank. Am liebsten hätte Rodrigo seinen Männern befohlen jedes Haus der Stadt zu durchsuchen, jede Ecke auf den Kopf zu stellen. Doch dies war nicht Droux. Er hatte hier nicht die Befugnisse wie er sie vielleicht in einer anderen Stadt hatte in der er als Offizieller Vertreter der Kaiserin Ermittlungen anstellte. Hier war zwar einer der Mächtigen und Reichen, aber unter so vielen anderen Mächtigen und Reichen das er schon darauf achten musste was er tat. Jedoch hatte Rodrigo ein Ass im Ärmel, ein Ass dessen sich nicht jeder Adlige des Reiches bemächtigen konnte. „Ist für heute Abend alles vorbereitet?“ Fragte er seinen Verwalter. „Ja mein Herr, Eurer Gewand und Eure Maske liegen bereit.“ Rodrigo nickte und nahm einen weiteren Schluck. „Sehr gut, vielleicht kann ich auf diesem Weg dafür sorgen das man mir genügend Staatliche Ressourcen zur Verfügung stellt das ich diese Schweine schnell zur Schlachtbank führen kann.“ Der Verwalter nickte mit dem höfischen lächeln auf den Lippen das er immer zur Schau stellte. „Lasst meine Kutsche fertig machen, ich werde mich zum Palast begeben. Vielleicht kann ich dort etwas erfahren.“ „Euer Wunsch sei mir Befehl mein Herr.“
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Re: Drohende Schatten

Beitragvon Ascanio » Di 27 Mär, 2012 04:04

Der Einbruch in den kaiserlichen Palast wurde erst in den frühen Morgenstunden entdeckt. Eine Stunde vor Sonnenaufgang fand der Wachwechsel statt. Als die morgendlichen Soldaten der kaiserlichen Garde in ihren rot-grün gestreiften Uniformen mit dem Goldenen Löwen auf einem schwarzen Wappenschild vor der Brust ihren Posten am Zugang zur Galerie bezogen, welche den Thronsaal mit dem Sitzungssaal des kaiserlichen Hofrates verband, fanden sie die beiden Gefreiten von der Nachtwache ohnmächtig vor. Beide waren betäubt worden durch ein Schlafgift, welches wohl in ihre Becher geschmuggelt worden war. Erst danach wurde der Diebstahl entdeckt. Ein großes Gemälde, welches wohl um die 1000 Jahre alt war und die Krönungszeremonie Kaiser Valerius Drajans des Prächtigen darstellte, gemalt von einem der größten Künstler, die das Imperium jemals gesehen hat: Irvaniel Nebeltau, einem Abkömmling der Lichtelfen.

Sofort wurde Ihre Kaiserliche Majestät informiert, die sich sogleich daran machte, den Tatort noch im Morgenrock zu begutachten. Hitzig kann man ihre Reaktion auf das Geschehene nennen, überaus emotional für die ansonsten stets beherrscht agierende Herrscherin. Unverzüglich ließ sie nach dem Staatsprocurator rufen sowie nach dem Hofmarschall, dem ersten Offizier der kaiserlichen Garde. Dem Staatsprocurator trug sie auf, unverzüglich mit den Ermittlungen beginnen zu lassen. Der Hofmarschall hingegen wurde regelrecht von ihr zur Schnecke gemacht.

Der Unmut Ihrer Kaiserlichen Majestät ist sicherlich berechtigt, stellt dieser Diebstahl, der wohl die Krönung einer ganzen Serie von Gemäldediebstählen ist, von denen San Aurecciani seit kurzem heimgesucht wird, einen weiteren Angriff auf die Sicherheit der Kaiserin dar und erweckt die Vermutung, dass die Beschützer der Herrscherin scheinbar mit ihrer Aufgabe überfordert sind. Zudem wurde sogleich der Verdacht geäußert, dass sich innerhalb der Palastmauern wohl Komplizen der Diebe aufhalten mussten, denn wie sollte man sonst erklären, dass diese unbehelligt eindringen konnten und die Wachen bereits davor durch Gift ausgeschaltet worden waren?

Bei einer ersten Vernehmung durch den O.I.A.A. bestätigten die beiden Wächter die Vermutung, nachdem sie wieder aus der Ohnmacht erwacht waren. Eine beiden bekannte niedere Dienstmagd aus der kaiserlichen Küche hatte ihnen - wie an jedem Abend üblich - einen Nachttrunk gebracht, um die Stunden der Nachtwache ein wenig angenehmer zu gestalten. Kurze Zeit nachdem die ersten Schlucke getrunken waren bemerkten die Wachen eine rasch eintretende Schläfrigkeit und noch bevor sie ihre Kameraden alarmieren konnten sanken sie ins Traumreich Nergas' dahin. Bis dahin von den Einbrechern keine Spur.
Die Magd wurde unverzüglich inhaftiert und befindet sich nun im Kerker des Ordo Imperialis, wo sie von den zuständigen Commissaren verhört wird. Noch immer ist unklar, ob sie willentlich Komplizin der Ganoven war oder nur als Werkzeug benutzt worden ist. Ebenso ist noch nicht geklärt, auf welchem Wege die Diebe in den Palast eingedrungen sind und ob ihnen dabei weitere Komplizen behilflich waren.

Am Hofe mehren sich die besorgten Stimmen, die die Reihe der Verbrechen des vergangenen Jahres in einem Zusammenhang stehend sehen. Wenn dem so sein sollte, dann bestünde wohl die Gefahr, dass noch weitere Schläge gegen das Kaiserhaus folgen werden und dass diese womöglich nur der Auftakt zu etwas größerem sein könnten. Noch ist das Volk ruhig, doch was geschähe, wenn es zu dem Schluss käme, dass die Herrscherin auf dem Adlerthron schwach sei? Freunde und Feinde Ihrer Kaiserlichen Majestät positionieren sich bereits und man darf gespannt sein, was folgen wird.
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Re: Drohende Schatten

Beitragvon zwerg23 » Do 29 Mär, 2012 19:11

Es war der zweite Morgen nach dem Einbruch in den kaiserlichen Palast. Vicente machte sich bereit für seine tägliche Tour durch die Stadt. Heute hatte er sich die Verkleidung eines verkrüppelten Bettlers angezogen und prüfte die letzten Feinheiten seiner Maskerade. Noch ein wenig Asche ins Gesicht, um den Kopf einen dreckigen Verband gewickelt und das Knie mit einer simplen Stockschiene versteift, hinkte er, gestützt auf seinen mannshohen Stab, in der groben Wollkutte los.
Angefangen in den Docks machte er sich auf den Weg in Richtung des Prunkviertels. Aber irgend etwas stimmte heute nicht.
Es wimmelte von Soldaten der Stadtgarde und denen der Palastwache in den Strassen. Und nicht nur die, sondern auch andere Gesichter, seltsam heimliche Gestalten, wahrscheinlich Agenten des O.I.A.A., die er nicht kannte und die überall rumlungerten und auf Informationen aus waren.
Auf seinem Weg hörte er immer wieder die Worte "Einbruch", "kaiserlicher Palast", "Gemälde entwendet" "hohes Kopfgeld" und "Täter fassen". Sein Interesse war geweckt und so beschloss er sich diesem Thema anzunehmen und seine eigenen Nachforschungen anzustellen. Vicente hatte mit dem Einbruch nichts zu schaffen gehabt und bis jetzt auch keine Gerüchte gehört. So zog er seiner Wege um sich Informationen zu beschaffen.
Eigentlich kein Problem, aber seine Kontakte waren, wegen des hohen Aufkommens an Soldaten und Agenten, wie vom Erdboden verschluckt und wohl erstmal untergetaucht oder schlimmer, verhaftet und zum Verhör abgeführt worden. Sein Weg führte ihn durch Zufall unter den Fenstern des Palazzo de Rovere entlang und er lauschte gespannt was dort aus dem Fenster drang. Auch dort war eingebrochen worden und ein wertvolles Gemälde gestohlen worden. "Die Diebe mussten wahnsinnig oder lebensmüde sein. Wahrscheinlich beides. Wer brach in den kaiserlichen Palast und in die Villa eines O.I.A.A.-Offiziers ein? Irgendwie sympatisch. Ob die wohl einen wie mich gebrauchen können?" dachte Vicente als das Geschrei aus dem Fenster verebbte und er weiter zog um nicht aufzufallen....
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Re: Drohende Schatten

Beitragvon Thurel » Do 29 Mär, 2012 19:36

Giovanni Forca:

Geld war die Macht des gemeinen Volkes wie auch des Adels. Ohne Geld war selbst eine sehr weit zurückreichende Familienchronik in der Gegenwart unwichtig. Und so war auch Geld der Schutzschild des im Moment meist gesuchtesten Mannes in der goldenen Hauptstadt des Reiches. Währen die Wachen und Soldaten der Stadt in den finstersten Gewölben, den dreckigsten Löchern, nach ihm und seines gleichen sowie der Beute suchten, sonnte er sich an der Tagesoberfläche, in Reichweite ihrer Arme und Schwerter. Doch sie sahen ihn nicht.

Wer würde schon vermuten das ein so schicklich gekleideter Mann, der sich öffentlich zeigte, der Kultur nachging und hin und wieder für Wohltätige Zwecke spendete der Grund einiger bedeutender Magischer Verluste in der Stadt war?

Die inkompetenten Stadtwachen gewiss nicht. Für sie war ein Dieb immer schmuddelig und stank. Nun meistens stimmte dies auch, zumindest wenn sie aus niederen Zwecken stahlen um ihr eigenes überleben zu sichern. Doch er, er diente einem sehr hohem Zweck. Sein Meister würde ihn Reich belohnen. Noch reicher als die Adligen dieser Stadt.

Doch leider musste er gestehen das er und seine Bande noch keinen Erfolg erzielt hatten. Die Portraits die sie klauten, waren zwar von unmessbaren Wert, doch leider nicht das gesuchte. Und verkaufen konnte er es leider auch nicht, wer würde schon so lebensmüde sein und ein geklautes Gemälde ihrer Majestät kaufen? Oder eines Offiziers des O.I.A.A? Die Unterwelt zitterte doch bereits vor den Folterinstrumenten dieses Ordens. Nein er würde beides für sich behalten. Nach dem Tag "X" würde niemand mehr wagen ihn zu belästigen bezüglich der Gemälde.

Doch nun saß er im Cafe und beobachtete die vielen Menschen die hier ihren Tageswerken nachgingen. Und natürlich den Soldaten die hier umher eilten und fiebrig nach Indizien oder Hinweisen suchten. Ja der Tag war ein schöner.
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