In stürmischer Nacht und durch finsterste Dunkelheit prescht ein Reiter durch den Schlamm Berenhavns, vermummt gegen die Kälte des Winters, zügelt er sein wildes Ross erst kurz vor dem Aufprall auf ein recht unauffälliges Gebäude, so hat es zumindest den Anschein.
Der Reiter lässt sich vom Rücken des Pferdes fallen und scheint ein halb durchweichtes Stück Pergament, allem Anschein nach ein Brief, durch den Türschlitz zu schieben, ehe er erneut aufsitzt und gen Stadttor verschwindet.
In dem Brief ist mit fast maidenhaft graziler Schrift folgender Wortlaut enthalten:
Grüße werter Freund,
Jagd hin oder her, es war ein schlechtes Jahr.
Auf der Pfalz tut sich nichts.
Informant oder nicht, das Jagdgebiet ist ausgeschöpft und der Jäger war nicht wirklich hilfreich. Alte Gewohnheiten legt man nicht ab. Freunde ebenso wenig.
Werden wir uns denn zur nächsten Sommersonnenwende wiedersehen? Versammelt ist dann die gesamte Mannschaft.
Der alte Rannik ist nur noch am Zetern und sieht überall Finsternis und Dämonengezücht. Dunkle Tage sind es in der Tat. Vater jedoch pflegte stets zu sagen "Je dunkler die Nacht, desto heller der Morgen". Mit diesem Leitspruch lebe ich noch heute.
Uns kann also nichts geschehen, die Prophezeiungen des alten Rannik hin oder her.
Gruß, dein alter Freund Oihtaroh