»Der Mann der im Halbdunkel saß regte sich nicht. Seine Mine, wäre sie zu erkennen gewesen, sah unbewegt aus. Doch in ihm brodelte es… Fast hätte er diese Miese Kleine Heldengruppe gehabt… Das Bolzenattentat hatte sein Ziel noch verfehlt, aber der nächtliche Angriff war ein Voller Erfolg gewesen…
Ohne ihre Rüstungen hatten die im Schlaf überraschten Helden kaum eine Chance gehabt, auch wenn diese sich tapfer gewehrt hatten.
Am Ende hatten sie alle dem Tode Nahe in ihrem Blut gelegen… Doch dann hatte dieser Miese kleine Pirat ihm alles Verdorben… Er hatte mit seinen Männern in letzter Sekunde das Haus gestürmt, der Schiffsheiler hatte die Verwundeten versorgt… 6 seiner besten Attentäter waren Tot…
Dafür würde dieser Bastard bezahlen…
Schnell rief er seinen Vertrauten und diktierte ihm eine Nachricht, die sich bald im Untergrund verbreiten sollte…«
Alles war so perfekt verlaufen. Trotz der Kopfgelder, welche auf sie und ihre Gefährten ausgesetzt waren, konnten sie – Antiarnas diplomatischem Geschick sei Dank – Fabriano Diarozzi, ein wahrhaft ekelhafter und schmieriger Zuhälter, welche alle Frauen verachtete. In die Finger bekommen. Seine Folter war hart gewesen, er hatte verhältnismäßig lange durchgehalten. Irgendwann redeten sie alle, das wusste Yancka. Und so war es schließlich auch bei ihm gewesen. Er hatte ihnen alles erzählt. Dass Alyra lebte, aber es ihr sehr schlecht ging. Dass sie niemals Wangalen verlassen hatte und dass die Spur nach Nordahejm nur dazu diente, die Freunde, welche zur Rettung nahten, auszuschalten. UND wer hinter alle dem steckte… Lord Iatos! Der Mann, der sowohl Alyra, als auch sie und die anderen an der Nasenspitze herumgeführt hatte. Und er kooperierte mit ihm? Hauptmann Mjesko Eelkinnen.
Allein der Gedanke an beide Namen ließ Yancka eine Art knurrenden Laut ausstoßen.
Am Ende hatte Fabriano um seinen Tod gebettelt – und Yancka hatte ihm diesen Wunsch nur zu gerne erfüllt.
Mit Hornwulfs Hilfe - und einigen geschickten Ablenkungsmanövern von ihm – gelangten soe nun also schließlich wieder nach Wangalen. Doch etwas stimmte nicht, das merkte Yancka gleich. Ein Gefühl, als ob etwas Furchtbares passiert sei. Und immer wieder musste sie sich an einen der Sätze Fabrianos erinnern: „Alle, die dir lieb sind werden dafür bezahlen, was du mir antust…“ Voller Panik überredete sie also die anderen, bitte erst zur Bibliothek zu gehen. Dort erwartete.. nein… hoffte sie, Lumin und ihren Sohn anzutreffen. Doch wurde diese Hoffnung bitter enttäuscht, als man ihr und den anderen, dort angekommen, mitteilte, wo Lumin mit Rondrai Schutz gesucht hatte: Nirgendwo anders als bei Lord Iatos selbst. In seiner Villa in der Stadt…
In blanker Wut stürmte Yancka los – und wäre sicherlich in ihren Tod gelaufen, erwartete man ihre Ankunft schließlich schon. Doch den Gefährten gelang es, unter Hilfe Hauptmann Drognan Grobschlägers, Zeit zu schinden – und so kam es, dass sie durch eine göttliche Fügung in den Straßen Wangalens auf den Pagen des Lords trafen. Ein kleiner verängstigter Junge, welche durch Iatos Lügen verwirrt war und glaubte, der Lord wolle Alyra, Lumin und Rondrai lediglich beschützen. Nach langen, viel zu langen Gesprächen, konnten sie den Jungen überzeugen, wer hier gut und wer hier böse war. So informierte sie der Kleine, dass ihre Ankunft von zahlreichen Wachen überwacht wurde. Selbst ein Geheimgang sei gesichert. Die dort Positionierten hätten Befehl, erst abzuziehen, sofern am Haupteingang ein Kampf ausbrechen würde. Drognan handelte sofort. Ohne zu zögern eilte er zu Stadtwache und machte seiner Position als Hauptmann alle Ehre, indem er eine angriffsfähige Kleinarmee zusammenstellte. Während sie am Haupteingang für ordentliche Ablenkung sorgen wollten, würden die anderen samt Yancka, durch einen Geheimgang ins Innere gelangen.
Der Plan war gut – funktionierte aber natürlich nicht so reibungslos, wie geplant. Der Geheimgang wurde selbstredend DOCH bewacht. Doch nach einem kassierten Bolzen in Yanckas Schulter und einem harten Kampf zwischen ihr, den Helden und einer Leibwache, konnte sie den Sieg davon tragen. Verteufelt noch eins, war dieser Kerl stark gewesen… Trotzdem: Ein Treffer mit dem Sensenschwert hatte genügt, um ihn ein für alle Mal zu Nergas zu schicken.
So eilten die Freunde nach oben, um dort angekommen ein gar schreckliches Schauspiel vorzufinden:
Mitten im Raum stand siegessicher grinsend Lord Iatos. Hinter ihm Hauptmann Mjesko, Roni fest an sich gepresst, mit einem Messer an seiner Kehle. Daneben ein Leibwächter, welcher Lumin in seiner Gewalt hatte. Bald darauf wurde auch Alyra, regungslos, aber am Leben, herein gebracht. Die Situation war aussichtslos. Und obgleich sie kooperierten, musste Lumin schwere Verletzungen davontragen. Machtlos hatten die anderen mit ansehen müssen, wie der Leibwächter aus purer Willkür den schmächtigen Gelehrten peinigte. So war es keine Frage, dass die Gefährten die Waffen ablegten und keinen Widerstand leisteten, als man ihnen Fesseln anlegte.
Dann begann das makabere Spiel. Während Iatos sich absetze, wurden Lumin, Alyra und Roni an einen Galgen gebracht. Erst auf ein Kommando hin, nämlich dem Wegtreten des Schemels und damit dem beginnenden Sterben der Drei, durften Skula, Ysilia, Lawister und Yancka versuchen sich zu befreien. Schnell gelang es letzteren beiden – und wie durch ein Wunder konnten sie die Freunde noch rechtzeitig von dem tödlichen Strick befreien. Nachdem Lawi sich vergewissert hatte, dass alle lebten, befreite er die anderen und half, gemeinsam mit Ysi, die Verletzungen zu versorgen. Bald darauf stürmten die beiden auch schon Lord Iatos nach.
Yancka hingegen blieb noch eine Weile. Erst, als wieder etwas Rosa auf Ronis Wangen trat und ihr ein Lheas-Geweihter versicherte, Lumin würde durchkommen, machte sie sich daran ihre Waffe zu holen und stürmte den Freunden nach.
Auf dem Weg, welcher noch durch den ein oder anderen Wachmann Iatos gesäumt war, sprach sie kein Wort. Blanker Hass lag in ihrem Blick – alles was sie wollte, war Rache.
Und so kam es, dass letztlich am Hafen, dem Ort, an dem alles ursprünglich begann, der Kampf sein Ende fand. Lawister stellte sich Mjesko, Ysilia Iatos Leibwächter und Yancka dem Lord selbst. Blutig und hart war vor allem Ysilias Kampf, so dass Lawister, welcher den verräterischen Hauptmann rasch gestellt hatte, ihr zu Hilfe eilen musste. Beide kämpften hart, doch dieser Wächter verstand sein Handwerk. Doch letztlich glückte es den beiden, ihn niederzustrecken. Währendessen kämpfte Yancka ein blutiges Gefecht mit Lord Iatos. Keine Chance hatte der Mann im Angesichts des Zorns einer Mutter. Und so sank er als bald kraftlos auf den Boden – sodass Yancka es zu Ende bringen konnte…
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