So 16 Aug, 2009 20:19
Zakhaban betritt grübelnd sein Zelt. Diese Nacht hatte er Lun-Tirs Zeichen am Himmel gesehen und sie brachten keine frohe Kunde. Der überaus alte Gelehrte mit seinem zerfurchten Gesicht und den geflochtenen, spärlichen Resthaaren, lässt sich in seinem Zelt in einen Berg aus Fellen sinken, die er ohnehin zumeist an sich trägt. Man würde kaum meinen, dass er durch die winzigen Augenschlitze überhaupt etwas sehen kann, geschweige denn, dass er in der Lage ist, die schwere, bemalte Knochenkeule an seinem Gürtel noch heben zu können. Beinahe scheint er blind, zumindest folgen die Augen oder der Kopf seinen Händen nicht, als diese diverse geriebene Zutaten mit Kräutern vermischen und auf einige Schalen verteilen. Ein glimmender Scheit, entzündet an der großen Kerze in der Raummitte, lässt die aromatischen Mischungen das Innere binnen kürzester Zeit in einen dichten Nebel hüllen. Ruhig atmet der Greis die Dämpfe mit tiefen Zügen ein und summt dazu leise vor sich hin. Einatmen. Die Umgebung beginnt zu verschwimmen. Ausatmen. Die Geräusche werden dumpf. Einatmen.
Ein letztes Ausatmen, dann ist es still. Wenige Augenblicke später ist alles in Dunkelheit gehüllt. Keine Orientierung, kein Funken Licht, kein Geräusch, kein Duft, kein Widerstand, einfach nichts. Es ist nicht, wie wenn die Augen geschlossen sind. Diese Dunkelheit ist nicht schwarz, sie ist leer. Die Gestalt inmitten dieses Nichts kennt das Gefühl, es ist nicht das erste Mal in der Zwischenwelt, doch diese Intensität ist neu. Langsam formen die Lippen lautlose Worte, schließen sich die Augen.
Eine tief schneidende Kälte nähert sich, kriecht die Füße empor. Erst stellen sich die Haare auf, dann beginnt ein unsicheres Zittern von dem Körper Besitz zu ergreifen. Auf so etwas sollte er vorbereitet sein, doch dieses Gefühl entreißt ihm jede Kontrolle. Kaum ein Gedanke findet seinen vollständigen Weg durch diese Chaos aus Zorn und Furcht . Dann erkennt er die Ursache: Aus den Schatten schält sich, wie aus triefendem Torf erstehend, eine grauenvolle Bestie. Übermannsgroß, in eine zerrissene Kutte gehüllt, durch die man in der dumpfen Dunkelheit rostige Metallteile ausmachen kann. Man erkennt unter der Kaputze nur einen düsteren Schemen, dessen rot glühende Augen sich in die eigene Seele zu fressen scheinen. Obgleich sich die Kutte kaum merklich bewegt, scheint die Gestalt darunter wie unter starker Anspannung zu zittern. Für eine gefühlte Ewigkeit stehen beide einfach da. Die Zeit dehnt sich, die Spannung, der Hass, die Verachtung füreinander funkt förmlich zwischen den beiden Gestalten.
Zakhabans Miene verfinstert sich. Gleich, wie kraftvoll dieser Nin-Kaar sein mag und welcher Durst es auch treibt, JiarTerr-Aiv ist sein Verbündeter. Wer diese Breiten passieren will, muss Zakhaban, dem Tir-Khan der Terr-Boll, passieren. So zieht er, das Unwesen nicht aus den Augen lassend, seine Knochenkeule, beseelt durch Qarr-Tir, einem der Pen-Tirs und macht sich bereit, dem Pan-Teon zu begegnen.
Von einem Augenblick auf den nächsten stürmt die Bestie hervor, zieht die schartige, vor Blut triefende Klinge unwirklich schnell und setzt zu einem verheerenden Hieb an. Die Keule folgt den ruckartigen Bewegungen und kontert im rechten und letzten Moment. Ein Ruck geht durch Zakhabans Körper, mit einer solchen Wucht hat er nicht gerechnet. Da setzt die Klinge bereits nach. Von rechts schiebt sich in letzter Sekunde die Keule zwischen den alten Greis und die triefende Klinge. Ein Tritt! Wieder und wieder. Der Nin-Kaar weicht keinen Schritt zurück. Als erwarte er keinen Gegenschlag hiebt er wie von Sinnen weiter, Öffnung um Öffnung bietend. Mit jedem Abwehren schwindet seine Kraft, wird er weiter zurückgedrängt, muss er dem Wüten der Bestie nachgeben. In seinen Gedanken verfangen, einen Ausweg suchend, rächt sich die kleinste Unachtsamkeit. Unter einem lautlosen Schrei reißt sich die Klinge über seine Brust und hält blutige Ernte. Geifernd hält der Dorub inne und genießt jeden Tropfen Blut, jeden Funken Verzweiflung, der ihm geboten wird. Seine Züge sind unmenschlich verzerrt, der Körper zittert vor Anspannung und Erregung und beiden ist klar: Der nächste Streich wird dies beenden.
Zakhaban ringt nach Atem, seine Glieder sind längst taub und Blut rinnt ungebremst mit jeder Bewegung über seine Brust. Ohne den Qarr-Tir wäre er schon vor einigen Hieben gefallen, so bleibt ihm eine letzte Chance, seine Gedanken zu sammeln. Abermals formen sich stumme Worte auf seinen Lippen, während er dem Nin-Kaar tief in die Augen starrt. Mit jedem Augenblick, den er im unmenschlich wahnsinnigen Geiste der Bestie verbringt, bröckelt sein Verstand. Wie in ein brennendes Haus zu stürmen um das schreiende Kind zu retten, nur dass jede Brandblase das ganze Ich vernichten kann. Zwischen all dem Hass sucht er Eindrücke, Bilder, irgendetwas, was ihm helfen kann. Dann wird Zakhaban plötzlich zurück in seinen Geist geworfen. Unwillens Blut spuckend, mit einem leisen Röcheln, sinkt er auf die Knie. Nein! Tief durch die Brust haben sich die leidbringenden Scharten gebort.
Ein letzter Blick zum Dorub empor, ein Zucken im Mundwinkel, dann verblasst alles.
Dunkelheit.
Stille.
Tod.
Ron von Honorald folgt dem Trampelpfad nach Char Akh. Der Tag hatte angenehm begonnen, Athos meinte es gut mit ihm. Doch so recht schien dies seine Stimmung nicht aufzuheitern: Vor Wochen erreichte ihn eine Nachricht von Anya, eine Antwort hatte er bis heute nicht verfasst. Die Worte, gleich welche er nutzte, schienen falsch, bitter und... Moment! Jäh wird er aus seinen trüben Gedanken gerissen, als ein lautes Krachen den Wald erfüllt. Noch immer hallt das Bersten zwischen den Bäumen, die Schreie übertönend, da sprintet der Geweihte bereits der Geräuschquelle entgegen. Zweige und Wurzeln schmettern ihm ins Gesicht und gegen die Knöchel, doch das Leben hat ihn gelehrt, dass jede Sekunde zählt. Einatmen. Weiter, immer weiter. Ausatmen. Die Taubheit ignorieren. Einatmen.
Weiter kämpft Ron seinen Weg durch das Dickicht, beinahe am Ende seiner Kräfte, bis er schließlich eine Lichtung erreicht. Einige Hütten bilden ein Holzfällerlager, oder zumindest taten sie das bisher: Blut, viel zu viel Blut. Die Hütten brennen, der Boden ist schwarz gefärbt. Köperteile, Leichen, Rauch. Was ist hier passiert? Wachsam betritt er die Lichtung, angespannt und noch immer nach Atem ringend. Etwas stimmt nicht, etwas ist hier. Langsam formen die Lippen lautlose Worte, schließen sich die Augen.
Eine tief schneidende Kälte nähert sich, kriecht die Füße empor. Erst stellen sich die Haare auf, dann beginnt ein unsicheres Zittern von dem Körper Besitz zu ergreifen. Auf so etwas sollte er vorbereitet sein, doch dieses Gefühl entreißt ihm jede Kontrolle. Kaum ein Gedanke findet seinen vollständigen Weg durch diese Chaos aus Zorn und Furcht. Dann erkennt er die Ursache: Aus den Schatten schält sich, wie aus triefendem Torf erstehend, eine grauenvolle Bestie. Übermannsgroß, in eine zerrissene Kutte gehüllt, durch die man in der dumpfen Dunkelheit rostige Metallteile ausmachen kann. Man erkennt unter der Kaputze nur einen düsteren Schemen, dessen rot glühende Augen sich in die eigene Seele zu fressen scheinen. Obgleich sich die Kutte kaum merklich bewegt, scheint die Gestalt darunter wie unter starker Anspannung zu zittern. Für eine gefühlte Ewigkeit stehen beide einfach da. Die Zeit dehnt sich, die Spannung, der Hass, die Verachtung füreinander funkt förmlich zwischen den beiden Gestalten.
Rons Miene verfinstert sich. Routiniert, doch mit zittriger Hand, greift er hinter seinen Nacken um das Schwert zu ziehen. Surrend entgleitet es der Metallhülle, während er weiter seine Gebete spricht. Dieses Unwesen wird keinen weiteren Tag erleben. Dann spannt er seinen ganzen Körper, führt die blitzende Klinge scharf vor Augen und vollendet den Segen. Seine Kampfstellung einnehmend macht er sich bereit, seinem Gott zu begegnen.
Von einem Augenblick auf den nächsten stürmt die Bestie hervor, zieht die schartige, vor Blut triefende Klinge unwirklich schnell und setzt zu einem verheerenden Hieb an. Zu langsam! Als kämpften die Kraft und der geballten Hass aller Feinde zugleich hagelt es vernichtend auf Ron nieder. Er taumelt wenige Schritt, noch immer nicht zu Atem kommend. Da! Von links! Metall schlägt auf Metall. Knochen knacken, ein lautes Ächzen durchfährt Rons Körper. Zu schnell, die Klinge setzt erneut an. Wieder und wieder. Mit jedem Abwehren schwindet seine Kraft, wird er weiter zurückgedrängt, muss er dem Wüten der Bestie nachgeben. In seinen Gedanken verfangen, einen Ausweg suchend, rächt sich die kleinste Unachtsamkeit. Unter einem lautlosen Schrei reißt sich die Klinge über seine Brust und hält blutige Ernte. Geifernd hält der Dorub inne und genießt jeden Tropfen Blut, jeden Funken Verzweiflung, der ihm geboten wird. Seine Züge sind unmenschlich verzerrt, der Körper zittert vor Anspannung und Erregung und beiden ist klar: Der nächste Streich wird dies beenden.
Ron ringt nach Atem, seine Glieder sind längst taub und Blut rinnt ungebremst mit jeder Bewegung über seine Brust. Lediglich sein Glaube hält ihn weiter auf den Beinen, der Körper hat bereits aufgegeben. So nah war er seinem Gott noch nie, beinahe war ihm, als würde Athos selbst die Klinge lenken. Kaum mehr als ein Werkzeug für ihn. In diesem Zustand vollkommener Transzendenz ist alles so klar, so eindeutig. Seine Lippen formen Worte, die er weder versteht, noch jemals irgendwo gehört hat. Eine eigentümliche Hitze durchfährt ihn, von seiner Waffe ausgehend, lässt ihn Hände und Arme wieder spüren, übertönt das betäubende Pochen. Es ist soweit. In heiligem Zorn stürmt Ron los, seine Klinge in weitem Bogen auf die feindliche führend, zu allem bereit. Dann, Auge in Auge mit der Bestie, ehe die Klingen unausweilich aufschlagen, grinst der Dorub heimtückisch und Ron erblickt etwas, das ihn zurück in seinen Körper reißt. Die Konzentration bricht, dann Rons Klinge. Unwillens Blut spuckend, mit einem leisen Röcheln, sinkt er auf die Knie. Nein! Tief durch die Brust haben sich die leidbringenden Scharten gebort. Rondrai!
Ein letzter Blick zum Dorub empor, ein Zucken im Mundwinkel, dann verblasst alles.
Dunkelheit.
Stille.
Tod.
Renard Majere verliert den Boden unter seinen Füßen. Panisch versucht er irgendwo Halt zu finden, doch dem Sog des wabernden Strudels vor ihm hat er nicht viel entgegenzusetzen. Wild reißt ihn sein Kaputzenumhang immer näher, alle Balance hat er längt verloren, greift verzweifelt nach dem beidhändigen Schwert, welches noch zu Boden fällt, ehe überhaupt klar wird, was er damit anstellen will. Nun gibt es kein Zurück mehr. Renard versucht sich selbst unter Kontrolle zu bekommen, während er vollends im Strudel verschwindet. Einatmen. Die Augen schließen. Ausatmen. Die Gedanken fokussieren. Einatmen.
Ein letztes Ausatmen, dann ist es still. Wenige Augenblicke später ist alles in Dunkelheit gehüllt. Keine Orientierung, kein Funken Licht, kein Geräusch, kein Duft, kein Widerstand, einfach nichts. Es ist nicht, wie wenn die Augen geschlossen sind. Diese Dunkelheit ist nicht schwarz, sie ist leer. Die Gestalt inmitten dieses Nichts kennt das Gefühl, es ist nicht das erste Mal in der Zwischenwelt, doch diese Intensität ist neu. Langsam formen die Lippen lautlose Worte, schließen sich die Augen.
Eine tief schneidende Kälte nähert sich, kriecht die Füße empor. Erst stellen sich die Haare auf, dann beginnt ein unsicheres Zittern von dem Körper Besitz zu ergreifen. Auf so etwas sollte er vorbereitet sein, doch dieses Gefühl entreißt ihm jede Kontrolle. Kaum ein Gedanke findet seinen vollständigen Weg durch diese Chaos aus Zorn und Furcht. Dann erkennt er die Ursache: Aus den Schatten schält sich, wie aus triefendem Torf erstehend, eine grauenvolle Bestie.
Übermannsgroß, in eine zerrissene Kutte gehüllt, durch die man in der dumpfen Dunkelheit rostige Metallteile ausmachen kann. Man erkennt unter der Kaputze nur einen düsteren Schemen, dessen rot glühende Augen sich in die eigene Seele zu fressen scheinen. Obgleich sich die Kutte kaum merklich bewegt, scheint die Gestalt darunter wie unter starker Anspannung zu zittern. Für eine gefühlte Ewigkeit stehen beide einfach da. Die Zeit dehnt sich, die Spannung, der Hass, die Verachtung füreinander funkt förmlich zwischen den beiden Gestalten.
Renards Miene verfinstert sich. Routiniert, doch mit zittriger Hand, greift er hinter seinen Nacken um das Schwert zu ziehen. Dann schluckt er erschrocken: Die Waffe hatte es nicht in die Zwischenwelt geschafft. Den kalten Stahl verlassen, die Götter verlassen - bleibt nur noch sein Verstand, scharf wie eine Klinge, um dem Monster Einhalt zu gebieten. Für Zyhna, die auf der anderen Seite auf ihn wartet, macht er sich bereit, alles zu opfern.
Von einem Augenblick auf den nächsten stürmt die Bestie hervor, zieht die schartige, vor Blut triefende Klinge unwirklich schnell und setzt zu einem verheerenden Hieb an. Ein gekonnter Schritt zur Seite, die Klinge durch schiere Konzentration abgelenkt. Wo ist eine Lücke? Zu schnell. Stöhnend stolpert Renard nach hinten, drückt es ihm alle Luft aus der Lunge. Der nächste Hieb, keine Zeit zum atmen. Wieder und wieder. Mit jedem Abwehren schwindet seine Kraft, wird er weiter zurückgedrängt, muss er dem Wüten der Bestie nachgeben. In seinen Gedanken verfangen, einen Ausweg suchend, rächt sich die kleinste Unachtsamkeit. Unter einem lautlosen Schrei reißt sich die Klinge über seine Brust und hält blutige Ernte. Geifernd hält der Dorub inne und genießt jeden Tropfen Blut, jeden Funken Verzweiflung, der ihm geboten wird. Seine Züge sind unmenschlich verzerrt, der Körper zittert vor Anspannung und Erregung und beiden ist klar: Der nächste Streich wird dies beenden.
Renard ringt nach Atem, sein Geist ist längst taub und Blut rinnt ungebremst mit jeder Bewegung über seine Brust. Licia sei Dank erhöht die Beschaffenheit der Zwischenwelt die Potenz seiner arkanen Kunst, unbewaffnet wäre er sonst wohl schon nach den ersten Hieben gefallen. Doch auch so ist die Lage mehr als aussichtslos: Seine Gedanken finden keinen rechten Fokus mehr, sein Körper ist träge und die Bestie wird mit unveränderter Stärke weiterwüten. Bereits zweimal hätte der Dorub diesen Kampf beenden können, doch er begnügte sich stets damit, klaffende Fleischwunden zu schlagen, jedoch nicht den finalen Stoß zu setzen. Spielt er mit ihm? Worauf wartet er? Schlagartig trifft ihn die Antwort, der Dämon grinst geifernd. Zyhna! Wie neu geschliffen schneiden sich seine Gedanken eilig das Bild zurecht, formen sich arkane Fäden und stumme Worte, die Umgebung vollkommen ignorierend. Ein schnelles Zucken, dann verblassen Renards Gedanken. Unwillens Blut spuckend, mit einem leisen Röcheln, sinkt er auf die Knie. Nein! Tief durch die Brust haben sich die leidbringenden Scharten gebort.
Zyhna!
Ein letzter Blick zum Dorub empor, ein Zucken im Mundwinkel, dann verblasst alles.
Dunkelheit.
Stille.
Tod.
Zakhaban schreckt aus seinen Fellen empor. Verwirrung zeichnet sich in dem unglaublich alten, zerfurchten Gesicht ab. Er lauscht beinahe regelmäßig den Tirs und erwartet die sanften Brisen und orkanartigen Böhen, wenn Pan-Jiar spricht. Un-Sans wärmende Worte erreichen ihn ebnso wie die durchdringenden Weisheiten von Mun-Gian. Tausende Gedanken drängen sich in seinem Geiste auf, doch keinen bekommt er so recht zu fassen. Unsicher gleitet sein Blick an sich selbst herab, packt er panisch an seine Brust: Sein Körper ist unversehrt, doch er spürt, dass sein Geist verblutet. Durch die betäubende Wolke des Rauschkrauts, die seinen Raum vereinnahmt, dringen dumpfe Stimmen - darunter eine ungewöhnlich spitze: Eine Frauenstimme, nicht von hier, nicht aus dem Grauland.
Sofort versucht er sich vollends aufzurichten, sackt aber sofort von einem stechenden Schmerz getroffen vorne über und spuckt zähes Blut auf ein Fell. Er beißt die Zähne zusammen und zieht sich am Ausgang des Zeltes, jeden einzelnen stechenden Schmerz ertragend, nach oben, tritt dann unsicher und zittrig einen Schritt aus der dimmrigen Dunstwolke heraus. Die helle Mittagssonne versetzt ihm einen weiteren Stich, keuchend kneift er die Augen zusammen und schiebt seine langen, geflochtenen Haare vor die zusammengekniffenen Augen. Als sich diese allmählich an das Tageslicht gewöhnen entdecken sie zwei Fremde im Lager, die für ihn keineswegs neu sind. Im Geiste des Nin-Kaar konnte er ihre fremden Gesichter ausmachen. Eine Finte? Ein Trick? So oder so, ihm bleibt keine Zeit, er spürt bereits, wie ihm der Sand davon rinnt.
Im nächsten Moment reißt er einen Arm empor und macht die Fremden auf sich aufmerksam, zerrt diese dann bestimmt, aber vollkommen kraftlos in den rauchigen Innenraum. Die Bilder, die er dem Dorub entrissen hatte, sie hatten etwas mit diesen beiden zu tun. Daher sollten sie sie nicht wieder vergessen. Vorsichtig lässt er sich auf den Boden nieder und beginnt einen rituellen Gesang anzustimmen, ehe er kraftlos in sich zusammensackt, gefolgt von unheimlicher Stille. Meliador und Alessia schauen sich irritiert und verwirrt an, als von einem Augenblick auf den anderen der Schamane die Augen weit auftut und zu schreien beginnt:
Ohne Regung sitzen die beidem ihm gegenüber, die Augen verdreht. In ihren Köpfen hallen die Worte immer und immer wieder, ohne Unterlass, ohne, dass es ihnen bewusst ist. Wieder, immer wieder, bis schließlich die Nacht hereinbricht. Nach zwölf Stunden folternder Prozedur sackt Zakhaban schließlich kraftlos in sich zusammen, gefolgt von erschrockenem Fliehen der überraschten Gäste. Dann erlischt die Kerze.
Mo 24 Aug, 2009 12:21
1. Der Hafen
Baligur lies scheinbar große Mengen Gold an mehrere Leute im Hafen fließen.
Die Namen der Anführer werden genannt: Hornwulf, Windel, Glotz.
Erwähnt werden Zahlungen an Piraten, Arbeiter, Aufständige, aber keine konkreten Namen. Dies lag wohl auch mehr im Aufgabenbereich von Uno und Vincent. In diesem Zusammenhang verlaufe alles nach Plan.
2. Die Orks
Werden mehrfach erwähnt.
Treffen zwischen Baligur und Grarr'Bazzak. Die Verhandlungen verliefen scheinbar nach Plan.
3. Das Ritual
Aus den Büchern konnte ich folgende Passage dazu finden:
„Das Ritual des Yzz''Krar: Um die Barrieren aufzubrechen, die der Dorub in seinem Wirt beschränken, hilft dieses Ritual.“ Eine Menge rituelle Formeln sind niedergeschrieben, dazu die nötigen Paraphernalia: Die Stimmung am Ort des Rituals muss vor Gewalt und Hass nur so strotzen (--> Verweis auf andere Passage; Übersetzung in Arbeit). Dazu dann der übliche Beschwörungskreis und schon wütet der Heerführer des blutigen Rache persönlich wieder auf Antamar. Dazu mindestens die frisch verstorbenen Seelen von 100 und mehr Lebewesen, so klar fasst sich das Buch da nicht.
-->Daher versinkt Wangalen vermutlich im Chaos. Die derzeitigen Zustände sind sicherlich nur der Anfang!
Baligur schreibt, er wolle/habe Herrn Laikis korrumpiert, damit dieser ihm bei der Vorbereitung für das Ritual helfe. Im späteren Verlauf der Aufzeichnungen stellt sich heraus, Herr Laikis habe ihm ausreichend geholfen. Den Rest des Rituals könne er nun gut selbst vorbereiten. Ihm fehle nur noch ausreichend Blut, was kein Problem darstelle.
4. Die Schergen des Dämons
Uno:Rechte Hand/Vertrauter Baligurs. Tötete Frau Llevan.
Vincent:
Ist auf Mano angesetzt.Söldner. Wurde aus der Konsequenz heraus eingestellt, dass Meliador sich weigerte, Mano zu töten.
Söldner:
Suchte anscheinend vergeblich nach Frau Fulara.
Trägt offenbar ebenso ein Mal und ist treibende Kraft bei den Unruhen im Hafen gewesen.Engagiert, um Rhys zu überfallen.
5. Der Dämon selbst
Erwähnt werden „seine Hülle“ oder Wirt, doch nichts genaueres. An späterer Stelle wird notiert, „die Geliebte finden und zu töten“. Offenbar ist der Dämon also in einen männlichen Körper eingefahren. Problem: Eine Randnotiz bezüglich der Geliebten lautet: "Nicht bestätigt, vermutlich jedoch mittlerweile verstorben."
Außerdem werden die Ringe, welche das Mal hinterlassen, wohl vom Dorub selbst gefertigt.
6. Die Ringe und die Male
Ringträger/Malträger sind Frau Demeya, Vincent, Rhys und meine Person.
Neue Ringe sind in Produktion.
Dazu eine Skizze der Ringe mit der Bemerkung: „Temporal- und distanzbeschränkte Kontrolle, Symbole in Finger gebrannt... Möglichkeit der Rückverfolgung???" (--> Wir sollten uns Baligurs Befürchtung zu Nutze machen und versuchen, Vincent über sein Mal aufzurpüren. Der Erzwissensbewahrer will die Ringe dahingehend noch mal untersuchen.)
7. Erwähnte Personen:
Baligur will sich an den Personen, welche damals an der Bannung des Dorubs beteiligt waren, rächen. Besonders scheint sein Hass jedoch Herrn Majere zu gelten.
Zyhna:Alte Notiz verweist darauf, dass sie gefunden werden muss. „Schlampe finden.“
Frau Llevan:Getötet durch Uno.
Rondrai Laikis (? --> Namen auf Korrektheit prüfen):Erst als tot vermerkt, dann aber korrigiert. Baligur weiß, dass er lebt.
Herr von Honorald:Als tot vermerkt.
Mano:Sollte von Meliador getötet werden, dann von Vincent. Nachdem Mano verschwunden ist/war, wird fieberhaft nach ihm gesucht. Uno persönlich wurde nun auf ihn angesetzt.
Frau Fulara:„Götterschlampe“. Vincent suchte fieberhaft nach ihr.
Rhys:Rhys wird ab der Reise ins Grauland immer mal wieder im Zusammenhang mit den Anderen erwähnt, aber insgesamt eher spärlich und unbedeutend. Die Reise ins Grauland scheint Baligur Stück für Stück mitbekommen und freundig zur Kenntnis genommen zu haben ("Dinge im Grauland verlaufen wie geplant").
Herr Laikis:
Außerdem habe sich "Domnall hat sich der Geistersuche angenommen“, was wohl auf den schon damals toten Renard verweist. Des Weiteren habe man Rhys "sicherheitshalber das Mal verpasst". Außerdem ist eine Referenz der Söldner zu finden, welche ihn angriffen.Wurde korrumpiert und half, das Ritual vorzubereiten. Nach ausreichender Hilfe sollte er „ausgesetzt“ werden. Die „Narren“ – wohl wir – sollten seinen kranken Geist zurückbekommen.
Wachen:Werden erwähnt mit "ideal - so knacken wir Wangalen".
Meliador:Nur in alten Aufzeichungen im Zusammenhang mit Mano erwähnt und später als Mitreisender ins Grauland.
Frau Demeya:Nur als einfältig und als Ringträgerin aufgeführt.
Meine Person:In älteren Aufzeichnungen nur kurz erwähnt mit: "Der Hure von Meliador einen Ring zukommen gelassen, sie sollten wir im Auge behalten.“
Später im Laufe der Reise ins Grauland unter der üblichen Bezeichnung „Narren“, später dann ausführlicher. Scheinbar mag Baligur meinen Intellekt nicht.
8. Prophezeiung
Findet sich auf einem Schmierblatt wieder. Genauer gesagt: Zweimal. Einmal grob geschmiert, einmal etwas besser aufgeführt und korrigiert. Zeitlich scheint er an die Worte gelangt zu sein, während der Graulandreise. Die korrigierte, bessere Niederschrift ist etwas später datiert als die erste. (--> Wie konnte Baligur an diese Worte gelangen?)
Daneben Übersetzungsversuche:
- Pan-Pan scheint Baligur ebenso schleierhaft. Da doppelt unterstrichen jedoch auch ebenso wichtig. Er vermutet daneben „Partner“ – was zur Theorie des Geliebten des Dämons passen würde.
- Neben „Pen-Teon protek pa“ Befindet sich allerdings eine Notiz: „Honorald?“, sowie die Übersetzung: „Ehrenhafter Tod im Zweikampf schützen nicht“ Dazu ein Pfeil zu „Piratenschlampe“, wohl Frau Llevan.
- Neben „Kaar ba Nin-Kaar“ stellt er die Frage, welche Seite verraten wird.
- Letztlich bei „Eh Jiar jiar'an Mun“ wird Uno fragend als Jäger markiert. Passend zu meiner Theorie.
Weder „leiblicher Vater“ noch „Pate“ werden erwähnt.
- Als „Mutter“ vermutet er fragend Frau Llevan. Ebenso scheint er sich Fragen zur Zeitlinie der Worte zu stellen. Vater ist für ihn Herr Laikis, Kaar scheint ihm auch ein Rätsel („Held/Krieger?“). Er mutmaßt ("Honorald? Majere? Domnall? Kerzos? Grobschläger? Argeson?.....") und verweist dann auf den Nin-Tir.
- Die erste Zeile bereitete ihm ebenso Probleme – in der Summe scheint er sich jedoch wie ich dafür entschieden zu haben, dass es um die Entstehung des Dorub geht.
- „Teon“ scheint für ihn nicht nur Tod zu heißen. Er vermutet ebenso Begriffe wie „Stille“, „Blut“ und „Ende“.
- Neben dem Begriff „Nin-Pan“ vermerkt er „So machen wir es.“
- „Meni“ scheint er ebenso anders zu übersetzen. Er vermutet neben „Frieden“ auch „Wissen“ und „Verständnis“.
Daraus ergeben sich nun, im Zusammenhang mit meiner bisherigen Übersetzung, folgende Schlüsse:
Tîr Nin-Gian'an,Der Geist des Verrats wird geboren
Eh jiar'an Pan, Mun eh Kaar
(unsauber: Aber in jedem Fall geht es um die Entstehung/Geburt des Dorubs)und Jagt Vater, Mutter und Held.
Kaar protek Mun,
(jagt also Herrn Laikis, Frau Llevan und noch jemanden oder mehrere– Kaar könnte Plural sein)Der Held beschützt die Mutter
Pen-Teon protek pa.
(Herr von Honorald beschützt Frau Llevan? Eher: Mehrere Helden beschützen sie)der Totengott/geist beschützt nicht
Nin-Tîr brila Teon'an
(unsauber, eher: Doch ein Duell/Kampf/etc gegen den Dämon kann das Leben Frau Llevans nicht schützen.)Der Nin-Tir bringt den Tod.
Kaar ba Nin-Kaar,
(Der Dämon.)Und der Krieger wird zum Verräter-Krieger.
Eh Pan ba Nin-Pan,
(Wer damit gemeint ist, bleibt unklar. Nach Baligurs Idee, könnte auch er verraten werden.)Und der Vater wird zum Verräter-Vater.
Eh Pan-Pan brila Meni.
(gemeint ist die Korrumpierung Herrn Laikis')Und der Pan-Pan bringt Frieden.
Eh Jiar jiar'an Mun
(oder sorgt für Wissen, Verständnis. Sollte „Partner“ gemeint sein, ist Mano wohl nicht der Pan-Pan. Aber die Geliebte des Dämons ist es dann wohl. Um dies ausreichend zu bestätigen, ist aber alles noch zu spekulativ.)Und der Jäger jagt die Mutter
Teon.
(Gemeint scheint Unos Attentat auf Frau Llevan)Tod.
(oder auch: Stille, Blut, Ende. Wessen, liegt meines Erachtens noch offen. Entweder der unsrige, oder der des Dämons)
Fr 11 Sep, 2009 18:54
Aus dem Tagebuch des Renard Majere, übersetzt durch die Universität Vellhafen:
Nach den langen Monden auf dieser Insel habe ich eine Menge gelernt. Mein Meister scheint wahrlich ein Kundiger der Zwischenwelt zu sein. Doch so wissend er auch sein mag, meine Vergangenheit kennt er nicht. Zyhna... Zyhna. Dieser Begriff... Name.. Ort... er geht mir nicht aus dem Kopf, verfolgt mich sogar im Schlaf. Als sei es ein wichtiger Teil von mir, der abhanden gekommen ist. Und zugleich die einzige Spur zu mir selbst. Man fällt nicht einfach aus der Zwischenwelt... da gibt es mehr. Morgen werde ich diesen Ort verlassen und die Welt bereisen: Auf meine Fragen muss es eine Antwort geben, irgendwo dort draußen ist ein 'Zyhna' - und ich werde es finden.
"Denkt Ihr dasselbe, was ich denke?"
Gardistin Tucher nickt langsam zu Kerzos:
"Die Orkwacht!"
Bislang schien die Lage aussichtslos. Kerzos, der Leutnant der Eisentrutzer Stadtwache, wird in wenigen Minuten bei der Wangalener Ratsversammlung vorsprechen, ein Gremium aus altehrwürdigen Wangalen, um eine erneute Zusammenarbeit der Wachen vorzuschlagen. Die Wangalen sind stolz auf ihre Unabhängigkeit und Freiheit. Ein Eisentrutzer, welcher in solch dunklen Zeiten als Ritter auf weißem Rosse erscheint, wird von den stolzen, altehrwürdigen Wangalen überaus kritisch aufgenommen. Umso wichtiger ist es, lokale Fürsprecher zu gewinnen, und Throril von der Orkwacht mochte genau jenes berühmte Zünglein an der Waage sein.
Kaum einen Augenblick später eilen Kerzos und Gardistin Tucher schnellen Schrittes zum Hauptguartier der Orkwacht. Hastiges Klopfen, knappe Erklärungen, die Zeit drängt. Throril, welcher in den vergangenen Wochen intensiver in die Geschehnisse involviert war, erkennt den Ernst der Lage sofort - immerhin ist das Hauptheer der Orks kaum mehr als vier Tagesreisen von den ehernen Mauern Wangalens entfernt - und kommt nach kurzem Überlegen schnell zu einem Ergebnis:
"Unter den aktuellen Umständen werde ich euer Anliegen unterstützen."
So erklärt sich, warum wenig später der Leutnant der Eisentrutzer Stadtwache, eine Wangalener Gardistin sowie ein Krieger der gerühmten Orkwacht mit schwitzigen Händen den Sitzungssaal der Ratsversammlung betreten.
Weiter schreibt Renard Majere in seinem Tagebuch:
Das Kaiserreich. Aivarunenlande. Graulande. Vellhafen. Eisentrutz. Wangalen. Endlich, sie ist es. Kein Sekunde zweifelte ich, sie musste mir nichteinmal mehr sagen, wer sie ist. Ich wusste es einfach, konnte mich beinahe erinnern. Zyhna, nach Monden der verzweifelten Suche habe ich sie wiedergefunden. Tag und Nacht reden wir, erklärt sie mir, was mir mein Kopf vorenthält. Woher ich komme, wer ich bin, wie wir uns kennenlernten, wie ich verschwand. Sie hielt mich für tot, nur eine wage Ahnung lies sie die Hoffnung nicht verlieren. Der Kampf mit einem Dämonen kostete mich und meine Freunde alles. Um den Gelehrten Lumin Laikis zu retten reiste ich mit Zyhna (meiner Liebsten), Alyra (einer Geweihten der Aphrosia, dazu eine gute Freundin von mir), Anyancka (der Geliebten von Lumin, ebenso eine überaus wichtige Freundin), Manokorlash (ein gutmütiger Händler und Freund) sowie Ron von Honorald (ein Geweihter des Athos) zur Quelle der bösen Macht. Im Kampf mit der Bestie wurde ich von ihr in die Zwischenwelt gerissen, wo ich den Kampf scheinbar gewinnen konnte.
"Lumin Laikis? Der neugierige Lump hat seine Finger auch überall im Spiel."
Kopfschüttelnd, mit einem stolzen Grinsen im Gesicht, schaut Laranko Laikis von dem blutverkrusteten Tagebuch auf. Zusammen mit der Notiz einer Prophezeiung, knappen Erklärungen sowie dem Vermerk, die Ergebnisse einer Praedikatorin Cavolo in Wangalen zukommen zu lassen, hatte er das Buch aus Vellhafen erhalten, während er gerade zu Studienzwecken in Mandoran verweilte. Als er nun den Namen seines Sohnes in dem Tagebuch liest, liegt es nicht fern, in wieder einmal zu besuchen. Häufig war der hagere Gelehrte in Vellhafen, Mandoran und Wangalen anzutreffen. Da offenbar die ersten beiden Orte ausschieden, würde er sicher in Wangalen fündig werden - und könnte sogleich dieser Frau Cavolo selbst Rede und Antwort zu den schwierigen Texten stehen.
Im Sitzungssaal steht zentral ein Rednerpult vor einem Halbrund aus Tischen und Stühlen, an denen einige betuchte, ältere und streng blickende Wangalen, wenige Nordaheijmr und gar Dûn stumm dasitzen und das Eintreten beobachten. Neben dem Pult sind einige Stühle bereitgestellt, an die der Schreiber verweist. Dann kündigt dieser an:
"In der Sache zur Zusammenarbeit zwischen den Wachen aus Wangalen und Eisentrutz: Hauptmann Kerzos der Eisentrutzer Stadtwache."
"Leutnant."
Kerzos berichtigt mit fester Stimme und tritt ans Rednerpult, während die übrigen Helden nach kurzer Verbeugung auf den Stühlen Platz nehmen:
"Ich entbiete Euch meine Grüße, hochverehrte Mitglieder des Rates zu Wangalen. Ich möchte mich im Vorraus dafür bedanken, dass ihr mir in diesen dunklen Zeiten die Gelegehnheit gebt, mein Anliegen vorzutragen, denn ich denke, es wird auch für Euch von Interesse sein. Das führt mich sogleich zum Grund meines Hierseins: Die Stadt ist aktuell bedroht und wir alle sollten wissen, dass die Orkbedrohung weniger arg wäre, wenn nicht die Aufstände den Zusammenhalt und die Kampfkraft Wangalens bereits geschwächt hätten. Lange schon bestand der Vertrag zwischen Wangalen und Eisentrutz und stets war die Zusammenarbeit fruchtbar und zum Nutzen für beide Seiten, man nehme als Beispiel den Schmugglerring, dessen Zerschlagung ein erster Erfolg unserer Kooperation war."
Vereinzelt kann man ein kurzes Nicken unter manchen Ratsmitgliedern erahnen, doch weiter blicken sie stumm auf den Fremdling.
"Leider machen gewisse Kreise die Wache für den Beginn der Aufstände verantwortlich, aber jene Leute sollten es besser wissen. Wären wir nicht dazu gezwungen gewesen, unsere Leute aus der Stadt abzuziehen, dann hätten die Aufstände vielleicht im Keim erstickt werden können, da bin ich sehr sicher. Wangalen ist eine freie Stadt und das wird seit jeher von uns akzeptiert. Es geht niemandem im Kaiserreich darum, Wangalen einzugliedern. Vielmehr ist ein starkes und sicheres und vorallem freies Wangalen uns sehr viel mehr wert, denn niemand schadet den Orks mehr, als ihr es tut und dafür gilt euch unser Dank und unsere Ehrerbietung. Nun aber ist die Bedrohung real geworden und die Stadt steht vor einem Scheidepunkt. Entweder die zivilisierten Völker aller Reiche stehen gemeinsam gegen die orkische Bedrohung oder Wangalen wird die erste Stadt der Menschen und Zwerge sein, die fallen wird, aber nur als eine von vielen."
Ein Mann, um die vierzig, mit dunklem, roten Haar ergreift das Wort in empörtem, beinahe anklagenden Ton:
"Ist es nicht so, dass diese Aktion nur eine Finte der Eisentrutzer war, um uns in eure Arme zu treiben? Eure Wache zettelt einen Aufstand an, zieht ab, und nun kommt ihr wie die Retter daher?"
Ein kurzes Raunen und Getuschel geht durch die Reihen, mitunter begleitet von 'lass ihn ausreden' und 'recht hat er'. Doch die Augen richten sich schnell wieder auf Kerzos - eine solche Anschuldigung ist gleich einem Schlag ins Gesicht - welcher bereits in genervtem Tonfall antwortet:
"Wir kommen nicht als Retter, sondern als Verbündete und meine Männer dienen der Gerechtigkeit und den Gesetzen, solche Behauptungen weise ich entschieden ab."
Es war abzusehen, dass der Rat der Sache kritisch gegenüber Stand, doch dies macht das Anliegen ungleich komplizierter, wie vielsagende Blicke zwischen Throril und der Gardistin verraten. Sich bewusst, hier etwas sanfter herangehen zu müssen, setzt Kerzos erneut an:
"Der Orkangriff ist real und er ist kein Komplott des Kaiserreiches. Ich bin hierhergekommen, um euch, verehrte Ratsmitglieder, darum zu bitten, den Kooperationsvertrag wieder in Kraft zu setzen. Und sei es nur, bis ein neuer Amtsrat gewählt ist. Ich möchte helfen, aber ohne offizielle Erlaubnis sind meine Hände gebunden. Ich bin nicht hier, um Wangalen zu retten, sondern um es gemeinsam mit Euch zu verteidigen. Wie immer Ihr euch entscheidet, ich danke für Eure Zeit und werde hier verweilen, bis der Angriff abgewehrt oder die Stadt gefallen und mein Leben verwirkt ist. Danke."
Er deutet eine Verbeugung an und tritt vom Rednerpult zurück, als bereits eine ehrwürdige Dame aus den Ratsreihen die Stimme erhebt:
"Also gut, warum sollte das funkionieren? Hilfe schön und gut, doch was richten die mickrigen Wachleute mehr schon aus? Tausende Orks marschieren. Ich sehe, ihr habt einen Kundigen für dieses Thema dabei. Soll er sprechen."
Throril fühlt sich angesprochen, steht auf und geht zum Pult, während Kerzos noch einen Einwurf wagt:
"Wir haben einen leichten Serpent vor Ort und Hauptmann Grobschläger ist bereits befugt ihn einzusetzen. Er sollte recht nützlich sein."
Schwer atmend erhebt sich Renard, rückt den weiten Umhang zurecht und zieht die Kaputze über. Die Gestalt sieht aus wie Renard, doch sie ist nicht er. Das trostlose Moor verschwimmt, dann landen die Knie abermals hart auf dem durchweichten Boden. Zuckend reißt es die Gestalt vorne über, die Finger krallen sich zitternd in die Erde, gefolgt von einem markerschütternden Schrei. Es ist eine Ewigkeit her, seit zuletzt ein Fuß des Dorub in diese Welt gesetzt wurde. Abermals ein Versuch sich aufzurichten: Gierig wird die modrige Luft des Moores eingesaugt, die Hände auf die Beine gestützt, langsam an der Mauer der Ruine heraufgezogen. Menschengestalt! Endlich. Im Körper eines mächtigen Magiers. Zwar sind die Kräfte nun erst einmal limitiert, er muss wie die primitiven Fleischgestalten auf Füßen wandeln, doch wird das Ritual ihn für all dies entschädigen. Die Welt wird klarer, die Augen gleiten langsam über die Umgebung, bis sie an einem großen, beidhändigen Schwert hängen bleiben, welches wohl zuvor in den Dreck gefallen ist. Unsicher wankt die Kuttengestalt an der Ruine entlang, welche schwefelig dampfende Gase empor steigen lässt, hält dann jedoch abrupt inne: Laufende Schritte nähern sich... Zyhna, sein erstes Opfer, naht.
"Werte Ratsmitglieder. Ich fühle mich geehrt, hier sprechen zu dürfen und dass ich sogar einigen von euch bekannt bin. Als Mitglied der Orkwacht bin ich hergekommen um alles zu tun, was mir möglich ist, um die Stadt vor den Schwarzpelzen zu schützen."
Während Kerzos sich auf einen freien Stuhl setzt, beginnt Thoril bereits mit seinen Ausführungen.
Während Throril bereits mit seinen Ausführungen beginnt, nimmt Kerzos auf einem freien Stuhl Platz. Gardistin Tucher nickt ihm nicht ganz entmutigt zu und flüstert:
"Ungewöhnliche, aber gut gewählte Worte, ... Hauptmann"
Während sie noch grinst, lauscht der Leutnant bereits den weiteren Worten von Throril:
"Und auch wenn die Wache vielleicht zahlenmäßig nicht so stark vertreten ist, wird im Moment jeder Verbündete gebraucht. Einigkeit war immer die Stärke der Stadt, und Einigkeit ist das, was wir im Moment am meisten benötigen. Die Wachen sind kampferprobte Leute. Ihre Anwesenheit wird auch den Anderen Mut machen. Das Wissen, dass es noch starke Verbündete gibt, wird auch einiges dazu beitragen."
Stille, während er den Ratsmigliedern eindringlich in die Augen schaut, dann deutet er eine Verbeugung an und nimmt wieder Platz. Gerade will sich die Gardistin erheben, da öffnet sich die Tür des Ratsaales, alle Blicke der Anwesenden einfangend.
Laranko Laikis packt eilig die Sammlung an Dokumenten zusammen, schließt die Wohnung in Mandoran ab und eilt in Richtung Hafen.
"Wenn ich nicht irre, fährt noch heute eines der Handelsboote direkt nach Wangalen - das wäre ja ideal."
Dort angekommen diskutiert er eine Weile mit ein paar Seeleuten, ehe er einen stämmigen Dreimaster besteigt und dort unter Deck seine Hängematte bezieht.
"Leif Rogarsson... äh... möchte wohl ebenso in dieser Sache angehört werden und hat ganz sicher einen Termin."
Der Schreiber vom Empfang scheint sichtlich überrumpelt worden zu sein, doch nun tritt durch die Tür an ihm vorbei ein in die Jahre gekommener Nordaheijmr, während sich im Saal empörtes Getuschel breitmacht. Schließlich erhebt ein ergrauter Wangale das Wort:
"Man soll uns nicht vorwerfen, wir würden mit Schikanen unsere Anhörer abtun. Soll er sprechen, wenn er etwas zu sagen hat."
Noch immer blickend alle Augen überrascht zu dem Neuankömmling - legiglich Kerzos' Blick zeugt von Erleichterung. Leif lächelt entschuldigend in die Runde und schiebt seinen massigen Körper durch die Reihen. Kaum ein Gesicht hier ist ihm fremd und mit vielen der Ratsmitgliedern ist er aufgewachsen oder über ihre Verwandten bekannt. Er ist nicht mehr so schnell, wie einst, aber er erreicht das Rednerpult und strafft sich, während er in die Runde blickt. Seine buschigen Brauen heben sich leicht, während er lächelt. Das faltige Gesicht scheint ein paar Falten mehr bekommen zu haben, die eher von Sorgen, denn von seinem hohen Alter herrühren. Dann erhebt Leif seine Stimme, die für einen Mann seiner Größe sehr leise und überlegt erscheint:
"Liebe Brüder und Schwestern. Freunde und Weggesgefährten. Geliebte Wangalen. Ich muss nicht sagen, wie lange ich schon hier lebe und wie sehr ich mit dieser Stadt verbunden bin. Diese Stadt ist unser Heim. Ob Zwerg oder ob Mensch, eine jede Familie fand hier einst einen Platz und kämpfte für unser Wohl. Jeder auf seine Weise. Und immerschon widerstehen wir den Orks."
Einen derartigen Redner hatte man nicht erwartet. Mancher des Rates ist gar noch jünger als Rogarsson und hat gar in jungen Jahren von ihm eins hinter die Ohren bekommen, weil der Apfel doch nicht so zufällig in die Tasche fiel wie zuerst angenommen. Dieser macht eine Pause und lächelt stolz, ehe er sich Zeit zum Atmen nimmt und fortfährt:
"Wir Wangalen stehen füreinander ein. Wir kämpfen und sterben zusammen und immer waren wir stolz auf unsere Einigkeit. Ein echter Wangale kämpft nicht gegen Wangalen. Ein echter Wangale kämpft gegen Orks und er fragt nicht, wer der Mann neben ihm ist, solange sie Brüder in einem gerechten Kampf sind. Wer das Haus eines anderen Wangalens abbrennt oder unsere Gemeinschaft auseinanderreißt, der hat all seine Rechte als Wangale verwirkt, denn er hilft unserem Feind, den Schwarzpelzen."
Aus den Rängen erntet Rogarsson zustimmendes Nicken. Der ergraute Herr von vorhin unterbricht:
"Das wissen wir, Leif, aber wer ist es dann? Wer schlägt im Hafenviertel unsere Brüder und reißt die Häuser nieder?"
"Viele Leute, die in den letzten Tagen und Wochen auf die Straße gegangen sind, kümmert das Wohl Wangalens nicht. Sie sind nicht hier geboren. Sie haben hier keine Familie. Sie leben hier nur, um Geld und Macht zu erlangen. Und wer das auf unlauteren Wegen tut, den sollte man ins Orkland verbannen. Die jungen Leute müssen lernen, wie gut es ihnen hier immer gegangen ist. Diese Leute sind unsere verlorenen Kinder. Sie werden aufgewiegelt von Piraten. Wir hätten es niemals soweit kommen lassen dürfen mit diesem Pack. Wir gaben ihnen einen sicheren Hafen und nun wollen sie die Stadt, es hatte so kommen müssen, ich habe immer davor gewarnt. Jetzt aber sind die Orks wieder zurück und wir sollten uns später ihrer annehmen und sie auf den Pfad der Rechtschaffenheit, den der echten Wangalen, zurückführen. Unsere alten Werte müssen wieder aufleben. Und der Kampf für unsere Freiheit gehört dazu. Dieser Mann..."
Während er auf Kerzos deutet nicken die Ratsmitglieder zustimmend. Das hatte man wohl gesucht: Einen Schuldigen - die Piraten.
"...kommt hierher und bietet euch seine Hilfe dabei an. Er ist bereit mit seinen Männern für unsere Frauen und Kinder zu kämpfen und zu sterben. Wie anmaßend müssten wir sein, dieses Angebot auszuschlagen? Es ist das Angebot eines Mannes von Ehre und Tugendhaftigkeit, eines echten Wangalen eben. Vielmehr Wangale, als mancher Pirat, der hier geboren und aufgewachsen ist. Aber wir haben vergessen unsere Kinder zu lehren. Zu lehren, wofür Wangalen steht. Dieser Kampf gibt uns die Gelegenheit dazu. Zeigen wir, was echte Wangalen ausmacht."
Kerzos nickt zufrieden und ist etwas beeindruckt. Argeson hatte Recht gehabt, was diesen Mann anging. Selbst er fühlte eine leichte Gänsehaut. Rogarsson verneigt sich, was bei seiner leicht gebückten Haltung etwas von seiner Gebrechlichkeit preisgibt und blickt den Mitgliedern des Rates abwechselnd fest in die Augen.
"Ihr werdet richtig entscheiden, wenn ihr euch am Beispiel unserer Vorväter orientiert, da bin ich sicher. Ich danke euch."
Ein gehetzter Atem, außer Puste, das hört der Dorub gerne. Mühelos wird die große Klinge angehoben, verschwindet er nahezu im Schatten der Ruinen, als sich Zyhna nähert.
"Renard, Liebster?"
Bei diesen Worten formen sich die Züge der Bestie zu einem widerlichen Grinsen, auf diesen Moment hat er seit Monden gewartet. Nun gilt es, jeden Augenblick zu genießen. Langsam, vor Aufregung geifernd und zitternd, tritt er aus dem Schatten und flüstert in einer Stimme gleich dem Kratzen auf einer Kreidetafel:
"Er wartet bereits auf dich!"
Leide, du widerliche Ausgeburt eines Menschen. Du dachtest du könntest mich bannen? Mich beherrschen? Den Herrn der Rache höchstselbst? Nun fühle, wie sich blutie Rache anfühlt. Sei Zeuge, wie deine Klinge deine Liebste... wie deine Klinge alle deine Freunde richtet.
Schlagartig verliert Zyhna jede Farbe im Gesicht, ihr Atem stockt. Ihre Beine gehorchen nicht mehr, wie angewurzelt steht sie dort, die Stimme versagt, die Arme können nicht mehr als zittern, die Augen nur gerade aus schauen, tief in die der irren Züge des Dorub. Dieser nähert sich mit langsamen, noch immer unsicheren Schritten, während Zyhna fassungslos starrt. Dicke Tränen laufen ihren Wangen entlang, sie versucht ihre Gedanken zu fassen, doch es will einfach nicht gelingen - als gehöre ihr Körper nicht mehr ihrem Geist, als sei sie bloß noch ein Zuschauer bei ihrem letzten, großen Auftritt. Plötzlich erkennt sie Renard vor ihren Augen, nimmt allen Mut zusammen, schüttelt sich, und zieht ihre Klinge. Er ist es wirklich. Es ist Renard, welcher Gerade auf sie zu geht, doch die Stimme, das verzogene Gesicht - all das stimmt nicht.
Renard steckt inmitten dieses Köpers, zurückgedrängt, ebenso nur ein Zuschauer, wie eingesperrt. Wie von Sinnen hämmert er gegen die Zellentür, versucht sich einen Weg aus seinem Gefängis zu schaffen. Er kann nur tatenlos mit ansehen, wie der Dorub weit ausholt. Nein... Nein...!
"Neeeeiin!"
Der Dorub stößt einen lauten Schrei aus, nicht in seiner verzerrten Stimme, sondern menschlich. Zitternd verharrt die Klingeauf halbem Weg zu Zyhna, welche mit Tränen in den Augen ihre Waffen fallen lässt und Renard um den Hals fällt. Dieser bebt am ganzen Leib, Blut läuft aus seiner Nase, Schweiß rinnt über die Stirn, während seine Lippen lautlose Worte formen. Langsam beginnt Zyhna blasser zu werden, dann allmählich durchscheinend. Wie unter Schmerzen stöhend bringt Renard wenige Worte hervor:
"Re...tte.. dich.... Zy...hna!"
Zyhna nickt langsam, umklammert ihn mit aller Kraft und erwidert leise:
"Ich werde dich retten. Ich liebe dich."
Dann umarmt Renard nur noch Luft.
"Geehrte Ratsmitglieder, liebe Freunde der freien Stadt Wangalen. Ich spreche heute nicht als freie Wangalin, das tat mein Vorredner besser, als ich es je könnte, sondern als Gesandte der Wangalener Stadtwache."
Rogarsson hat es zu den Bänken geschafft und lässt sich weit vorne nieder, die Anstrengung ist ihm anzusehen. Er hat all sein Herzblut in diese Rede gesteckt. Nun lauscht er mit einem Ohr der Rede der Gardistin, während es in seinem Kopf noch wild surrt
"Die Lage ist Ernst. Wir benötigen mehr Leute. Hauptmann Grobschläger zog mit den Nergariten aus, welche schwer angeschlagen zurückkehrten, die Mauern werden mobil gemacht, jede helfende Hand wird gebraucht. Seit Beginn der Kooperation mit Eisentrutz bin ich dabei, nie gab es Probleme - und wenn wir bis zum Angriff der Schwarzpelze die Lage am Hafen nicht unter Kontrolle bekommen, wird es sicherlich Leute inmitten dieser Unordnung geben, die den Angreifern nur zu gerne Tür und Tor öffnen. Dazu sind wir da, dazu die Stadtwache, dazu benötigen wird Eisentrutz. Denn auswegloser könnte unsere Lage nicht sein."
Gardistin Tucher nickt militärisch knapp, verbeugt sich und nimmt unter anerkennendem Nicken des Leutnants wieder Platz. Die Fakten der Gardistin scheinen die Ratsmitglieder nicht so zu bewegen, wie die patriotische Liebeserklärung des Nordaheijmr. Doch zieht dies den Ernst der Lage wieder etwas mehr in den Fokus und Getuschel entbrennt unter den Versammelten. Dann erhebt der Ergraute seine Stimme:
"Die Anhörung ist damit beendet, der Rat wird darüber diskutieren, abstimmen und seine Entscheidung dann mitteilen."
Zyhna greift durch Renard durch, dann verliert sie die Orientierung. Dunkelheit, grau wabernde Dunkelheit umgibt sie. Weder oben noch unten sind ihr so recht klar, hilflos versucht sie den Boden unter ihren Füßen zu fassen. Noch immer kullern dicke Tränen über ihre Wangen. Stundenlang liegt sie laut schluchzend, hilflos dort, bis vor lauter Erschöpfung die Dunkelheit noch etwas dunkler wird.
"Nach gewissenhaftem Abwägen ist der Rat zu dem Schluss gekommen, dass die aktuelle Situation für Wangalen so nicht tragbar ist. Jede helfende Hand soll willkommen sein, wo sich Wangalen schon mit Wangalen zerschlagen. Damit geben wir dem Antrag des Bittstellers unter zwei Bedingungen statt."
Die betagte Dame hatte sich soeben erhoben und setzte nun, nach einem Nicken des Leutnants, die Erklärung fort:
"Erstens: Die Kooperation wird nach den aktuellen Geschehnissen noch einmal in Ruhe neu verhandelt. Zweitens: Die Wache soll den Zustand im Hafen in den Griff bekommen und Wangalen so in einen kampfbereiten Zustand versetzen."
Als sie sich gerade setzen will, fällt ihr der Ergraute ins Wort:
"Zudem dankt die Ratsversammlung der Stadtgarde Eisentrutz für dieses selbstlose Angebot und diesen Akt der Freundschaft."
Er funkelt kurz zur Dame, nickt dann den Bittstellern zu. Während Thoril kaum merklich die Stirn runzelt, antwortet Kerzos bereits:
"Ich im Gegenzug danke für das Vertrauen. Mit den Bedingungen erkläre ich mich einverstanden. Welches Vorgehen würde der Rat in Bezug auf die Aufstände bevorzugen?"
"Wangalen sollten andere Wangalen nicht erschlagen, wir sind Brüder. Doch offenbar tragen die Piraten einen großen Teil zu der Situation bei - mit ihnen müsst ihr nicht zimperlich umgehen. Wir hörten, dass sich im Hafen drei Lager gebildet haben. Sprecht mit ihnen - sollten sie nicht kooperieren, tut was ihr und Hauptmann Grobschläger für angemessen erachtet. Die Lage am Hafen ist eure oberste Priorität, die Lage an der Mauer ist Sache der Dûn. Ist dies für euch akzeptabel?"
Throril wirft Kerzos einen kurzen Seitenblick zu, dieser und die Gardistin nicken zur Versammlung.
"So soll es sein."
"Dann erkläre ich die Anhörung für beendet, der Entschluss und alle Bedingungen wurden akzeptiert. Ich danke allen für die Zeit, mögen die Götter uns in diesen dunklen Stunden beistehen."
Sa 12 Sep, 2009 15:44
Sa 12 Sep, 2009 17:11
Mo 14 Sep, 2009 22:59
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In Liebe,
Rhys
Do 17 Sep, 2009 15:01
Sa 19 Sep, 2009 00:39
So 20 Sep, 2009 01:22
Mi 23 Jun, 2010 00:40
Mi 23 Jun, 2010 00:40
Mi 30 Jun, 2010 23:29