"Feuer! Feuer!" , hallt es durch die nächtliche Stille der Stadt. Bald darauf rennen Feuerwächter umher, mit Kübeln voll Wasser, eine Schlange zum Brunnen hat sich auch schon gebildet. Am Himmel kann man eine große, schwarze, Rauchfahne ausmachen. Wer dieser Fahne folgt, kann früher oder später erkennen, dass das Waisenhaus in Brand steht. Davor steht eine große Menschenmenge, teils Gaffer, teils helfende Leute die das Feuer bekämpfen.
Das scharfe Auge kann 2 Männer erkennen, die eine sehr junge Frau festhalten, sie will offensichtlich in das lichterloh brennende Gebäude stürmen. Um sie herum stehen ein paar wenige Kinder, die sich an der Frau festhalten und weinen. Diese bricht in diesem Moment zusammen und Tränen laufen über das verrußte Gesicht, sie schluchzt heftig und blickt starr in das Feuer.
"Die Kinder... Bei allen Göttern, die Kinder..." Sie flüstert, schüttelt ungläubig den Kopf und schluchzt wieder hingebungsvoll. Ein Kind zupft an ihrer Kleidung.
"Jana, was solln wir jetz machen? Wo ist Reynald? Und Hanna?" Priscilla Lhajana de Leauxlerc schüttelt nur weiter den Kopf und das Kind beginnt zu weinen...
Am nächsten Tag steht das völlig abgebrannte Waisenhaus wie ein schwarzes, verrußtes Monument der Trauer. Lhajana kniet noch immer davor, fassungslos, wie die Götter so etwas zu lassen können.
"Die Kinder...", formt sie mit den Lippen, denn ihre Stimme hat sie vor lauter Schluchzen und Hilferufen verloren. Was Lhajana vor Trauer um die Kinder entgeht, ist, dass die letzten Reste der kläglich gewordenen Spenden nun Asche sind. Jedes teure Tuch ist verbrannt, Bücher zu Staub geworden...