Mi 13 Mai, 2015 21:09
Do 14 Mai, 2015 09:19
Do 14 Mai, 2015 13:39
Fr 15 Mai, 2015 11:38
Fr 15 Mai, 2015 18:30
<p>Ihr fragt Euch vielleicht, weshalb ich mich so gerne mit Euch unterhalte? Nun, ich mag euch Abenteurer, die ihr aus aller Herren Länder hierher reist. Es amüsiert mich, mit welchem Stolz ihr doch von euren Fähigkeiten und eurem Wissen erzählt. Nein, nicht versteht mich falsch. Ich meine das nicht böse! Aber ihr müsst einer alten Frau wie mir zugestehen, dass sie auch mal über euch junge Recken schmunzelt. So geben die meisten von euch viel auf ihre Sinnensschärfe und behaupten, nicht eine Falle und nicht ein Goldstück entgingen ihrem geschulten Blick. Und gleichzeitig laufen sie durch das Gebirge, als würde jeder Berg und jeder Fels gleich aussehen. Noch nicht einmal den Löwen des Naha Go bemerken sie!</p>
<p>Hihi…Ihr blickt gerade so, als hättet ihr den Löwen selbst bislang noch nicht bemerkt. Habe ich Recht? Nun gut, dann lasst mich von ihm erzählen….</p>
<p>Einst versagte ein Teil des Stammes der Go Hiram dem Gott Naha Go, Gott des Todes und der Wiedergeburt, die Gefolgschaft. <q>Naha Go, du Bringer des Todes!</q>, riefen sie, <q>Weshalb nur bringst du solch ein Unheil über uns? Du entreißt uns die Kinder, die einst für uns sorgen sollen. Unsere tapfersten Kriegern lässt du fallen, wenn wir ihre Kampfkraft am bittersten brauchen. Und du nimmst uns die Alten, auf deren Wissen wir doch so angewiesen sind. Sprich, weshalb nur sollen wir dir danken und dich ehren?/q>.
<p>Als die aus Schmerz und Verzweiflung geborenen Frevelungen ohne Auswirkung verhallten, stimmten immer mehr Go Hiram in die Ketzerei ein. Doch dann bemerkten sie eines Abends einen Löwen, der auf einem Felsvorsprung gefangen war. Schwer verletzt lag er dort und brüllte seine Schmerzen in die hereinbrechende Nacht. Am nächsten Morgen waren seine klagenden Schreie noch immer nicht verklungen und auch in der folgenden Nacht wurden die Charukin von den qualvollen Lauten wach gehalten. Als der Löwe auch am dritten Tage noch keine Erlösung von seinen Schmerzen im Tod gefunden hatte, machte sich eine Gruppe von jungen Charukin auf den Weg um ihn von seinem Leiden zu befreien. Denn immerhin ist der Löwe dass Sattester der Go Hiram. Doch die Krieger vermochten es nicht, den Felsvorsprung zu erreichen. Alles was sie entdeckten war, dass der Löwe allmählich eins wurde mit dem Stein um ihn herum.</p>
<p>Doch es sollte noch ganze sieben Wochen dauern, bis der Fels den Löwen aufgenommen und seine Schmerzensschreie verschluckt hatten. Sieben Wochen, in denen die abtrünnigen Charukin begriffen, dass der Tod auch Erlösung bringen kann und dass es notwendig ist, Abschied nehmen zu lernen. Und noch heute kann man den felsernen Löwen sehen, der fast wie ein Mahnmal über Burtun Kamŭ zu thronen scheint. Ihr solltet einmal nach dieser <b>Sehenswürdigkeit</b> Ausschau halten!</p>
<store name="kuo_loewe_nahago" scope="hero" showe="none">ja</store>
Sa 16 Mai, 2015 17:49
„Ilumon war ein erfolgreicher und stolzer Krieger. Auf einem zwei Finger breiten und sehr langem Lederband, welches er als Halterung für seine Waffen nutzte, war ein dekoratives Zickzackmuster eingebrannt, welches jedoch nur zwei Drittel des Bandes zierte. Nach jedem Kampf setzte er sich ans Feuer, sprach ein langes Dankesgebet zu Ra'Thorr und brannte dann die neuen Zacken ins Band, für jeden getöteten Feind eine.
Als er eines frühen Abends nach einem Gefecht mit einem Sawajiddenstamm, der ihnen reiche Beute und ihm die Aufgabe fünf neue Zacken in sein Band zu brennen, beschert hatte, am Feuer in der Savanne saß und sein Gebet zu Ra'Thorr absolvierte, störte ein Skarabäus seine Andacht. Der Käfer rollte seine Kugel bedächtig und beharrlich direkt vor den Füssen Ilumons und ließ sich nicht darin beirren. Ungeachtet der Tatsache, dass auch seinem Stamm die Käfer als heilige Tiere der Hayassi bekannt waren, tötet er das Tier kurzer Hand, weil es ihn von seinem Gebet zu seinem Gott des Kampfes abhielt und hielt die Tat gar noch für ehrenhaft.
Als Hayassi sah, dass Ilumon eines ihrer Geschöpfe getötet hatte, zürnte sie ihm sehr und beschloß, ihm eine Lektion zu erteilen. So erschien sie in Gestalt einer wunderschönen jungen Frau in der typischen Gewandung einer Hu'sume vor dem Krieger. Obwohl dieser sein Gebet immer noch nicht abgeschlossen hatte, erfreute sich Ilumon an der schönen Gestalt und umschmeichelte sie. Er wunderte sich nicht einmal über ihr plötzliches Erscheinen weitab vom eigenen Stammesgebiet im Reich der Sawajedden.
Hayassi lächelte und ließ es zu, dass der Krieger sie umarmte und küsste. Mitten in der Umarmung jedoch verpasste sie ihm mit einem Fingernagel einen tiefen Kratzer auf der Brust. Sie bückte sich, nahm die kleine Kugel, die der Pillendreher vor seinem Tod so beharrlich hatte weg rollen wollen und rieb sie über die Wunde. Ilumon hielt ihre Hand fest und lachte als er sie fragte, was sie da täte. Da ließ Hayassi ihre Tarnung fallen und baute sich in ihrer wahren Gestalt vor ihm auf. „Du törichter Mann!“ schalt sie ihn. „Ein Skarabäus stört dein Gebet und du tötest ihn dafür? Aber wenn ein schöne Jungfer das Gleiche tut, dann stört es dich nicht? Und das nennst du wahren Glauben? Zur Strafe wirst du leiden müssen und ich werde dir erst dann helfen, wenn du wahren Glauben beweist.“ Dann verschwand sie.
Ilumon rieb sich die Augen und dachte erst, er habe geträumt. Aber ein tiefer Kratzer auf seiner Brust zeugte davon, dass er das wirklich erlebt hatte. Der Kratzer entzündete sich und kein Heilkundiger und kein Schamane konnte ihm helfen. Der einst so starke Krieger siechte dahin und wurde schwächer und schwächer. Es verging kein Tag an dem er nicht an den unseligen Abend dachte, wo er so unbedacht den Skarabäus getötet hatte. Er betete weiter täglich zu seinem Kampfgott, aber er sprach unentwegt ebenso Gebete zu Hayassi. Da er den Tod nicht fürchtete flehte er Naha Go um die Gnade an, ihn sterben und dafür einen neuen Skarabäus leben zu lassen.
Da erschien Hayassi erneut vor dem Krieger. „Du hast gelernt. “ sagte sie zu ihm und fuhr mit der Hand über die Wunde auf seiner Brust. Sofort heilte die schwärende Wunde und gesundes Fleisch war zu erblicken. Dann küsste sie den Krieger zart und Ilumon fühlte sich wieder stark und gesund.
So 17 Mai, 2015 18:41
<p><q>Es war mal eine Zeit, so erzählte es mir meine Mutter, als die Charukin noch nicht lange im Gebirge weilten. Sie erkundeten wie ein Haufen Kinder staunend und stolpernd ihr neues Zuhause. Aber viele unbekannten Gefahren lauerten auf sie: Pumas mit und ohne Mähne, heimtückische Felsenaffen und giftige Skorpione, hehehe.</q> Sie zieht eine böse Grimasse und piekst dich in die Schulter, ganz so, als wäre ihr Zeigefinger ein Skorpionstachel. Du wirst das Gefühl nicht los, dass sie diese Geschichte normalerweise nur Kindern erzählt.</p>
<p><q>Viele wurden zur Beute von gefährlichen Tieren, fanden selbst keine Beute oder setzten sich sogar ins Spitzgras, und spiesten sich den Allerwertesten auf. Haha! Es war keine einfache Zeit für meine Vorfahren und die Berge genauso gefährlich wie heute. Da beteten die Charukin laut zu ihren Göttern um Güte, aber sie wurden nicht gehört. Viele weitere Starben, bis sie begannen, die Götter verzweifelt anzusingen - aber unsere vier Götter haben keinen Sinn für Musik, hehe, und die Lieder erreichten nie ihre Ohren.</q></p>
<p><q>In ihrer Verzweiflung wussten die Charukin nicht mehr, wohin. Blutend und geschunden trafen sich meine Vorfahren, und unternahmen einen letzten Versuch. Mit dem eigenen Blut malten sie auf ihre Haut, wie sie sein wollten: fett und fröhlich wie die Kröte, schnell wie ein Pfeil, ausdauernd wie die Lamas, oder</q> sie säufzt ein wenig und deutet auf ihre Stirn: <q>beständig wie der Baum.</q></p>
<p><q>Da geschah es, dass sie endlich gehöhrt wurden: Licarra machte uns weise, auf das wir die Gefahren des Gebirges erkennen würden. Hayassi zeigte uns Heilkräuter, und wie wir das Vieh hüten sollen. Ra'Thorr härtete uns ab für Jagd und Kampf, und Naha Go tröstete uns und geleitete die Toten endlich in sein Reich.</q></p>
<p><q>Warum aber, hehe, konnten die Götter die Zeichen aus Blut lesen?</q>, fragt sie spielerisch und schaut dich mit großen Augen an.</p>
<challenge talent="Okkultismus">
<success>
<p>Die Obsession der Charukin mit Blut ist dir nicht neu, und du weißt auch wo sie herrührt: <q>Weil die Seele eines Menschen in seinem Blut wohnt, und die Seele uns Menschen mit den Göttern verbindet!</q>, sagst du selbstbewusst.</p>
<p>Begeistert klatscht sie in die Hände. <q>Richtig, <if attribute="gender" equals="male" then="kluger Bursche" else="kluges Fräulein"/>!</q></p>
</success>
<failure>
<p>Dass die Charukin vom Blut besessen sind weißt du inzwischen, aber du hast keine Ahnung, wo das herrührt. <q>Weil sie die Rote Farbe mögen?</q>, fragst du halb im Scherz.</p>
<p><q>Natürlich nicht, hohohehe!</q>, schallt sie und haut dir lachend auf den Hinterkopf. <q>Weil das Blut mächtig ist, und die Verbindung Aller zu den Göttern! In ihm wohnt die Seele der Menschen. Darum konnten sie uns hören!</q></p>
</failure>
</challenge>
<p><q>Und so begannen die Charukin, sich Schutzzeichen aus Blut aufzutragen, und als aus dem einen Stamm der Charukin bald viele Stämme wurden, begannen wir darzustellen, wer zu welchen Stamm gehört und was den Stämmen wichtig ist. So haben die Go Hiram - ein stolzer Stamm von harten Kriegern - den Löwen als Schutzzeichen gewählt. Der größte Stamm im Gebirge, die Rayarra, wählten eine fette Forelle, weil sie reich und fruchtbar werden wollten, und es durch Handel mit den Steinfressern wohl auch wurden. Und die dreimal verfluchten Hu'Sume, eine Bande von listigen Räubern, wählten einen Aasfresser und Unglücksbringer, die Krähe, als Zeichen.</q></p>
<p>Die Alte Ezra streckt sich ein wenig. Sie ist wohl müde geworden, aber das Ende der Geschichte ist auch schon nahe: <q>Seitdem ist viel Zeit vergangen. Statt dem eigenen Blut nutzen wir heute die rote Pflanze Henna. Die Götter kennen nun unsere Stämme, darum hören sie unsere Ansinnen auch so. Wir zeichnen uns Hautbilder, damit wir geschützt sind und damit wir erkennen, von welchem Stamm wir kommen.</q></p>
Mi 20 Mai, 2015 22:30
Mi 20 Mai, 2015 22:32