Am zweiten Tag nach dem Kampf – am Abend, es ist bereits dunkel
Anschließend immer noch unter Deck - im Schlafquartier der Mannschaft
Jette, ettliche von der Mannschaft
*Ziemlich verlegen wirkten die Anwesenden, doch Antwort kam keine. Jette verstand die Mannschaft nicht. Himmel, sie musste mal wen fragen, wen nur, vielleicht Thorkar, hm, aber sie war eigentlich für solche Fragen zu neu an Bord, ob der Wundervogel wirklich so streng war mit mitgebrachten Destillen? Sie konnte sich das in Anbetracht von drei, nicht gerade kleinen, vollen Fässern Nordvindr, für die Mannschaft nach dem Kampf, einfach nicht vorstellen.*
„Leuts, denkt bitte mal über Zusammenhalt nach,“ *sagte sie mit etwas Enttäuschung in der Stimme. Nun ja, natürlich würde man nicht das ganze Skuggigebräu für Wundalkohol brauchen, aber die Idee das Zeugs zum Schrubben eines jeden Winkels des Schiffes zu verwenden, um Ungeziefer los zu werden, gefiel Jette immer besser. Allerdings fehlte ihr schlicht der Mut, sowas Poly vorzuschlagen.* „Ich muss morgen im Auftrag Polys, sowieso wegen was andrem noch mit euch einzeln reden.“ *Sie sagte absichtlich nicht worums geht. Frohe Gesichter dürfte das ja nun nicht machen, aber da so überhaupt keine Antwort kam war sie sauer. Als sie die Luke nach oben erreicht hatte, hatte sie allerdings auch bereits ein schlechtes Gewissen, ihr Job war ja nun mal frohe Gesichter zu machen, nicht betretene, auch wenn das vielleicht notwendig war, um längerfristig frohe zu kriegen. Menschen, eigentlich alle Rassen, waren nicht einfach. Jedenfalls hielt sie inne, drehte sich noch einmal um und knurrte,* „na ja, den ganzen Nordvindr wird’s für den Wundalkohol schon nicht brauchen... „ *Dann verließ sie das Mannschaftsquartier.*
Zum zweiten Male in der Kapitänskajüte – etwa eine halbe Stunde nach dem ersten Male
Skaldira, Fiala, Jette, der vom Frosch vergiftete Matrose
*Jette hatte das Tablett für drei Personen geholt und betrat nach kleinem ausbalancieren und anklopfen, die Kapitänskajüte. Da die Elfe schlief, zumindest nahm sie an, dass sie das noch täte, grüßte sie leise und sprach auch leise zu Skaldira, während sie das Tablett abstellte und ihr erklärte, dass es ihr leider nicht gelungen war, eine Destille aufzutreiben, aber dass sie die Gefragten gebeten hätte drüber nachzudenken und morgen nochmal mit ihnen und allen andren drüber spricht. Vielleicht lags ja auch ihr, also Jette, dass man ihr einfach nicht traute, aber wer auf sie, Skaldira zugehen würde. Und das Thema war, frug sie Skaldira, „sag mal, ist Poly mit Destillen und selbst mitgebrachtem Schnaps streng, dass man die gar so heimlich verwahrt und nicht herausrücken will?“
*Dann, als das Gespräch soweit beendet war, deutete sie noch auf das Tablett,* „und das Essen dürfte auch für dich langen, denn wenn du noch nicht zum schlafen gekommen bist, dann vermute ich, auch kaum zum Essen,“ * Der Matrose war aufgestanden, mit etwas Unterstützung und bediente sich fröhlich am Essen, grinsend feststellend,* „Wasser zum trinken, Mädel, dass gibt doch Bauchweh.“ „So frisch wie das ist, nur, wennst dir vorher damit die Zähne spülst,“ *antwortete Jette darauf hin schlagfertig und augenzwinkernd grinsend, in einem Tonfall, dem deutlich anzumerken war, dass es scherzend und neckend gemeint war.
Sie verabschiedete sich alsbald und verließ die Kabine.*
Danach auf Deck
Jette, eventuelle Zuseher
*Als sie die Kabine verlassen hatte und eh gerade auf Deck war, holte sie das Kleiderbündel von Erik, ging sie zur Bordwand um sich zu waschen, wie sies am ersten Abend auf der „Badewanne“ gemacht hatte. Schließlich wollte sie gut riechen, nachher, wenn sie Thorkar begegnete. Sie hatte zumindest gute Gründe anzunehmen, dass sie ihm nachher begegnen würde, wenn sie auch nicht ganz sicher war.
Nachdem das Kopftuch aus dem Bündel gefischt worden war, wurde wiederum das Hemd aufgeknüpft und auf die Art so halb ausgezogen, dass es einen vor Blicken schützenden Rock bildete, um ihren Schamgefühl genüge zu tun, als sie sich wusch, mit dem letzten Rest – nach Orange riechenden - Seife, den sie noch in ihrem Beutelchen am Gürtel hatte.
Damit fertig und wieder gänzlich angezogen, band sie das Tuch, wiederum zum Trocknen an ihr Handgelenk. Dann das Bündle gepackt und das zweite vorbereitete Tablett geholt, um mit beidem zu `ihrer´, wie sie stolz dachte, was an für sich schon ein Wunder war, Kabine damit zu gehen. *
Wenig später in der Kajüte des Moraloffiziers –
etwa eine Stunde nachdem Thorkar und Jette sich geküsst hatten
Thorkar, Jette und eventuelle Zuriecher und Zuhörer
*Jette näherte sich den Kajüten, als sie zu schnuppern anfing. Sie kannte sich nicht sonderlich mit Kräutern aus, schon gar nicht mit welchen die in anderen Gegenden wuchsen, aber dieser Geruch erinnerte sie an entsetzlich bittre Medizin, die sie zum Glück fast nie gebraucht hatte. Trotzdem, der Geruch war nicht schlecht. Seltsames Völkchen, was die mochten. Nordvindr, vergällten Wundalkohol und bittre Medizin.
Die Kabine, die offen war und Licht davor wurde leise und zeilsicher angesteuert, mit einem Gefühl von Schmetterlingen im Bauch und leichter Nervösität.* „Dumme Kuh,“ *wurde sich selbst leise geschallt,* „was bist du nur so nervös.“
Als sie den Raum betrat blieb sie überrascht stehen. Die dringend benötigte Destille.* „Agiros sei Dank. Eine Destille.
Kannst du sie bitte morgen Skaldira leihen. Sie braucht dringend Wundalkohol. Ähm, und komm nicht auf den Gedanken nein zu sagen,“ *wurde Thorkar fröhlich grinsend und die letzten Worte auch irgendwie liebevoll und bittend im Tone, mitgeteilt.*
„Was machst du da eigentlich genau?
Und mal davon abgesehen, dass ich wirklich Heilfroh bin, eine Destille entdeckt zu haben,“ *sie stellte dabei nun das Tablett neben Thorkar ab, legte das Bündel auf die sehr schmale Koje, also für Zweisamkeit etwas ungeeignet, und ließ sich dann hinter Thorkar nieder, sich an ihn anlehnend, ihren Kopf auf seiner Schulter und fuhr dann sehr trocken Tones fort* „habe ich mir bei der Bitte die Kabine herzurichten, nicht gerade vorgestellt, eine hochzerbrechlichen und kostbaren Glasgegenstand auf dem Boden stehen zu haben, obendrein mit offenem Feuer, der auf gar keinen Fall angestoßen werden darf, wenn ich mir eine Liebesnacht mit einem großen Mannsbild wünsche.“ *Nach dem letzten Wort wurde, sozusagen zur kleinen Strafe, leicht in Thorkars Schulter gebissen.* „Eher an Decken auf dem Boden, um dabei weicher zu liegen,“ letzteres wurde von einem leisen Glucksen begleitet.