ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Kalifate, das Kaiserreich Südstern und die südlichen Kolonien

ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Anneli » Di 29 Mai, 2012 11:34

Einige Wochen vorher


Jette Jettsam
saß vor ihrer selbst zusammen geschusterten windschiefen Strandhütte auf einem wackeligen Stuhl vor einen recht stabilen Tisch, letzteres lag wohl daran, dass sie den irgendwo aufgetrieben hatte, und nicht selbst zusammen „gezimmert“, recht abgelegen von der nahen Stadt Goragossa, aber mit dem Vorteil, dass keiner Miete wollte, ihr die Hütte keiner streitig machte, man manchmal nur Mangos, Krabben und Kokosnüsse in der Nähe aufsammeln musste, um eine kostenlose Mahlzeit zu haben, Ruhe und einen Blick aufs Meer.

Der schon reichlich benebelte Blick der jungen dunkelbraunhaarigen Frau, mit den recht kantigen, und etwas harten Gesichtszügen, und dunklen tiefliegenden Augen, wanderte prüfend von der angebrochenen Flasche mit Rum zu dem gemischten Obsthut, überlegend, ob sie zuerst noch einen fingerbreit Rum zu sich nehmen sollte, oder zuerst eine Banane von dem Obsthut pflücken, damit sie was andres in den Magen bekam, außer Rum.

Beides hatte sie auf dem Nachhauseweg vor zwei Stunden erworben. Den Rum zum Trost, denn sie hatte ein Problem, den Obsthut, weil sies witzig fand, dass ein Händler dicke Strohhüte mit Obst und anderem garnierte und so verkaufte, außerdem aß sie gern Obst.

Seufzend griff sie doch wieder zur Flasche und gönnte sich einen großzügigen Schluck. Da hatte man Glück, und dann wars doch ein Missgeschick. Sie war einfach nicht stark und geschickt genug. Beim Straßenkehren hatte sie ein Holzblättchen gefunden, und nun waren alle verrückt danach diesne Holzplättchen. Den Schwächeren, die eins hatten wurde es geklaut. Zwei Tote gabs in letzter Zeit sogar, angeblich... nun ja, wissen tat man nichts, doch geredet wurde, um an ihre Holzplättchen zu kommen. Sie hatte das gefundene inzwischen vergraben, ein ganzes Stück von der Hütte entfernt und gejammert, als sie gefragt wurde, woher das blaue – selbstgeschlagene, aber das verriet sie natürlich nicht – Auge her ist, dass sie ausgeraubt worden war. Sie hoffte damit erst Mal sicher zu sein. Aber auf der Insel war auf eine stille Art die Hölle los. Keiner traute einem mehr übern Weg. Pah, Ehre unter den Piraten, man hält zusammen. Naja, hier gabs einen Orden der zwei Piraten als Sklaven für sich arbeiten ließ. Und keiner half den Burschen. Von wegen Ehre. Und sie selbst galt nicht mal als Piraten. Wenn sie mal unter einem Käpten anheuern konnte, musste sie immer nur schrubben, schrubben, schrubben. Und ihr Anteil an der Beute war ein Witz dann. Da war ja Straßenfegen besser.

Als sie seufzend, den nächsten Schluck Rum ihre Kehle runter rinnen ließ, stutzte sie. Der Hut bewegte sich. Sie hatte wohl zuviel intus. Sah dann aber genauer hin. Moment, ein Papagei. Von den Biestern gabs hier wahrlich genug. Sie verscheuchte das Vieh, was sie fast einen Finger kostete, und während sie dem zornigen Federball eine Kokosnuss nachwarf, die auch am Hut gewesen war, krächzte dieser empört, „kielholen, kielholen“. Irgend so einem Blödsinn wurde den Viechern doch immer beigebracht. Verärgert konzentrierte sie sich wieder auf dem Rum und ihr Problem. Sie brauchte dieses Blättchen hier gar nicht erst versuchen zu verkaufen. Man würde es ihr abnehmen, ohne zu zahlen. Und von der Insel zu verschwinden, sie seufzte schon wieder, und der nächste Schluck. Man würde vermutlich eine Menge Spaß dabei haben sie zu durchsuchen, nebst ihren Gespäck, gleich ob als Passagier oder als Deckschrubberin.

Sie brauchte Hilfe. Ihr Blick glitt ärgerlich zu dem immer noch schimpfend krächzenden Federwisch, und plötzlich fing sie an zu lachen. Ja so ein Wundervogel, das wärs. Wohl das dämlichste Seemannsgarn, was in den Seemannskneipen gesponnen wurde.

Ein grüner Papagei, der einen Säbel führen kann, Maat ist, mutig, Piratenehre hat, und allerlei wunderliche Abenteuer besteht, und höre und stauen, Seemännern sogar hilft. Ja so ein Wundervogel wäre doch mal ne Hilfe. Inzwischen kicherte sie, und ihre Laune war so gut, dass sie dem Unvieh eine Banane zu warf, was ihn immerhin soweit beschäftigte und zufrieden stellte, dass der Papagei das Krächzen aufhörte.

Vier fingerbreit Rum später hielt sie es, immer noch kichernd, für eine gute Idee, dem Wundervogel eine Flaschenpost zu schicken. Immerhin, die Rumflasche würde bald leer sein, und sich dafür eignen. Sie hatte eindeutig zuviel. Naja, aber so was weiß man ja nie selbst.


Schreibzeug war schwankend aus der Hütte geholt und im krakeligen Imperial begonnen,

Werter Papageienmaat... äh, wie war noch der Name? ... Jette suchte sich zu erinnern.. Po..Po..., ach, alle Papageien hießen Polly,

Werter Papageienmaat Polly,

Jette konzentrierte sich, so gut es ging, wie weiter, was formulieren... hm, vielleicht, ja vielleicht war gut,

vielleicht wäre es ja ein neues Abenteuer, einer unerfahrenen Piratin zu ihrem Glück zu verhelfen und sie und ihren Schatz in Sicherheit zu bringen.


Tja, anbieten sollte man auch was. Was mögen Papageien? Sie blickte zu dem Papagei, der ganz zufrieden mit dem Fressen seiner Banane beschäftigt war.. und schrieb...

Zwei Bananenhüte und einen Sonnenblumenhut, mit ganz vielen reifen Kernen, im Sonnenblumenboden.

Und weil sie nicht wusste, ob Seemansgarn-Maatvögel lesen konnten, malte sie noch zwei Bananenhüte und einen Sonnenblumenhut aufs Papier.

Dann fiel ihr noch ein, dass man sie ja finden musste, und sie malte, nun ja, halbwegs erkennbar die Umrisse der Insel Scnab, und bezeichnete die Stadt Goragossa mit einem X.

Da sie das Schreiben bereits aufgehört hatte, und ins Malen übergegangen war, vergas Jette zu unterschreiben. Was vielleicht auch besser war. Auch bemerkte sie nicht, dass man meinen könnte, dass die Obsthüte ihr Schatz sind, nicht die Belohnung dafür. Aber das machte nichts. Denn wenn sie morgen ihren Rausch ausgeschlafen hat, wird sie sich eh nur noch recht vage daran erinnern und das Vage bald vergessen.

Der letzte Schluck Rum aus der Flasche geleert, der Brief hineingestopft, verkorkt, zum Strand gewankt und das ganze, eher kurz, ins Meer geworfen. Trotzdem, wurde die Flaschenpost mit den Gehzeiten in eine Meeresströmung gezogen.


Gegenwart

Eine Flasche schwimmt im Meer, nicht allzu weit von einer Küste entfernt und reflektiert glitzernd das Sonnenlicht. Jedenfalls fiel der „Leckerbissen“ einem Albatros auf, der ihn erbeutet.

Hm, hart ist er ja schon dern Leckerbissen, komisch, ... aber noch bevor der Albatros zu dem Gedanken gekommen ist, dass es vielleicht gar nicht fressbar sei, und getrost fallen gelassen werden kann, tauchte ein Konkurrent auf, der ihm den Leckerbissen Flaschenpost abjagen wollte. Soooo geht das natürlich nicht. Nichts war nun begehrlicher als diese Flasche für beide Albatrosse.

Die beiden riesigen Flugakrobaten, beherrschten über Stunde,n sich jagend und miteinander kämpfend, den Luftraum, weite Strecken legten sie dabei zurück, weit ins Landesinnere, zurück, raus aufs Meer, wieder zur Küste, über Schiffe hinweg, über Flüsse und Dörfer, Städte auf dem Land, sogar kühle Gebirge erreichten sie. Schließlich nach vielen, vielen Stunden, es dämmerte schon, wurde dem ersten Albatros die Flasche zu schwer und sie entgliett seinem Schnabel. Im Sturzflug sauste er hinterher, natürlich so knapp gefolgt von seinem Widersacher, dass sie einander im Sturzflug mit den Schnäbeln behackten, und so stürzten eine Flasche und zwei riesige Albatrosse, die zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, um rechtzeitig zu bremsen... auf etwas zu....


Spoiler:
In Garogasso gibt es leider! keine Obsthüte, noch nicht einmal Obst oder Hüte. Daher entspräche das Angebot von zwei Bananenhüten und einem Sonnenblumenhut, drei Lederhelmen und etwa 24 gewünschten, eher niedrigpreisigen, Lebensmitteln. ^^
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Lindwurm » Di 29 Mai, 2012 12:26

*Poly sitzt im Papageiennest von "Skuggis Badewanne", das einzige Schiff auf den Meeren dessen Lagerraum immer randvoll mit Nordvindr gefüllt ist. Sie entdeckt die treibende Flasche, scharfe Papageienaugen erspähen sofort den Zettel innerhalb, ihre Neugier ist geweckt, während sie jedoch noch überlegt, wen sie für den Ausguck verpflichten kann, bevor sie ihren Posten verlässt, kommt ihr der Zufall zur Hilfe, ein ihr nicht unbekannter, wenngleich ziemlich dämlicher Albatros schnappt sich die Flasche. Sie wird dessen Nest aufsuchen, wenn die aktuelle Kaperfahrt zuende ist. So starrt sie erst mal weiter auf die Wellen...*
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Anneli » Di 29 Mai, 2012 14:45

Nun, reines Wasser wäre weniger schmerzhaft, um darin hineinzustürzen, aber den Vögeln wollte das Glück nicht hold sein. Doch wenigstens war das Glück der Flasche hold, das Glück oder eine kichernde Göttin, wer wusste das schon, als sie auf einem aufgewickelten Seil auftraf, schräg abprallte, mit Schwung einen Matrosen traf, diesen zum Schwanken brachte und dann fast sanft, am Matrosen entlang zu Boden rollte.

Die Flasche war noch intakt. Denn Rumflaschen waren stabil. Es wäre ja eine Katastrophe gewesen, wenn Rumflaschen zerbrachen, und die kostbare Flüssigkeit verschütt ginge.

Die beiden Albatrosse jedoch landeten ungebremst auf den Schiffsplanken, ein Wunder dass sie überlebten, doch fürs erste beide so geschockt und verwirrt, dass sie sich nicht mal rührten, um desorientiert über das Schiff zu schwanken.

Jedenfalls hatte Glück oder kichernde Göttin einen eigenwilligen Humor, denn es landete ausgerechnet auf dem Schiff, das viele, viele Stunden vorher in der Nähe war, als der Albatros die Flaschenpost ergatterte.
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Lindwurm » Di 29 Mai, 2012 19:32

"Jetzt fällt einem schon auf offener See der Himmel auf den Kopf" * hört man den Matrosen fluchen. Er sieht sich um, was ihn da getroffen hat, er entdeckt die beiden Vögel recht schnell, unschlüssig was er mit diesen tun soll... fragt er jemanden der es wissen muss*
*Ein wenig ungehalten, dass sie in Ihrem Schlaf gestört wird schaut sich Poly an Deck um, kurz untersucht sie die beiden Artähnlichen und ordnet an, wie sie zu versorgen sind, dem Befehl wird umgehend Folge geleistet, damit werden sie zweifellos überleben... dann erinnert sich der Papagei an den Vormittag, sie sucht und findet die Flasche, ein gezielter Hieb mit dem Schnabel ist dann doch eindeutig zu viel, selbst für eine Rumflasche. Poly nimmt den Zettel mit in Ihre Kajüte und beginnt zu lesen. Kurz kann man, das anatomisch so unmögliche Grinsen von einem Schnabelende zum anderen huschen sehen. Poly bespricht sich mit dem Kapitän und man einigt sich, dass man im Zielhafen mal schauen wird, ob es wohl einen lukrativen Auftrag gibt, der das Schiff mit Grund nach Goragossa führen könnte.*
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Anneli » Do 31 Mai, 2012 08:12

Irgendwo auf Deck etwas später

Die beiden Albatrosse wurden wirklich gut versorgt. Als sie wieder soweit waren, dass sie ihre Umgebung wahr nahmen, waren sie erstaunlich friedlich miteinander, rückten sogar etwas näher zusammen, denn das Deck eines Schiffes war nicht gerade ihr natürlicher Lebensraum, und ihnen im Grunde fremd, wenn sie auch schon wirklich viele aus der Luft beäugt hatten, aber recht hilflos drauf liegen war was anderes. Denn auf die Füße kommen schafften sie noch nicht, geschweige denn einen Anlauf, der sie in die Lüfte erhob, oder wenigstens über die Reling ins offene Meer. So wurde recht friedlich nach einigen Broken Fisch gepickt, der in einer Schale vor ihnen stand, bevor sie wieder eindösten.

Der Leckerbissen Flasche war vergessen.



Nicht weit weg davon suchte ein Matrose, der Barfuß unterwegs gewesen war, so kletterte es sich einfach besser in den Wanten, leise fluchend alle Glasscherben und Splitter zusammen, um sie über Bord zu werfen, von denen er sich eine eingetreten hatte.



Auf Scnab in Goragossa etwa zur selben Zeit

Jette Jettsam war mal wieder am Straßenfegen. Irgendein Papageienviech hatte Spaß dabei, mit ihrem Besen fangen zu spielen, während sie fegte. Jette war erstaunlich geduldig mit dem Viehzeug. Vielleicht hatte sie ja selbst Spaß dabei. Allerdings fragte sie sich, warum sie immer das Bedürfnis verspürte Obsthüte zu kaufen, wenn sie einen Papageien sah. Klar sie mochte Obst, aber soviel wie sie kaufen wollte, könnte sie selbst bei einer reine Obstdiät nicht futtern. Tz.

Mistrauisch blickte sie an sich herab, ob sie etwa eine Obstdiät nötig hätte.
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Lindwurm » Do 31 Mai, 2012 20:45

#Die Ladung ist gelöscht und einige recht interessante Aufträge stehen zur Wahl, schließlich ist die Mannschaft und das Schiff nicht ganz unbekannt... nur ein einziger Auftrag hingegen führt in die richtige Richtung.. . ein recht fragwürdiger Auftrag, aber was will man in diesen Gewässern auch erwarten?, Nachdem die Albatrosse ausreichend genesen sind um sie an Land zu schaffen, hat Poly eine Sorge weniger... also warum keine Neue besorgen... es gilt einen Piratenjäger zu finden, der sich nicht an die Absprachen hält und vor Goragossa, für einige viel zu erfolgreich, nach Beute sucht. Nun wird also Kurs gesetzt.... nur ist die Frage wie man dieses Individuum wohl am besten auf sich aufmerksam macht...#
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Anneli » Mo 04 Jun, 2012 11:48

Jette saß in einer Kneipe am Hafen und suchte ihre schlechte Laune für sich zu behalten. Gestern Nacht, als sie im Leuchtturm Wache schob, hatte man für eine nette Überraschung gesorgt. Ihre Hütte durchsucht, sogar den Boden darunter umgegraben. Und nicht gerade sorgsam mit ihrer wenigen Habe umgegangen. Reizend, wirklich reizend. Und als sie dann zum fliegenden Grauländer aufbrach am frühen morgen, wo sie auch jetzt verweilte, weil sie nicht in dem Chaos schlafen wollte, sich auch unsicher fühlte, war ein Maat der unangenehmeren Art, von einem Schiff, auf dem sie schon mal Dienst hatte, auf sie zugekommen, und hat ihr ein Angebot als Schiffsjunge gemacht. Da sie sich bis vor ein paar Wochen darum bemüht hatte Heuer auf Schiffen zu bekommen, wäre es zu auffällig gewesen, abzulehnen. Also hatte sie notgedrungen zugesagt. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie irgendwann auf der Fahrt durchsucht würde. Nun ja, vielleicht hatte sie es dann hinter sich und wurde dann in Ruhe gelassen, wenn man nichts bei ihr fand. Allerdings waren da noch die beunruhigenden Nachrichten von aufgebrachten Piratenschiffen. Ein recht gut ausgerüsteter Piratenjäger war offensichtlich in den nahen Gewässern unterwegs. Keine wirklich erfreuliche Aussicht, unter diesem Umständen, auf einen kleineren, wenn auch wendigen Piratenschiff zu dienen.

Sie nippte an ihrem Bananensaft mit Rum, pur wollte sie ihn heute lieber nicht trinken, um einen klaren Kopf zu behalten, während sie unter müden Augenliedern ihre Umgebung beobachtete. Ob sie wen suchen sollte, für ein paar Goldstücke, auf dem Leuchtturm hatte sie immerhin gut verdient, die Hütte wieder her zu richten, oder war das zu auffällig? Jedenfalls würde sie, noch bevor sie zum Strand zurück ging, ihren Lohn auf die Bank bringen. Der – so schien es – konnte man zumindest trauen.
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Lindwurm » Mo 04 Jun, 2012 12:05

#Der Wind meint es gut mit dem kleinen Drachenboot, Skuggis Badewanne, und so ist die Region um Goragossa schon wenige Tage später erreicht.. nun geht es ans suchen... während man die Lagerräume flutet um so deutlich tiefer in der See zu liegen und reiche Beute vorzutäuschen und den einen oder anderen Piraten anzulocken, den man dann freundlich nach Hinweisen befragen könnte...verteilt sich ein großer Teil der Mannschafft und sucht Heuer bei den diversen Schiffen, so nimmt es nicht wunder, dass ein Mitglied der Mannschafft auf dem gleichen Boot wie Jette anheuert...ebenso klar war, wer die Koordination zwischen den Spähtrupps zu übernehmen hat... und so ermöglicht es der Zufall, dass Jette in einer der dunkleren Nächte einen einfachen Matrosen, der hin und wieder erstaunliches Wissen um Wind, Meer und Segel bewiesen hat - zumindest für einen Matrosen - bei einem Gespräch sieht... allerdings scheint er mit sich selbst zu sprechen, denn es ist keiner sonst zu sehen..."Ich tu mein bestes wirklich, aber hier weiß keiner etwas, ich fürchte wir müssen etwas offensiver suchen?" "Gut, Poly sagt Du wirst morgen mittag die Piratenflagge hissen, wenn es sein muss, sprich Dich mit dem Kapitän ab, wir sind ganz in der Nähe, falls er es auf Euch abgesehen hat...*ist eine krächzende Stimme zu hören*#
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Anneli » Mo 04 Jun, 2012 20:34

Jette war mit der "Schwarze Möwe" schon einige Tage unterwegs. Und wie vermutete und erwartet, war sie recht bald nach dem Ablegen, gegen ihren Willen und unter Gelächter vor dem Kapitän, nach kleinen Antamar-Holzplättchen durchsucht worden. Man hatte ihr allerdings dabei sogar einen Rest von Würde gelassen, worüber sie froh und dankbar war.
Was sie allerdings nicht daran hinderte, dem Kapitän und einigen anderen die Pest an den Hals zu wünschen und sich ernsthaft zu fragen, ob das nicht eine ziemlich verquere Einstellung war, Dankbarkeit dafür zu empfinden, dass es nicht zu was weit schlimmeren gekommen war. Jedenfalls hatte es sich rumgesprochen, dass sie nichts hatte. Gaffer hats dabei ja genug gegeben und sie wäre insofern in ihrer Hängematte in einen der unteren Decks sicher gewesen. Trotzdem schlief sie lieber auf Deck, hinter Tauen versteckt, praktischerweise auch gleich Eimer und Bürste zum Morgigen schrubben nahe bei. Zumindest wenn die See ruhig genug war, dass man dabei nicht durchnässte und warm war es hier in der Gegend eh immer, auch Nachts. Die Luft war einfach besser, und weder Schnarchen noch Husten noch Gestank störten einem.

So kam es, dass sie Zeuge eines merkwürdigen Gesprächs wurde. Zuerst nur Hörzeuge, doch als sie sich aufrichtete, sah sie nur eine Person. Einer der neu angeheuerten Matrosen. Hm, wirklich schlau wurde sie nicht daraus, auch als sie drüber nachdachte, und ihre Gedanken recht schnell einige Möglichkeiten erwog, während sie nach ihrem Entermesser griff, nicht dass sie es bis jetzt je gebraucht hätte. Irgendwie hätte es ja mehr Sinn ergeben, wenn die nicht sichtbare Gestalt gesagt hätte, sie würde morgen die Piratenflagge hissen und angreifen und nicht der Matrose hier solle die Piratenflagge hissen und den Kapitän informieren. Überhaupt interessant, dass die Stimme davon ausging, dass der Käptn tat, was der Matrose ... wie hieß er gleich noch... sagte. Hm, vielleicht kannte der den Kapitän, eigentlich wusste der ja recht viel übers Meer. . Dann wärns Piraten, wovon sich einer unter die Mannschaft geschlichen hätte, vielleicht um zur rechten Zeit den Proviant zu vergiften, das Schiff zu beschädigen oder einfach nur Chaos stiften. Aber so...

Außerdem, hm,... hm.... die Stimme klang arg krächzend, wie von einem Papagei. Und Polly würde auch passen, na ja, er sprachs komisch aus, so als obs nur ein L hätte, Poly. Alle Papageien hießen Polly. Und brachte man Papageien nicht gern bei, in der dritten Person zu sprechen? Wie „Polly will Keks“. Sicher, das hier war weit komplizierter. Das würde ihr gerade noch fehlen, sie würde hier „Verräter an Board, Achtung zu Hilfe!“ schreien, und dann brachte ein Matrose seinen heimlich, warum eigentlich heimlich, an Bord gebrachten Papagei schwierige Gespräche bei. Das Gelächter konnte sie sich vorstellen, und sie würde die nächsten fünf Jahre nichts anderes machen dürfen, außer Deck schrubben, Kanonenkugeln! polieren und Gemüse putzen, soweits Gemüse überhaupt gab, egal auf welchen Schiff sie anheuerte, so was sprach sich rum. Nun gut, es klang nach viel verworrener Heimlichkeit, aber nicht, als ob sie das Schiff angreifen wollten. Trotzdem trug sie nun irgendwie Verantwortung, wollte aber auch nicht Ziel beißenden Gelächters werden.

Wortlos fluchte sie, als sie möglichst geräuschlos, es blieb bei geräuscharm, aufstand, und sich ein Gedanke, die hinter den bewussten Gedanken, waberte, der Ansicht war, dass es kein Wunder war, dass sich Seemannsgarn über Papageienpiraten spann, wenn es gegen die Langeweile an Board so beliebt war, Papageien, alles mögliche beizubringen. Und ein Gedanke, der selbst hinter diesem Gedanken, noch viel weiter im Unbewussten war, flüsterte ihr schmunzelnd zu, „vielleicht gibt’s ja wirklich Wundervögel“. Bei aller Unbewusstheit, öffnete sie dieser Gedanke ein klein wenig für die Möglichkeit des Unmöglichen, selbst im nüchternen Zustand, denn außer Dünnbier, hatte sie die letzten Tage nichts getrunken.

Als sie stand rief sie halblaut, das Entermesser in der einen Hand, einen Holzeimer, als Abwehrmittel, Schild sozusagen in der anderen, „erklär, was hier vorgeht! Und dein Partner bei dem seltsamen Gespräch soll sich zeigen. Ohne Nahe zu kommen! Du auch nicht!

Und eure Hände will ich dabei deutlich leer sehen. Oder ich schrei das Schiff zusammen, dass Verräter an Board sind, bei der kleinsten falschen Bewegung!“
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Lindwurm » Mo 04 Jun, 2012 21:06

*Der Matrose dreht sich zögerlich um* "Kein Grund für Gewalt."
*Poly hüpft auf die Schultern des Matrosen und kräht* "Poly will einen Früchtehut!"
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Beitragvon Anneli » Mo 04 Jun, 2012 22:12

Spoiler:
Grüssi und schönen Abend, ^^

ich nehme an Poly ist rotblau, wie auf dem Avatar, oder?

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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Lindwurm » Mo 04 Jun, 2012 22:13

Spoiler:
So ist es ja... und das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern - trotz anderslautender Gerüchte. *grinst*
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Lindwurm » Mo 04 Jun, 2012 22:18

"Ach Du bist das?" *meint der Matrose mit einem Grinsen im Gesicht* Na wenn das kein Zufall ist."
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Anneli » Mo 04 Jun, 2012 22:47

Spoiler:
Ach verdammt. Ich dachte ich hab dir eine PN geschickt. Statt dessen...

und man kanns nicht mal mehr editieren.
Hülfe, kann bitte ein Admin den völlig unpassenden Post
Grüssi und schönen Abend, ^^

ich nehme an Poly ist rotblau, wie auf dem Avatar, oder?

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drei Postings weiter oben und von mir löschen, oder wenigstens in nen Spoiler setzen.

Args... man sollte hundemüde die Finger vom Computer lassen. :oops:
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Re: ein Problem und zuviel Rum gleich Flaschenpost

Beitragvon Anneli » Mo 04 Jun, 2012 23:10

Etwas verwirrt starrte Jette den Papagei an. Irgendwas pochte an ihr Bewusstsein, als der Vogel von nem Früchtehut sprach, als ein anderer Teil ihres Gehirns nüchtern meldete, in so einfachen Sätzen sprechen Papageien, nur ein gewöhnlicher Vogel. Doch dass irgendwas veranlasste Jette zumindest die beiden Hände etwas zu senken, und verwirrt.. „äh, Bananen“ zu fragen, während die Augen vermeldeten: Papagei blaurot. Schlussfolgerung, nicht grün, kein Wundervogelmaat. Das Pochen gab auf.

Jette schüttelte hastig ihren Kopf, um diesen frei zu bekommen, als der Matrose auch schon recht ja, wie, als ob sie gute Bekannte wären, sagte „sie sei es“. „Hey, ich bin NICHT harmlos!“, dachte Jette. Außerdem, wo war sein Kumpan? Der konnte jeden Augenblick angreifen. Das Gespräch, weil sie keinen zweiten, nun ja keinen Zwerg, Elfen, Halbling, Menschen oder was auch sonst immer für ne sprechende intelligente, nun gut, mehr oder minder intelligente, Person aus welcher Rassen auch immer sah, wirkte immer verdächtiger auf sie und empört rief sie, "wo ist dein Kumpan? Wieso redet ihr davon, dass das Schiff angegriffen wird?"

Während dessen, wich sie nervös zwei Schritte zurück, um mehr Zeit zu Schreien und zur Verteidigung zu haben, wenn sie angegriffen würde. Nur, hinter ihr lag ein weiteres Tau, und sie stolperte und verlor das Gleichgewicht. Darob so überrascht, dass sie für einen Augenblick vergaß, dass spätestens jetzt ein guter Grund um Hilfe zu schreien wäre, zumindest wenn man bedenkt, dass der eine Matrose wohl ein Verräter war und sein Kumpan sie gerade zu Fall brachte, auch wenn ihr Kopf noch damit beschäftigt war, eine Erklärung zu finden, wie der so schnell hinter sie und an ihre Füße geraten war.
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