Do 26 Dez, 2013 00:38
Als das Gold-Lied entstand.
Es war einmal eine Gruppe von Zwergen. Halbstarke Burschen und Mädchen, die durch die Gassen zogen und anständige Bürger belästigten. Ständig waren sie betrunken und kein Humpen Bier war vor ihren durstigen Kehlen sicher. So mancher Wirt verlor gar sein halbes Hab und Gut, wenn die berüchtigten Zwerge bei ihm einkehrten, das Getränkelager plünderten und in ihrem Rausch die Einrichtung zertrümmerten.
Eines Tages randalierten die wilden Zwerge wieder einmal in einer Herberge. Verzweifelt versuchte der Wirt sie zum Gehen zu bewegen, doch vergebens. Längst hatten alle Gäste das Weite gesucht. Nur ein einziger Gast, ein alter Magier mit spitzem Hut und langem Bart, hatte noch nichts von dem Tumult mitbekommen. Er hatte ein Zimmer im ersten Stock, wo er seinen Studien nachging und nichts von dem Gelage im Schankraum bemerkte.
Doch dann begannen die Zwerge, angetrunken wie sie waren, frevelhafte Lieder zu singen. Grauenvoll war ihr lautes Gejohle, lästerlich die Texte, die sie durch die Gaststube grölten. Als der Magier durch den Gesang in seiner Arbeit gestört wurde, lief sein Gesicht vor Wut ganz rot an. Verärgert packte er seinen Magierstab, eilte hinab in den Schankraum und verfluchte die lästerlichen Zwerge. Für immer wollte er ihnen ihre Worte rauben, damit sie nicht mehr so fürchterlich singen konnten. Doch scheinbar hatte der Gesang den Magier in seiner Konzentration gestört. Alle Worte raubte er den Zwergen, doch ein einziges, blieb in ihrem Gedächtnis: Gold.
Es heißt, die wilden Zwerge würden bis heute durch die Lande ziehen und ihre schrecklichen Lieder grölen. Doch statt den frevelhaften Worten, können sie seither nur noch „Gold, Gold, Gold“ singen. So manchen Abenteurer sollen sie aber auch damit schon halb in den Wahnsinn getrieben haben.
Do 26 Dez, 2013 00:44
Do 26 Dez, 2013 01:23
Do 26 Dez, 2013 01:26
Iskatoksi hat geschrieben:Ist es statthaft Sagen zu Orten zu schreiben, von denen es im Spieltext heisst, man wisse eigentlich nichts, wie in Xehuan?
Verlassene Xetotenstadt und keiner weiß, warum sie verlassen wurde. Nur ich hätte da schon eine kleine Idee. Aber ich habe zur Zeit einige Sagen aus dem Süden von unseren Vorfahren als Idee. Ich schreib sie die nächsten Tage mal auf.
Do 26 Dez, 2013 16:10
Do 26 Dez, 2013 18:08
Do 26 Dez, 2013 18:29
Do 09 Jan, 2014 12:24
"Götterkrieg im Dschungel
Man kann bei den Dschungelstämen in der Nähe der Stadt Xehuan folgende Geschichte hören:
Vor langer Zeit beschlossen die Xetoka, die sich von den alten Wegen abgewandt hatten, dass es Zeit wäre, ihre Art zu leben weiter auszudehnen. Und so landetet eine Flotte eines Tages an der Küste des Ortes, den wir heute 'Xehuan' nennen. Sie rodeten den Wald, bauten ihre Stadt und achteten den Stamm nicht, der vor ihnen dort war. Als sie dann noch dazu kamen, die Reste des vertriebenen Stammes ihren Götter blutig zu opfern, erzürnte das den Krokodilgott und den Affengott so sehr, dass sie ein Treffen aller Tiergötter der Gegend einberiefen.
Ein Jahr und einen Tag dauerte dieses Treffen, und in dieser Zeit wuchs Xehuan schnell an und die Götter Xetokas erstarkten. Als sich die Tiergötter endlich einig waren, gingen sie sogleich daran, die Xetoka wieder zu vertreiben.
In den folgenden drei Dekaden wechselten sich immer wieder Unglücke und Katastrophen in der Stad oder über der Umgegend ab. Die Menschen litten und die Blutopfer der Xetoka stiegen unermesslich. Doch keine Seite schien die Oberhand zu gewinnen.
Eines Tages aber erschien ein Schamane aus dem Dschungel. Er folgte weder den Tiergöttern noch denen der Xetoka. . Und er betrachte die Situation und sprach einen Fluch über die Gegend und die Stadt. Dann verschwand er wieder im Dschungel und ward nie wieder gesehen. Aber dire Tage nachdem er wieder weg war, brach eine Seuche aus. Drei weitere Tage später gab es kein menschliches Leben mehr im ganzen Gebiet. Es gab allerdings auch keine Leichen. Es waren einah alle verschwunden, die Krank geworden waren. Seid der Zeit wird Xehuan von fast allen Dschungelstämmen gemieden und nur die Kousambè und Julmanc gehen noch ab und zu dort hin. Aber auch sie bleiben nie lang."
Mo 13 Jan, 2014 16:16
Die fünf Zwergengeister und der Tapfere Largarok
Dereinst lebte in einem mächtigen Gebirge ein dicker Zwerg namens Largarok, der die Tugenden aller Ahnen in sich trug. Er war ein Meister der Esse und Rambok hatte ihm eine sichere Hand und einen starken Arm geschenkt. Auch verstand er es vorzüglich, seinen schweren Schmiedehammer zu schwingen – hatte ihn Maamorasch doch neben Kraft auch mit Mut und Verwegenheit gesegnet. Allüberall galt er als äußerst beliebt, wurde zu allerlei Festen eingeladen und verstand es vorzüglich Geschichten zu erzählen mit denen er alle erfreuen konnte – ganz im Sinne Grannithoschs. Und auch die Tugenden Magmarox lagen ihm im Blute, sammelte er doch Geschichten aus aller Welt und schrieb sie in ein großes Buch.
Eines Tages jedoch pochte es an seiner Pforte – und als er öffnete, erschauerte Largarok … Vor ihm standen die fünf Zwergengeister - schaurige Gestalten mit struppigen Bärten in langen Kapuzenmänteln! „Wir kommen um deine Familie mitzunehmen! Ihre Zeit ist gekommen“, intonierten sie und versuchten an ihm vorbei in die Hallen zu drängen. Doch Largarok versperrte ihnen breitbeinig das Portal und sprach: „Ihr kommt an mir nicht vorbei – mit der Kraft unserer Ahnen werde ich meine Familie vor euch schützen!“ Und der erste Zwergengeist versuchte an ihm vorbei zu gelangen, doch Largarok hielt ihn mit der Rechten auf und durch Ramboks Segen verging der Geist. Der Arm jedoch wurde vor Pein zerrissen – und nie wieder würde Largarok schmieden können. Der zweite Geist versuchte auf der anderen Seite hindurch zu schlüpfen, doch mit der linken Hand packte der Zwerg ihn an der Gurgel und durch Maamoraschs Gunst erstarb der Geist. Die Hand jedoch verkrüppelte so stark, dass Largarok nie wieder eine Waffe würde führen können. Der dritte Geist versuchte nun direkt durch den Zwerg hindurch zu schlüpfen, doch in dessen Geist formte sich das Wissen Magmarox zu einer mächtigen Barriere, so dass der Geist zurückgestoßen wurde und verging … Um den Zwerg hingegen wurde es dunkel, alles Wissen war aus seinem Inneren gewichen – und schon startete der vierte Geist den Versuch über ihn hinweg zu springen und in die Halle zu gelangen, wo mittlerweile wimmernd die Familie des Zwerges stand. Largarok jedoch flehte Grannithosch um Beistand an, und mit dessen Hilfe gebot er dem Geist Einhalt und bat ihn, anstelle seiner Familie doch ihn selbst mitzunehmen. Kurz überlegte der Geist und es schien ihm ein guter Handel zu sein, würde sich doch der fünfte Geist noch der Familie annehmen können - und schon wollte er den Zwerg umschlingen um ihn mit sich zu nehmen, als Largarok nach vorne schnellte, den fünften Geist zu Boden drückte und ihn mit seinem ganzen Gewicht erdrückte – vielleicht eine Eingebung Lavaans! Danach war der vierte Geist über ihm und saugte das Leben aus dem Zwerg … An seinen Handel jedoch fühlte sich der Geist gebunden und ließ so die Familie des Largaroks unbehelligt – und so leben noch heute seine stolzen Nachfahren irgendwo in den Bergen und erinnern sich an den Tapferen Largarok!
Di 14 Jan, 2014 20:35
So 19 Jan, 2014 20:19
Der schlafende Jäger
Vor langer Zeit, die Menschen waren noch jung auf der Welt, lebte ein Jäger zufrieden viele Jahre lang allein im Dschungel. Als er spürte, wie das Alter ihn zu beugen begann sehnte er sich doch wieder nach der Gesellschaft anderer Menschen, wie er sie in seiner Jugend gekannt hatte. Lange hatte er nichts von seinen Bekannten oder von seiner Familie gehört oder gar gesehen. Doch nun war er so alt, dass er nicht sicher war, es bis zum nächsten Stamm zu schaffen. Dennoch ging er eines frühen Morgens los.
Es wurde Mittag und der alte Jäger war so erschöpft von dem Weg, dass er beschloss eine Weile auszuruhen. Er setzte sich auf einen Stein und war sogleich eingeschlafen. Und dann träume er! Er träumte von großen Städten aus Stein im Dschungel. Er träumte von einem großen Reich, geboren am See Irinaku. Er träume von Kriegern in federnen Rüstungen, stark und stolz! Und er träumte vom Toda Ende des Weges. Da erwachte der Jäger und blickte sich verwundert um.
Vor ihm saß eine Flugechse in güldenes Licht getaucht, und sprach zu ihm: "Das ist das Reich deiner Kinder. Sie werden die alten Pfade verlassen, sie werden groß und mächtig werden im Dschungel. Sie werden die alten Wege verlassen, so wie du, dereinst deinen Stamm verlassen hast. Doch kehrst du nun zu ihm zurück, werden deine Kinder leiden, Generation für Generation. Willst du sie dennoch sehen?"
Der Jäger erschrak, als er das hörte und Xintuecli in der Flugechse erkannte. So überlgte nur kurz. Nein, seinen Nachkommen sollte es gut gehen. So sehr er sich auch nach ihnen sehntem, er durfte sie nicht besuchen. Dies sagte er der Flugechse und diese nickte und erwiderte: "Dann schlafe hier. Deine Kinder werden das eine Volk gründen. Aber wisse, verstecke dich gut. Denn solltest du einmal gefunden werden und dein Körper wird nicht vergehen, solltest du also gefunden werden und zu deinem Volk gebracht werden, ist sein Schicksal besiegelt!" Damit erhob sich die Echse und folg hinfort. Der Jäger aber erschauderte, grub sich eine Tiefe höhle, so wie es ihm seine Kräfte noch erlaubten, verschloss den Eingang gründlich und legte sich schlafen.
Viele Feinde der Xetoka versuchten schon, den schlafenden Jäger zu finden. Aber niemanden ist es bisher gelungen. Und von seinen Kindern glaubt niemand an die Wahrheit in dieser Geschichte, so dass auch sie nicht suchen.
So 19 Jan, 2014 21:00
Der Spinnenstamm
Tief im Dschungel des südlichen Kontinents lebte einmal ein großer Stamm. Es ging ihm gut und er war geachtet von all seinen Nachbarn. Doch mit der Zeit begannen viel im Stamm nach mehr zu hungern. So liessen sich einige mit bösen Geistern ein, die ihnen mehr Macht und eine leuchtende Zukunft versprachen. Lange Zeit bemerkte niemand etwas, aber eines Tages brach eine schreckliche Flut über den Stamm herrein und sein ganzes Dorf wurde zerstört. Nur wenige, unter ihnen der Häuptling Tisala überlebten. Tisala war ein junger Mann und dennoch weise und gut, der den Stamm gerne und mit Energie führte. Doch nun fragte er sich, was die Götter bewogen haben könnte, seinen Stamm so zu strafen.
Er betete lange zu den Tiergöttern, aber diese schickten ihn immer wieder verärgert fort. Was war nur passiert? Doch dann sah er etwas, dass jede Frage beantwortete: Die von seinem Stamm, die ertrunken waren, standen wieder auf. Sie bildeten eine Armee von Zombies, die jeden uns alles angriffen, was sich noch lebend um sie befand. Und dann sah er den Schamanen grinsend auftauchen, ebenfalls untot. "Wir können nicht sterben, wir werden ewig sein und herrschen! Ergibt dich Tisala! Ergib dich, stirb und werde einer von uns!" Tisala wurde von heftiger Wut und Furcht gepackt. Er wusste nicht, ob er kämpfen oder fliehen sollte. Sein Schamane hatte ihn und die Götter also hintergangen! Er war schuld an dem Unglück! Er, der den Göttern hätte dienen sollen, hatte sich abgewandt, so dass die Götter nun auch nicht mehr mit Tisala sprachen! Doch was sollte er, der Häuptling nun tun? Was konnte er tun? Im Moment nichts. So sammelte er die Reste seiner Leute ein und floh in den Wald.
Mehrere Wochen versteckten sie sich dort und taten alles, was ihnen einfiel, die Tiergötter um Verzeihung und Hilfe zu bitten. Doch nichts geschah. Der Zombiestamm hatte inzwischen mehrere Nachbarn angegriffen und mit jedem seiner Opfer wurde er mächtiger. Niemand schien etwas unternehmen zu können.
Eines Tages jedoch tauchte bei Tisala eine große Spinne auf. "Ich bin Krikra, Königin der Spinnen. Was gibst du mir, wenn ich und mein Volk den Zombiestamm vernichten?" "Was möchtest du denn haben?" "Dein Leben und deinen Stamm!" "Was? Niemals! Was ist das für eine Rettung, wenn der Rest meines Stammes dabei stirbt? Mein Leben kannst du bekommen, meinen Stamm nicht." "Schade, viel Glück!" Und die Spinne verschwand wieder im Wald.
Wiederum nach einigen Wochen, der Zombiesatamm war nun so groß, wie nie, kam die Spinne wieder und stellte die gleiche Forderung. Wieder lehnte Tisala ab. Wieder ging die Spinne entäuscht fort. Doch dann wurde Tisala und seine Getreuen von den Zombies entdeckt. Schlann war das Morden und Erheben neuer Zombies im Gange. Jede Gegenwehr schien sinnlos. Da erst, in höchster Not, schrie Tisala: "Krikra, ich bin einverstanden, bitte hilf!"
In diesem Moment erschien Krikra wieder. Und mit ihr eine Woge aus Riesenspinnen. Sogleich stürtzen sie sich auf die Untoten und ein fürchterliches Hauen und Beissen flutete durch den Dschungel. Am Ende des Tages aber, hatten die Spinnen gesiegt. Krikra ging zu Tisala und forderte ihren Preis: "Du wirst mich nähren. Dein Stamm aber wird ab heute der Spinnenstamm sein und mich und die meinen verehren!" Und so geschah es. Sie fraß Tisala, der sich freimütig opferte. Der Stamm ging aber mit den Spinnen und war seither nicht wieder unter den Menschen gesehen worden. Nur das Zeichen Krikras taucht ab und an im Dschungel auf.
Mo 20 Jan, 2014 15:00
Fr 24 Jan, 2014 16:32
Fr 24 Jan, 2014 16:40