So wurden zwei Gruppen gebildet und die Gefährten brachen auf, um den gefundenen Spuren zu folgen und so endlich etwas mehr Licht in die mysteriösen Geschehnisse zu bringen.
Anyancka, Ron und Lumin brachen am frühen Morgen mit dem Schiff in Richtung Festum auf, während Dogrimolsch und Selafina über Land zu ihnen stoßen wollten. Man beschloss, erst einige Tage die Lage in der Stadt zu überwachen und ein paar alte Kontakte diesbezüglich zu konsultieren. Doch trügerisch schien die Stille - die gesamte Reise war ohne Zwischenfälle, keine Spur der Häscher - bis an einem Abend die gemütliche Ruhe jäh ihr Ende fand, als zwei maskierte Söldlinge das Markthotel betraten und die drei lagernden Gefährten für eine leichte Beute hielten. Obgleich ihre Armbrustbolzen blutige Ernte unter den Freunden hielt, wurden die Häscher von Anyancka und Ron gekonnt überwältigt. Man erfuhr so, dass dies nur die unvorsichtige Vorhut gewesen war und weitere Söldlinge auf dem Weg seien, um die scheinbar empfindlich wichtigen Informationen in Festum zu schützen. Die Zeit drängte also und man brach am nächsten Abend angeschlagen, doch durch Selafina und Dogrimolsch verstärkt, zum Tempel auf.
Scheinbar war dies nicht eilig genug: Die Häscher waren vorbereitet und es entbrannte eine wilde Hetzjagd zum Tempel der Mokoscha. Meuchler und Söldner waren zu Fuß und von den Dächern an den Fersen der Helden, die Bolzen regneten förmlich herab. Einzig den hervorragenden Nahkämpfern sowie den begnadeten Fähigkeiten von Selafina mit dem Bogen war es zu verdanken, dass man eilig und nur leicht angeschlagen schließlich den Tempel der Mokoscha erreichte. Der Mokoschatempel von Festum, ein wabenförmiger Holzbau in Form eines Bienenstocks, mit einer Haupttür, Hintertür sowie vier Nebentüren, dient tagsüber als Handelsplatz für die Norbarden und allerlei Händlervolk. Doch zu später Stunde waren die Seitentüren bereits verschlossen und Ron konnte mit Hilfe von Anyancka nur schwerlich die Türe aus stabiler Eiche aufstoßen. Die anwesenden Priester waren irritiert, glaubten an einen Überfall, doch bevor die Lage wirklich geklärt werden konnte, wurden alle Anwesenden durch einen Schrei aus dem Hinterhof aufgeschreckt: Die Immenmutter, höchste Geweihte der Mokoscha, war im Hofe bei den Bienenwaben. Eilig stürmten die Kämpfer auf den Hof und fanden die Immenmutter blutend auf dem Boden liegen, umringt von einigen Häschern. Ein wilder Kampf enbrannte und mit viel Leidenschaft und einer ordentlichen Portion Mut konnten die Angreifer zurückgeschlagen, die Immenmutter in das innere des Tempeles gebracht und die Türen verbarrikadiert werden. Endlich war die Zeit für ein Gespräch mit dem Geweihten gekommen, während Selafina sich um die Immenmutter und die übrigen Gefährten sich um die Sicherheit der Zugänge bemühten.
So konnte man herausfinden, dass tatsächlich eine Verbindung existierte: Während dem Fall von Starpnika, das heutige Norburg (vom Namen her nicht zufällig mit den Norbarden verwand, es wurde von ihnen gegründet), floh ein Großteil der Norbarden und Mokoscha-Ahnänger in das Bornland, doch eine kleine Abordnung brach in Richtung Süden auf, um dort Zuflucht zu suchen. Dort wo Ron in seiner ersten Mission das Schreiben fand, dort soll dieser Orden sich heute aufhalten: Fasar! Weiter solle in Fasar ein Händler zu finden sein, der bornisches Gut feilbietet und vielleicht mit diesen Gestalten in Verbindung stehe. Der Priester schien ob der Motive dieses scheinbar vom rechten Weg abgekommenen Ordens mehr als beunruhigt. Alle Zeichen, auch nach dem Lesen der späteren Übersetzung aus Selem, deuteten darauf hin, dass vermutlich dieser Mokoscha-Orden in Fasar von Anhängern des Namenlosen unterwandert und letztlich korrumpiert wurde.
Die Flucht vor den Häschern gelang dank des göttlichen Willens von Mokoscha unter Gebeten des Geweihten glücklich, da Scharen von Bienen den Rückzug vor den lauernden Angreifern auf den Dächern und in den Gassen deckten. Während Dogrimolsch und Selafina sich über Land flüchteten, nahmen die übrigen Gefährten den Seeweg. Man trennte sich allerdings vorzeitig und Ron machte sich sofort nach Fasar, während Anyancka und Lumin schließlich bei der Hauptgruppe in Selem eintrafen.
In Prem stieß währendessen Konfred von Rubensberg noch zu der Hauptgruppe und fand durch eifriges Schriftstudium in dem Glaubenswerk der Rahja-Kirche ein Ritual, welches wohl eher als die Noioniten Fendal zu heilen vermochte. Überraschend brach Freyja frühzeitig mit Bjarni, Thorwulf und Amuri in Richtung Selem auf - sie wollte keinem eine Bürde sein und selbst bei der Rettung ihres Sohnes helfen. Später folgte auch die Hauptgruppe um Fendal, Bradrugh, Konfred, Joach und Lucien nach Selem, wo Konfred schließlich alle benötigten Informationen vereinigte und so Fendal in einem rahjagefälligen Ritual von seiner Besessenheit befreien konnte - vermutet man. Denn dieser schien von den Ereignissen so überwältigt, verwirrt oder vielleicht verunsichert, dass er daraufhin überstürzt mit Rüstung und Waffen abreiste.
Als nächstes galt es, einen Übersetzer für das mysteriöse Dokument aus Fasar zu finden und man wurde schließlich bei einem merkwürdigen Echsenmann fündig. Dieser übersetzte im Tausch gegen Bradrughs verrosteten Säbel das Dokument - was den Helden einige Rätsel aufgab:
Heute am 8. Tag des 54 Monats im Schlinger des 2. Ehhn im 4. Tsiina, wenige Tage nach dem Zorn der Götter ist mir in einem intensiven Gebet in den alten Königsgärten eine Offenbarung zu Teil geworden.
Ich sah ein großes Fest an einem Tag im 16 Monat der Flugechse. Da fand ein Kampf zu Ehren der H'Ranga Ch'Ronch'Ra statt. Doch mitten im Kampf war da ein KNAbe, ER saß im Schoße SEIner Mutter, SEIn Schatten war der der Sultansechse, SEIn Geist war beseelt von Krr'Thon'Chh. ER verfolgte den Kampf mit wachem Blick. Das Blut der Kämpfenden weihte SEIn Gesicht und ER fand großen Gefallen daran. Da erschrak SEIne Mutter und setzte an IHN zu reinigen. Doch das Blut der Kämpfenden ging in IHN über und ER zog seine Kraft daraus.
Dann verschwand die Szene und der Nebel enthüllte mir den KNAben als MANn. Stark war ER und SEIn Geist und Wille war groß. ER scharte die Zerstrittenen um SICh und einte sie. ER führte sie an und sie kämpften siegreich in einer neun Monde währenden Schlacht. ER schlug den Diener dessen ohne Namen und ER versperrte dem ohne Namen den Weg durch die Sphäre.
Dann verschwand das Bild wieder.
Wieder fand ich mich bei dem Feste mit dem KINde. SEIne Mutter lag da, tot, und ER war umgeben von Männern, Männern in Kutten. Deren Gesichter waren verborgen, so wie auch ihre Seelen mir verborgen blieben. Sie zogen lange blanke dreizehnfach gezackte Klingen und erstachen den KNAben und ER war tot.
Und wieder entschwand das Bild und ich fand die Mutter mit ihrem Mann.
Ich sah SEIne Mutter und neben ihr stand die H'Ranga Zssahh. Die H'Ranga gab der Mutter ein Geschenk, es war der Same des KNAben. Und die H'Ranga verschwand. Die Mutter spürte die Gegenwart dessen der kommen würde und war froh. Da erschien der blutrünstige Zerschmetterer, er entlieh sich den Samen von der Mutter und fügt ihm seinen Segen hinzu. Dann verschwand auch er.
Bjarni schien also tatsächlich Teil einer großen Prophezeiung zu sein - oder zumindest schienen das diese Häscher so intensiv zu glauben, dass sie ihn tot sehen wollten. Da die Datumsangaben jedoch verwirrten beschloss man, in der berühmten Silem-Horas Bibliothek nach Informationen zur Kalendarien und alten Zeitrechnungen zu suchen. Die Gefährten konnten ihren Augen kaum trauen: Bücher über Bücher, höher und tiefer gestapelt als das Auge zu sehen vermag - doch alles in einem grauenvollen Zustand: Ein Friedhof für Bücher, könnte man meinen. Der Gestank war stellenweise unerträglich, manche Bereiche der Bibliothek unpassierbar und ein Großteil der Bücher wohl unleserlich oder unvollständig. Nach langem Suchen stieß Lucien auf eine Türe, hinter der man einen Schreibtisch, darin einen Schlüssel, und später eine Truhe fand. Der Schlüssel passte in eine der Kellertüren und die Gefährten betraten eine tiefere Ebene der legendären Bibliothek. Dort fand Freyja nicht nur ein Buch über Kalendarien, Lucien erblickte in einer Schachtel ein zweites Pergamentstück, welches lückenlos an das bisherige aus Fasar anschloss. Zufrieden mit diesen Funden verließ man die unheimlichen Gänge um das Buch und den zweiten Pergamentteil weiter zu Untersuchen.
Die Truppe beratschlagte einige Tage und versuchte, abermals den Kontakt zu dem Echsenmann für eine Übersetzung herzustellen - vergeblich. Als ein paar Tage später dann Anyancka und Lumin dazustießen, brachte man sich gegenseitig auf den neuesten Stand und Bradrugh beschloss, sofort der Spur nach Fasar zu folgen umd dort Vorbereitungen zu treffen. Immerhin vermutete man, dass mit dem "Kampf zu Ehren der H'Ranga Ch'Ronch'Ra" das Schwertfest gemeint sein könnte, ein Hochfest der Rondra, welches in Fasar besonders groß zelebriert wird. Nach einigen Debatten über die Bedeutung der Übersetzung, einem möglichen prophetischen Charakter und über daraus resultierende Möglichkeiten, Motive und Motivationen des Feindes, wurde beschlossen, so schnell wie möglich einen Übersetzer aufzutreiben um alsbald nach Fasar aufbrechen zu können.
Am darauffolgenden Abend machten sich die Helden wieder in die verwinkelten Gassen der Stadt auf und gelangte schließlich zur Bibliothek. Vielleicht würde man dort ein Buch finden, welches die Übersetzung des Textes ermöglichen könnte. Die Erinnerung der Gefährten, sowohl an den ersten, als auch an den zweiten Besuch liegen hinter dichtem Nebel, fast so, als würde eine spezielle Magie Details und Geheimnisse dieses Ortes verschlingen. Lediglich die Erinnerung an viele Bücher, ohne sich an einen einzigen Titel erinnern zu können, an einen Keller sowie an eine unförmige Gestalt sind geblieben... und eine eifrig erstellte Notiz in der Dokumententasche von Lucien, welche man später in der Taverne fand - die Übersetzung des zweiten Teilstückes:
Wieder wich das Bild aus meinem Geiste und wieder fand ich mich zwischen den Kämpfenden auf dem Fest. Um IHN standen Menschen in Waffen, ihr Blicke gingen nach allen Seiten. Dann sahen sie die Männer in den Kutten und verließen den KNAben, um gegen die in den Kutten zu kämpfen. Und sie verfolgten die in den Kutten und sie schlugen sie nieder wie sie da liefen. Doch sie erkannten zu spät, dass sie den Knaben ins Verderben stürzten. Und als sie zurückkamen war der KNAbe tot.
Und erneut stand ich in der Gruppe der Menschen, die sich um den KNAben scharrten. Und wieder erblickten sie die, die in den Kutten wandelten. Doch sie waren da zu allen Seiten und so trennten sie sich und ließen den KNAben bei der Mutter zurück. Da kam einer zurück. Er war von Mut beseelt, sein Geist war vollendet, er war bereit zu sterben. Und als seine Gefährten denen in den Kutten nachliefen und sie darnieder streckten, verweilte er beim KNAben. Und er sah sie kommen, die auf diesen Moment gewartet hatten. Und sie hatten ihre dreizehnfach gezackten Dolche. Und er hob das KINd während die Dolche in seinen Leib getrieben wurden und mit der anderen Hand kämpfte er gegen die die in den Kutten waren. Und trotz dass sein Blut floß, war das Leben in ihm und er schützte den KNAben. Sein Schwert fegte durch die Kutten und lies sie eine nach der anderen fallen. Als die letzte Kutte zu Boden sank, sank auch der Eine auf die Knie. In seinem Arm war da der KNAbe. Seine Leinentücher waren getränkt vom Blut seines Erretters. Und da entschwand das Licht aus den Augen SEInes Erretters und diser war tot. Doch der KNAbe lebte und sogleich sah ich IHN am Ende der neun Monde währenden Schlacht. Und H'Ranga Krr'Thon'Chh war an SEIner Seite und SEIn Leib war gezeichnet vom Blut SEIner toten Feinde.
Es gab also doch Hoffnung für Bjarni - doch zu welchem Preis?
Eilig brachen die ersten Gefährten nach Fasar auf, während die Hauptgruppe am nächsten Tag erst folgte. In Fasar traf man auf Bradrugh und Ron, sowie später auf alle weiteren Beteiligten, die nach und nach anreisten um Bjarni mit ihrer Waffe zu helfen. Man tauschte sich aus und erfuhr von den ersten Spuren, die Bradrugh und Ron aufdecken konnten. Sowohl die Reise, als auch der Aufenthalt in Fasar verlief bis dahin ohne besondere Vorkommnisse, doch an dem dritten Abend lag etwas in der Luft.
Lucien, Finjar und Lawister warteten und wachten zum Abend in der Taverne, als allen ein ungewöhnlicher Duft in die Nase stieg und Lawister schließlich eine Präsenz spürte: Diese dunkle Aura, schwarze Magie und dieser Gestank nach Verfall war den Helden aus Prem in schrecklicher Erinnerung geblieben, als die Unwesen des Namenlosen des Nachts angriffen. Den Gefährten schnürte sich allmählich die Kehle zu, das Atmen fiel schwer, doch hatte man sich in den vergangenen Wochen eine gewisse Routine angewöhnt, sofern dies bei solchen Begegnungen überhaupt möglich ist. Die Verteidiger blieben bei klarem Verstand und waren kampfbereit. Noch während langsam der unnatürliche schwarze Nebel in den Schankraum kroch, betrat Freyja, wenig später Anyancka und Lumin die Taverne - nur um dann Zeuge eines niederhöllischen Lachens zu werden, welches so keiner Menschenkehle enstammen konnte. Allmählich nahm eine Gestalt im Nebel Form an: Kant Knochenbrecher, ein Unwesen sondersgleichen, von dem Rondrai schon manche Schauergeschichte berichtete, schien sich in diesem Nebel zu manifestieren. Doch Waffenwerk und Fackeln glitten einfach durch ihn hindurch, so dass er unaufhaltsam seine schmutzigen Worte ausspeien konnte: "Ihr habt noch immer nicht verstanden, dass ihr den Zorn der Mokoscha auf euch gezogen habt? In einigen Tagen schon wird es soweit sein und das Blut für die Mokoscha wird fließen. Und unser Mal wird brennen, wo sonst Wein und Met die Wege zieren. Unser Mal wird den Weg freien für die ERRETUNG UNSERER WELT!"
Noch während das Unwesen Grauenvolles ankündigte, betrat Fadiyah al'Jamila sal Nerida Shirinja die Taverne und schaute nicht schlecht, in welche Situation sie hier geraten war. Der Nebel zerstob, keine Gestalt war zu sehen, doch aus der Küche erklang ein namenloses Quiecken: Ratten! Aberhunderte schwarze Ratten strömten einer riesigen schwarzen Welle gleich aus dem Küchenraum in den Schanksaal, inmitten eine übergroße dieser Bestien mit leuchtenden Augen und schartigen Zähnen und Krallen. Es entbrannte ein aussichtsloser Kampf gegen die unzähligen Bestien, die Kämpfer unter den Helden versuchten, sich ihren Weg zu dem übergroßen Monstrum freizukämpfen. Lawister wurde dabei von dem Druck der Ratten einfach überrollt, zog sich schwere Brüche zu, verlor gar das Bewusstsein, konnte jedoch den Weg für Freyja und Lucien ein wenig freiräumen, so dass diese in einem harten Kampf letztlich den niederhöllischen Rattendämon mit Waffengewalt austreiben konnten.
Als die Lage wieder einigermaßen ruhig war wurden die Verletzten versorgt. Insbesondere Lawister und Freyja hatten schwere Wunden hinnehmen müssen, doch die Verteidiger konnten ihren Zustand stabilisieren und so einen weiteren Angriff der namenlosen Horden ohne schwere Verluste abwenden.
In den Tagen darauf folgte manche Diskussion und viele Recken reisten an um Bjarni beizustehen. Heute harren die Helden um Bjarni in Fasar der Nacht des Schwertfestes, an dem sich das Schicksal des kleinen Bjarni entscheiden wird...
(ooc:
Die Geschehnisse werden ihren Höhepunkt am Sonntag, 24. August ab 20 Uhr in Fasar finden.
Unser werter Rondrai wird dafür die Leitung übernehmen und bittet teilnehmende Helden darum, ihm vorher eine Ingame-Nachricht mit den wichtigen Informationen zum Kampfe zu schicken. Details dazu sind dem Profil von Rondrai unter dem Punkt "Herkunft" zu entnehmen.)








