Seltsame Ereignisse in Endourelle

Das Ende einer Posse (3/3)

Beitragvon Phantomas » Sa 19 Nov, 2011 23:12

Ein Page öffnete die Tür und mit schnelle Schritten trat eine verhüllte, zierlich anmutende Gestalt in den Raum ein. So wie sie weitgenug eingetreten war, verließ der Page selbst den Raum und schloss hinter sich die Tür.
Ihr hattet Recht! sagte sie zur Begrüßung und ging mit schnelle Schritt zu dem Tisch herüber, an dessen anderem Ende Seigneur Melphones saß.

Sie ließ auf ihrem Weg von der Tür bis zum Tisch den Blick durch den Raum schweifen. Die Luft war kalt und feucht, und das schwaches Kerzenlicht hüllte den spartanisch eingerichteten Kellerraum in dem sie sich befanden in ein sonderbar romantisch, bedrohlich wirkendes Zwielicht und erwartungsgemäß war er wie immer nicht alleine.

Neben zwei verhüllten Leibwächtern die knapp einen Schritt hinter ihm standen, betrat nun auch ein edel gekleideter Page, mit einem Silbertablett auf dem eine Karaffe und zwei Gläser standen, den Raum. Obwohl der Page ebenfalls eine Maske trug, erkannte sie ihn an Hand seiner Bewegungen wieder und wusste daher genau, dass er der Sprecher Seigneur Melphones, wohl der einzige in diesem Raum der jemals die unverstellte Stimme dieses Finsterling gehört hatte. Seigneur Melphones selbst, dessen maskenhaften Gesichtszüge vom Schattenwurf des gelegentlich flackenden Kerzenscheins im edlen Kapuzenstuhl nur schemenhaft zu erkennen waren, saß regungslos wie eine Marionette da. Am anderen Ende des Tisches angelangt deutete sie zur Begrüßung der Anwesenden ein knappes Kopfnicken an, während der Page das Tablett auf den Tisch stellte und schon mal eines der Gläser füllte, dass er daraufhin dem Seigneuer reichte.



Spoiler:

So wie er das Heilmittel in seinem Besitz hatte, ist er wieder mal Spurlos verschwunden. Doch die Observation des Hospitals war erfolgreich, so dass ich ihn wenig später dort wieder aufspüren konnte. Ebenso auch Don Scaletta und die Halbelfe, die ihn dorthin begleitet haben. fuhr sie nach kurzer Pause fort und schlug dabei die weite Kapuze ihres Umhangs zurück.
Seigneur Melphones, welcher nun mehr regungslos ein halbgefülltes Glas in der rechten Hand hielt, reagierte nicht.

Carnarc? fragte der Page freundlich, mit gedämpfter Stimme und setzte die Karaffe bereits zum einschenken über dem zweiten Glas auf dem Tablett an. Sie schüttelte kaum ersichtlich den Kopf, wo rauf der Page mit leise Stimme entgegnete Wie ihr wünscht. und die Karaffe zurück aufs Tablett stellte. Anschließend begab er sich an die Seite von Seigneur Melphones, wobei er sich ein Stück vorlehnte und in die durch schwaches wispern gebrochene Stille des Stuhles hinein lauschte.
Dann Richtete er sich wieder auf und schaute die Frau kurz prüfend an, ehe er dann mit leicht gehobener Stimme zu sprechen begann. „Sagt, wisst ihr näheres über den Aufenthalt der drei im Hospital?“.
Nein, warum auch? Ich denke wir wissen weshalb sie da waren, und auch warum sich der Junge anschließend auf dem Marktplatz mit einer der Nergariten traf. erwiderte sie knapp. Ihr Blick wich nicht eine Sekunde vom Stuhl ab, wo offenkundig unberührt der Seigneuer in diesem Moment dem Pagen weitere Worte zuflüsterte.
In der Tat, ein unnötiges Risiko. Ihr habt das richtige getan! erwiderte er und machte eine kurze Pause. Sie nickte und entgegnete dem nichts. Seigneur Melphones würde gerne wissen, ob bereits alle Aktivposten Position bezogen haben. fragte er.
Soweit wie ich das sehen konnte, ja. Alles scheint bereit und wartet auf euer Zeichen. erwiderte sie kühl und beobachtete aufmerksam, wie das Glas in der Hand des Seigneuer kurz im Schatten des hohen Stuhls verschwand.
Gut, wir werden es überprüfen. erwiderte der Page.
Ein Moment passierte darauf hin nichts, bis das Glas aus der Dunkelheit des Kapuzenstuhls wieder zurück an seiner ursprünglichen Stelle war. Erst dann lehnte sich der Page erneut ein Stück vor, um den Worten Seigneur Melphones zu lauschen. Dies mal dauerte es einen längeren Moment, bevor der Page sich ihr wieder zuwendete.
So ihr wisst was heute Abend von euch erwartet wird und ihr keine Fragen habt, düft ihr euch, bis eure Dienste benötigt werden, zurück ziehen. Aber seit gewarnt, gebt heute Abend besonders gut acht auf euch, und vor allem haltet euch bedenkt. Alles fügt sich zu unseren Gunsten eilig und so spart nicht an der falschen Stelle mit euren Kräften, doch vermeidet unnötiges Aufsehen und Risiken. erwiderte der Page.

Knapp nickte sie Melphoneo entgegen und wandte sich sogleich ab um nun auch selbst Stellung zu beziehen.



Wenige Minuten später verließ sie das alte Lagerhaus am Hafen und trat hinaus auf die seitlich gelegene Gasse, dessen Dunkelheit mit ihr zu verschmelzen schien. Sie folgte dem Verlauf der Gasse in Süd-Westlicher Richtung, wobei sie einen knappen hohen Pfiff von sich gab, kurz in der Bewegung verharrte um sich dann einer weißen Ratte zu zuwenden die sich aus einem Vorsprung hervor kam und zielsicher auf sie zu lief. Nachdem sie den Nager in ihrer Kutte hatte verschwinden lassen, setzte sie den Weg fort. Ihr Ziel lag nahe dem Abendwind, wo sie bereits erwartet wurde. Der Planung unabdingbar, ein Treffen mit zwei Gefolgsleuten Melphoneo’s, die ihr an diesem Abend zur Unterstützung zugeteilt wurden. Sie konnte nur leicht den Kopf schütteln, angesichts der Tatsache wie simpel der Plan war. Wohl niemand in der Stadt rechnete nach der gestiegen Nacht mit einer derartigen wende der Ereignisse, wie Melphoneo sie bereits vor Monaten ersonnen hatte.

Nicht 'Alles', doch vieles war so eingetroffen wie er es geplant hatte, und seit dem hier Niemand mehr wusste wem er Vertrauen konnte oder welcher Spur man hier am besten als erstes zu folgen hatte, hatten sie hier ein über aus leichtes Spiel gehabt.

Ein Mann kann eine Utopie gleich dem biblischen Paradies ersinnen und in seinem Wahn in ihr Leben. Eine starke Gemeinschaft hingegen kann aus Wahn Wahrheit machen und das Paradies wirklich werden lassen.
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Re: Seltsame Ereignisse in Endourelle

Beitragvon powl » So 20 Nov, 2011 13:21

Auf dem Weg zum Nergastempel begegnete Qadr Colgan, der sie sprechen wollte. Also nahm sie ihn mit zum Nergastempel, wo sich das folgende Gespräch zutrug:

Qadr wartet bis Colgan eingetreten ist und folgt ihm ins Haus. Dann schliesst sie die Tür hinter sich. Eine kleine Halle heisst sie willkommen, von der zwei Säulengänge in entgegengesetze Richtungen führen. Sie führt Cogan den einen Gang entlang, dessen Wände schmucklos weiss gekalkt sind und an denen in regelmässigen Abständen Lampen in Eisenhaken hängen. Nach einer Weile öffnet sie die Tür zu einer Kammer, die ebenso schlicht geweisst ist. Darin befindet sich ein Tisch mit einigen Stühlen und ein Bereich ist mit deinem Vorhang abgetrennt. Durch den nicht ganz geschlossenen Vorhang kann man ein Bett erkennen. Ein Schrank und ein Waschtisch sind die einzigen weiteren Möbel. Über einen der Stühle hängen Satteltaschen, die Qadr bei Seite räumt. "Nimm Platz. Soll ich etwas kommen lassen? Zu trinken? Oder hast Du Hunger?"

Colgan schüttelt den Kopf: "Nein, Danke." und schaut sich neugierig um. "Wirklich prunkvoll ist es hier ja nicht?! Oder sind das nur die Gästezimmer?"

Qadr setzt sich ebenfalls: "La'a, das ist mein Raum. Was hast Du erwartet? Kandellaber, Wandteppiche und goldenen Tischschmuck?"

Colgan zuckt die Schultern und meint: "Irgendwie schon. Aber ich sehe schon, jeder Priester ist anders."

Nergaritin Qadr legt ihre Handschuhe ab und auf den Tisch und schlüft aus dem Waffengurt, den sie über die Stuhllehne hängt. "Es ist nicht klug, sein Herz zu sehr an die Dinge dieser Welt zu hängen. Nichts davon können wir mitnehmen in Nergas Hallen. Es gibt wichtigeres, als die Prunksucht, die unseren Blick nur für die Wahrheit in Nergas Worten trübt. Aber sag, was gibt es?"

Colgan: "Haltet Euch fest - es gibt ein Heilmittel gegen die Lycantropie!" - meint er und wartet auf die Reaktion Qadrs "und das ist kein Hirngespinnst, sondern pure Realität. Eine Dosis des Mittels wäre sogar bereit für den Einsatz und Test."

Qadr schliesst die Augen und es ist ihr anzusehen, dass sie um ihre Beherrschung ringt...

Qadr versucht sich erfolgreich im Talent Selbstbeherrschung +10: FeP* 1

Qadr öffnet die Lieder wieder und sieht Colgan an. Ihre Augen scheinen ihn zu durchdringen, wie smaragdene Dolche. "Glaubst Du an die Götter, Colgan?"

Colgan: "Ja, denn ich bin mir ihrer Macht durchaus bewußt."

Qadr nickt: "Gut, dann bist Du Dir sicher auch im Klaren, dass die Götter wissen was war, was ist und auch was sein wird?"

Colgan nickt verhalten ...

Qadr atmet tief ein und aus, sie überlegt fieberhaft, bevor sie weiter spricht: "Ich darf Dir nicht viel sagen, da Du ein Laie bist. Doch soviel musst Du wissen. Es kann kein Mittel dagegen geben. Das Buch der Toten sind Nergas Worte an uns. Es hat viele Kapitel und ich kenne auch nicht alle, da einige Teile den höchstgeweihten Priestern vorbehalten sind. Doch als Nergaritin kenne ich die Schriften, die vom Unheiligen und Okkulten handeln. Dort steht ganz deutlich, dass es keine Alternative gibt für diese Wesen. Etwas so Grundlegendes hätte Nergas uns niemals vorenthalten. Wie kommst Du überhaupt darauf?"

Colgan: "Nun, ich bin sicherlich nicht der Richtige um die Worte und Eingebungen der Götter zu deuten oder einen entsprechenden Disput zu führen, aber warum soll nicht auch Lhaja die ihren unterstützen und ihnen einen entsprechenden Weg aufzeigen? Doch das beantwortet noch nicht die Frage...es gibt ein Mittel und ich habe es bereits gesehen. Allein eine Probe ob der Wirksamkeit steht noch aus."

Qadr lächelt mit einer Spur Mitleid: "Lhaja ist groß. Sie heilt die Menschen und manchmal tut sie grosse Wunder an ihnen. Aber sie kümmert sich nicht um die Wesen, die dem Unheiligen anheim gefallen sind. Das obliegt Nergas. Und wie Du selbst sagst - die Wirksamkeit des Mittels nicht nicht bewiesen. Sie wird auch nicht bewiesen werden, weil es keines geben kann. Du bist einem Schwindel aufgesessen, soviel ist sicher."

Colgan schüttelt den Kopf und er meint: "Das liesse sich ja heraus finden. Wenn die Wölfe sich das nächste Mal zeigen, würde ich gern in Eurer Nähe bleiben um einen Wolf abzufangen und an diesem das Mittel zu Testen. Wenn es wirkt, wäre ich keinem Schwindel aufgesessen und wenn es nicht wirkt wäre immer noch die Möglichkeit dem Wesen den Garaus zu machen. Ich denke es würden sich auch noch ein paar Helfer finden lassen um das Mittel zu erproben."

Qadr schüttelt den Kopf: "Du verstehst nicht - es kann kein Gegenmittel geben. Was Du vorhast, widerspricht dem Buch der Toten. Jeder Vers, jedes Wort ist eindeutig. Wer diesem Fluch anheim gefallen ist, für den gibt es auf dieser Welt keine Heilung. Mehr als die Hoffnung, dass die Seele überlebt, gibt es nicht! Was immer man Dir da gegeben hat, KANN kein Heilmittel sein. Und wer sagt Dir, dass es die Macht der Wesen nicht noch vergrössern würde? Ich kann das nicht gut heissen. Niemand kann das, denn es verstößt gegen Nergas Gebot. Schlimmer noch - wer diesem Trug folgt, verliert Nergas Schutz und fällt dem Kirchenbann anheim. Sein Körper darf nie in geweihtem Boden ruhen und seine Seele wird den Weg in Nergas Hallen nie finden. Verstehst Du eigentlich, womit Du grade spielst?" Qadrs Stimme bekommt etwas ängstliches, beschwörendes. Sie erscheint offensichtlich sehr besorgt zu sein und das auch um Colgan.

Colgan zuckt die Schultern und er meint: "Ich kenne das Buch der Toten nicht und will auch deren Ruhe nicht stören. Ich denke jedoch eine Heilung einer Krankheit kann nie etwas verkehrtes sein. Und wenn es Heilung geben kann - warum sollte sie dann einem Erkrankten auch von Nergas verwehrt werden? Früher oder später bekommt Nergas eh alle - ausser denen die freiwillig einen anderen Weg wählten - aber die armen Bauern, die den Wölfen oder wem auch immer zu Opfer fielen und keinerlei eigene Schuld oder Wahl bei ihrem Schicksal hatten - ich denke, dass Nergas auch damit leben kann ihre Seelen später als sofort zu bekommen. Oder ist nergas so rast- und ruhelos, dass ständig unschuldige Seelen zugeführt werden müssen?"

Qadr runzelt die Stirn: "Du verstehst es nicht, es ist keine Krankheit. Es ist der Kampf zwischen den Göttern und den Dämonen. Zwischen Gut und Böse. Es ist keine Krankheit und es nicht nicht heilbar. Ein Dämon lässt sich nicht heilen. Und niemand, der dem Bösen schon so weit gehört wie ein Werwolf, lässt sich noch heilen. Manchmal gelingt es die Seelen derer zu retten, die besessen sind und mit grosser Gnade bleiben sie dabei auch am Leben. Aber das gelingt nur, wenn das Unheilige noch keine grosse Macht hat. Wenn allerdings schon eine Transformation geschehen ist, wie bei den Bestien hier, dann ist es zu spät, die unheilige Macht zu gross. Dann gibt es nichts mehr, das man retten könnte. Wenn man diese Wesen nicht vernichtet, macht man alles nur noch schlimmer. Und Du verstehst Nergas nicht, also lästere ihm nicht. Es geht nicht darum dass Nergas nach Seelen hungert. SO IST ES NICHT! Er ist gnädig und wohlwollend, das siehst Du nur nicht. Ohne ihn würden die Seelen ruhelos im Nichts umher irren. Er nimmt sich unserer an, wenn unsere Zeit abgelaufen ist. Und das ist eine grosse Gnade, Colgan. Nergas schenkt uns die Ewigkeit."

Colgan 's Augen bekommen einen glasigen Glanz und am Ende von Qadrs Ausführungen nickt er ernst und meint: "Das ist eine Auslegung. Weder kenne ich das Buch der Toten noch bin ich der Richtige um einen Disput über Götter und Dämonen zu führen - ich glaube nach wie vor, dass auch Lhaja an den Menschen wirkt und sie nicht so einfach verdammt sondern ab und an auch einem Heilung und Linderung verschafft. Ob diese Heilung nun nur durch Kräuter erfolgt oder auch andere Kräfte wirken ist mir eigentlich egal. Ich denke, dass ein Praxistest die Wirksamkeit eines Heilmittels zeigt, zumal anscheinend keine Kosten und Mühen gescheut wurden eine entsprechende Probe hier her zu schaffen. Und auch einige Diener der Staatskirche scheinen an die Heilung zu glauben. Eine Schülerin Barabas forschte an den entsprechenden Formeln und Tinkturen. Obwohl sie sicherlich noch eine Novizin ist, wird sie die Gebote und Grundlagen Iatans und Athos studiert haben. Und diesen beiden wird Nergas doch nicht widersprechen wollen? Vielleicht sind die Götter wie die Menschen hier - immer auf den eigenen Vorteil bedacht und wir merken es nur nicht."

Qadr reagiert leicht unwirsch: "Achte auf Deine Worte und vergehe Dich nicht an den Göttern. Lhaja beschützt die Kranken, wie Iatan und Athos das ihre tun. Und Nergas tut das seine - was bedeutet, dass er uns und unsere Seelen schützt vor dem Unheiligen und den Seelenfressern. Es ist Krieg, Colgan - auch wenn ihr davon meist nichts bemerkt. Was denkst Du, wozu es Nergariten braucht? Denk nach! Warum tragen wir Waffen und keine Heilmittel? Weil nur ein Schwert für diese Wesen die Erlösung bringt. Und was immer die Novizin zu erreichen hoffte, es muss fehlen. Würde es ein Heilmittel geben, wüssten wir davon, weil Nergas es uns offenbart hätte. Und wir würden mit Freude unsere Schwerter gegen Phiolen tauschen. Aber das war nie so, es ist nicht und es wird auch nie so sein. Du kannst gegen einen Dämon nichts tun, ausser seinen Wirt vernichten. Es sei denn, seine Macht ist noch nicht verfestigt und er hatte keine Zeit Wurzeln zu schlagen. Alles andere muss fehlen. Es gibt uns seit Hunderten von Jahren und nie war es je anders. Und du Colgan, Du hast nun ein Heilmittel? Ich bitte Dich, kommt Dir das nicht selbst merkwürdig vor? Woher hast du es überhaupt?"

Colgan: "Woher es stammt spielt erst einmal keine Rolle. Ob es wirksam sein wird dagegen schon. Wenn es einen Werwolf in einen Menschen zurück verwandeln kann, werde ich Lhaja preisen und den vielleicht geheilten oder nicht geheilten nach Möglichkeit in einen Tempel schaffen. Dort sollen die Götter dann selbst entscheiden, ob sie dieses Geschöpf als einer ihrer Diener und Wesen auf Dere annehmen oder aber nicht. Die Wölfe kommen sicherlich nicht umsonst nur bei Nacht hervor und die Kanalisation scheint ihr Rückzugsort und Zugang zur Stadt zugleich zu sein."

Qadr nickt: "Was die Kanäle angeht, da gebe ich Dir recht. In allem anderen gehst Du fehl.
Es spielt sehr wohl eine Rolle, woher es stammt. Bist du noch Herr Deiner Sinne? Du erwartest von mir das Wort Nergas zu mißachten auf eine vage Idee hin, dass es ein Mittel gäbe - entgegen aller Offenbahrungen, nebenbei bemerkt - aber willst mir nicht verraten, woher es stammt? Gäbe es ein Mittel, dann wäre Nergas Wort falsch, dann wäre unser ganzer Glaube basierend nur auf einem Buch und nichts weiter.
Irrig!
Dann würde es Nergas nicht geben und ebenso wenig Lhaia oder einen der anderen Götter. Daher kann kein Heilmittel geben, oder es gibt keine Götter. Darauf läuft es hinaus!
Und das sagst Du mir! Und die Herkunft dieses - was immer es auch sei - sei nicht so wichtig?"
Sie erhebt sich: "Ich befürchte, diese Nacht wird nicht friedlich bleiben und daher würde ich mich gern auf den Kampf vorbereiten. Wenn es sonst nichts mehr zu bereden gibt, dann verschwende meine Zeit nicht länger in dieser Angelegenheit. Denke lieber darüber nach, wie diese Seuche auszumerzen wäre. Ich befürchte, es wird kein Weg daran vorbeiführen, die Kanäle auszuheben. Dafür wäre es sicher sinnvoll möglichst genaue Pläne zu heben. Das wäre ein sinnvoller Einsatz für Dein Engagement in dieser Sache!"

Colgan: "So absolut kann es sicherlich nur eine Anhängerin Nergas sehen - aber gut, ich wollte Euch nur nicht abgehängt wissen um das Wissen der anderen beteiligten Personen. Ich gedenke das Heilmittel zu testen, denn wenn es wirksam ist, ist es eine mächtigere Waffe als das Schwert und Nergas würde dennoch Recht behalten - denn das Mittel würde wahrscheinlich den dämonischen Part der Träger vernichten - Und wenn ich die Worte aus dem Buch, welches Du zitiert hast Recht in Erinnerung behalten habe, spricht Nergas in seinem Buch davon die dämonische Seuche auszumerzen und zu vernichten. Das dies bisher nur mit dem Schwert erfolgt ist schiebe ich auf eine unscharfe Auslegung der wahren Worte Nergas. Aber wie ich bereits sagte, ich bin sicherlich nicht der richtige Ansprechpartner um über das Wissen und Sinnen der Götter zu sprechen, davon verstehe ich nicht genug über diese."

Qadr nickt zustimmend: "Das ist wahr, davon verstehst Du nicht genug! Du versuchst Schriften auszulegen, die Du nicht einmal gelesen hast! Findest Du das nicht ein wenig - anmassend? Dass das Schwert benutzt wurde, dass liegt daran, dass es dazu keine Alternative gibt. In älteren Tagen hätte ein Nergarit Dich getötet, um wenigstens Deine Seele zu retten, Colgan. Du und alle, die ein Heilmittel als real annehmen, versündigen sich, denn sie reden gegen Nergas eigene Worte, uns überliefert im Buch der Toten.
Ich kann Dich also nur warnen: Was macht Dich so sicher, dass man mit diesem Mittel nicht noch Öl ins Feuer giesst? Und ein weiteres Wort der Vorsicht: das mit dem Kirchenbann ist keine leere Drohung. Wer sich an Nergas Wort versündigt, dessen Leib wird Fraß der Tiere und verfault in der Wildnis, denn geweihte Erde wird ihm verwehrt. Niemals wieder wird dem Unglücksseligen die Hilfe der Nergariten zuteil und die Tore der Nergastempel bleiben ihm verschlossen, wie auch die Tore zu Nergas Hallen für seine Seele verschlossen bleiben.
Du bist noch sehr jung und sehr mutig. Das ist gut. Sei nicht dumm und überheblich, das wäre Dein Verderben!"


Colgan erhebt sich und meint: "Dann muss ich halt zu sehen, dass jemand anderes das Mittel ausprobiert und den geheilten oder auch nicht geheilten Iatan und Athos im Tempel der Staatskirche zu führt. Dass heute nicht gleich jeder erschlagen wird, der Hoffnung hegt, spricht für Nergas und die Entwicklung."

Qadr deutet zu Tür: "Niemand hält Dich auf. Testest Du das Mittel, wird der Kirchenbann auf Dich fallen, dagegen könnte ich nicht einmal etwas tun, wenn ich es wollte. Und was die Hoffnung angeht. Wenn Du das Zischen der Klinge hörst, dann hoffe nicht, dass sich die Erde für Dich auftut, sondern duck Dich! Anstatt Hoffnung auf das Unmögliche zu setzen, wäre es klüger und göttergefälliger die Brutstätte der Bestien aufzuspüren und sie auszumerzen. Geh nun!"

Colgan meint: "Daran arbeite ich auch und ich werde die zwei prägnanten Ausgänge der Kanalisation im Auge behalten so gut ich es vermag. Ob das Mittel nun wirkt oder nicht - ob das Verständnis zu den Aussagen aus dem Buch der Toten angepasst werden muss oder nicht - wird sich sicherlich zeigen. Wenn Nergas es will werde ich diese oder die nächste Nacht vielleicht nicht überleben - aber in einem stimme ich nach wie vor zu: Die Sache muss so langsam ein Ende haben. Und dabei sind mir die 500 Gulden mittlerweile fast egal."

Colgan hatte sich längst erhoben und verabschiedet sich mit einer Verbeugung von Qadr und macht sich auf den Weg die Kammer und das Gebäude zu verlassen

Qadr folgt aus dem Raum und klatscht in die Hände. Dann dreht sie sich wieder zu Colgan: "Das Mittel kann nicht wirken. Bestenfalls erreichst Du gar nichts, schlimmer noch riskierst Du, dass es genau das Gegenteil bewirkt. Überlege Dir gut, ob Du an Nergas zweifelst, oder an den Worten der Person, von der Du das Mittel hast. Was ausser einer Aussage hast Du denn? Hat irgend jemand das Mittel untersucht und welcher Natur es ist?
Ich kann Dir nicht vorschreiben, was Du glauben sollst, aber ich beschwöre Dich, das noch einmal sehr genau zu erwägen."
Den Novizen, der auf ihr Händeklatschen herbeikam, weist sie an: "Unser Gast möchte uns verlassen. Geleite ihn auf die Strasse."
Dann wendet sie sich zum Abschied an Colgan: "Nergas möge Dir gnädig sein. Ich weiss, Du hast gute Absichten. Aber ich weiss auch, dass Du auf dem richtigen Weg bist, um das Falsche zu tun. Pass auf Dich auf."

Colgan verneigt sich erneut und folgt dann dem Novizen hinaus

Qadr sieht den Beiden noch nach, bis sie aus der Tür verschwunden sind. Dann geht sie wieder in ihre Kammer und schliesst die Tür hinter sich deutlich zu laut.
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Re: Seltsame Ereignisse in Endourelle

Beitragvon Meliador » Di 29 Nov, 2011 01:49

Rupprecht von Schallersheym, Ritter des Heiligen Königreichs und Praetor des Sacer Ordo Draconis reitet einige Tage später durch das Tor der Stadt Droux, wo er ein Schreiben des Tempels der 9 Götter aus San Aurecciani vorweisen kann, dass ihn ausweist. Ziel seiner Reise ist der hiesige Tempel, wo es offenbar an Gelehrten mangelte, die den Schülern die Glaubenslehren nahebringen konnten. Hier sollte er also mit guten Worten und manchmal auch mit Schelte und gut gemeinten Züchtigungen der Jugend den Weg weisen. Eine Aufgabe, die ihn mit Stolz erfüllte, da man ihm, einem Fremden und noch recht jungen Geweihten derart vertraute. Dabei hatte wohl der Einfluss des Sacer Ordo Draconis nicht wenig Einfluss auf diese Entscheidung gehabt und vielleicht auch die Ereignisse, die sich hier zugetragen hatten und von denen er bislang noch nichts erfahren hatte.
Der Weg zu dem großen Tempel war nicht eben schwer zu finden und da er sich ausgewiesen hatte, wies man ihm den Weg.
Es war bereits Abend. Gerade schien ein Unwetter vom Meere her zu kommen, Gewitterwolken trieben am Himmel und verdunkelten die Stadt zusehends, die meisten Bewohner schienen schon in ihre Häuser geflüchtet zu sein. Die fast leere Strasse erleichterte sein Vorrankommen erheblich.
"Licias gunst hat mich zur rechten Zeit ankommen lassen", dachte er bei sich. "Ein weiteres Unwetter unter freiem Himmel bleibt mir erspart."
In kleinen Gruppen, nie mehr als 4 bis 6 Nachtwächter, bewaffnet mit Hellebarde, Schwert und Schild, so wie abblendbaren Öllaternen, verließen Gardisten ihre Garnison und verteilten sich in der Stadt. Rupprecht wunderte sich ein wenig über so viel Wachsamkeit. Man schien hier besonders viel Wert auf Ordnung und Sicherheit zu legen... Na wenigstens würde er nicht ausgeplündert und wenn Ruhe und Ordnung allezeit gewahrt blieben, wie es diese Trupps versprachen, dann würde auch die Wissenschaft davon profitieren und die Frömmigkeit. Hatte er diese These nicht gerade in seinem Traktat über die Rechtschaffenheit vertreten? Richtig, zitierte er sich selbst..."Da wo keine Weisheit ist, weil die Ehrfurcht vor dem göttlichen Willen fehlt, finden sich meist Gewalttat, Krankheit, Tod und die schändlichsten Blasphemien." und das galt natürlich auch im umgedrehten Sinne, dem Umkehrschluss.... zu Schade, dass die Matriarchin sich noch nicht zu seinem Werk geäußert hatte...möglicherweise hätte er in Nathania die Möglichkeit mit ihr darüber zu sprechen. Solange nicht wichtigere Dinge ihre Aufmerksamkeit erforderten. Doch erst sollte er sich hier um seine Aufgabe kümmern. Und die war nicht immer leicht und oft auch ermüdend, vor allem dann, wenn er es mit den vorlauten Bälgern der gehobeneren Schichten zu tun hatte, bei denen er mit dem Stock sehr sparsam sein, dafür umso öfter mit mahnenden Worten zum Fleiß treiben musste.
Nachdem er den Tempel der 9 Götter erreicht hatte,stieg er mit Hilfe eines herbeigeeilten Burschen vom Pferd und gab noch einige Anweisungen, sein Gepäck, vor allem die Schriftstücke betreffend und schritt dann die Stufen zum Eingang hinan, wo ihn ein Novize in Empfang nahm. Noch ahnte er nichts von den aufregenden Neuigkeiten, die ihn hier erwarteten, doch war er froh ein Dach über dem Kopf zu haben, angesichts des sich anbahnenden Unwetters...
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Eine grobe Zusammenfassung der Ereignisse

Beitragvon Phantomas » So 18 Dez, 2011 16:11

Der Abendwind frischte merklich auf und ein feiner, dichter Vorhang aus Sprühregen legte sich nach und nach über die gesamte Stadt, und deutlich zeichnete sich am Horizont über dem Meer ein Unwetter ab, das die Stadt zur mitternächtlichen Stunde erreichen würde.

Während am Tage nur wenige Wächter auf den Straßen zu sehen waren, schien sich dies nun zu ändern. In kleinen Gruppen verließen, schwerer als üblich gerüstet und bewaffnete Nachtwächter die Garnison und verteilten sich in der Stadt. Allen Orts konnte man auf den Straßen ihre Schritte durch Gassen und über weitläufige Plätze hallen hören.
Nur die wenigsten bemerkten daher, dass es einige der kleineren Gruppe gleich zu Schichtbeginn durch die Hintereingänge in die Tavernen zog. Doch nicht um sich hier dem pflichtvergessenen Müßiggang hinzugeben, sondern um ihren Posten auf den Dächern ausgewählter Gebäude nahe dem Stadtzentrum zu beziehen.



Spoiler:

Ausgangssperre: Die Stadttore sind von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang verschlossen. In dieser Zeit besteht zum Schutz der Bevölkerung durch Übergriffe durch noch immer herumstreunender Wolfsrudel, eine Ausgangsperre. Wer nach Inkrafttreten der Ausgangssperre, ohne Sondererlaubnis von Colonello le Rochelle oder Colonel le Pane aufgegriffen wird hat mit ernsthaften konsequenten zu rechnen. Sicherstellung der Einhaltung der Ausgangssperre obliegt Capitano Miguel de la Torre, von der De la Torre´s Compagnie. Die Strafen sind überaus hart und nehmen nur wenig Rücksicht auf den jeweiligen gesellschaftlichen Stand des entsprechenden Delinquenten. Personen, die gegen die Ausgangssperre verstoßen gefährden nicht nur ihr leben, sondern auch das anderer Personen und handeln somit nicht nur entgegen der Interessen und Bemühungen der städtischen Obrigkeit, sondern auch gegen die des Königs.



Mit Beginn der Ausgangssperre brach Stille über der Stadt herein. Doch dann wurde die Stille schlagartig durch Kampfeslärm zerrissen. Erst war es eine von vielen belanglose Schlägerei in der Taverne Abendwind am Hafen zwischen einigen Trunkenbolden. Es dauerte einen Moment bevor sich eine kleine Gruppe von Nachtwächtern dazu entschloss ihren Posten zu verlassen und sich der Delinquenten anzunehmen.



Spoiler:

An diesem Abend kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen einigen Matrosen im Schankraum der Taverne. Im hier aufgekommenen durcheinander verliert sich die Spur des Schiffsjungen Colgan Winterkalt, der hier zum Abendessen eingekehrt war.

Der Verlauf der Ereignisse im Schankraum, so wie der Verbleib des Schiffsjungen, sind bislang nur den Charakteren Devas De' Vaci, Skeygård und zum Teil Colgan selbst bekannt.



Doch noch bevor sie in der Taverne einkehrten, erweckte etwas vollkommen anderes die Aufmerksamkeit der Nachtwächter. Alarmglocken und Signalhörner erhalten in der Ferne, und aus dem Hôpital de Louis Rarécourt délla Valle dû Pimodan-Varré halte Kampfeslärm auf umliegenden Straßen, der sich nach wenigen Sekunden in den Innenhof des Hôpitals verlagerte. Gefolgt vom sich schnell verbreitenden Gerücht über die Sichtung eines Wolfes in der Niederlassung der VAM. Die Tatsache das die Werkreatur aus dem Krankenzimmer des Collonel le Rochelle hervor trat, nährt die Gerüchte das er selbst dies Wesen war, welches durch die Leibgarde des Marquis vernichtet wurde.



Spoiler:

Der Verlauf der Ereignisse im Hospital sind teilweise den Spielercharakteren Devas De' Vaci, Regar Blutaxt, Ogo Slutje, dem Marquis de Morlay, so wie den beiden Nergaritinnen Qadr el Mina al Mahadi und Schwester Eleaneth Frostfeder bekannt.
Mit Ausnahme von Devas De' Vaci und Regar Blutaxt, ist den beteiligten Charakteren inzwischen auch der zeitweise Verbleib von Collonel le Rochelle bekannt.



Grade als sich alles dem Hôpital zuwenden wollte um den dortigen Kräften zur Hilfe zu eilen, erschütterte ein neuerliches Ereignis die Entschlossenheit aller beteiligten – eine Explosion an Horizot!

Eine drei Schritt weite Stichflamme schlug an der Seite, auf halber Höhe des Festungsberges zur Seite hinweg. Flammen griffen gierig von Berginneren heraus nach Außen, züngelten an der schroffen Felswand entlang und dunkler Rauch stieg auf. Zeitgleich durchfuhr im Bruchteil einer Sekunde eine zerstörerische Stichflamme ein Teil der Kanalisation und richtete weitere Verwüstungen im Erdgeschoss des Burgfrieds und am Strand an. Schnell brach ein weiteres Feuer im Erdgeschoss des Bergfried aus, und ebenso auch in einer höher gelegenen Schreibstube.



Spoiler:

Der Verlauf der Ereignisse im Tempel der Staatskirche die zum Auslösen der Explosion führten, sind gegenwertig nur Devas De' Vaci, Racíel und zum Teil Deoria bekannt.



Angst, Panik, Chaos und Anarchie schlugen einen kurzen Moment allen Orts auf den Straßen um sich. Man hatte sich in der Stadt auf eine ereignisreiche Nacht vorbereitet, doch mit der Art profan Dingen hatte man hier nicht gerechnet. Nachtwächter, Stadtwache, Soldaten und andere Kräfte hatten alle Hand zu tun um wieder Herr der Lage zu werden.
Erst jetzt, in den frühen Morgenstunden war es gelungen, und das auch nur durch den Regen den der Sturm in der Nacht über die Stadt hinweg getrieben hatte, die Feuer am Festungsberg erkalten zu lassen. Ebenso gelang es auch erst in den frühen Morgenstunden das Chaos auf den Straßen zumindest Ansatz wieder zu ordnen. Mit den ersten Sonnenstrahlen die vom Horizont aus auf die Stadt herab strahlten, zweigte sich welch Verwüstung durch die anfänglich in der Nacht aufkommende Panik entstanden war.

Noch bis Mittag waren viele Nachtwächter auf den Straßen unterwegs. In kleinen Gruppen irrten sie, so schien es zumindest, noch immer durch die Stadt und halfen, wo sie helfen konnten. Wo man sie nicht sah, dort konnte man zumindest ihre müden Schritte über Straßen und weitere Plätze, und durch Gassen hallen hören, stehts begleitet von der Geräuschkulisse einer Scharr von Handwerkern und Hafenarbeitern die eifrig Handkarren mit umliegenden Trümmern beluden.



Derweil wie an jedem Morgen, verbreiterten die städtischen Haus- und Hofherolde die aktuellen Neuigkeiten. Allen voran waren sie bemüht die aktuellen Steckbriefe der Deliquenten Ogo Slutje, Oberhaupt der VAM, Beleno Ulweran, Alchimist, und Colgan Winterkalt zu verbreiten, auf die nun jeweils ein Kopfgeld von 500 Gulden ausgesetzt worden war.



Spoiler:

Erhöhte Wachsamkeit: In Folge der Ereignisse dieser Nacht wird die Stadtwache am nächsten Morgen zur erhöhter Wachsamkeit in der gesamten Stadt angehalten. Ihr Sold wird zwecks dessen erhöht, um unter anderem auch mögliche Bestechungsversuche zu unterbinden. Des weiteren werden die Wachen an den Stadttoren verdoppelt und erhalten zudem Unterstützung durch rechtsgelehrte und kampferprobte Dienstlinge des Herzogtums Côte-de-Sud die dem Kommando des Marquis de Morlay unterstehen. Ihre Aufgabe besteht darin nach verdächtigen Personen zu suchen und durch die Stadtwache festsetzen zu lassen. Ebenso werden diese doch recht speziellen Dienstlinge auch nahe jedem bekannten Kanalisationszugängen postiert um möglichen Untergrundaktivitäten der Obrigkeit zu melden.

Als relativ sicher, vor ungewünschten Zuschauern gälten derweil noch die Gassen nahe dem Frachthafen so wie die Hafenspelunke Abendwind, die tieferen Ebenen der Kanalisation und das vor den Stadtmauer gelegene Armenviertel. Allerdings sollte man auch an diesen Orten eine gewisse Vorsicht in all seinen Handlungen walten lassen.



Mit dem Eintreffen der ersten Reisenden an diesem Tag, erreichten auch noch zwei weitere Nachrichten die Stadt, die sich schnell wie ein Lauffeuer verbreiteten. Bereits vor einigen Tagen hatte sich in der Hafenstadt Medinia ein "Attentatsversuch auf die Kaiserin" ereignet. Im Zuge des daraus dort entstehenden Durcheinanders, wurde erst 7.Tage später die "Ermordung der Vicomtesse Moriarty de Moratin" bemerkt, die scheinbar bereits am Tag des Attentats auf die Kaiserin ermordet worden war.



Spoiler:

/ooc: Weitere Informationen über die "Ermordung der Vicomtesse Moriarty de Moratin" finden sich vorerst nur im InGame-Thread zum "Attentat auf die Kaiserin" von @Ascanio.

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Re: Seltsame Ereignisse in Endourelle

Beitragvon weu » So 18 Dez, 2011 20:39

...ein Zwischenstand...
Colgan hatte sich mit dem Heilmittel auf den Weg zu den VAM gemacht, die lt. seiner Informantin ja auch das Mittel herstellen könnten und hergestellt haben. Unterwegs traf er den Don und Lystera und nahm beide mit zu den Heilern. Der Oberste Heiler - Ogo - leugnete nicht, dass es ein Heilmittel gäbe und dass die VAM es auch herstellen könnte. Allerdings seien die Mittel und Zutaten schwer zu beschaffen, weswegen es bisher geheim gehalten wurde .. naja. Colgan lies sich jedenfalls überzeugen das Mittel bei Ogo zu belassen und es untersuchen zu lassen. Ganz nebenbei erfuhr er, wessen Spuren er aus der Kanalisation gefunden hatte...

Danach machte sich Colgan wieder auf den Weg in die Stadt und beschloß die Kanalisation näher zu untersuchen, doch die Ratten duldeten ihn nicht wirklich, so dass er verletzt in seinen Unterschlupf zurück kehrte. Ihn erreichte die Nachricht, dass es noch ein paar neue Details zum Heilmittel gäbe...

Colgan hat sich zum Abendessen mit Veldrin getroffen um noch einige Details über das Heilmittel zu erfahren. Im Abendwind kam es an diesem Abend zu einer Kneipenschlägerei, und im nächsten Moment wurde Colgan von hinten niedergeschlagen. Wer es war, weiß er nicht. Als er wieder zu sich kommt, sind viele Stunden vergangen und das Labor im Tempel der Staatskirche ist/wurde in die Luft gejagt. Colgan wird in der Kanalisation wieder wach und bekommt dort von einem vermummten Mann erklärt, dass er ab heute offiziell Tod ist. Es wird sogar im Laufe des Tages seine Leiche in Trümmern des Labors gefunden, und man wird ihm die Schuld für die Explosion geben – nur gut das Colgan^^ Tod ist! Der Mann erklärt Colgan nicht wer er ist, aber weißt darauf hin das er der Freund eines Freundes ist, der großes Interesse daran hat das Colgan auch weiter den Ereignissen hier auf den Grund geht. Diesmal jedoch, ‘bitte‘ ein wenig vorsichtiger als bisher.

später...
Colgan Winterkalt erwacht gerade im kompletten Dunkel und versucht sich zu erinnern, wo er ist. "Autsch. Was hab ich nur getrunken. Beziehungsweise was war das bloß noch im Getränk? Und wie war das? Der Tempel brennt und ich bin Schuld? Ach neee, es denkt nur jeder ich wars. Mann dieser Mann. Ja, da war noch mehr."
Colgan bewegt sich dann tastend - ja wohin eigentlich. Ist doch finster wie im Bärenarsch. Vorsichtig tastet sich also Colgan seinen Weg immer an der Wand entlang...wandert und wandert ... naja, eher bewegt er sich Schritt für Schritt und hält den Kopf so tief es geht...

Er kommt irgendwann nach draussen. Er erblickt vor sich einige bekannte Felsformationen. Zwar waren die Felsen schwarz gefärbt, doch dies änderte nichts an ihrer Form und Funktion an dieser Stelle – und somit auch nichts daran das Colgan sie schnell erkannte. Er befand sich außerhalb der Stadt, nördlich des Armenviertels unterhalb des Festungsberges. Er sieht sich um und erkennt in einer Fütze nahe dem Eingang ein dunkel schimmernden Teppich aus Algen, der sich im grade zu anbietet um sich damit frisch zu machen...

Colgan will aber keine Pfütze sondern schaut den Möven nach, in welche Richtung diese fliegen beziehungsweise lauscht, woher das Merrauschen denn kommt. Die Algen sind was für die Ratten denkt er verächtlich und macht sich auf den Weg in Richtung Meer, er interessiert sich nicht für die schwarzen Felsen - noch nicht zumindest - sondern entledigt sich der "geborgten" Sachen, nimmt Anlauf und macht einen riesigen Satz ins Meer. Scheißkalt das aber das muss sein.

08.12 20:43 Colgan Winterkalt versucht sich erfolglos im Talent Schwimmen: FeP* -5

Colgan rudert hilflos mit den Armen und macht Kraul- und Strampelbewegungen nach seinem Bauchklatscher, aber er kann nicht verhindern, dass er zu Boden sinkt...hilflos wedelt er mit den Armen und übt Wassertreten...er ist nun definitiv hellwach und strampelt immer mehr mit den Armen. In Gedanken sieht er sich schon auf dem Grund des Meeres liegen und mit den Fischen plaudern. Gesalzenes Fleisch haben die ja sicher gern und nach dem Brand ist er sicherlich auch schon etwas angeknuspert. Seine Kopfschmerzen hat Colgan ganz vergessen und langsam sinkt er unter die Wasseroberfläche, da hilft nun auch kein Strampeln und Toben mehr.

08.12 20:49 Colgan Winterkalt versucht sich erfolgreich im Talent Selbstbeherrschung +7: FeP* 7

Colgan atmet ein letztes Mal tief ein und hört auch mit dem Strampeln auf. Langsam sinkt er nun auch mit dem Kopf unter Wasser und wartet ab...sinkt noch einen ganzen Schritt zum Meeresgrund und setzt mit dem Bauch zuerst auf einem Stein auf. Wie von der Tarantel gestochen zieht Colgan nun die Füße an, bringt sie unter sich und richtet sich mit einem Sprung auf. Prustend und schnaubend durchstößt er die Wasseroberfläche. Colgan hat einen feuerroten Bauch, einen roten Kopf und ist aber ansonsten glücklich wieder Luft holen zu können und macht sich auf den Weg ans rettende Ufer und schaut aber wohlwissend auf dem Grund des Meeres nach spitzen Steinen, Rochen, Seeigeln,....

Colgan erreicht das rettende Ufer, tritt aus dem Wasser und macht sich auf den Weg zu seinen Sachen. Dort angekommen schüttelt er sich noch einmal und zieht die Sachen wieder an. Vom Kopfweh ist nichts mehr zu spüren und auch die Gedanken scheinen klar. Aber, der Bauch zimmert ganz schön.

Colgan fühlt sich immer noch ziemlich mitgenommen und macht sich aber dennoch vorsichtig auf den Weg durch das Armenviertel zu seinem Unterschlupf, dem zweiten der hier am Rande des Armenviertels schon zu Beginn angelegt wurde und seitdem Svetlana verschwunden war nicht mehr benutzt wurde.

Nach etwas Ruhe und Erholung besorgt er sich Zitronen und hellt sein Haar auf. Er schmiert sich etwas Ruß und Dreck hinein auf dass es eher grau wirkt. Die Sachen sind auch schnell bettelfertig gemacht - es werden falsche Flicken aufgesetzt und fachkundig vernäht. Naja ... fachkundig? Die paar Blutstropfen werden einfach breit gewischt. Er besorgt sich einen uralten Käsen und verreibt diesen in den Taschen, Alkohol rundet das Bild ab. Doch auch Schuhe usw. sind bedacht.
Spoiler:
Colgan Winterkalt versucht sich erfolgreich im Talent Verkleiden: FeP* 22

So ausgestattet macht sich Colgan daran zu untersuchen was gestern Nacht alles los war. Im Abendwind ist er recht erfolglos, doch in eine Gasse blickend kann er den Don gut und deutlich erkennen. Colgan macht sich daran, den Don zu verfolgen, als er plötzlich einen Schatten über sich wahr nimmt. Colgan klettert behende über Kisten, Mauervorsprünge und Fensterläden (jaja, der neue Prince of Persia) nach oben aufs Dach. Dort folgt er unter Aufbietung seines gesamten Könnens einem Mann gen Westen - Richtung Hafen. Eine Richtung in der auch der Don unterwegs ist. Doch obwohl der Mann schwere Metallrüstungsteile unter seiner Kleidung trägt ist er zu gut und hängt Colgan immer mehr ab. Colgan bleibt in einer Gasse hinter dem Mann zurück, der schon wieder auf einem Dach ist. Die Bewohner anbettelnd versucht er durch eine Dachluke nach oben zu kommen, doch sein Aufzug verhindert dies wirksam. Er zuckt die Schultern und macht sich direkt auf den Weg zum Don. Versteckt versucht er diesen auf den Schatten aufmerksam zu machen - doch der Don versteht die versteckten Botschaften nicht und gibt Colgan "nur" einen Gulden. Colgan scheint wieder etwas auf der Spur zu sein. Da der Don leider keine Anzeichen zeigt ihn verstanden zu haben, beschliesst Colgan dem Don weiter zu folgen...

Plötzlich wacht weiter entfernt ein Wächter der VAM aus seinem Rausch auf. Den Trubel der Stadt ignorierend, während alle anderen Wachen mit Aufräumarbeiten und Untersuchungen beschäftigt sind, will er sich einen alten Bettler vorknüpfen. Zufall? Colgan jedenfalls flucht innerlich als er merkt, dass der Wächter aus den Reihen der Heiler wieder einmal wirksam die Verfolgung einer Spur verhindert. Hatten die Heiler tatsächlich etwas zu verbergen, dass sie immer die Ermittlungsarbeit behindern mussten? Welche Pläne verfolgte Ogo, wenn er es immer wieder verstand allen anderen Knüppel in die Beine zu werfen? Und Colgan hatte ihm das Heilmittel anvertraut und nun sollte wahrscheinlich ein gedungener Mörder den Don beseitigen, während der Wächter die weiteren Ermittlungen behinderte?

Colgan beschloss doch noch einmal in die Höhle des Löwen zu gehen, liess sich fallen, stellte sich bewußtlos und lies sich von der Wache gen Heilerhospital tragen....Unterwegs kam er wieder zu sich und machte einen auf verwirrten alten Zausel, der sich an nichts erinnert, aber den nahezu genauso scheußlich wie er selbst stinkende Wache zu dem Hospital zu begleiten. Wer so blaß war, wie die Wache und auch noch so stank, konnte nur krank sein...Hoffentlich funktioniert der Trick dann auch bei den Heilern. Ich sehe immerhin deutlich besser aus, ald die Wache. - denkt sich Colgan

Beim Hospital angekommen war sofortiges Umdenken und Einfallsreichtum gefragt - das Hospital wurde von fremden Wachen bewacht, die Colgan zum Glück ziemlich erfolgreich an der Nase herum führen konnte. So erfuhr er, dass anscheinend nun sowohl auf ihn - welche Neuigkeit...- als auch auf Ogo ein Kopfgeld ausgesetzt war. Colgan suchte das Weite und machte sich auf den Weg ins Armenviertel.

Wenn nur diese blöde Wache nicht dazwischen gekommen wäre, wer weiss, was der Typ über den Dächern wollte.

to be continued...
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/ooc Bitte beachten

Beitragvon Phantomas » Do 22 Dez, 2011 18:05

Ich mache Winterferien.
Mehr zu diesem Thema im Spoiler.



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Re: Seltsame Ereignisse in Endourelle

Beitragvon L'étranger » Mi 28 Dez, 2011 23:11

Nur langsam gelangte Colonello le Rochelle, Legat le’Cardinale’s, wieder zu Bewusstsein, unwissend was alles in den letzten Stunden passiert war.

Noch immer vegetierte er in einem seltsamen Geisteszustand vor sich dahin, in dem er sich leicht und losgelöst von allem irdischen fühlte. Es war ein sorgloser Zustand in dem er sich befand, der ihm nicht im geringsten seltsam vorkam.

Im Gegensatz sogar,...
... es wirkte auf ihn so vertraut, dass es ihm fast als vollkommen normal erschien.

Doch als er langsam seine Augen öffnete und sah wie sich alles in den buntesten Farben um ihn herum drehte und sich die unterschiedlichsten Geräusche in seinem Kopf gedämpft widerhallten, begann er sein Zustand doch langsam zu hinterfragen.

Er konnte sich der in ihm nun aufkommenden wirren Frage nicht erwehren konnte,...



>Was ist passiert – Alkohol (?),…Was ist hier los – Drogen (?),… Wo bin ich – Gift (?)<


...und noch während er ihrer Beantwortung nachhing, durchfuhr wechselnd Sonnenhitze und Grabesskälte sein Leib. Er glaubte sich leicht zu schütteln, ihm wurde schlecht, ein leises, von schmerzen gezeichnetes Stöhnen entfuhr seiner kehle.

Schmerzen,...
... niederhöllische Qualen durchfuhren Leib und Geist!
Er wollte vor schmerzen aufschreien, doch selbst das konnte er nicht einmal mehr.

Dann der monotone klag einer Stimme in der ferne,...
>...Eure Seligkeit...< dachte er und begann sich so gut es ihm möglich war, auf die vertraut klingende Stimme zu konzentrieren.
Es war wie ein Eimer Eiswasser, dessen Inhalt ihm darauf hin mehrfach ins Gesicht geschüttet wurde.
Unnachgiebig war er, und dann wurde er schlagartig aus seiner geistigen Umnachtung ins Jetzt hinein gerissen - sein Leib brannte wie Feuer und kaum einen Muskel konnte er beanspruchen ohne das neuer Schmerz seine Sinne zu trüben versuchten.

Zögerlich, mit zitternder Hand griff er nach der schweren Wunde an seiner Seite, während er zugleich mit der andere Hand nach seiner Stirn griff, wo er ein kühlen Lappen ertastete. Sichtlich geschwächt zog er am Lappen, bis dieser gleich dem Arm unkontrolliert zur Seite hinweg gleitet. Gleich darauf durchfuhr Schulter und Nacken ein stechender Schmerz.
Langsam versuchte er den Kopf zu bewegen, wobei ihm bewusst wurde das er nicht in einem Bett lag, sondern irgendwo aufrecht saß und den Kopf dabei unbequem zur Seite hinweg auf die eigenen Schulter gelegt hatte.
Er versuchte sich an Vergangenes zu erinnern was zuletzt passiert war, doch dies versuchte nur weiter Kopfschmerzen und führte letztlich zu weiteren Fragen dessen Antworten ihm im Moment fehlten.

Aufrecht in einem Sessel sitzend, nicht mehr als ein langes, verschwitztes Nachthemd am Leib, erwacht Rocheford an diesem Nachmittag, zwei Tage nach den >Ereignissen der langen Nacht<, im feudalen, nur von Kerzenlicht indirekt beleuchteten Arbeitszimmer des Kardinals im Tempel der Staatskirche.

(@Beo) Kardinal: Schweigsam saß Eure Seligkeit seinem Legaten hinter einem schweren Schreibtisch aus dunklem Eichenholz gegenüber, scheinbar ins Studiums wichtiger Dokumente vertieft. Erst als er das leise, gequälte winseln Rocheford's vernimmt, regte er sich.
Ruhig ergriff er die auf seinen Schultern ruhende Kapuze der prunkvollen Rot-Brokat-Robe und streifte sie über, während er sich mit einer gleitenden Bewegung nach hinten lehnte. Das bleiche Gesicht des Patriarchen versank daraufhin im kontrollierten Wechselspiel zwischen Zwielicht und Dunkelheit.
...eine Überraschung euch noch unter den Lebenden zu sehen, werter Rocheford. entgegnete er ihm mit ruhiger, doch emotionsloser Stimme zur Begrüßung, während er die Arme entspannt auf die gepolsterten Armlehnen legte.



Spoiler:

Rocheford: Blinzelte mehrfach und versuchte dabei den Kopf leicht von links nach rechts zu bewegen, er hoffte so auf diese weise schneller wieder einen klarer Kopf zu bekommen.
Doch das Gegenteil war der Fall. Ihm war als würde sein Gehirn von innen mehrfach gegen Schädeldecke schlagen, während die ihm geltenden Worte noch immer seltsam gedämpft in seinem Kopf unermüdlich wieder halten. Es dauerte einige Zeit, bis er wusste wo er sich befand und verstanden hatte was die ihm gegenüber sitzende Gestalt gesagt hatte.
"Habt ihr,... hat man,… man mich,... ich mein,… musste man,… nach mir suchen?" flüsterte er stockend vor Erschöpfung heiser. Seine Kehle war wie ausgedörrt und kurz wurde ihm so schlecht das er fürchtete jeden Augenblick sich selbst sein Mageninhalt in den Schoß zu speien.

(@Beo) Kardinal: "Mit nichten,… und seit kein Narr,... achtet darauf euch hier nichts anzumaßen was euch nicht zu steht. Ihr steht hier im Dienste des Roi und nicht den 'unseren', und so ihr spurlos hier verschwinden solltet, so ist es 'nicht unsere Aufgabe' nach euch suchen zu lassen!" tadelte er ihn mit strengen Tonfall. Dann trat kurzes schweigen zwischen sie. Er musterte Rocheford mit einem fragenden Blick ehe er dann mit ruhiger Stimme fortfuhr. "'Wir' folgten Gerüchten die uns zum Nergras-Tempel führten, wo 'wir glaubten' euch Tod vorzufinden. 'Überrascht waren Wir', als wir dort erfuhren das ihr noch lebt!" erzählt er ihm gleichgültig wie dies wohl auf ihn wirken mochte.

Rocheford: "Ich dachte auch,...aber noch bin ich 'recht' lebendig,… wenn auch 'leicht' angeschlagen." erwiderte er und versuchte sich ein leichtes Lächeln abzuringen und fügte spöttisch hinzu, "Negras mag nun mal,... keine Atheisten,... weshalb ich wohl,... wohl ewig,... Leben werde.", wobei sich das krampfende Lächeln zur Mitte des Satzes hin zu einem leichten Hustenanfall wandelte.

(@Beo) Kardinal: So Rocheford zu Husten begann waren gleich zwei Diener aus dem weitläufigen Hintergrund zu ihm herüber geeilt. Einer von ihnen stellte sich hinter den Colonello um diesen an den Schultern zu fassen, damit er nicht aus dem Sessel fallen konnte. Der andere beugte sich derweil neben ihn und hielt ihm ein weißes Taschentuch vor Mund und Nase um möglichen Auswurf aufzufangen. Das Taschentuch jedoch nicht so stark vor den Mund gehalten, dass er nicht ungehindert weiter sprechen konnte. "'Wir' sind nicht auf Wiesczarna – also Zügelt eure Zunge,… oder 'Wir' werden 'unseren Henker anweisen' dies gotteslästerliche Subjekt von euch zu trennen!" entgegnete er ihm sofort mit schneidendem Tonfall. Dann schwieg er einen Moment, bis die Pagen sich wieder zurückgezogen hatten. Dann fuhr er mit ruhiger und emotionsloser Stimme fort, "Doch 'Wir wollen euch vergeben',… wissen wir doch hier um euren schlechten Zustand. ".

Rocheford: "Ich danke euch,... Eure Seligkeit." erwiderte er schwer atmend und deutete hierbei leicht in Demut gesenktes Haupt an.

(@Beo) Kardinal: nahm es zur Kenntnis und erwiderte es seiner seit's mit einer sachten Handbewegung der Anerkennung der reumütigen Geste. "Nun, da 'Wir' einige Wochen in Droux residieren werden, 'wollen Wir' zuerst einmal von euch erfahren was hier los ist, und wo wir diesen Colonello le Pane finden, damit 'Wir' ihm ein Amtsschreiben zustellen lassen können, das ihn zu Ordnung aufrufen wird." erkundigte er sich und musterte kurz sein gegenüber, der über die Jahre zunehmend wie ein offenes Buch für ihn geworden war. "Ihr müsst wissen,... das alles was hier gegenwärtig passiert, sich wie ein Lauffeuer verbreitet und der Roi von all den hier umherirrenden Gerüchten weiß,... und alles andere als erfreut über die Entwicklungen hier ist! 'Wir waren daher so frei' und haben daher selbst, in eurem Namen, eurer königliche Majestät von der Ermordung eures Herolds, ebenso wie von eurer Amtsenthebung und der damit verbundenen Festnahme durch Colonello le Pane berichtet. Auch vom Angriff auf den Konvoi des Colonello, so wie eurer Rückkehr nach Droux und vom Geschehen im Hôpital werden 'Wir' den Roi in Kenntnis setzen.
Von Glück könnt ihr sprechen, werter Rocheford, das der Roi meine Ansicht der Ereignisse hier teilt und den Haftbefehl gegen euch hat widerrufen lassen.
Bis auf weiteres wird er auch weiterhin an euch als leitenden Ermittler hier festhalten, denn bei Hofe geht man 'dank unseres Eingreifens' davon aus, das der Haftbefehl zurückzuführen ist auf den jugendlichen Eifer eins ungebildeten Offiziers der durch einen schnellen Erfolg versuchte seine Karriere positiv zu begünstigen. Daher wurden 'Wir vom Roi gebeten', Colonello le Pane ein schriftlichen Tadel eurer Majestät zu zustellen.
" erklärte er ihm, erwartete jedoch noch immer keine Reaktion seitens Rocheford, was dem Kardinal in diesem Moment sehr gelegen kam. Erst jetzt wo er sich selbst hatte davon in diesem Zusammenhang sprächen hören, war ihm ein markantes Details an der Angelegenheit aufgefallen. Etwas das ihn selbst nun ein kurzen Moment inne halten lies. Schweigsam griff er nach dem Glas zu seiner rechten und nippte kurz daran.
"Rocheford,... was genau hat euch überhaupt derart zugesetzt, das ihr heute in derart schlechter Verfassung seit, und was ist eigentlich aus diesem Collonel le Pane geworden? Sagt,... ist er tot oder in ähnlicher Verfassung wie ihr gegenwärtig?" fügt er abschließend hinzu und bedeckte Rocheford's jämmerliche Erscheinung mit einem fragenden Blick, nicht wissend wie er diese, wohl wichtige Frage überhaupt bislang unbeachtet lassen konnte.

Rocheford: folgte mit langsam sinkender Aufmerksam dem Monolog des Cardinale bis zum Schluss, wo er Gedanklich jedoch nicht mehr ganz bei dem Gespräch hier war. Viel mehr beschäftigte ihn die Frage, ob es wirklich ein unumstößliches Fakt war das sie sich nicht auf Wiesczarna, oder aber zumindest in ähnlichen Umständen befanden. Dann seufzte er leise vor neuerlichen Schmerzen auf, die ihn zur Ordnung aufriefen und er so zumindest noch die letzten beiden Sätze mitbekam.
"...Pan?" fragte er überrascht und dachte kurz über die beiden letzten Sätze, soweit ihm dies mit seinen Kopfschmerzen möglich war, intensiv nach. "... nun wie ihr selbst schon erwähnt habt, wurde der Konvoi angegriffen und was aus Pan wurde,... nun ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es ging alles recht schnell und zu beginn der Kampfhandlungen auf der Straße, befand ich mich noch angekettet im Wageninneren." fügte nach längerem Schweigen nachdenklich hinzu. Eigentlich wollte er auch routiniert mit der Schulter gezuckt haben, doch dies verkniff er sich angesichts des schmerzenden Nackens.

(@Beo) Kardinal: "'Wir' verstehen. Also 'berichtet uns', woran ihr euch erinnert." erwiderte er trocken und nahm erneut ein schlug Wasser zu sich.

Rocheford: Nur langsam kehrten einzelne, zusammenhanglose Erinnerungsfetzen in sein Bewusstsein zurück. Es dauerte einige Zeit, bis er das schmerzende durcheinadner in seinem Kopf soweit sortiert hatte, dass sie aneinander gereiht ein fast vollständiges Bild abgaben. "Pan war es 2 Tage zuvor gelungen, mich dank des tadellosen Zuspiels der beiden Nergariten aus Wangalen gelungen mich auf der letzten Sitzung auf der Garnison meines Postens zu entheben und Inhaftieren zu lassen,.." erklärte er schloss ein Moment die Augen um sich wenige Details über diesen recht komplexen Vorgang ins Bewusstsein zu rufen - vergebens jedoch.
"Die Sitzung auf der Garnison wurde unterbrochen und erst am nächsten Tag fortgeführt, unter Anleitung von Pan und den Nergariten, wo man sich glaube ich darauf einigte erst nach weiteren Spuren zu suchen, bevor man vorschnell weitere Schritte gegen eine mögliche Bedrohung einleitet. Man fürchtete, es könnte zu einer Massenpanik kommen, würde man überstürzt handeln." fügte er hinzu, während seine Kopfschmerzen stärker wurden. "Nach dem offiziellen Ende der Sitzung, am darauffolgenden Tag, wurde ich bei einbruch der Abenddämmerung in Ketten gelegt und in einem Garnisonswagen fest gemacht. Pan beabsichtigte mich für ein intensives Verhör, über Vidoque nach Cargnac zu bringen, womit eine der Nergariten, Svetlana, und der Heiler Ogo nicht recht einverstanden schien. Im Gegensatz zu der anderen Nergaritin, Schwester Frostfeder,... aber sei's drum." sagte er und schüttelte dabei leicht den Kopf. "Pan fürchtete ich könnte flüchten, weshalb er die Kutsche von zwei 4er-Kolonnen seiner eigenen Soldaten eskortieren ließ, dessen Führung er selbst übernahm. Also verließen wir kurz vor oder bereits nach Sonnenuntergang, die Stadt in nördliche Richtung." berichtete er mit zunehmend sicherer klingender Stimme, obwohl ihm diese Ereignisse unendlich weit entfernt erschien, was es ihm schwer machte sich an alle Zusammenhänge genau zu erinnern. "Und dann,..." murmelt er leicht abwesend wirkend. "... es muss in etwa 3 oder 4 Wegstunden hinter Droux gewesen sein als Pan den Konvoi dann wegen irgendetwas auf der Straße anhalten lies,... es war ein Hinterhalt! 4 oder mehr dieser Bestien griffen den Konvoi an,... die meistern Reiter hatten keine Chance,... und dann, irgendwann wurde die Kutsche von irgendwas getroffen das sie von der Straße stieß. Ich konnte mich dabei befreien und die nächsten Stunden führte ich mit den wenigen Überlebenden ein aussichtsloses Rückzugsgefecht,…" sagte er und öffnete dann die Augen. Mit festem Blick von versteinerter, blasser Miene schaute er zum Cardinale herüber und fügte dann leicht stockend an "...bis wir irgendwann vor Sonnenaufgang eine Waldlichtung erreichten!".

(@Beo) Kardinal: folgt teilnahmslos den ihn zunehmend ermüdenden Bericht des Legaten der an einer ihm seltsam erscheinden Stelle zu stocken begann. "Eine Lichtung?" warf er trocken ein, sich jedoch bereits sicher, dass sich dort irgendetwas ereignet haben musste, dass Rocheford noch immer nachhaltig beeinflusste. Kurz musterte er ihn darauf und erkannte sofort das dies sicherlich keine Kampfhandlungen gewesen waren.

Rocheford: "…nun, noch während wir uns auf das Rückzugsgefecht konzentrierten, beschlich mich zunehmend der unliebsame Gedanke das diese Viecher mit uns spielten,... wie Katzen es mit Mäusen machen! Ich wurde mir immer sicherer, dass etwas nicht stimmte, denn so spielend wie die Biester mit dem Konvoi fertig wurden, viel es mir schwer daran zu glauben das wir jetzt um soviel besser sein sollten als die meisten von Pan's Soldaten, obwohl wir alle Nachteile auf unserer Seite hatten,…" erklärte er und schwieg einen Moment um dem Patriarchen die Gelegenheit zu geben eingehend darüber nachzudenken um sich ein Bild der Situation zu machen. "Letztlich,... jagten sie uns, wir waren nur noch zu dritt, auf eine Lichtung in einem naheliegenden Waldstück, wo sie dann plötzlich von uns abließen und sich ins umliegende Unterholz zurückzogen!", wieder schwieg er.
Er nutzte diesen Moment um sich zu sammeln, um sich mühsam weitere Details ins Gedächtnis zu rufen, was ihm noch immer über aus schwer viel. "Wir wurden auf der Lichtung erwartet,… denn so wie sich die letzten uns nachsetzenden Werwölfe, lauernd ins Unterholz zurückgezogen hatten, trat vor uns aus dem Wald eine maskierte Gestalt hervor.".

(@Beo) Kardinal: Noch während Rocheford am erzählen war, ließ er die Hände sacht unauffällig zurück auf die Armlehne gleiten. Langsam ballt er dann die rechte Faust, doch sonst war er unberührt der Ereignisse, auch wenn ihm diese unerwartete Wendung alles andere als recht war. "Nun da ihr noch lebt, schient er Augenscheinlich nicht euer Feind gewesen zu sein. Also,... wer war er, und noch wichtiger, was wollte er von euch?" fragte er und deutete dabei mit Zeige- und Mittelfinger auf Rocheford.

Rocheford: "Schwer zu sagen,… wer Er wirklich war,… was Er wollte oder ob das was Er erzählte der Wahrheit entsprach." erwiderte er knapp. Angestrengt versuchte er sich weitere Details über das Treffen zu erinnern. "Er selbst nannte sich Seigneur Melphoneo und er behauptete der Drahtzieher hinter der Werwolfplage zu sein, die für ihn angeblich nicht mehr als eine profane Waffe ist. In der Handhabung meinte er, seien sie nicht anders als ein Schwert oder ein Schild. Eine Waffen die ihm, ganz gleich ob Lebend oder Tod von höchsten nutzen ist, auch wenn er bislang noch nicht ihr gesamtes Potential ausschöpft hat." fügte er nachdenklich hinzu. Angestrengt, was man ihm wohl ansehen konnte, dachte er intensiv noch mal darüber nach um sicher zu sein kein Detail unerwähnt zu lassen.

(@Beo) Kardinal: "Mmm,…" entgegnete er nachdenklich. In Gedanken ging er noch einmal Satz für Satz Rocheford’s zuvor getroffene Aussage durch. Die Ellenbogen stützte er nun auf den Armlehnen ab, während er langsam die Hände hob und die Fingerspitzen aneinander legte. "Gut,... wollen 'Wir' für diesen einen Augenblick einmal das glauben was 'dieser' behauptet,... also das er ist für den er sich Ausgibt,… und ferner das er wirklich diese Plage, zumindest daran glaubt kontrollieren zu können,… das würde 'uns' nun zu der Frage führen,… was will er?" fragte er ruhig und fuhr nach kurzer rhetorischer Pause fort. "Will er 'uns erpressen' oder durch sein Ammenmärchen nun noch mehr Chaos stiften - wenn es denn jemals überhaupt bekannt wird!".

Rocheford: "Falls diese Fragen an mich gerichtet sind, so bin ich überfragt was das angeht,… für mein Geschmack ist es zu komplex. Außerdem muss ich Eure Seligkeit bitten sich noch kein Urteil über diesen Sachverhalt zu bilden,… denn es gibt dort noch etwas,…" erwiderte er stockend mit leicht verschwitzt wirkenden lächeln."Melphoneo bat mich höflichst euch ein Angebot zu unterbreiten!" fügte er zunehmend unsicher hinzu und stützte sich dabei fest mit beiden Händen auf die Armlehnen des Sessels im bestreben sich zu erheben. Doch schnell merkte er, dass seine Kraft noch nicht ausreichte um dies alleine zu bewerkstelligen, was ihn jedoch nicht davon abhielt es dennoch weiter zu versuchen.

(@Beo) Kardinal: hob überrascht eine Augenbraue und musterte Rocheford über die aneinander gelegten Fingerkuppen hinweg. "Ihr,… sollt 'uns' ein Angebot unterbreiten?" fragte er skeptisch und fügte gleich darauf mit ruhiger Stimme hinzu, "Nun gut,… 'lasst uns hören' was für ein Angebot er 'uns' zu unterbreiten hat!", wobei er sein Kopf leicht senkte wobei im entstehenden Zwielicht unter seiner Kapuze kurzen die rubinroten Augen bedrohlich aufblitzten.

Rocheford: Seine Arme begannen zu kribbelten und die Muskeln zuckten. Gleich darauf durchfuhr flammender Schmerz seine rechte Körperhälfte. "Melphoneo ist bereit Eurer Seligkeit alle relevanten Informationen zu geben die er benötigt um sich seiner ältesten Widersacher zu entledigen. Er erklärte, er könne handfeste Beweise liefern die jene Widersacher als die Hintermänner der Plage darstellen könnten!" erklärte er und schwieg ein Moment.

(@Beo) Kardinal: nickte knapp "Nannte er Namen, oder irgendwelche Bedingungen?" fragte er trocken.

Rocheford: verwarf derweil den Gedanken weiterhin zu versuchen aufzustehen und beson sich darauf seine verbleibenden Kräfte vor erst dafür einzusetzen aufrecht sitzen zu bleiben. "Namen nannte er keine! Doch er verlangte als Gegenleistung für diesen Dienst 2 Dinge. Zum 1sten möchte er im Zusammenhang mit der Geschichte nicht genannt werden und zum anderen fordert er 525.000 Gulden!" fügte er abschließend dem überbrachten Angebot des Seigneuer hinzu.

(@Beo) Kardinal: "Oh,…" erwiderte er. Die Hand entspannte sich wieder und er lehte sich zurück, woraufhin sein Gesicht wieder in der Dunkelheit seiner Kapuze verschwand. "…ein überaus entgegenkommendes Angebot von dem Seigneur!" meinte er. "Sagt,… wer außer 'uns' weiß noch davon?".

Rocheford: "Niemand,… Eure Seligkeit. Kurz bevor er es aussprach, gab er ein Handzeichen worauf hin die an meiner Seite noch stehenden Soldaten von Bolzen durchsiebt wurden.".

(@Beo) Kardinal: "Exzellent werter Rocheford,… exzellent! Und wie lautete eure Antwort?" fragte er.

Rocheford: "Selbstverständlich versuchte ich ihn umgehend festzusetzen. Allerdings ohne jede Chance. Er hatte jede eventuallität bedacht, und so unterlag ich ihm schmachvoll wie euer Medicus wohl mit Leichtigkeit an mein Wunden ableiten konnte. Aber Melphoneo lässt Eurer Seligkeit ausrichten das, dass kleine Scharmützel nichts an seinem Angebot ändert, doch er nicht ewig auf eine Antwort warten wird, da er selbes Angebot auch noch einer anderen Partei unterbreiten wird, die sicherlich nicht zögern wird mit ihm, zum wohl Endrouelles, zu kollaborieren".

(@Beo) Kardinal: "…zum Wohle Endrouelles,…" wiederholte er die Worte nachdenklich mit leiser Stimme und überdachte die vergangenen Ereignisse. "'Wir verstehen',… und werden darüber nachdenken. Doch wollen wir nichts überstürzen, denn ihr zeigt uns deutlich welch Konsequenz unbedachtes Handeln in diese Angelegenheit mit sich bringt.", worauf hin langes schweigen zwischen sie legte.

Rocheford: er konzentrierte sich und dachte noch mal darüber nach doch noch mal den versuch zu wagen aufzustehen. Doch allein der Gedanke ließ den stechende Schmerz an seiner Seite pulsieren und riss ihn wieder zurück.

(@Beo) Kardinal: "Sonst noch etwas das es Wert ist,... das ihr es 'uns' berichtet?" fragte er und schaute ihn fragend an.

Rocheford: schüttelte den Kopf. "Nein,… meinem Bericht wäre sonst nichts mehr hinzuzufügen.".

(@Beo) Kardinal: "Gut. Wie euch bereits erzählt, fanden 'wir euch' im Nergras-Tempel." sagte er und begann die Papiere hinter dem Schreibtisch zu sortieren. "Könnt ihr einschätzen wer außer den Nergariten noch wissen könnte, dass ihr noch lebt?" fügte er hinzu.

Rocheford: "Außer Seigneur Melphoneo, dessen Späher mich wohl vermutlich bis vor die Stadttore Droux beobachtet haben,...schwer zu sagen,…", und dachte kurz darüber nach."Da Eure Seligkeit mein Transport aus dem Nergras-Tempel arrangierte, denke ich nicht viele. Neben den Geweihten selbst, je nachdem wie gründlich die Medici gearbeitet haben,... eventuell noch der ein oder andere Bedienstete im Hospital."

(@Beo) Kardinal: "Wir verstehen, und wir werden dieser Angelegenheit nachgehen,… ich denke ein angemessenes Schweigegeld sollte uns dies bezüglich Zeit verschaffen."

Rocheford: "…Zeit?" fragte er neugierig.

(@Beo) Kardinal: "Wenn das Angebot von Seigneur Melphoneo ernst gemeint war, so wird wohl auch er erst heute von den Ereignissen in Medinia erfahren haben. Das bedeutet dann, das es in eurem Fall eine neue Spur gibt, der ihr mit einer übergeordneten Priorität vorrangig nachgehen solltet. Und im Zusammenhang damit kann es nur von Vorteil sein, wenn ihr bis zu eurer Ankunft in Medinia offiziell für tot gehalten werdet." erklärte er und fasste mehrere Papierstapel in lederne Dokumentmappen zusammen.

Rocheford: "Medinia,... die Vicomtesse?" fragte er überrascht in die Stille des Arbeitszimmers hinein. Aber es ergab überraschend Sinn, denn die Vicomtesse Moriarty de Moratin, also die Mutter des Patriarchen, konnte man schon im entfernteren Sinne als eine der wohl ältesten Widersacher des Cardinals bezeichnen. Wenn auch beide nie in öffentlicher Feindschaft zueinander standen, so konnte man das Verhältnis zwischen ihnen bereits seit einigen Jahren als recht eisig bezeichnen.

(@Beo) Kardinal: "Ermordet,... so wie ein Gast dessen Leiche in ihrem Arbeitszimmer gefunden wurde. Angeblich ein Mitarbeiter des Ordo Imperialis, doch dies wurde bis jetzt noch nicht bestätigt." erklärte der Kardinal unberührt und schob eine der Dokumentmappen zu ihm herüber. "Alles weitere was ihr wissen müsst findet sich in dieser Mappe,... und sofern eure Zeit reicht, kümmert euch als 'unser Legat' um Nachlass und Leichnahm.".

Rocheford: blickte den Patriarchen unschlüssig an da ihm nicht klar war wie er auf diese Nachricht reagieren sollte. Er versuchte nach der zu ihm herüber geschobenen Dokumentmappe zu greifen, doch in seiner Verfassung war bereits das leichte vorbeugen um nach etwas zu greifen ein kaum zu meisterndes Hindernis. Dann zuckte er vor schmerzen zusammen und lehnte sich wieder zurück, wobei er vor Schmerzen das Gesicht zu einer entkräfteten Fratze verzog.

(@Beo) Kardinal: schmunzelte leicht im dunkel unter seiner Kapuze über die Unbeweglichkeit seines Legaten, reagierte ansonsten darauf jedoch nicht weiter. Erst nachdem Rocheford, bei einem weitern Versuch vor schmerzen zusammenzuckte meint er beiläufig "Es wäre in eurem Interesse, würdet ihr schnell wieder zu Kräften kommen und eure Ausrüstung aufwerten lassen. Was euch erwartet wird euch fordern. Und wir bezweifeln das ihr es überleben, teilt ihr noch länger den erbärmlichen Zustand eurer Kleidung und Waffen.".

Rocheford: Knapp nickte er Eurer Seligkeit zu, als der Schmerz langsam nach lies.

(@Beo) Kardinal: "Bevor ihr euch allerdings Medinia zuwendet, müsst ihr euch hier mit übergeordneter Priorität noch zwei anderen Dingen diskret zuwenden." erklärte er und schwieg einen Moment um sich der vollen Aufmerksamkeit von Rocheford zu versichern. "Seit zwei Tagen residiert Eure Exzellenz, der Marquis de Morlay in der Stadt und drängt allen Orts, aus Sorge um die Stadt versteht sich, auf ein Treffen mit euch und 'wir sind gewillt' es ihm zu gestatten. Also macht euch mit den Ereignissen der letzten drei Tage vertraut."

Rocheford: dachte kurz darüber nach. "Wie ihr wünscht, Eure Seligkeit. Doch gestattet mir eine Frage,..." erwiderte er knapp und blickte fragend zum Cardinale herüber. "... ist es angesichts der Situation hier wirklich klug, sich ausgerechnet jetzt mit den politischen Querelen Guillaume's zu befassen?" fragte er, wobei er die Augen verdrehte was sein Abneigung gegenüber dem ländlichen Adel und der hohen Politik verdeutlichen sollte.

(@Beo) Kardinal: "Eure Exzellenz ist der Sohn von Armand de Morlay und ist damit nur Emporkömmling einer Familiärennebenlinie des Herzogs de Morlay. Trotz dieser Familienbande ist über euer Exzellenz jedoch nicht viel bekannt." erklärte er und legte eine weitere Dokumentmappe vor Rocheford auf den Tisch. "Aufgewachsen ist er aber in Cargnac, absolvierte im späteren die Academia Tiberiana in Santo Tiberio und die Kadettenschule der auretianischen Flotte in Genovia. Nach dem Tod des Vaters trat er dessen Nachfolge als Comte der Grafschaft Berceau dû Soleil an. Höhepunkte seiner politischen Karriere waren seine Ernennung zum Marquis, für diplomatische und militärische Leistungen, so wie seine Berufung ins Staatsministeramt am Hof der Kaiserin!"fügte er hinzu und nahm so gleich eine weitere Dokumentmappe zur Hand. "In der Mappe vor euch, findet ihr alles was ihr über ihn wissen müsst, und 'wir erwarten' von euch Rocheford, dass ihr euch entsprechend gegenüber dem Marquis benehmt. Er kann 'uns' eben so nützlich sein, wie euch schaden - vergesst das nicht!".

Rocheford: blickte Eure Seligkeit fragend und auch leicht verwirrt an. "...Marquis de Morlay,... aus Cargnac, und bereits seit 2 Tagen in Droux?" fragte er und dachte intensiv darüber nach. Dann blickte er den Patriarchen mit versteinerter Mine an. "Interessant,... ich hätte dann auch gleich mal,... eine Frage." stammelte er leicht irritiert während er wieder eine aufrechte Sitzposition wieder einnahm. "Wissen wir etwas über das Verhältnis zwischen diesem Marquis und Pan, beziehungsweise etwas über dessen Verhältnis zu den Nergariten?" fragte er.

(@Beo) Kardinal: wusste sofort worauf sein Legaten hinaus wollte. Kurz musterte er Rocheford mit fragendem Blick und senkte dann licht demütig das Haupt und verweilte kurz im stillen Gebet. Ein Moment hing er intensiv der Frage nach, was Rocheford an seinem letzten Satz nicht verstanden hatte. Dann seufzte er kurz und schlug ein Iatan gefälliges Handzeichen, in der Hoffnung das sich dieser eines Tages des schwachen Verstandes seines Legaten annahm und Weisheit gewährte. "Ihr begebt euch dort auf überaus dünnes Eis Rocheford, achtet also darauf mit wem ihr eure Spekulationen teilt! Obwohl... 'Wir' euch in diesem Punkt bis zu einem gewissen Maße zustimmen müssen,... es sind hier schon einige interessante Zufälle zu beginn der >langen Nacht< zusammen gekommen." erwiderte er mit leiser, doch emotionsloser Stimme.

Rocheford: nickte nachdenklich. "...die lange Nacht?" fragte er neugierig.

(@Beo) Kardinal: lächelte leicht und faste kurz zusammen, soweit ihm bekannt, was in den letzten Tagen in Droux geschehen war. Dieser mehr trockene Monolog endete letztlich mit den Worten "…alles weitere darüber findet ihr in dieser Mappe." und legte sogleich eine zweite Dokumentmappe vor Rocheford auf den Tisch.

Rocheford: versuchte an die Mappe vor sich zu gelangen, doch scheiterte er neuerlich. Wieder Aufrecht im Sessel sitzend, lauschte er also schweigsam dem Monolog des Patriarchen und zunehmend fügte sich für ihn ein abstraktes Bild zusammen. Als Eure Seligkeit endete und eine weitere Mappe auf den Stapel vor ihn legte, stieß er ein schwaches, leicht bewundernd klingendes Pfeifen hervor. "Ja, das sind wirklich sehr interessante Zufälle."meinte er angesichts der Ereignisse die sich hier alles andere als nur simpel gesagt, “überschlagen“ hatten. Er lächelte leicht als ihm wieder ein bereits gestellte Frage, im Zusammenhang mit dem Heiler Ogo, in den Sinn kam. "Das führt ja dann wieder zu der Frage, in welchem Verhältnis Aracome, Pan und die Nergaritin Frostfeder stehen!" meinte er nachdenklich und blickte auf die Dokumentmappe.

(@Beo) Kardinal: "Wir klärten euch über die Konsequenzen solcher Überlegungen bereits auf Rocheford,... denoch sind 'wir interessiert' zu erfahren in welche Richtung ihr es euch dort wagt zu denken." erwiderte er ruhig.

Rocheford: Er schwieg noch einen Moment um den Ereignisfaden ein wenig weiter zu spinnen, bevor er dann mit gedämpfter Stimme langsam zu sprächen begann. "Pan konnte mich nur auf Grund der Vorarbeit und Unterstützung der Nergariten inhaftieren lassen,... und kaum waren wir aus der Stadt, da bricht hier das Chaos aus. Und unerwartet, wie aus dem nichts erscheint Aracome mit seiner Garde um zusammen mit den Nergariten wieder für Ordnung zu sorgen." erklärte er.

(@Beo) Kardinal: "DAS,... werter Rocheford, kann auch Zufall sein" entgegnete er ihm im ersten scharf, um dann mit ruhiger Stimme fortzuführen Also hütet eure Zunge. Solche Gedanken können euch, wenn ihr es nicht Beweisen könnt, schneller in eine Zelle bringen als der Roi ein neuen Weg ersonnen hat Geld zu verschwenden. Außerdem,... nur weil unterschiedliche Protagonisten sich scheinbar gezielt ein Ball zuspielen, bedeutet das noch lange nicht, das sie im gleichen Team spielen.[/i]"

Rocheford: verstand was der Cardinale ihm damit zu verstehen geben wollte und nickte leichte, doch ablassen wollte er von dieser Theorie dennoch nicht. Im Gegenteil sogar, je länger er darüber nachdachte um so logischer erschien es ihm. "Nach meiner Rückkehr auf die Garnison hatte ich dort eine kurze Unterredung mit dem Heiler, dem Medici Ogo Imalayan. Er war nach einem Treffen mit Aracome und den beiden Nergariten, el Mina al Mahadi und Ordensschwester Forstfeder genau zum selben Schluss gekommen,... und darüber hinaus fürchtete er selbst,... nach diesem Treffen,... um sein Leben!" fuhr er nachdenklich fort und stockte dann merklich zum Ende hin, als ihm ihm wieder etwas einfiel. Es war etwas das Ogo am Rande ihrer Unterhaltung erwähnt hatte und die beiden Nergariten unkomentiert gelassen hatten,... es war der verbleib der Nergaritin Svetlana Petrowna Ivanowa. "Svetlana und Ogo waren beide gegen meine Verlegung gewesen,... einzig Schwester Frostfeder,... also Eleaneth schien in diesem Punkt mit Pan gleicher Meinung zu sein - und kurz darauf verschwand Svetlana spurlos, eben an dem Tag als Aracome die Stadt erreichte!" erklärte er dem Patriarchen in der Hoffnung so seine Theorie ein wenig untermauern zu können. Und dann erinnerte er sich daran, was der Cardinal ihm im Monolog über die Geschehnisse in der Stadt, beziehungsweise auf der Garnison berichtet hatte. "Oh ich Ork,...." entfuhr es ihm mit erschrockenem Gesichtsausdruck. "Ich muss mit Ogo sprechen,... sonst wird er wohl bald das Schicksal von Svetlana teilen und wohl auch Spurlos verschwinden!" erklärter er und startete ein neu versuch aufzustehen.

(@Beo) Kardinal: Schüttelte leicht den Kopf angesichts Rocheford's ungestümer Art und der damit verbundenen Kurzsichtigkeit des eigenen Verstandes. Unvermittelt gab er einem Pagen ein kaum merklichen Handwink, der sich sogleich hinter Rocheford stellte und bei den Schulter packte. Doch nicht um ihm aufzuhelfen, sondern um ihn mit sanften druck wieder herab in den Sessel zu drücken,, damit er letztlich nicht aus dem Sessel fällt. Derweil holte er unter den auf seinem Schreibtisch verstreuten Dokumenten ein einzelnes Papier hervor. "So ihr den wieder auferstandenen Ogo Slutje, das Oberhaupt der Vereinigung antamarischer Medici und einen der wohl viel versprechenden Anwärter auf das am des Amt des kaiserlichen Hofarztes meint,... so könnte eure Sorge um ihn berechtigt,... und gleich auch zu spät kommen." erklärte er und reichte Rocheford das Papier.

Rocheford: da der Versuch aufzustehen so gleich dezent unterbunden wurde, fand er sich damit ab nichts an seiner unpässlichen Situation ändern zu können. Schweigsam nahm er das Papier entgegen und überflog es kurz. "... Orkenmist!" enfuhr es ihm ungehalten als er realisierte das es Ogo's Steckbrief war. "Wer hat das Veranlasst, und was ist mit den beiden Soldaten die ich zu seiner Bewachung abstellen ließ um eben dies zu verhindern?" fragte er und blickte zum Cardinale herüber.

(@Beo) Kardinal: "'Wir vermuten' ein Vasall des Marquis, wohl auf dessen Befehl hin,... und was die Soldaten angeht, so findet ihr sie im Nergras-Tempel." erklärte er beilöufig währned er dem Pagen ein weiters Handzeichen gab das diesem zu verstehn gab, sich wieder zurück zu ziehen.

Rocheford: blickte den Cardinale erst fragend, "Was?", dann fassungslos, "Wer war das?", an.

(@Beo) Kardinal: nickte nur leicht und nahm daraufhin ein schlug Wasser zu sich. Ruhig stellte er das Glas wieder zurück auf das kleine Silbertablett. "Wie ihr seht,... während ihr euch an den unterschiedlichsten Orten in dieser Stadt wohl ausgeruht habt, stand die Zeit hier alles andere als Still." erklärte er mit einem leisen seufzen.

Rocheford: "Dann sollte ich besser die in frage kommende Täterschaft sofort festsetzen lassen. Vielleicht erfahre ich ja dann, wo Svetlana und Ogo sind!" erwiderte er.

(@Beo) Kardinal: atmete tief ein, angesichts der Art dummer Worte, wie sein Legat sie ihm hier unverhohlen entgegenbrachte. "Geht ihr derart ungestüm an die Sache heran, so könnt ihr auch gleich eurem Henker den Strick zeigen welchen ihr wünscht." erwiderte er ihm ruhig. Einzig dem Umstand, das er besser als kein anderer über Rocheford's Schwächen und Stärken Bescheid wusste, war es was diesen davor bewahrte von der Tempel-Garde unter Stockhieben auf die Straße hinaus getrieben zu werden.

Rocheford: "Nicht wenn Eure Seligkeit mich unterstützt! Stellt mir eure Garde zur Seite und erhebt selbst die Anklage,... wer will sich dem hier in Droux entgegenstellen?" fragte er provokativ, mit erregter Stimme.

(@Beo) Kardinal: schüttelte sacht den Kopf senkte den Blick, wobei er die rechte Hand hob um Rocheford in seiner Ungestümen Art Einhalt zu gebieten. Er musste nicht wissen was dieser zu sagen hatte, und eben so wenig musste er auch kein Hellseher sein um genau zu wissen woran sein Legat dachte. "Das ist absurd, und entgegen dem Protokoll dem ''eure Ermittlungen'' hier zu Grunde liegen!" entgegnete er ihm scharf. "Auch wenn 'Wir verstehen' das ihr diesen Fall schnell aufklären wollt, und euch in eurem Wahn der Lösung des selbigen nahe seht, verbleibt 'unsere Garde' an 'unserer Seite'! Denn 'Wir' wollen nicht vergessen das 'unser Legat' hier im Namen des Roi fungiert,... und nicht unserem." erklärte er gereizt. Dann hob er seinen Blick wieder und fixierte Rocheford mit einem eiskalten Blick. "'Wir' sehen zudem Gegenwärtig kein zwingenden Grund dafür die eigenen Linien noch weiter zu schwächen, vor allem nicht da die Staatskirche selbst Ziel eines Anschlags wurde, der vermutlich im Zusammenhang mit euren Ermittlungen steht, und von euch nicht verhindert wurde!" fügte er abschließend hinzu.

Rocheford: nickte mehrfach eifrig, auch wenn es schmerzte und blickte dann nach Vergebung suchend, demütigst zu Boden.

(@Beo) Kardinal: "Und hinzu kommt, das 'wir unsere Garde' nach wie vor bei der Suche nach Hochwürden Barabas benötigen und daher kein Mann dort gegenwärtig entbehren können!".

Rocheford: nickte noch ein paar mal, ehe er es sich wagte sein Blick wieder zu heben. "Barabas,..." sagte nachdenklich.

(@Beo) Kardinal: "Wagt es euch erst gar nicht danach zu fragen,... denn 'Wir' wurden von Bruder Gilles über eure Verfehlung in dieser Sache informiert, und 'wir bemühen uns redlich' euch nicht für diese Dummheit abzustrafen!", unterbrach er ihn mit Einhalt gebietender Stimme die nun nicht langer den geringsten Widerspruch duldet.

Rocheford: nickte. "Ich danke euch für eure Nachsicht, Eure Seligkeit! Und zudem, euer Argumente sind überaus einleuchtend. Doch wenn dieser Melphoneo zusammen mit Aracome und zumindest einer der Nergariten kollaboriert, fürchte ich, werde ich auf längere Sicht von diesen wohl als Leiter der Ermittlungen abgesetzt. Dies vielleicht dann, wenn sie Ogo hier allen als Sündenbock präsentieren." erklärte er, bereits jetzt im sicheren Wissen die Antwort hier rauf zu kennen.

(@Beo) Kardinal: nickte zu beginn nur leicht zur Erwiderung und dachte eingehend über seine Worte nach. "Wir sind uns sicher das ihr diese Herausforderung zu 'unserer vollsten Zufriedenheit' meistern werdet. Und sofern ihr in der Festnahme des Medici wirklich eure Position bedroht seht, so können 'wir euch nur raten' - 'seit schneller' als das Gespinst das euch jagt!" meinte er und schwieg einen Moment. "Doch wollen wir euch folgendes nicht vorenthalten, liefert 'uns' ein Motiv und ein mehrfach geprüften Beweis für die 'von euch' vermutete unheilige Allianz, so werden 'wir den Roi selbst, in eurem Namen' ersuchen euren Handlungsspielraum entsprechend zu erweitern. Bedenkt allerdings, bis jetzt habt ihr euch hier nichts zu schulden kommen lassen, für das ihr durch die Obrigkeit nachhaltige Konsequenzen zu erwarten hättet. Was für euch bedeutet, das ihr im schlimmsten Fall jeder Zeit ohne jeglichen Tadel euren Platz in der Garnison räumen und als 'unser Legat' an die Spitze 'unserer Garde' zurückzukehren könnt. Das ändert sich jedoch solltet ihr euch hier vorschnell auf politische Machtkämpfe einlassen und dabei, was wohl zu erwarten sein wird, den kürzeren ziehen!" fügte er hinzu.

Rocheford: nickte nachdenklich und lies die Worte des Cardinale auf sich wirken.

(@Beo) Kardinal: Langes schweigen legte sich zwischen sie, was er deutete das dies keiner weiteren Worte bedurfte. So leerte er das Glas und nahm daraufhin die nächste, und damit auch letzte Dokumentmappe vom Schreibtisch. "Da dies geklärt ist, haben wir noch eine weitere Angelegenheit die wir mit euch unbedingt erörtern müssen, da sie euch hier wohl schon bald zur eile drängen wird." erklärte er und ging mit langsamen Schritten um den Schreibtisch herum zu ihm. "Ihr könnt davon ausgehen, das sich im Zuge der Ereignisse in Medinia, also im Zusammenhang mit dem Attentat auf die Kaiserin und der Ermordung der Vicomtesse, hier schon bald der ein oder andere treue Vasall des Conte della Viscani, dem wieder in Amt und Würden berufenen Staatsprocurator des Ordo Imperialis, einfinden wird. 'Wir erwarten von euch nicht', angesichts eurer zahlreichen Verpflichtungen hier, das ihr jeden von ihnen aufspürt, unter Beobachtung stellt oder gar andersartig mit diesen abgebt, wenn es nicht unbedingt für 'eure Ermittlungen' hier von Nöten ist. 'Wir raten euch jedoch' die Anzahl eurer Verfehlungen auf ein Minimum zu reduziert. 'Wir' wollen ihnen nichts bieten, das sie 'gegen euch' verwenden können!" und reichte ihm mit diesen Worten die Dokumentmappe. "Der Inhalt dieser Dokumentmappe ist nicht für euch bestimmt, also hört gut zu damit ihr wisst was ihr damit machen sollt!" und reichte ihm mit diesen Worten die Dokumentmappe.

Rocheford: nahm die Mappe entgegen und blickte dann ein Moment fragend zwischen dem Cardinale und der Mappe, hin und her.

(@Beo) Kardinal: "Ohne jeden Zweifel, wird irgendwann der Zeitpunkt kommen da die Beobachter und Ermittler des Ordo Imperialis sich in euren Aufgabenbereich hier versuchen werden einzumischen. Sofern für 'eure Ermittlungen' verträglich und vom Roi gewünscht, last sie gewähren. Doch sollten sie sich in irgendeiner Art als unüberwindliches Hindernis für euch darstellen, lasst diese Dokumente der Vicomtesse di Carastelli, oder aber dem Comte délla Valle dû Pimodan-Varré zukommen. Sie werden wissen, was sie damit zu tun haben!" erklärte er mit leiser werdender Stimme und deutete dabei auf die Mappe.

Rocheford: nickte erneut und erinnerte sich kurz an das letzte Treffen im Frühling mit der Vicomtesse Karhima di Carastelli in den prächtigen Gärten von San Aurecciani. Das Treffen damals war nicht im geringsten so verlaufen wie Rocheford erwartet hatte, da die Vicomtesse nicht nur den Verdacht hegte, das der Cardinale über ihn versuchen könnte sie als Spitzel gegen den O.I.A.A. einzusetzen.
"Ich verstehe." erwiederte er und hielt die Dokumentmappe gleich ein wenig fester in den Händen.
Nein, sie hatte es sich sogar gewagt, wenn auch hinter vorgehaltener Hand, ihn direkt darauf anzusprechen. Seit dem hatten beide sich nicht mehr gesehen. Der Gedanke die Vicomtesse vielleicht schon bald wegen dem Inhalt dieser Mappe wieder sehen zu dürfen, das freute ihn.

(@Beo) Kardinal: erahnte die Gedankengänge seines Adjutanten und beugte sich ein Stück zu ihm herunter. " Aber seit gewarnt,... der Inhalt dieser Mappe kann euch ebenso stark schaden, wie euch von höchsten nutzen sein. Also,... 'überlegt euch sehr gut',... wann ihr sie aus der Hand gebt!" sagte er mit leiser, einschüchternder Stimme wobei er Rocheford direkt in die Augen schaute, in der erwartung das sich diese Warnung tief in sein Bewusstsein pflanzte.



(@Beo) Kardinal: entnahm dem langen schweigen Colonello le Rochelle's das es vorerst wohl keine offenen Fragen zwischen ihnen mehr gab. "So ihr nun keine Fragen mehr habt,… die beiden Pagen werden euch in eure Kammer bringen." sagte er mit eisiger Stimme und gab mit knapper Handbewegung zwei Pagen zu verstehen, zu ihnen herüber zu kommen. "Bis Morgen seit ihr 'unser Gast'. Spart hier allerdings nicht an Zeit und Kraft, sondern macht euch mit den Dokumenten vertraut, denn nach dem Frühstück werden 'wir in eurem Namen' nach dem Marquis de Morlay schicken lassen, das ihr bereit seit Eure Exzellenz in der Garnison zu empfangen." sagte er abschließend. Dann gab er den Pagen ein weiteres Handzeichen, die daraufhin Rocheford, samt der Dokumentmappen in dessen Kammer brachten.

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Re: Seltsame Ereignisse in Endourelle

Beitragvon Ascanio » Do 29 Dez, 2011 20:07

Die Ereignisse hatten sich überschlagen. Niemand hätte es je für möglich gehalten, dass der Reichscronkonvent des Jahres 2074 derart verlaufen würde. Kaum ein Drittel der Angehörigen des Adelsstandes war nach Medinia gereist und Ascanio, der den Konvent ein letztes Mal kommissarisch geleitet hatte, da es noch keinen Nachfolger für das Amt des Ministro Statuale d'Autorità Feudale gegeben hatte, war davon ausgegangen, dass dieser Konvent ohne wichtige Entscheidungen und ohne besondere Ereignisse verlaufen würde. Dann jedoch wurde die Kaiserin Opfer eines Mordanschlages, den sie glücklicherweise nur leicht verletzt überlebte. Gleichzeitig, so wurde wenige Tage später bekannt, ereignete sich ebenfalls in Medinia ein Mord an einer Angehörigen des Endrouelleschen Hochadels. Aus dem vor seinem Ende fast schon in der Bedeutungslosigkeit versunkenen Konvent war ein Ereignis geworden, das in die Geschichte des Imperio eingehen würde, welches das Reich verändern würde.

Ascanio hatte seine Konsequenzen gezogen und sich aus dem Amt des Staatsprocurators des Ordo Imperialis Aquila Aurea zurückgezogen, eine Entscheidung, die ihm nicht leicht gefallen war, die jedoch notwendig war, um die Gemüter seiner Konkurrenten bei Hofe zu beruhigen, die den Anschlag seinem persönlichen Versagen zuschrieben. Am liebsten hätten sie es gesehen, er hätte sich gänzlich aus der Politik zurück gezogen, doch die Kaiserin gestattete ihm nicht, auch seinen Sitz im Hofrat, in dem er das Amt des Principe del Consiglio bekleidete, zu räumen.

Die schleunigst anberaumten Ermittlungen des O.I.A.A. und der kaiserlichen Garde in Medinia verliefen ergebnislos und mussten nach nur wenigen Tagen beendet werden, da beide Institutionen sich mit Galvano di Lancia, dem Herzog von Medinia und Cancellario dell'Imperio angelegt hatten und er den Anlass dazu nutzte, um endlich dem in den letzten Jahren übermächtig gewordenen O.I.A.A. die Flügel zu stutzen.

Wenige Tage nach der Rückkehr der Kaiserin ereigneten sich dann in San Aurecciani erneut dramatische Ereignisse, von denen noch immer nicht klar ist, ob sie im Zusammenhang mit den Mordversuchen stehen. Während einer Sitzung des Hofrates starb der Praefekt der Zweigöttlichen Glaubenslehre einen qualvollen Tod. Wie sich herausstellte, wurde er vergiftet, doch Hinweise auf den Täter gab es keine.

Währenddessen wurde der Vicomte Arleccino Rarécourt, der Sohn des Comte Louis Rarécourt délla Valle dû Pimodan-Varré, wegen Hochverrats festgenommen und in das Castello Valeriani gesteckt, wo er auf das Urteil der Kaiserin wartet.

Noch während die Menschen in San Aurecciani unter dem Schock dieser Ereignisse standen traf ein Eilbote aus Droux ein, weitere schlimme Kunde aus der Hauptstadt Endrouelles brachte. Ein Werwolf hatte dort sein Unwesen getrieben und die Stadt ins Chaos gestürzt.

Es musste schleunigst gehandelt werden, um zu verhindern, dass all diese Ereignisse in einen neuerlichen Krieg zwischen Heroida und Endrouelle münden würden.

Ascanio vermutete, dass alle Ereignisse miteinander verbunden sein könnten, dass sie alle dem perfiden Plan eines verborgenen Staatsfeindes entsprungen wären. Es war Zeit, sich wieder selbst um die Dinge zu kümmern und Beweise für diese Vermutung zu sammeln und die Drahtzieher zu entlarven. Zu lang hatte er die Aufgaben lediglich deligiert, was in seinen Augen zu der nun herrschenden Situation geführt hatte.
Daher entschloss er sich, nun selbst die Sache wieder in die Hand zu nehmen. Er erbat sich die Erlaubnis der Kaiserin, den Ereignissen in Droux persönlich und im Auftrag des O.I.A.A. nachgehen zu dürfen.
Dann, gerade als er seine Verlobte Elaya von seinem Vorhaben unterrichtete, erreichten ihn noch zwei Briefe. Einer vom Marquis de Morlay, seinem Freund Aracome, und ein weiterer von einem Professor der Universität zu San Aurecciani. Beide schilderten Teile der Ereignisse von Droux, die Ascanio noch stärker beunruhigten und zur Eile riefen. Denn eine junge Dame, die er zwar nicht persönlich kannte, die jedoch ein Mitglied derselben Loge war wie er, war unwissentlich zwischen die Fronten geraten und bedurfte nun seiner Hilfe. Glücklicherweise befand sie sich derzeit in Gewahrsam des Marquis, doch trotzdem war nun Eile geboten, bevor dieser unwissentlich einen großen Fehler beging.

Noch in derselben Nacht ließ Ascanio die Kutsche anspannen und er und Elaya machten sich auf den Weg nach Droux. Massimo, sein treuer Diener, und Orazio, sein fleißiger Sekretär sollten derweil in San Aurecciani die Augen offen halten und sich vornehmlich um Isabella kümmern, dem quirligen Lockenschopf, der aller Welt als Ascanios Tochter vorgestellt wurde.
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Re: Seltsame Ereignisse in Endourelle

Beitragvon Meliador » So 15 Jan, 2012 17:20

Spoiler:
Ich war letzten Monat leider verhindert. Hoffentlich hab ich nicht zu viel verpasst.
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Ein überaus überraschender Fund

Beitragvon Phantomas » Di 17 Jan, 2012 19:23

Bereits seit mehr als 62 Stunden, seit >der langen Nacht<, war Capitano de la Torre unermüdlich im Einsatz gewesen. Seine Befehle waren klar definiert, und entsprechend diesen hatte er eine Schar von Handwerkern und freiwilligen Helfern zusammengerufen die nun halfen, alle offenkundigen Spuren der vergangenen beiden Nächte zu beseitigen. Zum Schluss hatte er mit seinen Männern die Aufräumarbeiten am Tempel beaufsichtigt. Hier, unter den wenigen Trümmern der teilweise eingestürzten Außenwand fanden sich schließlich die wenigen Reste der letzte Leiche dieses Tages.
Leichte Verwunderung kam auf als man bei der Beerdigung der Leiche erkannte, dass der Tote kein Geweihter der Staatskirche war, sondern ein Zivilist, wie man an Kleidungsresten und wenigen weiteren Fundstücken, die bei dem Toten gefunden wurden, erkennen konnte. Man bemühte sich die Umstände zu rekonstruieren die zum Tod des Mannes geführt hatten und gelangte so zu einer, zu den Ereignissen scheinbar passend maßgeschneiderten These!

Der Capitano (re-)konstruierte in Absprache mit einigen hinzugezogenen Dritten, dass der junge Mann einer der unliebsamen freiwilligen Ermittler, ein Glücksritter gewesen sein muss, der hier offenkundig den tragischen Unfalltod, statt Ruhm und Reichtum fand. Er drang, wohl im Rahmen eigenwilliger Ermittlungen durch die Kanalisation in den Keller des Tempels ein um dort das alchimistische Labor zu untersuchen. Leichtsinnig muss er dabei mit den teuren Apparaturen und teils gefährlichen Substanzen herum gespielt haben, was eine Kettenreaktion auslöste die am Ende zu der verehrenden Explosion führte.
Eine These die Eure Seligkeit der Kardinal schweigsam zur Kenntnis nahm, fügte sie sich nun nach allen Ereignissen doch überaus gut in die eigenwilligen Pläne des Patriarchen im Bezug auf den noch immer Spurlos verschwundenen Hochgeweihten Vincencius Zacharias Barabas. Umgehend lies er Colonel le Rochelle über den Sachverhalt informieren und den leblosen Körper zur Leichenschau in den Nergras-Tempel überführen.

Im Negras-Tempel konnten die zuständigen Geweihten schnell anhand von Größe, Statur, Kleidungsresten und einem kaum beschädigten, charakteristischem Silberdolch, der unter der Leiche gefunden wurde, auf dessen Identität schließen. Es war für einige der Anwesenden eine erschreckende Erkenntnis das es sich bei dem Toten, zweifelsfrei um den jungen Colgan Winterkalt handelte. Ein, wie inzwischen selbst der Patriarch wusste, überaus unbequemer junger Mann der Gerüchten nach im Dienst des Ordo Imperialis Aquila Aurea stand und wechselweise, je nach Herkunft und Qualität des Gerüchts, der Procuratur in San Aurecciani oder Droux unterstellt war.

Da sonst keine Angehörigen bekannt waren, beschloss man die Leiche vorerst in der Obhut der Nergariten zu belassen, die unter anderem mit seiner Beisetzung betraut wurden. Ebenso wurde beschloss die Procuratur in Droux über den Tod des Schiffsjungen zu infomieren und abzuwarten wie die Obrigkeit des O.I.A.A. auf diese Neuigkeit reagieren würde.

Nach dem offiziellen bekanntwerden des Unfalltodes des Schiffsjungen Winterkalt begab es sich, dass ein Fremder, der sich selbst als Freund eines Freundes bezeichnete, und sonst auch nicht viel mehr zu sagen hatte, eine Spende im Nergras Tempel entrichtete. Ein großzügige Spende, wovon die Geweihtenschaft ein Teil dazu verwenden sollte, um die Auslage des Tempels für Colgan's Beerdigung zu decken. Alle weiteren Fragen erstickte er im Keim mit den Worten: Versteht, ich habe einen Eid geleistet gleich Eurem. Restlos nichts preiszugeben und gleichzeitig niemanden zu belügen,... eine schwere Bürde angesichts meines Anliegens. Also malträtiert mich nicht länger mit euren Fragen Euer Gnaden, und führt mich nicht weiter in Versuchung mein Gewissen, wie auch immer zu beschmutzen!. Wenig später verschwand der Fremde ungesehen in aller Stille wieder spurlos.

Ein Mann kann eine Utopie gleich dem biblischen Paradies ersinnen und in seinem Wahn in ihr Leben. Eine starke Gemeinschaft hingegen kann aus Wahn Wahrheit machen und das Paradies wirklich werden lassen.
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Eleaneth's Weg

Beitragvon Phantomas » Mi 18 Jan, 2012 21:41

Zeit,...
… ein kostbares Gut in Tagen wie diesen
.

Zeit, sie verging für die Nergaritin Eleaneth Frostfeder seit den sich überstürzenden Ereignissen der letzten beiden Nächte in Droux irgendwie anders. Zunehmend wirkte sie teilnahmsloser, und seit dem Geschehen im Hôpital war ihr selbst zunehmend so, als würde sie die eigenen Handlungen nur noch aus einer fremden, dritter Perspektive beobachten, nicht in der geistigen Verfassung den unliebsamen Zustand der geistigen Befangenheit abzustreifen. Zweifel schlichen in ihr Bewusstsein, mehrten sich langsam, so dass sie sich nicht nur in Droux, in Endrouelle oder dem Imperio, so fern der Heimat deplatziert fühlte, sondern auch zunehmend fremd im eigenen Körper. Das was hier in den vergangenen 62 Stunden passiert war, stellte eine enorme Belastung für sie da.
Einzige Erleichterung versprach ihr noch die unermüdliche Suche nach dem Schiffsjungen Colgan und dem Medici Ogo. Sie musste die beiden finden, bevor einer, oder schlimmer noch beide zusammen das gesamte Geschehen noch weiter verschlimmern würden. Vieleicht schwer vorstellbar für manche, doch gegenwärtig schien Alles und Nichts in Endrouelle möglich zu sein.

Empfindlich heiß war es den gesamten Tag über wieder gewesen, was für Eleaneths Zustand nicht grade zuträglich war, und doch treib sie sich immer weiter voran auf ihrer Suche. Jede Brise vom Meer, tagsüber selten, war willkommen auch wenn sie diese so nicht wirklich wahrnahm. Sie hatte eine Aufgabe und diese duldete nun mal keinen Müßiggang. Doch nun da die Sonne sich dem sichtbaren Horizont näherte, das städtische Treiben langsam sein Ende fand, musste auch sie sich langsam eingestehen das sie ohne vorweisbare Ergebnisse, nun am Rand ihrer Kräfte angekommen war.
Nah dem Abendwind, dem letzten Ort an dem Colgan ihren Informationen nach gesehen wurde, machte sie am Rande einer Gasse halt. Der zögerlich einsetzende sanfte Westwind, so wie ein kühler Regenschauer verschafften ihr einen Moment Linderung. Sie konnte beobachten wie die Tageshitze vom Pflaster der Straßen und Gassen, in Form warmer Nebelfetzen wieder aufstieg und die Feuchtigkeit ihre Kleidung durchdrang, die sich dadurch zunehmend klamm und noch ungemütlich an fühlte.
Sie atmete tief durch, versuchte einen klaren Gedanken zufassen der sie nicht zur Eile antrieb.
Es war ein letztes Aufbäumen ihres schläfrigen Geistes gegen die erlebten Schrecken, doch vergebens. Müde setzte sie ihren Weg, die Suche nach Colgan und Ogo fort, bis die Hauswände seitlich von ihr begonnen vor ihren Augen zu verschwimmen.

Unschlüssig wo genau sie sich in dieser Stadt nun befand, passierte sie einige Gasse, überquerte Straßen und folgte dann dem Hafenbecken in Richtung Süden. Feuchtkalter Nachtwind traf sie hier nun ungeschützt und lies sie sogar einen Moment taumeln, doch zielstrebig setzte sie ihren Weg weiter fort.

Und dann, dann traf sie noch etwas, weniger sanft als ein Windstoß, sondern viel mehr wie ein wuchtiger Faustschlag mitten ins Gesicht. Bevor sie realisierte was hier passierte wurde ihr von hinten ein Sack über den Kopf gezogen. Jemand packte sie und weitere Hiebe zwangen sie gleich darauf langsam zu Boden. Schnell schwanden all ihre Sinne, und zum ersten mal seit Tagen fand sie ein Moment Ruhe vor sich selbst in dieser verdammten Stadt und all dem was sich in ihr so tummelte.

Derweil hatte die Geweihtenschaft im Nergras-Tempel die intensive Leichenschau abgeschlossen und zweifelsfrei den Schiffsjungen identifiziert. Umgehend hatte man das Ergebnis Schwester el Mina al Mahadi mitgeteilt, welche sich bereits wieder auf eine ereignisreiche Nacht in Droux vorbereitete. Sein tragischer Unfalltod, durch eine vermutlich selbst ausgelößte Explosion im Keller der Staatskirche war so sinnlos gewesen und ein wahrhaftiges Zeugnis für jugendlichen Leichtsinn und Verblendung. Bevor sie sich an diesem Abend auf den Weg zum Treffpunkt mit dem Marquis de Morlay machte, beschloss sie sich selbst die Leiche des jungen Mannes noch einmal anzusehen und bei dieser Gelegenheit ein Gebet für Colgans verwirrte Seele zu sprechen. Vielleicht konnte man ihn nun Überzeugen, Negras so gnädig stimmen damit Colgans Seele nicht bis in alle Ewigkeit verdammt bleiben würde.

Auf dem Weg zur Leichenkammer ging sie noch einmal Schrittweise ihr letztes, wenn auch nicht glücklich verlaufenes Gespräch mit ihm durch.



Spoiler:


Grade wollte sie, noch in Gedanken versunken in die Leichenkammer eintreten, als sich ein junger Priester, im direkten Auftrag von Hauptmann Grobschläger, dem Oberhaupt der Nergariten, an sie wendete. Mit wenigen Worten über weitere beunruhigende Dinge informierte, die sich erst in den letzten Stunden hier ergeben hatten.



Spoiler:

Hauptmann Grobschläger machte sich extreme Sorgen um Schwester Frostfeder, welche er bereits gestern über einen Novizen hatten wissen lassen, das er sie umgehend, und dringend zu Sprechen wünscht. Doch bis jetzt war sie dieser Aufforderung nicht nachgekommen, was eigentlich so gar nicht ihr Art war. Als er selbst nun mit nachdruck versuchte herauszufinden warum sie seiner Aufforderung noch nicht nachgekommen war, blieb ihm nicht verborgen das sich Eleaneth bereits seit geraumer Zeit mit einigen Zweifeln hier zu kämpfen hatte, die sie zunehmend in der Ausübung ihrer Pflicht zu behindern schien. Unter anderem blieb ihm hier bei auch nicht der Disput mit Colonel le Rochelle verborgen, welcher wohl das Ergebnis dieser Zweifel war. Etwas das in Wangalen niemals passiert wäre, denn dort hätte man diesen Disput gleich mit aller härte im Keim erstickt! Aus diesem war Grobschläger an diesem Morgen, noch vor seiner Abreise zurück nach Wangalen, selbst beim Colonel gewesen um zu erfahren ob er es sich gewagt hatte Eleaneth erneut zu inhaftieren. Doch dem war nicht so, und le Rochelle wirkt über Eleaneths verschwinden fast eben so verwundert wie er selbst. Nun, da der Hauptmann dringend nach Wangalen zurück musste, hatte er vor seiner Abreise beschlossen Qadr über den jungen Priester ebenso wie Eleaneth darüber zu informieren das es Hinweise gibt das, der “Fluch des Nordens“ wieder aufgetaucht ist und es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis er Wind von der Sache hier bekommt und dadurch wohl angelockt wird.



Erst Stunden später kam die Nergaritin Eleaneth Frostfeder, gefesselt, unter starken Schmerzen leidend, aufrecht sitzend in einem dunklen Raum wieder zu sich. Ein gefühlte Ewigkeit passierte hier nichts. Sie konzentriere sich und versuchte ihre Fesseln abzustreifen, wobei sie sich bewusst wurde auf einer edlen Lederbank mit hoher Rückenlehne, oder Ähnlichem zu sitzen. Zudem bemerkte sie auch einige weitere Stricke die ihren Körper auf der Sitzbank fixierten. Sie zog und zerrte an ihren Fesseln, bis etwas äußerst beunruhigendes die Stille vor ihr zerriss.



Spoiler:

Willkommen Schwester Eleaneth,... hauchte ihr scheinbar die Finsternis selbst, mit monotoner Stimme entgegen. Sie riss ihre Augen weit auf, konnte nichts sehen, zerrte stärker an ihren Fesseln, versuchte sie zu zerreißen als ihr schlagartig bewusst wurde in welcher Gefahr sie sich befand. ... in eurem,... ganz privaten Albtraum! fügte die Stimme scheinbar amüsiert über ihren Befreiungsversuch hinzu, gefolgt von hundertfach in ihrem Kopf widerhallendem Gelächter.

Ein Mann kann eine Utopie gleich dem biblischen Paradies ersinnen und in seinem Wahn in ihr Leben. Eine starke Gemeinschaft hingegen kann aus Wahn Wahrheit machen und das Paradies wirklich werden lassen.
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Intervention durch die Staatskirche

Beitragvon L'étranger » Mo 23 Jan, 2012 23:12

Colonel le Rochelle: war offiziell die gesamte Nacht auf Patroullie gewesen, doch bereits nach wenigen Stunden hatte er sich unter einem Vorwand am Südtor von seinem Reitertrupp getrennt und einige Stunden allein durch die Stadt zu ziehen. Nach den vergangenen 4 Tagen musste er den Kopf mal wieder frei bekommen, wobei es ihm zu nehmend schwerer viel nicht bei einer günstigen Gelegenheit nach der nächsten Falsche Brandwein zu greifen. So entzündete er sich erneut eine Cigarre, befeuchtete den trockenen Mund mit einem Schluck Wasser und irrte einige Zeit ziellos umher. Erst später entschloss er sich noch einmal die unterschiedlichen Kampfplätze aufzusuchen um sie erneut in Augenschein zu nehmen. Er konnte zwar bei einer knappen Befragung weniger Personen einige interessante Dinge in Erfahrung bringen, doch nichts davon half ihm weiter. Gestresst von einer ereignislosen Nacht, traf er sich mit seinem Trupp nahe dem Marktplatz. Wie er es bereits befürchtet hatte, berichtete ihm der Truppführer, dass nichts Besonderes in dieser Nacht passiert war. So wendeten sie ihre Pferde und machten sich auf den Rückweg zur Garnison ohne auch nur im entferntesten auf das vorbereitet zu sein, was ihn auf dem Vorplatz des Tempels der Staatskirche erwartete.
Sie passierten grade den Vorplatz des Tempels als sich überraschend einer der Offiziere aus dem Tross der Cardinals-Garde direkt an ihn wandte und ihm unmissverständlich zu verstehen gab ihm ins Tempelinnere zu folgen. Auf die Frage "Auf wessen Befehl?" entgegnete der Offizier ihm nichts, sondern reichte ihm lediglich ein gesiegeltes, persönliches Schreiben des Cardinale.
Der Inhalt erschütterte Rocheford zu tiefst und während der Reitertrupp weiter zur Garnison ritt, begab er selbst sich ins Arbeitszimmer des Cardinale, wo er durch den Patriarchen einen verbalen Einlauf erhielt, dessen genauer Wortlaut hier aus Gründen des Jugendschutzes nicht wieder gegeben werden darf.
Wortlos, als würde ihm eine höhere Macht die eigene Stimme verwehren, nahm er den Monolog hin.
Der Cardinale war außer sich vor Wut über einige von Rocheford nicht bemerkte Geschehnisse am späten Abend des vergangenen Tages, so wie in den frühen Morgenstunden, die fast eine Massenpanik mit nicht abschätzbaren Konsequenzen ausgelöst hätte. Einzig der überaus schnellen Intervention der Cardinals-Garde, angeführt von seiner Seligkeit höchstpersönlich, war es zu verdanken dass die bereits seit langem befürchtete Massenpanik an diesem Morgen ausblieb. Und auch wenn der Colonel am gesamten Hintergrund des Geschehens unbeteiligt war und hierfür auch nicht durch die Obrigkeit zur Rechenschaft gezogen werden konnte, war er für den Cardinale der einzige Schuldige am entstandenen Dilemma. Hinzu kam erschwerend, das entgegen aller getroffenen Aussagen von Rocheford scheinbar noch weitere Personen von der Verwicklung des Seigneur Melphoneo in die Ereignisse hier wussten.



Spoiler:

Die Cardinals-Garde griff mit eiserner Faust überaus hart und entschlossen an diesem Morgen durch, und lies alle auf die schnell zugänglichen, öffentlichen Aushänge des Marchese d'Emeralde (/ooc: Die Anzeigen im Stadtanzeiger im Bezug auf Werwölfe und Seigneur Melphoneo) entfernen. In der für die Vervielfältigung und Verbreitung verantwortlichen Schreibstube wurden zudem alle Vorabschriften und Originale für diese Schreiben, welche eine Gefahr für die Sicherheit der Stadt darstellten, ebenfalls beschlagnahmt. Doch nach wie vor gibt es wenige Stellen an den man noch einige Exemplare bekommen kann.



Rocheford war im Verlauf des Monologs nicht verborgen geblieben, dass es dem Cardinale zu tiefst widerstrebte sich nun entgegen aller Bemühungen doch noch in das Geschehen einzumischen. Aber es war ein Punkt erreicht worden, der eine klare Reaktion seitens der Staatskirche auf die Ereignisse unabwendbar machte. Das dies nun in einigen Punkten sicherlich entgegen der Absprache mit dem Marquis de Morlay sein dürfte, darüber war sich der Cardinale schon längst bewusst. Allerdings lies sich dies nun nicht mehr vermeiden. Erschwerend kam hinzu, dass die Untersuchungen im Fall des verschwundenen Hochgeweihten Barabas noch nicht abgeschlossen waren, was unter den gegebenen Umständen sicherlich zu weiteren Komplikationen führen dürfte.

So beschloss der Cardinale, nachdem er Rocheford erneut auf die "Dringlichkeit der Ordnung der Umstände" hingewiesen hatte, diesem ein Teil der Cardinals-Garde kurzzeitig zur Verfügung zu stellen um an diesem Morgen ein längst überfälliges, klärendes Gespräch mit einigen Personen auf der Garnison zu führen. Es war Zeit die Daumenschrauben auszupacken und wenn nötig hier auch einigen anzulegen. Die Zeit war gekommen betreffenden Personen noch mal einige, bislang noch unumstößliche Fakten ins Bewusstsein zu rufen, die scheinbar im Zuge jüngster Ereignisse in Vergessenheit geraten waren. Der Frage von Rocheford, "Dann soll ich jetzt also den Inhalt der 3. Dokumentmappe ihren beiden Empfängern zustellen?", entgegnete der Cardinale mit einer gut platzierten Ohrfeige die Rocheford zu höchster Vorsicht ermahnte.

Der Fall war kompliziert.
Das Handeln des Marchese d'Emeralde schien oberflächlich zwar nicht richtig durchdacht, wo möglich auf Grund fehlender Informationen, doch der Cardinale kannte diesen Mann zu wenig, und doch noch gut genug um zu wissen das diesem nicht so schnell ein solch grober Fehler unterlaufen würde, hätte er ihn nicht bereits im Vorfeld durchdacht und mit Absicht begann. Es bestand zwar die Wahrscheinlichkeit dass der Cardinale sich in diesem Detail irren mochte, doch wollte er hier jetzt kein zusätzliches Risiko eingehen. Es stand zu viel, Alles oder Nichts, hier auf dem Spiel und das wollte er sich nicht durchs sinnlose Kräftemessen mit dem Marchese d'Emeralde zu Nichte machen.

Der Cardinale selbst beschloss derweil alles, und das schnellst möglichst, für seine baldige Abreise vorbereiten. Termine, egal mit wem, wurden bis auf weiteres ohne Angabe von Gründen gestrichen und gepackt wurde nur das aller Nötigste.

Sein Ziel,... unbekannt!



/ooc-Hinweis:
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... doch Adel verpflichtet, und Hochmut kommt vor dem Fall.
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Re: Seltsame Ereignisse in Endourelle

Beitragvon Ascanio » Mi 25 Jan, 2012 08:38

Ascanio schäumte vor Wut, als er weit nach Mitternacht von einem Inspector geweckt und über die Vorgänge in der Stadt unterrichtet wurde. So konnte man mit dem Abgesandten Ihrer Kaiserlichen Majestät nicht umgehen! So konnte man mit einem Mitglied des kaiserlichen Hofrates nicht umgehen! So konnte man mit ... IHM nicht umgehen!
Ohne ein Wort der Absprache, ohne ein Wort des Hinweises war die Kardinalsgarde gerade dabei, die Steckbriefe, die vom Ordo Imperialis wenige Stunden zuvor in der Stadt verteilt worden waren, in einer nächtlichen Aktion einzukassieren und zu vernichten. Obendrein war die Garde sogar in die Druckerei eingedrungen, in der diese Steckbriefe vervielfältigt worden waren, und hatte vom Rohentwurf bis zum Drucksatz alles konfisziert, was mit den Steckbriefen in einen Zusammenhang gebracht werden konnte.
Dass die Gardisten des Kardinals - höchstpersönlich von ihrem großen Meister angeführt (wo war eigentlich Le Rochelle zu dieser Stunde, kann es sein, dass der Kardinal auch mit dessen Arbeit undzufrieden war?) - in dieser Nacht nicht sogar die Procuratur in Droux angriffen, musste man als kleines Wunder bezeichnen!

Was bildete dieser Kardinal sich eigentlich ein? Reichte es nicht schon, dass er Ascanio und damit die Kaiserin düpiert hatte mit der Art und Weise, wie er auf den kaiserlichen Befehl reagiert hatte - nämlich indem er ihn offen ignorierte? Wollte der Kardinal dem Ordo Imperialis hier und jetzt den Krieg erklären? Den konnte er gerne haben! Mit ihm würde man hier gerade noch fertig werden...

Noch in der gleichen Stunde setzte Ascanio ein Schreiben auf, das noch bevor die Kardinalsgarde ihre Aufgabe vollends beendet hatte im Palais des Kirchenmannes eintraf:

PROTESTNOTE
An Seine Seligkeit, Horathio Armand-Jan Moriarty de Moratin:

Eure Seligkeit!

Die Aktion Eurer Garde im Bezug auf die Entfernung der durch den Ordo Imperialis Aquila Aurea ausgestellten Steckbriefe ist nicht hinzunehmen! Diese Tat und Eure Worte zeugen davon, wie Ihr und Eure Untergebenen die Befehle Ihrer Kaiserlichen Majestät missachtet und mit den Füßen tretet! Ich fordere Euch daher im Namen Ihrer Kaiserlichen Majestät auf Euch zu erklären!
Erscheint hierzu eine Stunde nach Sonnenaufgang in der Procuratur zu Droux.

Im Namen Ihrer Kaiserlichen Majestät:
Marchese d'Emeralde Ascanio Landor Auretian della Viscani
Principe del Consiglio di Nuovo Imperio Aurecciani, Emissario cui Imperatrice di Nuovo Imperio Aurecciani & Advocatus O.I.A.A.


Es war an der Zeit, dass hier jemand hart durchgriff. Und genauso wichtig war es, dass man jeden nun folgenden Schritt genau plante. Eine erste Krisensitzung in kleiner Runde sollte schleunigst anberaumt werden. Dementsprechend ließ Ascanio eine Notiz an Capitan de Rovere und an den Procurator della Sassoy aushändigen, die beide in den Sitzungssaal der Procuratur bestellte - eine Stunde vor Sonnenaufgang...
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Re: Seltsame Ereignisse in Endourelle

Beitragvon Aracome » Mi 25 Jan, 2012 17:33

Droux war eine grosse und schillernde Stadt, allzuviel Ruhe gab es dort nie. Unsichere Zeiten erfordern besondere Maßnamen. Maßnamen um wieder für Sicherheit zu sorgen und den Druck auf diejenigen zu erhöhen welche der Stadt und ihren Bürgern schaden wollten. Und so kam es das die Lautstärke in Droux noch etwas zunahm, getragen durch das rhytmische Geräusch schwerer Stiefel. Allzuviel Vorwarnung hatte es nicht gegeben aber Zeit war ein Luxus den man sich grade nicht leisten konnte. Es hatte dem Marquis de Morlay einige Briefe und grössere Gefallen gekostet aber das sollte es Wert sein. Es MUSSTE etwas passieren, koste es was es wolle.

Erst waren es wenige Gruppen von Legionären welche die Stadttore durchschritten aber nach nur wenigen Stunden traf die Hauptstreitmacht ein. Hunderte Soldaten, gekleidet in blitzenden Stahl, stolz das Banner der zehnten Legion vor sich hertragend. Der Marquis selbst begrüßte die Männer, er hies sie mehr als willkommen.

Nun endlich hatte man die erforderliche Mannstärke. Droux würde wieder Sicher sein, dafür würde er schon sorgen. Iatan und Athos waren sein Zeuge. Es gab eine kurze Besprechung mit dem Offizieren der Legion und schon ging es ans Werk. Die Soldaten teilten sich in mehrere Einheiten und begannen mit der Arbeit. Ein grosser Teil half bei der Sicherung der Kanalisationszugänge und würde später auch bei der Sicherung eben dieser selbst helfen. Der andere Teil begann mit der durchsuchung verdächtiger Ortschaften, allen vorran Lagerhäuser an den Stadttoren um am Hafen.

Noch konnte der Feind sich mühelos bewegen und verstecken aber das.....sollte sich ändern.
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Re: Seltsame Ereignisse in Endourelle

Beitragvon Selfurdo » Mi 25 Jan, 2012 19:45

Informiert über neueste Vorgänge ließ der Vicomte Arlequin Tourment ein Schreiben aufsetzen, welches in identischer Aufmachung an den alten sowie neuen Ermittlungsleiter gegeben werden sollte.

Im Namen der Götter,

unerhört sind die Vorkommnisse. In empörendster Weise werden die Entscheidungen die Stadt Droux betreffend über den Kopf des Stadtvogtes hinweg beschlossen, zwar vermögen sowohl Kirche, als auch Krone ihre Männer mit Bevollmachtungen auszusenden, jedoch obliegt die Verwaltung der Grafschaft Centre-Endrouelle dem ehrenwerten Comte Jodocous Rarécourt della Vallé du Pimodan-Vârre, sowie dessen Vertrauten und dieser Zustand wird sich weder durch die Staatskirche, noch durch verstärktes Truppenaufgebot oder irgendeine unheilige Macht ändern.
Das vergangene Vorgehen ist untragbar für eine Lösung der Situation und lässt die bedauernstwerte Vermutung aufkommen, dass das Ausleben persönliche Fehden oder gruppenorientierter Interventionen Vorrang vor der Lösung des Problems hat.


Hier endet der Brief, der an den vom Cardinal ernannten Ermittlungsleiter gehen soll mit Siegelung und Unterschrift des Vicomte im Namen des Stadtvogtes. Ebenso soll eine Kopie an den Cardinal selbst erstellt werden, welcher den Nachsatz enthält:

Eine gemeinsames Angehen des Problem muss die Krone mit einschließen, ansonsten riskiert ihr einen Bürgerkrieg, der von der Seite der Familie Rarécourt della Vallé du Pimodan-Varre nicht unterstützt oder tolleriert werden kann.


Der Brief an den "neuen" Ermittlungsleiter, den Marchese d'Emeralde geht noch einige Zeilen weiter.

Diese ungebührlichen Vorkommnisse schreien nach Rechtssprechung, da das Chaos an diesem Ort nicht noch durch aufbegehrende Einzelne, welche sich der Aufsicht ihres Herren entzogen haben - den die Götter mögen verhüten, dass dies im Auftrag eben Dieses Herren geschah- vermehrt werden darf.
Der Vogt schlägt desweiteren vor, dass ein von der Kaiserin oder eines Bevollmächtigten bestimmter Vertreter der Krone mit den Vorsitz über dieses Gericht, sowie sämtliche folgenden Gerichtsverhandlungen, diesen Fall betreffend, übernimmt, damit eine Zusammenarbeit, beider Einheiten hier verdeutlicht werden kann um dem Gerücht der Entzweiung entgegen zu wirken und mit vereinter Kraft das staatsfeindliche Treiben zu vernichten.


Abschließend folgt die Siegelung und Signierung.
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