Besteht schon die technische Möglichkeit, Inventardingen den Namen des Spielers beizufügen, der sie gefunden hat? Davon verspreche ich mir einige Vorteile, zum Beispiel diese:
- Anhänglichkeit und Personalisierung: Wenn der Spieler statt eines "besonderen Schwertes" nun das "Schwert des [eigener Heldenname]" trägt, ist der Stolzfaktor gleich ein gutes Stück höher. Damit steigt auch der Prahlpegel und somit der Anreiz für ihn und andere, weiter auf die Suche nach solchen Dingen zu gehen. Das besondere Schwert ist nur ein Beispiel. Es könnten auch noch seltenere Gegenstände sein, die mit dem Heldennamen gekoppelt werden. Das eigene Inventar wird auf jeden Fall mit noch viel liebevolleren Blicken gestreichelt.
- eigenes Abenteuer statt Einkauf: Ein netter psychologischer Effekt ist der, dass durch die Namensbindung der Anreiz gemindert wird, sich einfach so einen besonderen Gegenstand zu kaufen. Wenn Held Horst mit der Armschiene des Rudi herum läuft, lebt er von geborgtem Ruhm. Das Ah und Oh ist erst dann vollkommen, wenn Spieler- und Gegenstandsname übereinstimmen. Das entzieht diese Gegenstände also teilweise den geläufigen Irrsinnssummen, die für hochwertiges Handelsgut gezahlt werden.
- Spielwelterkundung: Je nachdem, wo diese Dinge zu entdecken sind, lenkt das dann Spielerströme in das betreffende Areal. Sind die Gegenstände flächendeckend verteilt, erhöht das die Reisetätigkeit. Sind die Gegenstände nicht nur für kampfstarke Brechertypen eroberbar, sondern teilweise durch Rätselquesten mit hohen Anforderungen an kognitive Fertigkeiten auch für Gelehrte vorgesehen (z.B. dann ein Buch oder ein seltenes Pergament), erweitert sich die Anreizwirkung über Heldenklassen hinweg. Die Reiseschwierigkeiten für Gelehrte könnten sie dann mit den eingebauten Gruppenreisen überwinden, indem sie sich ein paar Kämpfer anheuern.
- Infrastrukturpolitik: Schwach besuchte Gebiete, die aber eigentlich schon mehr Potential aufweisen, als es die Besucherzahlen vermuten lassen, könnten so aufgebohrt werden. Ein Beispiel: In der auretianischen Großbibliothek startet eine Quest. Der Spieler wird gebeten, der Bibliothek ein besonderes Buch zu verschaffen, das als verschollen galt, aber kürzlich gesichtet wurde. Ob der Spieler das dann irgendwo einkaufen kann (langweilig), mithilfe einiger spärlicher Hinweise in einem gewissen Areal selber finden (fordernd, aber fair) oder gänzlich auf sich allein gestellt irgendwo in der Welt zufällig auf den richtigen Auslöser treten soll (evtl. frustrierend), sei mal dahingestellt. Hat er das Buch, kann er es entweder verkaufen oder der Bibliothek zurückbringen, wo er als Lohn einen Pokal erhält, der natürlich die Gravur des Spielernamens trägt. Mit dem kann er dann selber angeben oder ihn in die Schatzkammer seines Ordens tragen, der damit vor anderen Orden protzen kann. Da diese persönlichen Gegenstände eben nur selbst erabenteuert werden können, muss jeder interessierte 2x nach Auretianien; zum Queststart (1) und zur Ablieferung (2). Wer dabei Gefallen an der Umgebung findet, bleibt gleich noch ein Weilchen oder guckt später wieder vorbei. Dann vielleicht sogar mit einem szenariotypischen Zweithelden auf Dauer.
Das sind meine ersten Gedanken. Über Erweiterungen, Nachträge, weitere Anregungen würde ich mich freuen. Und an Konzeptschwächen oder anderweitiger Kritik bin ich natürlich auch interessiert.


