Mi 13 Dez, 2023 16:27
Do 14 Dez, 2023 23:14
Thusnelda Piepenbrink . Bettlerin in Faelughaven
Thusnelda Piepenbrink geht langsam humpelnd die Straße zum Markt entlang. Sie wirkt verwirrt und eigenartig. Ihr Bein schmerzt. Am Haus Nr. 11 in der Marktgasse bleibt sie stehen. An der Tür ist ein auffälligen Türklopfer elfischen Ursprungs angebracht, von denen vor einiger Zeit mal im Kurier berichtet wurde,. Die junge Frau klopft in einem seltsamen Rhythmus an die hölzerne Tür. Nach einer kleinen Weile öffnet ein Zwerg, zieht die junge Frau hinein und schließt die Pforte sogleich wieder hinter den beiden. Ein blinder Bettler, der ein Haus weiter auf dem Boden hockt, seinen Hut vor sich, klopft mit dem Stock: "Klong, Klong." Dann eine Pause. Dann erneut: "Klong, klong, klong." Pause. Und ein weiteres Mal: "Klong!" Das letzte Klopfen war deutlich fester, also auch hörbar lauter. "Interessant!" murmelt der Bettler.
Vithimir Akisson der Wellenbrecher - Nordahejmr Fischer wohnhaft in Faelughaven
Vithimir Akisson sieht aus den Augenwinkeln eine junge Frau unsicheren Schrittes durch die Gasse gehen, vor einer Tür mit einem ungewöhnlichen Türklopfer stehen bleiben und in einem noch ungewöhnlicheren Rhythmus gegen die Tür schlagen. Vithimir zuckt zusammen, als sich die Türe plötzlich öffnet und ein Zwerg die junge Frau flink in den Flur zieht. Verdattert sieht Vithimir die geschlossene Türe an und geht dann schnellen Schrittes weiter, denn irgendetwas scheint hier ganz und gar nicht mit rechten Dingen in Ordnung zu sein. Aus den Augenwinkeln nimmt er den Bettler war, der den eigenartigen Rhythmus mit einem Stock auf den Boden trommelt. Nur weg hier - das kann nichts Gutes verheißen ...
Cho von den Terr-Boll, Aivarune, arbeitet als Gartengestalter zur Zeit in Faelughaven und Ivan Ignatjewitsch, Grauländer, Händler und Marktstandbesitzer in Faelughafen
Cho von den Terr-Boll ist gerade im Gespräch mit Ivan Ignatjewitsch. Irritiert schaut er sich, um weil ein rhythmisches Klopfen das Gespräch unterbricht. Aber er sieht nur einen Bettler. Dieser Bettler sitzt vor einem Haus und klopft mit seinem Gehstock: "Klong, klong." Dann ein schnelles "Klong, klong, Klong" gefolgt von einem lauteren "Klong." Immer und immer wieder. "Ich geb dir einen Gulden, wenn du mit dem Lärm aufhörst." sagt Cho, der ein paar Schritte näher getreten ist und sich zum Bettler bückt. "Hier!" Er gibt dem Mann einen Gulden, welchen dieser kichernd entgegennimmt und tritt dann wieder an Ivans Stand.
Blinder Bettler in Faelughaven
Der Bettler steht auf und geht, sich langsam an der Hauswand entlang tastend, zum Nachbarhaus. Jenes Haus, in dem vorhin die junge Frau verschwunden ist. Er benutzt seinen Stock und klopft in dem gleichen Rhytmus, so wie er ihn vorher gehört hat, auch an die Tür. Er hört nun wie sie von innen entriegelt wird, sich öffnet und eine Stimme fragt: "Willst du einen Schlafplatz und was zu essen? Dann werde Mitglied bei uns. Komm rein!" Und ein starker Arm zieht und zerrt an ihm. Schnell ist der blinde Bettler hinter der Tür verschwunden. Man hört wie sie ins Schloss fällt und ein schwerer Riegel wieder vorgeschoben
wird.
Di 30 Jan, 2024 13:31
Luzius Dickie vom Stein - Ordensgründer "Gnade der Götter"
Dickie ist mit sich zufrieden. Hat er doch hier in Faelughaven eine erkleckliche Anzahl Bettler, Bettlerinnen und Kinder rekrutieren können, die für ein Dach über dem Kopf und eine dünne heiße Wassersuppe, für Dickie und seine Kumpane in den Straßen der Stadt um mildtätige Gaben baten. Und diese im Haus Marktgasse 11 abgaben. Und sie brachten mehr Gold und andere Spenden mit heim, als Dickie sich hatte träumen lassen.
Dickie grübelte eines Tages gemeinsam mit seinen Kumpanen Gunnar und dem Zwerg, den Dickie stets nur Bierus nennt, darüber, wie man die Mildtätigkeit der Bürger noch steigern könnte. Weil der blinde Bettler Abend für Abend den größten Batzen Gold auf den großen Tisch legen konnte, kam Dickie eine Idee. "Wir haben doch diese Zwillinge, diese jungen schwächlichen Kerle, die kaum was erbetteln und die Suppe nicht wert sind, die wir für sie verschwenden. Sie behaupten ja vor dieses seltsamen neuen Influenza namens Xorona stark und gesund gewesen zu sein. Meine Idee ist: Wir nehmen ihnen eine Hand. Dem einen die rechte, dem anderen die linke. Sind ja Zwillinge, ha ha ha, müssen alles gleich haben Und dann schauen wir mal, ob sich die Tageseinnahmen so steigern lassen. Mit der schlimmen Beinwunde bei Nelly hat es ja auch geklappt. Seitdem kriegt sie deutlich mehr Münzen zugesteckt. Die Wunde aber verheilt auch schon wieder zu gut. Da können wir auch nochmal ein wenig das Mitleid schüren." Dickie lachte fies und applaudierte sich selbst für den grandiosen Einfall.
Bierus, der Zwerg, versuchte noch Dickie davon abzubringen und schlug vor die jungen Männer besser arbeiten zu schicken, worum sie auch schon gebeten hätten. Aber Dickie wischte diesen Einwand weg und schickte Gunnar um die Zwillinge und Nelly zu holen. Und geschah alles so, wie Dickie es verlangte.
Ein Zwilling starb an Wundbrand, der andere, Raimond, überlebte die Tortur und erbettelte in der Folge tatsächlich höhere Summen. Und auch Nellys Bein wurde erneut verletzt und viele Falueghavener spendeten ihr Münzen für den Besuch eines Heilers. Luzius Dickie vom Stein war zufrieden und sah in den folgenden Monden genüsslich zu wie sein Vermögen wuchs und wuchs.
Bis er einen weiteren Einfall hatte, den er auch unverzüglich seinen Kumpanen mitteilte: "Gunnar! Bierus! Wir expandieren! Hier auf der Insel kann man nicht reich werden, aber im Städtebund, da wohnen die reichen Säcke zuhauf und auch den Handwerkern geht es da ganz gut. Das weiß ich weil ... ach, erkläre ich euch ein anderes Mal!"
Dickie räusperte sich und fuhr dann fort: "Gunnar! Wir beide und zwei oder drei von unseren Mitleidsschürern nehmen morgen ein Schiff nach Vellhafen, Wir nehmen uns ein Zimmer in einem guten Gasthaus, gehen sogleich zum Rathaus und kaufen ein Ordensgrundstück. Dann bauen wir dort ein Haus auf wie dieses hier. Und du Bierus? Du leitest die Geschäfte weiter. Schaffst du das allein? Wenn nicht, nimm dir noch ein paar kräftige Helfer dazu. Ich verlass mich auf dich. Denn wenn Vellhafen dann soweit ist, dann übergibst du Faelughaven an den vertrauenswürdigstens Helfer und machst in Vellhafen weiter. Und Gunnar und ich nehmen dann Ismar ins Visier. Nun sagt schon! Das großartig, oder?"
Gunnar und Bierus stimmten natürlich zu und so geschah es wie Dickie es wollte: Dickie und Gunnar nahmen Raimond und Nelly mit und machten sich auf nach Vellhafen.
Fr 02 Feb, 2024 12:31
Aushang an der Stadtwache zu Vellhafen :
Die Magd Thusnelda Piepenbrink ist seit einiger Zeit abgängig. Ihre Herrschaft, die Kaufleute Friedrich Hirsenkamp und Gattin, beauftragten sie zuletzt mit dem Kauf von frischem Obst und Gemüse auf dem Markt zu Vellhafen. Sie verließ das Haus mit einen Einkaufskorb und fünf Gulden und ward seither nicht mehr gesehen.
Thusnelda Piepenbrink ist siebzehn Götterläufe jung, hat braunes lockiges Haar und blaugraue Augen. Sie hat eine schlanke Gestalt und spricht Imperial mit einem grauländischen Akzent.
Wer die Magd erblickt oder auch nur etwas gehört hat, was für die Suche nach der jungen Frau von Belang sein könnte, möge sich direkt bei Friedrich Hirsenkamp oder der Stadtwache melden.
Sa 03 Feb, 2024 13:25
"Der Kako gab kund, dass die Knispel uns chappen will. Also sollten wir uns verkaliboren. Hier im Backs gibt es einen verhuckten Gang, rechte Mai vom Gang der zum Miegewippe-Scharett führt. Den katscht und alles wird jofelino."
NÄCHTLICHE KÄMPFE VOR DEM OSTTOR VELLHAFENS
Bekämpfen sich inodanische Landsleute auf dem Gebiet des Städtebundes?
In der letzten Nacht alarmierten Anwohner der Straße am Osttor die Stadtwache wegen Gefechtslärm, den zwei Gruppen von Inodaner verursachten. Mit Schwertern und Stangenwaffen bekämpften sich etwa zehn ganz in schwarz gekleidete Personen mit Gesichtsmasken mit einer ungefähr gleich großen Gruppe Inodanern in normaler Gewandung und Rüstung.
Bevor die Stadtwache, aufgrund der gemeldeten Personenzahl um einen Trupp Miliz verstärkt, jedoch eintraf, war der Kampf schon beendet. Die Inodaner waren offenbar geflüchtet und die Gruppe der seltsam schwarz gewandeten Männer suchte, dabei in einer fremden Sprache fluchend, die Straße nach ihnen ab. Die Stadtwache nahmen diese schwarz gekleideten Männer vorläufig fest und forderten sie auf die Gesichtsmasken abzusetzen. Zu ihrem Erstaunen waren es ebenso allesamt Inodaner.
In der Stadtwache, wohin man sie verbrachte, erfuhr die Obrigkeit mit Hilfe eines herbei gerufenen Übersetzers nach viel Palaver, dass es sich bei den verschwundenen Inodaner um eine Gruppe Handwerker handeln soll, die von einer Gesellschaft in Inoda nach Vellhafen gesandt worden waren, um das Färberhandwerk, wie es im Städtebund, Kaiserreich und Grauland ausgeübt wird, zu erlernen. Sie hätten aber Eigentum der Gesellschaft unterschlagen und sollten daher nach Inoda zurückkehren, um sich dafür zu verantworten. Da sie sich geweigert hätten, habe man sie mit Waffengewalt auf ein inodanisches Schiff bringen wollen.
Die schwarz gewandeten Inodaner verlangten, dass ihnen Stadtwache und Miliz dabei helfen, die Flüchtigen zu finden, was diese jedoch zurückwies. "Sollen diese Inodaner doch ihren Streit unter sich ausmachen! Was haben wir in Vellhafen damit zu schaffen?. Nichts." beschied der Vorgesetzte der Stadtwache und man beeilte sich die Festgenommen wieder freizulassen. "Wir sind doch nicht die Handlanger irgendwelcher inodanischer Gesellschaften!" empörte man sich nachher noch. "Wenn die Amtshilfe von uns wollen, sollen sie das erst einmal über den inodanischen Gesandten in Vellhafen beantragen."
Do 08 Feb, 2024 14:23
Fr 16 Feb, 2024 14:51
Lieber Bierus, herzliche Grüße aus Venlona.
Gold brauchst du mir nicht mehr zu schicken, ich habe hier ein gutes Auskommen. Ihr könnt es gerne ausgeben, damit es unseren Ordensmitgliedern gut geht. Nur um ein oder zwei Fässchen des gutes Bieres aus deiner Heimat bitte ich. Schick es mir hierher an das Haus Duvelsmann in der Laguna Azzurra der Freien Stadt.
Dickie".
"Dein Boss ist ein ziemlicher Dummkopf. Er kann weder schreiben noch lesen. Zwerge sollten zusammenhalten. Eigentlich hat er mir diktiert, du sollst ihm so viel Gold und Bier schicken, wie du entbehren kannst.
Aber dein Boss hat meinen "geänderten" Brief unterschrieben und diesen hier wird auch unterschreiben. Ich bin Schreiber und Übersetzer und hier in Venlona kann niemand dieses Kuckucksei Dickie leiden und viele wissen, so wie ich, dass Dickie nicht schreiben und lesen kann. Ich bin mir sicher, dass man ihn sehr bald wegen seiner Untaten an den Kindern einkerkern wird. Gruß M."
Dickie
Mo 19 Feb, 2024 16:24
Miep Dorn und Yolmena von Kaleon
Miep und Yolmena haben das Vertrauen der bettelnden Straßenkinder bekommen und begleiten Finrich, den Jungen mit dem Äffchen, Rosa, den alten Jose und die anderen Kinder in das Haus der Bettlergilde. Dort essen sie zusammen mit den anderen einen Eintopf, der für Venlona typisch ist: Merkanteintopf.
Sie kommen am Ende auch mit dem Gildenmeister, Luzius Ambrosius vom Stein, dem Vater des gesuchten Dickies, ins Gespräch. Der einäugige Mann, so viel haben Miep und Yolmena herausgefunden, wird von den Gildenmitgliedern, ob alt oder jung, sehr verehrt.Luzius Ambrosius vom Stein - beliebter und geachteter Gildenmeister der Bettlergilde zu Venlona
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Borax Sohn des Obolosch, Dragosch Sohn des Drogosch und Colgan Winterkalt
Borax, Dragosch und Colgan gehen in das Zwergenvierteln Venlonas. Dort begegnen sie auf der Straße einem merkwürdigen Zwerg. An diesem Zwerg ist wirklich alles seltsam und das denken wohl nicht nur die drei, sondern auch andere Passanten starren den Zwerg an oder schauen kopfschüttelnd hinterher. Der Zwerg ist etwa einen Handbreit größer als Dragosch und Borax, recht schmal für einen Zwerg und das Seltsamste ist sein silberblondes Haar, dass aus seiner tief herunter gezogenen Mütze hervorlugt. Der lange, sorgsam in viele Zöpfe geflochtene Bart weist das gleiche silberblond auf. Der Zwerg hat zudem tiefblaue Augen und eine recht helle Haut.
Dragosch Sohn des Drogosch packt die Neugierde und wendet sich der kuriosen Gestalt zu „Xolgorasch zum Grusse. Wir sind neu in Venlona und wollen unserem Freund ein wenig zwergischer Kultur näherbringen.. doch leider fehlt uns das Wissen, ob der geeigneten Schänken für dieses Unternehmen. Könntest du uns eine Lokalität empfehlen, die Gastfreundschaft über die Rasse setzt und sogar ein Langbein ohne Ärger bewirtet?“
Der Zwerg stellt sich als Mimosch, Sohn des Adriell Blumenzart vor und bestätigt somit die Annahme, dass sein Vater ein Elf und seine Mutter eine Zwergin ist. Er empfiehlt ihnen den Besuch einer Gartenwirtschaft, die ebenfalls einem solchen Mischlingwesen aus Elfin und einem Zwerg gehört, einer Angroscha, Tochter der Halina Himmelsblau.
Dragosch begleitet Mimosch nach dem Genuss einiger Biere zu seinem Arbeitsplatz, einer Schreibstube im Stadtteil Laguna Azzurra. Unterwegs erzählt Mimosch ihm, dass er Dickie schon aus Schulzeiten kennt und wegen seiner Gemeinheiten anderen gegenüber hasst. Deshalb hat er ihm auch einen Streich gespielt, als Dickie in der Schreibstube aufgetaucht war und ihn nicht erkannt hatte. Wohlwissend, dass Dickie weder lesen noch schreiben kann, hat er den Text eines Briefes an einen Zwerg namens Bierus in Faelughafen einfach geändert und Dickie hat nichts gemerkt und das Papier unterschrieben.
Durch diese Information weiß Dragosch nun wieder einiges mehr über Dickie vom Stein und eilt zurück zu seinen Gefährten in die Gartenwirtschaft der Angroscha.