Die Antamarische Bettlergilde "Gnade der Götter"
Der seltsame Aufstieg des Taugenichts Luzius Dickie vom Stein
(OOC: RP-Abenteuer anlässlich des Wintersonnenwende-Festes zu Vellhafen "Der Bettlerorden" - siehe ingame RP-Übersicht "ABENTEUER ZUM FEST in Vellhafen ")
SECHSTER TEIL
Faelughaven
Ivan Igantjewitsch, Händler auf dem Markt in Faelughaven und Cho von den Terr-Boll, Gärtner und Gartengestalter
Cho von den Terr-Boll ist inzwischen am Stand vom Ivan Ignatjewitsch angekommen und schüttelt lachend den Kopf als Ivan ihn fragt, ob das Fest in Vellhafen noch so lange gedauert hätte: "Nein, so lange hat das Fest nicht gedauert. Hab auf dem Fest einen Auftrag für das Frühjahr angenommen. Da war ich beim Auftraggeber in der Ansiedlung an der Küste eingeladen. Er ist so ein ganz reicher Kerl, aber trotzdem nicht von oben herab und hat einen schönen Garten dort, der aber nicht so geschickt angelegt wurde. Und das soll ich im Frühjahr besser machen. Und deine Segeltour mit Josef war schön? Mächtig groß geworden der Bengel, hab ihn vor zwei oder drei Tagen mal kurz im Laden seiner Eltern gesehen."
Ivan Ignatjewitsch "Joa, war sich schönäs Sägältour. Habän wir natürlich auch gäangält und paar dickä Fischä rausgäholt. Von die Fäst hab ich mir nichts mitbäkommän. Ärzähl doch mal wie sich war."
Cho nickt grinsend: "Klar, wenn du mit dem Josef angeln gehst, dass ihr da dicke Fische fangt. Beim Fest war es teils lustig, teils schön zu zuschauen. Ein Kamelrennen gab es und auch einen Einnetzwettbewerb. Und die Losfee hat Preise gezogen. Und der Stadtführer, der Salix Uplegger hat es tatsächlich schon wieder geschafft aus der Stadtführung eine Ermittlung gegen Bösewichte zu machen." Cho senkt die Stimme und raunt leise: "Hat mir der Herr Wirsch erzählt. Der Herr Uplegger ist mit einem ganzen Trupp Abenteurer unterwegs um einem bösen Bettlerorden und seinem Chef das Handwerk zu legen. Und die kamen hier aus Faelughafen. Ich hab da ja einen Verdacht." Er sieht Ivan abwartend an.
Ivan schaut Cho erwartungsvoll an, versucht sich seine Neugier aber nicht zu sehr ansehen zu lassen: "Na komm, ärzähl, säh ich mir doch, dass du fast platzt vor lauter Neuigkeiten."
Cho rückt noch etwas näher an Ivans Verkaufsstand und flüstert: "Ivan? Erinnerst du dich an diesen blinden Bettler, der mit seinem Blindenstock die komischen Klopfzeichen machte? Der hat an Haus Nr. 11 dahinten so komisch angeklopft und dann hat ein Zwerg ihn herein gelassen, hab ich mal beobachtet von hier aus. Und noch andere Bettler gingen da hinein. Und die haben das gleiche Klopfzeichen mit dem Türklopfer gemacht. Ich glaube das ist dieser Bettlerorden, hinter dem der alte Uplegger mit seinen Freiwilligen in Vellhafen her ist."
Ivan : "Ärinnär ich mir dunkäl, da war sich was. Hab ich damals noch die Kopf gäschüttält, dass du so gar nix neugierig warst däsdawägän. So, issich Härr Upläggär also wiedär mit Freiwilligän Hälfern untärwägs um dänän das Handwärk zu lägän. Hmmm...wättä ich mir Marisa und Talirion sind sich bästimmt auch wiedär mittändrin statt nur dabei. Altäs Grauländär Sprichwort, weißt du."
Cho von den Terr-Boll antwortet lachend: "Klar sind die beiden dabei. Sagte der Herr Wirsch, er hat eine Liste. Aber ich glaube, du hast Kundschaft." Cho deutet auf den Zwerg der gerade einen schweren Seesack auf Ivan Warenauslage gehievt hat.
Zwergenfürst Tarromax Sohn der Alesha
Ivan Ignatjewitsch nimmt den Sack und verstaut in kurzerhand unter der Theke. Da der Zwerg schon wieder auf dem Weg ist, ruft er ihm schnell hinterher: "Dankä scheen Härr Tarromax, nächstäs mal bleibt ihr abär auf ein Schnäpschän odär zwei." Dann wendet er sich wieder Cho zu: "War sich där Härr Tarromax, issich Kanzlär von die Dun-Zwärgä, sähr wichtigär Mann, abär nimmt sich trotzdäm immär mal wiedär Zeit um ein paar Sachän für meinä Stand vorbeizubringän."
Cho nickt: "So so, ein wichtiger Zwerg also, ein Kanzler. Ich meine, den hab ich schon mal bei dem Ring der Kelten gesehen, hier an deren Ordenshaus. Das ist aber nett von ihm, wenn der dir auch Sachen für deinen Marktstand bringt. Vor allem wo du von Marisa und Talirion im Moment nichts bekommst, weil die mal wieder auf Verbrecherjagd sind."
Während Cho redet, schaut er allerdings an Ivan vorbei auf das Haus Marktgasse Nummer 11 hinter Ivans Marktstand. Plötzlich kneift er ein Auge zusammen und ist nun ganz aufgeregt. "Da drüben sind gerade unser alter Bekannter, nämlich der blinde Bettler und eine Frau, die ein kleines Mädchen auf dem Arm hatte, vom Zwerg in das komische Haus gelassen worden.Müssen wir da was unternehmen, Ivan? Ob der Zwerg den Bettler hier auch wehtut? Oder vielleicht der Bettlerkönig selbst wieder hier ist? Der soll ja auf der Flucht sein."
Der alte Grauländer dreht sich um und sieht in die von Cho angezeigte Richtung. "Da solltän wir auf jädän Fall mal nachsähän. Sichär ist sichär. Soll sich nachhär keinär sagän könnän, Cho und Ivan, habt ihr gätorft."
Cho nickt zustimmend. "Auch wenn ich nicht weiß, was *gätorft* auf imperial oder aivarun heißt, soll das natürlich keiner sagen können!" Er lacht und fragt leise: "Was machen wir? Eine Idee?"
Ivan erklärt: "Issich Dialekt aus die Grauland. Wänn ich sagä Torf nicht rum, heißt sich du sollst aufpassän und keinä Mist machän." Er beobachtet eine Weile das Haus, auf das Cho gezeigt hat. "Solltän wir uns erst mal das Haus aus die Nähe ansähän, vielleicht mal eine Rundä darum härum drähän und dann sähän wir weitär."
Der Aivarune antwortet: "Ach so! Wieder was gelernt. Kannte ich nicht das Wort. Und ja, lass uns mal das Haus ansehen. Ich torf auch nicht rum, versprochen." Cho kann es kaum abwarten nachzuschauen. Wie aufregend das ist. Vielleicht können Ivan und er ja auch zur Klärung des Falls beitragen, wie es die Gruppe bei Herrn Uplegger macht.
Ivan Ignatjewitsch schlendert betont gelassen in Richtung des Hauses, betrachtet es kurz wie beiläufig und beginnt dann, es so gut es geht zu umrunden und Cho tut es ihm gleich. Wie zufällig passiert er das Haus und hält nach wenigen Schritten an und bindet sich die Schnürsenkel seiner Stiefel gewissenhaft und langsam neu fest und schnürt sie zu. Währenddessen lauscht er, ob er aus einem der oberen geöffneten Fenster vielleicht etwas hören kann. Auch Ivan bleibt stehen, während Cho sich die Stiefel schnürt und schaut demonstrativ genervt mal hier hin, mal dort hin während er wartet, aber hauptsächlich in Richtung des Hauses.
Der junge Gärtner schlendert schließlich weiter. Er zuckt mit den Achseln um Ivan anzuzeigen, dass er nichts hören konnte und Ivan nickt unmerklich, um sein Verstehen zu signalisieren und schaut ob es möglich ist, das Haus zu umrunden. Cho geht weiter, am Haus vorbei und schaut interessiert in den Garten des Nachbarhauses, der gleich anschließt. Da kommt ihm eine Idee. Er klopft dort kurzentschlossen an die Pforte, eine Frau mit einer weißen Schürze kommt an die Tür, spricht kurz mit Cho und bittet ihn dann lächelnd ins Haus. Cho sieht sich beschwörend zu Ivan um und folgt der Frau. Nach einer ganzen Weile kommt er wieder heraus und bedeutet Ivan durch ein paar Handzeichen, dass er ungestört mit ihm reden muss.
Ivan geht in aller Ruhe zu seinem Marktstand, kramt etwas Brot, Wurst und eingelegte Rote Beete hervor, auf einem Samowar kocht er Tee. Interessenten an seinen Waren bescheidet er mit einem lapidaren: "Issich Mittagspausä." Dort wartet er auf Cho und was dieser zu berichten hat. Der spaziert schnell zurück zu Ivans Marktstand und reibt sich die Hände. "Ich hab der Dame im Nachbarhaus gesagt, was sie gegen die Blattläuse an ihrem Hollerbusch tun kann. Sie war sehr erfreut, einen kostenlosen Rat eines Gärtners zu bekommen und hat sogar schon von jemanden gehört, dass ich ein guter Gärtner wäre, stell dir vor! Auf jeden Fall hat sie mir alles Mögliche über ihre Nachbarschaft erzählt. Und das war interessant und auch verwirrend.
Sie sagt, seitdem der fette Mann mit dem Venloner Dialekt und der Norlander weg sind, ist es dort anders. Der Zwerg, der dort das Sagen hat, soll mit den Ordensmitglieder lachen und scherzen und dort scheint die Fröhlichkeit eingezogen zu sein, die man vorher so vermisst hat. Da war Jammern und Klagen sagte die Frau. Vor allem die Kinder hat sie oft weinen gehört früher. Und nun lachen sie und spielen zusammen im Garten. Es scheint so, als wäre dieser Zwerg anders als seine verbrecherischen Kumpane." Er schnuppert in Richtung Samowar und fragt: "Ist das Tee aus dem Südstern? Der riecht so besonders lecker."
"Das klingt sich abär sähr intärässant. Vielleicht wir gähän einfach mal und klopfän?" sagt Ivan und beginnt Langsam und gemächlich seine Pfeife zu stopfen, dabei denkt er immer besonders gerne nach. "Ja, glaubä sollten wir so machän. Einfach hingehen und klopfän. Klingt sich so als würdä dort jätzt einä andärä Wind wähän."
Als Cho dem Händler gerade antworten will, erscheint ein Bote und unterbricht: "Ivan Ignatjewitsch? Ich habe eine Botschaft für Euch von zwei Eiselfen namens Wipfelläufer und Sterntänzer. Bitte sehr!" Er reicht Ivan eine versiegelte Schriftrolle.
Der schaut den Boten verwirrt an und antwortet: "Wipfäläufär und Stärntänzär? Känn ich mir nicht."
Als er Chos Blick bemerkt runzelt er die Stirn und fügt nach einem kurzen Moment des Nachdenkens hinzu: "Achja, sinn sich Talirion und Marisa." Er greift nach der Schriftrolle und erbricht das Siegel. Bevor er die Schriftrolle lesen kann, tritt eine vermummte Gestalt hinzu und flüstert ihm eine Frage zu. Sichtlich genervt blafft er kurz: "Issich Eifärsucht, nu gäh, hab ich mir zu tun." Er nimmt wortlos einen Lederbeutel von der Gestalt entgegen, die sich danach sofort entfernt. "Kommän sich immär wänn ich grad bäschäftigt bin," brummelt er und liest die Schriftrolle. Mit gerunzelter Stirn reicht er sie Cho zum Lesen und beginnt seine Pfeife zu stopfen.
Cho nimmt die Schriftrolle, schaut aber erst noch der vermummten Gestalt nach. "Seltsamer Kerl! Mich fragt er auch immer so komische Dinge. Sind sie richtig, bekomme ich Edelsteine oder manchmal auch Bücher. Wirklich ein komischer Kauz." Dann liest er das Schreiben von seinen Freunden. Als er fertig ist, reicht er die Schriftrolle wieder an Ivan. Nun ist er mehr als aufgeregt: "Das passt wie die Faust ins Gesicht oder wie geht das grauländische Sprichwort noch mal? Wir sollten dort anklopfen und selbst schauen. Wenn es stimmt, was die Nachbarin sagte, dann ist dort nichts Schlimmes mehr. Und wenn doch müssen wir überlegen was wir weiter machen."
Der alte Markthändler klopft die Pfeife aus und legt sie beiseite. Er greift unter die Ladentheke und holte eine gut gearbeitet Zwergenaxt hervor, die er im Axtgehänge verstaut und greift sich einen Schild aus der Auslage. "Sichär ist sichär, nur falls sich Zwärg doch nicht so nätt ist. Gähän wir."
Cho vergewissert sich kurz, dass auch seine Waffe gut auf dem Rücken verstaut ist und meint dann: "Gut! Gehen wir." und begibt sich mit Ivan zu dem Haus. "Sollen wir normal anklopfen oder das komische Klopfzeichen benutzten, Ivan?" raunt er ihm zu. "Du weißt schon dieses zweimal, dreimal, einmal Klong."
Ivan zuckt mit den Schulter: "Issisch gutäs Fragä. Wänn wir klopfän normal, vielleicht macht sich keinär auf. Wär abär auch möglich, wänn wir bänutzän die geheimä Zeichän, Zwärg dänkt sich, dass seinä ähämaligän Spießgäsällän zurück sind und bänimmt sich feindsälig, odär tut sich was dummäs." Cho überlegt einen Moment und nickt dann: "Gut! Dann klopfen einmal ganz normal. Wenn uns keiner öffnet, dann können wir immer noch das Zeichen benutzen." Ivan macht eine einladende Geste: "Bittä nach dir. Weiß ichmir das Klopfzeichän nicht mähr."
Cho von den Terr-Boll tritt an die Haustür und klopft einmal kräftig mit dem Türklopfer. Schon nach kurzer Zeit hört man ein Schlurfen und ein Zwerg öffnet die Tür und steckt den Kopf heraus. Er schaut die Besucher prüfend an und fragt: "Meine Herren? Was kann ich für Euch tun?"
Ivan Ignatjewitsch beschließt einfach rundheraus mit der Tür ins Haus zu fallen: "Gutän Tag Härr Zwärg, habän wir sich gähört, dass sich hier Bättlärgildä ist und das, zumindäst frühär, die Bättlär schlimm mißhandält wurdän. Soll sich jätzt abär ganz andärs sein. Wollän wir sichär gähän, dass sich wirklich so ist und auch so bleibt."
Der Zwerg schaut erst einen winzigen Moment verdutzt, dann fast ein wenig erschrocken. "Wollen die Herren nicht hereinkommen? Dann können wir über alles reden, aber nicht hier!" Fast ein wenig ängstlich, aber eher besorgt, schaut er sich um, wer das Anliegen der beiden Besucher gehört haben kann. Als er feststellt, dass niemand in der Nähe ist, atmet er erleichtert auf und flüstert: "Das war früher so. Das stimmt. Aber nun macht das niemand mehr. Falls der Dicke und sein norlandischer Wachhund Erfolg in Vellhafen haben und nicht wiederkommen, bleibt das auch so. Wir kommen hier gut klar und können dem Dicken auch das Gold schicken, damit er nicht herkommt." Der Zwerg hat den Händler und auch seinen jungen Begleiter schon oft hier auf dem Markt gesehen und weiß genau, dass sie nicht zu den Kumpanen Dickies gehören.
Ivan sagt ihm: "Da müsst ich euch keinä Sorgän machän. Weiß ich mir zufällig, dass där Dickä ist gäflohän von Vällhafän und abgähauän iss er sich nach Vänlona." Er schaut zu Cho: "Nähmän wir die freundlichä Einladung an?" Cho nickt, wenn auch leicht zögerlich. "Na, gut."
In diesem Moment kommt einer der berittenen Eilboten, die immer am Hafen herumlungern, angetrabt, hält vor der Haustür, mustert Ivan und Cho kurz und reicht nun endlich dem Zwerg einen Brief herunter: "Eilpost für Euch Birus, aus Venlona." Der Bote hält einladend die Hand auf. Der Zwerg erbleicht und sagt erst mal gar nichts. Auch die ausgestreckte Hand des Boten ignoriert er. Cho fummelt ein Silber aus der Hosentasche und drückt es dem Boten in die ausgestreckte Hand. Der schüttelt irritiert den Kopf, reitet dann aber, immer noch kopfschüttelnd weiter.
Ivan Ignatjewitsch schaut den Zwerg erwartungsvoll an: "Post aus Vänlona, issich abär witzigäs Zufall. Wollt ihr nicht gleich aufmächän? Issich vielleicht was Wichtigäs? Habt ihr ja sichär nix dägägän wänn wir wartän so langä?" Der Zwerg nickt nur schwach und zeigt hinein und schließt nun die Tür hinter seinen beiden Besuchern. "Folgt mir doch bitte." sagt er und begibt sich in helles Speisezimmer. Zwei große Tische mit Stühlen dominieren den Raum. Der Zwerg lässt sich am Kopf des einen Tisch nieder, weist auf die Stühle recht und links und öffnet die Nachricht. Zwei Bogen Papier entfaltet er und liest nun den ersten. Dann lacht er trocken und betrachtet den zweiten, der in zwergischen Runen geschrieben ist. Nun lacht er schallend. "Was, bei Xolgorasch, soll das bedeuten? Ist Dickie nun plötzlich ein freundlicher Herr geworden?" Er schiebt das Blatt mit den imperialen Schriftzeichen zu Ivan. "Lest selbst!" fordert er ihn auf.
Lieber Bierus, herzliche Grüße aus Venlona.
Gold brauchst du mir nicht mehr zu schicken, ich habe hier ein gutes Auskommen. Ihr könnt es gerne ausgeben, damit es unseren Ordensmitgliedern gut geht. Nur um ein oder zwei Fässchen des gutes Bieres aus deiner Heimat bitte ich. Schick es mir hierher an das Haus Duvelsmann in der Laguna Azzurra der Freien Stadt.
Dickie".
Der Zwerg fügt hinzu: "Dickie kann weder lesen noch schreiben. Jemand anders hat also das für ihn geschrieben. Und hier!" Bierus schwenkt den Briefbogen mit den zwergischen Runen. "Hier wird es noch komischer!"
Ivan versucht zu erkennen was dort geschrieben steht, während der Zwerg den Brief hoch hält. Der Zwerg reicht Ivan den Brief einfach. "Kannst du Zwergenrunen lesen? Sonst lese ich ihn euch vor. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll."
"Dein Boss ist ein ziemlicher Dummkopf. Er kann weder schreiben noch lesen. Zwerge sollten zusammenhalten. Eigentlich hat er mir diktiert, du sollst ihm so viel Gold und Bier schicken, wie du entbehren kannst.
Aber dein Boss hat meinen "geänderten" Brief unterschrieben und diesen hier wird auch unterschreiben. Ich bin Schreiber und Übersetzer und hier in Venlona kann niemand dieses Kuckucksei Dickie leiden und viele wissen, so wie ich, dass Dickie nicht schreiben und lesen kann. Ich bin mir sicher, dass man ihn sehr bald wegen seiner Untaten an den Kindern einkerkern wird. Gruß M."
Dickie
Ivan liest den Brief durch und kann gerade so ein lautes Lachen unterdrücken, aber ein breites Grinsen macht sich auf Gesicht bemerkbar. Er schaut feixend zu Cho rüber: "Glaubst du dir nicht was in die Brief stäht. Kannst du zwärgischäs Runän läsän, odär soll ich dir vorläsän?" Cho schüttelt bedauernd den Kopf. "Leider nicht, Ivan. Du wirst es mir vorlesen müssen, ich kann nur die imperialen und durch Marisa ein paar elfische Schriftzeichen lesen." Ivan antwortet: "Wirst du bästimmt sähr lustig findän, was sich stäht in die Brief." Sogleich beginnt er Cho den Brief vorzulesen, wobei er wieder nur schwer mit dem Lachen an sich halten kann.
Schon während des Vorlesens bekommt Cho runde Augen und seine Mundwinkel beginnen zu zucken. Nur mit viel Mühe kann er an sich halten, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, denn er befürchtet den Zwerg damit zu beleidigen. Aber es fällt ihm schwer und leicht prustend entfährt es ihm: "Da sollen mich doch die Dämonen holen, hihi. Ich hatte alles Mögliche erwartet, aber nicht so etwas! Der Schreiber war ganz schön mutig denn wäre wohl passiert, wenn Dickie was gemerkt hätte? Die Frage ist nun .. ist das gut oder schlecht?"
Der Zwerg rauft sich Haare und überlegt laut:: "Was mache ich denn jetzt? Einfach abhauen? Das Haus hier gehört Dickies Familie. Und wo sollen die ganzen Ordensmitglieder hin, wenn ich mich hier verdünnisiere? Überlegt hab ich das schon mal, aber mir ist nichts eingefallen. Ob der Schreiber Recht hat und sie Dickie bald einkerkern? Aber das würde uns auch nicht helfen, wenn die Familie Dickies dann herkommt und Anspruch auf das Haus erhebt."
Fortsetzung folgt ...