Askaian hat geschrieben:Wahrscheinlich sollte erst einmal festgelegt werden, was eine Akademie generell ist. Wenn man in der Diskussion liest, scheint es da unterschiedliche Auffassungen zu geben.
Bilden die Akademieen alle Soldaten einer Nation aus, oder nur eine Elite?
Die Klasse in etwas ganz anderes zu verwandeln finde ich keine tolle Idee. Wenn sich ein Spieler einen Halbork erstellt hat, weil er einen gebildeten zivilisierten Kämpfer haben will, dann zerschießt eine Änderung in Barbar den kompletten Hintergrund. Das wird verständlicher Weise für Frust sorgen.
Da wäre es Sinvoller wirklich eine Söldner oder Kapitalistenakademie einzuführen, an der auch Halborks zugelssen sein können. Es gab auch immer schon Militärausbildern, die ihr Können meistbietend verkauft haben.
In meinen Augen ist ein Abgänger einer Akademie deutlich von einem Soldaten zu trennen. Natürlich schlagen viele Akademie-Krieger anschließend eine Militär-Laufbahn ein, allein aufgrund der verwandten Ausbildungsfelder. Aber eigentlich ist ein Krieger eine Art moderner Ritter, der mehr auf den Kampf Mann gegen Mann, Auseinandersetzungen auf Turnieren oder klassische Heldentaten getrimmt ist. Seine Ausbildung ist in meinen Augen auf jeden Fall über die eines einfachen Soldaten zu stellen und macht ihn von Anfang an zum Mitglied einer Elite.
Das erklärt vielleicht auch, weshalb ich auf keinen Fall eine Chance sehe, dass Halborks diesen Weg einschlagen können sollten. Kriegerakademien sind für Adlige, Neureiche, Personen mit guten Kontakten oder begabte Stipendiaten mit tadelosem Leumund.
Lewin hat geschrieben:Fazit: Ich sehe Halborks als unterdrückte, diskriminierte und teilweise missverstandene Randgruppe, die aber durchaus auch intellektuelles und soziales Potential besitzen würde, wenn man sie denn lassen würde(was man aber eben nicht tut).
Halte ich für eine überaus unglückliche Deutung, die ich auf jeden Fall würde vermeiden wollen. Jede Klasse sollte eine Schwäche haben. Zu können, aber nicht gelassen zu werden, ist keine Schwäche, sondern eine schlechte Rechtfertigung für einen Über-Charakter. Das ermutigt in meinen Augen nur diese perfekten, stillen Einzelgänger, die alles können, nie wirklich scheitern, es sei denn, es ist aufgrund der Umstände doch irgendwie wieder cool (Quasi einsame Wölfe ;p ). Sowas zieht schlechtes RP an, wie der Mist die Fliegen.
Halborks haben aufgrund ihres Erbes übermenschliche Kräfte, gesteigerte Konstitution und (obskurerweise) katzenhafte Gewandheit. Wenn sie jetzt eigentlich auch noch schlau und empathisch wären und nur von allen gehemmt werden (am besten noch aus Neid). Sollte man die Klasse einfach in Engel oder Vampir oder Anime-Char umnennen und nicht länger versuchen, sich hinter einem pseudo-ausgeglichenen Konzept verstecken (was man in meinen Augen ohnehin schon tut).
Halborks haben durch ein Elternteil einen rohen, wilden Teil in ihr Leben gezwungen bekommen, dass sie in jeder Hinsicht nachhaltig beeinflusst. Sie sind kräftig, schell und agil, werden seltener krank und brechen sich seltener die Knochen. Dafür haben sie oftmals Probleme in ihrer gesellschaftlichen Umgebung. Ihre Auffassungsgabe für soziale Zusammenhänge ist schwächer, sie haben manchmal Schwierigkeiten zu verstehen, was um sie passiert und sind deshalb häufig frustriert. Die Menschen behandeln sie seltsam, weil sie aufgrund ihrer Defizite für jene ungewohntes Verhalten an den Tag legen, ohne es zu wollen. Deshalb werden sie von Anfang an außen vor gehalten und können nie echte soziale Intelligenz entwickeln. Ihr Gesicht sieht anders aus, als das anderer Menschen, so dass diese ihnen seltener entgegen kommen, Gefallen tun oder sonstwie helfen. Halborks wollen mit den anderen leben, aber sie können es nicht. Dazu kommt, dass der einfache Mensch grausam ist, wenn ihm etwas unvertraut ist. Und das trifft die Halborks mit voller Kraft. Manche finden ihre Nische: Als Tagelöhner, Geldeintreiber, Fuhrknecht. Wer ganz viel Glück hat, kann vielleicht einen gutmütigen Schmied von sich überzeugen und bei ihm in die Lehre gehen. Einige finden sich rechtzeitig mit ihrem Schicksal ab und schließen sich einem Söldnerhaufen an.
Das ist in meinen Augen ein ausgewogenes und interessantes Konzept für eine Klasse wie die Halborks. Etwas, das RPerische Herausforderung bietet und das RP bereichert. Sicherlich nicht die einzige sinnvolle Lösung, aber allemal besser, als diese Übermenschen, die eine Kriegerakademie besuchen, einfach weil sie es können, da ohnehin alles besser als ihre eifersüchtigen menschlichen Kollegen schaffen und deshalb zum Einzelgänger werden, der eigentlich ohnehin niemanden braucht. Für sowas kann ich Fanfictions lesen und brauche kein Rollenspiel.
Die Lösung mit dem Barabaren scheint mir eigentlich ein guter Weg zu sein. Es beißt sich aber vielleicht etwas damit, dass der betreffende Halbork Kultur Kaiserreicher hat. Man müsste sich da also vielleicht noch eine Kleinigkeit einfallen lassen. Allerdings schafft es vermutlich neue Probleme, diese Profession dann auch den klassischen Barbarenvölkern zugänglich zu machen, nämlich die nächste Über-Klassen in der PG-Szene. Da es aber auch keinen Sinn macht, sie ihnen vorzuenthalten, ist der Barbar vielleicht doch nicht der richige Weg.
EDIT:
Das muss nicht heißen, dass Halborks dort besser behandelt werden, oder gar in hohe Ränge beim Militär aufsteigen,
Was sie als Kaisersteiner Krieger aber de facto täten. Auch wenn man meine Vorstellung von Akademie-Kriegern nicht teilt, muss man sich nur mal die Werte der Akademie im Vergleich zu anderen anschauen, um das festzustellen.