Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

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Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

Beitragvon Tica » Di 09 Jun, 2015 12:43

Gedicht - und Liederwettbewerb für das

S O M M E R F E S T
Sommersonnenwendfeier zu Vellhafen


Reicht hier eure Werke ein. Wir freuen uns darauf!
Eine mindestens dreiköpfige Jury wird die Texte begutachten und bewerten und einen Sieger küren. Die besten Gedichte und Lieder werden zusätzlich im Vellhafener Kurier veröffentlicht und zum Höhepunkt des Sommerfestes beim großen Sonnenwendefeuer vorgetragen. Entweder von euch selbst oder (bei Abwesenheit) von einer Vertretung. Wann das große Feuer angezündet wird, richtet sich danach, wie lange die Siegerehrungen und die große Verlosung dauern werden, die gegen 20.00 Uhr am 21. Juni beginnen.


Interesse an der Poesie? Dringend noch Jurymitglieder gesucht. Meldet euch beim Chefredakteur: http://eisentrutz.antamar.eu/held_info. ... d_id=23632

Hier eine Moritat von Rob der Spielmann Bild
Die Moritat von der glutäugigen Susanne und dem Jüngling mit dem güldenen Haar
Es dachten sich die Eltern der glutäugigen Susanne,
das Kind ist nun erwachsen bald,
wir geben sie zu einem Manne,
denn sonst ist sie schon bald … zu alt.

Ein reicher Händler war der erste Kandidat,
er schien dem Vater eine gute Partie,
auch wenn er keine Haare auf dem Kopf mehr hat,
Die Mutter meint: „Den nimmt das Kind doch nie!“

Dennoch wurde flugs, er zum Sonntagsmahl geladen,
er erschien im feinsten Zwirn und mit schwarzem Hut,
doch biss der Hund ihn in die Waden,
er roch wohl nicht besonders gut?

Susanne lobt den Hund und füttert ihn mit Leckerbissen,
denn diesen Kahlkopf will sie nicht zum Manne.
Der Vater tobt: „Hast du denn gar kein Gewissen?
Nicht die Haare machen aus, den guten Ehemanne!“

Susanne schmollt: „Ist mir egal, den Kahlkopf nehme ich nicht!“
Der Händler schaut erst dumm, setzt wieder auf den Hut und geht dann wortlos fort.
Der Vater schreit: „Hat denn mein Wunsch in diesem Hause kein Gewicht?
Ich stand beim Händler doch im Wort!“

Susanne tobt und weint und schmollt,
umarmt den Vater stumm.
sie mag nicht wenn der Vater grollt
und hofft sie stimmt ihn um.

„Mein Vater, mein Vater ich liebe dich sehr“,
hört es der Vater in seinen Ohren hallen.
„Bitte bring mir keinen Kahlkopf mehr,
doch einer mit güldnen Locken, der könnt mir gefallen.“

„Papperlapapp!“ sagt der Vater geschwind,
„Güldene Locken ersetzen nicht Gold und Position
so kommst du mir nicht davon, mein Kind,
den nächsten den ich dir präsentiere, der wird mein Schwiegersohn.“

Der Sohn des Stadtkämmerers, ein Jüngling mit goldenem Haar,
schon lange verliebt in Susanne, die im Stadtpark er gesehen,
wurde durch Dritte die Geschichte gewahr,
und meinte sofort: „Da muss was geschehen!“

Flugs suchte er den Vater der Holden auf in seinem Kontor,
der saß hinter seinem Schreibtisch mit grimmigem Gesicht
Der Jüngling trat mutig und beherzt davor,
„Gebt mir Susanne zu Weibe“ verlangte er schlicht.

Der Vater Susannchens guckt bass erstaunt,
auf den blondgelockten Jüngling von gutem Stande
weil er keinen Kandidaten fand, war schon übel er gelaunt,
des Stadtkämmerer Sohn jedoch, schien ihm geeignet für Familienbande.

Vom Diener lässt er flugs Frau und und Tochter holen,
der Jüngling freut sich, vor Aufregung das Gesicht ganz fahl
der Vater hat Susanne dann barsch befohlen
„Dieser hier wird dein Gemahl, ich lass dir keine andre Wahl!“

Susannchen erst stumm und blass und dann erstaunt,
glaubt ihren Augen nicht zu trauen,
„Gut, ihn nehme ich“ hat sie dann leis geraunt
und kann nicht aufhören mit Schauen.

Verliebt strahlt sie den Jüngling an, sie kann es gar nicht fassen.
Der Vater hochzufrieden, schaut stolz zu seiner Gattin hin,
„Die Hochzeit, Weib, kannst du nun richten, dieses Mal scheint es zu passen.“
Die Mutter strahlt nicht minder, hat Enkelkinder schon im Sinn.

Was ihr, ihr lieben Leute, euch sicher schon gedacht,
weil es sich nach der Geschicht' vermuten lässt,
die große Liebe war es, die Glut der Minne war entfacht,
es dauerte nicht lange, da gab 's ein schönes Hochzeitsfest,

Doch die Moral von der Geschicht',
die es ja immer geben muss,
die verrate ich euch noch nicht,
denn für heut ist erst Mal Schluss.

Ein ander Mal bin ich dann da
und singe euch, was noch geschah,
mit der glutäugigen Susanne
und ihrem blondgelockten Manne.
Bis dahin, ihr lieben Leut',
geduldet euch .. bin durch für heut'!

Bild
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Re: Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

Beitragvon ReneSchaal » Sa 13 Jun, 2015 17:43

Der Frühling

(ingame von Edoardo Moricala)

Siehe, wie die Gräser grünen!
Wie die Nordahejmer Hünen
Sich dort räkeln in den Dünen!

Siehe, wie die Bäume spriessen!
Wie die Weiber, auch die mießen,
Ihre Brust mit Schnaps begießen!

Siehe, wie die Blumen blühen!
Und wie mancher im Bemühen
Lauthals furzt mit all den Kühen!

Bald hab ich den Berg erklommen!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
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Re: Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

Beitragvon Elerion » Mo 15 Jun, 2015 01:25

"Mein Dûn"

gesungen von Andrasch Sohn des Argosch und dreiundzwanzig weiteren Zwergen im Goldstück in Vellhafen.

Wir sind die Zwerge aus Dûn, wir tragen die Rüstungen und Waffen der Alten,
Wir marschieren in den Krieg, zu Tod und Herrlichkeit, Äxte und Schilde hoch gehalten.
Wir sind mutig und furchtlos, haben keine Ahnung von Nöten!
Wir lieben es, den Ork Tag und Nacht zu töten!

Wir sind die Zwerge aus Dûn und wir werden nie verlieren,
Aus unserem Gebiet kriecht der Ork fort nur auf allen Vieren!
Krieg ist hässlicher als ein Elf und geht in die Knochen,
Doch auf dem Schlachtfeld wurde noch nie ein Dûnzwerg gebrochen.

Wir sind die Zwerge aus Dûn und wir haben Vertrauen bis in unseren Zehen,
Wir laufen nicht weg und haben unserem Feind immer in die Augen gesehen!
Wir haben einen starken Arm und langen Bart und sind immer bereit für den Kampf,
die Zwergen-Krieger aus Dûn machen dann erst richtig Dampf!

Wir sind die Zwerge aus Dûn und lieben Schnaps und Bier,
wenn getrunken wird, dann weiche, das raten wir Dir.
Die Schänke ist unser und dort trinken wir dann,
weil Niemand uns wirklich das Wasser reichen kann.

Wir sind die Zwerge aus Dûn, unserem Heimatland,
dessen Berge und Gipfel sind in ganz Antamar bekannt.
Man kennt unsere Kraft und schätzt unseren Mut,
während unsere Feinde zittern ob der Zwergenwut.

Wir sind die Zwerge aus Dûn und halten Freundschaft in Ehren,
unseren Freunden aus Nordahejm werden wir nie die Gefolgschaft verwehren.
Doch zittre du Ork oder Trollinger,
sehn wir dich an unseren Grenzen, da halten wir hoch unsre Wehr.

Wir sind die Zwerge aus Dûn und lieben die Edelsteine und das Gold,
denn mit Schätzen gesegnet ist unser Land lieb hold.
Xolgorasch der Vater und Umor die Mama,
ihr edler Sohn Maamorasch unser Stammvater war.

Wir sind die Zwerge aus Dûn und folgen Taaromasch,
wie schon seinem Vater, dem heldenhaften Baaromasch.
Und ruft er uns zu seinem Geleit,
da folgen wir, denn zum Kampf, sind wir immer bereit.

Wir sind die Zwerge aus Dûn, und sollte das Ende einst geschehen,
dann wird man uns sehen, wie wir zusammenstehen.
Dann stoßen wir an zum allerletzten Mal, grüßen Feind und Freund,
und kämpfen gemeinsam, bis der letzte Zwerg fällt und auf ewig dann träumt.


:wink:
mfg
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Re: Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

Beitragvon Tica » Mo 15 Jun, 2015 08:55

Die Jury


Enrique Jérôme Hernandez, Ixliton und Folki Ginsterglück konnten für das Amt gewonnen werden. Hier nun eine kurze Vorstellung.

Bild Enrique Jérôme Hernandez
Der Schriftsteller stammt aus Westendar und bewarb sich mit diesem Anschreiben
Betreff: Bewerbung als Mitglied der Jury zur Feststellung des besten Lyrikers
An den Chefredakteur des Kurieres zu Vellhafen,

Ich vernahm selbst hier in San Aurecciani, dass noch gesucht sei nach einer Person, welche sich in die Lage schätzt, eine angemessene Bereicherung für eine Kritik der eingereichten poetischen und lyrischen Werke darzustellen. Wenngleich mich meine Erziehung im Elternhaus zu Anstand, Würde und Demut erzog, so halte ich mich dennoch in der Lage, den ein oder anderen Hinweis zu geben, welches Werk es mehr oder weniger verdienen mag, den designierten Platz einzunehmen. Je suis bien éducé in der Poesie, so stellt sie doch neben der Medizin meine Leidenschaft dar - und wenn auch mein Studiengang à l'université est la medicine, halte ich mich für capable, parce que moi participe auch an den Kursen welche sich da befassen mit der Schreibung und Dichtung des Aurento, Aurentum und ebendarin.

Die von mir beherrschten Sprachen stellen neben den Dialekten des Aurento das Aurentum das Imperiale dar, die Lesefähigkeit hingegen beschränkt sich rein auf die Imperialen Zeichen, welche schon im Magno Imperio Aurecciani Verwendung fanden.

Avec les meilleurs salutations pp.
Enrique Jérôme Hernandez,
Studioso della Grande Universidad


Harmi Wirsch lud den Schriftsteller umgehend in die Jury und nach Vellhafen ein. Hernandez gehört übrigens auch zu den Spendern für die große Verlosung am Tag der Sonnenwende.

Bild Ixliton
Bei dem Sieger des Gedicht- und Moritatenwettebewerbes des Winterfestes handelt es sich um einen Makuewa der weitgereist ist und, wie sein Werk zum Winterfest bewiesen hat, ebenso ein Freund des Wortes ist. Er bewarb sich mit diesem Anschreiben:
Betreff: Literaturwettbewerb
Verehrter Harmi Wirsch,

angesichts des Mangels an Juroren für den Literaturwettbewerb beim diesjährigen Vellhafener Sommerfest wäre es mir eine Ehre, einen Platz in diesem nicht unwichtigen Gremium einnehmen zu dürfen.

Hochachtungsvoll Ixliton

Auch ihn hat der Kurier gerne in die Jury und nach Vellhafen eingeladen. Ein Sieger kann gewiß gut beurteilen, worauf es bei den Werken ankommt und was das Publikum gerne an Gedichten und Liedern hören mag.

Bild Folki Ginsterglück
Der Druide aus Lúnasadh wurde uns durch Gorian von Norbrak empfohlen. Auf unsere Anfrage hin stimmte der Halbling zu und ist nun auch gestern in Vellhafen eingetroffen.

Der Kurier erhielt folgende Depesche
Werter Herr Wirsch,

es freut mich zu hören, dass Ihr die Kritik und Bewertung der eingereichten Poesie nicht in umfassendem Maße einem selbstverliebten Schreiberling und einem Wilden aus dem Dschungel zutraut, sondern noch gern eine Koryphäe in der Jury hättet. Nun, besonders angetan bin ich ob dieser Zusammensetzung natürlich nicht, denn ich kann schon erahnen, welche "Kriterien" diese beiden anderen Jurymitglieder anwenden werden, um zu einem Urteil zu kommen. Wahrscheinlich wird der eine - so jung wie er ist - nur seine eigene Familienproblematik im Hinterkopf haben, über die er wohl selbst gern und ausführlich schreibt, während der andere eher mit einem an Dadaismus grenzenden Gestammel über Sex und Gewalt liebäugelt. Ich gehe einmal davon aus, dass Ihr Euch bei der Wahl der Jurymitglieder in einer absoluten Notlage befindet und bisher das nehmen musstet, was sich Euch aufgedrängt hat, denn ansonsten müsst ich Euch ja dafür hassen, mir solch Dilettanten an die Seite zu stellen. Nennt es daher Mitleid Euch gegenüber und Verantwortung gegenüber den kulturschaffenden Völkern, wenn ich mich selbst erniedrige und auf der Jurybank neben diesen beiden sonderlichen Wesen, die ebenfalls in der Jury sein sollen, Platz nehme.

Da ich nun in Vellhafen eingetroffen bin, erwarte ich, über alle wissenswerten Regelungen und Termine unterrichtet zu werden. Und ich hoffe, dass es nicht so desaströs weiter geht, wie es begonnen hat, denn nicht mal ein Zimmer in der Herberge wurde mir von Ihnen reserviert.

Möge Mutter Antamar Ihnen verzeihen und den anderen beiden die Weisheit schenken, welche mir schon lange zu eigen ist.

Ihr Folki Ginsterglück

die der Chefredakteur nun noch beantworten muss. Er ruft nach seiner Sekretärin.

"Kathrein? Kathreeiiiin? Kanst du bitte mal schnell kommen? Ich muss unverzüglich eine Antwort an unseren dritten Juroren verfassen. Jaa, genau. Der, der uns empfohlen wurde als Koryphäe der Dichtkunst. Also ich diktiere ....also schreib bitte ..

Werter Herr Folki Ginsterglück,
wir sind untröstlich, dass es mit der Zimmerreservierung im Gasthaus "Zum Goldstück" nicht so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt hatten. Natürlich haben wir, nachdem wir die Depesche erhielten, dass Ihr unterwegs nach Vellhafen seid, gleich einen Boten dorthin gesandt, denn durch das Fest sind die Gasträume, vor allem in den gediegenen Gasthäusern, mehr als knapp. Wir hoffen doch sehr, dass Ihr dennoch eine Euch genehme Unterkunft gefunden habt? Wenn nicht, lasst es uns wissen, es gibt noch eine Möglichkeit eines der Gastzimmer im Hause des lúnasadhschen Gesandten zu bekommen. Der Gesandte ist unserem Blatt aus verschiedenen Gründen gewogen und würde sicher zusagen.


Hast du das bis hierhin Kathrein? Ja? Ach .. das ist echt schwierig, das scheint ein gebildeter, aber auch ein wenig eingebildeter Zeitgenosse zu sein, aber was tut man nicht alles für die Kunst. Also machen wir alles, damit auch dieser Kenner der Dichtkünste sich wohl fühlt und er unsere diesjährige Jury bereichert. Nicht wahr, Kathrein? Das tun wir doch? Also weiter ...

Wir werden Euch umgehend die bisher eingereichten Werke zur Begutachtung zukommen lassen und dann auch mit Euch besprechen, wann die Juroren zusammentreffen sollten, um ihr Urteil zu fällen. Was die Auswahl der anderen Jurymitglieder angeht, wir sind zuversichtlich, dass ihr Euch mit den beiden anderen Herren, arrrangieren werdet. Sie sind recht umgänglich: Der eine ein gebildeter Westendarer, der noch an Universität studiert und als Schriftsteller tätig ist, der andere ein weitgereister Makuewa, der Sieger des entsprechenden Wettbewerbes beim Winterfest, der vor allem das Publikum mit seinem Siegerlied mitgerissen hatte.

Mögen die Götter Euren Aufenthalt in unserer schönen Stadt segnen
Harmi Wirsch
blablabla .. du weißt schon Kathrein .. danke dir, du bist ein Engel."

Harmi Wirsch steht auf und verlässt sein Büro schon, während Kathrein noch grinsend die letzten Worte ihres Chefs notiert. Er hat noch viel zu erledigen, denn es ist Sommerfest.
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Re: Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

Beitragvon Tica » Mo 15 Jun, 2015 09:29

Den Kurier erreichte eine Depesche. Weder war ein Absender auf dem Schreiben angegeben, noch konnte der Botenjunge den Mann beschreiben, der ihm das Papier und einen Gulden in die Hand gedrückt und zur Geschäftsstelle des Kurier geschickt hatte.

Wir haben uns dennoch eintschlossen das Gedicht, welches wir auf dem Schreiben vorfanden, der Jury vorzulegen:

Die Oliven von Caramanca

Die Olive fällt hinab,
auf den unbestellten Hain,
im Sommer.

Die Olive trocknet aus,
doch der Baum behält sein Blatt,
im Herbst.

Die Olive sinkt bald ein,
in das Erdreich Caramancas,
im Winter.

Und im Laufe dieser Zeit,
da tobt Krieg im ganzen Reich,
kein Frühling.

Die Olive fällt hinab,
wo die vor ihr einst gefallen,
im Sommer.

Und erneut kam niemand her,
unberührt liegt sie noch da,
im Herbst.

Zu ihrer Schwester tief sie sinkt,
und zu all dem Blut im Boden,
im Winter.

Derweil frage ich wieso,
die Oliven nur vergehen,
gibt es denn nicht irgendwo,
solche, die verstehen,
dass das Elend unserer Bauern,
nur der Anfang für uns ist,
schon bald werden wir's bedauern,
wenn Oliven keiner isst,

Wo Bruder gegen Bruder kämpft,
Wo Stahl für Klinge, nicht für Sense,
Wo Tod umgeht und Schrecken schafft,
Wo bleibt da nur für unser Land...
der Frühling?
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Re: Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

Beitragvon Tica » Do 18 Jun, 2015 07:13

S O M M E R F E S T
Sommersonnenwendfeier zu Vellhafen


Der Vellhafener Kurier bittet alle Dichter und Liedermacher ihre Texte bis spätestens zum Sonnabend, den Abend vor der Sonnenwendfeier, einzureichen. Die Herren Juroren Enrique Jérôme Hernandez, Ixliton und Folki Ginsterglück müssen ja noch die Bewertung vornehmen können, um dann am Sonntag die Sieger zu küren.

Da uns in Vellhafen von einigen Poesiebegeisterten noch Werke zugesagt wurden, hier nun unser Appell sie möglichst bald zu vollenden und einzureichen. Es winken wunderbare Sachpreise sowie ein schönes Preisgeld
.


Bild
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Re: Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

Beitragvon ReneSchaal » Fr 19 Jun, 2015 12:53

(frei nach Blackmore's Night)


Der Elfenbeinturm

Ich stand am Rande des Elfenbeinturms
Egal wie weit ich sah
Der Nebel wich nicht dem Auge des Sturms
Und keine Seele da

Winde bliesen im Elfenbeinturm
Die Weiden standen kahl
Raben krächzten hohl und stumm
Als wär's zum letzten Mal

Ich folgte dem Pfad zum Elfenbeinturm
Vergebens war mein Glück
Durchnäßt im Regen, wie ein Wurm
Von kaltem Stein zerdrückt

Ich lag am Boden des Elfenbeinturms
Und träumte still von dir
Ich fragte nicht woher und warum
Gefangen jetzt und hier

Wartend, wartend, Elfenmond
Die Stunden wie ein Tag
Die Sonne sinkt am Horizont
Mein Herz, mein letztes Grab
ReneSchaal
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Re: Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

Beitragvon Tica » So 21 Jun, 2015 16:40

Der Vellhafener Kurier freut sich mitteilen zu können, dass der Sieger des Gedicht- und Liederwettbewerbs feststeht. Die Herren der Jury haben ihre feinsinnigen Urteile niedergeschrieben und uns die jeweilige Punktzahl zukommen lassen.

Sie hatten dabei die Möglichkeit zwischen einem und zehn Punkten zu vergeben, wobei zehn Punkte die höchste Bewertung darstellen. Hier die Bewertungen, allerdings noch ohne die Punktzahl, soll doch der Sieger erst am Abend bekannt gegeben werden:

Das Stück von Rob dem Spielmann lief, wie schon im letzten Jahr, außer Konkurrenz,

Bild Folki Ginsterglück schrieb uns dazu folgendes:
"... mit Ausnahme des Werkes von Rob dem Spielmann, welches wie immer außer Konkurrenz eingereicht wurde"? Habe ich mich nun umsonst der Qualen unterzogen, die diese vermeintliche Moritat bei ihrer Beurteilung mir zugefügt hat? Nun, ich werde sie - da sie nun fertig ist - Euch ebenfalls zuschicken. Wenn ihr dem vom Leben gestraften Spielmann einmal die ungeschmickte Wahrheit zukommen lassen wollt, um ihn an der Kritik lernen und wachsen zu lassen, dann könnt Ihr ja selbst entscheiden, ob Ihr das tut. Ansonsten bitte ich Euch darum, meine Wertungen und Beurteilungen zu veröffentlichen.


Hier nun seine Bewertung der Moritat von der glutäugigen Susanne und dem Jüngling mit dem güldenen Haar von Rob dem Spielmann
Bild Bild


Sehen wir uns doch einmal "Die Moritat von der glutäugigen Susanne und dem Jüngling mit dem güldenen Haar" an. Verfasst hat diese Ballade Rob der Spielmann, ein - wie mir scheint - tragischer Fall von erzwungener Berufswahl, denn seine Familie scheint nicht dafür bekannt, in einer besonders kreativen Tradition zu stehen. Nein, der kleine Rob ist - wenn man meinen Informanten glauben darf - schon als Kind gezwungen gewesen, seine verarmten Eltern bei der Nahrungsbeschaffung zu unterstützen. Natürlich kann man daraus nicht auf ein poetisches Scheitern schließen, das wäre ja zu viel Determinismus, aber seine Sozialisation in den Gassen von Eisentrutz hält diesen Jungen doch gefangen wie das Netz einer Spinne die Fliegen, welche sich darin verfangen haben. Wir werden dies sehen, wenn wir uns dem eingereichten Beitrag zuwenden, was wir nun tun sollten.

Schon der Titel ist ja alles andere als glücklich gewählt. Das Ganze wird mit Moritat überschrieben, doch es ist ja genau das Gegenteil: Es wird geheiratet und nicht gemordet. Da ist nichts Schauerliches, sonder allgemeine Heiterkeit. Ja,ja, zu Beginn gibt es da noch den fürsorglichen Vater, der für seine Tochter nach einer guten Partie sucht und zuerst nach einem Kahlkopf greift, dessen Werte eher im Inneren eines Tresors liegen, als vor den temperamentvoll glühenden Augen seiner Tochter sichtlich in Erscheinung zu treten.

Doch schon im weiteren Verlauf der Geschichte wird schnell klar, dass die ungezogene Göre ihren Papa um den Finger wickelt und schließlich ihren Willen in Form eines blondgelockten Jünglings bekommt, weil der Auserwählte als Sohn des Stadtkämmerers standesgemäß passend erscheint. Zwei Königskinder, die sich finden. Da ist kein tiefes Wasser, durch dass der Blondgelockte erst mal durch müsste. Da ist auch kein falsches Nönnchen, welche einem die Lichter auslöscht. Da ertrinkt oder ertränkt sich auch niemand. Nein, all das, was schrecklich wäre und eine Moritat erst ausmacht, kommt hier gar nicht erst vor. Es bleibt bei Jubel, Trubel, Heiterkeit.

Dass der Autor die Ballade damit nur vorläufig enden lässt, macht es auch nicht besser. Sollen wir uns nun das tragische Schicksal selber denken? Sollen wir die Moritat ersinnen, um sie dann als literarischen Beitrag dieses Wettbewerbs zu würdigen? Nein, der Titel und der Inhalt sind schon krus genug; ich weigere mich, noch etwas zu der poetischen Form zu sagen. Mein Urteil steht fest, jedes weitere Wort wäre sinnlose Verschwendung von Atemzügen.

Wünschen wir den armen Rob, dass er noch etwas aus sich macht. Er hat sich nun seinen Wunschtraum nach einer heilen Familie von der Seele geschrieben und ist nun möglicherweise frei, um ein wirklich guter Bänkelsänger zu werden, der uns lieber in die Abgründe menschlicher Ängste hinunter führt, als seine Familiengeschichte derart langweilig zu modifizieren und mit dem Pinsel der Glückseligkeit in güldengelockte Farbe zu tünchen. Streichen wir also den Begriff „Moritat“ aus dem Titel und ersetzen ihn durch „Ballade“, so haben wir hier eine nette Geschichte, über die das Volk auch lachen kann und für die wir XX Punkte vergeben können
.


Harmi Wirsch wollte Herrn Ginsterglück aber noch in Kenntnis setzen, warum das Werk außer Konkurrenz lief:
Sehr verehrter Herr Ginsterglück,
ich danke Euch für die ausführliche Begründung und Beurteilung der Werke. Welch feiner Sachverstand da aus Euren Zeilen sprach .. das ist sehr beeindruckend.

Auch Rob dem Spielmann werde ich die Kritik gerne zukommen lassen, habe ich ihm, zumindest was die Überschrift Moritat und die Nichtvollendung schon Ähnliches zu seinem Werk gesagt. Da war das Werk, welches er zum Winterfest im vergangenen Jahr textete, eindeutig das Bessere.

Er wies mich dann darauf hin, dass er sein Lied nicht so lang, wie es im Orignal ist, abgedruckt sehen wollte: Der Gesamttext eigne sich wohl für lange Abende, wenn er durch das Land zieht und als alleiniger Unterhalter auf Burgen, Schlössern oder größeren Gutshäusern bei der wohlhabenderen Bevölkerung die Bewohner verlustieren muss.

Im weiteren Verlauf bekäme das verwöhnte und oberflächliche Kaufmannstöchter die Quittung für das Tun, den Ehemann selbst nach der Beschaffenheit der Frisur aussuchen zu wollen. Sie würde betrogen als sie selbst nicht mehr ganz so jung und ansehnlich ist und würde dann gar in einen Brunnen gestürzt, wo sie zu Tode käme. Der Mörder wäre der feine Ehemann mit den güldnen Locken, bereichert durch ihre immense Mitgift, wär er dann frei für eine neue, sehr junge Braut. Natürlich wieder mit entsprechender Mitgift. Nur wenn man all das weiß, kann man den Titel Moritat stehen lassen. Das tragische Ende will Rob heute Abend am Feuer vortragen. Deshalb sollte sein Werk auch nicht mit bewertet werden.

Zu Gute halten muss man dem Sänger zudem noch, dass er über eine sehr angenehme Stimmfarbe verfügt und diese zusammen mit seinem Instrument gut einzusetzen weiß.

Dürfen wir denn am heutigen Abend mit Euch rechnen? Wir lassen Euch auch gerne im Goldstück abholen.

Mögen die Götter euch wohlgesonnen sein, jetzt und alle Zeiten

Harmi Wirsch


So, nun aber zu den Wettbewerbsbeiträgen:

"Der Frühling"
von Edoardo Moricala

Bild

(Trotz aller Bemühungen konnten wir leider kein Abbild des Künstler auftun)

Bild Enrique Jérôme Hernandez schrieb dazu:
Eine sehr amüsante Kurzweil, welche in die Fröhlichkeit und Heiterkeit sehr erfreulich daher kommt. Les descriptions de situation, c'est meilleur. À mon opinion gibt es jedoch quelques problèmes avec der Ordnung der einzelnen Vergruppen, welche für keine gute Hierarchie sorgen wollen. Für die gelungene Pointe serait eine Einfassung der stärker vulgär formulierten Verse sehr vorteilhaft. Ich erachte daher die Substitution der erstbeiden Strophen für den höheren Pointgenuss. Aufgrund der dennoch vorhandenen Vulgarität, welche ich persönlich nicht schätze, aber welche sich in diese unvorteilhafte Stadt, welche die große Festlichkeit ausrichtet, gut einpasst, fast essentiellement hinzugehört, wodurch ich mich großmütig zu zeigen geneigt bin, also weniger Gewicht dem Umstand zumesse, kommt für mich eine reduction de point nicht umhin.
Ich gebe also XX points auf dieses œuvre.


Bild Der Vorjahressieger Ixliton hat sich vom persönlichen Gefallen leiten lassen und Punkte vergeben. Sein knapper Kommentar:
Mit etwas Abstand folgt "Der Elfenbeinturm" mit XX Punkten, aber noch weit vor "Der Frühling" mit XX Punkten.

Bild Folki Ginsterglück meint dazu:
Kommen wir jetzt zu dem zweiten Beitrag des Wettbewerbs mit dem Titel "Der Frühling" von Edoardo Moricala, einem Pseudonym hinter dem sich wohl ein Nordmann versteckt, wenn man von der leidenschaftlich gepriesenen Geschmackslosigkeit ausgeht, die dem Gedicht inne wohnt: Hünen, die sich in Dünen räkeln; hässliche Vetteln, die ihre Brüste mit Schnaps ape-titt-licher garnieren wollen; lautstarkes Gefurze auf der Alm.

Das Ganze wird uns als Dreizeiler in vier Strophen serviert, von denen die letzte im mittleren Vers eine männliche Kadenz hat, welcher von der ersten und dritten weiblichen Kadenz umrahmt wird, was auf den Geschlechtsakt eines Mannes zwischen den Beinen einer Frau hinweist, wobei hier nicht von einer Missionarsstellung ausgegangen werden kann, da der erste Vers mit der weiblichen Kadenz davon spricht, dass ein "Berg erklommen" wurde - die Dame sitzt also eindeutig oben. Der mittlere Vers mit der männlichen Kadenz ergeht sich in dem orgiastisch ejakulativen Ausruf: "Frühling, ja du bist's!", wie ihn nur ein in die Jahre gekommener, lüsterner Greis von sich geben würde, während im letzten Vers mit der weiblichen Kadenz die Dame einstimmt mit dem Gejohle: "Dich hab ich vernommen!"

Meine Freunde des guten Geschmacks, das ist eindeutig Schund. Doch nicht nur das, nein, es ist sogar bewusst so gestaltet, um es den Dichtern des Imperium Aurecciani in die Schuhe zu schieben, denn zu welchen Behufe sollte sonst ein Pseudonym mit westendarischem Namen gewählt worden sein: Edoardo Moricala. Man mag ja von den Gepuderten und den Heißblütigen halten, was man will, als Lúnasadher bin ich ihnen ja auch nicht gerade geneigt, aber dieses Gedicht ist ein Attentat auf die Würde eines großen Volkes. Und sollte sich dieser norländische Schreibtischterrorist öffentlich bekennen, so dürfte ich ihm wohl raten, niemals seinen Fuß auf kultivierten Boden zu setzen, denn die Rache würde fürchterlich sein. XX Punkte.
[/quote]

"Mein Dûn"
von Andrasch Sohn des Argosch und dreiundzwanzig weiteren Zwergen

Bild

Bild Enrique Jérôme Hernandez
Brachial und deftig - ganz zwergisch. Aber ist die Anspielung und Referenz auf das Gold-Lied? Der Inhalt ist sonst gar fast zwergisch schön, es scheint ganz so, als wird der Leser nicht auf die Idee kommen, da sei etwas unwahr geschrieben oder sollte er doch auf diese Meinung kommen, so wird er so kluge sein und sie nicht lauf dartun - speciallement wenn ein Zwerg in der Hörweite sich befinden mag.

Leider erleidet das Gedicht oder Sangesstück welches gewiss auch Zwerg würde singen können, sehr viel Uneinheitlichkeit in dem Rhythmus und an einer stelle erleidet es auch einen Fehler in der Reimform, was très tragique herkommet, weil so das Werk so sehr geschmalert wurd. N'avait pas die Erwartung eines gefühlvollen Trachäus, gebe ich dem Werke doch mes XX points.


Bild Ixliton meint:
..... folgt das Zwergenlied "Mein Dun". Es lädt förmlich zum mitsingen ein und bekommt XX Punkte.


Bild Folki Ginsterglück merkt an:
Der dritte Beitrag kommt von Andrasch Sohn des Argosch und dreiundzwanzig weiteren Zwergen. Das Lied "Mein Dûn" ist sicherlich nicht die hohe Poesie, wie wir sie von feinfühligeren Künstlern gewohnt sind, doch es bricht auch nicht mit unseren Vorurteilen, deren Bestätigung uns doch das Liebste ist.

Der Inhalt ist schnell erzählt. Natürlich geht es hier um die Zwerge. Um wen soll es auch sonst gehen, bei diesem selbstverliebten Volk?! Wie wir es erwarten, ist es ein Lobgesang auf den Kampf, ihre Rüstungen und Waffen, ihr Bier, ihr Gebirge, ihre Freundschaft mit dem Godentum, ihre Edelsteine und ihr Gold, sowie ihre Ahnen, ihre Führer und ihren glorreichen Untergang, welcher leider noch aussteht und auf sich warten lässt. Das war' s.

Doch sehen wir uns die Form an. In neun Strophen, die in einem Paarreim verfasst sind, kommt 26 mal das Wort "wir"vor, während der größte Teil des Rests sich aus den Worten "uns, unserem, Dûn, Dûnzwerge sowie Zwerge" zusammen setzt. Für ungewaschene Zwergenohren mag es ja sinnvoll sein, wenn man etwas öfter wiederholen muss, aber für uns, meine Freunde des kultivierten Lebens, ist dieses penetrante Geseiere über dumpfbackige Zwerglichkeit doch ein Graus. Das Einzige, was wir ihnen und Andrasch zugute halten können, ist, dass sie sich selbst treu bleiben – und uns die Orks vom Leib halten. Dafür sollten wir ihnen unseren Respekt zollen und - wenn auch widerwillig - Beifall klatschen. Dafür gibt es dann auch XX Punkte.


"Die Oliven von Caramanca"
anonym eingereicht

Bild


Bild Enrique Jérôme Hernandez
Sehr lecker denke ich bei mir und höchste Zeit für jene spezielle Genusssorte, welche da eine Erhöhung erhalten soll.
Nur welch Schmerz, sie fällt hinab, es mich ganz untröstlich, mir schwante also eine gar seltsame Allegorie auf die schmackhafteste alles Früchte auf dieser Antamarenwelt. Welch Trug! Ich sehe mich sehr erfreut, dass das Stück, welches Gewiss auch in Form für Gesang zu zwei bis vier Stimmten aufbereitet, sehr umfänglich das Böse, was in uns hurt und stiehlt, so thematisiert.

Es ist nicht die direkte Aufforderung sondern la question à penser die dafür Sorge trägt, sich gewissenhaft und friedlich zu verhalten, indem das Schicksal eines an sich toten Dinges hervorgehoben und berührend gemacht wird. La raison n'est pas obligatoire. Die Klage ist ein Vorwurf, sie stört nicht neuerlich, sie beruhigt vielmehr - sie ist Anleitung, welche die anzuwenden haben, die sie anzuwenden haben. Endend mit der Frage: ¿por qué?

Wohl hat das Stück kein einheitlich Form, doch ist der Rhythmus schön und gar gut wie man es wünscht. Ich gebe XX points et une recommandation falls der andern Sendung ebenso die gleiche Punktzahl haben.


Bild Ixliton
Den größten Eindruck hat bei mir das Gedicht "Die Oliven von Caramanca" hinterlassen. Es geht mir nicht mehr aus dem Sinn und erhält XX Punkte.


Bild Folki Ginsterglück
Der vierte Beitrag, welcher uns von einem Unbekannten eingereicht wurde, trägt den Titel „Die Oliven von Caramanca“ und gehört, oh meine Freunde Poesie – zur ganz großen Literatur. Endlich! Endlich haben wir hier ein Gedicht vor uns, welches den Namen in vollem Umfang verdient. Ein poetisches Kunstwerk ohne gleichen.

Sehen wir uns einmal an, warum. Natürlich könnte man einwenden, dass es politisch ist. Und natürlich könnte man kritisieren, dass es zeitlich bedingt und den gesellschaftlichen Umständen in dieser Gegend namens Westendar geschuldet ist. Ja, auch ich bin kein Freund der politischen Dichtung. Allzu pöbelhaft wird dort im Namen der Freiheit zu Blut und Gewalt aufgerufen, wo doch nur niedere Motive walten und das Bestreben, sich selbst an die Macht zu setzen.

Doch hier ist es anders. Hier scheint durch die politisch gesellschaftliche Situation der Zeit die transzendentale Ewigkeit des Bösen. Es ist die menschliche Tragödie, dass unsere Welt aus dem Kampf des Guten mit dem Bösen hervor gegangen ist, ja sogar das Schlachtfeld selbst sein mag, auf dem an der einen Ecke zeitweise Ruhe herrscht, während andernorts verbittert gekämpft und gemordet wird, bis die Fronten und die Reihen sich an eine weitere Stelle verschieben.

Unser Dichter hat dieses Problem erkannt und nimmt sich nur des gegenwärtigen Schauplatzes an. Er wählt bewusst eine regionale Spezialität wie die Olive, um an ihre eine hochwertige Allegorie zu schaffen, die auf das Leben des einfachen Volkes hinweist. Reife Früchte werden nicht mehr gepflückt, sondern sinken unberührt neben ihre „Schwester“ ins Grab. Welch schweres Los für all die hübschen Frauen und jungen Mädchen in Westendar! Ihre Männer sind im Krieg und ihre Schönheit verblüht, ohne dass sie jemand preisen würde. Zu dieser Katastrophe passt es dann auch, dass die meisten Strophen des Gedichtes reimlos sind. Auf den Krieg kann sich wirklich niemand einen Reim machen, denn er ist sinnlos, menschenverachtend und nihilistisch.

Lediglich der Appell an die Vernunft in der achten Strophe, den Krieg zu beenden, ist in einen Kreuzreim gesetzt. Und sie ist auch die einzige Strophe mit acht Versen, während die anderen Strophen ungerade Verszahlen aufweisen, nämlich drei oder fünf. Alles andere zeugt von Chaos, Tod und Verderben. Die Frage, wo der Frühling bleibt, ist ein Gebet, ja eine Bitte an Rhea, dem Krieg ein Ende zu setzen und wieder eine lebensfreundliche Zeit anbrechen zu lassen. Mit dieser Frage endet dann auch das Gedicht. Eine Antwort wird nicht gegeben.

Und gerade hier unterscheidet sich das Gedicht von der politischen Lyrik. Es gibt keinen Aufruf, dass Iatan seiner Gattin zu Hilfe kommen soll – sprich dass das Nuovo Imprio Aurecciani eingreifen soll. Es wird auch nicht zu einem Kampf für die Freiheit der Bauern aufgerufen. Nein, die Antwort muss sich jeder Leser selbst geben, denn jeder – egal zu welcher Partei er sich zählt – trägt an diesem Krieg die Schuld. Das ist das Drama der Menschheit, die sich im Konflikt von Gut und Böse allzu oft für die falsche Seite entscheidet. Hoffen wir, dass sich der Dichter eines Tages zu erkennen gibt. Jedes Land sollte sich darum reißen, ihm Asyl zu gewähren, damit Westendar am Ende der Kriegstage einen Denker hat, der genug Vernunft besitzt, das Land wieder aufzubauen.

XXXXXXXXX Punktzahl: XX – XXXXXXXXXXXXXXX.


"Der Elfenbeinturm"
von Grakvash Kehlenreisser

Bild


Bild Enrique Jérôme Hernandez
Inconnu le sujet habe ich einige problèmes mit diesem Werke. So ist mir doch leider nur wenig klar, was ich davon halten kann. Irgendwo ist eine Dunkelheit, welche da verschiedene se trouve presentée, in Vogel und Naturgewalt manifestieren tut, aber es manque einem wirklich düstren Gefühl für den Leser. Dann le shoc; von einer Sehnsucht gesprochen, welche so obscure ist wie der vorige Teil wohl sein sollte.

La desperation ne fait und gros Eindruck La mort. La consequence einzig möglich für die Verzweiflung, welche ich schon ansprach. Doch ist alles leider fast zu vage, so dass es keine Linie gibt, die richtig dorthin leitet.

Zu allem Überfluss ist der Ort, der Turm aus Elfenbein, als Wort sehr ungelenk. Ich fürchte gar mich nicht erfreulich zu zeigen und referiere avec XX points.


Bild Ixliton
Mit etwas Abstand folgt "Der Elfenbeinturm" mit XX Punkten, aber noch weit vor "Der Frühling" mit XX Punkten.


Bild Folki Ginsterglück
Zuletzt haben wir da noch das Gedicht „Der Elfenbeinturm“ von Grakvash Kehlenreißer. Der Autor – oder zumindest die Person, die sich öffentlich für Kehlenreißer, diese halborkische Räuberplage, in literarischen Kreisen ausgibt – scheint mir ein wenig wirr zu sein. Wir werden diese Behauptung gleich anhand des Aufbaus begründen. Werfen wir also einen Blick auf dieses lyrische Puzzle, das an ein durcheinander geratenes Mosaik erinnert.

In der ersten Strophe scheint sich das lyrische Ich auf den Zinnen eines Elfenbeinturmes zu befinden. Soweit lässt sich das ja noch nachvollziehen. Doch schon in der zweiten Strophe stolpert man über die Aussage, dass im Elfenbeinturm Winde blasen, und nicht außen herum. In der dritten Strophe folgt das lyrische Ich einem Pfad, der ihn zum Elfenbeinturm bringen soll, wo man doch gerade dachte, dass man schon auf und im Gebäude sei.

In der vierten Strophe ist das lyrische Ich am Boden des Elfenbeinturmes gefangen, wobei es durchaus in der Lage zu sein scheint, in der fünften Strophe noch die sinkende Sonne zu sehen und den Aufgang des Mondes zu erwarten. Eine Chronologie in der Erzählperspektive sieht wahrlich anders aus, meine Freunde der geordneten Vorstellung von Zeit und Raum. Nun haben wir es hier zwar nicht mit einem Theaterstück zu tun, dass zwingend die Einheit des Ortes und der Zeit vorschreibt, aber dennoch kommt es mir so vor, als wären die Strophen so durcheinander gemischt worden wie in einer Lektion des Sprachunterrichts an der Druidenschule unseres Dorfes. Dort ist es nämlich eine beliebte Übung, den kleinen Kindern vertauschte Strophenfolgen vorzulegen und sie in die richtige Reihenfolge bringen zu lassen.

Nun, jeder der des Lesens mächtig ist, wird schnell die richtige Anordnung finden. Was den Rest des Gedichts betrifft, so ist es nicht besonders originell gestaltet. Es erinnert eher an die sibyllinische Rede einer rauschkrautrauchenden Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt, als dass dort wirklich ein Sinn zu erkennen wäre. Wie sollte auch?! Das lyrische Ich scheint mit dem Elfenbeinturm gar nichts anfangen zu können. Wo das Auge der Logik und das Licht der Vernunft nicht gegeben ist, erscheint einem alles trostlos, öde und leer.

Kein Wunder also, wenn das lyrische Ich realisiert, dass der Palast des Wissens für ihn nur ein Wolkenkuckucksheim ist, von dem es nur träumen kann und in dem es – ohne nach Woher und Warum zu fragen – sich gefangen fühlt. So ergeht es jedem, dem nicht die Gabe des Denkens von Mutter Antamar mit auf den Lebensweg mitgegeben wurde, der aber unbedingt meint, sein Glück im Elfenbeinturm machen zu müssen, anstatt in seinem Dorf zu bleiben, sich dort eine hübsche Frau zu suchen, seine Felder zu bestellen und mit seinen Kindern einfach glücklich und bescheiden fischen zu gehen. Wenn uns dieses Gedicht das lehren soll, dann hat es noch so eben XX Punkte verdient, denn das hätte man auch deutlicher sagen können.


Der Sieger wird am heutigen Abend sofort nach der Begrüßungsrede zum Sommerfest bekannt gegeben und geehrt. Wir hoffen, dass die Dichter und Liedermacher persönlich anwesend sind. Wir bitten sie herzlich, sich nach dem achten Glockenläuten auf dem Marktplatz zu Vellhafen am großen Podest, welches gerade errichtet wird, einzufinden. Die Herren der Jury, bei denen sich das Festkomitee noch einmal für ihre weisen Beurteilungen bedanken wird, werden hoffentlich ebenfalls anwesend sein und die Preise persönlich übergeben.

Die Preise


Der Sieger erhält eines der geheimnisvollen und wertvollen Holzplättchen, einen geheimnisvollen Charismatrank und ein Preisgeld von 2,000 Gulden
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Der zweite der Preisträger erhält das Buch der geistigen Beeinflussung und ein Preisgeld von 1.000 Gulden.
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Der Dritte bekommt ein leeres Buch mit einer Feder vom Goldfasan, auf das er noch neue Werke niederschreibe und immerhin noch ein Preisgeld von 500 Gulden
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Im Spiel verraten wir, wes Geistes Kind wir sind.
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Re: Sommerfest Gedicht- und Liederwettbewerb

Beitragvon Tica » Do 06 Aug, 2015 15:43

Der Vellhafener Kurier gibt bekannt:

Die Preisträger des zweiten und dritten Preises wurden auf dem Fest der Sommersonnenwende geehrt und ihnen die ausgelobten Belohnungen ausgehändigt. .

Da sich allerdings der Gewinner des ersten Platzes für das wunderschöne Gedicht "Die Oliven von Caramanca" mit der Ehre, den ersten Platz erreicht zu haben und von den Juroren so positiv beurteilt worden zu sein, begnügen will, sind diese Dinge nach wie vor in den Hallen des Vellhafener Kurier zu finden.

Das wertvolle Holzplättchen, ein geheimnisvoller Charismatrank und das Preisgeld von 2,000 Gulden werden, zusammen mit den anderen nicht abgeholten Preisen, beim nächsten Sonnenwendfest im Winter ausgelobt und vergeben werden.

Dies nur zur Information da es bereits entsprechende Nachfragen und Unterstellungen gab, Harmi Wirsch oder einer seiner Mitarbeiter wolle sich an den gestifteten Preisen bereichern. :shock: :lol:

Dieses ist nicht der Fall und der Kurier wird noch eine Liste mit den übrig gebliebenen Sach- und Goldspenden veröffentlichen. :Jepp:
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