Grembragh, der Bandit

Grembragh langweilte sich in Rommilys. Seit Wochen arbeitete er nun schon als Barbier bei Meister Honorius, diesem weichherzigen, gelackten Spießer. Sicher, das Einkommen war gut, gut genug um über die Runden zu kommen und nebenbei noch ein paar Trainingskämpfe in der Schwertlilen-Akademie zu absolvieren.Schließlich wollte er nicht völlig einrosten.
Ein Trollzacker ist nun mal nicht geschaffen für ein bürgerliches Leben.
Ab und zu, wenn er mit geschickten Fingern den Bart eines braven Stutzers schabte, stellte er sich vor, wie er dessen Gurgel mit einem schnellen Schnitt durchtrennt, den Schlüssel aus seinen Taschen zieht und dann das Haus plündert, seine Frau schändet, nur um schließlich weiterzuziehen und Angst und Schrecken zu verbreiten. Lange genug hatte man ihn mit Argwohn betrachtet, als Barbaren verhöhnt! Dann würden sie ihn fürchten, während er über ihr verlogenes Geschwätz nur lachen könnte. Aber allein würde er bald von den Wachen gefangen, allein hatte er keine Chance und allein war er so schrecklich allein.

Er beschloß, sich nach Spießgesellen umzusehen, mit denen er die Wälder Darpatiens unsicher machen könnte und bald nicht nur reich und mächtig, sondern auch gehaßt und gefürchtet sein würde...