"Swafnir meint es gut mit mir,
vor gerade mal einer Woche habe Ich mich von Thorwal aufgemacht, die großen Städte Gareth und Wehrheim zu besuchen.
Heute habe Ich die Tore der Hafenstadt Havenna hinter mir gelassen, was für ein stinkendes Drecksloch, Unrat und Ungeziefer überall. Das prunkvolle Viertel der Kaufleute mal ausgenommen. Keine Stadt, wo man sich zu leben wünscht, da lobe Ich mir doch die frische, klare, kalte Luft des Nordens.
Ein Paar Zwischenfälle gab es, ein frecher Goblin wollte mir meinen Proviant stehlen, aber er bekam meine Keule zu spüren, genau, wie der Wolf, der mich für sein Abendessen hielt.

Dann war da noch so ein Wanderer, der mich für eine wandelnde Rechenmachine hielt, gab mir irgendein Rätsel auf, welches ihn schon seit langer Zeit quält... Na dem hab ich was erzählt. Ich bin Seefahrer, kein neunmalkluger Rechenkünstler.
Da kann man mal sehen, auf See begegnet man solch verrückten Gestalten nicht, bei Piraten weiß man wenigstens, woran man mit Ihnen ist... Mal sehen, vielleicht nehme ich bei der nächsten Gelegenheit ein Schiff, irgendwo wird es doch wohl einen Fluss geben... Ich werde so langsam schon richtig landkrank.
Zu allem Überfluss wäre Ich heute nachmittag fast von einem Fuhrwagen überrollt worden. Die Dirne auf dem Kutschbock ist gerast, als wären sämtliche Dämonen der Niederhölle hinter ihr her.
Meine Güte... diese Wanderer und Handelsleute sind fast schon gefährlicher als Goblins, Wölfe und Orks, es wird Zeit, dass Ich Gareth endlich erreiche."
[i]Sven klappt sein Tagebuch zu und steckt es zusammen mit dem Schreibzeug in den Rucksack zurück, greift seinen Wanderstab und macht sich wieder auf den Weg

Einige Wochen sind nun seit meinem letzten Eintrag vergangen. Gareth habe Ich inzwischen besucht, wahrhaft riesig ist diese Stadt...und unübersichtlich, aber was mich am meisten störte: kein Hafen. Kein rauschendes Wasser, keine knarrenden Schiffe, keine Matrosenlieder, keine Arbeit für einen Matrosen.
Deshalb hat es mich nicht lange dortgehalten, auch wenn Gareth sicher einen Besuch wert ist. Allerlei Volk treibt sich dort herum.
Aber länger als nötig blieb ich nicht dort, ich wollte wieder an die Küste, also nahm ich den Atlas, den mir mein Vater überlassen hatte, als ich das erste Mal auf einem der thorwalschen Handelsschiffe anheuerte und beschloss, ersteinmal nach Perricum zu reisen.
Dort sitze Ich nun im Zimmer einer schäbigen Kaschemme und schreibe diese Zeilen.
Ich sehne mich wieder nach der Heimat, auch, wenn Ich die letzten Wochen immer wieder auf einem Schiff als Steuermann angeheuert habe und die Zeit auf dem Meer genoßen habe, es ist einfach nicht das Gleiche.
Ich werde mich wohl in nächster Zeit wieder auf die Heimreise machen, Wehrheim steht in ein Paar Jahren sicher auch noch...