Dunkel war die Nacht, aber nicht reglos. Ob im Schein des südlichen, oder des nördlichen Strenenhimmels, ob bei Nebel, oder einem von Wolken verhangenen Frimament, überall huschten Gestalten durch die Orte und Städte. In Gassen und auf Marktplätzen, in Gasthäusern und Tavernen, ja sogar auf den Stufen der Tempel, dort, wo tagsüber die Bettler sitzen, waren am nächsten Morgen Flugblätter zu finden. Und wenn jemand des Lesens nicht mächtig war, so gab es immer eine hilfreiche Hand, welche sich erbot, es vorzulesen, weil auch sie neugierig sei, zu erfahren, was wohl auf solch einem Zettel zu stehen vermag. So dauerte es nicht lang und es erklangen Stimmen, welche die eingängigen Worte vor sich hin sprachen:
"Wenn List und Trug - ein Schattenbild -
dich in dunkle Nebel hüllt,
dann ist, Dieb, dein Moment gekommen,
zu nehmen, was Armen weg genommen
vom reichen Adel, der erzählt,
ihm gehöre die ganze Welt.
Wenn helle Stimmen fröhlich lachen,
wenn mit Humor sie Witze machen,
dann bist du, Gaukler, hier am Werk,
spielst mal den Riesen, mal den Zwerg,
hoch oben auf dem Seil du tanzt
und zeigst uns, was du sonst noch kannst.
Wenn Not und Armut klagt und weint,
wenn Unrecht sich mit Macht vereint,
dann ist die Stunde des Schwertes gekommen,
das du, Krieger, schon zur Hand genommen.
Lass Mondlicht sich im Blute brechen
und sich so für das Unrecht rächen.
Wenn die Karten sind verteilt,
der Würfel übers Spielbrett eilt,
wenn Heimliches ganz offen wird
und Intrige Ruhm gebiert,
wenn Betörung trifft durch Worte,
dann warst du, Spion, am Orte.
Gaukler, Diebe, Krieger, Meuchler,
Bettler, Händler, oder Heuchler,
Spione, Söldner, Spieler, Stehler,
Gauner, Arme, oder Hehler,
alle, die nicht stehen still,
wisst, dass "Saerons Hand" Euch will."