Ohn' Kräh' und Rab' – Sein Weg nah' dem Grab

Alpha 2 und 3 [01.04.2007 bis 2009]

Ohn' Kräh' und Rab' – Sein Weg nah' dem Grab

Beitragvon Sariel » Sa 06 Dez, 2008 22:47

Auf den Straßen Eisentrutz’ könnte man vor nicht allzu langer Zeit jenes Gespräch vernehmen, wenn man seine Ohren auch einmal dort hat, wo sie nicht jeder gern hinhält…Informationen finden sich oft unverhofft…
Doch lauschet dem Wiedersehen alter Bekannter:

„Hagen, alter Freund. Es ist schön, Euch wieder in Eisentrutz zu sehen.“ – „Albrol, die Freude ist ganz auf meiner Seite. Es ist mehr als angenehm, wieder in dieser Stadt zu weilen. Und Euch so kurz nach meinem Eintreffen zu erblicken, vergrößert die Freude umso mehr.“
„Sagt, alter Haudegen – ward Ihr nicht im Umland unterwegs? Wolltet Ihr nicht gen Siebenbrück ziehen?“ – „Siebenbrück?“, brummt der Angesproche recht unverständlich. „Hört mir auf mit dieser Reise. Ein Graus war sie….und das ist noch geschmeichelt. Sie begann schlecht, setzte sich bedauernswerterweise ebenso fort….und ihr Ende….ach, schweigen wir darüber, sonst befallen mich wieder die Wut und der Ärger über diese Zeitverschwendung.“

Es folgten einige Belanglosigkeiten, die uns an dieser Stelle sicherlich nicht interessieren brauchen noch sollen. Doch seid versichert, Ihr verpasst nichts, wenn Ihr weiterhin lauscht. Albrols Neugierde war ungebrochen und es brannte ihm unter den Nägeln von der vermaledeiten Reise seines Bekannten zu hören. So lotste er ihn bereits mit dem Ansinnen über einen neuen Anlauf in die Trutze und ihm war tatsächlich Erfolg beschieden, nachdem man gemeinsam einige Krüge Bier geleert hatte. So wollen wir ihnen weiterhin folgen. Der Rote des Hauses – so lasst mich dies kurz einpflegen – sei an dieser Stelle durchaus empfohlen.

„Nun erzähl schon, Hagen. Es kann nicht so schlimm gewesen sein.“ – „Oh, Albrol. Es kann! Und es war! Ich war noch keine Meile von Eisentrutz entfernt, als es zu regnen begann. Natürlich Regen. Der Tag hatte schon kalt, doch klar, begonnen. Innerhalb nur kurzer Zeit zog sich der Himmel zu und öffnete seine Schleusen. Doch mein Gefährte [sein Name sei aus Diskretion einmal nicht erwähnt] wollte weiterreisen und so beschied ich, ihm zu folgen.
Der Weg verwandelte sich zusehends in eine Matschgrube….zwischen all den Löchern und Pfützen noch den Pfad zu finden, war ein unangenehmes Unterfangen. Von der Schwere unserer Sachen ganz zu schweigen…nicht einen trockenen Fetzen Stoff fand ich mehr in meinen Taschen. Nicht ein Gefährt, eine Kutsche, ein Wagen wollte – wie wir – gen Berenhavn und dank des unsäglichen Wetters benötigten wir für den Weg beinah acht Tage. ACHT Tage! Wir hatten nichts mehr zu essen. Nichts trockenes. Waren vollkommen übermüdet und durchgefroren. Von meinem restlichen Gold leistete ich mir für 3 Nächte eine Unterkunft und genügend Essen für die weitere Reise.
Und was passierte, kurz nachdem wir Berenhavn hinter uns gelassen hatten?“ – „Ja, was..? Erzählt schon. Das Bier ist doch eh leer.“ – „Ja, eben. Wisst Ihr, wie trocken meine Kehle ist?“ – „WIRT. 2 neue Krüge Helles.“

Eine kurze Diskussion entspann sich um Bier, das Essen und mit Erreichen des neuen Kruges wollen wir diesem Reisebericht gern weiterfolgen. Als bald erkenne man auch den Sinn dahinter…

„Orks. Goblins und Orks. Nicht einer, nicht zwei. Nein, ganze Dutzend stürmten auf uns ein. Mein Gefährte [erinnert Euch, einen Namen wollen wir nicht nennen – es sei sogleich verstanden] stürzte sich mit unvergleichbarem Mute….in die Flucht. Ich sah ihn nicht wieder. Und was machte dieses Gezücht mit mir? Schlug mich zusammen und nahm mir alles, was ich hatte. Waffe, Rüstung, Essen, Gold…nichts blieb mir. Und natürlich….es regnete erneut.
Ich schleppte mich also verwundet, halbnackt und mit einem alten Stück Holz bewaffnet durch die Wildnis. Richtung…ach, ich wusste nicht einmal mehr, in welche Richtung. Wusste nicht, welchem Ort mich die Straße als nächstes entgegen trug. Und natürlich regnete es….wo wir grade bei der Nässe der Tage sind…meine Kehle ist schon wieder so trocken…“ – „WIRT! WIRT! 2 neue Krüge Helles. Erzählt derweil weiter. Nichts will ich verpassen…“ – „Oh, wäret Ihr dabei gewesen, Ihr hättet keine Minute erleben wollen. Jetzt im Trockenen erzählt es sich so leicht. Doch nun…meine Klagen will ich im Bier ertränken. Und wo wir beim Ertränken sind…genau jenes wollten sie mit mir abgerissener Gestalt im nächsten Dorf auch tun. Kaum war ich übernächtigt, dreckig und stinkend wie eine ganze Schar Orks am Rande des Dorfes erschien, stand man mir mit Mistgabeln, Fackeln und allerlei Schmerz bringendem Zeugs gegenüber. Ertränken, aufhängen, verbrennen…sie waren sich nicht einmal einig, wie genau sie meine Seele über den ewigen Fluß senden wollten.
Doch – Iatan weiß wie – gelang es mir, sie zu überzeugen, dass ich zumindest am Leben bliebe…doch in ihrem Dorf duldeten sie mich nicht. So irrte ich weiter. Noch immer nur Fetzen am Körper und einen Stock – glaubt mir, es ist ein neuer. Wenn Ihr wüsstet, wie brüchig dieses Material sein kann. Nicht eine gescheite Waffe kann das sein. Da lob ich mir mein Metall…doch ich schweife ab. Mit einem Stock bewaffnet. Obwohl…Waffe kann man dies nun auch nicht nennen. Ach egal. Auf jeden Fall irre ich weiter. Wieder nur Regen, Kälte. Mittlerweile, so war ich mir sicher, würde ich eher verhungern als irgendwo ankommen. Die Zeit sollte schon längst überschritten sein, die ich für Hin- und Rückreise eingerechnet hatte. Doch ich fand eine neue Siedlung. Die Begrüßung war ein wenig herzlicher – man warf nicht sofort Steine nach mir. Auch fand ich einen gnädigen Bettler – er gab mir einen Kanten trockenes Brot. In einer Pfütze wusch ich mich. Stellt Euch das vor, Albrol. In einer Pfütze sag ich Euch! Doch keiner wollte mir etwas sagen. Arbeit fand ich keine und so bettelte ich einige Tage, bis sich ein Schmied meiner erbarmte und mich als Gehilfe einstellte. Sein Gehilfe war erkrankt. Und so konnte ich mich glücklich schätzen, für 14 Tage zu arbeiten. Langsam erahnte ich auch, wo ich war. Und als ein fahrender Händler durch das Dorf zog, schloss ich mich ihm an. Siebenbrück konnte mir gestohlen bleiben. Ich wollte nur hierher nach Eisentrutz. Auf der Rückreise jedoch ereignete sich glücklicherweise wenig. Nur eins musste mich erneut begrüßen. Der Regen.“ Bei den letzten Worten war das Gesicht unseres etwas brummigen und geschundenen Erzählers nur noch griesgrämiger geworden. Nicht einmal ein weiterer Humpen und 2 Braune konnten einige Falten glätten.

Doch Albrol wollte unserem Haudegen einen guten Rat angedeihen lassen. Zwar war seine Zunge nicht mehr fähig, ein jedes Wort deutlich zu formulieren, doch sind wir bemüht, dem werten Interessenten die Schilderung verständlich zu übermitteln.

„Mein lieber Hagen. Ihr seid doch nun schon weit herumgekommen. Weiter als ich mit Sicherheit. Ihr wisst doch, dass guter Rat nicht immer teuer, aber stets wichtig ist, oder?
Meine letzte Reise plante ich sorgfältig. Doch nicht allein. Eine Gemeinschaft unterstützte mich. Mir ging es ähnlich wie Euch. Ich hatte kaum eine Ahnung von der Strecke, von den Wagnissen auf ihr, von Unterkünften und Reisedauern und Arbeitsmöglichkeiten, sollte ich wirklich einmal ohne meine Geldkatze aufwachen. Und dem war so, glaubt mir. In Tamelsquell…das müsst Ihr gehört haben..“[Wir wollen hier dezent den Mantel des Schweigens ausbreiten, denn unser armer Freund ist Opfer seiner Trinksucht geworden und somit zu leichtes Opfer für jedermann. Dass er nur ohne seine Goldkatze aufwachte, mag ein Wunder sein, auch wenn seine Tiraden anders klingen…ah, sie enden just in diesem Moment. Wollen wir weiterhin lauschen] „So war das. Ob Ihr es glaubt oder nicht. Doch zum Glück war ich vorbereitet und konnte mich schnellstens an Ort und Stelle an Arbeitgeber wenden und innerhalb von 3 Tagen hatte ich genug Gold, um meine Reise fortzusetzen.
Die Reise lief – bis auf diesen kleinen Zwischenfall – sehr gut ab.“ – „Sagt, Albrol, wer half Euch denn? Wer konnte Euch als dies liefern?“ – „Kräh’ und Rab’ war es. Eine Gemeinschaft, die sowohl Saeron als auch Licia ehren. Die Informationen über alles ließen sie mir zukommen. Reisedauer zwischen den Orten. Auftretende Probleme. Gasthäuser, Arbeitsmöglichkeiten jeglicher Art. Und sogar Waffen, Gewandung und Ausrüstung besorgten sie mir. Wunschgemäß und auf meine Bedürfnisse angepasst.
Ich rate dir…zieh sie beim nächsten Mal zu Rate!“ – „Man kann’s ja mal versuchen,“ brummte Hagen vor sich hin…

Ein letzten Fetzen wollen wir Euch nicht vorenthalten, werter Interessierter..sofern Ihr noch weilt. Unser werter Freund Albrol – mittlerweile gut angesäuselt – meinte sich in der Dicht- und Reimkunst zu erproben.
Urteilt selbst, ob ihm diese Probe gelungen ist.

„Ohne Kräh’ und Rab’….rennst du ins Grab!“
Nur kurz betrachteten sich unserer Zecher gegenseitig, bevor sie in schallendes Gelächter ob des [bitte Urteil einfügen] Spruches verfielen.
An dieser Stelle seien unser beiden Bekannten nun auch verlassen. Die Menge der Humpen und kleinen Krüge mit dem Braunen sei weniger interessant. Nur soviel sei gesagt: Hagen schlief als Erster mit dem Kopf auf dem Tisch ein…

Gehabt Euch wohl
Sariel
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