Sepulkralkultur der Zwerge

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Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon Trokhanor » Do 12 Nov, 2015 01:38

Mir fällt gerade auf, dass es noch keine Sepulkralkultur der Zwerge gibt. Die könnte ich aber in einer ZB gut gebrauchen.

Vorschlag:
Die Seele des Verstorbenen findet stets seinen Weg in Umors Hallen: Wie sie ihn einst gebar, so nimmt sie auch wieder zu sich. Die Handhabung mit dem Leichnam ist unterschiedlich ausgeprägt und von einem Pragmatismus beeinflusst.

Stirbt ein Zwerg fernab seiner Sippe, etwa in einem Gefecht, so wird nach Möglichkeit sein Leichnam wenigstens notdürftig aufgebahrt und unter Trauer in die Heimat überführt - nicht zwangsläufig die Heimat des Toten selbst. Der Trauerzug wird von einfachen Gesängen zu Umor begleitet. Für Nichtzwerge ist der Gesang unmelodisch und erinnert an Katzengejammer. Wegen der teils großen Familien und des oft fehlenden Platzes findest eine Feuerbestattung statt. Die Asche wird in flachen Tonschalen mit Deckel aufbewahrt. Spätestens nach seiner Einäschung gelangt der Tote in seine wahre Heimat. Die Schalen sind insbesondere bei den Eisenzwergen reicht verziert. Wer es sich leisten kann, der verziert den Deckel mit einem Abbild des Toten. Viele Familien reichen ihre Tonschalen weiter, so dass eine Schale eine ganze Reihe von Ahnen beherbergte. Damit auch verstreut lebende Familienmitglieder und Freunde des Toten Abschied nehmen können, wird die Schale für die Dauer einer Wendung in einer sogenannten Totenwand ausgestellt. Gibt es einen kleinen, für den Toten wichtigen Gegenstand, so wird er ebenso beigelegt. Nach Ablauf dieser Wendung verbleibt die Schale in der Familie. Meist wird nach einigen Wendungen die Asche in Höhlen oder Stollen verbreitet.

Die Totenwand einer zwergischen Stadt oder Siedlung ist stets gut erreichbar, aber sie liegt niemals zentral. Sie besteht aus zahlreichen Fächern, verschlossen durch Kristallscheiben - ein Blick auf die Tonschale ist möglich, aber zugleich wird eine Distanz zu den Überresten des Toten gewahrt und sein Ruhe somit respektiert. Gerade Zwergenmütter sind oft dabei zu beobachten, wie sie ihre Hände gegen die Scheiben drücken und trauern. Verabschiedet sich ein Angehöriger oder Freund an der Totenwand, so betet er für die Dauer von zwei Wochen regelmäßig zu Umor.

Die größte Totenwand findet sich Urlosch. Sie wurde noch unter Grannithosch - nachdem er in der 3125. Wendung die Stadt vor der Einnahme durch die Orks verhindern konnte - errichtet. Wegen der vielen Toten sind die Fächer sehr klein und bedingt durch die Umstände der Ereignisse kaum verziert. Vielen fehlt die Kristallscheibe - jene werden heute nicht mehr genutzt. Die Wand ist auch ein Mahnmal an das Ende der Zwergenheit.
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Re: Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon Talkmar » Fr 13 Nov, 2015 14:35

:Jepp:

Finde ich insgesamt sehr gut und stimmig. Für die Urnen würden mir allerdings eher Kupfer-, Bronze- oder Steingefäße vorschweben - Ton und Töpferei wirkt für mich irgendwie "unzwergisch". Geringfügige Unterschiede würde ich noch in den Ausprägungen der einzelnen Völker sehen: so passt dein Vorschlag für mich insgesamt für Eisen- und Dûnzwerge und ist in ähnlicher Form auch bei den Hochzwergen denkbar. Allerdings könnten auch gerade in den Menschenreichen lebende Hochzwerge auf die Totenwand verzichten und die Urnen in Gruften auf den menschlichen Gebeinfeldern beisetzen.

Bei den Caerun könnte ich mir die Aschenverbreitung etwas anders vorstellen. Diese sollte mittels Folkhôr lediglich auf der Insel Murgyp stattfinden. Den Raben würden Beutelchen mit der Asche umgebunden, welche beim Abflug eingeritzt würden, so dass die Asche auf der Insel verteilt würde (Umors Saat - hieraus sprießt neues). Umors Saat wäre ein hohes Fest für die Familie und Grund mit der Asche des Verstorbenen auf die Folkhôr-Insel zu pilgern und danach das Orakel von Khelym aufzusuchen ...
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Re: Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon Trokhanor » Di 17 Nov, 2015 02:12

So, dann hier eine Überarbeitung. Ich habe deine Vorschläge soweit umgesetzt. Die Kultur der Caerun wie von dir vorgeschlagen finde ich ein wenig zu freiheitlich - das würde eher zu Lavaans Söhnen passen. Wenn sie denn eine Kultur hätten. Außerdem müsste es eine regelrechte Luftbrücke geben. Ausgehend von der Sterberate in Deutschland wären das etwa 20 Flüge pro Tag. Plus Rückflug. Einen finaleren Abschied als bei den anderen Stämmen könnte ich mir aber vorstellen; allein schon wegen der langen Seefahrt. Und solange das Wissen an den Toten erhalten bleibt, reicht das. Vielleicht begraben sie ganz normal, da wäre dann der Umoraspekt dabei. Dazu verfassen sie eine Kurzbiografie, die im Archiv in Hochquell landet?

Die Seele des Verstorbenen findet stets seinen Weg in Umors Hallen: Wie sie ihn einst gebar, so nimmt sie auch wieder zu sich. Die Handhabung mit den Leichnamen ist unterschiedlich ausgeprägt und pragmatisch orientiert.

Eisen- und Dûnzwerge
Stirbt ein Zwerg fernab seiner Sippe, etwa in einem Gefecht, so wird nach Möglichkeit sein Leichnam wenigstens notdürftig aufgebahrt und unter Trauer in die Heimat überführt - nicht zwangsläufig die Heimat des Toten selbst. Der Trauerzug wird von einfachen Gesängen zu Umor begleitet. Für Nichtzwerge ist der Gesang unmelodisch und erinnert an Katzengejammer. Wegen der teils großen Familien und des oft fehlenden Platzes in den unterirdischen Städten findet eine Feuerbestattung statt. Die Asche wird in flachen Bronzeschalen mit Deckel aufbewahrt. Spätestens nach seiner Einäscherung gelangt der Tote in seine wahre Heimat. Die Schalen sind insbesondere bei den Eisenzwergen reich verziert. Wer es sich leisten kann, der verziert den Deckel mit einem Abbild des Toten. Viele Familien reichen ihre Bronzeschalen weiter, so dass eine Schale eine ganze Reihe von Ahnen beherbergte. Damit auch verstreut lebende Familienmitglieder und Freunde des Toten Abschied nehmen können, wird die Schale für die Dauer einer Wendung in einer sogenannten Totenwand ausgestellt. Gibt es einen kleinen, für den Toten wichtigen Gegenstand, so wird er ebenso beigelegt. Nach Ablauf dieser Wendung verbleibt die Schale in der Familie. Meist wird nach einigen Wendungen die Asche in Höhlen oder Stollen verbreitet.

Die Totenwand einer zwergischen Stadt oder Siedlung ist stets gut erreichbar, aber sie liegt niemals zentral. Sie besteht aus zahlreichen Fächern bzw. Kammern, verschlossen durch Kristallscheiben - ein Blick auf die Bronzeschale ist möglich, aber zugleich wird eine Distanz zu den Überresten des Toten gewahrt und sein Ruhe somit respektiert. Gerade Zwergenmütter sind oft dabei zu beobachten, wie sie ihre Hände gegen die Scheiben drücken und trauern. Verabschiedet sich ein Angehöriger oder Freund an der Totenwand, so betet er für die Dauer von bis zu zwei Wochen regelmäßig zu Umor.

Die größte Totenwand findet sich Urlosch. Sie wurde noch unter Grannithosch - nachdem er in der 3125. Wendung die Stadt vor der Einnahme durch die Orks verhindern konnte - errichtet. Wegen der vielen Toten sind die Fächer sehr klein und bedingt durch die Umstände der Ereignisse kaum verziert. Vielen fehlt die Kristallscheibe - jene werden heute nicht mehr genutzt. Die Wand ist auch ein Mahnmal an das Ende der Zwergenheit.

Hochzwerge
Der Bestattungskult der Hochzwerge orientiert sich am oben aufgeführten Ritus. Ihm haften aber mehr Ausnahmen an, allein weil sie schon oft nicht bei ihren Brüdern und Schwestern sondern unter oder bei Menschen leben. Hierzu siehe auch den Abschnitt unten. Hochzwergische Bronzeschalen sind meist sehr teuer, manchesmal sogar aus Gold und mit Edelsteinen verziert.

Dunkelzwerge
Wie auch die Verwandten auf dem Nordkontinent pflegen die Dunkelzwerge den Totenwandkult. Dies geht maßgeblich auf den Prakasch Sadosch zurück. Aufgrund ihrer matriarchatischen Gesellschaftsstruktur sind die Kammern inzwischen nach Geschlechtern getrennt. Die Kammern der Zwergenfrauen sind nicht nur größer, sondern auch reichlicher verziert. Ruhmreiche Dûrglaxdûnma und andere Zwerginnen, die Herausragendes leisten oder ein hohes Amt ausüben, dürfen auf eine Totenkammer mit einer »Scheibe« aus Dunkelglimm hoffen.

Caerunzwerge
N.N.

Unter Menschen lebende Zwerge
Zwerge, die in Städten oder Siedlungen mit Menschen leben, verzichten im Regelfall auf die Totenwand. Das ist meist schon räumlich bedingt, da sie keinen Ort finden, an dem sie die Totenwand nicht zentral und omnipräsent errichten können. Sie setzen ihre Toten daher in einer oder je nach Größe der Zwergengemeinde mehreren Gruften auf den Gebeinfeldern der Menschen bei. Die Verbrennung des Leichnams wird auch weiterhin vorgenommen. Die Bronzeschale wird nicht mehrfach benutzt und kann auch mal aus minderwertigem Material sein, je nach dem, wie sehr sich die Zwerge von ihrer ursprünglichen Kultur entfernt haben. Es kommt häufig vor, dass nicht die gesamte Asche in der Bronzeurne beigesetzt wird, weil ein Teil zu Verwandten in den Zwergenreichen geschickt - einfach weil diese Verwandten sich weigern, zu den Siedlungen der Menschen zu pilgern. Die Überlieferung der Asche wird durch die ohnehin viel reisenden Hochzwerge praktiziert und kann teilweise mehrere Monate bis Wendungen in Anspruch nehmen.

Wilde Zwerge
Wie so oft unterscheiden sich auch hier die Söhne und Töchter Lavaans erheblich von ihren zivilisierten Vettern. Unter dem Joch der Freiheit nichts zu schaffen, haben sie keine nennenswerte Sepulkralkultur entwickelt. Bei Raubzügen Umgekommene werden einfach vor Ort liegen gelassen. Bietet sich die Möglichkeit einer anschließenden Leichenfledderei, so wird diese auch praktiziert. Die zwergische Gier obsiegt hier über die kaum vorhandene Pietät. Hinzu kommt, dass ohnehin Bedarf an dessen Besitz innerhalb der Clangemeinschaft besteht.

Stirbt ein wilder Zwerg am Rückzugsort seines Clan, mag es eine kurze Trauer geben. Der Leichnam wird üblicherweise verbrannt oder einfach weggeworfen. Der Schamane interpretiert dies wohlwollend als Erfüllung des Auftrags seines Zwergenstammes - so denn er denn Kenntnis davon hat. Lediglich Schamenen werden mit mehr Respekt und Ehrfurcht behandelt: Während die Überreste verbrannt werden, führt Nachfolger einen nicht näher definierten Tanz auf, um seine Kräfte zu erben. In das Feuer gibt es geheimnisvolle Substanzen, die in wilden Farben aufleuchten. Damit kann er sich auch gleich den Respekt der in seiner Gemeinschaft lebenden Zwerge sichern.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, die wilden Zwerge würden vor Hunger die Leichname verspeisen. Faktisch ist es falsch, allerdings widmet sich niemand ernsthaft genug dem Studium der Nachfahren Lavaans um das Gerücht als ein solches zu enttarnen.
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Re: Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon Trokhanor » Fr 27 Nov, 2015 00:51

Die erste passende ZB wäre dann auch fertig - wenngleich sie die Sepulkralkultur nicht völlständig nutzt.

Trokhanor_Zwergenstraße_06_Gruppe
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Re: Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon Trokhanor » Fr 29 Jan, 2016 17:15

Die Caerunzwerge sind jetzt auch mit dabei. Ich habe mich erstmal für die Schriften entschieden. Ein Sonderfall sind die Dunkelzwerge, s.u.

Die Seele des Verstorbenen findet stets seinen Weg in Umors Hallen: Wie sie ihn einst gebar, so nimmt sie auch wieder zu sich. Die Handhabung mit den Leichnamen ist unterschiedlich ausgeprägt und pragmatisch orientiert.


Eisen- und Dûnzwerge
Stirbt ein Zwerg fernab seiner Sippe, etwa in einem Gefecht, so wird nach Möglichkeit sein Leichnam wenigstens notdürftig aufgebahrt und unter Trauer in die Heimat überführt - nicht zwangsläufig die Heimat des Toten selbst. Der Trauerzug wird von einfachen Gesängen zu Umor begleitet. Für Nichtzwerge ist der Gesang unmelodisch und erinnert an Katzengejammer. Wegen der teils großen Familien und des oft fehlenden Platzes in den unterirdischen Städten findet eine Feuerbestattung statt. Die Asche wird in flachen Bronzeschalen mit Deckel aufbewahrt. Spätestens nach seiner Einäscherung gelangt der Tote in seine wahre Heimat. Die Schalen sind insbesondere bei den Eisenzwergen reich verziert. Wer es sich leisten kann, der verziert den Deckel mit einem Abbild des Toten. Viele Familien reichen ihre Bronzeschalen weiter, so dass eine Schale eine ganze Reihe von Ahnen beherbergte. Damit auch verstreut lebende Familienmitglieder und Freunde des Toten Abschied nehmen können, wird die Schale für die Dauer einer Wendung in einer sogenannten Totenwand ausgestellt. Gibt es einen kleinen, für den Toten wichtigen Gegenstand, so wird er ebenso beigelegt. Nach Ablauf dieser Wendung verbleibt die Schale in der Familie. Meist wird nach einigen Wendungen die Asche in Höhlen oder Stollen verbreitet.

Die Totenwand einer zwergischen Stadt oder Siedlung ist stets gut erreichbar, aber sie liegt niemals zentral. Sie besteht aus zahlreichen Fächern bzw. Kammern, verschlossen durch Kristallscheiben - ein Blick auf die Bronzeschale ist möglich, aber zugleich wird eine Distanz zu den Überresten des Toten gewahrt und sein Ruhe somit respektiert. Gerade Zwergenmütter sind oft dabei zu beobachten, wie sie ihre Hände gegen die Scheiben drücken und trauern. Verabschiedet sich ein Angehöriger oder Freund an der Totenwand, so betet er für die Dauer von bis zu zwei Wochen regelmäßig zu Umor.

Die größte Totenwand findet sich Robosch. Sie wurde noch unter Grannithosch - nachdem er in der 3125. Wendung die Stadt vor der Einnahme durch die Orks verhindern konnte - errichtet. Wegen der vielen Toten sind die Fächer sehr klein und bedingt durch die Umstände der Ereignisse kaum verziert. Vielen fehlt die Kristallscheibe - jene werden heute nicht mehr genutzt. Die Wand ist auch ein Mahnmal an das Ende der Zwergenheit.


Hochzwerge
Der Bestattungskult der Hochzwerge orientiert sich am oben aufgeführten Ritus. Ihm haften aber mehr Ausnahmen an, allein weil die Hochzwerge schon oft nicht bei ihren Brüdern und Schwestern sondern unter oder bei Menschen leben. Hierzu siehe auch den Abschnitt unten. Hochzwergische Bronzeschalen sind meist sehr teuer, manchesmal sogar aus Gold und/oder mit Edelsteinen verziert.


Caerunzwerge
Ursprünglich praktizierten die Caerunzwerge auch den Totenkult, wie er bei ihren Vettern, den Eisen- und Dûn-Zwergen zu finden ist. Mit der Verkündung des Zwergenfluchs durch Grannithosch in der Wendung 3215 und der Erinnerung an die Aufgabe der Erben des Magmarox änderte sich die Sepulkralkultur - auch in Anbetracht der langen Seefahrt. Die Verabschiedung an den Totenwänden und das bewahren der Urnen und Aschen wurde aufgegeben: Stattdessen soll die Erinnerung überdauern. Die Toten werden weiterhin verbrannt und ihre Asche verstreut - die Hinterbliebenen jedoch sammeln den Werdegang, der schriftlich fixiert und aufbewahrt wird. Nicht nur soll an den Zwerg erinnert werden, auch an das, was er vollbrachte, was er entdeckte.

Handelte es sich zunächst im eher einfache Protokolle, so sind die Schriften inzwischen bebildert und, soweit die Runen des Zwergenalphabets es zulassen, mit Kalligraphien verschönert. Die Schriften werden in den Magmarox-Tempeln aufbewahrt. Viele Schriftrollen befinden sich in den Archiven des Tempels zu Hochquell. Bevor die Schrift archiviert wird, wird sie im Angehörigenkreis verlesen. Dies gilt als der letzte Abschied.


Unter Menschen lebende Zwerge
Zwerge, die in Städten oder Siedlungen mit Menschen leben, verzichten im Regelfall auf die Totenwand. Das ist meist schon räumlich bedingt, da sie keinen Ort finden, an dem sie die Totenwand nicht zentral und omnipräsent errichten können. Sie setzen ihre Toten daher in einer oder je nach Größe der Zwergengemeinde mehreren Gruften auf den Gebeinfeldern der Menschen bei. Die Verbrennung des Leichnams wird auch weiterhin vorgenommen. Die Bronzeschale wird nicht mehrfach benutzt und kann auch mal aus minderwertigem Material sein, je nach dem, wie sehr sich die Zwerge von ihrer ursprünglichen Kultur entfernt haben. Es kommt häufig vor, dass nicht die gesamte Asche in der Bronzeurne beigesetzt wird, weil ein Teil zu Verwandten in den Zwergenreichen geschickt - einfach weil diese Verwandten sich weigern, zu den Siedlungen der Menschen zu pilgern. Die Überlieferung der Asche wird durch die ohnehin viel reisenden Hochzwerge praktiziert und kann teilweise mehrere Monate bis Wendungen in Anspruch nehmen.


Wilde Zwerge
Wie so oft unterscheiden sich auch hier die Söhne und Töchter Lavaans erheblich von ihren zivilisierten Vettern. Unter dem Joch der Freiheit nichts zu schaffen, haben sie keine nennenswerte Sepulkralkultur entwickelt. Bei Raubzügen Umgekommene werden einfach vor Ort liegen gelassen. Bietet sich die Möglichkeit einer anschließenden Leichenfledderei, so wird diese auch praktiziert. Die zwergische Gier obsiegt hier über die kaum vorhandene Pietät. Hinzu kommt, dass ohnehin Bedarf an dessen Besitz innerhalb der Clangemeinschaft besteht.

Stirbt ein wilder Zwerg am Rückzugsort seines Clan, mag es eine kurze Trauer geben. Der Leichnam wird üblicherweise verbrannt oder einfach weggeworfen. Der Schamane interpretiert dies wohlwollend als Erfüllung des Auftrags seines Zwergenstammes - so denn er denn Kenntnis davon hat. Lediglich Schamenen werden mit mehr Respekt und Ehrfurcht behandelt: Während die Überreste verbrannt werden, führt Nachfolger einen nicht näher definierten Tanz auf, um seine Kräfte zu erben. In das Feuer gibt er geheimnisvolle Substanzen, die in wilden Farben aufleuchten. Damit kann er sich auch gleich den Respekt der in seiner Gemeinschaft lebenden Zwerge sichern.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, die wilden Zwerge würden vor Hunger die Leichname verspeisen. Faktisch ist es falsch, allerdings widmet sich niemand ernsthaft genug dem Studium der Nachfahren Lavaans um das Gerücht als ein solches zu enttarnen.


Im Rahmen des Ausarbeitung der Religion der Dunkelzwerge jüngst wurde folgendes festgelegt:
Bestattungen finden im Tempel der Tiefe statt. Besondere Persönlichkeiten werden direkt dort der Lava übergeben, um wieder zu dem Gestein zu werden aus dem sie geschaffen wurden (entsprechend dem Schöpfungsmythos der Dunkelzwerge). Alle anderen Dunkelzwerge werden verbrannt, ihre Asche wird in ausgehöhlten Steinen gesammelt, zum Tempel der Tiefe transportiert und dort einmal im Jahr ebenfalls der Lava übergeben. Die Asche von Bartlosen wird gelegentlich auch einfach in eine Bodenspalte ohne Lava geleert, da diese die Ehre einer richtigen Bestattung nicht verdienen.


Das habe ich soweit auch aufgegriffen, aber um die Totenwand erweitert. Die Frage wäre, ob die Änderung in Ordnung wäre. Geändert werden müsste wohl nichts, da a) jung und b) noch nicht in der Spielwelt.

Dunkelzwerge
Die Sepulkralkultur der Dunkelzwerge folgt dem Schöpfungsmythos der Dunkelzwerge: Wie die Zwerge einst aus Stein von Xolgorasch und Umor geschaffen wurden, so sollen sie auch wieder zu Stein zu werden. Eine zentrale Rolle spielt hierbei der Tempel der Tiefe. Es heißt, wessen Asche in die Tiefen des Tempels gelangt, der wird wieder zu Stein. Es heißt auch, je tiefer die Asche gelangt, desto schöner wird das Gestein. Daher ist ein jeder Dunkelzwerg bestrebt, möglichst schnell und möglichst tief zu fallen - also seine Asche mit möglichst viel Gewicht zu versehen. Aus diesem Grund - und weil Stein den Dunkelzwergen natürlicher erscheint als Metall - werden die Urnen aus Stein gefertigt, nicht aus Metall. Das Gewicht der Urne korreliert üblicherweise mit dem Rang der Persönlichkeit. Eisenbasalt, Granit und andere schwere Steinsorten finden Vorzug vor leichten Steinen wie Sand- Tuffstein.

Wie auch die Verwandten auf dem Nordkontinent pflegen die Dunkelzwerge den Totenwandkult. Dies geht maßgeblich auf den Prakasch Sadosch, Sohn des Adosch zurück. Aufgrund ihrer matriarchatischen Gesellschaftsstruktur sind die Kammern inzwischen nach Geschlechtern getrennt. Die Kammern der Zwergenfrauen sind nicht nur größer, sondern auch reichlicher verziert. Ruhmreiche Dûrglaxdûnma und andere Zwerginnen, die Herausragendes leisten oder ein hohes Amt ausüben, dürfen auf eine Totenkammer mit einer »Scheibe« aus Dunkelglimm hoffen. Die Größe der Kammer in der Totenwand wirkt sich natürlich auch auf Größe und Gewicht der Urne aus. Um kein Gewicht einzubüßen, werden die Urnen meist nicht verziert.

Nachdem alle Angehörigen und Freunde Abschied genommen haben, wird die Urne in den Tempel der Tiefe verbracht. Die meisten Urnen werden dort noch einige Zeit aufbewahrt. Einmal je Wendung werden die Urnen mit ihrer Asche der Tiefe übergeben. Es handelt sich somit um indirekte Massenbestattungen. Herausragende Persönlichkeiten werden auch feierlich einzeln der Tiefe anvertraut.

Bartlose sind von diesem Kult ausgenommen. Ihnen wird die Bestattung im Tempel der Tiefe verwehrt. Ihre Urnen werden in Löcher, die sich so finden, gegeben. Diese können Spalten in Höhlen sein, Mineneinbrüche oder auch nicht mehr genutzte Brunnen.


Wenn die Texte abgesegnet werden, würde ich sie ins Wiki stellen.
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Re: Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon Talkmar » Fr 29 Jan, 2016 17:51

Von meiner Seite gibt es keinerlei Einwände. Finde das Alles stimmig und einleuchtend! Ab ins Wiki damit :Jepp:
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Re: Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon telor » Di 09 Feb, 2016 00:45

Ab ins Wiki damit! :Jupp:

Einzelne lebende Zwergenfamilien in einer Siedlung anderer Rassen (es müssen nicht immer nur die Menschen sein) könnten auch (wenn sich nicht reich oder einfach nur wenn es dort zu wenige Zwerge gibt) um Gruftmauern auf den Friedhöfen zu haben, könnten bestimmt auch eine Wand in ihrem Haus dazu benutzen, um eine Totenwand zu errichten (selbstverständlich nur aus der Not, wenn es keine bessere Möglichkeit gibt).

Die Totenwand in Urlosch wäre bestimmt eine schöne Sehenswürdigkeit.
Wenn man seinen Kopf behält, während alle anderen ihn verlieren, hat man vermutlich das Problem nicht erkannt.
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Re: Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon Trokhanor » Di 09 Feb, 2016 22:36

telor hat geschrieben:Einzelne lebende Zwergenfamilien in einer Siedlung anderer Rassen (es müssen nicht immer nur die Menschen sein) könnten auch (wenn sich nicht reich oder einfach nur wenn es dort zu wenige Zwerge gibt) um Gruftmauern auf den Friedhöfen zu haben, könnten bestimmt auch eine Wand in ihrem Haus dazu benutzen, um eine Totenwand zu errichten (selbstverständlich nur aus der Not, wenn es keine bessere Möglichkeit gibt).


Stimmt. In der Wikiversion steht da noch ein Satz zu. Die Totenwand dient aber nicht der Aufbewahrung, sondern der Ausstellung, insofern würden sie wohl eher auf die Wand verzichten, als eine in den eigenen vier Wänden einzurichten.

telor hat geschrieben:Die Totenwand in Urlosch wäre bestimmt eine schöne Sehenswürdigkeit.


Den Hintergedanken hatte ich schon beim Schreiben :). Die Wand ist aber in Robosch, Urlosch steht in meinen beiden ersten Entwürfen dort leider fälschlich.
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Re: Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon telor » Di 09 Feb, 2016 23:02

Trokhanor hat geschrieben:Die Totenwand dient aber nicht der Aufbewahrung, sondern der Ausstellung, insofern würden sie wohl eher auf die Wand verzichten, als eine in den eigenen vier Wänden einzurichten.
OK. Ich habe das gedanklich mehr dazu genommen, wenn keine (anderen) Zwerge da sind, die die Ausstellung betrachten könnten, dann mindestens die Ausstellung in eigenem Haus. Aber Verzicht kann ich mir auch vorstellen.

telor hat geschrieben:Die Wand ist aber in Robosch, Urlosch steht in meinen beiden ersten Entwürfen dort leider fälschlich.

Ah - und ich habe die Wand gedanklich in die Nähe des Tempels der vergessenen Ahnen gesetzt, deswegen kam sie mir in Urlosch nicht falsch vor. Dann steht die Wand jetzt endgültig in Robosch?
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Re: Sepulkralkultur der Zwerge

Beitragvon Trokhanor » Di 09 Feb, 2016 23:24

Ja, die Wand steht in Robosch - da sollte sie von vorneherein stehen. Große Schlacht und viele Tote und wichtiges Ereignis (Verkündung des Zwergenfluchs) und so.

Den Tempel der vergessenen Ahnen kannte ich noch gar nicht :oops:. Ich denke, den werde ich demnächst auch noch erwähnen bei Dûn-Zwergen erwähnen.
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