Und der Skandal geht weiter!
In einem Artikel des Nachrichtenblattes "Freie Siebenbrücker Zeitung" wurde ein Interview mit der rechten Hand von Gorian von Norbrak, Guur Grogarogh, ein Halbork, geführt. Dort äußerte er sich zu unserem Artikel und behauptete, dass wir eine 'Ente' gedruckt hätten. Er behauptet ausserdem, sein Orden stehe für Freiheit, Gerechtigkeit und die Entfaltung jedes Einzelnen. Dementierend fügt Grogarogh noch hinzu, dass sein Orden keinerlei Absicht hege, die Herrschaft über andere Orden zu erlangen.
Wir können uns vorstellen, lieber Leser, das euch die Galle hochkam, als ihr dies lesen musstet, deswegen haben wir uns es nun zur Aufgabe gemacht, die Dinge, die zwischen den Zeilen stehen, etwas mehr deutlich hervor zu heben, um das Verständnis dieses fragwürdigen Artikels der "Freien Siebenbrücker Zeitung" zu fördern. Aus diesem Grunde haben wir einen Experten für Schriftstellerei und Götterkunde Professor Alfonsius Germbrecht, der hiesigen Eisentrutzer Universität, eingeladen, der uns ein paar Fragen der Rhetorik und des Glaubens zu Saeron beantworten wird.
Reporter: Professor Germbrecht, in dem Artikel der "Freien Siebenbrücker Zeitung" erwähnt Grogarogh ständig, dass er und sein Orden im Namen Saerons handeln. Was für ein Gott ist Saeron und wofür steht er?
Alfonsius Germbrecht: Nun, die Gottheit Saeron besitzt viele Namen und wird überwiegend im Südstern so genannt. In Aurentianien und Westendar wird er 'Krähenmann' genannt. Bei den Elfen 'Marktock' und bei den Nordahejmr und Joten wird er Skuggi genannt. Sogar Goblins kennen einen Namen für ihn und ist in Emreia als Soht bekannt. Er steht für die Lüge, des Betruges, der (Hinter-)List, für den Schatten und die Nacht, für Glückspiel und Humor, und für das Verborgene. Ja, sogar als Blender ist er bekannt.
Reporter: Welche Sorte von Menschen wählen in der Regel die Gottheit Saeron als ihren Gott?
Alfonsius Germbrecht: In der Regel wird Saeron von Dieben, Betrüger, Scharlatane, Erpresser, ja auch von Meuchler und Händler verehrt. Also in der Regel von all denen, die die Bevölkerung Antamars nach Strich und Faden ausnehmen, betrügen, umbringen oder sonst wie Schaden wollen.
Reporter: Wie könnten sich diese, rhetorisch betrachtet, von euch genannten Aspekte auf den Artikel der "Freien Siebenbrücker Zeitung" auswirken? Ist das ein Versuch die Leserschaft zu blenden und zu belügen?
Alfonsius Germbrecht: Da sie sich ja als Geweihtenschaft des Saerons betrachten, wird wohl kaum das, was der Halbork Grogarogh gesagt hat, der Wahrheit entsprechen. Es würde gegen die Gebote seiner Gottheit verstoßen, wenn er 'Dinge ins Licht' bringen würde.
Reporter: Wie würdet ihr die Ideale der 'Hände Saerons' betrachten, nachdem ihr die Aspekte der Gottheit Saeron aufgezählt habt? Gäbe es da Parallelen oder irgendeine Form der Dualität?
Alfonsius Germbrecht: Die 'Hände Saerons' nannten unter anderem, dass sie für Gerechtigkeit stehen. Das kann nur eine Lüge gewesen sein, denn sie verehren ein Gott, der unter anderem auch für Diebstahl steht. Menschen auszubeuten, auszunehmen, zu beklauen oder zu erpressen steht wohl kaum für Gerechtigkeit. Es hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, wenn man einen unbescholteten Bürger beklaut, der eigentlich froh ist, wenn er Geld für ein Laib Brot hat. Das, was die 'Hände Saerons' als Gerechtigkeit anzusehen scheinen, ist eher den persönlichen Vorteil gesichert zu sehen. Und das ist ihre Definition von Gerechtigkeit. Außerdem sich anzumaßen für Gerechtigkeit zu sorgen, ist wohl ein offener Affront gegen das Kaiserreich, welches durch ehrbare Richter für Gerechtigkeit im Reiche sorgt.
Grogarogh nannte auch Freiheit, aber, mit Hinblick auf die Veehrung von Saeron, meint er offensichtlich Anarchie, Gesetzlosigkeit und Chaos. Sicherlich stehen die 'Hände Saerons' für Freiheit. Nämlich die Freiheit andere Mitbürger ungestraft ausnehmen zu können. Ich bin froh, dass immer noch das Kaiserreich existiert als letztes Bollwerk gegen Anarchie und Chaos!
Reporter: Wie würden sie denn, rhetorisch betrachtet, Grogaroghs Aussage beurteilen, dass die 'Hände Saerons' keinerlei Machtgelüste verspüren anderen Orden unter ihrer Herrschaft zu bringen?
Alfonsius Germbrecht: Na, er sagte ja, dass er die "Hände Saerons" als die Spitze aller verbrecherischen Orden ansieht, und dass der Orden alle, die den Anspruch seines Ordens streitig machen, als Feinde ansieht. Damit hat er, und sein Orden, zum Ausdruck gebracht, dass er solche Orden bekämpfen wird. Wieder im Hinblick der Veehrung Saerons, wird sich der Orden "Hände Saerons" wohl als Waffe der Täuschung, Irreführung und Intrigen bedienen, um solche Orden, die den Anspruch der "Hände Saerons" als führender Orden nicht anerkennt, zu bekämpfen. Von daher widerspricht er nicht das, was ihr im letzen Artikel veröffentlicht habt, sondern bestätigt es.
Auch seine Aussage, dass andere Orden von den "Händen Saerons" nichts zu befürchten hätten, ist absolut widersprüchlich. Wenn die Hände Saerons tatsächlich zu ihren Idealen des Chaos und des persönlichen Vorteiles stehen, so wie Grogarogh es genannt hat, wird jeder Orden der für wahre Gerechtigkeit und Ordnung eintritt, die "Hände Saerons" zum Feind haben und diese auf dieselbe Art bekämpfen, wie ich es schon zuvor genannt habe.
Die 'Hände Saerons' haben ihre Lust nach Macht schon genügend unter Beweis gestellt, denn sie sind im Rat der Orden der einzige Orden, der gleich zwei Ratsmitglieder im Rat haben, nämlich Luke de Allersheim und Gorian von Norbrak. Damit haben sie ja eine Mehrheit geschickt erreicht, durch eben die Methode, wie ihr Blatt im letzten Artikel offengelegt hat. Na, wenn das mal keine Machtgier ist!
Reporter: So, nun erlöse ich euch mit der letzten Frage. Wie würden sie Grogaroghs Glaubwürdigkeit einstufen, wenn wir all dies festhalten, was wir hier im gespräch offengelegt haben?
Alfonsius Germbrecht: *der Professor lacht* Ja, es erscheint mir doch recht fragwürdig, das ein angeblicher Geweihter des Saerons "in die Öffentlichkeit" tritt, um Verborgenes zu offenbaren. Das widerspricht all dem, wofür Saeron steht. Und da Grogarogh gar nicht genug betonen konnte, dass er die Gottheit Saeron auf Antamar vertritt, wird seine Aussagen nichts anderes als Lug und Trug sein. Hier heißt es einen kühlen Kopf zu bewahren und die Aussagen als das zu werten was sie sind: ein recht schlechter Versuch der Täuschung!
Ja, wir können dem Professor nur zustimmen. Er hat mir und der Redaktion die Augen geöffnet für das, was Guur Grogarogh wirklich gesagt hat. Im Prinzip hat Guur Grogarogh den Inhalt unseres vorigen Artikels bestätigt. Wir werden euch weiterhin auf den Laufenden halten, denn es wird sicherlich noch zu weiteren interessanten Einblicke im Orden "Hände Saerons" geben.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei dem Professor Alfonsius Germbrecht.