Sarrah
»Die Sommersonne schien angenehm auf das kleine Fischerdorf an der Grauländischen Küste. Die wenigen Hütten und die umliegenden Kornfelder sahen nahezu malerisch aus dacht Sarrah als sie sich auf dem kleinen Hügel noch einmal umwandte und ihr Heimatdorf anschaute. Lächelnd sah sie wie ihr Vater am Strand grade sein Boot bemannte um einmal mehr auf das raue Meer herauszufahren und zu fischen. Einen Moment lang runzelte sie die Stirn bis sie endlich Erlan entdeckte… Ihr verlobter schleppte grade einige frisch geflickte Netze zum Boot ihres Vaters. Genau in dem Moment in dem sie ihn sah und lächelte wandte er den Kopf in ihre Richtung, warf rasch die Netze ins Boot und winkte ihr überschwänglich zu.
So sehr sie sich auch freute mahnte sie sich doch selbst zur Eile. Sie musste die Schafe zur Weide bringen und durfte es sich nicht leisten derart zu trödeln.
Also wandte sie ihren Blick von dem Mann ab, den sie in zwei Wochen heiraten würde und ging Verträumt den kleinen Pfad weiter, der zur Weide führte.
Glücklich ging sie ihren Gedanken nach und fragte sich wie das Leben wohl werden würde, wenn sie Erlan erst geheiratet hätte. Sie würden ein eigenes Häuschen bekommen, Erlan wollte sich über früh oder spät ein eigenes Fischerboot kaufen… es würde ein schweres aber schönes Leben werden. Auch wenn ihr klar war, das damit ihre Kindheit und Jugend wohl endgültig enden würden… doch sie hatte 18 schöne Sommer gehabt und…
Sie war noch keine Stunde unterwegs als sie plötzlich stutzte, da sie bemerkte das etwas nicht stimmte… Ein Gefühl des Unbehagens hatte besitz von ihr Begriffen. Vor ihr blökten die Schafe aufgeregt, und Jufur ihr Hund kläffte wie wild in die Richtung eines kleinen Wäldchens!
„Jufur was ist? Ist da etwas?“ fragte sie das Tier und umklammerte den Speer, den sie immer bei sich trug, wenn sie das Vieh zur Weide brachte fest mit ihrer Hand. *Bitte kein Wolf!* schoss es ihr durch den Kopf. Um diese Jahreszeit, waren die Wölfe eigentlich keine Gefahr für Menschen und Herden, da sie in den Wäldern und Wiesen genug Rotwild und andere Nahrung fanden.
Jufur kläfft immer lauter, rannte immer wieder auf den Busch zu um dann wieder zur Herde zurückzulaufen. Plötzlich flog etwas aus dem Busch und flog auf Jufur zu, der winselnd zusammen brach.
Einen Moment lang starrte Sarrah entgeistert auf den noch immer zitternden Pfeil, der aus Jufurs Brust ragte und die kleine Blutlache, die sich langsam ausbreitete… Dann nahm sie die Beine in die Hand und rannte… sie vergaß die Herde beinahe gelähmt vor Angst und rannte und rannte… Der Verlust der Herde wäre ein Desaster für das Dorf und doch konnte Sarrah nicht anders als davon zu laufen…
Sie bog um eine Ecke als sie ein rascheln hörte. Aus heiterem Himmel stand plötzlich ein grässlich aussehender Mann vor ihr, der sie mit löchrigen Zähnen angrinste. Sie schrie und strauchelte. Der Mann war ein Riese und hatte ein schiefes vernarbtes Gesicht und wahre Berge von Muskeln. *Ob so ein Oger aussieht* schoss es ihr durch den Kopf, als etwas Hartes ihren Kopf traf und Sarrah stöhnend zusammen brach.
Als ein Suchtrupp des Dorfes später eintraf fand man nur die etwas verstreute Herde sowie den getöteten Hund. Die Soldaten, die später gerufen wurden um den Vorfall zu untersuchen meinten, dass Sarrah wohl von einer Goblinbande überfallen wurde und erklärten sie für tot. Doch fand man keine Hinweise auf eine Goblinbande in der Nähe. Auch war verdächtig, dass kein einziges der Schafe fehlte. Sarrah blieb verschwunden ohne, dass es eine Spur gab, der man folgen konnte. Bal gingen die meisten Dorfbewohner wieder ihren arbeiten nach. Sie trauerten doch mussten sie nun an ihr Überleben denken. Nur Erlan konnte so nicht weiterleben… Schon bald verließ er als Bettelpilger seine Heimat. Niedergeschlagen und
In der Hoffnung in der Welt etwas zu finden zog er schon bevor eine Woche vergangen war in die Welt hinaus…
Zur gleichen zeit öffnete Sarrah weit von ihrer Heimat entfernt von ihrer Heimat die Augen. Ihr Kopf dröhnte. Als sie das Grinsen auf dem Gesicht des Mannes sah der auf sie zuging erkannte sie warum er da war… In diesem Moment wünschte sie sie wäre tot…«