[Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Shrimp » Mo 03 Aug, 2009 00:44

»03.08 00:13 Rosendorn versucht sich erfolgreich in der Eigenschaft Willenskraft +5: FeP* 8
03.08 00:13 Rosendorn versucht sich erfolgreich im Talent Theologie +20: FeP* 2
03.08 00:14 Rosendorn versucht sich erfolgreich im Talent Einschüchtern +20: FeP* 1
03.08 00:14 Rosendorn versucht sich erfolgreich im Talent Überzeugen +20: FeP* 1
03.08 00:15 Rosendorn versucht sich erfolgreich im Talent Verführen +30: FeP* 3
03.08 00:18 Rosendorn schlägt die Augen auf... sie erwacht aus tiefer Konzentration... der Al Lama Lacha liegt quer über ihren Beinen... ihr Blick wirkt völlig Entrückt, aber auch Gefährlich und entschlossen...
03.08 00:18 Rosendorn hebt die Stimme, die sich anhört, wie ein wütender Sturm, der Gegen Mauern peitscht und diese zum Wanken bringt...
03.08 00:23 Rosendorn: "Dorub'YzzKrar! Hinterhältiger Schlächter aus den Niederhöllen! Intrigant unter den Dämonen! Verruchter Kuttenträger und Unheilbringer! Mehrgehörnter Verderbensbringer! Ich Alyra Rahejin Fulara, der Rosendorn, spreche hiermit im Namen der göttlichen Aphrosia, der Unüberwindbaren Hüterin der Rosenranke, der Herrin von Schönheit und Liebe, Bann über dich!"
03.08 00:24 Rosendorn: "Verflucht seist du und alle deine Anhänger! Ihnen sollen sämtliche Gaben APHrosias entzogen werden! Wein soll ihnen schmecken wie Essig! Ihre Gesichter sollen Entstellt sein! Ihr Herz starr vor Einsamkeit und ohne Hoffnung auf ihrem Pfad! Kein Leben soll ihre Lenden erfüllen und keine Träume ihren Schlaf bereichern!"
03.08 00:26 Rosendorn: "So lange soll ihnen jegliche Ihrer Gnaden entzogen werden bis sie zum Tempel der Göttin in Dorien gepilgert sind und Sühne geleistet haben!"
03.08 00:28 Rosendorn: "Dorub'YzzKrar! Schlächter! Ich rufe den heiligen Krieg geggen dich aus! Jede SChwester der Rose und jeder Chevalier sollen dich und deine Anhänger bekämpfen wo sie können und nciht eher Ruhe geben, bis dass deine Unheilige Präsenz aus Antamar ausgetilgt ist! Nirgendwo sollen du oder deine Anhänger Rast finden! Überall sollen sie sich bewegen in Furcht vor Angriffen!"
03.08 00:30 Rosendorn: "Zittere Oh Unheiliger! Fürchte dich! Verkrieche dich solange du kannst! Der Zorn einer Göttin und ihrer Priesterin wurde von dir erweckt! Im namen der Liebe, der Schönheit und der anderen großen Gnaden Aphrosias, wirst du zur Strecke gebracht werden! Du sollst dich verfangen in der mächtigen Ranke der Rose, die du nimmer mehr besiegen kannst! Ihre Dornen sollen dein Fleisch zerreißen und dich auf Ewig aus dieser Spähre Verbannen!"
03.08 00:32 Rosendorn: "Du bist gebannt Dorub'YzzKrar! spühre den Gegenwind, der deine Kraft ermatten lässt! Eine Jägerin ist auf deinen Fersen und wird nicht ruhen ehe die Plage die du darstellst getilgt ist! Die Zukunft gehört den Liebenden nicht den Zerstörern! Dorub'YzzKrar! Ich banne dich!"
03.08 00:34 Rosendorn lässt die gewaltige Kraft, die sie in scih angestaut hat fahren... Ihre Augen scheinen beinahe Blitze zu sprühen... ihre Rosendorn Persönlichkeit hatte sich noch verstärkt... Sie war eine unbarmherzige Jägerin...«

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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Shrimp » Mo 03 Aug, 2009 00:55

Ein Flugblatt mit einem dringlichem Aufruf taucht zunächst in Wangalen und wenig später auch in Eisentrutz auf...

Priester und Priesterinnen der Götter!
Ich rufe Euch um Beistand und bitte Euch um einen Pakt wieder des Dämonengezüchts! Großes Unheil kommt über unsere Welt und die Geweihtenschaft aller Götter muss zusammen stehen um es zu stoppen.
Jeder Priester, der Willens ist sich für das Gute einzusetzen ist aufgefordert nach Wangalen zu eilen! Dort werdet Ihr gefunden werden!
Doch seht Euch vor! Der Feind ist gerissen und Überaus Gefährlich!

In göttlichem Zorn
Alyra, der Rosendorn, Anführerin der Schwesternschaft der Dornen der roten Rose, Priesterin der göttlichen Aphrosia
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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Lucien De Noctis » Mo 03 Aug, 2009 01:06

Lucien erhält eine Eildepeche. Sie ist erfreut Caly als Absender zu lesen.
Sie öffnet freudig die Nachricht, doch als sie beginnt die Zeilen zu lesen, verfinstert sich in kürzeste Zeit ihr Gesichtsausdruck. Sie starrt schockiert auf die Zeilen! Sie glaubt kaum, was sie da gerade liest! Ihr schießen direkt die Tränen in ihre Augen und sie spricht:
„das kann nicht sein, das kann nicht wahr sein! Meine Yancka!“
Lucien schluchzt eine ganze Weile vor sich hin, doch sie beginnt dennoch nach einer Weile eine Antwort für Caly zu verfassen.
Lucien verharrt noch lange in der Ordenshalle und hofft auf Antworten ...
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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Grembragh » Mo 03 Aug, 2009 11:13

Stadtgardist Vittorio kam mit verquollenen Augen aus der Stadtwache. Die wenigen Stunden Schlaf, die ihm geblieben waren, hatten kaum Erholung gebracht. Nachdem er dem Verhör Alessia Cavolos im Nergastempel beigewohnt hatte, suchte er spät in der Nacht Leutnant Kerzos auf, um ihm ein wichtiges Buch zu überbringen, dass er in einer Gasse nicht weit vom Orkentod gefunden hatte und für eine Spur im Mordfall Laikis hielt. Um sich munter zu halten legte er einen kleinen Sprint zum Rathaus ein, der das Blut in Wallung bringen sollte.

Schnaufend und schwer atmend kam er am Rathaus an, wo ein neuer Aushang die Aufmerksamkeit des Volks erregte.

Als Vittorio den Aushang mit einiger Mühe entziffert hatte entfuhr ihm ein Fluch. "Goblindreck! Jetzt kommt das ganze Gezücht in unsere schöne Stadt! Noch mehr Söldnerabschaum und Gesetzloses Pack, dass hier herumstöbert und Ärger macht..." Der Aufruf wandte sich zwar zuallererst an die Diener der holden Aphrosia, aber die letzten Tage hatten gezeigt, das derlei Ereignisse auch jede Menge Leute anzogen, denen das Gesetz des Kaiserreichs bei ihrem Tun im Weg stand. Nicht nur wurden seine Ermittlungen gegen Meliador vom Verschwinden des Händlers Manokorlash überschattet, auch die Praedikatorin Alessia Cavolo wurde von höchster Stelle geschützt, da sie offenbar eine wichtige Mission zu erfüllen hatte. Außerdem waren zwei Banner Rotak-Knaben in der Stadt aufgetaucht, die Vittorio mit einer Mischung aus tiefem Mißtrauen und Bewunderung betrachtete. Die Freunde der Familie Laikis befand er bis auf wenige Ausnahmen eher zwielichtigen Charakters.
Es standen harte Tage bevor.
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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Dark Angel » Mo 03 Aug, 2009 13:14

Storminus Dark van Angelshoff sitzt in der Schreibstube des Ordenshaus und blickt auf als es klopft. Ein Diener gefolgt von einem Boten treten herein. Der Bote hat eine Nachricht dabei und übergibt sie an Storminus. Während der Diener den Boten hinaus begleitet, fängt Storminus an zu lesen. Sein Gesicht verfinstert sich zusehenst und er überlegt nicht lange und macht sich auf den Weg nach Wangalen.
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... weitere werden folgen ...
/ooc: Anträge zur Aufnahme: http://www.engelsmaus.de/forum/
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/ooc2: der * Heredes Potesatis * nimmt auch noch ig Bewerbungen an ... ;-)
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Questenbastlerin: nehme Ideen & Anregungen per PN zum umsetzten in AOQML an ...

Die Redaktion Postille Herr Hanard Tichler sucht händeringend neue Redakteure!
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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Ichiro » Mo 03 Aug, 2009 16:10

Vincent streift, sich aufmerksam umsehend, als wenn er etwas suchen würde, durch die Straßen Wangalens. Lange hat er keinen Auftrag mehr von Dorub'YzzKrar erhalten, weswegen er schon ein wenig überrascht war, dass er plötzlich zurück nach Wangalen musste. "Schau dich ein wenig um und berichte mir, was dort in diesen Drecksloch von einer Stadt vor sich geht", hatte man ihm aufgetragen, also war er unverzüglich aufgebrochen, da sein Geldgeber ziemlich gereizt wirkte. Doch erfolglos bleibt sein Aufenthalt lange, bis ihm zufällig ein interessantes Flugblatt in die Hände fällt.
Es war am Hafen, er wollte gerade für diesen Tag Schluss machen, als es ihn vom Wind vor die Füße geweht wurde. Erst beachtete er es nicht, schließlich war es nur ein unbedeutendes Stück Papier, doch es tanzte immer wieder um ihn herum, was ihn ziemlich nervte, als wolle es unbedingt gelesen werden. Als es ihm sogar ins Gesicht geweht wurde, platze ihm der Kragen. Er krallte es sich und wollte es schon zerreißen, als ihm zufällig das Wort Dämonengezücht ins Auge fällt. Also beruhigte er sich ein wenig und begann es sich durchzulesen, was ihm sichtlich Schwierigkeiten bereitete. Also er es schließlich doch, weitesgehend, entziffert hatte, blickte er grinsend auf.
"Diese Narren, immer das selbe mit denen", murmelte er, während er auf dem Absatz kehrt machte, und sich auf die Suche nach jemandem begab, der es ihm fehlerfrei vorlesen kann, um auf Nummer sicher zu gehen ...
"Hoffnung ist die Leugnung der Realität", meinte einst ein großer Magier ...
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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Invher » Mo 03 Aug, 2009 19:21

Freyja läßt Calys Nachricht bestürzt in ihren Schoß sinken. Tränen perlen aus ihren Augen und tropfen auf das blutrote Pergament. Bei Fagra, das durfte doch nicht sein. Vor ein paar Wochen erst hatte sie ihre Freundinnen Caly und Yancka wiedergefunden. Vergnügt hatte man zusammengesessen - auch Bradrugh war dabei - und sich geschworen, sich nie wieder aus den Augen zu verlieren sondern stets Kontakt zueinander zu halten und nun war Yancka tot, ermordet! ......
Eine steile Falte bildet sich zwischen ihren Brauen und ihr Blick wird wildentschlossen, Rachegefühle streiten mit Gefühlen des Verlustes um die Vorherrschaft in ihr. Die Dämonen wollen einfach keine Ruhe geben......
Mit grimmigem Blick packt Freyja ihren Seesack, prüft Waffen und Rüstung und macht sich auf den Seeweg von Ismar nach Wangalen. Vorher gilt es allerdings noch Hjalva in Sicherheit zu bringen....
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann;
gib mir den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann,
und gib mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.
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Wangalen in Flammen

Beitragvon erthay » Do 06 Aug, 2009 20:59

Der Bibliothekar eilt mit einigen schweren, ledergebundenen Wälzern beladen durch die Bücherregale. Immer wieder schau er sich zuckend um, meidet dunkle Gänge und scheint überhaut nicht schnell genug zum Ausgang zu kommen. Im Geiste geht er die Funde noch einmal durch:


  • Band eins - "Grundlagen"
  • Band zwei und drei - verliehen
  • Band vier - "Die Wesen des Dritten der Triregenti Creationis Daemonii"
  • Band fünf - vermutlich irrelevant
  • Band sechs - nicht vorhanden
  • Band sieben - "Wirkungen und Nachwirkungen"
  • Band acht und neun - irrelevant
  • Band zehn - wird dieser Tage geliefert
  • Band elf - verliehen
  • Band zwölf - nicht vorhanden

Sonst ist Rufus Gerrbrandt als korrekter, penibler und geduldiger Mann bekannt, der die Welt verstanden hat und die Ordnung der Bücher liebt. Doch heute scheint er vollkommen neben sich zu stehen. Die Augen sind mit dicken Rändern unterlaufen, seine rechte Schulter zuckt ständig und die Augen sind wässrig und zittrig. Es ist wahr: Wenn ein Buchzyklus Informationen über den von Alyra gesuchten Dämon enthalten würde, dann die Encyclopaedia Substantiae Daemonii et alii Animalis Spiriti. Leider erwies sich auch als wahr, dass diese Bücher nicht nur Schlaf, sondern auch den gesunden Verstandt raubten. Diesem Namen, den sie ihm gegeben hat, ist kaum beizukommen. Einschlägige Literatur, gängige Legenden und wissenschaftliche Traktate, alles Fehlanzeigen. Lediglich durch Zufall stieß Rufus auf dieses duo-dezimale Kompendium, denn Herr Laikis hatte sich vor einiger Zeit nach ihnen erkundigt. Warum Alyra ihn nicht gleich fragte, schien ihm die ganze Zeit über ein Rätsel. Er hatte seinen Verstand schon verloren, an ihm konnten die Schriften keinen Schaden mehr anrichten.
Am Ausgang angekommen verschnürt er die erhaltenen Bücher gut, kramt zitternd ein Pergament aus dem Umhang und notiert eiligst in kaum leserlicher Schrift:


Sehr geehrte/r anonyme/r Auftraggeber/in (im Folgenden: Du),
wie gewünscht anbei die ersten Ergebnisse der Suche. Nicht alle Werke haben vollste Relevanz, die übrigen versuche ich aufzutreiben, doch es ist keineswegs einfach, die Hände daran zu legen. Dazu einige Informationen zusammengefasst, um einleitendes Verständnis zu vermitteln:
Ein Dämon ist ein mächtiges Wesen, erschaffen von den Trispiriti Creationis Daemonii. Es gibt derer drei Arten: Dämonen, welche in Lebewesen hineinfahren und dort wirken, Dämonen, welche bereits in Körpern stecken und Dämonisch beseelte Objekte. Dämonen handeln generell egoistisch und schaden dem, der mit ihnen paktiert, im Allgemeinen gewaltig. Diejenigen, welche eine Beschwörung überleben, sind zumeist bis an das Ende ihres Lebens gezeichnet. Dies, so wird vermutet, liegt in der parasitären Art des Dämons begründet - obwohl schon von großer Macht in verschiedenen Bereichen, zehren sie die Körper und Seelen derer, die sich mit ihnen verbünden, aus (siehe dazu auch im beiliegenden Band 7, Kapitel 9-11). Zu welcher Dieser Kategorien unser Ziel angehört, darüber möchte und kann ich bisher noch nichts sagen. Bei Studium zu Band vier ist mir jedoch viel Widersprechendes aufgefallen, nähere Erkentnisse erhoffe ich durch Band zwei und drei.
Die Götter mit Dir.


Eilig wird das Pergament gefaltet, beigefügt, dann verlässt Rufus die Eisentrutzer Bibliothek und macht sich auf nach Wangalen, um das Packet am vereinbarten Treffpunkt zu verstauen und der dortigen Bibliothek einen Besuch abzustatten..



Endlich war es soweit. Nach hinreichend gutem Zureden konnte Reo den Leutnant der Stadtwache überzeugen, einen Blick auf den Tatort der Familie Laikis werfen zu dürfen. Wenn seine Quellen Recht behielten, würde er dort überaus interessante und gefährliche Spuren finden. Bisher war alles Spekulation, doch heute Abend würde sich der Erzwissenbewahrer höchstselbst der Angelegenheit annehmen. Einer düsteren Vorahnung und einem Hinweis folgend, hatte er die letzten Tage seine Nachforschungen ein wenig in die Daimonologie gelenkt und war letztlich, auf Rat eines alten Freundes, auf die "Encyclopaedia Substantiae Daemonii et alii Animalis Spiriti" gestoßen, gewissermaßen ein Standardwerk auf diesem Gebiet. Drei der zwölf Bände konnte er bisher auftreiben, der vierte soll heute, auf Nachricht eines Angestellten, in der Wangalener Bibliothek abholbereit sein. Nicht verwunderlich also, dass er vor der Untersuchung der Bibliothek noch einen schnellen Besuch abstattet.



Kaum dass Herr Cavazaro sein Haus verlassen hat, tritt eine gekuttete Gestalt in eine dunkle Gasse Wangalens, einer zweiten solchen Gestalt, Vincent, Gesellschaft leistend. Kalt und emotionslos sein Blick, die Pupillen klar und weiß - ihn will man sicher nicht in dunkeln Gassen treffen. Der Plan war klar: Rein, keine Gefangenen, raus. Ein kurzes Nicken des Neuankömmlings, die Kaputzen übergezogen, schon sind sie raschen Schrittes unterwegs. Gerade schnell genug, um geschäftig zu wirken. Gerade langsam genug, um nicht aufzufallen.



Die weiteren Geschehnisse im Graunland wurden von Rhys ui Domnall wie folgt beschrieben:

Der uns ständig begleitende Regen ist gewichen nachdem wir Hornsandt vor einigen Tagen hinter uns gelassen haben. Dies ist das erste gute Zeichen, das uns die Götter seit unserem Aufbruch aus Wangalen senden. Bisher keine weitere Spur von Renard, ebenso scheint der Dämon nicht in Hornsandt gewesen zu sein. Doch er müht sich nicht, seine Spur zu verwischen: Einige Gerüchte führten uns weiter nach Aivarbrück, in dem mehrere der umliegenden Gehöfte über Nacht in Schutt und Asche verwandelt wurden. Berichten zufolge ließ auch hier eine gemantelte Gestalt des Nachts die Niederhöllen losbrechen, beinahe die gesamte Wachmannschaft am Westtor wurde ausgelöscht. Welche Macht wandelt hier auf Dere?
In Aivarbrück selbst konnten wir uns von den Gerüchten überzeugen und erhielten so wertvolle Informationen über die Route des Dämon: Schimochen, Fennholtz, Aivarbrück, dann weiter nach Westen. Ob dies nach Rhunbourg oder Char Akh deutet, konnte man so einfach nicht folgern. Doch die Zeit ist längst nicht mehr auf unserer Seite, daher beschlossen wir uns aufzuteilen: Während Alessia und Meliador nach Char Akh aufbrachen um dort nach Spuren zu suchen, wand ich mich - augrund meiner alten Verbindungen im Grauland - gen Rhunbourg, um dort Informationen und einen Suchtrupp für Renard zu finden. Beritten werde ich wohl schneller sein, daher machten wir als Treffpunkt Char Akh selbst aus. Ich hoffe, die Aivarunen sind den beiden gegenüber nicht zu feindselig.



Die Wangalener Bibliothek ist ein alter Bau, zugegeben, doch gut in Schuss gehalten und mit manch literarischem und wissenschaftlichem Schatz lauernd. Eherne Steinmauern halten die Pergamente angenehm kühl, während Dach und Regale von alten Holzbalken getragen werden. Holz und Staub, so muss eine gute Bibliothek riechen. Insgesamt erstrecken sich die Regale über acht Flure, die alle parallel zueinander jeweils beidseitig mit hohen Bücherregalen, zum bersten gefüllt, bestückt sind. Am Ende dieser Durchgänge finden sich oft kleine Vertiefungen in der Mauer, die als Schreibpulte dienen. Die acht Gänge fächern sich vom Empfang aus auf, welcher kaum mehr als ein neuerer Vorbau an das alte, ursprüngliche Gebäude ist. Hinter dem dortigen massiven Schreibtisch erhebt sich der Bibliothekar freundlich lächelnd, als Reo das Gebäude betritt. Ein gern gesehener Gast, Rang und Namen, stets höflich, gebildet. Auf Nachfrage weißt ihn der Angestellte zu Flur sieben, in den das frisch eingetroffene Buch bereits einsortiert wurde.



Während der Erzwissensbewahrer, die beruhigende Atmosphäre sichtlich genießend, den entsprechenen Flur inspiziert, betreten zwei gekuttete Gestalten die Bibliothek, ihre Gesichter geneigt, unter Kaputzen versteckt. Wie üblich grüßt der Angestellte göttergefällig, lächelt unsicher, erwartet eine Antwort und bekommt alle Farbe aus dem Gesicht getrieben, als der hintere maskierte Besucher den Kopf hebt. Lediglich leises Surren, als eine Klinge gezogen wird, Röcheln, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag.



Das größere der beiden Bücher ist mit einem Ledereinband versehen. Ein Wunder, dass unter dem ganzen Blut noch Zeichen übrig sind. Beim vorsichtigen Öffnen erkennt man, dass der Zustand schlechter ist, als erwartet. In feinen Lettern ist in den Einband der Name 'Renard Majere' geritzt, vermutlich eine Art Diarium oder Reisebericht. Die erste Seite des Diarium ist blutverschmiert, doch zu Teilen noch erkenntlich:


Ich bi_____ard Ma___e, sovie_______icher. Vo____nigen___gen bi___ch hier __fgewach_____ber woh____omme ich____n Mann, K___ma, hat ________rwirrt und orient_____gsl____ie ich war,____Wald auf____sen____chts an mi____as mir erzähl____oher ich kom______h spr__he sei____prache ______fenba___och ei________chtliche Me__e _n we____en. Do______che Name____ mir auch nenn______che Ort______rscher o_____eich___nichts _____lledem kommt mir bekannt__________hlimmer____les kommt mir _________or, abe___ichts lässt eine____nnerung hochschrec____________inden uns au___noda, wie er erklär________be mich noch nie gesehen und nac_________ Tagen scheine ich auch___________ der umli___nden Dör__r zu kommen_____ die Einwohner versichern______sehe nicht einmal a__________me ich von hier______ Erste kann ich b____azu_____eiben, er vermut_______s mein Zustand nur temp_________und sich ver____ich bald_____ösen wird. _______es lässt mich nich_________hna. ___uma kann mit_________ort nich______angen, doch es verfo__________ogar im Schlaf. Was, oder wer,__________



Hier ist es nicht. Bereits zum zweiten Mal überprüft Reo das korrespondierende Regalfach: Gähnende Leere. Ein Geräusch. Leises Blättern von Pergament, das erkannte er überall, vom Ende des Ganges. Geduldig folgt er dem Geräusch und erblickt schließlich den Bibliothekar Rufus Gerrbrandt, der bis eben noch vertieft in einen Quarto am Lesepult saß, nun jedoch verstört suchend hinter sich blickt. Erleichterung in seinen Zügen, als er den Erzwissensbewahrer erkennt.
Auf dem Weg zu den Gängen reicht der Vordere ein paar Flaschen an Vincent, deutet dann nach links auf Reihe zwei und vier, während er selbst nach rechts in Flur sechs abbiegt. Die Beiden lösen die Korken und beginnen, die Bücher liebevoll mit hochbrennbarem Alkohol zu behandeln.
Hier ist das fehlende Buch also. Rufus scheint etwas verlegen, dass er dem Erzwissensbewahrer so einfach ein Buch vor der Nase weggeschnappt hat. Eindringlich macht er klar, wie dringend er es brauch, doch Reo bleibt hart. Dieses Buch wurde auf seinen Namen angefordert. Enttäuscht und merkwürdig zuckend reicht Rufus den Quarto herüber, da erstarrt sein Gegenüber. Ohren und Nase gespitzt nimmt Reo ein Plätschern und den Geruch von Spiritus wahr.
"Alkohol!"
Rufus schüttelt, das Buch noch immer in den Händen, verwirrt seinen Kopf.
"Für mich nicht Herr, habt Dank. Noch bin ich..."
"Nein! Spiritus!"
Bereits einen Gang weiter horcht Uno auf, leert zügig die letzte Flasche und greift nach der Lesekerze am Schreibpult. Schnellen Schrittes verlässt er die Regalreihe, fallen klirrend Kerze und Flasche zu Boden. Wie gefräßige Ameisen über einen Kadaver fällt das Feuer über den Spiritus her, frisst sich rasant über die Spur durch die vier Reihen.
Merkwürdig hell erscheint die sonst düstere Bibliothek mit einem Schlag. Dann erkennt es auch Rufus:
"Feuer! Herr, Feuer!"
Die Ruhe bewahrend nimmt der Erzwissensbewahrer das Buch an sich, verstaut es ihm Mantel, schaut sich aufmerksam um und versucht sich einen Überblick über die Brände zu verschaffen. Vincent, bereits am Eingang angekommen und seit den lauten Rufen mit gezogener Klinge lauernd, steckt diese ruhig weg, als Uno - eine Silhouette vor den lodernden Flammen - zu ihm zurück kehrt. Ein kurzes Nicken, dann macht er auf dem Absatz kehrt und verlässt in Begleitung zügig das Gebäude. Kinderspiel.



Auf der Suche nach Renard schrieb Rhys weiter in seinen Reisebericht:

In der 'Alten Wache' traf ich Gerwin, einen alten Freund aus Jugendtagen, wieder. Noch immer serviert er lauwarmes Bier und kalten Eintopf, beinahe werde ich nostalgisch. Nachdem ich ihm meine Situation in der notendigen Kürze erläutert hatte war er sofort hilfsbereit, einen Suchtrupp für Renard zusammenzustellen. Es lief nicht so glatt wie es mir lieb gewesen wäre, denn ich musste die Freiwilligen persönlich bis hinter Hornsandt, an den Rand der Sümpfe, begleiten und dort die groben Richtungen vorgeben - kein Wunder, bei den enormen Ausmaßen dieser Sumpflandschaft. Mein schweres Rüstzeug ließ ich unterdess in Rhunbourg um schneller zu meinen Begleitern stoßen zu können. Ein ausgefeilter Plan, hätte mein zerstreutes Ross sich auf dem geschwinden Rückritt nicht einen Huf vertreten.
So erreichte ich viel zu spät Rhunbourg und traf dort bereits Alessia und Meliador, die voller Sorge sich kaum mehr zu helfen wussten. Ihre Reise war nicht minder ein Rückschlag: Ron von Honorald ist tot. Sie fanden seine Leiche in einem Lager vor Char Akh, ebenso wie die von Zyhna grauenvoll zugerichtet, lediglich durch seinen Kriegerbrief und eine wirre Taube mit einer Nachricht zu benennen. Meliador ist fest davon überzeugt, dass Ron, bei den herrschenden Grenzspannungen, Opfer eines Überfalls der Aivarunen wurde. Nicht verwunderlich, nutzten diese doch die offensichtliche Schwäche der beiden schamlos aus. Sie verloren kein gutes Wort über Char Akh, mussten sie sogar, benebelt von allerlei Rauschkraut, die wirren Worte eines Gelehrten der Aivarunen über sich ergehen lassen, die noch immer vollständig in ihrem Kopf wiederhallen, obgleich sie der Sprache kaum mächtig sind.
Nachdem hoffentlich die wesentlichen Informationen getauscht wurden, berieten wir in aller Eile, was weiter zu tun sei und entschieden, dass sich die beiden nach Vellhafen aufmachen werden, um an der dortigen Universität Renards Tagebuch übersetzen zu lassen. Ich für meinen Teil werde zu Pferd die Städte und Dörfer am Weg ins Kaiserreich warnen, scheint dies doch der Pfad, den der Dämon eingeschlagen hat. Wir waren uns alle bewusst, wie gefährlich und gleichzeitig wichtig diese Aufgaben sind und hoffen, uns in Eisentrutz oder Wangalen bald wieder sehen zu können.



Unterdessen gewinnt Reo die Erkenntnis, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Vier der acht Hauptgänge lichterloh in Flammen, dazu der Eingang. In wenigen Augenblicken wird hier alles untergehen. Mehr als vereinzelte Bücher und zwei Menschenleben gibt es nicht zu retten. Jäh werden die Gedanken unterbrochen, als die Regale zu Flur acht unter den Flammen bereits bedrohlich ächzen.
"Schnell, wir müssen Hilfe holen!"
Rufus' Nicken wird durch ein lautes Krachen unterbrochen. Die obersten Regalränge bersten unter den Flammen und bringen unzähle Bücher und Balken zu Fall. Gerade so stolpert der Angestellte nach hinten, Reo reagiert zu spät und wird von den umstürzenden Regalteilen hart getroffen.
"Arrrgh!"
Zur anderen Seite zieht er sich unter den brennenden Trümmern hervor, rappelt sich auf und hält den nun schmerzenden Arm. Das ging viel zu schnell, Rauch wohin man blickt, ein loderndes Inferno.
"Herr! Seid ihr wohlauf? Herr!"
Mit schmerzverzerrtem Gesicht ein Ruf:
"Ja! Wir müssen raus hier! Schnell!"
Die Lage scheint aussichtslos. Getrennt, umgeben von brennenden Regalen, der Ausgang ebenso in Flammen gehüllt, überall ächzt und knackt es. Rufus nickt, blickt sich dann panisch um und eilt den hinteren Gang weiter. Dichter und dichter wird der Rauch, man kann seine eigene Hand nicht mehr sehen, das Atmen fällt schwer, jeder Luftzug brennt. Selbst die Laute der eigenen Schritte werden bereits durch das Feuer verschluckt.
"Rufus! Hier entlang."
Dumpf dringen die Rufe durch, doch der Rauch macht dem alten Mann sichtlich zu schaffen. Beinahe schon röchelnd läuft er die Regale ab um einen Weg durch die Flammen zu finden. Derweil ist Reo am Eingangsbereich angekommen, doch statt das brennende Grab zu verlassen, dreht er sich abermals um und versucht, seinen Kollegen in den Rauchschwaden auszumachen. Dieser taumelt noch am Ende der ersten Regalreihe, die Robe auf Mund und Nase pressend.
Gerade als Reo einen Schemen in dem Inferno erkennen kann, tritt Korporal von Weisz mit dem Umhang vor dem Gesicht durch die Tür und blickt sich um. Draußen hatte sich zuvor eine beachtliche Menschenmenge versammelt und die knappen, militärischen Anweisungen des Korporal formten aus dem chaotischen Gewühle eine funkionierende Eimerkette, um ein Ausbreiten des Feuer zu verhindern. Nun steht der Korporal am Rande des Infernos, nahe einer großen Blutlache in der der Bibliothekar liegt. Hustend atmet er einen tiefschwarzen Aschestoß ein, welcher das immer häufiger ertönende Krachen begleitet. Gerade glaubte er noch, vor sich eine Gestalt zu erkennen, doch nun eilt diese nach kurzem Zögern beherzten Schrittes zurück in die Flammen.
"Hallo! Wir müssen hier raus!"



Die weiteren Einträge der ersten Seiten sind verklebt, unkenntlich oder enthalten unbedeutende Informationen. Leserlich und interessant scheint folgende Eintragung Renards:


Wie einig______räche ergeben hab________________na zuletzt beim Kampf gegen ______rub gesehen. Dab___________h in die Zwischenwelt geris________ammen mit dem D__________konnte die magische Ve____________pen. Was dann pas______________über können wir nur spekul___en._______edächtnis ist ge__________ch eine magische Untersuchung hat gezei_______________cht besesse____n oder derg____hen. Als mi_____zuma fand, hatt_______anche Wunde am Leib, aber mir ging es ________________denkt, dass ich wohl ______nem Riss de______chenwelt do______andet bin. Ich werde mich______lso de_____dien um diesen Dämon widm______ kam er her, was wollte er und w_____________ Zwischenwelt passiert?



Unbemerkt von Reo und dem Korporal sackt Rufus entültig in sich zusammen, der Atem stockt, zu mehr als einem zuckenden Keuchen ist er kaum mehr fähig. Abermals bersten in den hinteren Fluren ohrenbetäubend weitere Regale, selbst die Holzbalken, welche die Dachkonstruktion tragen, knirschen unter dieser Anspannung. Dann betritt, von lauten Schreien und Lärm begleitet, Calenleya ebenfalls den verrauchten Eingangsbereich und verschafft sich einen Überblick. Ein kopfschüttelnder von Weisz, daneben eine Blutlache. Ein kundiger Blick, Puls getastet: Der Bibliothekar ist tot.
Wieder ein Krachen als eine ganze Regalwand einbricht, wieder begleitet von einer schwarzen Aschewolke und sengend heißer Luft, die bis hinab in den Magen brennt. Die Augen zu kleinen Schlitzen zusammengepresst erreicht Reo endlich den bewusstlosen Rufus, schultert ihn und richtet sich vor Schmerzen stöhnend auf. Dann dringen Wortfetzen einer Frauenstimme zu ihm durch:
"...lo? Ist hi...?"
Verzweifelt keucht er mehrmals, versucht genug Luft zu sammeln, schreit dann um sein Leben und stolpert vorwärts:
"Ja! Hier!
Diesen ganzen Trümmern kann man einfach nicht ausweichen, eine kleine Unachtsamkeit, unmenschliche Schmerzen, Feuer, Glut. Reo versagt der Atem, die Arme werden erst schwer, dann taub, die Sicht wird schwammig. Neben Calenleya scheint der Korporal arg mit dem Rauch zu kämpfen, ringt nach Luft und deutet keuchend in die Flammen:
"Da!"
Ihr Blick folgt seinem Fingerzeig. Die Hand des Korporals sackt erschlafft herunter, wie benommen taumelt er, schlägt unsanft gegen den Türrahmen und sackt zu Boden - genau vor die Füße von Leutnant Kerzos, der soeben hereinstürmen will. Geistesgegenwärtig packt er den angeschlagenen von Weisz und zerrt ihn nach draußen. Calenleya schreit ihre Seele aus dem Leib und streckt ihre Hand den Fliehenden entgegen. Die ehernen Wände des alten Gemäuers beginnen zu bröckeln, erste Risse ziehen sich durch den Stein, als die hintere Hälfte der Bibliothek mit entsetzlichem Lärm einbricht. Holfpfeiler brechen, die verbleibenden Regalwände reißen sich gegenseitig zu Boden. Mit einem Gebet an die Göttin Licia auf den rußgeschwärzten, trockenen Lippen wirft sich Reo, noch immer den leblosen Rufus geschultert, nach vorne, Calenleyas Hand entgegen. Zu langsam. Inmitten des undurchdringlichen Staubes begehren die Bücher des fallenden Regales auf. Jeden Augeblick würden sie die Gelehrten unter sich begraben. Als würde sich die Zeit dehnen wird das Regal kaum merklich verlangsamt. Für den Bruchteil einer Sekunde, während Reo weiter nach vorne fällt, halten die Bücher die Luft an. Dann bricht alles hinter ihnen zusammen. Trümmer stürzen auf die am Boden liegenden nieder, kaum einen Handbreit hinter ihnen zerschellt eine der massiven Konstruktionen auf dem Steinboden.
"Hier!"
Die Heilerin bückt sich zu den schwer verletzten Gelehrten. Die Hand zum Schutze vor die Augen haltend kämpft sich Leutnant Kerzos durch den Aschensturm wieder in den Vorraum, vorbei am Empfang zu Calenleya. Die Hitze ist mittlerweile unerträglich, jeder Atemzug kommt einem Schluck brühendem Kloakenwasser gleich. Wieder bersten Holzpfeiler, stoßen sengende Feuerkreise durch den Eingang. Kerzos nickt, schultert den Erzwissenbewahrer und eilt zum Ausgang.
Unter lautem Krachen, begleitet von einer enormen Staubwolke, bricht die alte Bibliothek Wangalens in sich zusammen, hüllt die umliegenden Straßen in grauschwarze Asche. Kerzos und Calenleya erreichen vollkommen außer Atem die ganzen Helfer, die sich zur Eindämmung des Brandes versammelt haben. Bei den Göttern, Wangalen steht dieser Tage unter keinem guten Stern.

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Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon erthay » Fr 07 Aug, 2009 22:14

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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Platinum » So 09 Aug, 2009 13:12

Wangalen. Wachhaus. Eine Horde wütender Hafenarbeiter hat sich mittlerweile eingefunden und bewirft nach dem Abzug der Stadtwache das verrammelte Gebäude mit Steinen und brüllt wüste Beschimpfungen. Von irgendwoher kommen Schreie. Kinder rennen durch die Gassen und kritzeln seltsame Zeichen an die Wände der Häuser. Kurz: Die Stadt versinkt im Chaos.

Im Keller des Wachhauses steht Kerzos vor dem soliden Eisenschrank, den er seinerzeit hier einbauen ließ, um die Waffen der Gefangenen einzuschließen. Jetzt schließt er seinen Mantel und seinen Schild hier ein. Auf den Sachen prangt das Emblem der Stadtwache. Er rückt seinen Krummsäbel zurecht, überprüft ein letztes mal seine linke Hand und wirft sich dann einen dunkelgrauen Kapuzenumhang über. Er verschließt den Schrank. Er blickt zu den Zellen. Während er die Treppe hinaufgeht, überdenkt er seine nächsten Schritte.

Alyra war noch immer unauffindbar, auf seinen Brief hatte er keine Antwort erhalten. Vielleicht hatte Calenleya ihn auch betrogen. Er würde sie bald aufsuchen müssen, um die Wahrheit herauszufinden. Doch ein Bürgerkrieg schien unvermeidlich und der würde all seine Pläne deutlich erschweren. Der Erzwissensbewahrer und jene Frau Cavolo schienen noch wichtige Informationen zu haben, aber er hat keine Zeit mehr für lange Unterredungen. Denn inmitten von all diesem Chaos war auch noch der Dämon, dessen Namen er nicht kennen sollte.

Er zieht die Kapuze über und verlässt das Wachhaus durch den Innenhof. Er hat keine zwanzig Schritt durchs Hafenviertel getan, als ihm der Aushang auffällt. Stirnrunzelnd liest er ihn und schüttelt dann den Kopf. Er ist enttäuscht und wütend zugleich. Der Amtsrat gab der Wache die Schuld. Nicht nur dass, er kündigt zudem auch noch die Arbeit auf und durch seine Worte lässt er eine Zusammenarbeit mit dem neuen Amtsrat sehr unwahrscheinlich werden. Er hatte dennoch etwas mehr Rückgrat vom Amtsrat erwartet. Doch seit ihrem Eintreffen hatte er nichts getan, als sich ständig einzumischen und die Ermittlungen zu behindern. Kerzos steht vor dem Anschlag und plötzlich drückt ihm ein Passant einen weiteren Zettel in die Hand. Er wirft ihn nach dem Lesen achtlos in eine Pfütze und geht in Richtung Hafenmeisterei los.
Er hatte einen Eid geschworen die Bürger von Eisentrutz zu schützen und die Ordnung aufrechtzuerhalten. Und mit dem Beginn seiner Arbeit in Wangalen galt dasselbe auch für diese Stadt. Bald würden sich Anführer herauskristallisieren. Es gab immer jene, die die Leute anpeitschten und ihnen sagten, was zu tun war. Kerzos wurde sie ausschalten müssen. Einen nach dem anderen. Der Amtsrat glaubte, dass Verhandlungen der richtige Weg waren, aber ihm würde bald klar werden, dass die Leute nicht mit der Wache aufhören würden. Sein Kopf würde bald begehrt sein. Er tat Kerzos keineswegs leid. Trotzdem würde der Sawajide diesen Spuk beenden. Wer sonst sollte es tun?
Spoiler:
"Oh Manny! Wie Zynisch! Was ist bloß passiert, dass du deine Lebensfreude verloren hast?"
"Ich bin gestorben!"


Die Karikatur ist eine Huldigung, welche die Mittelmäßigkeit dem Genius darbringt.

Oscar Wilde
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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Reo » Mi 12 Aug, 2009 19:41

Der Erzwissensbewahrer liegt in seinem Bett des Wangalener Wachhauses am Marktplatz. Nach dem Brand der Bibliothek wurde er dort hingebracht um sich von seinen Verletzungen zu erholen. Bis auf der gebrochenen Rippe, dem gebrochenen linken Arm und der immer noch leicht kratzigen Stimme verursacht durch eine Rauchvergiftung geht es dem Metropoliten schon wieder recht gut. Zwar ist er noch ein wenig schwach und wackelig auf den Beinen, doch ist er wild entschlossen sich umgehend wieder an die Ermittlungen und Nachforschungen bezüglich des Dämons zu machen, welcher an dem Mord an Frau Demeya verantwortlich zu seien scheint.

Zwar war es ihm aufgrund der vorübergehenden Zwangspause noch nicht möglich den Tatort gründlichen Untersuchungen zu unterziehen, doch erhielt er in der vergangenen Nacht zwei vermeintliche dämonische Artefakte. Nun ist es am Geweihten der Licia, diese einer sakralen Analyse zu unterziehen um die Ringe auf mögliche dämonische Herkunft zu prüfen. Reo erhebt sich aus seinem Bett, kleidet sich an und begibt sich auf den Weg zum Ordenshaus des Sacer Ordo Draconis, da die dortige Umgebung für die bevorstehende Analyse um einiges geeigneter ist als das Krankenzimmer im Wachhaus.

Im Ordenshaus angelangt betritt er den Gebetsraum und legt beide Phiolen, in deinen die Ringe in Flüssigkeit eingelegt aufbewahrt wurden, auf einen Tisch. Er öffnet eine Phiole, holt den Ring hervor und legt ihn vorsichtig auf dem Tisch ab. Es handelt sich hier bei um den Ring, welchen die Praedikatorin Alessia Cavolo vor einigen Tagen in ihrem Tee fand. Als sie ihn ansteckte wurden ihre Sinne und Gedanken verändert, so dass sie sogar gegen ihren eigentlichen Willen ihre Freunde attackierte. Dann holt er den zweiten Ring hervor. Bei diesem handelt es sich um ein Vermächtnis der Ermordeten Anyancka saba Demeya an ihre Schwester Aisha. Diese fühlte einen Schmerz als sie den Ring über ihren Finger zog, doch blieb dies bisher das einzige ungewöhnliche Anzeichen. Die beiden Goldringe scheinen sich mit bloßem Auge kaum voneinander zu unterscheiden.

Der Erzwissensbewahrer platziert beide Ringe nebeneinander in die Mitte des Tisches. Er beugt sich auf seinem gesunden rechten Arm gestützt etwas nach vorne und fixiert die Ringe mit festem, leuchtendem Blick. Dann schließt er für einen kurzen Moment die Augen und konzentriert sich. Er öffnet seine Augen wieder und betrachtet erneut die vor ihm liegenden Ringe.
{erfolgreich im Talent Selbstbeherrschung +5: FeP* 5}
{erfolgreich im Talent Theologie +10: FeP* 11}
[Nun kann Reo ein schwaches hellrotes Schimmern von den Ringen ausmachen. Seiner Erfahrung nach befanden sich die Ringe wohl in der Hand eines Dämons, oder kamen zumindest mit dämonischer Macht in Berührung. Doch handelt es sich scheinbar nur noch um ein Nachglimmen was zu erkennen ist und die eigentliche Kraft ist bereits verflogen. Es ist anzunehmen, dass nun keine Gefahr mehr von den Ringen ausgeht.]

Etwas geschwächt von der Liturgie nimmt Reo einen Moment auf einem Stuhl Platz um sich kurz zu erholen und seine Gedanken zu sammeln. Nachdem sich der Metropolit nun sicher ist, dass die Ringe unter dämonischer Einwirkung standen wird er noch eine weitere Analyse durchführen um womöglich mehr über die Macht des betreffenden Dämons in Erfahrung zu bringen. Er erhebt sich wieder und geht zu dem Tisch auf dem sich die Ringe befinden. Den Ring Aisha`s gibt er vorsichtshalber wieder zurück in die Phiole, bevor er sich nun ganz und gar auf den von Alessia gefunden Ring konzentriert. Der Erzwissensbewahrer fixiert den Ring erneut mit voller Konzentration und schließt die Augen.
{erfolgreich im Talent Selbstbeherrschung +5: FeP* 2}
{erfolgreich im Talent Theologie +15: FeP* 4}
[Reo erkennt, dass die Ringe genau einmal wirken, und das dann wenn sie angesteckt werden. Ihnen sind komplexe Muster inne, vielleicht sogar Schriftzeichen, so winzig, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Das eigentlich dämonische ist kaum mehr als dämonisches Feuer, was den Schmerz erklärt, der beim Anstecken des Ringes entsteht. Ein einmaliges Feuerchen, brennen oder was es auch sein mag beim aufstecken auf den Finger. Der Ring hat nun keine Macht mehr inne. Lediglich die feinen Symbole erinnern daran.]

Schwer erschöpft von der geistigen Anstrengung macht sich der Erzwissensbewahrer zurück auf den Weg zum Wachhaus um sich zu erholen und anschließend die neu gewonnenen Erkenntnisse zu Pergament zu bringen.
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"Nur wenige sind auserkoren, den Weg der Draconiter zu beschreiten...."
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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Shrimp » Do 13 Aug, 2009 16:31

Rosendorns letzter Tanz…


»Die Luft schien zu flirren. Spannung lag in der Luft, wie vor einem Gewitter. Beinahe Greifbar war der Hass, die Vorfreude der Kontrahenten auf das was kommen würde.
Zwei Erzfeinde standen sich hier gegenüber. Zwei Erzfeinde, die seit einer gefühlten Ewigkeit auf diesen Moment gewartet hatten.
Zwei Erzfeinde, die auf den ersten Blick so ungleich wirkten, wie es nur sein kann…
Auf der einen Seite stand eine Schreckensgestallt, deren bloßer Anblick reichte um einen gestanden Mann in die Flucht zu schlagen und ich jeglichen Mut zu rauben… Übermanns groß, von einer schwarzen Kutte verhüllt unter der rostige Kettenteile blitzten…
Eine schartige, gewaltige Klinge in der Hand. Rote Augen funkelten voller Hass unter der Kapuze…
Die Frau, die auf der anderen Seite war wunderschön, doch eher zierlich. Ihr Säbel war zwar prächtig, doch wirkte er neben der Klinge des Ungetüms wie ein winziges, lächerliches Spielzeug…
Doch mochte man auf den ersten Eindruck darauf wetten, dass die Junge Frau nicht einmal eine Sekunde standhalten würde, so änderte man seine Meinung wenn man ihren Blick war… vermutlich konnte nicht einmal der Anblick des Monsters einem mehr Angst einjagen, als diese zu Allem entschlossenen Augen.

„Angst Dorub?“ fragte die Frau mit einer Stimme, als würde man einen Nagel über Glas ziehen…

„Dasss Wort ... exisssstiert in meiner Sprache.... niiicht… Die göttliche... Hurrrre... ssssie hilft dirr.. nichtssss.“


Die Frau lachte verächtlich… Wo andere bereits niedergesunken wären vor der Aura des Geschöpfes steht sie mit feurigem Blick und leistet Widerstand…
"Und deswegen verkriechst du dich seit Monaten wie ein Hund Dorub? Ich rieche deine Angst grade zu! Wie lange habe ich auf dich gewartet... Ich hätte zwar lieber einen Kampf zu meinen Bedingungen gewählt... aber es sei wie es sei... Bereite dich auf deinen Untergang vor Bastard..."

Beide Widersacher stürmen aufeinander zu… Die Junge Frau verfällt in einen ekstatischen Kampf, wie ein Wirbelsturm fliegt sie durch die Gegend uns stößt immer wieder vor… Zu schnell für die Kuttengestallt… Immer wieder trifft die funkelnde Klinge der Kriegerin ihr Ziel… Immer dunkler wird der Boden gefärbt vom beinahe schwarzen Blut des Dämons…
Im Gedankengesange… Liturgien, seit Wochen,… Monaten vorbereitet formen sich im Kopf der jungen Frau. Sie war eine Priesterin der schönen Göttin. Eine Säbeltänzerin, der Schwesternschaft der Dornen der roten Rose… Sie war der Rosendorn…
Als wäre die Göttin selbst in die Priesterin gefahren kämpft sie… landet Treffer um Treffer… immer mehr Blut des Dorubs benetzt den Boden… Immer wütender kämpft der Dorub doch sind die Schritte der Säbeltänzerin zu schnell für den Dorub…
Doch dann… eine Unachtsamkeit… ein kleiner Stolperer… das ausweichen kommt nicht schnell genug… da trifft die Klinge die Schulter der Priesterin…

Ein Aufschrei dann springt die Priesterin zurück. Ein Rückwärtssalto… und die Priesterin landet wieder auf den Füßen… Blut quillt aus der Wunde… Beide Gegner starren sich an…


Der Dorub lacht… er glaubt gewonnen zu haben, da nimmt die Priesterin langsam den Säbel hoch und deutet auf den Dämon…

"Dorub'YzzKrar, dich, den ich bei seinem wahren Namen nenne banne ich! Schere dich fort aus dieser Sphäre... auf alle Zeit... Kehre Zurück im Namen der Göttlichen Aphrosia! deine Zeit sei beendet!"

Wieder lacht der Dämon. Sein Blick wird Siegessicher höhnisch…

Duuu... nichtsss weißsst du, Hure! Hrrrhrr... duu und die Göttin.... ihr wisssst....“

Plötzlicher Verstummt er Abrupt… es beginnt mit einem leichten Prickeln… Plötzlich wird er erfüllt von einem nie da gewesenen Schmerz… und FURCHT…. Es ist als würden tausende und abertausende Rosenblätter auf ihn niederregnen… ein jedes von ihnen Rasiermesserscharf…
Wie einen Sturm… Wie eine gewaltige Welle lässt die Priesterin nun los, was sie seit So langer Zeit vorbereitet hat… Seit sie von seiner Rückkehr weiß…


Schritt für Schritt geht sie auf den Dämon zu… wie gegen einen starken Sturm, eine unsichtbare Barriere… Der letzte Widerstand des Geschöpfs…


„VERGEHE!“


Der Dorub singt wimmernd auf ein Knie… spürt wie seine Kräfte aufgezehrt werden… eine Nie gekannte Angst macht sich in ihm breit… Die Angst vernichtet zu werden…
Immer weiter kämpft die Priesterin sich voran…

„Die Zukunft gehört den Liebenden! Nicht den Zerstörern!“

Noch ein Schritt ehe die tapfere Kriegerin den Dämon erreicht hat… Ein Schritt ehe sie zum letzten Streich ausholen kann… da trifft der Armbrustbolzen sie und durchlegt ihre Rüstung von hinten… Erschrocken bleibt sie stehen… Baligur… er war hier…

Wie in Zeitlupe wandert ihr Blick zwischen dem Schützen und dem Dämon hin und her…

„Ihr könnt Eure Niederlage nur Verzögern… Nicht Verhindern!“ presst sie hervor…

Dann beginnt die Priesterin zu rennen… zum Fenster… doch diesmal ist sie nicht schnell genug… Ein weiterer Bolzen bohrt sich in sie ehe sie sich aus dem Fenster stürzt…«




***



"Wie eine betrunkene taumelt die Priesterin schwer Verletzt durch die Straßen… Auf das Wachhaus zu… sie musste ihre Freunde warnen… Endlich erreicht sie das Wachhaus… die dunklen Flecken vor ihren Augen verdrängend…
Lange genug hatte sie als Heilerin gearbeitet um zu wissen, dass ihre Zeit vorbei war… Selbst wenn die Bolzen nicht mit Gift behandelt worden wären… Einer von ihren hatte Ihre Lunge beschädigt, die mit jeder Sekunde weiter mit Blut voll lief…

Helles Chaos herrscht, als die lange Verschwundene Priesterin plötzlich schwer Verletzt unter ihren Freund auftaucht… doch keine Zeit dafür… die Zeit einer Sterbenden war kostbar…
Während sie die immer häufiger werdenden Flecken in ihrem Sichtfeld zu ignorieren versucht presst sie hervor…

Halt… Hört zu!“ sie taumelt bedenklich…
»Der Dorub... ich habe ihn bekämpft... Er ist..."
*ein weiterer Blutschwall "... fast hätte ich ihn besiegt.... er ist nur noch ein jämmerliches Häufchen seiner Macht... Kopf "Informationen.... unter der Rüstung.... der Verräter...« Ein weiterer Schwall Blut… wieder schwankt sie bedenklich…

In diesem Moment tritt eine zarte Frau vor… Ihr Blick ist abwesend… Ein Säbel in ihrer Hand… kurz darauf im Hals der Priesterin…

Alyra schaut auf… wenig überrascht… sie schaut mild, vergebend zu Aisha hinauf…

„Baligur... nicht aufgeben... niemals... werd... siegen...“


Ein friedliches Lächeln erscheint auf ihren Lippen...

Dann übermannt die Dunkelheit Alyra…"



***






Spoiler:
Überrascht öffnet Alyra die Augen… Was war geschehen? Die Schmerzen waren fort… Sie fährt herum, als sie eine Stimme hört…
„Ach Alyra Liebes… du hast dir ganz schön Zeit gelassen…“
Lächelnd dreht sich Alyra zu Majuelo um…Er lächelt… sieht so gut aus wie nie… Neben ihm steht die schönste Frau, die Alyra je gesehen hat… Zufrieden stellt Alyra fest, dass hier niemand Kleider trägt…
Sie geht auf die beiden zu und tut das heiligste was eine Säbeltänzerin tun kann… sie lässt ihren Säbel vor den beiden sinken…
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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Ichiro » Do 13 Aug, 2009 16:55

Eiligen Schrittes streicht Vincent durch die Straßen des nächtlichen Wangalens. Heute Abend ist viel passiert, und er hatte versagt, was ihm ziemlich auf die Nerven ging. Er hatte ihre Fährte mit Leichtigkeit aufgenommen, die Blutspur war ja nicht zu übersehen, und aufgeholt hatte er auf, doch nicht schnell genug. Als er zu ihr aufschloss war sie gerade dabei, an die Tür der Wache zu klopfen, sodass ihm nichts anderes übrigblieb, als sich im Hintergrund zu halten und sich schließlich zurückzuziehen. Hoffentlich macht ihn Baligur dafür nicht verantwortlich. "Aber was red ich mir da ein. Natürlich wird er das tun, denn Er macht ja keine Fehler, er hat ihre die lebensbrohlichen Punkte wahrscheinlich absichtlich verfehlt", murrt er und flucht derbe, aber wenigstens ist davon auszugehen, dass sie ihren Wunden dennoch erlag. Als er zu dem Lagerhaus zurückgekehrt war, hatten alle bereits damit begonnen, die Sachen zusammenzupacken und in Windeseile aufzubrechen. Anscheinend hat man mit seinem Versagen gerechnet. Diese Erkenntnis hebt seine Stimmung nicht gerade. Nachdem er kurz Bericht erstattet hatte, war ihm erklärt, unnötigerweise, wurden, dass sie sich nun in ein anderes Versteck zurückziehen würden.
Als alles soweit fertig war, stellte Vincent noch drei seiner Söldner, die er eh nicht gebrauchen konnte. als Wache auf, die ihnen Zeit und ihren Gegner in den Eindruck, dass sie etwas bewachen, verschaffen sollten. Miserabel hatten sie diese Aufgabe erfüllt. Zu dritt unterlagen sie Haushoch zwei Angreifern. Er hatte es aus sicherer Entfernung, im Schatten eines Hauses verborgen, beobachtet. Als sie flohen, nahm er sich vor, ihnen ein paar Leute hinterher zu schicken, um sie aus den Weg zu ziehen, sie wussten eigentlich gar nichts, aber selbst das war zuviel, als dass er sie hätte laufen lassen können. Nachdem diese Feiglinge verschwunden waren, traten die Angreifer ins Lagerhaus und begannen anscheinend damit, es zu untersuchen. Eine ganze Weile musste der Söldner warten, bis sie wieder hinauskamen. Doch sie waren nur zu zwei, was seine Laune endlich hob. Diese Narren hatten einen großen Fehler begannen und das würden sie bald bereuen. Bösartig grinsend macht er auf dem Absatz kehrt und verschwindet in der Nacht ...
"Hoffnung ist die Leugnung der Realität", meinte einst ein großer Magier ...
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Re: [Rollenspiel]Erkenntnisse eines Gelehrten

Beitragvon Talon » Do 13 Aug, 2009 18:09

Jaline, ihres Zeichens Novizin der Schwesternschaft der Dornen der roten Rose, schritt durch die Straßen Eisenturtz`s. Sie überlegte, was sie tun sollte. Alyra hatte ein Schreiben der Schwesternschaft zukommen lassen, das sie nicht eingreifen solle, doch dieses Schreiben, dieser Aufruf von ihr, viel jünger als die Nachricht und forderte jeden Priester und jede Priesterin auf. Ruban vom Arm des Chevaliers hatte ihr geraten, sich von Wangalen fern zu halten, da es dort gefährlich sein, aber auch gleichzeitig gesagt, das er ihre Reise, wenn sie denn will, nicht verhindern werde. Die junge Novizin war nun aber auch noch nicht weiter, immer noch unentschlossen, ob sie die Reise nun antreten soll oder nicht. Jamila, eine Ordenschwester Jalines, ging es nicht anders und so haben die beiden jungen Damen sich nach kurzem hin und her für den Aufbruch entschieden. Sie nahmen die Eilkutsche, sie wollten schnellst möglich vorankommen. Auf der Fahrt haben die beiden einiges von Ruban, der beschlossen hat sie zu begleiten, erfahren, zum Beispiel, das Alyra sich versteckt hält und die beiden sie wohl nicht finden können. Die beiden Frauen wollten es trotzdem versuchen. In Wangalen angekommen gönnten sie sich eine kurze Pause im Ordenshaus, nicht viel, nur 5 Minuten, da die Reise doch etwas an ihnen zerrt. So konnten die beiden auch sicher gehen, das Alyra nicht eventuell im Ordenshaus ist. Dann machten beide sich auf, in die Straßen Wangalens. Ohne eine wirkliche Ahnung zu haben, wo sie suchen sollten, gingen sie die Straßen entlang, nach der Ordenschwester Ausschau haltend. Als sie das Ende der Straße erreicht hatten und nicht wirklich weitergekommen waren in ihrer Suche, kam Jaline auf die Idee, zur Wache zu gehen, vielleicht hatte einer bei seinem Rundgang die Priesterin gesehen. Also gingen beide zum Wachhaus, nichts von dem Schrecken ahnend, der zur gleichen Zeit statt gefunden hat. Am Haus der Wache von Wangalen angekommen, überlegten sie kurz, ob sie einfach eintreten sollten, da die Tür halb offen stand. Jamila war dafür und trat ein, gefolgt von Jaline. Als sie drinnen waren stießen sie sofort auf eine Gruppe von Leuten. Jamila war die erste, die Alyra in ihren Reihen ausmachte, doch konnten die beiden nicht zu ihr. Ein hüne und ein Mann, vermutlich aus dem Süden, der dunklen Hautfarbe nach zu urteilen, hielten beide auf. Jaline hatte den Aufruf in der Tasche, zog ihn zögerlich und erklärte, das die beiden von der Schwesternschaft seien und gekommen waren, Alyra zu helfen. Dann kam ein Aufschrei und ein Chaos entstand. Jaline kam es vor, als würde sich die Zeit immer schneller abspulen. Erst waren die beiden Männer da, die sie aufgehalten hatten, dann waren sie auf einmal weiter im Flur bei der Gruppe und dann verschwunden. Die anderen wuselten wie Ameisen umher, zumindest kam es ihr so vor. Etwas wurde gerufen, aber sie verstand es nicht. Sie wusste nicht, was vor sich ging...bis Jamila kreischte und auf den leblosen Körper Alyras deutete, so das Jaline ihn sehen konnte. Sie erstarrte. Dann kam die erste Träne, gefolgt von der zweiten. Die dritte, vierte folgen ihnen auf den Fuß und das Mädchen sank dann Sturzbäche weinend auf die Knie. Sie konnte...wollte es nicht glauben, das sie tot war. Sie weinte einfach nur noch und nahm nichts mehr war. Sie kroch irgendwann zu Alyra herüber und konnte kaum etwas verständliches hervorbringen, aber man konnte doch einige Worte verstehen „Du hast gesagt, du würdest mich zu einer Schwester machen...also bist du nicht tot!“ Weinend und schluchzend wiederholte sie die Worte „Du bist nicht tot“ immer wieder und wieder und starrte Alyra an, als würde es bewirken, das sie gleich die Augen aufschlagen würde. Sie wiederholte es so lange, bis sie nicht mehr weinen konnte. Ihre Augen waren rot und trocken, aber sie starrte den leblosen Körper weiterhin an, bis ihr irgendwann die Augen zu vielen. Sie sackte vor Trauer und von der Reise erschöpft zusammen und schlief ein, Alyras Hand immer noch mit ihren Händen haltend.
Gefundene Rächtschraibfählor bitte beim Jugendamt abgeben, damit sie auch eine Chance bekommen^^
*sing* ich sprüh`s auf jede Wand "neue RPler braucht das Spiel" *sing*
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Lumins größter Irrtum

Beitragvon erthay » Do 13 Aug, 2009 21:32

Aisha blickt Bradrugh schmunzelnd nach und nickt dann bei Calenleyas Worten.
"Na'am, mag sein. Beunruhigend. Wie... wie tötet man einen Dämon denn?"



Lumin beendet die Geschichte, als Rondrai bereits tief und fest schläft. Dann steht er auf, legt selbst sein Nachthemd an und geht zum Fenster. Eine ganze Weile steht er dort, blickt hinaus in die Dunkelheit und legt die Stirn in Falten. Unstet zucken seine Mundwinkel, gelegentlich seine Schulter, ebenso die Augenlider. Mit jeder Stimme, jedem inneren Schrei erneut. Er öffnet das Fenster, atmet tief durch und legt sich ins Bett. Lange noch bleibt er wach, die Augen geschlossen. Schon seit Tagen hindern ihn die irren Gedanken am Schlaf, schreien ihn die Stimmen an. Er zuckt. Ruhe! Seid ruhig! Sie erzählen von dem Dorub. Er war es, er ganz alleine. Diese einfältige Närrin Morena hätte die Bestie niemals entfesseln können. Nur sein genialer Geist konnte dieses Wissen erfassen, verstehen und gar niederschreiben. Doch er hatte an alles gedacht, hatte eine Finte ersonnen. Der Dorub war nicht zu kontrollieren, nicht von ihr, nicht von irgendeinem, der seine niedergeschriebene Invocation nutzte. Das Wesen würde sich immer gegen den Beschwörer wenden. Genial. Dies suchte seinesgleichen. Kein Schaden. So dachte er es. Dennoch waren Renard und Zyhna verschwunden, die ehemalige Magd Baligurs hatte sich erhangen und der Händler Meliador schien von besagter Bestie verfolgt zu werden. Etwas stimmte nicht, etwas war hier gehörig faul.



Erzwissenbewahrer Reo Cavazaro lebte dank Calenleyas Heilkünsten und einer übermäßigen Portion Glück noch, dessen war er sich bewusst. Nun sitzt er im Krankenzimmer neben der vermuteten Schmugglerin Alessia Cavolo und sichtet die Unmengen an Dokumenten, Büchern und Notizen, die zusammengetragen wurden. Alessia trug Renards und Zyhnas Tagebuch mit sich, Rufus Gerbrandt schaffte einen Teil der zwölfbändigen "Encyclopaedia Substantiae Daemonii et alii Animalis Spiriti" aus Eisentrutz herbei, zum Teil bereits in den korrekten Editionen, ebenso konnte Reo in Wangalen selbst einige Werke entdecken. Wachmann Fernando Ramirez, einer von Kerzos' Leuten, reiste selbst in die entlegendsten Bibliotheken um weitere Bände beischaffen zu können. Sah die Zerstörung der Wangalener Bibliothek erst wie ein herber Rückschlag aus, so konnten die weitreichenden Verbindungen dies doch mehr als ausgleichen. Zuletzt wurde dem riesigen Bücherstapel noch die Aufzeichnungen von Lumin Laikis sowie einige Berichte hinzugefügt, die Alyra aus dem Hause Baligur bei ihrem Kampf erbeuten konnte.



Selbst als Anyancka das Zimmer betritt ist Lumin in seinen Gedanken gefesselt, kämpft mit sich selbst. Kurz fröstelt sie, weht abends doch ein kühler Wind durch das Fenster, zieht dann eilig ihr Nachthemd über und kuschelt sich zwischen ihre beiden Jungs. Zwei gehauchte Gute-Nacht-Küsse, dann sinkt sie vor lauter Erschöpfung in einen erholenden Schlaf. Kurz darauf ist ein leises Kratzen am Fenster zu hören. Lumin zuckt, dann läuft es ihm kalt den Rücken hinunter. Er ist hier. Sofort springt er auf und stürmt zum Fenster, doch da erwarten ihn bereits zwei rot glühende Augen sowie ein geiferndes Grinsen.
"Laiikisssss."
Der Gelehrte wird kreidebleich, blickt dann zu seiner Waffe neben dem Bett. Die glimmenden Augen folgen seinem Blick, gleiten zum Bett:
"Kannssst du schneller.... ssein alssss ich?"
Bewusst langsam bewegt das Biest seine Hand hinter den Nacken und fasst den Schaft der schartigen Klinge. Lumin blickt panisch zwischen der Hand, seiner Waffe und dem Bett her, ehe er langsam nickt und die Hände sinken lässt.
"Was willst du?"
Eigentlich kennt er die Antwort auf die Frage schon, doch jede Sekunde mehr kann einen Geistesblitz bedeuten. Wären die Stimmen nicht wie von Sinnen am kreischen, würde er sicher einen solchen Gedanken zu fassen bekommen. Doch so entgleitet ihm Mal um Mal jede Idee.
"Dich. Baligurr will ... dich."
Dies treibt ihm nun doch jede Restfarbe aus dem Gesicht. Er war sich nach den Forschungen sicher, dass die Bestie gerufen wurde und keine eigene Motivation verfolgte. Damals schon war Morena kaum mehr als eine Marionette für den brillianten Baligur. Wenn das Biest in seinem Auftrag unterwegs war konnte dies nur bedeuten, dass Baligur die Invokationsformel korrigiert hatte. Unmöglich. Der Mann war brilliant, aber lange nicht dem messerscharfen Geist von Lumin gewachsen. Doch, das war er. Hatte er den Gelehrten damals absichtlich in Sicherheit wiegen wollen? Diese und weitere abertausende Gedanken drängen sich dem dünnen Verstand Lumins auf. Dorubs Hand, in rostige Metallteile gehüllt, greift nach vorne, reißt Lumin aus seinen Gedanken. Unsicher taumelt er einen Schritt zurück, schaut hilflos umher.
"Dich... oder deine Familie."
Die Lage ist ausweglos, das schreien nun alle Stimmen. Töte ihn! Töte sie! Töte dich! Lauf! Hilflos sackt Lumin auf die Knie, nickt dann langsam.
"Ich komme mit, wenn du meiner Familie nichts tust."
"Natürlich."
Das finstere Grinsen in des Dorubs Miene kann der Gelehrte kaum ausmachen. Er zieht den Gehrock über, geht zum Fenster, greift im Vorbeigehen in das Regal und entimmt ein Buch, in scharzem Leder gebunden mit einer auretinen Zwei auf dem Buchrücken.

Reo entimmt dem Stapel ein schwarzes Lederbuch mit einer Zwei auf dem Buchrücken, in Auretin hübsch verziert. Neugierig entziffert er den Titel: "Die Wesen des Ersten der Triregenti Creationis Daemonii". Dann schlägt er es eilig auf und blättert gezielt suchend hindurch.
"Alessia, bei den Göttern. Dieses Buch ist aus dem Besitz von Herrn Laikis. Wenn der Dämon wirklich dieser ersten Kategorie zugeordnet werden kann, würde dies heißen, unter der Rüstung steckt ein Mensch. Welche arme Seele..."

"... musste diesmal für deine abscheuliche Gestalt geopfert werden?"
Lumin blickt direkt unter die Kutte in die glühenden Augen. Dann huscht eine Erkenntnis über sein Gesicht.
"Dafür braucht Baligur mich? Für das ..."

"... Ritual des YzzKrar: Der Dorub'YzzKrar kann auch ohne einen Wirt gerufen weden. Doch so ist er kaum mehr als ein Schatten seiner selbst. Die welterschütternden Kräfte, die in vergangenen Schlachten Erwähnung finden (vergleiche Band 10, XIV), entfacht er proportional zur Macht der Gestalt, in die er eingefahren ist. Üblichweise jedoch hat dies einen langen Kampf zur Folge, in dem das Opfer und der Dorub um die Kontrolle des Körpers kämpfen. Das Ritual des YzzKrar reinigt die letzten Widerstände und macht den Dämon zu dem, was er in seiner Welt ist: Der Heerführer der lodernden Rache."
Reo sieht von dem Buch zu Alessia auf. Hoffentlich war es dazu noch nicht gekommen.

Nach einem markerschütternden Hieb verliert Lumin das Bewusstsein, wird von der Bestie aus dem Fenster gezogen und geschultert. Die schartigen Metallteile haben ihre Spuren hinterlassen. Ein kurzes Nicken zu Uno, dann erklimmt dieser gewandt die Hauswand und schlüpft durch das Fenster, nur um kaum einen Augenblick später ausdrucklos mit bluttriefender Klinge wieder zurückzukehren. Beinahe erregt grinst der Dämon: Er hat ihnen nichts getan.

"Hier, ich hab etwas!"
Alessia deutet eifrig auf eine Stelle in dem Werk, welches sie seit Stunden durchstöbert, den zehnten Band der Encyclopaedia: Orte mit Geschichte.
"In einer früheren Schlacht konnte man den Dämon besiegen, in dem man... Nun, bei dem folgenden Wort bin ich mir in der Übersetzung nicht ganz sicher, ähh... den Geliebten der Bestie nutzte. Geliebten?"
Ratlos schaut sie zu Reo, der die Stirn grübelnd in Falten legt und die Augen schließt.

Lumin öffnet die Augen, packt sich an den dröhnenden Schädel. Blut, verkrustetes Blut. Sein Blut. Was war geschehen? Unsicher lässt er den Blick durch den dunklen Raum schweifen, tastet umher. Sein Fuß, eine Metallkette, ein Tisch. Erschreckend bekannt. Ist er in seinem eigenen Alptraum? Dann holen ihn die Erinnerungen ein:
Baligur! Er hatte mit ihm gesprochen. Er hatte Recht. Hatte er nicht! Er hatte Recht. Es war nicht seine Schuld. Doch er hatte nachgegeben. Er musste seine Familie... ach, lass die Familie Familie sein. Diese dahergelaufene Hure... ist sie nicht. Ist sie! Die Hure, der Sohn von Ron. Ron! Dieser sabbernde Abschaum. Dachte nicht vom Auge bis zur Nasenspitze, zerstörte alles. Er war es. Baligur war gut. Er wusste, wie er Lumin fangen konnte. Wie damals schon. Tag für Tag gab der Gelehrte weiter nach, wurden die Stimmen in ihm lauter. Lange schon ist er in seinem Kopf nicht mehr alleine, hatte sich erst der zurückgezogene Irre zu Wort gemeldet, dann das hasserfüllte Genie, dann der nach Rache dürstende Betrogene. Anyancka war tot? Rondrai auch? Das hatte er schon einmal versucht, so leicht fängt man Lumin Laikis nicht. Die Wache hatte sie gehängt? Eine gesuchte Piratin? Alle anderen haben zugesehen. Nur zugesehen? So leicht fängt man Lumin Laikis. Die weiteren Erinnerungen sind verschwommen. Er hatte weiter an dem Buch übersetzt, hatte mit Baligur diskutiert. Der Mann war brilliant, seine Ideen fehlerfrei, kristallklar, sein Vortrag einleuchtend. Als seien es Lumins Gedanken sprach er sie dennoch aus. Hier war Lumin richtig. Seine Familie war tot, er wusste es. Er war gebrochen, doch aus der Asche entstand ein Genie, das sondersgleichen sucht. Er würde es dieser verhurten Stadt zeigen. Er hatte einmal geholfen, das Biest zu entfesseln, er konnte es wieder. Größer, mächtiger. Er wusste, wie es ging. Er war brilliant. Tagelang hatte Lumin über den Büchern gebrütet, schließlich das Ritual des YzzKrar zusammen mit Baligur rekonstruiert. Ohne Zweifel waren die beiden kombiniert wohl die klügsten Köpfe Antamars, als sie die Pergamentseiten mit der Formel beschrieben. Die Bestie würde nicht länger Dorub sein, nun würde er seinen Namen verdienen: Dorub'YzzKrar - der erstandene Heerführer der lodernden Rache.
Die ausgemergelte Gestalt schreckt aus ihren Gedanken hoch, als Baligur mit allerlei Dokumenten unter den Armen in Begleitung des Dorub in den Keller stürmt. Während ersterer eine Armbrust in der Hand hält, scheint die düstere Erscheinung schwer mitgenommen. Tief dunkles Blut trieft aus mehreren Wunden, die Kutte weist unzählige Schnitte auf. Ein Kampf! Sie wurden angegriffen! Diese hinterhältigen Ratten, wollten sie nun auch noch dieses Werk zerstören? Es war perfekt, makellos. Lumin blickt ausgemergelt zu Baligur herauf.
"Mein Freund, hör gut zu, ich habe einen Auftrag, den nur du ausführen kannst."
Lumins Augen leuchten beinahe. Nur er, genau so war es. Es gab eine Menge Dinge, die nur er kann. Das weiß Baligur.
"Deine ehemaligen Freunde sind nahe, sie wollen all das zerstören, was wir geschaffen haben. So wie sie schon deine Familie zerstörten. Hör gut zu: Wir lassen dich hier, sie werden nicht vermuten, dass du einer von uns bist. Innerhalb ihrer Reihen wirst du großen Schaden anrichten können, davon bin ich überzeugt."
Er klopft Lumin auf die Schulter, dieser verfolgt den Gedankengang, lässt all die Stimmen diskutieren, was vorgeschlagen wurde. Baligur verkneift sich sein Lachen. Zu gerne würde er den klugen Kopf mitnehmen, doch er konnte womöglich kaum laufen, zudem war der Kern seiner Arbeit erledigt, man brauchte ihn nicht mehr. Lumin blickt ihn aus verstörten Augen an, dann schüttelt er den Kopf.
"Das glauben sie nicht. Verletzt mich. Es muss aussehen, als hättet ihr mich töten wollen. Es sind mächtige Ärzte unter ihnen, die werden mich zurückholen und ich bin frei von jedem Verdacht."
"Nichts anderes hätte ich erwartet, du durchdenkst jede Alternative, wie ich. Brilliant."
Baligur grinst, nickt dann dem Dorub zu. Dieser zieht die schartige Klinge und stößt zu. Bluttriefend zieht er das Schwert aus Lumin Brust. Dieser sinkt zu Boden, irre lachend. Dann verschwinden die beiden in der Dunkelheit.
"Hrrgh. Kommt... kommt her... rettet mich. Rettet mich, ihr Narren! Hrrrrrgh. Hilfe!"

Alessia zieht die Übersetzung der Verse des Schamanen hervor. Sie ergeben keinen Sinn. Nicht, dass die Übersetzung schlecht war, es passt einfach nichts so recht. Natürlich wurde ein böser Geist erweckt, aber wer waren diese ganzen Verräter, von denen gesprochen wird. Die Ringträger? Sie haben die Helden schon auf eine Art verraten. Aber dann wieder: Verräter-Vater? Vater? Der einzig involvierte Vater, von dem sie wusste, war Lumin. Lumin und ein Verräter? Das klang absurd, sie kannte den Mann zwar kaum, aber er erschien stets als liebevoller Familienvater, chaotisch, doch überaus liebenswert. Andererseits war er wohl bei der ersten Beschwörung des Dämon involviert, so hatte sie es zumindest von ihm verstanden. Unschlüssig blickt sie zu Rhys und Reo auf.
"Glaut ihr... Herr Laikis könnte einer von ihnen sein?"

Kaum zu mehr als einem Röcheln ist die armseelige Gestalt auf dem kalten Steinboden nicht mehr in der Lage. Eine gefühlte Ewigkeit spürt Lumin seine Arme und Beine nicht mehr. Lediglich die schwindende Wärme des eigenen Blutes, in dem er liegt, beweisen, dass er überhaupt noch zum Fühlen in der Lage ist. Dann hört er ein dumpfes Krachen, gefolgt von Stimmen. Da sind sie, die Narren. Brilliant! Wie leicht diese einfältigen Geister zu beeinflussen waren. Wie ein Puppenspieler konnte er vorhersagen, was passieren würde. Hilfe! Seine Lippen bewegen sich nicht. Die Stimme versagt schon seit geraumer Zeit. Hilfe! Ihr Narren, kommt und retten euer Verderben! Wo bleibt ihr? Kommt und huldigt meinem Genie. Die Personen scheinen zu sprechen. Zu dumpf sind die Worte, dringen kaum bis zu ihm vor. Dann entfernen sich die Schritte wieder.
Einer nach der anderen verstummen die Stimmen in Lumins Kopf. Ein letztes, aufbäumendes Zucken, dann verlässt der letzte Atemzug seinen Körper, gefolgt von all dem, was den einst so zerstreuten und liebenswerten Gelehrten ausmachte.

Bradrugh blickt über seine Schulter zu Aisha:
"Man viele Leute brauch...viele sterben müssen, keiner dabei gewinnt."

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