Wangalen versinkt im Chaos

Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Talboran » So 06 Sep, 2009 01:25

"Das letzte Gefecht im Orkland", dies waren die Worte der Waffenmeisterin. Skeir zweifelt nicht daran, als er unweit der großen Kriegerin im triefendnassen Gras kauert. Es würde das letzte Gefecht sein, so oder so. Entweder sie würden sterben, oder sie würden nach Wangalen zurückkehren. Die Pferde, der berittene Sturmangriff, diese mächtige Waffe der Nergariten, konnte nicht eingesetzt werden. Zu nass, zu morastig war der Untergrund auf dass diese Taktik wirkungsvoll wäre. Doch sie würden kämpfen. Die Nergariten, weil sie es bei ihrem Gott und bei Wangalen geschworen hatten ... und Skeir? Er hatte der Waffenmeisterin in seiner dunkelsten Stunde seine Gefolgschaft angeboten. Diese Gefolgschaft rettete ihn davor, in Mirkas Reich zu gleiten. So paradox es klang ... doch hier, in der Gegenwart des Todes, hatte er seinen Lebenswillen wieder gefunden. Zudem hatte er, nach all den Vorkommnissen am Ende seiner Zeit als Amtsrat, so sein Gefühl, seine Ehre verloren ... die er sich hier draussen, im Orkland, Hieb für Hieb wieder zurück erkämpft hatte. Ja, würde er nun in Mirkas Reich eingehen, so würde ihn sein Vater Arge mit offenen Armen empfangen und er würde sich zu all den nordischen Helden gesellen deren Loblieder er sang. Das Zeichen zum Angriff ... die Nergariten, nur noch um die dreißig, stürmen nun los. Skeir blickt gen regenverhangenen Himmel und ruft einmal mehr den Hilfeschrei aus bevor er losstürmt: "Ismäraaaaaaaaa!"

Die Orks, hauptsächlich gute Krieger der Serkarim, haben Zeit zu reagieren. Das Fehlen der Schnelligkeit der Pferde macht sich bemerkbar und erste Pfeile hageln, bevor die Nergariten ihre Beute erreichen. Ein Blick zur linken Seite. Viara, eine gebürtige Auretianerin, welche in jungen Jahren zu den Nergariten stieß, sinkt nur einen Schritt entfernt zu Boden. Skeir schätzte an ihr besonders ihre Bildung. Ein letztes Keuchen, Blut strömt aus dem Mundwinkel ihres hübschen Gesichtes ... und schon kracht das Schild des alten Skeir auf den Schädel eines Orks. "Viaraaaaaa", ertönt der wütentende Schrei aus der Kehle des Nordmannes, während seine Axt einen Ork, bewaffnet mit zwei Trärdaudis, den Kopf abschlägt.

Ein Blick zur rechten Seite. Harvon, ein nordahejmscher Wangale im Banner der Nergariten geht zu Boden. Im Fall dreht sich sein Körper und für einen Moment blickt er Skeir tief in die Augen. Ein Blick aus denen das Leben weicht. Der Wahnsinn des Krieges ... Tränen benetzen das mittlerweile blutverschmierte Gesicht des alten Nordmanns während er sich wie im Wahnsinn auf die Orks stürzt, die weiter auf den leblosen Körper des Harvon einprügeln. Ein Kopfstoß, Hiebe mit der Axt, der Schild als Waffe zur Zertrümmerung von Knochen ... Ein heftiger Knüppelschlag trifft Skeir und er sinkt zu Boden ...

... die Zeit scheint plötzlich entschleunigt und das Sichtfeld des alten Nordmanns wird dunkler. Während sich der triefend nasse Boden nähert sieht er immer wieder Sequenzen seines Lebens vor Augen. Skeir als Kind in den Armen seiner Mutter, Skeir als junger Nordmann, er und seine Brüder mit einigen Flaschen Nordvindr ... der Tag, an dem er seine verstorbene Frau kennenlernte ... die Geburt von Lasse und gleichzeitig der Tod seiner Frau ... das Schiff, die Zeit als Pirat ... Götterläufe als Söldner ... Orkjäger ... und dann Shisaya ... Glück ... der Kampf mit dem Dämon ... der Stolz als er Amtsrat seiner Heimatstadt wurde ... der Aufstand ... der Verrat von Leutnant Kerzos, den er als Freund betrachtet hatte ... sein Rücktritt, der Hauptmann und Schwarzbjoern an seiner Seite, die nicht wussten, dass ihm in diesen Momenten das Herz zerfetzt wurde ... der Kampf gegen die Orks ... Skeir schlägt am Boden auf und spürt, wie die Feuchtigkeit auch noch die letzte Fläche seines Körpers benetzt. Das Blut fließt aus seiner Kopfwunde und doch erkennt er eine Speerspitze, die sich alsbald in seinen Körper bohren würde. Doch plötzlich ...

... das Leben entweicht den Augen des Speerträgers und die Waffenmeisterin erscheint plötzlich, welche den Ork niederstreckte. Sie reicht Skeir die Hand: "Alter Mann, Angus legte auch keine Rast im Schlachtfeld ein", sie lächelt - mitten am Schlachtfeld - und dies gibt Skeir den Mut und die Kraft wieder auf die Beine zu kommen. Er blickt sich um. Aaron stürzt in seine Arme. Ein junger Kaiserreicher, kaum zwanzig Götterläufe alt. Er hatte sich besonders durch seinen großen Mut und sein trickreiches Kartenspiel ausgezeichnet. Warm fließt das Blut aus dessen Brust auf Skeirs Hand, welche ihn stützt. "Es ist so kalt", die letzten Worte des Jungen, bevor auch aus ihm das Leben entweicht.

Mit lautem Gebrüll des Zornes, der Wut und des Wahnsinns stürzt sich der alte Nordmann nun wieder ins Kampfgetümmel. Neben ihm die Waffenmeisterin, welche noch immer, wie es scheint, völlig ruhig ihr Handwerk verrichtet. Ork um Ork, Feind um Feind geht zu Boden. Der alte Nordmann schlägt nun beinahe blindlings, Blut und Tränen nehmen ihm die Sicht. Und doch ... immer wieder ertönt der Todesschrei eines Gegners. Doch es sind zu viele ... viel zu viele ...

... die Waffenmeisterin sinkt zu Boden. Ein Knie schlägt auf, Blut schießt ihr aus der Schulter und doch ... sie steht wieder auf - eiserne Disziplin - ihr Angreifer fällt. Lautes Geschrei am Schlachtfeld, auch die Orks sind in Panik. Skeir atmet kurz durch und hört die Worte der grausamen Sprache, die er sich mühevoll in all den Jahren als Orkjäger aneignete. Schallend lacht Skeir auf: "Geister, mein Freunde. Geister! Wir sind Geister! Sie haben Angst vor uns!" - und wirklich ... die Orks ziehen sich immer weiter zurück, wiewohl sie den verbliebenen Nergariten wohl dreifach überlegen sind.

Die Waffenmeisterin, zwölf Nergariten und Skeir sind noch auf den Beinen. Und das Wunder geschieht. Die Orks beginnen zu laufen. Verlassen das Schlachtfeld und ihr Kriegsmaterial. Rufe des Sieges ertönen bei den Streitern Wangalens. Ein letzter Pfeil ... Arulasch, der einzige Zwerg in den Reihen der Nergariten geht zu Boden. Das letzte Opfer des heutigen Tages ....

... rasch wird das Kriegsmaterial der geflohenen Orks zerstört. Leise sprechen die Überlebenden ihre Gebete für ihre verstorbenen Kameraden. Sie sind müde. Niemand überlebte diesen Kampf ohne Blutopfer. Skeir wirft den verbeulten Helm weg, bindet einen Streifen Leinentuch über die klaffende Wunde. Er kann sich kaum auf den Beinen halten und ist damit nicht alleine. Nein, die gefallenen Freunde können nicht beerdigt werden. Die Nergariten kehren zurück zu den Pferden und reiten davon. Gen Wangalen. Der Wahnsinn des Krieges ... er würde sie wieder einholen ... auf den Mauern der Feste der Feiheit ... so sie im Bürgerkrieg nicht schon untergegangen war ...

... die Waffenmeisterin, eine klaffende Wunde an der Schulter, elf verbliebene Nergariten, teils mehr im Reiche Nergas denn im irdischen Leben ... und mit ihnen ein alter Nordmann mit blutdurchtränkten "Turban" am Kopf ... gen Wangalen führt der Weg durch das Orkland, welches durch den unerbittlichen Regen mehr und mehr zum Sumpf wird.
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Praetorianer » So 06 Sep, 2009 20:24

Nach der letzten Schlacht lässt Seriane die verbleibende Ausrüstung zusammentragen. Müde schenkt sie dem alten Skeir ein Lächeln und löst die Rüstung auf der linken Seite. Sie stöhnt leicht auf, als sie den Pfeil aus der Wunde zieht. Sofort strömt frisches Blut aus der Wunde, doch diese ist mit ein paar Handgriffen und etwas Stoff behelfsmäßig verschlossen.

Eile ist geboten und sie müssen abrücken bevor die Orks es sich doch noch anders überlegen. Nach kurzer Zeit ist alles verstaut und die verbliebenen Nergariten rücken ab.

Der Regen wird stärker und verwandelt das Orkland mehr in einen Sumpf denn eine Grassteppe. Doch der Regen bringt trotz langsamen Vorankommens auch Gutes mit sich. Er lässt die Nergariten wie Schemen mit der Umgebung verschmelzen - gleich Geistern, welche über die Ebene ziehen. Die Welt um sie herum scheint sie alle zu meiden und verschwindet beim Anblick der schemenhaften Schar vor Angst. Ob Tier, Goblins oder Orks - niemand wagt sich den Reiterzug zu nähern.

Drei Tage ziehen sie schon durchs Orkland Richtung Süden. Als der Regen nachlässt, können die Reiter die Mauern der Stadt erblicken. Doch kein Jubel st zu hören und keine Freude ist in den Gesichtern der Streiter des Nergas zu lesen. Viel zu groß ist die Erschöpfung und die Trauer um die gefallenen Freunde und Kameraden…
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Talboran » Fr 11 Sep, 2009 15:21

Es ist früher Morgen und die aufgehende Sonne zeigt sich kurz vom Osten, blitzt durch die Wolken, die nun schon seit langer Zeit Regen bringen. Ein alter und ein junger Nordahejmer hören einen Bericht eines Bediensteten des Rathauses, der ihnen von der gestrigen Ratsversammlung erzählt.

Der Alte hatte bei den einfach Schreibern in früheren Zeiten viele Anhänger gefunden, da er sie freundlich behandelte und auch den einen oder anderen Schnaps, augenzwinkert, während der Amtszeiten ausgab. Als der Bedienstete fertig ist und gen Rathaus verschwindet, bleibt es eine Zeitlang ruhig an der Mauer. Der junge Nordahejmer beginnt zu fragen.

Spoiler:
Der Junge: Fadir, s´is also wahr? Hun ham´ den Leutnant wieder eingesetzt? S´scheint der nich´zu gefallen, nej?
Der Alte denkt lange nach: Hmmm ... ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Der Leutnant nun wieder offiziell in Wangalen ...
Der Junge meint skeptisch: Aber du has´han ja selbst d´Namen genannt, von Befürwortern.
Der Alte nickt darauf nur.
Der Junge bohrt nach: Aber warum, wenn´s der jetzt doch nich´ gut is?
Der Alte lächelnd: Weil ich wollte, dass die Befürworter selbst entscheiden. Der Leutnant ist ein machtgieriger Mensch, aber er kann es auch gut meinen. Ich habe den Befürwortern alle Informationen gegeben, um seine Bitte abzulehnen - der Hauptmann tat dies - aber ich habe auch den Leutnant die Namen derer gegeben, die ihm helfen können.
Der Junge kennt sich nun gar nicht mehr aus: Und warum? `s is´doch´n Drecksplan.
Der Alte schüttelt den Kopf: Nej, es ist ein guter Plan. Ich gab damit dem Leutnant eine Chance, in der Hoffnung er meint es ehrlich, und den Befürwortern die Chance, des Leutnants Pläne zu durchkreuzen, wenn sie meinen er würde es nicht ehrlich meinen. Junge, du vergisst außerdem schon wieder, dass ich nunmehr ein einfacher Bürger der Stadt bin. Ich sollte mich bei solchen Dingen eigentlich gar nicht einmischen. Der Leutnant hat die Befürworter überzeugt und damit hat sichs.


Einige Zeit herrscht Stille. Der Junge kennt den Alten mittlerweile und während die beiden Brot zum Frühstück essen bohrt er weiter - zumahl der Alte noch immer nicht glücklich aussieht.

Spoiler:
Der Junge: Da steckt ja noch´n andres Ding dahinter, nej? Du vertraust dem Leutnant immer noch nich´, nej?
Der Alte nickt: Gut erkannt, Junge. Wie immer das ausgehen mag, der Leutnant wird sich seinen Anteil schon holen. Ein kluger Mann, Junge. Merk dir das. Es gibt nicht sehr viele kluge Männer.
Der Junge etwas perplex: Un´ obwohl du han nich´ vertraust, obwohl er so klug is´, wie du sagst ... bei den Göttern ... das soll´n ma verstehen?
Der Alte lächelt: Verworren, nicht?
Der Junge meint darauf lapidar: Mit´n Piraten und´n Hafenarbeiter Aufstand isses wohl bald vorbei. Die werd´n bald fallen wie´n Karnickel.
Der Alte sehr ernst: Leider, Junge. Ja, leider. Aber sie hatten auch lange Zeit gehabt um den Aufstand zu beenden. Doch leider einige Zeit zu wenig.
Der Junge versteht schon wieder nur Bahnhof: Z´wenig? Was soll´n das wieder heißen? Einmal soll´n hun besiegt werden, dann soll´n hun wieder mehr Zeit haben. Fadir, du weißt auch nich´, was´d wills´.


Der Alte verstummt daraufhin eine Zeitlang und erhebt sich, blickt in Orkland. Sorgenvoll ist seine Miene. Nachdenklich betrachtet er seinen Sohn, bevor er wieder spricht.

Spoiler:
Der Alte: Ich habe mit den Aufständischen kein Problem, Junge. Vielmehr sehe ich Probleme, wenn sie vernichtet werden.
Der Junge, einmal mehr verwirrt und auch etwas zornig: Was´n das schon wieder? Die fallen uns doch in´n Rücken, wenn de Orksen kommen. Du bis´ ech´n verrückter alter Kerl.
Der Alte straft den Jungen mit einem bedrohlichen Blick: Du sollst vorher denken, bevor du sprichst. Wenn die Orks kommen, dann werden uns die Aufständischen nicht in den Rücken fallen. Bei solchen Bedrohungen halten Menschen, Zwerge und Elfen zusammen - die einen für die Ehre, die anderen um ihre Haut zu retten. Denn fällt die Mauer, dann sind auch sie kaum zu retten. Das sind keine Idioten, Junge. Versteh doch. Und solange der Hafen von den Aufständischen besetzt ist, haben wir nur eine Front.
Der Junge scheint etwas zu verstehen, doch blickt noch nicht ganz durch: Du meins´ die Mauer?
Der Alte nickt, erfreut dass der Junge ihm nun langsam folgen kann: Ja, eine Front. Nur die Mauer. Orks haben auch Schiffe, verstehst du? Aber solange die Piraten mit ihren wendigen Schiffen im Hafen liegen, können die Orkschiffe nichts ausrichten. Die Piraten würden den Teufel tun und den Orks ihre Schiffe zu überlassen. Sie würden die Orks versenken. Und selbst wenn dies nicht gelänge, dann würden die kräftigen Arbeiter sich nicht von den Orkmannschaften schlachten lassen. Die Aufständischen, mein Junge, sind, obwohl sie es nicht wissen, unsere Verteidigung des Hafens.
Dem Jungen geht ein Licht auf, doch einen Haken findet er doch: Wir ham´ja doch so´n Unterwasserbarrikaden-Schutz. Wir brauchen d´Aufständischen ja gar nich´. Die Orksen kuma und schon gehen baden. Problem gelöst.
Der Alte blickt seinen Sohn entspannt an: Wir haben keine Unterwasserbarrikade mehr, Junge. Wenn du so willst sind die Aufständischen unsere Unterwasserbarrikade. Sie ist kaputt gegangen. Ich hatte bereits Auftrag gegeben, sie zu erneuern. Ein bekannter Zwerg sollte dies erledigen. Doch dann kamen die Aufständischen und die Bauarbeiten waren nicht mehr möglich. Verstehst du jetzt endlich? Die Aufständischen sind das einzige was uns vor einem zwei-Fronten-Krieg gegen die Orks bewahrt. Wenn der Leutnant hier aufräumt, werden es auch die Orks erfahren. Glaube nur ja nicht, dass sie keine Späher hätten.
Der Junge erschrickt: Aber warum ... du hättest den Rat warnen müssen. Du hättest den Befürwortern des Leutnants davon erzählen müssen ... warum ...


Wieder entsteht eine Pause im Gespräch und die beiden blicken sich an. Es beginnt wieder zu regnen und das Orkland wurde mittlerweile wirklich beinahe zum Sumpfgebiet.

Spoiler:
Der Alte gibt dem Jungen ein Zeichen zuzuhören: Der Rat hört nicht auf mich. Hast du vergessen, dass ich sie bei meinem Abgang noch einmal ausgetrickst habe? Sie würden wohl immer das Gegenteil von dem tun, was ich ihnen rate. Ich nannte dem Leutnant den Hauptmann, den Schwarzbjorn und Throril von der Orkwacht. Der Hauptmann lehnte es ab, für den Leutnant vorzusprechen. Throril entschied wohl im Namen seines Ordens. Und Schwarzbjorn gab den Ausschlag. Und jetzt höre mir genau zu: der Hauptmann und der Schwarzbjorn wissen von der Unterwasserbarrikade. Der Schwarzbjorn sollte dem Baumeister assistieren. Er weiß also, welcher Bedrohung er Wangalen aussetzt. Der Leutnant muss also gute Argumente geliefert haben um dennoch das Vertrauen des alten Seebären zu erlangen. Junge, verstehst du endlich? Auch mit der Auswahl der Befürworter habe ich alles getan, was in meiner Macht steht. Aber die Welt hat eben ihre eigenen Gesetze und man kann nicht alles beinflussen. Je eher du das verstehst, desto besser.


Nun liegt es am Jungen, das gehörte zu verdauen. Auch er erhebt sich und blickt ins Orkland. Er hatte Angst, er war kein Krieger. Und er hatte Angst, da er seinem Vater immer als Narr gesehen hatte, als Säufer und Wichtigtuer. Doch nun bemerkte er, dass der Alte weiser und menschlicher war, als er geglaubt hatte. Es würde schwer für ihn werden, seinen Vater weiterhin insgeheim zu verachten und für Fehler der Vergangenheit zu bestrafen - wo sich diese Gestalt in den letzten Tagen doch als ganz anderer Mensch zu jenem Mann erwies, der ihn als Kind zum Onkel abgeschoben hatte.

Spoiler:
Der Junge nun energisch: Fadir, ma müss´n was tun! Du musst den Rat warnen. Die Aufständischen sin´ nötig.
Der Alte winkt ab: Junge, wir können nun nichts mehr tun. Es wurde beschlossen, was beschlossen wurde. Wir können nun nur darauf vertrauen, dass die Befürworter des Leutnants eine kluge Wahl getroffen haben und ich mich in meinem Mißtrauen zu Kerzos täusche. Bei Ismära, ich will mich gerne irren, wenn Kerzos dafür mit Umsicht vorgehen würde. Vertrauen, Junge. Mehr ist uns nicht geblieben. Die Götter werden wissen, was sie mit uns vorhaben.
Der Junge, mit entschlossenem Blick: ´s is gut. Aber ek werde kämpfen, Fadir. Ek werde mit dir auf´n Mauern sein, ja?
Der Alte springt zum Jungen und packt ihm, Sorge, Angst und Furcht ist seinen Augen: Bei Ismära, das wirst du nicht, verdammt.
Der Junge wehrt sich gegen den eisernen Griff: Ek bin alt genug zum kämpfen. Ek kann kämpfen. Du kanns´ nich´ verlangen, dass ek gar nix mache.
Der Alte lässt seinen Sohn los: Das verlange ich auch nicht. Wenn die ersten Kriegstrommeln ertönen, musst du im Kastell sein. Sollte die Mauer fallen, nimm so viele Frauen und Kinder als möglich auf. Verteidige die Palisaden. Der dicke Bjoern, der Südmeerer Asirius, Grimson, der Verwalter, die beiden Stallburschen und du ... ihr seid sieben Männer. Wenn die Orks in die Stadt eindringen, dann beschützt die Unschuldigen im Kastell. Junge, dies ist eine große Aufgabe. Bei Ismära, du bist mein einziger Sohn, der einzige Sohn des Skeir Argeson. Wem könnte ich sonst diese ehrenvolle Aufgabe anvertrauen?
Der Junge blickt eine Zeitlang betreten, doch musste er einsehen, dass der Alte Recht hatte: ´n gut, Fadir. Ek beschütz das Kastell.
Der Alte ist noch nicht überzeugt: Lasse, schwöre es mir. Beim Andenken deiner Mutter. Schwöre es!


Der Junge schwört beim Andenken an seine Mutter. Stille kehrt ein zwischen den beiden. Sie starren ins Orkland. Das Schicksal würde tun, was es für richtig hielt. Schwere Regentropfen prasseln auf Vater und Sohn während die Stadt langsam zum Leben erwacht.
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Praetorianer » Sa 12 Sep, 2009 20:04

Müde blickt Drognan auf als ein Bote ihm den Brief überreicht. Er hat tiefe Augenringe und die eine oder andere Sorgenfalte im Gesicht stehen. In den Letzten Tagen kommen immer mehr Besorgnis erregende Meldungen von den Spähern herein die mutig genug sind sich noch ins Orkland zu wagen.
Er nimmt den Brief entgegen, betrachtet das Siegel darauf und wundert sich. Er hat dieses Siegel schon einmal gesehen doch ist seine Erinnerung daran zu blass.
Mit einem leichten Schulterzucken bricht Drognan das Siegel, rollt das Pergament auf und beginnt zu lesen.


„Werter Hauptmann


ich habe mit Skeir Argeson gesprochen und der hat mich an euch
verwiesen, da ich und ein paar meiner Schwestern Wangalen zur Seite
stehen wollen, daher frage ich euch wo ihr uns brauchen könnt, außerdem
wann und wo ich mich melden kann, für weitere Informationen.

Gez.

Vera Grauschleier

Als der Hauptmann die Botschaft zu Ende gelesen hat liegt ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht.
Ein Haufen Amazonen in Wangalen, na das kann ja Heiter werden. Ist die Waffenmeisterin schon nicht immer einfach zu handhaben und des Öfteren mal Launisch, doch sind diese Frauen im Kampf nicht zu unterschätzen.
Kämpfen sie so verbissen und erbarmungslos das selbst drei Gegner auf einmal keinerlei Probleme für eine Amazone sind.

Der Hauptmann greift zum Pergament und setzt eine Botschaft für Vera Grauschleier auf.

„Werte Vera Grauschleier,

Ich danke euch für eure Nachricht und freue mich über eure Freiwilligenmeldung zum Kampf an den Mauern Wangalens.
Da ich momentan mit der Einteilung der Dün-Zwerge und der Ausbildung an den Katapulten sehr beschäftigt bin würde es mich sehr Unterstützen wenn ihr euch mit der Waffenmeisterin trefft und alles weitere besprecht. Wenn ihr die Waffenmeisterin in den nächsten Tagen nicht antrefft so wendet euch bitte an den Nergastempel oder Skeir Argeson.

Gez.

Drognan Grobschläger, Hauptmann der freien Wache Wangalens“



Der Hauptmann greift in eine Schublade unter dem Tisch und holt eine kleine Schachtel hervor in dem eine Stange Siegelwachs liegt. Er nimmt das Siegelwachs aus der kleinen Schachtel und erhitzt es an der Kerze die auf dem Tisch steht.
Vorsichtig lässt er das Wachs auf die zusammengerollte Nachricht tropfen und drückt seinen Siegelstempel der Stadtwache darauf.
Nach erkalten des Siegelwachses übergibt Drognan die Nachricht an einen Botenjungen.
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Talboran » Mo 14 Sep, 2009 18:19

Skeir blickte von den Mauern und sah ein bekanntes Gesicht. Nach kurzer Überlegung findet er auch den passenden Namen. Lawister Garam, ein alter Bekannter, der dem Nordmann vor langer Zeit uneigennützig aus großer Not half. Eilig läuft Argeson zu Lawister und die beiden beginnen ein Gespräch.

Währenddessen ziehen drohend dunkle Wolken vom Orkland über die Stadt. Und plötzlich ... ein ohrenbetäubender Knall. Lawister Garam und Skeir Argeson laufen die Treppe hoch und sehen ein heilloses durcheinander. Soldaten laufen in Panik umher und ein Katapult steht in Flammen. Ein einzelner Blitz schlug dort ein und verletzte vier Männer. Der Nordmann versucht die Soldaten zu beruhigen, ihnen aufzutragen, die Ruhe zu bewahren und mit den Löscharbeiten zu beginnen. Doch diese hören im allgemeinen Chaos nicht zu und so folgt der ehemalige Amtsrat seinem Bekannten, der beginnt, die Verletzten von der Unglücksstelle fort zu schaffen. Beim Anblick des letzten Verletzten wird Argeson aschfahl im Gesicht: "Drognan? Bei den Göttern, es ist der Hauptmann ..."

Es tauchen weitere Helden auf. Triss von Termenquell, eine Streiterin der Nordwacht. Sie, aus dem Volk der Amazonen, kümmert sich um die Löscharbeiten. Vera Grauschleier, ebenfalls eine mutige und stolze Tochter der Amazonen, die überall aushilft, wo sie nur Hand anpacken kann. Und später auch noch Leutnant Kerzos und der Medicus Treibel - beide vom Orden der Stadtwache. Gemeinsam gelingt es den Helden die Verletzten zu bergen und zumindest provisorisch zu versorgen, die Flammen zu löschen - welche mittlerweile gar auf einige Eimer voller Pech übergegriffen haben - und langsam legt sich die Panik in den Herzen der Soldaten. Doch der Hauptmann ist nicht bei Bewusstsein und muss in das Wachhaus am Marktplatz gebracht werden. Die Truppen stehen ohne Oberbefehl da, den der Leutnant, pragmatisch, einfach Argeson zur Vertretung übergibt. Auf dessen Proteste, dass dies nur der Rat könne, entgegnet der Leutnant sinngemäß nur, dass der Rat, sollte er nicht selber die Mauern verteidigen wollen, sich ruhig verhalten würde.

... und wahrlich, ein weiser Entschluss des Leutnants. Denn weit draußen im Orkland nähert sich ein große Armee. Schnell geht die Nachricht um: "Die Orks kommen!", "Die Schwarzpelze rücken an - die Götter mögen uns beistehen?", "Was für ein Unglück. Der Hauptmann vom Blitz erschlagen und draußen die Brut!". Ja, es herrscht Furcht auf den Mauern. Argeson blickt finster ins Orkland und macht das einzige, was ihm nun einfällt. Er klettert auf eine hohe Zinne und besinnt sich all seiner Redekunst um die Herzen der Krieger zu beruhigen und ihren Kampfesmut zu wecken. Während er sich des Beispiels von Angus und Angrasch bedient, seine Rede dramatisch mit Gesten untermalt, scheinen sich zumindest die Nordahejmr zu beruhigen. Als Argeson wieder von der Zinne zu Boden springt, scheint er seine Wirkung nicht verfehlt zu haben ...

... und welch ein Glück, steht nun, neben Lawister Garam, auch noch der ehrenwerte Durin, Sohn des Glamring. Ein Eisenzwerg, verheiratet mit einer gebürtigen Zwergin aus Wangalen, von großem Ruf und mit einer gar meisterhaft geschmiedeten Orkjäger-Handaxt. Argeson bittet Durin, er möge auch sein Wort erheben - und sich dabei besonders an die Dùn richten, die bis dahin relativ teilnahmslos und irritiert umherstanden. Auch die Rede des Durin verfehlt ihre Wirkung nicht. Dieser erzählt in der zwergischen Sprache von Legenden und Geschichten der alten Helden, stachelt den Kampfesmut der starken Dùn an ... und wahrlich ... als er die Rede beendet hat, scheint es, als würden die Dùn lieber heute als morgen in die Schlacht ziehen.

Doch die Orks sind noch weit draußen im Orkland. Nur mühsam bahnen sie sich und ihrem schweren Tross den Weg. Eine ruhige Nacht würde den Verteidigern Wangalens noch bleiben. Immer wieder blickt Skeir ins Orkland. Der Mut der Männer wurde wieder entfacht und es gibt nicht viel zu tun. Einzig das zerstörte Katapult macht ihm sorgen. Doch die Götter schienen nun gnädig, erscheint doch ein kräftiger Ismanna, Schorkan Dellson von der Elite der Falken, auf der Mauer. Dieser will sich dem Kampf gegen die Orks, vor der Mauer "bis die Schwarzpelze in ihrem Blut stehen - kopfüber", anschließen und weiß zudem noch, wie das zerstörte Katapult eventuell sehr rasch ersetzt werden kann. Eine Nachricht wird abgefasst, welche der mutige Dellson überbringen wird.

Die Nacht brach herein und Argeson stand wieder gemeinsam mit Lawister Garam an der Mauer. Die beiden besprachen die Möglichkeit, wie man wohl am besten Spione ins Lager der Orks schicken könnte. Lawister Garam, der Skeir mit einer besonderen Fähigkeit sehr überrascht, scheint einem Ausflug nicht abgeneigt zu sein - wenngleich ihm Skeir mehrmals vor dem Risiko warnt ... doch plötzlich durchbrechen Jubelschreie deren Unterredung. Der Hauptmann schleppt sich, stark mitgenommen aber entschlossen, über die Treppe. Die Krieger bejubeln ihren Oberbefehlshaber und es scheint, als könnte nichts und niemand mehr den Truppen Wangalens Furcht einjagen. Zumindest an diesem Abend ...


Spoiler:
Dies soll einfach eine kleine Zusammenfassung von den Vorkomnisse an der Stadtmauer darstellen. Ich habe es natürlich sehr Argeson-lastig verfasst, weil ich natürlich vor allem dessen Handlungen im Gedächtnis habe - wenn ich jemanden oder etwas wichtiges Vergessen habe, dann prügelt bitte meinen Zweit- oder Drittchar ingame :twisted: . Außerdem: Auch andere Forumsautoren sind jederzeit willkommen. Nur nicht schüchtern sein :wink:
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Praetorianer » Fr 18 Sep, 2009 09:02

Voller Vorfreude steht Drognan auf der Mauer und blickt hinaus in das Orkland.
Die Orks haben es geschafft nach weiteren zwei Tagen die Mauern der Stadt zu erreichen und haben mit dem Aufbau des Heerlagers begonnen.
Mühevoll war ihr Weg dorthin den der anhaltende Regen der letzten Tage hat die Grassteppe in einen Sumpf verwandelt.


Die ersten Stoßtrupps wurden losgeschickt währen der Rest des gewaltigen Heeres mit dem Aufbau des Lagers begann.
Zelte, Wagen, Baumaterial und eine menge Waffen konnte man von den Mauern aus erkennen. Langsam wuchs eine kleine Zeltstadt vor den Mauern Wangalens heran.
Hier und da wurde aus Baumstämmen ein Ogerstall errichtet wo es oft heiß her ging,
scheinbar veranstalteten die verschiedenen Clans der Orks Wettkämpfe mit ihren Oger um sich für Sie wichtige Positionen in der ersten Schlacht um die Mauern zu ergattern.
Weit hinten im Lager der Orks haben sich die Goblins mit ihrem Gebirgstroll niedergelassen.
Sie halten sich aus den Streitigkeiten der Orks raus, denn man wird sie schon irgendwie und irgendwo einteilen.
Die Arbeiter kümmerten sich um den Bau der Belagerungsgeräte. Katapulte, Schleudern, Mannshohe Schilde zum Schutz vor den Pfeilen und sogar Belagerungstürme wurden mühevoll gebaut und errichtet.
Die Stoßtrupps streiften umher, testeten die Reichweite der Katapulte und anderen schweren Waffen auf den Mauern und verhöhnten die Soldaten, weil diese nicht getroffen hatten.
Zudem Plünderten und Brandschatzten sie die umliegenden Gehöfte und Stahlen alles was für sie brauchbar und wertvoll sein konnte.
Im Norden wurde sogar eine Scheune abgebaut um daraus einen Belagerungsturm und einen Rammbock zu bauen.
Die Orks waren gut organisiert und wirkten nicht gerade ungeschickt und dumm wie viele von ihnen behaupteten.


Drognan sieht sich das treiben der Orks genau an und organisiert seine Leute,
spricht mit dem Heerführer der Dün und den verschiedenen Ordensanführern wegen der Verteidigung, weist weiter Freiwillige Mauerabschnitten zu und gibt die eine oder andere Erklärung zu den Belagerungswaffen und ihren Möglichkeiten ab.
Das einzige Worauf er noch wartet ist eine Einigung der Aufständischen im Hafenviertel.
Jetzt heißt es für den Hauptmann „warten bis die Schlacht losgeht“


Zeitgleich lässt die Waffenmeisterin die Nergariten zum Kampf Rüsten und hat nach ihrem alten Weggefährten Skeir Argeson schicken lassen,
mit der Bitte die Verteidigung des Nordtores mit zu übernehmen und Seite an Seite mit ihr zu Kämpfen und zu Sterben.
Mit ihm wären es dann 34 Nergariten die sich an der Verteidigung der Stadt beteiligen.
Der Rest von den einst 60 Nergariten ist entweder bereits im Orkland gefallen oder ist so schwer verwundet das er noch nicht Kämpfen kann.
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon erthay » Fr 18 Sep, 2009 11:33

Bis in die frühen Abendstunden hinein werkeln die Konstrukteure. Viele der Krieger helfen mit oder bringen sich durch kleine Scharmützel oder Schlägereien in Stimmung. Nervös halten die Verteidiger das Heerlager im Blick. Beiderseitig werden erste Katapulte abgefeuert. Das Belagerungsgerät der Orks kommt lange nicht an die Konstruktionsqualität der Dûn heran, doch die schiere Zahl ist eine Bedrohung für sich.
Gegen Abend schälen sich einige Schiffe aus der Dämmerung: Orkschiffe. So etwas haben die Wangalen, wenn überhaupt, viele Jahre nicht mehr gesehen. Doch damit war eins klar: Die Orks wissen entweder von den morschen Barrikaden, oder sie sind dümmer als man sich erzählt. In jedem Fall war ein Angriff auf den Hafen überaus schlecht für die Verteidiger.

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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon weu » Fr 18 Sep, 2009 16:06

... vor etlichen Tagen ...

Colgan war eigentlich auf den Weg zu den Dhún um mindestens ein Set an Bruutas abzugeben, als er plötzlich von einer mehrköpfigen Orkhorde überfallen wurde, seiner kompletten Sachen beraubt wurde und hinterher in eine Höhle der Orks verschleppt wurde. Ohne Waffen, ohne Idee wie da wieder herauszukommen, versuchte er sich ziemlich schnell am Ausbruch. Doch obwohl ihn ein Heiler in einer der Städte (sofern die Heiler denn mal der Arbeit nachgingen) nicht weiter hätte helfen können, schien sein Zustand doch zu schwach zu sein, um sofort wirklich auszubrechen. Also hiess es abwarten - nicht unbedingt die Paradedisziplin Colgans.

"Maikiko oder Markut hätten sicher irgend so einen schlauen Spruch auf Lager wie: "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht". Oh mann, abwarten abarten abwarten...wenn ich hier rauskomme, muss ich erst mal sehen, dass ich wieder Bruutas finde! Wenn ich da nur an die Zeit in Inoda denke! "Der Jammer mit der Menschheit ist, dass die Klugen feige, die Tapferen dumm und die Fähigen ungeduldig sind. Das Ideal wäre der tapfere Kluge mit der nötigen Geduld. - auch so ein Spruch den einer der Mönche da rausgehauen hat, als ich wieder mal mit meinem Oda nicht wirkliche Fortschritte machte. Egal, HIER und JETZT werden erstmal Orks verhauen!"


Gedacht getan, mit einem mächtigen Hieb konnte Colgan das Schloss sprengen und sich durch die Orkhöhle schleichen - oder es zumindest versuchen. Hier und da trat er lautstark auf einen Kiesel - erreichte aber dann eine Kammer, von zwei Orks bewacht. Diese wurden niedergemäht, die Orks bewachten einige Gulden und auch eine Waffe die den Namen mehr oder weniger verdient. Colgan schnappte sich den besonderen Langdolch und machte sich auf die Suche nach dem Ausgang. Ein wenig Glück war ihm hold - der Ausgang wurde nicht allzu stark bewacht. Wieder draussen führte der einzig gangbare Weg nach Twerbok. Dort angekommen nahm sich Colgan mit den paar unterwegs gemachten Einnahmen ein Schiff und begab sich nach Wangalen. Doch was war dort los? Kollegen überall?

"Ist hier eine Versammlung?"


So fragte er einen der umherstehenden mit einem Holzbein.

"Nichts besonderes, nur ein Aufstand."


- so die Antwort. Colgan schüttelte den Kopf und suchte den Marktstand der Familie auf und erhielt dort von Nikita neue Ausrüstung und Waffen.
"So! Jetzt hole ich mir die Bruutas wieder! Kann doch nicht sein, dass mich so ein paar Schwarzpelze daran hindern ein paar Gerüchten nachzujagen, die Aussicht auf Erfolg versprechen!"
Frisch gewaschen - jaja, auch das machen Helden wie Colgan ab und an - rasiert und mit neuen Kleidern und Waffen ging es ab ins Orkland. Die Zustände in der Stadt Wangalen waren nicht unbedingt geschäftsfördernd - überall Wehrvolk, Soldaten und Zwerge - bei denen ist nicht viel zu holen. Also war auch in der Beziehung ein kleiner privater Rachefeldzug gegen die Orks einträglicher.

Kaum hatte Colgan die Stadt verlassen und war ein paar Tage gelaufen, da konnte er auch schon den ersten Trupp Orks ausmachen. Mutig griff er an, doch hinter dem ersten Ork war noch einer angebunden?! Wie ein Berserker stürmte dieser Ork auf Colgan los und hieb gar mächtig aus. Zum Glück zahlte es ihm Colgan mit gleicher Münze heim und hatte auch diesen wilden Ork recht schnell besiegt. Doch Zeit zum Luftholen blieb keine! Der Anführer dieses Spähtrupps fiel mit einem Wittwenmacher in schnellen Schlägen über Colgan her. Einmal gestrauchelt bei einer Parade, musste er einen mächtigen Hieb mit zwei Wunden einstecken und kämpfte verbissen um die Oberhand zu behalten. Schwer blutend und schwer verwundet konnte er den Anführer schliesslich besiegen und steckte die Beute und Trophäen ein - mit den Orkhauern würde er irgendwann eine Kette basteln. Nach ein paar Tagen Rast lieferte er sich ein paar Scharmützel mit diversen Orkgruppen, aber ein Berserker war zum Glück nicht wieder dabei. In Tamelsquell angekommen erreichten den Ortberste Gerüchte bezüglich des bevorstehenden Orkangriffes auf Wangalen - ein Trupp Nergariten sei schon in den Orklanden gewesen und nur schwer wieder zurück gekommen - so hiess es.

Colgan machte sich unverzüglich auf den Rückweg nach Wangalen - mit den Schwarzpelzen hatte er ja eh noch eine Rechnung offen, und Niki war sicher auch noch in der Stadt. Der Rückweg gestaltete sich ungleich schwieriger, es schienen tatsächlich deutlich mehr Orks gen Wangalen zu marschieren und mehrmals traf er auf einen dieser Spähtrupps mit dem Berserker. Nicht immer konnte Colgan den Kampf für sich entscheiden, in solchen Fällen musste er einfach einen strategischen Rückzug antreten, seine Kräfte sammeln und dann mit frischer Kraft um so härter zuschlagen. Wieder in Wangalen traf er auf eine Stadt, die sich zum Krieg bereit machte, Zwerge an der Mauer, noch mehr Wehrvolk und Soldaten als schon zuvor. Colgan wurde nur durchs Tor gelassen, weil er anhand der Orkhauer glaubhaft belegen konnte, dass er mit dem Schwert umgehen konnte und kein Orkfreund war. Am Stand von Niki deponierte er die Orkhauer und wollte sich gerade wieder frisch versorgen, als Niki ihm erzählte, dass die Hauer anscheinend auch gesammelt würden um Rückschlüsse auf die Orkhorden und die gefallenen Ork zu ziehen.

"Na dann gib die Hauer doch da ab, wenn Du weisst wer die sammelt! Ich will eigentlich nur meine Sammlung an Bruutas wieder vervollständigen um dann endlich dem Gerücht um diesen komischen Zwerg nachzugehen!"


Gesagt getan, Colgan kleidete sich frisch ein, verkaufte das unterwegs gesammelte orkische Altmetall und erwarb einen exzellenten Henang-Ho.

"Ahhh, endlich wieder eine anständige Waffe! Das hätte ich gleich nach der Höhle kaufen sollen und mich nicht mit so minderwertigem Orkkram abgeben!"


Am frühen Morgen, nachdem die ersten Sonnenstrahlen zu sehen waren, machte er sich wieder auf den Weg vor die Stadt. Eine direkte Konfrontation wäre tödlich - und so kämpfte Colgan weder offen, noch ehrlich aber siegreich gegen etliche kleiner Orktrupps, Späher, Elite Serkarim und deren mitgeführte Streitoger - aber immer darauf bedacht schnell zuzuschlagen und dann wieder zu verschwinden. Natürlich wurden auch alle Orkwaffen eingesammelt - wenn auch oftmals nur noch Altmetall, aber in den kampferprobten Händen der Orks durchaus ernstzunehmen! Denn leicht waren all die Kämpfe nicht! Immer wieder mal strauchelte Colgan und musste die Flucht ergreifen, wenn die Gegner zu zahlreich wurden. Aber, seine Sammlung an Orkhauern wuchs stetig. Von Zeit zu Zeit suchte er die Stadt auf, übergab Niki die Hauer und kleidete sich frisch ein.

"Auch wenn ich im Orkland unterwegs bin und gegen die Orks antrete, so muss ich doch nicht aussehen oder riechen wie ein Ork!"


- so immer seine Entgegnung, wenn ein paar Söldner ihn beim Badehaus erwischen. Mit denen geht er dann ab und an noch einen Heben um gut Ausgeruht am nächsten Tage erneut vor die Mauern der Stadt zu gehen und die Orks zu ärgern, wo er nur kann. Zumindest so lange, bis er die Bruuta-Sets wieder zusammen hat um dem Gerücht nachzugehen...
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Talboran » Fr 18 Sep, 2009 17:51

Der alte Argeson blickt wütend ins Orkland. "Geplänkel, nichts als Geplänkel. Diese feigen Bastarde wollen mit uns spielen ... aber das wird ihnen schon noch vergehen.", knurrt der Nordahejmr. Die ersten Angriffe, wohl wirklich mehr Test denn große Gefahr, überstanden die meisten Männer ohne gröbere Verletzungen. Ja, so mancher Pfeil traf schon so manchen vorwitzigen Jüngling, der seinen Kopf zu früh vom Schild rausgesteckt hatte. Doch die Heiler waren stets zur Stelle und zumindest Argeson war sehr zufrieden mit der Verhalten der Nordahejmr, Zwerge und den weiteren Streitern Wangalens.

Der stärkste Angriff würde wohl an der Ostmauer, auf das Osttor erfolgen. Alles deutet darauf hin, denn die meisten Belagerungswaffen waren hierauf gerichtet. Doch auch die Nordmauer und das Nordtor waren unter Bedrängnis - wenngleich vielleicht mit etwas weniger vehemeter Unterstützung durch Kriegsgerät. Der Hauptmann hatte demzufolge, nach allen Regeln der Kriegskunst, eine gute Mischung der Aufstellung der Krieger vorgenommen. Die mächtigen Dùn mit ihren jeweiligen Gruppenkommandanten sicherten vor allem die östliche Seite - kleinere Verbände auch die Nordseite. Auch ein paar menschliche Krieger waren darunter. Die Nordseite und das Nordtor wurde vor allem von den Kriegern nordahejmscher Abstammung und den anderen Streitern Wangalens menschlicher Herkunft gesichert - hervorzuheben waren hierbei sicherlich auch die Nergariten mit der Waffenmeisterin Seriane Grauwind und Skeir Argeson selbst, die schon einmal eindrucksvoll bewiesen hatten, dass sie den Orks herbe Verluste zufügen konnten. Der Hauptmann würde wohl immer zwischen der Ost- und Nordseite pendeln. Schwere Gefechte waren überall zu erwarten.

Und natürlich drang auch die Nachricht von den orkischen Schiffen an Skeirs Ohr. "Hornwulf tu mir, schon um unserer gemeinsamen Freundin willens, den Gefallen und bereite den Schwarzpelzen ein nasses Grab", knurrt Argeson wieder hervor. "Bei Ismära, die Stadt wird nicht fallen", schwört er gen Himmel. Dann kommt ihm noch rasch der Gedanke an den Leutnant. Am Hafen gingen wohl Gerüchte um, doch der Aufstand schien eingedämmt ohne dass nennenswert Blut floß. Argeson hatte in seinem Mißtrauen, dem Leutnant gegenüber, wohl Unrecht gehabt. Er nahm sich fest vor, sich beizeiten für seine Fehleinschätzung und den Steinen, die er dem Leutnant oft genug in den Weg gelegt hatte, zu entschuldigen. Wenngleich er insgeheim glaubte, dass seine ewigen Interventionen vielleicht auch das Seine beigetragen hatten damit Wangalen nicht gegen Wangalen kämpften. Doch wie dem auch sei ... würde alles überstanden sein, würde er sich endlich eine kleine Drakkar kaufen und mit seinem Sohn die Welt bereisen. Schluß mit der Politik und taktischem Geplänkel, Schluß mit Zorn und Hader und Schluß mit dem Krieg, der in der einen oder anderen Form den Großteil seines Lebens ausgefüllt hatte. "Es wird Zeit für dich glücklich zu werden, alter Knabe. Wenn das überstanden ist, dann überlässt du den jungen Leuten die Arbeit und genießt endlich die Früchte der Deinen", murmelt er zu sich selbst, "Bei Ismära, so sei es!"
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon erthay » Fr 18 Sep, 2009 19:01

Ein lautes Rufhorn reißt Skeir aus seinen Gedanken. Laut hallt der raue Ton an den Mauern Wangalens wieder, dann stimmen immer mehr mit ein. Die Orks blasen zum Angriff - ohrenbetäubend - von Ost, Nord und West. Schreie, laute Schreie erfüllen die Dunkelheit, begleitet von Knurren und dem lauten Ruf der Trolle, Goblins und des Ogers. Waffen werden an Schilde geschlagen, Metall klirrt auf Metall. Feuer. Unzählige Fackeln im Heer, brennende Kugeln auf den Katapulte. So oder so - heute Nacht wird Wangalen brennen.
Lauter, immer lauter schwillen die rythmischen Rufe der Schwarzpelze an. Plötzlich, auf dem Höhepunkt, ist es schlagartig still.

Einige Atemzüge Ruhe, dann stürmen alle zugleich los. Brenne, Wangalen, brenne!

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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Platinum » Fr 18 Sep, 2009 19:10

Leutnant Kerzos steht auf dem höchsten Turm zwischen Nord- und Osttor und blickt aufs Orkland. Kerzos erinnert sich... Die Wüstensonne brennt heiß. Die Kamele halten durch, doch Kerzos' Pferd dürstet nach frischem Wasser. Ihr letzter Halt bei der Kishmir-Oase liegt jetzt drei Tage zurück. Die Karawane zieht sich wie eine Schlange über den Sand hinweg. Sie kennen die Wüste mit all ihren Tücken. Es gibt nur zwei Dinge, vor denen sich die Männer der Karawane wirklich fürchten müssen. Das erste ist ein Sandsturm, doch es ist ruhig und der alte Abu glaubt, dass es so bleiben wird. Ihm ist zu vertrauen, denn......
Elahim hat ihn mit guten Instinkten gesegnet. Es ist heiß und wird noch heißer werden. Die Sonne brennt unerbittlich herab und lässt keinen Zweifel daran, dass jede Stelle ihrer Körpers verbrennen wird, den kein Kleidungsstück bedeckt. Er zieht den Turban enger um sein Gesicht, legt die Hand gegen die Stirn, um zu sehen. Dennoch ist es der schönste Tag in Kerzos' Leben. Er lenkt sein weißes Ross weiter nach links. Zu Ihr. Zu Yara, seiner über alles geliebten Frau. Er schenkt ihr ein Lächeln, sie lächelt zurück und beide sind glücklich, denn Elahim hat sie gesegnet...
...mit dem schönsten aller Geschenke. In Yaras Armen liegt es. Ein kleines Bündel nur und noch schläft er. Sein Sohn. Kerzos' Stolz, das größte Glück seines Lebens. Ishak hatten sie ihn genannt. Gott ist groß, denkt der junge Kerzos und blickt zum Horizont. Sie würden zurückkehren ins Haus seines Vaters. Er würde ihn allen zeigen, vorallem seinen Brüdern. Es wurde Zeit ein Haus zu bauen. Vielleicht würde er nun Vaters Geschäfte übernehmen. Dann geschieht es. Die zweite Sache, die man in der Wüste zu fürchten hat...
..."Nomaden!" Im selben Moment kommen die Pfeile und es wird dunkel. Kerzos erwacht. Neben ihm im Sand liegt sein Pferd. Überall ist Blut...er zielt den Pfeil aus der Schulter und kriecht über den Boden. Es ist Nacht, doch im Licht des Mondes erkennt er die rote Farbe des Sandes...er kriecht über den Boden und ruft "Yara! Yara!" Nach endloser Suche findet er sie. Und auch Ishak. Sie leben nicht mehr. Eine Träne rinnt seine Wange hinunter. Die letzte seines Lebens. Dann veränderte sich alles. Aus Liebe wurde Hass, aus Hingab wurde Rache. Aus dem jungen Kerzos, dem Liebenden wurde...

Leutnant Kerzos !
Leutnant Kerzos: "Ruhe bewahren! Lasst sie herankommen bis vor die Mauern!"
Spoiler:
"Oh Manny! Wie Zynisch! Was ist bloß passiert, dass du deine Lebensfreude verloren hast?"
"Ich bin gestorben!"


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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Talboran » Sa 19 Sep, 2009 01:46

Waren es Ewigkeiten oder Sekunden? Skeir wusste es nicht. Als er erwachte, fühlte er sich sonderbar leicht. Er blickt an sich hinunter. An seinen Händen, seinen Armen ... die Zeichen des Alters waren hinweg. Vor ihm ein Teich. Der Nordmann blickt hinein und entdeckt ein Gesicht - kaum älter als 22 Götterläufe. Ein Lächeln umspielt sein Gesicht während er sich aufrichtet - gänzlich ohne den Schmerz des Alters.

"Arkya, warte ... ich komme. Ich muss nur noch schnell diesen Stein schleudern. Der Alte meinte, er wäre noch immer kräftiger als ich", lächelt breit, doch kurz darauf zuckt er zusammen - Bilder erscheinen ihm, Bilder aus einem fernen Leben, doch manche berühren ihn.


"Arkya, wer ist Lasse?" Arkya, seine Frau kommt zu ihm und lächelt: "Wenn wir einen Sohn bekommen, dann wird er nach meinem Vater Lasse heißen. Aber das weißt du doch." Skeir kratzt sich nachdenklich am Ohr. Wieder schießen die Bilder mit aller Vehemenz durch seinen Kopf und er erkennt, dass er nun in einer anderen Welt ist - für kurze Zeit erinnert er sich an sein Leben. Er bleibt stehen, denkt nach ... wenn dies Mirkas Reich war ... ja ... dann war es jenes Reich, welches er sich immer erträumt hatte.

Skeir blickt wieder ins Gesicht von Arkya, das Lächeln. Hinten am Haus steht sein Vater und seine Brüder, seine Mutter scheint gerade das Essen fertig gekocht zu haben. Skeir schleudert den Stein ins Wasser und spaziert lachend zu seiner Familie ...
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon kleiner_82 » Sa 19 Sep, 2009 11:59

Der kleine und kräftige Baumeister war die letzten Tage oft mit einem Stoßtrupp Dûn auf dem Weg und hat kleinere Ausfälle mitgemacht, befehligen war nicht seine Sache, aber als der Truppführer im Kampfe starb, war es an ihm die kleine Schar von Zwergen sicher zurückzuführen.

Es war einfach ein gemetzel, nun wußte er es wieder ganz genau, warum er sich für ein Leben als Baumeister entschieden hat, die Routine kam aber wieder, wie in jungen Jahren war er wieder mitten drin. Er kämpfte und befeligte den Trupp gut schon waren sie kurz vor den kleinen Ausfalltoren er schrie noch Befehle und da wurde es plötzlich schwarz
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Platinum » Sa 19 Sep, 2009 15:16

Die Schlacht ist gewonnen, die Orks geflohen und der Dämon besiegt. Doch Grund zum Jubeln bestand nicht, nicht für Kerzos. Zu viele waren im Laufe dieser Sache gestorben. Vor allen anderen Alyra. Gardistin Tucher und Aisha würden überleben, da war er sicher, denn er hatte Medicus Tortul angeordnet sich in erster Linie um das Wohl der beiden Frauen zu kümmern und die anderen Verletzten den vielen Wundschern und freiwilligen Heilern zu überantworten.
Es gab noch ein paar Dinge zu tun, ehe er Wangalen verlassen konnte. Er musste sicherstellen, dass der neue Amtsrat jetzt auch wirklich eingesetzt würde. Es galt das Wachhaus wieder aufzubauen und die neuen Umstände an die Untergebenen weiterzutragen. Außerdem musste er sicherstellen, dass der Kooperationsvertrag verlängert würde. Und dann war da noch eine Sache...

Am frühen Morgen der Schlacht, als die ersten Kämpfer der gestrigen Nacht, sich vor den Mauern einfinden, um die Orkleichen zu hohen Bergen aufzutürmen und zu verbrennen, sucht er einen speziellen Ort auf. Aus der Ferne konnte man ihn glatt für einen natürlichen Hügel halten, doch Kerzos wusste um seine Besonderheit. Begraben unter dutzenden toter Orks lag hier der ehemalige Amtsrat Wangalens, Skeir Argeson. Für den Anfang ein würdiges Grab. Dennoch würde er ihn seiner Familie überbringen, damit sie ihn auf ihre Weise ins himmlische Reich senden könnten. Es dauert lange, ehe er die vielen Leichen beiseite geschafft und Argeson freigelegt hat. Noch im Tod hält der Mann seine Waffe.
Kerzos wuchtet ihn auf sein Pferd, um ihn zum Kastell zu bringen...danach war Zeit für alle anderen unerledigten Dinge...
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Re: Wangalen versinkt im Chaos

Beitragvon Talboran » So 20 Sep, 2009 02:55

Lasse Skeirson machte kein Auge zu. Der dicke Bjoern, Asirius der Südmeerer und er harrten im Kastell - noch bestand Hoffnung. Auch wenn sie von Minute zu Minute schwand. Am Morgen bestand Gewißheit. Skeir Argeson würde nicht wiederkehren.

Leutnant Kerzos, jener Mann, der in den Tagebüchern des Skeir ewig zwischen Held und Verräter wandelte, erscheint am Kastell ... und bringt den Leichnam des Skeir, des Sohns des Arge. Lasse blickt den Mann kurz ernsthaft an, nickt ihm danach dankbar zu. Sein Vater hatte ihn nicht lesen können, seinen Charakter nicht ergründet ... doch hatte dieser Sawajide den Mut und die Ehre einen Gefallenen zu bergen um den sterblichen Überresten die Chance zu bieten, nach den Sitten der Nordahejmr bestattet zu werden. Ein Zeichen von tiefen Respekt ...

Lasse blickt hinab auf den geschundenen Körper seines Vaters. Sein Leben lang war dieser ein Fremder für ihn gewesen ... doch in den letzten Tagen die sie gemeinsam verbrachten entstand zwischen den beiden ... beinahe Freundschaft. Lasse trifft einen Entschluß ...

... gemeinsam mit dem dicken Bjoern, dem Säufer und ältesten Freund von Skeir hievt er den Leichnam auf einen Wagen, wirft einige Kleidungsstücke darüber und die beiden Nordahejmr beginnen zu schieben - gen Hafen. Dort ersteht der Junge ein kleines Boots, legt gemeinsam mit Bjoern den Leichnam ins Boot ... staffiert den Toten mit Axt, Schild, Honig, Nordvindr, einer glänzenden Rüstung und einem Bildamulett. "Fadir, s´is Zeit. Werde glücklich!", meint der Junge ernsthaft während der dicke Bjoern leise ein nordahejmsches Lied anstimmt. Lasse stößt das kleine Boot los und blickt ihm nach ... Lasse wirft eine brennende Flasche Nordvindr auf das Boot, welches zuvor ordentlich mit Schnaps und Öl getränkt wurde. Es fängt Feuer. Kurze Momente später versinkt es im Hafen von Wangalen. Nun sind auch die Überreste von Skeir Argeson, Gardist, Pirat, Orkjäger, Amtsrat, Krieger ... bei Mirka. Lasse blickt ergriffen auf das sinkende Boot ... er würde die Tagebücher des Alten studieren ... und bei den Göttern, er würde seinen eigenen Weg finden um die Ahnen zu ehren! "Ek wünsch dir was, Fadir. Skol!"
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