@ Platinum
Mir sind geschlechterquotierte Gleichbehandlungen egal. Ich sehe nicht die Welt untergehen, wenn in Fantasiekulturen die Männer die Hosen anhaben, ich gehe auch darüber hinweg, wenn jenseits aller biologischen Voraussetzungen Männer wie Frauen gleichgemacht werden und mir ist es auch egal, wenn irgendwo in kleinen Burgen die Frauen das Zepter schwingen. Sollen sie doch. Antamar fußt zwar auch auf PC und droht, bei allerstrengster Auslegung dieser ohnehin strikten Geisteshaltung, in diesem Nebenpunkt darüber zu stolpern, aber - herrje - es ist ein Spiel und keine dröge Lehrschrift über die gesamtgesellschaftliche Rollenverteilung in ebenso kritisch-entlarvender wie selbstgerechter Absicht. Dein letzter Punkt ist auch viel entscheidener, wie du selbst sagst: Inwiefern bereichert eine Amazonenkultur die Spielwelt?
Wenn es einen Spielspaßgewinn gibt, ist er mir mehr wert als die Beachtung stark (ooc-)politisierender Sätze. Und hier trumpfen die Amzonen nun einmal denkbar eindrücklich auf. Gar nicht einmal mit ihren sozialen Interaktionen, sondern durch ihr bloßes Sein als knackige Maiden in knappen Rüstungen. Und alle auf einem Haufen. Lass mir doch den Spaß.
Alles andere lässt sich darum herum bauen. Gerade in Konfliktgebieten zweier Nachbarn können sich kleine Parteien weitaus besser in ihrer Unabhängigkeit behaupten, weil sie in solchen Aufführungen den lachenden Dritten geben. Als Enklave inmitten nur eines Reichs wäre das weitaus komplizierter. Guck auf politische Karten: Kaum ein Kleinstaat liegt in einer grölßeren Macht, meist befinden sie sich an der Grenze. Kommt (wie bei den Antamar-Amazonen) für einen möglichen Angreifer schwer zugängliches Gelände hinzu, fügen sich die Verhältnisse für den Kleinen noch günstiger. In dieser Hinsicht sind die kleinen Amazonengemeinwesen nicht an den Haaren herbei gezogen. Dann legt man die Volksgröße der Amazonen so fest, dass sie nicht wirklich als ein in den Augen der Nachbarn konkurrend wahrgenommener Machtfaktor erscheinen, dem man deshalb mit größerer Energie zu Leibe rückte und schließlich auch erdrückte, aber doch stark genug, um sich gegen kleinere Armeen verteidigen zu können und schon passt es. Wollte der große Nachbar die Burg erfolgreich angreifen, müsste er dann derart große Mittel aufwenden, die ihm im Kampf gegen den anderen großen Nachbarn fehlten. Die Amazonenburg sitzt demnach in der sicheren Nische, die ihr die Kosten-Nutzen-Abwägungen der benachbarten Großen einräumen und kann das für eigene Zwecke ausspielen. Damit gibt es zugleich einen äußeren Zwang, der die Kampfweiber zu anhaltender Wehrhaftigkeit anhält. Und so weiter und so weiter. Hauptsache, es bleiben schöne Frauen in ... aber das hatten wir ja schon.