Metfred hat geschrieben:Der Tod sollte negative Folgen für den Helden haben, keine anödenden für den Spieler. Warum Wartezeiten? Warum gleich ganze RL-Tage? Was ist die Intention? Nur so?
Ich antworte dir gerne darauf: Hintergrund des ganzen ist folgende Tatsache...der Held wurde buchstäblich zu Brei gekloppt. Da ist kein einziger heiler Knochen mehr im Leib. Ein anderer (NPC)-Held erbarmt sich des zuckenden Haufens Fleisch und schafft ihn in das nächste Spital. Wie kommt der NPC da hin? Nun, dass irgendwo eine lohnende Queste ist, die den Tod des Helden bedeuten kann, aber auch gewaltige Belohnungen bereit hält, das spricht sich eben rum. Und irgendwo eiter vorne wurde ja schon festgehalten, dass Questen, die den Tod bedeuten können, auch entsprechend gekennzeichnet werden, so dass sich niemand blinden Auges in diese folgenreichen Abenteuer stürzt.
Jetzt wurde der Spieler buchstäblich vernichtet und wird vom NPC in das Spital geschleppt. Und Heilung dauert nun einmal. 2 RL Tage, das sind zwei Jahre, und für wirklich schwere Verletzungen sind zwei Jahre Reha nicht wirklich viel. Ich will den Spieler mit so etwas nicht anöden - aber sofern nicht göttliches Wunderwerk tätig wird, braucht Erholung Zeit, und es dauert eben noch viel länger, bis man wieder zu vollen Kräften kommt.
Eventuell kann man die Zeit mit Reha-Questen verkürzen. Das kann man ja alles noch ausarbeiten. Aber die Alternative "Krankenhaus" kann in meinen Augen eben nicht so aussehen dass da nach 6 RL-Stunden steht "So, sie sind wieder gesund, diese Salbe jeden Abend aufs Bein reiben."
Metfred hat geschrieben:Erfahrungspunkte: Wer auf Todesquesten geht, ist sicher ein reisender Abenteuer, hat also ein entsprechendes Interesse an EP, zumal er einen Basissatz benötigt, um einen knackigen, naturkundigenden Kämpfer zu erhalten. Was darüber hinausgeht ist meist nur von partiellem Nutzen, dient dem RP oder einfach dem eigenen pompösen Lorbeerkranz. Insgesamt sind die EP für solche Helden aber ein sehr geschätztes Gut. Zwei Gedanken:
Schwinden die EP, müssten auch die damit erworbenen Fähigkeiten zurückgefahren werden. Welche? Wenn 25% der EP wegfallen, also die zuletzt erworbenen, sind beispielsweise auch die zuletzt getätigten Fertigkeitsteigerungen im selben Umfang futsch. Ist das eine Sanktion? Mein Kampfheld lernt zuerst Waffenumgang, Sinnenschärfe, Kampfmanöver und dergleichen. Bei so einer Regelung verlöre er das zuallerletzt. Der Tod brächte ihm eher Einbußen in Orchideenkenntnissen, die er für bestimmte Spezial-ZB erwarb - Etikette etwa. Es könnte auch die Profession beim Fertigkeitsschwund zugrunde gelegt werden. So schwänden bei Kriegern zuerst Kampftalente. Oder statt 25% langt man richtig hin und zieht 50% ab. Der erste Fall ist reichlich folgenlos, der zweite gehässig, der dritte ließe mich wegen seines übertreibenden Charakters die Figur vermutlich beerdigen. Ideen?
Da der EP-Verlust vermutlich den größten Nachteil darstellt, stellt sich hier auch die Frage der Verhältnismäßigkeit. Was wirft eine potentiell tödliche Begegnung denn ab? Winken im Gegenzug ähnlich exorbitante EP-Summen wie beim drohenden Verlust? Riskiert der Stufe-100-Held tatsächlich 25.000 oder auch nur 10.000 Punkte, wenn als Gewinn 500 einzustreichen wären? Ähnliches lässt sich bei der Beute fragen. Wie viel EP riskiere ich für ein besonderes Schwert (naja ...), ein Mackes oder den Wunderschild des Endor? Je größer der Verlust, desto mehr sollten die Todesbegegnungen auch als möglichen Gewinn auffahren, sonst bleiben sie vermutlich nur der Minderheitenkitzel für Simulationspuristen.
Ich hatte das Abziehen der Punkte rein symbolisch gemeint, ohne dass dadurch Sekundärfähigkeiten verloren gehen. Ich denke nicht, dass sich das Spiel merkt, wann was gesteigert wurde, und das dann durch Abzug der letzten erworbenen X% EP wieder rückgängig gemacht wird. Aber pro Forma ist der Held dann eben nur noch Stufe 80 statt 100. Es schlägt sich eben in der Zahl nieder. Und da manche Questen erst ab einer bestimmten Erfahrungsstufe aktiv werden (so denke ich zumindest) lohnt es sich für den Helden, wieder los zu ziehen.
Metfred hat geschrieben:-1 auf Primärfertigkeiten: EP-Schwund sollte eh den entsprechenden Fertigkeitsschwund nach sich ziehen, sonst ist die Sanktion nur statistisch. Zum Eigentlichen steht es schon oben, hier nur ein Zuatz: Sollten gezielte Abzüge auf besonders figurenwichtige Eigenschaften vorgenommen werden, die dauerhaft blieben, minderte das sehr stark den Anreiz, die Figur wieder aufzubauen. Ich würde einen verkrüppelten Helden löschen. Wann immer das entschieden wird: Stellt bitte auch die Konsequenzen für den Spieler in Rechnung. Im Spiel noch lebend kann effektiv eben dennoch bedeuten: trotzdem vergrault.
Jetzt kann dir der untote Orkmagierkönig, der mit einem dämonischen Schwert Heerscharen von Vampirdrachen heraufbeschwört, nun einmal nicht den Arm klauen. Andererseits geht "bis an den Rande des Exitus geprügelt" nun einmal mit erheblichen Verletzungen einher, und der Held, der ja vorher gewarnt wurde, dass Lebensgefahr besteht, wusste, worauf er sich einlässt. Und so gut die Reha auch sein mag...vielfach kann man nicht zu alter Stärke zurückkommen. Werden jetzt zufällig von einigen bestimmten Primärfähigkeiten Werte abgezogen, so ist das nur realistisch:
- Mut: Der Mut hat den Helden ins Krankenhaus gebracht, und die traumatische Erfahrung, fast zu sterben, kann schon mal den Mut eines Menschen dämpfen.
- Intelligenz: Schläge auf den Kopf und Schädelbruch machen nun einmal keinen Einstein.
- Intuition: Ist die Form der Intelligenz, die es erlaubt, aus subtilen Merkmalen unterbewusst richtige Schlüsse zu ziehen. Verträgt sich auch nicht unbedingt mit Schlägen auf den bereits gebrochenen Schädel.
- Willenskraft: Die einzige Fähigkeit, wo ich sage, dass die noch ohne Abzug bleiben kann.
- Charisma: Der größte Womanizer wird es wesentlich schwerer haben, mit Blumenkohlohren, deutlich krummer Nase und Glasgow Smile ansprechend rüberzukommen.
- Fingerfertigkeit: Schon mal eine gebrochene Hand gehabt? Wenn der Gibs ab ist, kommt man noch nicht wirklich klar. Ich hatte nur einen Mittelhandknochen links gebrochen, und es hat Monate gedauert, bis meine linke Hand wieder voll mobil war.
- Gewandtheit: Wieder so eine körperliche Sache, die schlecht mit Knochenbrüchen einher geht.
Konstitution und Stärke: Siehe oben.
Es sollte jedem klar sein, dass eine Erfahrung, die fast den Tod des Helden bedeutet hat, nicht spurlos vorüber geht. Was dann abgezogen wird, ist egal, denn alles außer Willenskraft lässt sich einfach aus der Sache an sich begründen.
Metfred hat geschrieben:Geld weg: Mittelstufehelden können mit einmal Klicken 100 Gulden am RL-Tag erarbeiten. Schwinden die Riesengeldmengen aus dem Spiel (der Tod kommt sicher erst nach dem Reset), benötigt man vermutlich eh keine 250.000 Goldstücke mehr, um am Markt was Feines zu kaufen. Wem tut dann der Geldverlust eigentlich weh?
Todesquesten werden sicherlich auch nur für hochstufige Helden freigeschaltet. Da sind dann schon wieder entsprechende Geldmengen vorhanden.
Metfred hat geschrieben:Ruhmverust: Die Spielmechanik unterstützt eifrige Klicker in Städten. Das sind die erfolgreichen Ruhmsammler. Ein wandernder Held auf Todesquestenjagd würde den Verlust seiner paar Punkte allenfalls achselzuckend hinnehmen. Der Nachteil verpuffte wohl nur in Ausnahmefällen nicht.
Macht sich aber vor allem seltsam im RP...da kommt ein Lvl 80er, und der ist nur ein kleiner Held, sowas führt zu fragen. Dass einer, dem RP grad egal ist, sich um sowas nicht kümmert, ist ja egal, es lässt sich aber eben auch gut begründen.