Die Hammerhandsage

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Die Hammerhandsage

Beitragvon Burghwy » Do 14 Apr, 2011 23:14

Die Hammerhandsage.


Langsam kam Wulfgar zu sich.
In seinem Mund fühlte sich die Zunge wie ein trockener Lappen an und in seinem Kopf schien irgendein Gnom hin und her zu rennen und von innen an den Schädel zu schlagen.
Vorsichtig machte er die Augen auf und blinzelte in die Umgebung.
Er lag auf dem Boden in einem düsteren Raum. Rechts von ihm ragte ein Schreibtisch auf, links an der Wand standen ein Schrank und ein paar Regale sowie ein einfaches Bett.
Er richtete sich langsam und ächzend auf und blickte auf zwei grobschlächtige Typen die eine Tür bewachten.
Sein Blick ging wieder nach rechts und dort sah den Kopf des Händlers, mit dem er so ausgiebigste gezecht hatte, über dem Schreibtisch aufragen.


Was bei Ismära…

Vorsichtig erhob sich Wulfgar und rotzte einen dicken Klumpen auf den Fußboden.

Was bei Mirka hab ich da gesoffen?

Der Händler lachte schadenfroh.

Tja mein Junge, du gehörst jetzt mir und deine Aufgabe wird sein für mich in der Arena zu kämpfen.

Ein Lachen folgte, dass wenig von der freundschaftlichen Art war, wie vor kurzem noch, als sie fröhlich gezecht hatten.

Gond und Bronk dort werden dir schon zeigen wie die Sache ab jetzt hier läuft.

Wulfgar neigte den Kopf in Richtung der beiden und taxierte sie.

Der eine lies die linke Faust in die rechte offene Handfläche klatschen und grinste Gehässig.

Einen Scheiß werde ich.

Brummte Wulfgar. Worauf der Händler mit dem Finger schnippte.

So? … Nun dann werden wir dich noch ein wenig überzeugen müssen oder?

Ansatzlos zogen die beiden jeweils einen Knüppel aus dem Gürtel und stampften auf Wulfgar los.

In Wulfgar kroch die Wut hoch.
Langsam dämmerte ihm, durch die Kopfschmerzen hindurch, dass er sich auf die älteste und dümmste Weise hatte einfangen lassen. Mit der linken griff er ein Kästchen das auf dem Schreibtisch stand und warf es aus der Drehung nach Gond.
Die Entfernung war nur kurz und Gond schaffte es nicht mehr aus zu weichen und wurde so am Kopf getroffen.
Während er zurücktaumelte, sah sich Bronk noch im Vorteil. So lange bis Wulfgar seine Schlaghand mit der Rechten abfing und ihm die Linke brutal in die Rippen drosch.
Zwei brachen und Bronk knickte prustend und mit vorquellenden Augen seitlich ein.
Wulfgar der Barbar fackelte nicht lange, griff mit der Rechten in den Stiernacken des Schlägers und nutzte das zusammenknicken um den Kopf des Kerls krachend auf die Platte des Schreibtisches zu donnern.
Während der Händler entsetzt zurücksprang rutschte Bronk bewusstlos und schwer getroffen zu Boden.
Ein Brüllen hinter ihm erinnerte Wulfgar an Gond. Der stürmte nun auf ihn zu.
Wulfgar lies sich rückwärts über den Schreibtisch rollen und trat dem Sklavenhändler mit beiden Stiefeln direkt vor die Brust. Der krachte an die Wand und rutschte benommen zu Boden.
Gonds Keule kam von oben auf Wulfgar zu wobei sich der Oberkörper des Schlägers weit über den Schreibtisch lehnte. Ausweichen und zuschlagen war eins.
Da Gond auch noch mit Schwung nach vorne kam, wurde der Schlag in den er sozusagen hinein viel, zusätzlich verstärkt und so krachte er direkt an den Kiefer des Leibwächters und verschob diesen aus dem Gelenk.
Hart riss Wulfgar ihn zu sich und stieß den Ellenbogen krachen in den Nacken Gonds. Mit einem Ächzen sank auch er in tiefe Bewusstlosigkeit.

Erschüttert hatte er Sklavenhändler den schnellen und brutalen Kampf verfolgt und suchte ansatzlos sein Heil in der Flucht zur Tür.
So nicht, dachte sich Wulfgar und griff nach dem Schweren Vollianten der noch auf dem Tisch lag und schleuderte ihn dem hinterhältigen Händler nach.
Er traf und so lag einen Augenblick später der Kerl neben seinem, ebenfalls bewusstlosen Leibwächter.

Schwer atmete Wulfgar auf.
Der verdammte Gnom hatte gerade wieder sein Hämmern angefangen und so Kotzte der Barbar erst einmal befreiend über den Schreibtisch. Danach ging es schon viel besser und so sah er sich erst einmal um.
Viel Zeit würde ihm nicht bleiben als hieß es ein paar wichtige Sachen wie Waffen und Geld zu finden und sich besser aus dem Staub zu machen.
Verdammt, wo war er nur hingeraten.
Soweit er wusste gab es, dort wo sie eben noch gezecht hatten, im Umkreis von 2 Tagesreisen kein einziges steinernes Haus. Er griff sich eine Streitaxt, ein ordentliches Schild, eine der Keulen und einen Beutel, den er in einer der Schubladen fand. Ebenso noch einen Rucksack, der anscheinend für Reisen noch gefüllt war.
Tür auf, den Beiden dort noch einen ordentlichen Tritt verpasst und hinaus auf die….. Straße.

Bei Ismära, vor ihm ragten Häuser auf, seitlich Häuser überall Häuser und es stank wie in einer Ogerhöhle.
Das musste eine Stadt sein. Man hatte ihm erzählt dass es Städte gab in denen hunderte Menschen und auch andere Völker lebten. Jetzt sah er es mit eigenen Augen.
Das Abendheuer begann.
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Re: Die Hammerhandsage 2

Beitragvon Burghwy » Do 14 Apr, 2011 23:17

Wulfgar blickte sich nach links und rechts um. Wohin sollte er sich wenden?
Letztendlich war es egal welche Richtung er einschlug also entschied er sich einfach für rechts.
Er hatte gerade ein paar Schritte gemacht, als ihm ein Straßenköter entgegen kam.
Bevor er sich noch über den total zerzausten Anblick wundern konnte, bekam der Köter eine volle Ladung von oben ab.
Jaulend stob die Töle mit eingezogenem Schwanz an ihm vorbei.
Wulfgar blickte nach oben.
Das konnte doch nicht sein, hatte da wirklich jemand seine Notdurft direkt auf die Straße gekippt?
Das war also eine der berühmten Städte von denen man sich erzählte?
Er schüttelte den Kopf und stampfte weiter, nun mehr auf Bewegung über ihm achtend.
Vor ihm tat sich eine breitere Straße auf und wieder nahm er den Weg nach rechts.
Die Häuser waren hier größer und an manchen hingen Schilder mit Zeichen von Schmieden, Händler und anderem.
Gerade kam er an einem Haus vorbei, an dem eine reihe Laternen hingen als die Tür aufflog und ein grob gekleideter Kerl hindurch flog.
Er landete direkt vor Wulfgars Füßen und blickte ein wenig glasig zu ihm hoch.

Hey, du, kommst du mit rein, ich geb einen aus.

Waren die ersten freundlichen Worte die ihm in dieser Stadt entgegen kamen.
Wer wollte da nein sagen und außerdem wollte der Barbar den komischen Belag von der Zunge bekommen.
Gutmütig wie er also nun mal war, half er dem Kerl auf.
Es mochte nicht schaden hier einen Freund zu haben.
Dachte er.

Flugs hatte der Kerl auch schon die Kneipentür wieder aufgestoßen und zog Wulfgar mit hinein.
Wulfgar erwartete nun so etwas wie.

Wirt, einen vollen Krug kühlen Bieres für meinen Freund und mich

Oder ähnliches, doch was blökte der Kerl hinaus.

Jetzt machen wir euch platt ihr verdreckten Kartoffelgräber!

Wulfgars Kampfinstinkt schrillte grell doch hatte er noch nicht gelernt diesem sofort zu vertrauen und angemessen zu reagieren.
Stattdessen viel sein Blick auf eine Nordahejmra der ihre Lederrüstung ausgesprochen gut auf den Leib geschneidert war.
Zu spät merkte er, dass zwei der drei Angesprochenen auf ihn los gingen.
Mit den Worten:

Der Nordahejmr Drecksack wird dir auch nicht helfen können!

Krachte die Faust des Ersten an Wulfgars Kinn.

Knackend brachen zwei Mittelhandknochen und ein Aufjaulen des stämmigen Bauern zeigte, dass die Sache mit dem Rauswerfen dieses Mal wohl nicht so einfach werden würde.
Wulfgar wurde brummig und griff sich an’s Kinn.
Gerade als er erwieder wollte, er wäre kein Nordahejmr Drecksack sondern Ismanna, schlug die Faust des zweiten Bauern in seinen Magen ein.
Sie knickte um als wäre sie auf ein Holzbrett getroffen und die Sehnen dehnten sich schmerzhaft.
Wulfgar wurde Ärgerlich und holte mit der flachen Rechten weit aus.
Die Ohrfeige traf den zweiten Bauern direkt seitlich hinter dem Ohr.
Er wurde zur andern Seite davon geschleudert, fegte einen Tisch leer und riss einen Händler mit zu Boden.
Der Oberkörper des Barbaren drehte sich schwungvoll wieder zurück, wobei die Linke nun als geschlossene Faust dem Schwung folgte und von unten zu einem satten Uppercut hochkam.
Bauer eins wurde gut zwei Fuß breit hochgerissen und krachte dann auf den nächststehenden Tisch.
Gläser und Bierkrüge wurden nach oben und auf ihre Besitzer geschleudert.
Vier Elfen sprangen gleichzeitig wütend auf und machten Anstalten auf den Barbaren los zu gehen.
Kaum zwei Augenblicke darauf sprangen auch zwei Zwerge seitlich rechts von Wulfgar auf und grölten so etwas wie:

Elfenwerfen!

In dem Moment sprang ihm der dritte der Bauern auf den Rücken und versuchte ihn zu würgen.
Die Elfen dagegen sahen arges Unheil auf sie zukommen, doch war es zu spät.
Die Kneipe wurde innerhalb weniger Augenblicke zum Tollhaus.
Wulfgar machte zwei Schritte nach Hinten und krachte an die Mauer der Kneipe.
Das Problem für den Würgebauern war, er war zwischen Wulfgar und der Mauer.
Pfeifend entwich ihm die Luft aus den Lungen als er brutal zusammengequetscht wurde.
Die Arme lösten sich und er rutschte keuchend zu Boden.
Wulfgar hatte wenig Zeit sich weiter um ihn zu kümmern, denn ein Elf kam auf ihn zugestolpert.
Der Barbar erwischte ihn am Hals und riss ihn nach oben um ihn auf den Boden zu schmettern.
Leider für den Elf, war die Decke hier bei weitem nicht so hoch wie es der Barbar in seinen weiten Landen gewohnt war, wo solche Schlägereien unter freiem Himmel ausgetragen wurden.
Er krachte an den Deckenbalken und es rieselte Staub und Dreck.
Schlaff wie ein Huhn dem man den Hals herumgedreht hatte, hing er in Wulfgars Faust.
Der lies ihn einfach fallen während ihm einer der Zwerge grinsend zubrüllte.

Wirf das Gesindel raus bevor sie noch mehr von dieser Elfenpisse bestellen die sie Wein nennen.

Wulfgar wunderte sich zwar über diese eigenartige Sitte, doch tat er wie befohlen, griff den Elf wieder auf und warf ihn durch das nächste Fenster.
Splitternd und krachend regnete er mit Scherben und Rahmen auf die Straße.
Der Zwerg blickte erst verdutzt und musste sich dann vor Lachen den Bauch halten.
Eine Faust auf seiner Nase brachte ihn wieder in den Kampf zurück.
Gleichzeitig wurde Wulfgar von zwei weiteren Kerlen angesprungen und mit einem weiteren Tisch zu Boden gerissen.
Der Wirt hinter der Theke brüllte in einer Tour nach der Stadtwache und versuchte fliegende Gegenstände oder Lebewesen ab zu fangen bevor sie in seiner Flaschen und Gläservitrine landeten.
Vergebens.
Wulfgar prügelte sich am Boden mit den Beiden und kam direkt vor der hübschen Nordahejmra zum Liegen.
Trotz hartem Kampf erlaubte er sich einen kurzen, grinsenden Blick zu ihr hinauf, was wer mit einem Schlag auf’s Auge bezahlte.
Ein Knie in den Magen des einen bewog diesen sein Frühstück über den Kneipenboden zu entleeren.
Den Zweiten hatte er kurz darauf in einem üblen Schwitzkasten.
Wieder hatte er Zeit kurz zu der Nordahemra zu blicken und sogar zu sagen:

Wulfgar Hammerhand, falls wir uns noch mal begegnen

Wachen!.. Die Wachen kommen!

Brüllte irgendjemand und sofort war Aufbruchsstimmung.

Die Kneipe sah inzwischen übel aus. Die Theke war aus der Verankerung gerissen, das Regal dahinter hing, in jeglicher Hinsicht schräg an der Wand und Flaschen und Gläser waren weitgehenst auf dem Boden zerschellt.
Zwei der vier Fenster waren brutal nach außen geöffnet worden, wobei man sagen konnte, dass sie, ohne ihren Rahm, wohl auch nicht mehr geschlossen werden konnten.
Eine Wand zu dem „heiligen Örtchen“ war durchbrochen und von dieser Seite zog ein arger Gestank heran.
Tische sowie Stühle im Originalzustand konnte man getrost als nicht mehr vorhanden beschreiben.
Kurz um, die Kneipe würde die nächsten Wochen oder gar Monaten keiner mehr, ihrem Zweck nach betreten.
Wulfgar wurde von einem der Zwerge mit zur Tür hinausgezogen während er noch einen Blick auf die Nordahejmra warf die ihnen zu seiner Freude folgte.
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