Ich hatte das Limit von max. 3 Punkten angesetzt, um den Kriegern unter den Archetypen zu helfen und Kampfzwerg sowie Kampfhalbork nicht zu stark werden zu lassen - wer schon ST 34 bzw. 36 hat, für den spielen die 3 Punkte mehr auch nicht die Rolle.
Im Grunde genommen sehe ich es aber so wie Gaddezwerch, mir ist es egal, ob einer eine einseitig ausgebaute Kampfsau mit 40+ erstellt. Ich finde, dass hier viel zu sehr auf Kampf geachtet wird. Das ist im Hinblick auf die Möglichkeiten in ZB's und Questen totaler Unsinn, denn auch wenn ich ST 40+ habe, werden mich fünf Orks, oder vier Aivarunen fertig machen. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Hier soll nicht Beute gemacht werden, was das Zeug hält, sondern ein Teil wird einem dann auch wieder abgenommen. An diesen ZB's wird sich also nichts Wesentliches ändern. Und meiner Erfahrung nach gewinnt ein Krieger 95% der ZB's und 5% sind die harten Kämpfe, die auch ein Kampfmonster verliert. Normalen Kriegern kann es daher egal sein, ob sie zu 5% ihre Kämpfe verlieren, oder zu 5%, denn verlieren werden sie diese harten Kämpfe ohnehin. Die Kampfsau hat aber durch drei Punkte mehr auf ST und das Waffentalent auch nur verschwindend höhere Chancen, solche Kämpfe zu gewinnen.
Und was die Ausgewogenheit der Chars angeht, so ist es doch eine Illusion, wenn ich einen Maximalwert von 30 festsetze. Nehmen wir nur mal meinen Halborken als Beispiel. Bei der Generierung lasse ich dann einfach die 9 auf IQ stehen, anstatt wie jetzt 2 Punkte da drauf zu geben. Dann erhöhe ich die 15 ST auf 17 und habe eine Maximalstärke von 34, ohne dass mich eine Grenze von 30 jemals hindern wird, denn ich nehme einfach die notwendigen 3 Punkte von einem Artefakt, um damit den Waffenmeister zu erreichen. Der Archetyp aus Lúnasadh (Krieger der Fianna) hingegen kann seine ST zu Beginn auf max. 15 steigern und muss dann später noch die 3 Punkte einsetzen, um überhaupt auf RG 3 und Ausweichen 5 zu kommen. Soweit die "tolle" Ausgewogenheit bei einer Obergrenze.
Nun kommen wir zu den Nicht-rein-kampfbetonten Chars und ich nehme wieder meinen halborkischen Hirten als Beispiel. KO 16 und IN 13 sind gegeben. Ich möchte eine IN haben, die am Ende so hoch wie meine Konstitution ist. Dann komme ich ohne Änderung in der Generierung nur bis 29 (26+3). Also ändere ich in der Generierung die 13 IN zu einer 15, um am Ende auf 30 zu kommen. Nun will ich aber ein besonders guter halborkischer Hirte sein, der selbst einem elfischen Hirten das Wasser reichen kann, und kann mit meinen Punkten noch über die 30 hinaus auf meinen Wunschwert 32 steigern - nix Waffenmeister, weil ich darauf sch'*#~. Den dritten Punkt gebe ich dann noch auf irgendeine andere Eigenschaft, die ich mir jetzt noch nicht überlegt habe. Tue ich damit jetzt irgendjemandem weh? Dem Hirten der Steppenelfen, dem ich ja das Wasser reichen will, garantiert nicht. Der hat nämlich schon von Anfang an und ohne Punkteverschiebung bei der Generierung eine IN von 16 und könnte sogar noch auf 17 steigern.
Das sind doch Argumente, die man anerkennen sollte, wenn wir hier über eine Höchstgrenze sprechen. Einem Schaupieler, Baumeister, Hofmusikanten etc. wird es doch ähnlich gehen. Die wollen auch noch etwas mehr CH, oder IQ, oder FF um über einen Wert von 30 hinaus zu kommen. Und diese Spieler interessieren sich für die Kampfsäue überhaupt nicht, werden aber durch diese in der Entfaltung ihrer Charaktere gehindert, weil man meint, dass niemand über 30 hinaus steigern dürfe. Das ist so sinnleer, dass man damit die gute Idee der zusätzlichen Eigenschaftssteigerung wieder zunichte macht. Und das alles, weil es sich mal wieder - leider wie immer - um das Kampfsystem dreht, das ohnehin nicht auf eine "absolute" Balance ausgelegt ist.
Zu den Tränken habe ich zu sagen, dass ich sie auch nicht gern als Mittel zur permanenten Steigerung sehen würde. Da gefällt mir eigentlich die Idee von telor am besten, sie mit einer Göttergabe zu ermöglichen. Als Ausgleich für die Atheisten würde ich aber noch eine andere Möglichkeit schaffen, an die zusätzliche Steigerungsmöglichkeit zu kommen - ein philosophisches Buch vielleicht, das nur beim ersten Lesen wirkt. Kraftgürtel, Geswandtheitssocken und Charismaunterwäsche sollten nicht permanent sein, sondern beim Anlegen der Dinge ihren Dienst tun, ohne dass dadurch Talente weiter gesteigert werden könnten.