Ella betritt das Rathaus zur Mittagszeit, sie seufzt und reicht dem Verwalter einen Zettel. Mit einem missbilligenden Blick beäugt der Mann das Schriftstück und hebt die Augenbraue als er die Zeilen liest.
''Ist das euer Ernst? Zur dieser schweren Zeit?'' Ella errötet und seufzt: ''Wäre es denn nicht gerade jetzt angebracht einwenig gute Stimmung im Ort zu verbreiten?'' .. Der Mann äußert sich nicht dazu. Er füllt stattdessen wortlos die nötigen Formulare aus und hängt es ans Brett. Nachdem die Musica ihn entlohnt hat, wird sie von einem Söldner angesprochen: ''Wenn ihr möchtet verbreite ich das ebenfalls einwenig in der Welt. Die meisten Künstler haben sich zurück gezogen - vielleicht komme ich an ein paar Orten vorbei an denen sie sich momentan aufhalten!'' Er blickt sie erwartungsvoll an und so lässt sie auch bei dem Söldner einwenig Silber. ''Auf das es sich lohnt..'' murmelt sie und verlässt das Rathaus.

''Verehrtes Volk!
In dieser schweren Zeit wende ich mich an euch.
Eisentrutz verkommt zur grauen Einöde des Krieges - dies kann und will ich nicht zulassen. Ich bin keine Kriegerin und noch weniger Mut habe ich anzubieten, doch eines ist mir klar - in dieser schweren Zeit müssen wir alle zusammen halten!


Ich bin Eleonore Ane, eine Musica vom südlichen Kontinent - ich habe noch vor dem Krieg meine Heimat im Kaiserreich neu entdeckt und vertraue auf die Tapferkeit und Stärke unserer Soldaten. Nur deswegen bin ich an diesem gefährlichen Ort geblieben.


Mein Anliegen betrifft all jene Gaukler und Musica um und in Eisentrutz - lasst uns diesen Ort mit einwenig Leben erfüllen. Lasst uns die schweren Zeiten mit Vorstellungen für betroffene Familien und verletzte Soldaten anbieten. Uns erwartet kein Lohn und vermutlich auch kein Lob - doch vielleicht können wir das ein oder andere Lächeln in das Gesicht der hier Verbliebenen zaubern. Das alleine ist mir den Aufwand wert, wer meine Meinung teilt und gar Interesse hätte an einer musikalischen Zusammenkunft den bitte ich nach Eisentrutz zu kommen!


Ich biete Unterkunft und Verpflegung in meinem bescheidenen Haus. Das ein oder andere Kämmerlein kann ich wahrlich entbehren und wäre erfreut über einwenig Gesellschaft.
Nun denn liebe Leut,
ich warte auf euch und harre der Dinge die noch kommen mögen!
Gez. Eleonore Ane, Musica.''

Hört her verehrtes Künstlervolk!

Schon vor geraumer Zeit habe ich mich an euch gewandt. Es mag sein dass euch mein Anliegen gar hirnrissig erschienen ist - doch auf meine erste Anzeige hatte sich tatsächlich jemand gemeldet! Ein ungenannt bleibender Gönner der schönen Künste bestätigte meine Meinung, dass ich nicht die Einzige bin, welche an die Magie der Kunst glaubt - die Musik, die Lyrik und all jene zahllosen anderen Künste, welche einem Menschen Tränen in die Augen zu treiben vermögen nur um ihm im nächsten Moment ein fröhlich Jauchzen zu entlocken! So sage ich euch - ich sehe nicht von meiner Idee ab! Nein! Stattdessen möchte ich sie weiter verbreiten - den Orken und den finsteren Soldaten jener namenlosen, schwarzen Horde zeigen: Wir sind hier! Und wir bleiben hier! Es gibt mehr als nur Krieg in unserem Herzen zu diesen dunklen Zeiten, vielmehr sogar! Wir leben für die Liebe - für die Liebe in unserem Land. Die Liebe zur Familie, zu einem geliebten Menschen den wir zu beschützen, ja zu unserem Volk, dass wir mit den uns gegebenen Mitteln zu verteidigen trachten!

So fordere ich euch ein weiteres Mal auf, verehrtes Gauklervolk lasst euch nicht unterkriegen, lasst uns gemeinsam singen und spielen - gemeinsam auf unsere Art kämpfen und helfen! Zaubern wir ein wenig Mut in die Herzen unserer starken und tapferen Soldaten, die ganz vorn an der Front für uns einstehen! Auf dass sie mit Freude in unsere Mitte einkehren können! Auf das sie sogar am Schlachtfeld hören können dass wir an sie denken!

Um Eure Motivation aufleben zu lassen, plane ich dies alles im Rahmen eines Wettbewerbes stattfinden zu lassen. Ihr selbst sollt dann den Besten oder gar die Beste unter euch auswählen und küren! Die besten drei erwarten natürlich Preise von beträchtlichem weltlichen Wert, einmal abgesehen von all dem Ruhm, der dem Sieger winken mag! Aber auch die jenigen die teilnehmen vermögen sich anschließend an einem feierlichen Bankett gütlich zu laben.
So sei natürlich auch allerlei Volke geladen, welches sich mit der Verköstigung der Künstler ein kleines Zubrot verdienen mag, auf das wir in angenehmem Ambiente all die Gäste zu beherbergen vermögen.

Aber nicht nur Künstler und Gaukler sind hier gefragt, auch nach Söldnern suchen wir um die Künstler heil aus allen Ecken des Landes zu uns bringen, aber vor allem um sie Heil durch den Ring der garstigen schwarzen Horde zu geleiten. Sie werden natürlich auch entlohnt. Jedwede organisatorische Hilfe, ein jeder Helfer der sich einbringen möchte ist natürlich ebenso gerne gesehen.

Wer sich um seine Unterkunft in Eisentrutz sorgt, der soll sich dahingehend keine Gedanken machen. Im Hause Ane gibt es noch genug freie Betten.

So meldet Euch, seid Ihr auch am anderen Ende der Welt, wir werden all unser Möglichstes tun, Euch eine schnelle und vor allem heile Anreise zu ermöglichen! Und tragt die Kunde in die Welt hinaus: Eisentrutz lebt, Eisentrutz setzt sich zur Wehr und ein jeder sei eingeladen seinen Beitrag zu leisten!

Möge der Orken nicht obsiegen auf seinem blutigen Feldzug, mögen unsere Soldaten diesem Scheusal widerstehen und mögen unsere verblichenen Kämpfer nicht umsonst von uns gegangen sein! Lasst uns ein Zeichen setzen, dass dies nicht die Stund sein mag, in der wir unserem Schicksal hadern oder daran zweifeln unseren Beitrag zu leisten! Lasst uns gemeinsam für die Gerechtigkeit einstehen und dem Orken auf unsere Art die Stirn bieten!

Gez. Eleonore Ane

Liebe Eleonore,
die Kunde von Deinem tapferen Aufruf ist inzwischen bis nach Auretianien gedrungen. Leider kann ich hier momentan nicht weg, da wir mitten in der Vorbereitung einer Premiere stecken. Ich möchte Dir aber anbieten, für die Unterbringung der Künstler und Eure Vorstellungen das Theater "Zur großen Bühne" in Eisentrutz zu nutzen.
Dort gibt es genug Zimmer, um ein Dutzend Künstler bequem unterzubringen, Proberäume und mehrere Bühnen. Leider steht es momentan ungenutzt herum und ich würde mich freuen, wenn Ihr es mit Leben füllen könntet.
Anbei der Schlüssel, damit Du Dich einmal umsehen kannst. Um Euch das Ganze noch etwas schmackhafter zu machen, wird das Theater natürlich einen angemessenen Siegerpreis ausloben, wenn der Wettbewerb in seinen Mauern stattfindet und die Sieger anschließend zu einer Vorstellung in unserem anderen Haus in San Aurecciani einladen.

Liebliche Grüße
Signora Ulrike Aphrosiana Daminovicz