Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Intrigen und Bündnisse im Hochreich Nuovo Imperio und dem teilanhängigen Westendar

Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon powl » So 03 Feb, 2013 01:09

Andrea versorgte auch Levasseur mit Rotwein, ehe er die Glocke von Joaos Werk lüftete. "Sollen sie uns ruhig riechen, Signora, bedeutet das doch, dass wir uns luvseits von ihnen befinden. Was immer eine gute Ausgangslage ist, wenn man auf Luv steht, nicht wahr Signore Levasseur?"
Auf der Platte waren Krabben angerichtet, die in Knoblauchöl schwammen. In der Mitte lag ein Bündel grüner Spargel und ihre Phalanx war ab und an von Zitronenscheiben unterbrochen. In einem Korb stand das warme, frische Weißbrot auf dem Tisch, dessen Duft sich mit dem der Krabben vermischte und geeignet war, die Vorfreude deutlich zu steigern.

Andrea setzte sich und hob seinen Pokal. "Trinken wir auf den Erfolg dieser Unternehmung. Auch gibt es einen Grund zu Feiern, stehen die Einwohner Don Cervolos seit Kurzem wieder unter der Obhut eines Contes. Ein Umstand, der hoffentlich auch geeignet sein wird, eventuellen Verhandlungen auf den Inseln mehr Gewicht zu verleihen. Salute!"
Andrea nahm einen Schluck und setzte das Glas ab. "Prego, greift zu. Ich hoffe es wird dem Smutje zur Ehre gereichen."

Salute , erwiderte Hernandez grinsend, dem dieser Umstand nicht mehr neu war und nahm einen guten Schluck, ehe er anfing sich am Essen zu bedienen.

Andrea nahm sich auch Wasser aus einer der Karaffen, war der Wein nicht unbedingt der leichtesten einer. "Nun, ich nehme an unter den Anwesenden herrscht keine Unklarheit über Sinn und Zweck unserer Unternehmung?"
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon Aracome » So 03 Feb, 2013 02:31

Claude schob angesichts des enthüllten Knoblauchinfernos anerkennend das Kinn nach vorn und nickte. "Richtig," beantwortete er Andreas wohl eher retorische Frage nur knapp aber immerhin war der Offizier grade damit beschäftigt seine Serviette zu falten und eine Ecke in den Hemdkragen zu schieben um so die gefährdeten Stellen seiner Kleidung zu bedecken.

"Salute!" prostete er zurück und hob das Glas anschliessend auch nochmal kurz in Fayes Richtung bevor er einen Schluck nahm. Anschliessend begann er sich dem Essen mit hingebungsvoller Leidenschafft zu widmen. Nach dem ersten Bissen verweilte er kurz mit auf der Gabel aufgespiesster Krabbe zuckte mit den Schultern. "Tatsächlich blieb nicht soviel Zeit zur Missionsbesprechung mit seiner Excellenz aber ich denke ich kenne die wichtigen Kernpunkte. Nehme aber an das Stadium der Unternehmung ist sowieso noch nicht fortgeschritten genug um wirklich detailierte Pläne zu haben. Schätze aber mal auf Uniform sollte ich in Zukunft verzichten oder als was genau geben wir uns aus? Händler würd' ich doch meinen?" Genussvoll trank der grosse Offizier noch einen Schluck Rotwein und widmete sich dann wieder der intensiv Gewürzten Speise. "Mein Lob an den Smutje übrigens."
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon powl » So 03 Feb, 2013 11:07

Andrea tupfte sich das Fett der Krabben von den Lippen und nahm einen Schluck Wasser, ehe er antwortete: "Si, wenn es mir auch ein wenig leid tut, da Euch die Unform ausgesprochen gut steht, mein lieber Levasseur."

Andrea nickte ihm schmunzelnd zu und fuhr dann ernster fort: "Tatsächlich geht es darum, das Nest der Piraten aufzuspüren und auszuheben. Dazu können wir uns der Unterstützung der Flottille bedienen, die zwischen Stychos, Orichal und dem Cap Soustrierè kreuzt, um den Seeweg nach Medinia zu schützen. Allerdings bedeutet das gute 6 Tage, bis die Flotte benachrichtigt wäre und vor Ort erscheinen kann.

Zeit, die man uns nicht unbedingt einräumen wird. Doch habe ich noch einen alternativen Plan - dazu mehr, wenn es an der Zeit ist. Zunächst werden wir sowohl offiziell wie auch inoffiziell Informationen sammeln. Dabei werden Signora d'Inferno und ihre Begleiterin unser Arsenal um die Waffen der Frauen ergänzen. Wir werden sie im Norden Chorphys' an Land bringen, von wo sie nach Theriaxos weiterreisen. Hernandez wird in Theriaxos die Verbindung zu ihnen halten. Signore Levasseur wird mich, so hoffe ich, bei dem offiziellen Programmteil unterstützen.
Freundlicher Weise hat der Marquis de Morlay mich mit einem Schreiben ausgestattet, so daß wir uns vor Ort umfassender Ressourcen bedienen können. So bestehen zwischen dem Haus Morlay und dem Dux Magus von Corphys Blutsbande, was - wie ich zu hoffen wage - uns zur Hilfe gereichen wird.

Andererseits ist das politische Verhältnis nicht unbedingt vorteilhaft für uns, gibt es doch Differenzen zwischen den Dux Magus und dem von ihrer kaiserlichen Majestät eingesetzten Adel. Wie weit das für uns problematisch werden wird, können wir leider nur abwarten. Jedoch besteht Anlaß zum Zweifel, dass man sich im corphysischen Inselreich mit vergleichbaret patriotischer Begeisterung zum Imperio bekennt, wie es in Herodia der Fall ist.

Hernandez jedenfalls und einige andere der Mannschaft, werden in Theriaxos ein paar Vorbereitungen treffen und ihre Ohren aufhalten. Hafenkneipen sind manchmal ein Quell von Neuigkeiten, bei dem selbst das Adlerblatt nicht mithalten kann. Zunächst also gilt es einmal, das Piratennest aufzustöbern. Bei dieser Aufgabe werden uns Signora d'Inferno und ihre Begleiterin nach Kräften unterstützen, sobald sie in Theriaxos angekommen sind. Hernandez wird im 'Nachtwind' Quartier nehmen und dort erreichbar sein. Soweit noch Fragen? Vorschläge?


Andrea durchbohrte eine Krabbe mit den Zinken seiner Gabel und führte den Bissen zum Mund, während er in die Runde blickte. Mitleidig streifte der Blick Hernandez.
Der 'Nachtwind' war in der Tat eine erbärmliche Adresse.
Die Grimasse, die Hernandez zog, zeigte nur zu deutlich, dass er um diesen Umstand wusste. Oder er hatte gerade auf eine der Zitronenscheiben gebissen.
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon Grande77 » Mo 04 Feb, 2013 16:15

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Faye genoß jeden Bissen des vorzüglichen Mahles während sie Andrea zuhörte. Nun hatte er also einen Adelstitel erhalten. So lange dies hieß, dass er auch seine Begleiter an seinem Erfolg teilnehmen ließ, konnte ihr das nur recht sein. Mit einem Lächeln gratulierte sie Andrea: "Ich gratuliere Euch zu Eurem Erfolg, Euer Durchlaucht. Bedenkt aber bitte, dass ein solcher Titel gerade bei einem solchen Unterfangen durchaus ein zweischneidiges Schwert sein kann. Vielleicht kann er Euch bei Verhandlungen helfen, ja, aber er kann auch den Anreiz erhöhen, Euch als Geisel zu nehmen oder sich stellvertretend an Euch als Vertreter des Nuovo Imperio zu rächen. Ich würde Euch raten, gut zu überlegen wem gegenüber Ihr Eure neue Trumpfkarte auszuspielen gedenkt. Mitunter kann es von größerem Vorteil sein, einen Trumpf in der Hinterhand zu behalten als ihn sogleich offenzulegen. Was Euren Plan angeht, so freue ich mich bereits jetzt darauf, wieder festen Boden unter meinen Füßen zu haben. Ich werde einige Tage benötigen um mir einen Ruf in Theriaxos aufzubauen. Es kommt hier vor allem auf die Konkurrenz an. Da ich zur Zeit noch nicht abschätzen kann, wie es um diese bestellt ist, kann ich dazu nur schwerlich konkrete Angaben machen. Aber glücklicherweise sind die Wege der Götter undurchsichtig und so kann es leider schnell geschehen, dass man einem tragischen Unfall zum Opfer fällt. Allzu hartnäckige Konkurrenz dürfte, solange es nicht allzu auffällig geschieht, somit auf Dauer kein Problem darstellen."

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Sie spießte noch eine Krabbe auf, tauchte diese in die vorzügliche Knoblauchsauce und steckte sich das Ganze in den Mund. Nachdem sie sich die Mundwinkel mit ihrer Serviette abgetupft hatte nahm sie einen Schluck Rotwein. Das war genau das, was sie nach diesem Tag brauchte, dachte sie während sie langsam den vollmundigen Geschmack des Weines auf ihrem Gaumen schmeckte. Dann fuhr sie fort: "Man sollte allerdings auch niemals seinen Gegner unterschätzen. Wenn ich es richtig verstanden habe, kommt nur Ihr mit nach Theriaxos," sie wandte sich Hernandez zu. "Es sollte allen Beteiligten an diesem kleinen Spezialunternehmen bewusst sein, dass wir bei einem Scheitern auf keine Gnade hoffen dürfen. Auch unter Piraten sind Spione nicht gerne gesehen und wenn ich mich recht erinnere dann werden sie im Fall einer Gefangennahme auch im Imperio ohne Gerichtsverhandlung abgeurteilt. Nicht nur Wände haben Augen und Ohren, auch küstennahe Gewässer, Buchten und Landstraßen. Wie gedenkt Ihr," sie richtete sich wieder an Andrea, "in der Zwischenzeit mit Eurem Schiff und der Mannschaft zu verbleiben? Wir werden einige Zeit benötigen und es würde sicherlich auffallen, wenn gleichzeitig mit einer neuen Kurtisane in Theriaxos auch ein unbekanntes Schiff, das weder ein Pirat noch ein Händler ist, vor Chorphys auftauchen würde. Es stellen sich uns hier sicherlich viele Probleme, aber ich bin nur eine Frau und habe von solch militärischen Belangen keine Ahnung."

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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon Aracome » Mo 04 Feb, 2013 22:31

Levasseur griff etwas Weißbrot und lehnte sich zurück um es mit den Händen zu brechen oder bessergesagt zu zerzupfen, da es noch weich und frisch war. Anschliessend tunkte er die einzelnen Stückchen in die Knoblauchsauce auf seinem Teller und verspeiste sie genüßlich. Die Stirn des vernarbten Veteranen legte sich indess in Falten und er musterte Abwechselnd Andrea und Faye.

"Ihr scheint mir ziemlich sicher in Theriaxos die entsprechenden Antworten zu finden. Wenn mir die Frage gestattet ist, was führt euch zu dieser Annahme? Theriaxos ist ein gefährliches Pflaster. Es ist anders dort als in San Aurecciani, Genovia oder Droux. Auf den Schutz der höflischen Etikette kann man sich dort nicht so ohneweiteres verlassen...und die Zeiten sind angespannt. Die Kaiserin mag eigenen Adel dort eingesetzt haben aber grade und besonders in Theriaxos hatt weiterhin der Erzherrscher Chaleidos das sagen...welcher übrigens keinefalls mit seiner Excellenz de Morlay verwandt ist. Hier müsst ihr meinen Herrn falsch verstanden haben. Zum Erzherrscher Chaleidos pflegt seine Excellenz lediglich recht gute Beziehungen. Verwandt ist er mit dem Erzmagier von Nephris. Nichdestotrotz, in Theriaxos nicht besonders aufzufallen dürfte recht einfach sein. Die Stadt ist immernoch recht gross und sehr bunt gemischt. Man findet dort Menschen aus allen möglichen Ecken der Welt...vornehmlich Magiebeabte natürlich. Nur einfaches Landvolk, das findet man dort kaum." Levasseur zuckte abermals mit den Schultern grinste kurz, als fände er das ganze irgendwie lustig. Dann nahm er einen Schluck Wein und wischte sich mit der Serviette grob über den Mund.

"Der jüngere Bruder seiner Excellenz befindet sich jedoch in Theriaxos. Wenn hilfe benötigt wird kann man sicherlich zu diesem Kontakt aufnehmen. Jedoch...bin ich mir bei der ganzen Sache jetzt grade nicht so sicher. Wenn ich euren Euphemismus grade richtig Interpretiert habe redet ihr, Mademoiselle D'Inferno grade von Mord an irgendwelchen Kurtisanen damit ihr am Ende leichteres Spiel habt." Der rothaarige Offizier stellte das Weinglas wieder zur Seite, sein Gesichtsausdruck wirkte nun deutlich ernster als vorher. "Um die Sache gleich darzustellen, damit es später nicht heisst ich hätte nichts gesagt, das wäre erstens keine besonders gute Idee weil es äusserst Gefährlich wäre...und zweitens würde ich mich, falls solche Mittel ergriffen oder ernsthaft bedacht werden, nichtmehr im Stande dazu sehen diese Unternehmung zu unterstützen," verkündete Claude mit erhobener Augenbraue und zugleich ernstem und alamiertem Tonfall.
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon powl » Mo 04 Feb, 2013 23:35

"Steht in keiner Weise zur Debatte, Signore Levasseur, keine Sorge", meinte Andrea mit einem deutlich tadelnden Blick zu Faye. "Unser Vorgehen wird göttergefällig bleiben, in jeder Beziehung. Und dabei schließe ich den Krähenmann ausdrücklich nicht mit ein.
Auch wenn es wohl schwerlich zu verhindern sein dürfte - es sei denn, die Chorphyser wären ums Augenlicht gebracht - besteht auch nicht die zwingende Notwendigkeit zur Prominenz zu avancieren. Es reicht zunächst, Auge und Ohr zu sein."


Er erhob sich, um Wein nachzuschenken und bimmelte dabei ein Glöckchen auf dem Schrank. Die Pause des Weinnachschenkens wurde durch Joao und einen Küchenjungen gefüllt, die das Geschirr abdeckten und den zweiten Gang servierten.

Unter den Glocken lauerten Kalbsmedallions, die mit Gänseleberstreifen rosa gebraten wurden. Joao hatte sie mit Cargnac flambiert und sodann mit Marsala abgelöscht. Diese Sauce verlängerte er mit Kalbsfond und ließ sie dann einkochen; montierte sie hernach mit etwas Sahne und Butter.
Aufgelockert wurde das Ensamble durch angebratene Champingnonköpfe. Dazu gab es Pilafreis der mit entkernten Trauben zubereitet war.

Nachdem jeder mit Wein versorgt war und Joao die Kajüte wieder verlassen hatte, ergriff Andrea das Wort: "Va bene, bon appetito.
Was Theriaxos betrifft, rechne ich nicht mit einem Piratenüberfall in der Stadt. Zudem mag das Verhältnis zum Imperio auch nicht das beste sein, denke ich doch, man wird vor einem Überfall auf einen Adeligen Auretianiens zurückschrecken. Auch wird kaum mehr nötig sein, als sich an den richtigen Stellen umzuhören. Vor allem auch, wo Überfälle stattfanden. Vielleicht ergibt sich ein Muster.
Selbstverständlich werden wir wohl auch kaum umhinkommen ebenso Nephris, Stychos oder Orichal zu beehren. Insofern werden wir den Dux Magus de Nephris sicher auch noch kennenlernen können.

Die Mission wird sein, den Handel mit Rum zu neuen Blüten zu treiben. Wie vielleicht bekannt ist, betreibt meine Familie mütterlicherseits eine Plantage auf Evangelista und produziert auch einen Rum, der sich nicht verstecken muss. Ohnehin wollte ich die Auflage steigern und von daher bin ich auch auf der Suche nach Geschäftspartnern im Inselreich. Soviel als Legende. Wir fahren dann auch unter der Fahne der Grafschaft Don Cervolo - das hielt ich zunächst für noch einigermaßen unverfänglich. Der Segelmacher arbeitet schon daran.

Im Übrigen - sollte sich da tatsächlich etwas ergeben, wäre es auch nicht tragsich. Der Rum ist tatsächlich nicht schlecht - ich wollte ihn 'Rosa i Pugnale' nennen, mit dem Wappen der Donna Rosa con il Pugnale, die man sicher als Gemahlin Don Cervolos in Erinnerung hat.
Ich schweife gerade ziemlich ab, oder? *hehe* Scusi!"


Andrea schmunzelt und nimmt einen Schluck Wein: "Wenn gewünscht, können wir ihn gerne verkosten, ich habe ein Flässchen davon in meinem Gepäck. Hernandez muss man sicher nicht erst danach fragen.
...
Zurück zum Thema. Wir hören uns ersteinmal unverbindlich um, ob sich eine Spur erkennen lässt. Wenn nicht auf Stychos, dann weiter zur nächsten Insel. Irgendwo müssen sie auch mal an Land gegangen sein, um Proviant zu ergänzen oder Ausrüstung zu kaufen. Nicht alles lässt sich selbst herstellen oder erbeuten. Versuchen wir, eine Spur aufzunehmen. Offiziell erkunden wir die Möglichkeiten des Rumimports und im engeren Kreise versuchen wir dann herauszuhören, ob jemand unter den Dux Magus oder dem Adel etwas weiss. Mit der Hilfe der Götter, werden wir schon einen Hinweis finden. Fischer, Huren, niemanden auslassen. Irgendwo muss es eine Spur geben. Wir jagen schließlich keine Geister."


Mittlerweile hat er ein Stück von dem Medallion abgesäbelt und gönnt sich den Happen.
"Che gusto. Joao kocht noch besser, als in meiner Erinnerung. Doch ich fürchte, dieser Standard wird sich auf Dauer nicht halten lassen.
...
Andererseits - wenn jemand einen besseren Vorschlag zu machen hat - ich bin ganz Ohr!"
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon Grande77 » Di 05 Feb, 2013 01:13

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Die Rüge der beiden schmeckte Faye überhaupt nicht. In ihrer Welt spielte man nicht mit fairen Mitteln, tat man es doch, gesellte man sich alsbald zu den Träumern und Idealisten auf dem Friedhof. Sie wußte nur allzugut, dass sich ihre Gegner nicht an feine ehrhafte Methoden halten würden, sollte sie sich also daran halten war sie bereits jetzt Fraß für die Krähen. Auch empfand sie die entrüstete Ritterlichkeit der beiden als verlogen, griff doch das Nuovo Imperio selbst oftmals auf Spione zurück welche keineswegs zimperlich in ihren Methoden waren. Sie mußte es wissen. Ihr Vater hatte bis zu seinem gewaltsamen Tod als Spion für das Imperio gearbeitet. Unter der Hand wurde gemordet, aber nach außen hin gab man stets den feinen ehrbaren Edelmann. Fast stellte sich ihr die Frage, ob sie sich nicht auf die falsche Seite geschlagen hatte. Die Gegenseite versteckte sich wenigstens nicht hinter falschen Idealen. Aber sie war nun mal an Bord dieses Schiffes und daher waren solche Fragen im Moment auch sinnlos.

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Allerdings war ihr auch klar, dass nur ein falsches Wort gegenüber der falschen Person unweigerlich dazu führen würde, dass sie mit durchgeschnittener Kehle in irgendeiner Gasse enden würde. Das konnte ihr überall passieren, in Theriaxos oder an einem andern Ort. Zu denken, dass ihre Gegner ihre Augen und Ohren, und auch ihre Messer, nicht überall hätten bedeutete, sie auf gefährliche Weise zu unterschätzen. Wenn sie in der Lage gewesen waren, in den letzten Monaten ungehindert das Imperio auf Trab zu halten, dann wußten ihre Gegner was sie da taten. Auch hatte der Capitano sich in Alt-Heroida als Piratenjäger einen bedauerlich guten Ruf erarbeitet. Davon auszugehen, dass ihre Gegner Eins und Eins nicht zusammenzählen konnten, schätzte sie als verhängnisvollen Fehler ein. Wieviele Augen hatten das Spektakel der Hinrichtung erlebt, wieviele hatten den jungen Capitano gesehen der sich feiern ließ? Sie selbst war dabei gewesen. Aber woher konnten sie wissen, dass alle Augen an diesem Tag dem Imperio gehört hatten?

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Auch schien Andrea sie nicht richtig verstanden zu haben. Es ging ihr nicht um Prominenz, es ging allein um ihr Leben. Sie hatte keine Bordwände, Kanonen und Harnische zum Schutze ihrer Haut - ihre Gerissenheit und Skrupellosigkeit waren ihre Waffen. Geschäft war Krieg: Dies galt für die Spionage genauso wie für die Prostitution. Zu viele Fragen fielen auf, und eine Kurtisane mehr bedeutete immer auch größere Konkurrenz die es auszustechen bedeutete. Außerdem hatte die Unterwelt ihre eigenen Gesetze. Zuhälter arbeiteten für mächtige Dons welche wiederrum Verbindungen zu den Piraten hatten. In diesem verstrickten Netz durfte man sich keine Fehler erlauben, vor allem wenn man ein Geheimnis zu hüten hatte. Und besonders, wenn man im Vorfeld sich so unbedacht verhalten hatte: Andreas Scharade gegenüber dem ihr unbekannten Adeligen bei der Hinrichtung der gefangengenommenen Piraten, das Beladen des Schiffes im Hafen von Alt-Heroida, eine kampfstarke Truppe die sich darauf versammelt hatte, und dann Andrea und Levasseur gemeinsam an Bord. Sah dies nach einem einfachen Handelsunternehmen aus? Wer garantierte ihnen, dass ihr Gegner so dumm sein würde, hierauf hereinzufallen? Wer garantierte ihnen, dass ihr Gegner nicht auf dieselbe Idee gekommen war und einen Spion in ihren Reihen postiert hatte? Und zuguterletzt waren da noch diese verdammten Magier. Faye lief ein Schaudern über den Rücken. Sie hatte schon Gerüchte über deren Fähigkeiten gehört und diese machten ihr Angst. Wie konnte sie sich gegen Fähigkeiten wappnen die sie noch nicht einmal ansatzweise verstand? Letztendlich lief alles auf eines hinaus: Skrupellos agieren und mit allen Mitteln verhinderm, dass man getötet würde. Wenn dies Mord bedeutete, dann war es so: Der Zweck heiligt die Mittel. Die Herren wollten ein schmutziges Spiel spielen, sich dabei aber nicht die Finger schmutzig machen. Faye mußte sich die bittere Wahrheit eingestehen, dass sie hier lediglich ein entbehrliches Werkzeug darstellte - dieser Gedanke erweckte kein gutes Gefühl in ihr. Mit keinem Wort waren ihre Sicherheitsbedenken angesprochen worden: Das machte sie stutzig.

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Während sie langsam an ihrem Glas nippte, ließ sie sich ihre Gedanken nicht anmerken. Zu Andrea gewandt sagte sie, "Wie ihr wollt, Euer Durchlaucht. Ich wollte Euer Ehrgefühl nicht verletzen. Bedenkt aber, dass unser Gegner, sollten wir auf diesen treffen, nicht von derlei ritterlichen Regeln gehindert wird. Wenn Ihr in ein Gefecht geratet, dann versucht Ihr doch auch, dieses mit allen Mitteln zu gewinnen, oder? Wenn ihr merkt, dass Euer Gegner unfair kämpft, wäre es dann nicht töricht, wenn Ihr auf diesen Vorteil aufgrund Eures Ehrgefühls verzichten würdet? Euren Kampf führt Ihr auf dem Schlachtfeld aus, den meinen führe ich in Gassen, Hinterzimmern und verwanzten Betten aus. Ihr schützt Euch durch Rapier und Rüstung, ich lediglich durch meine Gerissenheit. Ich kann mir bei dem was Ihr von mir verlangt weder Skrupel noch Schwächen erlauben. Augen und Ohren zu sein bedeutet sehen und lauschen, es bedeutet Fragen zu stellen, es bedeutet aber auch selbst gesehen und bemessen zu werden. Unser Gegner ist uns mehrere Monate in der Befestigung seiner Position vorraus, und Ihr verlangt von mir, so zu tun als ob er uns in keiner Weise erwarten würde, als wenn er eine solche Aktion überhaupt nicht erwarten würde. Stelle ich die falsche Frage der falschen Person, bin ich tot. Ich trage ebenso einen Kampf aus wie Ihr auf dem Schlachtfeld. Und das Ziel ist dasselbe: Den Gegner zu besiegen und als Sieger hervorzugehen. Ihr mögt dies als Mord bezeichnen, doch bei einer Schlacht macht Ihr eine Ausnahme. Dennoch tötet Ihr dort. Der Vorgang und das Ergebnis sind dasselbe. Selbst die Absicht ist diesselbe. Ihr begeht einen Fehler, wenn Ihr mich in die Schlacht schickt, mir aber verbietet zu töten wenn es notwendig ist. Unterschätzt nie Eure Gegner, meine Herren." Mit diesen Worten trank sie den Rest des Weinglases aus, stellte es auf den Tisch und schenkte sich nach. Sie erwartete nicht, dass Andrea oder Levasseur ihr zustimmten, selbst wenn sie ihren Standpunkt verstehen würden.

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Nun war es aber Zeit, sich um den nächsten Gang zu kümmern. Die rosanen Medaillons zergingen förmlich auf der Zunge. Der Reis ergab mit der Sauce und den Champignons eine äußerst gelungene Gesamtkomposition die sie auf einem Schiff so nicht erwartet hätte. Sie wischte sich den Mund mit ihrer Serviette ab und sprach wieder zu Andrea: "Nun lasst uns aber von etwas anderem sprechen als vom Töten und vom Sterben, das kann einem auf Dauer den Tag verderben. Und ich glaube nicht, dass wir hierzu heute noch einen vernünftigen Konsens finden würden, meine Herren. Ich muss Euch sagen, dass das Essen wirklich vorzüglich schmeckt. Euer Koch ist ein wahrer Künstler. Wenn er uns weiter so verwöhnt, kommen wir alle dick und fett in Chorphys an. Und wenn ich all diese Menge an Fett sehe, könnte ich wirklich einen kleinen Schluck Rum vertragen, quasi rein prophylaktisch, aus gesundheitlichen Gründen. Euer Geschützmaat wird mir da sicher zustimmen. Ich habe gehört, dass man sich gerade auf See besonders um die eigene Gesundheit sorgen sollte. Nicht wahr, Hernandez?"

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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon powl » Di 05 Feb, 2013 10:16

Hernandez wollte gerade zu einer Antwort anheben, als er sich durch eine Geste Andreas unterbrochen sah.
"Excuse moi", kam Andreas Einwand, "ich bin zwar gerne bereit, zuzugeben, dass es in gewissen Kreisen als moralinsaure Spitzfindigkeit begriffen werden könnte, doch besteht in der zivilisierten Welt gemeinhin ein consensus bezüglich des Unterschiedes zwischen dem was Recht und Unrecht ist. So wird es üblicherweise unterschiedlich bewertet, ob man jemanden aus Habgier oder ähnlich niederer Motive wegen zu Nergas schickt, oder um sich selbst zu verteidigen.
Ebenso mag zwar das Resultat das gleiche sein, doch ist es nicht das selbe, ob man Handelsschiffe überfällt, um sich zu bereichern, oder Piraten nachstellt, um diese Verbrecher ihrer gerechten Strafe zuzuführen und die Schutzlosen vor dieser Bedrohung zu bewahren.
Naturalmente - es spricht Euch niemand ab, auf eine Bedrohung angemessen zu reagieren. Nur verließen wir den Pfad der Rechtschaffenheit, entledigten wir uns ebenfalls der moralischen Berechtigung über diese Plünderer zu richten. Ich denke, es wird nunmehr nicht nötig sein, dass man sich weiterhin diesem Thema widmet.

Erreicht Ihr Theriaxos, werdet ihr auf der Imperialen Handelsbank ein Konto auf Eurem Namen eingerichtet vorfinden. Es mag geeignet sein, Eure Verhandlungsposition gegebenenfalls zu stärken und widerspenstige Gesprächspartner überzeugen helfen. Darüber hinaus denke ich - so ich Eure Begleiterin und ihre Ausstattung nicht missdeute - habt ihr wenig Anlass zur Besorgnis. Sollte das nicht den Tatsachen entsprechen, lässt sich Eure Entourage um das Notwendige ergänzen. Lasst mich einfach wissen, was Ihr benötigt. D'accordo?"


Letztere Frage schien eher rhetorischer Natur zu sein. Jedenfalls erhob sich Andrea, um die angekündigte Flasche Rum hervorzuheben und zu entkorken. In dem kleinen Schränkchen, das die Flasche beherbergte, ließen sich sogar noch passende Gläser finden, die den Tischschmuck entsprechend, mit einer bräunlich, öligen Flüssigkeit gefüllt, erweiterten.

Hernandez hatte indes völlig vergessen, was zu antworten er vor Kurzem noch angehoben hatte und starrte ein wenig verloren auf den Rum. Solche Monologe war er von seinem capitano nicht unbedingt gewöhnt.
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon Grande77 » Di 05 Feb, 2013 18:53

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Faye wußte wann es besser war zu schweigen. Sie versuchte, ihren verletzten Stolz zu ignorieren, was ihr auch leidlich gelang. Das Gespräch hatte sich in eine äußerst unangenehme Richtung entwickelt. Sie verstand weder Levasseur noch Andrea. Vor allem, dass letzterer ihr niedere Motive vorgeworfen hatte, hatte sie entschieden gekränkt. Diese Männer kannten nur ihre Art des Kampfes und erachteten die anderen Arten als unter ihrer Würde. Mehr Geld, eine zahlenmäßig stärkere Begleitung. Schon Hernandez in einer schmierigen Spelunke unterzubringen erschien ihr als Fehler. Sie hätte ein besseres Haus für ihn ausgewählt das weniger von Halunken und Mitgliedern organisierter Banden frequentiert wäre. So setzte man den Köder in die Falle und wartete nur darauf, dass sie zuschlug. Er musste auffallen. Ein Mann seiner Statur, und dann in dieser Kaschemme festsitzend. Mehr Männer? So konnte nur ein Soldat denken. Gleichsam hätte sie ein Schild mit sich herumtragen können auf dem "Spion" stand. Mehr Geld würde nur ihre Tarnung auffliegen lassen. Jemanden zu kaufen, bedeutete, ihn nach getaner Arbeit ausschalten zu müssen. Ein Risikofaktor den es auszumerzen galt. Auf dieser Mission schien ihr Leben keinen Groschen mehr wert zu sein.

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Nun entschloss sie sich aber erst einmal, gut Miene zum bösen Spiel zu machen. Ein jeder hatte seine Schwachstelle, und sie hatte soeben die Schwachstellen von Andrea und Levasseur festgestellt. Der eine gefährlich rechtschaffen, der andere darum bemüht, rechtschaffen zu erscheinen. Beide Charaktereeigenschaften bargen in sich eine Gefahr für sie, beinhalteten sie in sich selbst doch zu viele Lügen und Halbwahrheiten um berechenbar zu sein. Hernandez hingegen schien ehrlicher zu sein als Andrea. Auf sie wirkte er wie ein treuer Hund der seinem Herrn und Meister vollkommen ergeben war. Von ihm allein ging keine Gefahr aus, aber bei Andrea war sie da nicht mehr sicher. Er warf ihr Profitgier vor, handelte aber selbst aus genau dieser heraus. Wie konnte sie einem Mann vertrauen der sich selbst belog? Hatte er dieses Spiel nur gespielt um Levasseur zu beruhigen? Was könnte sie von einem Anführer halten der seine eigenen Männer belog? Oder war es sein bitterer Ernst gewesen? Dann allerdings ging von ihm ihr gegenüber eine noch größere Gefahr aus als von ihren Gegnern. Würde er Hernandez den Befehl geben, sie im Notfall zu beseitigen? Wäre sie ihm noch von Nutzen nachdem sie ihre Schuldigkeit getan hätte? Genau dies war abzuwarten. Es war immer gut, seine Verbündeten zu kennen, und sie war dabei, die ihren kennenzulernen. Lächelnd nahm sie das Glas Rum entgegen und wartete darauf, was Andrea oder Levasseur als nächstes tun würden. Sie würde die Krallen einziehen und zufrieden schnurren.

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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon Aracome » Mi 06 Feb, 2013 16:21

Claude konzentrierte sich während des Wortwechsels vornehmlich aufs Essen, welches ihm sehr zu munden schien, wenn man von dem kaum angerührten Reis mit Trauben mal absieht. Natürlich war es nicht so das er die anderen Anwesenden ignorierte, nein er schien dem Gespräch mit aller gebotenen Aufmerksamkeit zu folgen aber entweder wollte er sich bei diesem Thema nicht weiter einmischen oder er nahm einfach auf den sowohl von Faye als auch Andrea geäusserten Wunsch Rücksicht das ganze erstmal auf sich beruhen zu lassen. Erst als der Rum in Aussicht gestellt wurde nickte er einmal kräftig. "Ein Gourmet bin ich wohl nicht aber im Laufe des Lebens wurden schon so einige gute Rums vernichtet. So eine Verköstigung klingt ziemlich gut."

Während der Offizier sich eines der Rumgläser schnappte und den Inhalt ersteinmal fachmännisch beäugte merkte er ersteinmal noch an: "Nach Ideen hatet ihr gefragt, Capitan. Bisher haben wir uns bei Piratenjagdten immer zuerst um die besonders...einschlägigen...Händler bemüht. Prisen gewinnbringend loszuwerden, grade in solchen Mengen, ist nicht so einfach und durchweg auffällig. Besonders wenn man weis wonach man suchen muss. Wir haben doch Daten über die geplünderten Schiffe nehme ich an, also wissen wir auch was sie geladen hatten. An diesem Punkt würde ich zunächst ansetzen, schätze ich." Mittlerweile hatte Claude wohl von der rein optischen Verköstigung genug und hob sein Glas kurz aber entschlossen in die höhe. "L'Emperatrice!" prostete er die Standardformel und genehmigte sich einen grosszügigen Schluck. Anschliessend schloss er die Augen kurz und seufzte genußvoll. "Nicht übertrieben, garnicht übel muss ich sagen."
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon powl » Do 07 Feb, 2013 22:26

Natürlich, die Hehler. Was meint Ihr, Signora? Vielleicht findet sich noch ein Ring, dessen Herkunft zweifelhaft erscheinen mag, der verkauft werden will?
In der Tat habt ihr Recht Signore Levasseur. Die Admiralität führt penibel Buch über Verluste und Ladungen. Eine Abschrift davon steht uns zur Verfügung.

Andrea schenkt noch Rum nach und nutzt die Gelegenheit die Glocke zu leuten. Erneut kümmert sich Joao mit dem Jungen um das Geschirr und serviert hernach das Dessert. Dazu hatte er Eier getrennt und das Eigelb mit Zucker schaumig geschlagen. Das Eiweiss schlug er zu Eischnee und hob dann zunächst das Eigelb und anschliessend den Eischnee unter Mascarpone. Eine Schicht dieser Creme wurde in Pokale gefüllt und mit Kekskrümeln überstreut, darüber folgte dann eine weitere Schicht der Creme. Das ganze wurde dann mit einem Schuss Mandellikör verziert und mit einer Limettenscheibe und Minzblättchen verziert.
"Ich verrate Euch das Geheimniss. Der Rum reift in Fässern, die aus einer aufgegebenen Cargnacdestille stammen. Das bringt eine besondere Note in den Rum. Vielleicht sollte ich in Don Cervolo eine Destille errichten lassen. Das würde einigen dort Lohn und Brot sichern. Man müsste durchrechnen, ob sich das mit dem Transport des Zuckerrohrs rechnet. Aber ich dachte diesen Rum ohnehin eher im teuereren Preissegment zu etablieren. Für die Hafenspelunken ist er doch ein bisschen zu *hm* überqualifiziert. Denkt ihr nicht auch?"
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon Grande77 » Sa 09 Feb, 2013 01:49

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Der Rum schmeckte wirklich vorzüglich, man spürte den süßlich herben Geschmack des Weinbrandes heraus der ihm eine besondere Note verlieh. Aber wie ihr bereits klar gemacht worden war, war sie hier zum Arbeiten, sonst nichts. Sie schaute kurz zu Levasseur, dann wieder zu Andrea: "Gehen wir davon aus, dass wir es mit Anfängern zu tun haben, dann würde ich sagen, ja, gehen wir zu den Händlern und vergeuden unsere Zeit. Wenn sie nur ein bißchen gerissen sind haben sie die Hehlerware über Mittelsmänner in Umlauf gebracht. Dann finden wir sie über dutzende Stände und Geschäfte auf den ganzen Inseln verteilt ohne dass auch nur ein Händler je einen Piraten zu Gesicht bekommen hat. Falls sie alle Spuren beseitigen wollen, haben sie die Schmuckstücke eingeschmolzen und das Rohmaterial verkauft - auf diese Weise verliert sich die Spur bereits mit dem Einschmelzen. Wenn wir es mit klugen Gegnern zu tun haben, dann haben sich diese entweder an korrupte Herzöge oder an die Magokraten selbst gewandt um die Ware zu Geld zu machen. In ersterem Fall müssten wir bei den Vertretern der Krone selbst ansetzen und nach Schwachstellen suchen. In zweiterem Fall, wenn wir es mit den Magiern selbst zu tun bekommen sollten, dann dürften unsere Mittel kaum ausreichen, mit der Situation zurecht zu kommen. Ich muss allerdings einräumen, dass eine Schiffsladung nicht nur aus Gold und Silber besteht. Falls wir es mit wirklich gerissenen Piraten zu tun haben, dann halten sie sich an Gewürze, Kaffee und dergleichen Güter die man nur schwer identifizieren kann."

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Faye wartete auf eine weitere Zurechtweisung. War es das was die beiden Soldaten von ihr hören wollten? Ihr Plan hörte sich einfach an. Hinfahren, nachgucken, draufschlagen. Veni, vidi, vici. Sie hatte genug Hehlerware erfolgreich zu Geld gemacht. Wenn ihre Gegner wirklich so gut waren, dann würden sie nicht einen solchen Anfängerfehler begangen haben. Aber hatte sie einen besseren Plan parat? Mit mehr Zeit ja. Sie überlegte: "Nun, Ihr sagtet, dass Ihr Euren Rum mit an Bord habt, das wäre ein Anfang. Mein Vorschlag wäre folgender: Wir schicken Hernandez und Sor zunächst los, um die Händler abzuklappern. Somit folgen wir Eurem Plan. Dies sollte etwas Zeit brauchen, immerhin müssten die beiden einiges an Distanz hinter sich bringen. Ein paar Pferde wären hierfür wohl nicht die schlechteste Idee. Zeitgleich besucht Ihr und Seigneur Levasseur ganz offiziell die jeweiligen Herzöge und Magokraten. Ich würde diese Reihenfolge vorschlagen. Zunächst solltet Ihr den Herzögen auf den Zahn fühlen. Entweder diese sind unfähig oder korrupt. In ersterem Fall sind sie einfach zu dumm um mit den Piraten vor ihrer Haustür zurecht zu kommen, in letzterem Fall hängen sie mit drinnen und kassieren mit ab. Dann besucht Ihr die Magokraten. Nutzt ihre Schwäche aus. Sie fühlen sich uns durch ihre Magie überlegen und sie sehen sich als rechtmäßige Herren dieser Inseln an. Dadurch, dass Ihr sie zuletzt aufsucht, dürftet Ihr sie in ihrem Stolz verletzt haben. Das könnte sie zu Fehlern verleiten. Anders als bei den Herzögen solltet Ihr aber eines bei den Magiern bedenken: Dumm sind sie nicht. Wir können also den ersten Fall der Unfähigkeit ausklammern. Dann bleibt nur noch der Punkt der Korruption über. Ich würde derweilen die Bordelle, Tavernen und Gasthäuser frequentieren: Im kriminellen Milieu kenne ich mich aus. Was den Rum angeht, so solltet Ihr Euch die teuersten Gasthäuser auswählen und dort eine horrende Summe für Euren Rum verlangen. Lasst sie sehen was Ihr habt, und lasst sie sehen wieviel Ihr habt. Dann lasst sie wissen wo Ihr es lagert. Mit Speck fängt man Mäuse: Macht Euch selbst zum Köder. Wenn Ihr Euren Feind nicht sehen könnt, dann müsst Ihr ihn herauslocken. Wenn Ihr das Schlachtfeld bestimmt, habt Ihr schon so gut wie gewonnen. Präsentiert Euch ganz offen als der frischgebackene Graf der nun hier ein ganz großes Geschäft aufziehen will. Werft alles in die Waagschale und gewinnt. Auf jeden Fall sollten wir mehrere Eisen im Feuer haben, nicht nur eines. Falls eine Strategie keine Früchte trägt, bringt uns die andere vielleicht weiter." Mit diesen Worten beendete Faye ihre Überlegung und nahm wieder einen Schluck Rum zu sich. Sie wusste nicht, ob Andrea oder Levasseur ihren Plan schätzen würden, aber sie hatte wenigstens geäußert wie sie vorgehen würde. Mehr konnte sie im Moment auch nicht tun.

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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon powl » Sa 09 Feb, 2013 12:31

Andrea hörte aufmerksam zu. Nicht weniger aufmerksam folgte auch Hernandez Fayes Ausführungen.
Als sie geendet hatte, warf er einen Blick zu Andrea. Wieso schmunzelte der so?
Die Runde erstarrte einen Moment in Schweigsamkeit. Sor hätte sich sicher wohlgefühlt. Schliesslich brach Andrea das Schweigen: "Si, impressionante. Ich schätze Eure Begleitung Signora, in der Tat.
Nun, ein paar Details sollten wir ändern. Hernandez bleibt in Reichweite der Geschütze. Da gehört er hin, si? Aber wen geben wir der Signora dann zur Seite?"


Andrea schaute fragend zu Hernandez, der nicht lange überlegen musste: "Miguel."

Miguel. Die beiden würden ein formidabeles Gespann abgeben. Miguels Hass auf den Südstern wurde nur durch seine Schweigsamkeit übertroffen. Er war einer der Galeerensklaven, die sich auf der ersten Galeere befanden, die damals aufgebracht wurde. Seit seine Ketten fielen, hat er wenig mehr gesagt, als Aye. Niemand weiss, wie er auf die Ruderbank kam und vielleicht ging das auch niemanden an. Wichtiger war: er war ein guter Seemann und mit zwei Entermessern in den Fäusten jemand, dem man aus dem Weg treten sollte.

"Miguel, bene. Wen sonst..." Andrea nickte zustimmend. "Cigarre", fragte er dann in die Runde, "oder sonst etwas?"
Dann nickte er Faye zu: "Miguel wird sie begleiten. Zuverlässiger Mann. Wir sollten sie bald miteinander bekannt machen, si?"
Sogleich wandte er sich Levasseur zu: "Im Grunde sieht es doch nicht so schlecht aus. Wir haben einen Plan, der sicher etwas nach Oben spülen wird. Mit etwas Glück finden wir eine Spur.
Und was uns sicher zu Gute kommen wird, Signora d'Inverno, ist der Umstand, dass die Schwierigkeit Disziplin zu halten mit der Zeit und der Anzahl der Leute ins Unermässliche wächst. Dieses Piratennest wird auf Dauer wenig Abwechslung bereit halten und so wird in nicht wenigen der Drang wachsen, in einer Stadt ein wenig über die Stränge zu schlagen. Je länger es dauert, umso grösser wird dieser Drang werden. Und nicht jeder in einer Mannschaft ist klug genug, sein Handeln und die Folgen vorauszusehen. Die Versuchung den Anteil der Beute auf den Kopf zu hauen wird mit der Zeit wachsen. Wozu das ganze Plündern, den Hals hinhalten, wenn man dann auf einer Insel im Exil lebt? Sie werden Weiber wollen, Saufen, Würfeln und Spielen. Und nicht jeden Tag die gleichen Visagen sehen. Irgendwann werden es einige versuchen, mit einem Boot zur nächsten Stadt zu segeln. Ist es nicht so, Signore Levasseur?
Hoffen wir, dass sie dann niemand aufhält. "
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon Aracome » So 10 Feb, 2013 14:24

Tatsächlich war es nicht nur Andrea der schmunzelte, sondern auch der alte Haudegen Levasseur. Im Gegensatz zu ersteren wirkte es bei Claude jedoch grösstenteils belustigt und nur eine winzige Spur beeindruckt. Dieser Umstand, gepaart mit dem leichten Kopfschütteln während Fayes Votrag zeichnete wohl deutlich das Bild das der vernarbte Offizier nicht so ganz mit dem Plan oder dessen herleitung zufrieden war. Nachdem Faye geendet hatte nahm Claude ersteinmal einen tiefen Schluck Rum und wischte sich den Mund mit dem Hemdsärmel ab. Grade als er zu einer Erwiederung ansetzte kam ihm jedoch Andrea zuvor. Mit gerunzelter Stirn hörte er zu wie der Capitan Faye und damit ihre Ausführungen lobte und bereits weiter ausbaute. Zunächst wirkte Claudes Blick ungläubig doch er war nunmal Soldat und so schien er die Entscheidung seines Vorgesetzten schnell zu akzeptieren, egal wie sie ihm gefiel. Schnell nahm er noch einen weiteren Schluck und rieb sich anschliessend für einen Moment lang die Schläfen bevor er Andrea nickend zustimmte. "Ganz recht. Selbst in der Marine kann es schwer genug sein Diziplin zu halten. Bei Piraten ist das so gut wie unmöglich. Sie werden ihre Prisen ausgeben wollen...also besuchen sie Häfen in ihrer Nähe oder holen sich zumindest rudimentäre Unterhaltung in ihr Versteck. Beides sollte geeignete Spuren liefern Capitan. Bezüglich der Begleitung Mademoiselle Sors würde ich jedoch von Miguel absehen. Hab nichts gegen den Mann, kenne ihn ja kaum aber wenn der Plan ist dass die beiden die Händler aushorchen sollen, dann is' das sicher schwer wenn keiner von beiden redet. Vielmehr würde ich grade irgendjemand mit 'nem gewissen....panache vorschlagen, der die Pfeffersäcke bequatschen, manipulieren oder einschüchtern kann. Selbst wenn das nicht funktioniert sorgt's vielleicht für genug Ablenkung das Mademoiselle Sor sich umsehen kann."
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Re: Zwei Schiffe bereit zur Jagd

Beitragvon powl » So 17 Feb, 2013 13:37

Andrea nickt zustimmend: "Ich verstehe Euren Einwand, Signore Levasseur, doch hat Miguel seine Zunge ja nicht komplett verschluckt. Wenn es sein muss, kann er sehr wohl reden. Er nimmt nur gern davon Abstand, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Dafür aber beherrscht er ganz passabel Signalo, was sicherlich hilfreich sein wird, wenn er sich mit der Signora *hm* besprechen wollte."

Eine gepflegte Cigarre und einige Gläschen später, hob Andrea die Tafel auf. Nachdem Koch und Küchenjunge abgeräumt hatten und er wieder allein in der Kajüte war, zog er den Mantel über, bedreispitzte sein Haupt und verließ die Kajüte.
Es war schon duster, als er das Achterdeck erreichte. Die Wache begrüsste ihn und meldete, dass es nichts besonderes zu melden gab. Das Schiff lag gut im Wind und machte langsame Fahrt.
Andrea befahl, die Reffs zu lösen.
Sogleich enterten die Toppsgasten in die Masten und knüpften die Reffbändsel auf, so dass der Wind wieder die gesamte Segelfläche füllen konnte. Die Bugwelle vergösserte sich zusehends, wie die Karavelle an Fahrt gewann.

Andrea stützte sich mit den Händen auf die Reling und beobachtete das Deck unter sich. Das Manöver nahm schon deutlich weniger Zeit in Anspruch, als zu Beginn der Reise. So langsam machte sich der Drill bemerkbar. Hernandez hatte eine ganz gute Besatzung zusammengestellt, so viel war leicht erkennbar. Das Zusammenspiel war also die eigentlich limitierende Komponente, doch ließ sich diese durch Übung in den Griff bekommen. Andrea war zuversichtlich, dass es nicht lange dauern würde, bis die Mannschaft da war, wo er sie haben wollte. Er schaute auf das Stundenglas und nahm sich vor, im Morgengrauen erneut eine Geschützübung durchzuführen.
Aber bis dahin würde das Glas noch einige Male gewendet werden müssen...
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