Transzendenter Tee im Hier

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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon taladas » Do 05 Jul, 2012 19:28

Schließlich unterbricht Kadrolscha das lange Schweigen: "Ich bin mir nicht sicher ob ich euch richtig verstanden habe, doch wenn die Zukunft, die Gegenwart und die Vergangenheit, also die gesamte Zeit, nur in uns ist, dann würde das bedeuten, dass Ihr und ich verschiedene Vergangenheiten und Zukünfte in uns tragen. Mehr noch, es würde auch heißen, dass Eure und meine Gegenwart nicht die Selbe sind. Das also das 'Jetzt' für jede Person anders ist. Doch wie können wir dann 'jetzt' zusammensitzen und miteinander über das 'Jetzt' reden? Und wie könnten wir uns für die Zukunft verabreden?
Deshalb bin ich der Meinung, dasd die Zeit in all ihren Ausprägungen - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - universal ist und für alle gleichermaßen gilt (außer vieleicht für die Götter, doch die möchte ich hier außen vor lassen). Nur ist es uns Sterblichen nicht möglich das Universelle der Zeit zu erfassen. Jeder sieht von seinem Standpunkt aus nur einen kleinen Ausschnitt, der dann natürlich nicht mit dem einer anderen Person übereinstimmt."

Spoiler:
OOC: So damit hier wieder etwas weitergeht.
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon bechbelu » Do 05 Jul, 2012 21:41

Canese schrickt hoch, als die andächtige Stille plötzlich unterbrochen wird. Zuerst blickt er etwas verwirrt um sich, dann hört er aber konzentriert zu und meint nach kurzer Denkpause:
"Nun, vielleicht verhält es sich mit dem Jetzt ähnlich wie mit dem Hier: Genauso wie das Hier - wie wir ja aus früherer Diskussion wissen, scusi: zu wissen glauben - zum Teil von unserem Geiste und zum Teil von unserem Körper abhängt; genauso könnte doch auch das Jetzt zum Teil von unserer subjektiven Wahrnehmung und zum Teil von einem universellen Zeitenstrom abhängen.
Denn es scheint ja plausibel, dass wir hier alle gerade un Momento dieses Zeitenstroms zu teilen scheinen, da wir ja alle hier und jetzt versammelt zu sein glauben. Zum anderen ist aber per Esempio die Dauer des Jetzt eine Sache, die von jedem individuell anders erfasst wird: Während beim Nachdenken die Zeit für uns wie im Fluge vergehen mag, so soll es andere geben, die das Gefühl haben, dass sich in einer solchen Runde jeder Augenblick bis in die Unendlichkeit zu ziehen scheint.
Da es folglich beide Aspetti des Jetzt gibt, einen vom Individuum abhängigen und einen universellen, lässt sich das Jetzt selbst weder als das eine noch als das andere klassifizieren, sondern ist immer beides zugleich." Zufrieden lehnt er sich zurück und nimmt einen tiefen Zug aus seiner Teetasse.
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon bechbelu » Mi 11 Jul, 2012 21:15

Spoiler:
Okay, ich glaube das Thema ist durch. Also Stoff haben wir jetzt sogar schon für mehrere Bücher ;-) Dann versuch ich mal, die Diskussion wieder zu entfachen :-)

Nachdem er seine Tasse Tee geleert hat, setzt Culsui Enusana Canese sich wieder aufrecht hin. Er hält seine Hände so vor sich, dass sich die Fingerkuppen der linken und rechten Hand berühren, lässt seinen Blick durch die Runde schweifen und räuspert sich kurz.
"Allora, Signori. Ich denke, mit dem Hier und dem Jetzt haben wir uns nun zur Genüge auseinandergesetzt. Eigentlich könnten wir uns nun mit dem Grund unserer Zusammenkunft befassen ... ... ... doch ich muss gestehen, dass er mir ob unserer Conversazione interessatissimo entfallen ist." Grübelnd hält er einen Moment inne, zuckt dann aber mit den Schultern. "Nun, wie dem auch sei, Signor Stephano hat mit seinem Beispiel des umfallenden Reis-Sackes eine durchaus interessante Fragestellung angesprochen, deren Diskussion sich sicherlich lohnt: Wie hängen die Dinge zusammen? Können wir von einer Beziehung zwischen Ursache und Wirkung ausgehen? Und wenn ja, in welcher Richtung wirkt diese Beziehung und wie ist sie beschaffen? Beeinflussen wir den Sack Reis in Myako oder er uns? Und wenn ja, wie und warum?"
Canese lässt erneut seinen Blick durch die Runde schweifen. "Was meint Ihr dazu, werte Colleghi?"
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon Platinum » Mi 11 Jul, 2012 21:22

Restisatole sitzt schweigend da und sieht sich um. Doch als niemand das Wort ergreift räuspert er sich kurz und fragt dann: "Wenn man eine Socke beim Baden am Fluss verliert und ein Krebs sich darin einsiedelt...war es dann jemals eine Socke?" Seine Stimme ist leise und heiser wie die eines Mannes, der schon lange nicht mehr geredet hat. Nach seiner Frage blickt er selbst nachdenklich gen Decke und lehnt sich langsam wieder zurück.
Spoiler:
"Oh Manny! Wie Zynisch! Was ist bloß passiert, dass du deine Lebensfreude verloren hast?"
"Ich bin gestorben!"


Die Karikatur ist eine Huldigung, welche die Mittelmäßigkeit dem Genius darbringt.

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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon Micha1972 » Mi 11 Jul, 2012 21:28

Stephano überlegt angestrengt bevor er zögernd eine Antwort formuliert: "Ich denke, der Sack Reis beeinflusst uns - denn damit wir den Sack beeinflussen könnten, müssten wir zweifellos vorher wissen welche Umstände zum Umfallen des Sackes führen. Wenn der Sack aber umfällt, so beeinflusst er durch dieses Tun seine Umgebung. Diese Umgebung beeinflusst wieder ihr Umfeld und so zieht sich die Reaktion fort wie die Wellen im Wasser in das ein Stein geworfen wird.
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon Guur » Do 12 Jul, 2012 13:36

Der alte Natlop hört seinen Kollegen zu und kratzt sich dabei ausgiebig am Kinn. Schließlich ergreift auch er das Wort: "Sind die Dinge wirklich in einem Zusammenhang? Oder stellen wir nicht doch in unserem Inneren den Zusammenhang erst her? Nehmen wir an, dass ich meine, die Umstände, unter denen ein Sack Reis umfällt, zu kennen, und nehmen wir weiter an, dass diese Umstände mir logisch und richtig erscheinen, dann stellt sich dennoch die Frage, ob die Axiome, die wir den Beziehungen der Dinge zugrunde legen und aus denen wir die Umstände ableiten, tatsächlich sind, oder nur in unserer Logik gut funktionieren, sodass wir irrtümlicherweise meinen, die Umstände zu kennen und sie für richtig zu halten. Wir sehen den Sack und wir sehen die Leiter, die neben dem Sack an der Häuserwand lehnt. Wir sehen auch den Mann auf der Leiter und den Pinsel und den Farbtopf, den dieser in seiner Hand hält. Wir stellen uns in unserem Ineren vor, wie wir den Sack umstoßen, dieser gegen die Leiter kippt, der Mann das Gleichgewicht zu verlieren droht und den Farbtopf sowie den Pinsel fallen lässt, um sich am Dach des Hauses fest zu halten, worauf der Farbtopf und der Pinsel auf uns herunter fällt, auf dass wir gezwungen sind, einen Schritt zur Seite zu treten, um beiden Dingen auszuweichen. All das erscheint uns logisch und richtig, aber während wir die Dinge wie den Sack, die Leiter, den Mann, den Farbtopf und den Pinsel berühren und fühlen können, leiten wir die Beziehungen zwischen diesen Dingen lediglich ab. Diese angeblichen Kräfte, die dort zugange sind, existieren möglicherweise nur in unserer Vorstellung, weil wir die wahrhaftige Welt so gar nicht sehen können. Und wenn schon die Kräfte nur unsere Vorstellung und nicht Wirklichkeit sind, wie können wir dann behaupten, dass wir die Dinge in ihrer Wahrhaftigkeit erkennen könnten, indem wir sie berühren und fühlen? Vielleicht sehen wir da auch nur die Schatten ihrer wirklichen Existenz. Ich meine ... Also, was ich eigentlich sagen wollte ... Hm ..." Mit weit geöffneten Augen und einem starren Blick verfällt der Meister wieder ins Nachdenken. Die Teetasse verbleibt in der Hand, ohne zum Mund geführt zu werden. Eine nachdenkliche Starre scheint sich seiner bemächtigt zu haben.
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon bechbelu » Fr 20 Jul, 2012 15:12

Canese blickt mit einer Mischung aus freudiger Überraschung und Ehrfurcht zu Restisatole. Ohne den anderen Anwesenden bei ihren Ausführungen zu folgen, formt er mit seinen Lippen lautlose Worte. Als es nach Natlops Gedankengang wieder ruhig wird, wiederholt er langsam und mit verklärtem Blick: "Wenn man eine Socke beim Baden am Fluss verliert und ein Krebs sich darin einsiedelt - war es dann jemals eine Socke?"
Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu: "Affascinante!"
Spoiler:
Hey, haltet den Thread mal ein bisschen am Leben ;-) Es warten doch noch unzählige Gesprächsthemen auf uns, die ausdiskutiert werden wollen :-)
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon bechbelu » Mo 22 Okt, 2012 00:24

Ein lauter Aufschrei entfährt Canese, als ihm die Tasse kalten Tees aus der Hand gleitet, sich über seinen Leib ergießt und ihn so unsanft aus seinem Schlaf weckt. Panisch und verwirrt blickt er sich um, bevor er sich der Umstände gewahr wird und sich sein Atem langsam beruhigt.
Auch die übrigen Philiosophen wurden durch Caneses Aufschrei unsanft zurück in die Realität geholt. Um die peinliche Stille, die sich über den Raum gesenkt hat, zu beenden, meint Canese schließlich zögerlich: "Allora, wie es scheint, brauchen wir neuen Tee ..."
Spoiler:
Ich versuch mal, hier wieder etwas Leben reinzubringen. Wär doch schade um das schaurig-schöne Geschwurbel ;-)
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon Guur » Mo 22 Okt, 2012 22:13

Starren Blickes umklammert der alte Kaiserreicher seine Teetasse mit beiden Händen. Dann kommt es ganz leise über seine Lippen: "Ja, der Tee ist kalt geworden. Doch warum? Wohin ist seine Wärme entschunden? Ist sie mit der Zeit hinfort gerissen worden? Eben noch war der Tee warm und nun ist er kalt." Fragend sieht er sich in der Runde um.

Spoiler:
Vielleicht stoßen ja auch noch einige neue Leute hier zu, die Lust auf Irrwar und Wirrwar haben. Wir sollten betonen, dass es eine offene Gruppe ist. :D
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon bechbelu » So 28 Okt, 2012 20:26

Interressiert blickt Culsui Enusana Canese zu Natlop. "Interessante... Der Tee ist nun kalt, doch zuvor war er warm. Was hat ihn dazu bewegt, seinen Zustand zu wechseln? Die Zeit? Doch ist seit dem Augenblick, in dem der Tee warm war, überhaupt Zeit vergangen? Und welchen Grund hätte die Zeit, den Tee zu einer solchen ... ... hmm ... nennen wir es ... Transzendenz ... zu bewegen?"
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon bechbelu » Mo 07 Okt, 2013 22:59

Spoiler:
Sorry für die lange Verzögerung, aber irgendwie hatte ich ein gutes Jahr lang allerhand andere Dinge zu tun. Jetzt hatte ich aber ein bisschen Zeit und hab die wirren Gespräche dieses Threads in zwei weitere Bände der Buchreihe gegossen. Die warten im Moment im Wiki auf Korrektur und werden dann hoffentlich bald den Weg ins Spiel finden:
Transzendenter Tee im Hier - Band 2
Transzendenter Tee im Hier - Band 3
Wenn jemand Interesse hat, hier weiterzuschreiben (also das Gespräch zu nem anderen Thema und u.U. mit anderer Besetzung neuzustarten) wär das natürlich auch extrem cool - es gibt ja ingame über 20 Bände der Reihe, da wäre durchaus noch Platz für mehr Gelaber :-D Wenn außer mir noch 1-2 weitere Leute Lust hätten, würde ich dafür grad nen neuen Thread starten und schauen, wo uns das hinführt.
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Re: Transzendenter Tee im Hier

Beitragvon Platinum » Di 08 Okt, 2013 03:31

Spoiler:
Also bei einem Reboot bin ich gerne wieder dabei! :wink:
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