Die Säbeltänzer

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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Provokateur » Mi 02 Jul, 2014 21:49

Ist ja so gesehen keine abtrünnige Schule, sondern etwas ganz eigenes. Einen Säbel jedenfalls wird man an einem Hintari nie sehen :)

Überarbeitung ist schon okay, das mit dem Alter war auch eine Spontanidee. Das Altersband kann man ja erweitern. Auch die Sklaven kann man einbauen:
"Auch ehemalige Sklaven finden sich in den drei Häusern. Diese werden ebenfalls in großer Zahl zu den Aufnahmeprüfungen entsandt, denn wenn ein Unfreier in einem der Häuser Aufnahme findet, wird dem ehemaligen Herren eine monatliche Gebühr und mit dem Ende der Schulzeit eine Auslöse gezahlt, so dass der fertige Säbeltänzer als freies Wesen unterwegs ist. Wird die Ausbildung abgebrochen, so kehrt der Sklave zu seinem Herren und in die Unfreiheit zurück. Daher zählen ehemalige Sklaven häufig zu den Zehnern und glänzen in anderen Fächern - für sie steht einfach zu viel auf dem Spiel, als dass sie sich Nachlässigkeiten leisten können."
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Hagen vH » Mi 02 Jul, 2014 23:01

Da die freiheitsliebenden Abajaiden und insbesondere die Dorier die Sklavenhaltung verachten (siehe Wiki), wird man die Durchfaller wohl kaum zum Herren zurücksenden. Warum man u.a. in Emreia trotzdem Sklaven hält, finde ich darum sowieso noch erklärungsbedürftig, aber dass Fass mache ich ein anderesmal und an passenderer Stelle auf.

Ich würde bei der Überarbeitung deinen Urprungstext ein bisschen zerhacken: Alles was Entstehungslegende ist, in schöner Prosaform (so wie du das ja schon geschrieben hast), damit es mal in ein Buch kann, der Rest als Info ins Wiki (wo ich die Entstehung auch nochmal schnell zusammen fasse). Das Ganze dann noch um die 3 "Gesinnungen" oder "Eigenschaften"erweitert, die Madaiama auf der vorhergehenden Seite vorschlägt.
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Aigolf » Mi 02 Jul, 2014 23:06

Emreia , ist eine ganz andere Art der Abajaidischen Völker , die abkapselung und der Übergang vom Nomdanentum ins Sesshafte hat gewisse negativ Aspekte beigetragen und auch damit die Etablierung Sohts (Urgott Saeron) eröffnet. Aber die sache brauchen wir hier nicht zu erörtern
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Provokateur » Do 03 Jul, 2014 05:12

So gesehen gibt es dann aber keinen Grund, die Sklaven an die Schule zu schicken...wo schon gibt es Kriegssklaven, die durch eine Leistungsschau für einen derart spezialisierte Profession besehen werden könnten? Dann macht das mit den ehemaligen Sklaven nicht wirklich Sinn, sonst müssten die Schulen "Talentscouts" ausschicken.
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Hagen vH » Do 03 Jul, 2014 09:21

Doch: das ist der Grund. :mrgreen:

Madaiame hat geschrieben:Es galt seit jeher als Ideal, in Aphors Harem die zahlreichen Gesichter der Schönheit möglichst vollständig abzubilden. So werden wohlhabende Gönner auch häufig dazu angeregt, fremdländische Sklaven aus Emreia oder dem Südstern freizukaufen und einer Ausbildung im Ordenskloster zuzuführen, dies dann meist in sehr zartem Alter.


Allgemein versuche ich auch den Schönheitsaspekt noch ein bisschen deutlicher herauszuarbeiten. Das Besondere an den Säbeltänzern mvergleich zu anderen Ausbildungsstätten ist ja gerade, dass die Ästhetik des Kampfes im Vordergrund steht.
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Madaiama » Do 03 Jul, 2014 13:41

Provokateur hat geschrieben:...eine derart spezialisierte Profession...

Genau das sind die Säbeltänzer so wie ich sie mir vorgestellt habe eben nicht. In meiner Vorstellung leidet ihre Kunst an der Waffe erheblich daran, dass von ihnen eben noch zahlreiche andere Fähigkeiten erwartet werden.

Der Text zu den drei Stilen ist nett. Dennoch ein paar Anregungen:
- Wenn es nach mir ginge, fände ich es schön, den Namen des Dolchkämpfers zu verändern. Solche Wortspiele machen es in meinen Augen immer etwas schwer, das Material ernst zu nehmen. Aber das ist nur meine Sicht.
- Die Stile sind in meinen Augen ein wenig zu stark auf den Kampf ausgerichtet. So wie ich mir die Säbeltänzer vorstelle, sind sie eben nicht nur Kämpfer. Vielleicht kann man das ein wenig damit auflösen, indem man den drei Stilen weitere Qualitäten zuordnet, die nichts mit dem Kampf zu tun haben. Die Spottdrosseln könnten zusätzlich noch gute Gesellschafter und Geschichtenerzähler sein, weil sie eben gut mit Worten umzugehen vermögen. Die Sandschlangen könnten im Ruf stehen, besonders gute Akrobaten zu sein. Und den Säbelstürmern könnte man nachsagen, sie seien sehr leidenschaftlich und gute Tänzer (unter der Hand vielleicht auch gute Liebhaber).
Die Säbeltänzer nur als eine weitere von vielen Kampfprofessionen aufzusetzen, empfände ich persönlich als zu langweilig.
- Der Schwur passt auch nicht richtig zu dem, was ich mir vorgestellt habe. Das besondere an den Säbeltänzern ist (wiederum: in meinen Augen) ihre große Treue zu ihrem direkten Herren, nicht zum Kalifen oder dem Reich allgemein. Traditionell sind sie Leibwächter und Gesellschafter, keine Krieger.
- Die Schule ist mit den Zahlen, die du vorschlägst meinem Empfinden nach erheblich zu groß. Ich denke, dass die Tradition der Säbeltänzer erheblich Reiz daraus gewinnt, dass sie eigentlich ein Relikt der Vergangenheit ist, dass sich nur gerade so in die Gegenwart retten konnte. Anstürme von Ausbildungssuchenden halte ich für unpassend. Für die meisten Eltern sollte es reizvoller sein, ihr Kind einer modernen Ausblidung zuzuführen. Nur einige traditionsbewusste mögen den Weg des Säbeltänzers für ihren Nachwuchs wählen. Ich würde Vorscchlagen, die Zahlen zu dritteln.
- Hängt ein wenig mit dem letzten Punkt zusammen: Ich fände es passend, wenn in der heutigeen Zeit die Trennung zwischen den drei Stilen nicht mehr so sauber ist, wie das früher mal gewesen sein mag. Allein weil man nicht mehr genug Schüler hat, um drei seperate Ausbildungswege führen zu können. (Die geringen Schülerzahlen sind auch ein schöner Grund dafür, Gönner vermehrt um freigekaufte Sklaven zu bitten).
- Mir fehlt ein wenig die Schnittstelle zwischen deiner Geschichte und meinem Vorschlag zum Entstehungsmythos: Warum sind diese drei Kämpfer ausgerechnet Ausbilder der Säbeltänzer und nicht irgendeiner anderen Kampfschule geworden? An diesem Punkt auch wieder das Problem, dass es eben "nur" Kämpfer sind. Was qualifiziert sie zu Säbeltänzern?

Alle Punkte entpringen nur meiner persönlichen Meinung und ich bestehe auf keinen von ihnen. Ich denke aber es wird deutlich, wo sich in meinen Augen Provos und meine Vorstellung unterscheiden: Ich möchte keinen modernen agilen Schwertgesellenstil, keine leicht bekleideten Krieger mit klassischem Ehrbegriff. In meinen Augen sollten die Säbeltänzer eher etwas entrücktes, mystisches und schwer fassbares haben, belebt von Legenden und Idealen der Vergangenheit. Wer ein guter Kämpfer werden möchte, wird nicht unbedingt ein Säbeltänzer. Aber es wäre falsch anzunehmen, Säbeltänzer wären keine guten Kämpfer. Vor allem aber ist ein Säbeltänzer wesentlich mehr als nur ein Kämpfer...

Soviel zu meinen Anregungen. In welche Richtung es dann gehen wird, sollten wir gemeinsam entscheiden.
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Provokateur » Do 03 Jul, 2014 16:24

Ich werde meinen Text etwas anpassen und ihn heute abend noch einmal in den Ring werfen. Ich muss aber ein wenig nachdenken, wie ich den nachfeile.
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Provokateur » Do 03 Jul, 2014 22:44

"Als der Kalif Bai Meli-šipak nach seinem besten Kämpfer suchen lies, um ihn als Ausbilder für sein Heer zu benennen, blieben diese drei, Kurash en-Safirani, Haris el Kurenas und Wammat en-Hul, in allen Auswahlkämpfen übrig. Auch ein vierter Kämpfer, Hint ur-Lustash, kam in dieses Finale. Die Kämpfer sollten nicht nur gut kämpfen, sondern auch, da der Kalif ein göttergefälliger Mann ist, den Göttern in der Art und Weise, wie sie ihre Waffen führten, Ehre erweisen. Tausende Männer aus den Einheiten Doriens waren angetreten, diese vier waren übriggeblieben, nun lag es am Kalifen, den besten zu wählen.

So veranstaltete Bai Meli-šipak einen großen Schaukampf, und versprach dem Gewinner höchste Ehren, die eigene Armeeschule und ihn in Gold aufzuwiegen.
Am ersten Tag kämpften Kurash en-Safirani gegen Haris el Kurenas und Wammat en-Hul gegen Hint ur-Lustash. Hint ur-Lustash trat gegen Wammat im ersten Kampf des Tages an - Hint führte zwei Dolche, Wammat seinen Säbel aus rötlichem Eisen, El-Cob genannt. Wammat umtanzte Hint, lachte ihn aus und äffte ihn nach und entwarf spontane Spottgedichte über seinen Gegner, welche die Zuschauer erfreuten; und immer wenn der zürnende Wüterich hinter ihm herstürmte, duckte sich Wammat wie im Tanz unter seinen Dolchen durch und schlug ihm in die Seiten. Das aber machte Hint noch wütender, und als er zum neunten Mal einen Schlag in die Seite bekommen hatte, drückte er die Knöpfe auf Knäufen seiner Dolche, und ein magisches Gift floss über die Schneiden. Mit einem Wurf des Dolches in der rechten Hand traf er Wammat eben so, und Wammat fiel unter die Wirkung des Giftes; er konnte nicht mehr klar sehen, sein Speichel lief und seine Bewegungen wurden fahrig. Dennoch schaffte er es, Hint ein zehntes Mal in die Seite zu schlagen, und als dieser ohnmächtig zu Boden gesunken war, verneigte sich Wammat en-Hul vor dem Kalifen und sank ebenso ohnmächtig in den Sand der Arena.
Der Bai Meli-šipak war von diesem ersten Kampf mehr als ergiffen, zugleich aber auch enttäuscht, da er keinen klaren Sieger sah. Der Wurf des Dolches war zwar nicht vorhergesehen gewesen, da er aber anscheinend den Gegner ausreichend schwächen konnte, war er bereit, darüber hinweg zu sehen.
Da kam aber eine Spottdrossel, angelockt vom Glanz des Dolches, in die Arena geflogen, um diesen mitzunehmen und in ihr Hort zu bringen (die dorische Spottdrossel sammelt glänzende Dinge und verbaut sie in ihrem Nest, um die Weibchen zu beeindrucken. Ihren Namen hat sie durch ihren Ruf, der so klingt, als würde sie jemanden auslachen). Als sie den Dolch im Schnabel hatte, erhob sie sich kurz in die Lüfte und fiel dann dem Kalifen tot in den Schoß!

Bai Meli-šipak ordnete sofort eine Untersuchung der Dolche an. Giftmord ist weder schön noch den Göttern gefällig, es zeugt von einer dunklen Seele, die der Kalif nicht als Ausbilder für sein Heer haben wollte.Erfahrene Alchemisten konnten das Gift finden, identifizieren und Wammat en-Hul wurde sofort eine ausgezeichnete Behandlung zuteil, während Hint ur-Lustash sich nach seinem Aufwachen gefesselt auf seinem Krankenbett fand.

Im zweiten Kampf, nachdem die Arena von allen Resten des Giftes gereinigt worden war, trat Kurash en-Safirani gegen Haris el Kurenas an. Und was sich den Zuschauern für ein Kampf zeigte!
Kurash war ein glänzender Wirbelsturm aus Metall, seinen Säbel (er wird Turi al-Nado genannt, in seinen Griff ist ein tiefblau glänzender Aquamarin eingelassen) konnte man kaum noch erkennen, während Haris durch ihn nicht zu Treffen war, er Kurash ein ums andere mal ins Leere laufen ließ, und mit seinem Säbel (er heißt Deiragh, seine Parierstange ist hat die Form einer sich windenen dorischen Sandschlange [die bis heute noch keiner mit Pfeil und Bogen schießen konnte]) versuchte, Schläge in Kurashs Rücken zu landen. Fast meinte man, dass ein Akrobat und ein Tänzer miteinander die Arena teilten, in einigen Momenten sah man keine Konfrontation, sondern einen harmonischen Reigen der beiden, der die Zuschauer ergriff und mitriss. Es wirkte, als hätten sie diesen einen Tanz jahrelang geübt, und nur seltene Momente der Konfrontation ließen erkennen, dass sich hier zwei Gegner, nicht Partner gegenüberstanden. Keiner jedoch konnte den anderen deutlich treffen. Stunden um Stunden wogte der Kampf, ohne dass sich ein Sieger zeigte, und lange nachdem die Sonne untergegangen war, ließ der Bai den Kampf abbrechen - er hatte genug gesehen, um zu wissen, dass beide Kämpfer und ihre Stile einander ebenbürtig waren.
Nun hieß es warten, denn die Heilung des Wammat en-Hul war durch die magische Natur des Giftes kompliziert, doch da der Kalif nach den besten Heilern Antamars geschickt hatte und diese reichlich entlohnte, war Wammat nach einem Mond völlig wieder hergestellt (in diesem Mondumlauf, zwischen dem zwölften Ehrenmond und dem elften Hoffnungsmond, haben die Schüler der Säbeltänzer keinen Unterricht) und bereit, sich gegen die beiden anderen Kämpfer zu behaupten. Doch sowohl der Kampf gegen Kurash als auch der Kampf gegen Haris verlief wie der zweite Kampf, beide wogten hin und her, Kurash bewegte sich wie zu einer unhörbaren Musik und Wammat schaffte es wieder ein ums andere mal, die Zuschauer zum Lachen und Kurash in leichte Wut zu bringen,ohne dass sich nach Stunden ein klarer Sieger gezeigt hätte.
So entschloss sich der Kalif, alle drei Kämpfer gleichzeitig in den Ring zu schicken, um zu sehen, ob einer stehen bleiben würde, um der beste Kämpfer Doriens zu sein.

Doch auch dieser Kampf blieb ohne Ergebnis, ward ein Fest der Schönheit und Harmonie, wie man es in ganz Antamar noch nie gesehen hatte und nach drei Tagen ununterbrochenen Kampfes sanken alle drei Kämpfer im selben Augenblick betäubt und durstig in den Sand der Arena.Die Menschen sprachen noch Jahre später davon, und wenn einer der Alten abends am Feuer ansetzte, um einen Augenzeugenbericht von diesem Kampf abzugeben, so hingen die Menschen stundenland an seinen Lippen.

Der Kalif ließ sofort die Ärzte kommen, und nach einem Tag Ruhe und viel Wasser waren die drei wieder genesen.
Sie traten vor den Bai, und er sagte:
"Den Besten habe ich gesucht, die Besten habe ich gefunden! Ihr seid von den Göttern gesegnet und von allen guten Geistern verlassen - hätten eure eigenen Körper euch nicht bezwungen, so kämpftet ihr jetzt noch. Ich suchte einen Ausbilder für meine Idee, egfunden habe ich Künste, die den Göttern selbst würdig sind. Ihr sollt nicht meine Armee ausbilden, sondern etwas ganz eigenes machen. Ihr sollt fürdahin als Säbeltänzer bekannt sein, und ich bitte euch, eure Künste an junge Menschen weiterzugeben.“
Und die drei Säbeltänzer antworteten wie in einer Stimme (was die Menschen als Zeichen ihrer göttlichen Segnung ansahen) den Satz, der heute noch als Eid und Schwur der Säbeltänzer gilt:
"Ehre fließt durch unsere Adern wie das Blut, und beides gebühret unserem Herren!"

Und so befahl der Kalif, dass die drei Säbeltänzer je eine Fakultät in der Schule der Säbeltänzer haben sollten und gab ihnen Adelstitel, eigene Kriegsbanner (die heute als Erkennungszeichen der drei Schulen gelten, die Kurashi tragen die Windhose, die Harisi tragen die Sandschlange und die Wammati die Spottdrossel) und eine Leibrente. So entstanden die drei Häuser der Säbeltänzer. Die Waffen der Gründer befinden sich in ihren Gruften unter dem Gebäude. Kein Schüler würde es je wagen, diese auch nur zu berühren, und doch sagt man, das sie durch unsichtbare Maschinen und Geräte gesichert sind.
In einer vierten Gruft befinden sich die durch das magische Gift verfluchten Dolche des Hint ur-Lustash
Dieser wurde übrigens vom Kalifen zum Tode durch Vierteilen verurteilt, konnte aber in der Nacht auf mysteriöse Weise entkommen. Der Legende nach gründete er in der Gegend der Berge am unteren Melic eine Schule für gedungene Mörder, in der wohl auch heute noch das Wissen des Hint ur-Lustash (und das seiner Nachfolger) gegen klingende Münze vermittelt wird. Seine ersten Schüler waren nach der einen Variante der Geschichte seine Söhne, nach einer anderen drei Kinder, die er im Säuglingsalter entführt hatte. Die Hintari, wie sich heute nennen, bewegen sich im Verborgenen und haben einen ewigwährenden Hass auf Säbeltänzer und die Kalifen. Gifte, verborgene Waffen und der Angriff aus der Dunkelheit sind ihre Spezialitäten.
Die Hintari gibt es tatsächlich, aber ihre Schule konnte bis heute nicht gefunden werden. Man sagt, dass nur ein wahrhaft schwarzes Herz den Zugang entdecken kann.
Ein Hintari namens Seilash, der sich zum Guten bekehrt hatte, wurde vergiftet, bevor er das Geheimnis kundtun konnte.

Die Dolche des Hint ur-Lustash wieder zu erlangen ist das erklärte Lebensziel eines jeden Hintari, während die Säbeltänzer jeden Hintari stellen und töten, den sie erkennen.

Jedes Jahr schicken viele Eltern ihre Kinder in die Schule der Säbeltänzer, und es galt als große Ehre, wenn eines in einem der Häuser, die pro Jahr nur 11 Schüler im Alter ab dem Alter von Zehn Sonnenläufen, als Schüler unterkommt. Früher waren es einmal 33, da aber die Kalifen sparsamer, die Gönner der Schule knapper, so die Ausbildungsgänge für die Eltern teurer wurden und man in der jüngeren Zeit die Professionen des Unterhalters und des Kriegers wieder deutlich trennt, sank die Zahl mit der Zeit. Viele sehen Eltern sehen auch nicht den Nutzen darin, ihre Kinder erst in eine teure Ausbildung zu schicken, nur um sie dann wieder ernähren zu müssen, bis sie einen Herren gefunden haben, der sich noch für die Künste der Säbeltänzer begeistern kann. Auch freigekaufte Sklaven finden sich unter den Schülern – eine langwährende Tradition. Die Auswahl ist ein harter Test, in dem den Kindern viel abverlangt wird. Dieser dauert eine Woche. Jeder Schritt, jedes Wort und jeder Bissen der Kinder wird durch erfahrene Ausbilder beobachtet, und eine Auffälligkeit führt zum sofortigen Abbruch für dieses Kind. Es kann aber, wenn es noch nicht zu alt ist, im nächsten Jahr wieder antreten. Am Ende steht eine Abschlussprüfung in drei Disziplinen Schnelligkeit, Koordination und Wortgewandtheit. Hier wird noch einmal hart gesiebt, bis die 33 besten Schüler feststehen.

Die Ausbildung dauert in der Regel zehn Jahre, häufig verlängert sie sich, weil jeder Schüler zum Abschluss je einen Schüler aus den anderen Fakultäten im Kampf schlagen muss. Nicht nur Kampf wird gelehrt, sondern auch gesellschaftliche Künste, Etikette und Dinge, die einen Herren erfreuen können. Während früher die drei Häuser eine deutliche Trennung erfuhren und gegeneinander eher mit leichten Dünkeln auftraten, haben die knapper werdenden Finanzmittel die Schulleitung dazu gezwungen, Unterrichte zusammenzulegen. Die Trennung der drei Stile wurde etwas aufgeweicht, aber man erkennt doch die unterschiedlichen Schwerpunkte Tanz, Akrobatik und Lyrik.
Zum Abschluss steht der Schaukampf. Wenn sich alle drei Absolventen einig sind, können sie in der Arena gleichzeitig gegen einander antreten. Wenn sich hier ein Schüler durchsetzt, bekommt er den Titel "Meister des Tanzes und Herrscher der Kinge" und einen besonderen Ring, der ihn als solchen auszeichnet. Außerdem wird er in einer Ehrenplatte, die im Hof der Schule steht, eingraviert. Jede Fakultät ist äußerst stolz, wenn sich einer ihrer Schüler diesen Titel verdienen kann. Zur Zeit führen die Harisi mit 23 Meistern, während die Kurashi und die Wammati je 22 Meister haben. In der Regel gleichen sich die Zahlen in bälde wieder an, bis dann eines glücklichen Tages wieder eine der Schulen führt. Das zeigt, wie gleichwertig die doch sehr unterschiedlichen Stile des Säbeltanzes einander sind.
Wer den Kampf nicht besteht, lebt keinesfalls in Schande, es ist eine Ehre, sich von einem besseren Säbeltänzer belehren zu lassen. Die Ausbildung verlängert sich dann um ein Jahr, und es sind auch schon Säbeltänzer bekannt geworden, die nach 20 Jahren die Schule verließen und trotzdem legendäre Taten vollbrachten.

Die Schule des Heeres wurde dann später auch noch gegründet, durch ein weiteres Turnier, in dem sich ein Kämpfer, Farik el-Unami, klar durchsetzen konnte.


Neue Abschnitte in fett. Zu den einzelnen Fakultäten können wir dann noch Einzelabschnitte evrfassen, die ihr Selbstverständnis und ihre Traditionen beleuchten.
Den Schurkennamen habe ich abgeändert.
Trifft das es nun eher?
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Hagen vH » Fr 04 Jul, 2014 11:59

Hi! Ich hätte auch noch ein paar Vorschläge für die neue Version.

1. Wie wäre es, wenn der Kalif nicht die besten Kämpfer für sein Heer, sondern einen Ausbilder für die Leibgarde suchen würde? Das entspricht ja eher der Funktion der Säbeltänzer.
2. Ich würde - aber das ist mein persönlicher Eindruck - nur einen Kampf stattfinden lassen, damit dieser dann auch wirklich der Höhepunkt der Geschichte ist. Ansonsten wackelt die Spanungskurve hi und her.
3. Hint könnte in diesem Kampf den normalen Krieger versinnbildlichen: stark, außdauernd und tödlich. Die drei anderen, versetzen, wie du ja schon schön herausgearbeitet hast, mit ihren Scherzen und Tänzen das Publikum in Ektase, und den vierten Kontestanten Hint in Rage. Ihre Bewegunen sind so schön, dass dem Kalifen die Tränen kommen.
4. Um Madaiamas Idee gerecht zu werden, dass die Säbeltänzer zwar gut, aber nicht immer die besten Krieger sind, würde ich Hint sogar gewinnen lassen. Die drei Säbeltänzer brechen gleichzitig zusammen, dann aber kommt die Spottdrossel (meinetwegen auch die anderen Tiere), stirbt, und entlarvt damit Hint.
5. Der Kalif ist so gerührt von der Anmut der drei Tänzer, dass er diese Schönheit nicht sich allein vorenthalten möchte. Darum errichtet er eine Schule und ernennt alle drei zu Ausbildern dort, damit diese ihr aphorgefälliges Wirken für alle Zeit und in ganz Dorien ausüben lassen (in deiner Version bestand die Schule schon, dabei eigenet sie sich doch so schön als Gründungsepos).

Und, das Wichtigste immer zum Schluss:

5. Ich verstehe nicht, Provokateur, wo du den Text einetzten willst. Der erste Teil deiner Geschichte ist eine Legende. Der zweite ein reiner Sachtext, oder Lexikoneintrag. Warum braucht es exakte Schülerzahlen, exakte Angaben zu den Fakultäten usw. INNERHALB der Legende? Für diese rein sachlichen Informationen haben wir doch das Wiki, und dort sollte man diese Infos auch ansiedeln. Ich würde daher ALLES was nach dem Satz: "Man sagt, dass nur ein wahrhaft schwarzes Herz den Zugang entdecken kann." lieber in die Wiki eingearbeitet sehen, und die schöne Geschichte als Buch INGAME einsetzen.

Ich hoffe die Kritik liest sich nicht zu fundamental. Ich finde es immer schwierig, Verbesserungsvorschläge sanft zu verpacken. Wie ich ja oben schon geschrieben habe, gefällt mir der Epos im Grunde sehr gut.

Was haltet ihr von den Vorschlägen?
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Provokateur » Fr 04 Jul, 2014 14:47

Ich bezieh mal Stellung zu den genannten Punkten:

1) Leibgarde: Jop, okay. Können wir so ändern.
2) Nur ein Kampf: Bitte nicht. Das würde dem Wettbewerbscharakter widersprechen, auch und eben gerade für eine Leibgarde. Aber wir können die Kämpfe etwas modifizieren - jeder hat eine Puppe zu verteidigen und den Gegner zu schlagen. Das würden den PersSchutzcharakter deutlicher betonen.
3) Also Hint ist schon gut, aber halt auch hinterlistig. Der normale Krieger ist "gut", aber ehrenvoll, zumal in einer derart wertorientierten Gesellschaft wie Dorien. Die Schönheit des Tanzes kann ich noch ausbauen.
4) Die Gründer der Säbeltänzer müssen episch sein, auch wenn ihre Schüler es nicht sind. Selbst wenn sie es nicht gewesen wären, würde der Gründungsmythos sie dazu machen. Das haben Gründungsmythen so an sich. Deswegen würde ich das lieber so lassen.
5) Wenn ich einmal schreibe, schreibe ich, bis mein Kopf sich ausgetobt hat. Wie der Text am Ende geteilt wird oder verwendet, das überlasse ich gerne anderen (solange er gut verwendet wird).
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Hagen vH » Sa 05 Jul, 2014 09:20

In Punkt 4 haben wir uns missverstanden: Ich will ja auch, dass sie episch kämpfen, gereauch 48h oder so etwas. Ich meint nur, wenn Hint der Grüder einer die Jahrtauende überdauernden Geheimschule ist, sollte er nicht minder episch sein. Ich dachte nur, wenn er aufgrund seiner Betruges gewönne, dann aber auffliegen würde, so gb dass eine kleine abr feine Wende in der Handlung. Vor allem, wenn an vorher die "Knopf am Dolch" Szene weglässt, und die Spottdrossel somit Hint nicht nur gegenüber dem Kalifen, aber auch gegenüber dem Leser entlarvt.
Ein weiterer Grund, warum ich meine, es wäre besser einen Gruppenkampf zu haben (den du ja eh am Ende stattfinden lässt, nur eben zu dritt statt zu viert): wenn nur Wammat gegen Hint kämpft, ist weniger deutlich warum die ganze Schule (all drei "Gründungsstämme") in Feindschaft zu den Hintaristen steht, bzw. die Symbolik dieser Schlüsselszene ist schwächer.

Letztlich ist es aber deine Geschichte. Madaiama's Kommentare sollten noch so gut wie möglich berücksichtigt werden, schließlich hat sie den Säbeltänzern ursprünglich Leben eingehaucht.
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Provokateur » Sa 05 Jul, 2014 20:00

Dann werde ich den Kampf gegen Hint etwas modifizieren...dass er nahezu ebenbürtig, aber auch sehr bald sehr frustriert ist. Aber den 1on1-Charakter des Kampfes möchte ich bestehen lassen. Das ist vielleicht Geschmackssache, die Schöpferin dieser Schule soll entscheiden :)
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Madaiama » So 06 Jul, 2014 08:59

Ich bin am Ball. Sieht schön aus, was sich tut. Ich melde mich nochmal ausführlicher nach der nächsten Version ;)
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Provokateur » Mo 07 Jul, 2014 21:24

"Als der Kalif Bai Meli-šipak nach seinem besten Kämpfer suchen ließ, um ihn als Ausbilder für seine Leibgarde zu benennen, blieben diese drei, Kurash en-Safirani, Haris el Kurenas und Wammat en-Hul, in allen Auswahlkämpfen übrig. Auch ein vierter Kämpfer, Hint ur-Lustash, kam in dieses Finale. Die Kämpfer sollten nicht nur gut kämpfen, sondern auch, da der Kalif ein göttergefälliger Mann ist, den Göttern in der Art und Weise, wie sie ihre Waffen führten, Ehre erweisen. Tausende Männer aus den Einheiten Doriens waren angetreten, diese vier waren übriggeblieben, nun lag es am Kalifen, den besten zu wählen.

So veranstaltete Bai Meli-šipak einen großen Schaukampf, und versprach dem Gewinner höchste Ehren, die eigene Kampfschule und ihn in Gold aufzuwiegen. In den Schaukämpfen galt es, eine Puppe, welche die Schutzperson darstellte, zu verteidigen, die des Gegners zu treffen und gleichzeitig den Gegner zu schlagen. Der Kampf sollte als gewonnen gelten, wenn entweder die gegnerische Puppe so schwer getroffen wurde, dass sie als schwer verletzt oder tot gelten würde oder einer der Kämpfer nicht mehr kämpfen konnte.

Am ersten Tag kämpften Kurash en-Safirani gegen Haris el Kurenas und Wammat en-Hul gegen Hint ur-Lustash. Hint ur-Lustash trat gegen Wammat im ersten Kampf des Tages an - Hint führte zwei Dolche, Wammat seinen Säbel aus rötlichem Eisen, El-Cob genannt. Wammat umtanzte Hint, lachte ihn aus und äffte ihn nach und entwarf spontane Spottgedichte über seinen Gegner, welche die Zuschauer erfreuten; und immer wenn Hint ihm nachsetzte, duckte sich Wammat wie im Tanz unter seinen Dolchen durch. Gleichzeitig schaffte er es immer wieder gefährlich nah an Hints Puppe heran, wobei dieser durch geschickte Eingriffe Wirkungstreffer auf der Puppe aber zu verhindern wusste. Wammats Bewegungen waren fließend wie ein Bergbach an einem Sommertag, er umtanzte Hint wie eine Biene eine Blume umtanzen würde. Hint konterte mit harten, direkten Schlägen, von denen er keinen einzigen landen konnte, Auch lockte Wammat ihn mit seinen Bewegungen durch die Arena, ständig von der eigenen Puppe weg, so dass Hint nur damit befasst war, sich und seine Puppe zu verteidigen, aber keinen Treffer auf Wammat oder dessen Puppe landen konnte. Als Hint erste Zeichen von Erschöpfung zeigte, begann Wammat, neben dem Spott auch harte, schmerzhafte Kontertreffer in Hints Seite zu landen. Das aber machte diesen wütend, und als er zum neunten Mal einen Schlag in die Seite bekommen hatte, sprang er beiseite und straffte sichtbar die Schultern. Mit einem Wurf des Dolches aus der rechten Hand traf er Wammat eben so.Dieser konnte plötzlich nicht mehr klar sehen, sein Speichel lief und seine Bewegungen wurden fahrig. Dennoch schaffte er es, Hint ein zehntes Mal in die Seite zu schlagen, und als dieser ohnmächtig zu Boden gesunken war, verneigte sich Wammat en-Hul vor dem Kalifen und sank ebenso ohnmächtig in den Sand der Arena.
Der Bai Meli-šipak war von diesem ersten Kampf mehr als ergiffen, zugleich aber auch enttäuscht, da er keinen klaren Sieger sah. Der Wurf des Dolches war zwar nicht vorhergesehen gewesen, da er aber anscheinend den Gegner ausreichend schwächen konnte, war er bereit, darüber hinweg zu sehen.
Da kam aber eine Spottdrossel, angelockt vom Glanz des Dolches, in die Arena geflogen, um diesen mitzunehmen und in ihr Hort zu bringen (die dorische Spottdrossel sammelt glänzende Dinge und verbaut sie in ihrem Nest, um die Weibchen zu beeindrucken. Ihren Namen hat sie durch ihren Ruf, der so klingt, als würde sie jemanden auslachen). Als sie den Dolch im Schnabel hatte, erhob sie sich kurz in die Lüfte und fiel dann dem Kalifen tot in den Schoß!
Bai Meli-šipak ordnete sofort eine Untersuchung der Dolche an. Noch in der Arena wurde festgestellt, das die dolche an ihren Knäufen als Zierde getarnte Knöpfe hatte. Auf den Durck auf diesen Knöpfe lief ein magisches Gift über die Klingen, was in der Hitze des Kampfes nicht zu sehen gewesen war.

Giftmord ist weder schön noch den Göttern gefällig, es zeugt von einer dunklen Seele, die der Kalif nicht als Ausbilder für seine Leibgarde haben wollte. Erfahrene Alchemisten und der Hofmagier konnten das Gift finden sowie identifizieren und Wammat en-Hul wurde sofort eine ausgezeichnete Behandlung zuteil, während Hint ur-Lustash sich nach seinem Aufwachen gefesselt auf seinem Krankenbett fand.
Im zweiten Kampf, nachdem die Arena von allen Resten des Giftes gereinigt worden war, trat Kurash en-Safirani gegen Haris el Kurenas an. Und was sich den Zuschauern für ein Kampf zeigte!
Kurash war ein glänzender Wirbelsturm aus Metall, seinen Säbel (er wird Turi al-Nado genannt, in seinen Griff ist ein tiefblau glänzender Aquamarin eingelassen) konnte man kaum noch erkennen, während Haris durch ihn nicht zu treffen war, er Kurash ein ums andere mal ins Leere laufen ließ, und mit seinem Säbel (er heißt Deiragh, seine Parierstange ist hat die Form einer sich windenen dorischen Sandschlange [die bis heute noch keiner mit Pfeil und Bogen schießen konnte]) versuchte, Schläge in Kurashs Rücken zu landen. Fast meinte man, dass ein Akrobat und ein Tänzer miteinander die Arena teilten, in einigen Momenten sah man keine Konfrontation, sondern einen harmonischen Reigen der beiden, der die Zuschauer ergriff und mitriss. Es wirkte, als hätten sie diesen einen Tanz jahrelang geübt, und nur seltene Momente der Konfrontation ließen erkennen, dass sich hier zwei Gegner, nicht Partner gegenüberstanden. Keiner jedoch konnte den anderen deutlich treffen. Stunden um Stunden wogte der Kampf, ohne dass sich ein Sieger zeigte, und lange nachdem die Sonne untergegangen war, ließ der Bai den Kampf abbrechen - er hatte genug gesehen, um zu wissen, dass beide Kämpfer und ihre Stile einander ebenbürtig waren.
Nun hieß es warten, denn die Heilung des Wammat en-Hul war durch die magische Natur des Giftes kompliziert, doch da der Kalif nach den besten Heilern Antamars geschickt hatte und diese reichlich entlohnte, war Wammat nach einem Mond völlig wieder hergestellt (in diesem Mondumlauf, zwischen dem zwölften Ehrenmond und dem elften Hoffnungsmond, haben die Schüler der Säbeltänzer keinen Unterricht) und bereit, sich gegen die beiden anderen Kämpfer zu behaupten. Doch sowohl der Kampf gegen Kurash als auch der Kampf gegen Haris verlief wie der zweite Kampf, beide wogten hin und her, Kurash bewegte sich wie zu einer unhörbaren Musik und Wammat schaffte es wieder ein ums andere mal, die Zuschauer zum Lachen und Kurash in leichte Wut zu bringen,ohne dass sich nach Stunden ein klarer Sieger gezeigt hätte.
So entschloss sich der Kalif, alle drei Kämpfer gleichzeitig in den Ring zu schicken, um zu sehen, ob einer stehen bleiben würde, um der beste Kämpfer Doriens zu sein.
Doch auch dieser Kampf blieb ohne Ergebnis, ward ein Fest der Schönheit und Harmonie, wie man es in ganz Antamar noch nie gesehen hatte und nach drei Tagen ununterbrochenen Kampfes sanken alle drei Kämpfer im selben Augenblick betäubt und durstig in den Sand der Arena.Die Menschen sprachen noch Jahre später davon, und wenn einer der Alten abends am Feuer ansetzte, um einen Augenzeugenbericht von diesem Kampf abzugeben, so hingen die Menschen stundenlang an seinen Lippen.
Der Kalif ließ sofort die Ärzte kommen, und nach einem Tag Ruhe und viel Wasser waren die drei wieder genesen.
Sie traten vor den Kalifen, und er sagte:
"Den Besten habe ich gesucht, die Besten habe ich gefunden! Ihr seid von den Göttern gesegnet und von allen guten Geistern verlassen - hätten eure eigenen Körper euch nicht bezwungen, so kämpftet ihr jetzt noch. Ich suchte einen Ausbilder für meine Leibgarde, gefunden habe ich Künste, die den Göttern selbst würdig sind. Nicht nur meine Leibgarde werdet ihr ausbilden, sondern etwas großes schaffen. Ihr sollt fürdahin als Säbeltänzer bekannt sein, und ich bitte euch, eure Künste an junge Menschen weiterzugeben, auf dass der Name Doriens auf unserer Welt im Lichte der Schönheit eures Kampfes glänzen möge!.“
Und die drei Säbeltänzer antworteten wie in einer Stimme (was die Menschen als Zeichen ihrer göttlichen Segnung ansahen) den Satz, der heute noch als Eid und Schwur der Säbeltänzer gilt:
"Ehre fließt durch unsere Adern wie das Blut, und beides gebühret unserem Herren!"
Und so befahl der Kalif, dass die drei Säbeltänzer je eine Fakultät in der Schule der Säbeltänzer haben sollten und gab ihnen Adelstitel, eigene Kriegsbanner (die heute als Erkennungszeichen der drei Schulen gelten, die Kurashi tragen die Windhose, die Harisi tragen die Sandschlange und die Wammati die Spottdrossel) und eine Leibrente. So entstanden die drei Häuser der Säbeltänzer. Die Waffen der Gründer befinden sich in ihren Gruften unter dem Gebäude. Kein Schüler würde es je wagen, diese auch nur zu berühren, und doch sagt man, das sie durch unsichtbare Maschinen und Geräte gesichert sind.
In einer vierten Gruft befinden sich die durch das magische Gift verfluchten Dolche des Hint ur-Lustash
Dieser wurde übrigens vom Kalifen zum Tode durch Vierteilen verurteilt, konnte aber in der Nacht auf mysteriöse Weise entkommen. Der Legende nach gründete er in der Gegend der Berge am unteren Melic eine Schule für gedungene Mörder, in der wohl auch heute noch das Wissen des Hint ur-Lustash (und das seiner Nachfolger) gegen klingende Münze vermittelt wird. Seine ersten Schüler waren nach der einen Variante der Geschichte seine Söhne, nach einer anderen drei Kinder, die er im Säuglingsalter entführt hatte. Die Hintari, wie sich heute nennen, bewegen sich im Verborgenen und haben einen ewigwährenden Hass auf Säbeltänzer und die Kalifen. Gifte, verborgene Waffen und der Angriff aus der Dunkelheit sind ihre Spezialitäten.
Die Hintari gibt es tatsächlich, aber ihre Schule konnte bis heute nicht gefunden werden. Man sagt, dass nur ein wahrhaft schwarzes Herz den Zugang entdecken kann.
Ein Hintari namens Seilash, der sich zum Guten bekehrt hatte, wurde vergiftet, bevor er das Geheimnis kundtun konnte.
Die Dolche des Hint ur-Lustash wieder zu erlangen ist das erklärte Lebensziel eines jeden Hintari, während die Säbeltänzer jeden Hintari stellen und töten, den sie erkennen.



Jedes Jahr schicken viele Eltern ihre Kinder in die Schule der Säbeltänzer, und es galt einst als große Ehre, wenn eines in einem der Häuser, die pro Jahr nur 11 Schüler im Alter ab dem Alter von Zehn Sonnenläufen, als Schüler unterkam. Früher waren es einmal 33 Schüler pro Haus. Die Kalifen aber wurden sparsamer, die Gönner der Schule knapper. So wurden die Ausbildungsgänge für die Eltern teurer, da man zudem in der jüngeren Zeit die Professionen des Unterhalters und des Kriegers wieder deutlich trennt, sank die Zahl mit der Zeit. Viele sehen Eltern sehen auch nicht den Nutzen darin, ihre Kinder erst in eine teure Ausbildung zu schicken, nur um sie dann wieder ernähren zu müssen, bis sie einen Herren gefunden haben, der sich noch für die Künste der Säbeltänzer begeistern kann.

Auch freigekaufte Sklaven finden sich unter den Schülern – eine langwährende Tradition. Die Auswahl ist ein harter Test, in dem den Kindern viel abverlangt wird. Dieser dauert eine Woche. Jeder Schritt, jedes Wort und jeder Bissen der Kinder wird durch erfahrene Ausbilder beobachtet, und eine Auffälligkeit führt zum sofortigen Abbruch für dieses Kind. Es kann aber, wenn es noch nicht zu alt ist, im nächsten Jahr wieder antreten. Am Ende steht eine Abschlussprüfung in drei Disziplinen Schnelligkeit, Koordination und Wortgewandtheit. Hier wird noch einmal hart gesiebt, bis die 33 besten Schüler feststehen.
Die Ausbildung dauert in der Regel zehn Jahre, häufig verlängert sie sich, weil jeder Schüler zum Abschluss je einen Schüler aus den anderen Fakultäten im Kampf schlagen muss. Nicht nur Kampf wird gelehrt, sondern auch gesellschaftliche Künste, Etikette und Dinge, die einen Herren erfreuen können. Während früher die drei Häuser eine deutliche Trennung erfuhren und gegeneinander eher mit leichten Dünkeln auftraten, haben die knapper werdenden Finanzmittel die Schulleitung dazu gezwungen, Unterrichte zusammenzulegen. Die Trennung der drei Stile wurde etwas aufgeweicht, aber man erkennt doch die unterschiedlichen Schwerpunkte Tanz, Akrobatik und Lyrik.
Zum Abschluss steht der Schaukampf. Wenn sich alle drei Absolventen einig sind, können sie in der Arena gleichzeitig gegen einander antreten. Wenn sich hier ein Schüler durchsetzt, bekommt er den Titel "Meister des Tanzes und Herrscher der Kinge" und einen besonderen Ring, der ihn als solchen auszeichnet. Außerdem wird er in einer Ehrenplatte, die im Hof der Schule steht, eingraviert. Jede Fakultät ist äußerst stolz, wenn sich einer ihrer Schüler diesen Titel verdienen kann. Zur Zeit führen die Harisi mit 23 Meistern, während die Kurashi und die Wammati je 22 Meister haben. In der Regel gleichen sich die Zahlen in bälde wieder an, bis dann eines glücklichen Tages wieder eine der Schulen führt. Das zeigt, wie gleichwertig die doch sehr unterschiedlichen Stile des Säbeltanzes einander sind.
Wer den Kampf nicht besteht, lebt keinesfalls in Schande, es ist eine Ehre, sich von einem besseren Säbeltänzer belehren zu lassen. Die Ausbildung verlängert sich dann um ein Jahr, und es sind auch schon Säbeltänzer bekannt geworden, die nach 20 Jahren die Schule verließen und trotzdem legendäre Taten vollbrachten.
Die Leibwächter des Kalifen sind seit einiger Zeit nicht zwingend Säbeltänzer, sondern auch tapfere und verdiente Soldaten des Heeres. Junterschiedliche Gewichtungen der beiden Professionen. Andere Säbeltänzer finden Anstellung bei Wohlhabenden innerhalb und außerhalb Doriens oder begeben sich auf Wanderschaft, um den Göttern durch Wohltaten gefällig zu sein."


So, alles eingearbeitet. Bitte probelesen!
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Re: Die Säbeltänzer

Beitragvon Provokateur » Di 08 Jul, 2014 18:31

Nachtrag: Soll ich in den anderen Kämpfen auch noch die Personenschutzpuppen einbauen?
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