ZB-Projekt Zwergenlande

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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Talkmar » So 05 Okt, 2014 15:17

Die Tagebücher lesen sich bis hierher sehr gut ... :Jepp:
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Trokhanor » Sa 11 Okt, 2014 21:57

Danke!

Hier ein neuer Tag (für Goethe-Kenner).

Spoiler:
Dichtertag, 14. Hoffnungsmond der 8849. Wendung

So hält uns Mahlstrom hier, kein edler Sog,
In ernsten, töd'gen Sklavenbanden fest.

Geneigter Leser,
Es schreibt Admiral Vikos Gamassohn, Kapitän der Gabriela. Es ist der Dichtertag und weil die Langeweile an Bord so unerträglich ist, gewinnen selbst die Namen der Wochentagen an Bedeutung. Leider ist nur zu leicht zu erkennen, dass ich nicht als Dichter tauge. Sonst ist nur wenig geschehen, noch in der Nacht zog ein dichter Nebel auf, zunächst schwanden die Sterne und dann die Monde. Auch die Sonne ist nicht mehr. Der Feuerball durchdringt den Nebel nicht, ein blasser Schemen lässt die Hand vor den eigenen Augen erahnen. Die Mannschaft kauert an Deck, die ohnehin schon miese Stimmung ist besonders bedrückend. Mir scheint, dass, wer einmal die Kabine verlässt, den verlässt der Mut. Niemanden würde es wundern, kaperte uns ein Geisterschiff; ja selbst ein Tentakel eines Kraken würde mich nicht überraschen. Vielmehr werde ich überrascht sein, wenn uns am heutigen Tage nichts geschieht.
Ich weiß nicht, wie es der Folkhôr aus dem Nebel schaffen soll. Der Südweiser funktioniert; jedenfalls zeigt er eine Richtung an, aber eine Richtung zu halten ist nicht leicht, das weiß ein jeder, der schon versucht, auch nur eine halbe Meile mit geschlossenen Augen geradeaus zu gehen. Falls Ihr also, geneigter Leser, in den Vorzug gekommen seid, die Schrift aufzufinden, so nehmt dies als Beweis, dass sich ein Folkhôr wenigstens so gut im Fluge zurecht findet, wie eine erfahrene Brieftaube.

Gez. Vikos Gamassohn
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Trokhanor » Fr 24 Okt, 2014 13:16

Würde eigentlich eine Figur wie Kassandra in die Geschichte des Zwergenfluches oder die Grannithosch-Adosch-Sage passen?
So warnte Kassandra vergebens gegen Ende des Trojanischen Krieges (wie zuvor auch der Priester Laokoon) die Trojaner vor dem Trojanischen Pferd und der Hinterlist der Griechen, sodass Troja unterging.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Talkmar » Fr 24 Okt, 2014 13:35

Trokhanor hat geschrieben:Würde eigentlich eine Figur wie Kassandra in die Geschichte des Zwergenfluches oder die Grannithosch-Adosch-Sage passen?


Kann ich mir recht gut vorstellen.

Es ist z.B. gut vorstellbar, dass "Kassandra" (vielleicht eine Caerun-Priesterin, der ein erster Folkhôr zugeflogen war (als Anknüpfung zur Entstehung der Priester mit Folkhôr) und die über das Studium alter Schriften zu der Erkenntnis kam, dass die Bestimmung der Zwerge nicht in ihren gemeinsamen Kriegszügen läge - sondern dass dies gar zur Auslöschung führen könnte!), schon vor dem Auftreten Grannithoschs und seiner Offenbarung als letzter Sohn Umors und Xolgoraschs, die Dûnkses-Herrscher und die Stammesräte davon überzeugen wollte, dass dies nicht der Weg der Zwerge sei und Rettung nur durch die Aufsplitterung in die einzelnen Stämme zu erreichen sei. Dies ließ sie über einige Wendungen verlautbaren, fand aber kaum Gehör und wurde daraufhin als Hochverräterin hingerichtet ...
Zuletzt geändert von Talkmar am Fr 24 Okt, 2014 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Trokhanor » Fr 24 Okt, 2014 14:22

Das klingt Klasse. Der Eingriff in die Zwergengeschichte wäre aber nicht gerade gering, oder? Schließlich dürfte der ersten Priesterin mit Folkhôr ein gewisser Stellenwert zukommen, oder? Quasi eine soziale Ahnherrin, zumal sie einen Märtyrertod inne hätte.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Talkmar » Fr 24 Okt, 2014 14:34

Das würde die Geschichte m.E. ja nicht verändern, sondern nur um ein Detail anreichern (und warum sollte es nicht eine quasi "Heilige" der Caerun geben?)... Könnte sinnvoll in die Geschichte der Zwerge zwischen der 2715. und der 2723. Wendung angesiedelt werden.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Trokhanor » Fr 24 Okt, 2014 15:14

Das war ja nur ein Hinweis und speziell die im Wiki nachzulesende Geschichte der Zwerge meinte ich auch nicht, sondern eher die der Priesterschaft (die ich allerdings nicht wirklich kenne). Wenn du aber keine Probleme siehst, umso besser.
In den von dir angegeben Zeitabschnitt würde das sicher hineinpassen, vielleicht 2716. Wendung. Der Folkhôr in der 2723. Wendung kann ja der gleiche sein und vielleicht erzählt er irgendwann von "Kassandras" Schicksal. Die Figur "Kassandra" hat dann eher ein Schattendasein, und verschwindet mit dem Erscheinen Grannithoschs endgültig von der Bildfläche - und wird erst auf Caerun wiederentdeckt.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Talkmar » Fr 24 Okt, 2014 15:37

Eine Geschichte der Priesterschaft der Caerun gibt es (noch) nicht wirklich ...

Der Zeitpunkt ihrer Gründung ist geheimnisumwittert und lediglich den Priestern selbst bekannt. Im Jahr 2723 nach Maamoraschzeitrechnung treten sie als Priester mit Folkhôr (Folkôraxim) zum ersten Mal aus den Schatten und geben sich der gesamten Zwergenheit zu erkennen.


Von daher würde doch die 2716. Wendung passen, in der "Kassandra" zum ersten Mal auf den Plan tritt ... Dass ihre Geschichte in den offiziellen Chroniken nicht auftaucht und erst im neuen Inselreich wiederentdeckt wird, klingt doch super. Damit bleibt der Gründungszeitpunkt immer noch unbekannt (könnte mir eine Reihe von Rabenvögeln vorstellen, die ein altes Wissen immer weiter an einzelne Priester getragen haben ...) aber es wird offensichtlich, dass es schon vor ihrem ersten Auftritt Folkôraxim gab.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Trokhanor » Sa 25 Okt, 2014 19:46

Wenn für die Priester eh so gut wie nichts da ist, macht es ja nichts, wenn wir ihr eine Patronin/soziale Ahnherrin/Märtyrerin/wai vor die Nase setzen; wie umfangreich der Personenkult wird, kann man ja noch immer entscheiden.

Dann würde ich sagen, pflegst du die Dame mit passendem Namen in die Geschichte ein und eine längere Fassung davon nehmen wir dann für die Auftragsbörse.

---
In Hochquell steht ja die schöne Uni/Bibliothek, die wurde ja auch gebaut und da sie auf dem Berg Emyn Neweig auch was gebaut haben, bietet sich ja ein Sisiphos an, ein Steinmetz, der einen besonders schönen, kugelförmigen Sandstein, der aber leider von einem örtlichen, mystischen Wesen verflucht worden sein soll, auftrieb und ihn auf den Emyn Neweig bringen wollte, damit man aus ihm den Kopf Magmarox nachforme und neben den Eingang aufstelle. Leider kullerte der Stein immer wieder (oder einmal) herunter und begrub den Zwerg unter sich, worauf man einige nette Worte in den Stein meißelte und als Grabstein nutze.
Wenn sich jemand berufen fühlt, das literarisch umzusetzen, nur zu.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Talkmar » Mo 27 Okt, 2014 16:43

Um Kassandra werde ich mich in nächster Zeit kümmern.

Sisiphos finde ich genial, hab da nur auch gerade eine literarische Blockade :wallbash: Vielleicht kümmert sich ja jemand schneller darum :wink:
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Talkmar » Mi 29 Okt, 2014 16:57

"Kassandra" heißt jetzt Laroscha Folkhôrstochter und hat ihren Platz in der Geschichte der Zwerge zur 2714. Wendung.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Talkmar » Mi 29 Okt, 2014 18:25

Erster und zweiter Teil des Ariada-Epos


Das Seil der Ariada
Spoiler:
Das Seil der Ariada

Vor vielen tausend Wendungen bestand dort, wo sich heute die endlosen Papyrusfelder von Phyap befinden, ein riesiger, bedrohlich wirkender Sumpf. Wabernde Nebelschwaden hingen selbst bei Tage über diesem, so dass kaum es Zwerg es wagte ihn zu betreten.
Tat dies doch ein wagemutiger Ahn, so verschluckte der Nebel ihn für immer. Vielleicht lauerten dort unsägliche Gefahren – vielleicht aber verloren die Zwerge in den Nebeln einfach die Orientierung und verirrten sich hoffnungslos. Keiner von ihnen kehrte jemals wieder heim.

Eines Tages jedoch kam die erfahrene Heldin Ariada Mirastochter auf eine großartige Idee. Sie hieß die Fischer, Seiler und Netzknüpfer von Neufluren ihr ein unglaublich langes Seil aus dünnem Faden zu fertigen, was diese auch taten. Dieses knüpfte sie an einen großen Baum am Rande des Sumpfes, um es sich danach um den Leib zu schlingen. Dann wanderte sie in den Sumpf … Viele Tage lang war sie unterwegs, suchte Wege durch das unheimliche Moor. Doch stets hatte sie das Seil um sich gewickelt, so dass sie immer den sicheren Rückweg antreten konnte, wenn sie sich auf dem Irrweg befand.

Welche Gefahren dort auf die Heldin lauerten wird in einem anderen Epos dargelegt – so musste sie das stachelige Sumpfmonster erschlagen und in die Tiefen der Unterwelt absteigen – allerdings gelang es ihr schlussendlich, mit Hilfe des Seiles, den Sumpf nach dreißig Sonnenläufen sicher zu durchqueren. Auf dem Rückweg steckte sie gar den ersten Pfad ab, der noch heute Ariadapfad heißt, musste sie doch nun einfach dem Seil folgen. Genau einunddreißig Tage nach ihrem Aufbruch stand sie nun wieder an dem Baum, an welchem ihr Seil befestigt war, und wurde von den anwesenden Zwergen als die größte Heldin Phyaps gefeiert.


Der Kampf mit dem Sumpfmonster
Spoiler:
Ariadas Kampf mit dem Sumpfmonster

Sieben Tage lang durchmaß Ariada Mirastochter das unheimliche Moor auf der Insel Phyap. Die dichten Nebelschwaden trübten ihre Sicht, und ließen kaum mehr erahnen, ob es Tag oder Nacht war. Mit einem Mal schälte sich ein Schemen aus dem Nebel – gut doppelt so breit wie ein Eisenzwerg, dafür aber fast drei Schritt groß! Ein haariges Wesen, mit mächtigen Armen kam zum Vorschein, und der Geifer lief ihm aus dem Mund… Schon schwang es seine Arme auf die Zwergin zu, um sie mit den starken Pranken zu ergreifen, da kam Ariada die rettende Idee: Sie lief dem Wesen durch die Beine, beschrieb eine Acht um diese, und wickelte so das um ihren Leib gebundene Seil um die muskulösen Beine des Monsters.

Noch immer versuchte das Sumpfmonster die Zwergin zu packen, doch nun lief sie einige Schritt weit von ihm fort, so dass das Wesen danach trachtete ihr hinterherzurennen, sich jedoch in dem Seil verfing und der Länge nach zu Boden fiel. Mit einem schnellen Satz, stand die Zwergin mit gezücktem Dolch über ihm, doch nun begann das Wesen jämmerlich zu weinen. Kurz zögerte die Heldin, dann steckte sie ihren Dolch zurück in die Scheide und entfesselte das Wesen. Dankbar ob ihrer Gnade, blickte es die Zwergin noch einmal an, als es aufstand – danach verschwand es in den Tiefen des Sumpfes und ward niemals wieder gesehen. Ariada hingegen machte sich auf zu neuen Abenteuern.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Trokhanor » Fr 14 Nov, 2014 21:56

Sehr schön, das mit dem Sumpfmonster!
Ich habe die bisherigen Texte ins Wiki gestellt, erstmal zum Geschichtensammler_Caerun, ob die Texte im Wiki noch archiviert werden oder nur IG verfügbar sind, kann man ja noch entscheiden. Im Wiki sind sie jedenfalls besser zu lektorieren. Dort ist auch der jüngste Tagebucheintrag der Gabriela. Für den Abschluss überlege ich aus Felix Dahns Ein Kampf um Rom, Buch Teja, Kapitel 6, zu zitieren:
Erloschen ist der helle stern
Der hohen Amelungen:
O Dietrich, teurer Held von Bern,
Dein Heerschild ist gesprungen.
Das Feige siegt - das Edle fällt -
Und Treu und Mut verderben:
Die Schurken sind die Herrn der Welt: --
Auf, Goten, lasst uns sterben!

Natürlich auf die Zwerge umgemünzt, kann man das machen?
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Talkmar » Sa 15 Nov, 2014 01:09

Ich finde ein solches Zitat in abgewandelter Form völlig okay.

Habe übrigens noch eine weitere Geschichte auf die Wikiseite gestellt - den Entstehungsmythos der Folkhôr, wie er von ihnen selbst auf Murgyp erzählt wird.
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Re: ZB-Projekt Zwergenlande

Beitragvon Trokhanor » Sa 15 Nov, 2014 12:41

Sehr schön!

Das Tagebuch der Gabriela ist nun fertig.
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