Lyrik und Gedichte für Antamar

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Re: Lyrik und Gedichte für Antamar

Beitragvon Merdeuse » Di 14 Aug, 2012 22:24

Oh Schönheit die du mir begegnet bist,
ganz plötzlich und verschwörerisch,
die Süße deiner Lippen eine List.
Die Wonnen deines Körpers wohl ob doch längst berührt,
so sehn ich mich nach dir,
du Schönheit einer Göttin gleich.
Zerreist die Sehnsucht mich nach dir,
ruft ab ins dunkelste Verderben.
Wie die Sirene an den Klippen,
so ruft betörend doch nach mir.
Ich weiß ich darf und sollte dich nicht lieben,
doch weiß ich auch - O du Verdammte,
geh ich der Sehnsucht nicht hernach -
so werde ich vergehen.
Vergehen ohne je den süßen Duft der deinen Haut,
auf meiner spüren können.
Den Glanz den deiner dunklen Haare,
nie einer Strähne gleich durch meine Finger gleiten.
O Weh mir - mein Verderben.
Ich spüre es - es ist so nah.
So nah dein Mund es meinem war.


Ich bin eine Frau, ich erfülle jedes Klischee und habe noch ein paar Liebesgedichte auf dem PC. :roll:
Bin offen für jeden Verbesserungsvorschlag - allerdings selten im Forum, also wäre eine ooc-Nachricht ganz lieb, egal an welche Heldin. :wink: (Ja, es ist selbstgeschrieben!)
''Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.''

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Re: Lyrik und Gedichte für Antamar

Beitragvon powl » So 19 Aug, 2012 19:09

Schnulzig aber schön. :wink:

Ey hier, guck mal! Ich hab auch was selbstgeschrieben:

Was Liebes an Zwerge:
Spoiler:
Den Leib er gern in Kette zwingt
Ein Eisenhelm dem Kopf Schutz bringt
Gräbt Löcher in'n Berg
Kann doch nur sein ein Zwerg
Man findet ihn leicht, weil er stinkt


Und für Nordlichter auch was:
Spoiler:
Auf Ronskirs Segen sie hoffen
Vor Nordvindfässern weit offen
Die Winde sie leiten
zum Rauben und Streiten
Der Nordmann ist es, stets besoffen.


Und die orkischen Lieblingsprügelknaben:
Spoiler:
Sie hausen in Steppe nicht Marsch
Benehmen sich überaus barsch
Grobe Äxte als Waffen
Sehen aus wie die Affen
Weil ein Ork trägt sein Haar auch am Arsch


Ätherische Elfen und elfenartische:
Spoiler:
Sind glücklich an der Natur Busen
und tragen gern lederne Blusen
Die Ohren sind spitz
Auch der Rest ist ein Witz
Weil nur Elfen mit Bäumen schmusen


Auch der Westendarer kommt nicht ohne Fett weg:
Spoiler:
Sie grüssen sich oft mit Senor
Zu Mittag schliessen sie Tür und Tor
Doch zu anderer Zeit
Liegen stets sie im Streit
Das kommt westendarisch mir vor


Last but not least: Lúnasadher
Spoiler:
Ihre Worte verziehr'n Zungen mit Knoten
Nüchtern feiern ist bei Strafe verboten
immer Uisge im Bauch
und zu Kopf steigt er auch
Darum sind Lúnasadher Chaoten
Andrea Powlo d. C. A. | Håkon Snorreson

Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
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Re: Lyrik und Gedichte für Antamar

Beitragvon Merdeuse » Do 27 Sep, 2012 11:34

Zum Thema:
powl hat geschrieben:Schnulzig aber schön. :wink:


Das Herz gebrochen, die Tage gezählt,
ein Winter der einbricht in deine Welt.
Traurig darüber denn kaum erwähnt,
vergessen ward der treue Held.

Verloren hast du mich, zwischen den Tagen,
verloren ward ich, zwischen den Tagen,
offen geblieben sind dir tausend Fragen,
höre dich klagen.

Du suchst nach mir, findest mich nicht,
weinst deine Tränen im Abendlicht.
Dein Leben verloren, die Liebe gebrochen,
dein eiserner Wille mit Küssen bestochen.

Weil du dich selbst einst an mich getraut,
deine Gefühle mir einst anvertraut.
Hast du verloren was dir so wichtig,
schien es doch damals so ernst und richtig.

Wo ist die Ehre, wenn nicht verloren,
diese die dir doch angeboren.
Oh starker Held, du treuer Mann,
erinnerst du dich, wie alles begann?

Damals noch eifrig hinter mir her,
heute fällt dir selbst das Atmen schwer,
ich habe kein Mitleid, bereue auch nichts,
fällt mir nicht schwer, das wahren meines Gesichts.

Verdreht hab ich dir deinen leeren Kopf,
mit meinem braunen lockigem Schopf.
Mit meinen sanften und wilden Augen,
du wirst mir nie richtig taugen.

Deine Worte sind leer, deine Gefühle erdacht,
ich gönn dir die Schmach, ich gönn dir die Schmach.
Noch nie gefühlt, wie Schmerz gedeiht,
das heilige Wort, die Liebe, entweiht.

Doch nun ist vorüber mit Lügen, mit Schmerz,
gebrochen hab ich dir, dein Bullenherz.
Bald bist du Geschichte, nur noch ein Märchen,
ich lass mich doch nicht, in ein Gefängnis pferchen.

Ich vermisse dich nicht, du bist kein Wort wert,
das ein einzige kostbare, dein Silberschwert.
Und sollte man mich, fangen und knechten,
so werde ich sterben den Tod der Gerechten.

Gerettet hab ich, die Frauenzimmer,
vor Geheule und dem elend Gewimmer.
Keiner einzigen wirst du mehr wehtun,
dafür drehte ich den Spieß herum.

So streb' ich im Wissen dass du nicht mehr,
anführst das Gefühls- und Lügenmeer.
Vorbei mit dem Helden, vorbei mit dem Winter,
hinter deinem Leben, da war eh nichts dahinter.


Ich hatte es mal für meine Musica geschrieben gehabt - weil ich finde dass es an Liedern mangelt. :)
(Ja, es ist wieder schnulzig und es geht um Liebe.) :herzen:
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Re: Lyrik und Gedichte für Antamar

Beitragvon Platinum » Do 27 Sep, 2012 13:31

Muss sie wohl auf Ten-Seleks privaten Schatz an Seeliedern zugreifen^^



Eines Morgens in der Kombüse
Briet der Smutje ne' Quallendrüse
Sie war ganz zart und schmeckte fein
Drum möcht einjeder Smutje sein!

Später am Tage im Krähennest
Strich der Schiffsjung den Mast aber mit Asbest
Es roch so streng, da musst ich glatt schrei'n
Und darum will niemand Schiffsjung' sein!

Am Abend da saß ich im Vorderdeck
Da trank mir ein Seemann die Flasche weg
Der Rum der war süß und roch auch so fein
Wie gern würd' ich dieser Seemann sein!

Bei Nacht dann da kam der Käpt'n zu mir
Er fragte nach Rum, doch ich hatte nur Bier
Er nahm es sich und schlug mir feist ein's auf's Ohr
"Gesoffen wird nicht bis wir sind am fernen Kontooor!"

Nun saß ich an Bord und hat elendig Durst
Zur Speis gab's nur Wasser und Trockenwurst
Da kam dann das Monster und schlug uns entzwei
Wer ich gern wär ist nem Monster wohl einerlei!

Drei Tage auf See und der Arm tat mir weh
Denn die Planke splitterte so viel, ohweh!
Mein Arm war ein Kaktus mein Mundraum ne Wüste
Wie gern säh ich die Lichter der grünen Küste!

Eine Woche trieb ich noch im Meer umher
Das Warten das wurde nicht weniger schwer
Am Morgen dann hing mein Kopf in einem Netz
Dem Fischer war's egal ob ich mich verletz!

Er bracht mich zum Hafen von Nordahejm
Da trank ich viel Met und war nicht allein
Ich erzählt meine G'schicht doch sie waren sich ein
Der Kerl dort das muss wohl ein Flunker sein!
~ Jaja, das kann nur Ten-Selek sein!
Spoiler:
"Oh Manny! Wie Zynisch! Was ist bloß passiert, dass du deine Lebensfreude verloren hast?"
"Ich bin gestorben!"


Die Karikatur ist eine Huldigung, welche die Mittelmäßigkeit dem Genius darbringt.

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Re: Lyrik und Gedichte für Antamar

Beitragvon Grande77 » Mo 31 Dez, 2012 21:38

Folgende Noveaux d'Erotiques Extraorinaire wurden von meinem Charakter Guy de Testicule, Comte de Porneaux, Artiste d'Erotiques Extraordinaire et Chevalier d'Amour verfasst, also liegen alle Rechte bei mir und die Texte können frei verwendet werden.

Allerdings haben sie einen leicht anzüglichen Charakter, lest sie also nur wenn ihr nicht zu empfindsam oder zu jung für so etwas seid.

Der Lüsterne Zwerg von Genovia
Spoiler:
Der lüsterne Zwerg von Genovia

Eine erotische Komödie in drei Akten
niedergeschrieben von Guy de Testicule, Comte de Porneaux, Artiste d'Erotique Extraordinaire et Chevalier d'Amour
im Jahre 2076 AZ

Gewidmet dem hochwohlgeborenen Andrea Powlo di Caprone Aureo


Dramatis Personae

Othello, der lüsterne Zwerg von Genovia
Iago, ein Zuhälter und Othellos Freund
Pamela, eine Kurtisane
Desdemona, ein junges Fräulein von Adel
Waltraudt, ihre Mutter
Aphrosia

Chorus

[Auftritt Aphrosia.]
Stets des Menschen Liebesglück zu lenken,
dies sei mein hehres Ziel auf dieser Bühn'.
Um der Göttin güt'ge Gunst zu werben
seist Du beim Spiel der Liebe nie zu kühn.
[Abgang Aphrosia.]


Erster Akt
[Auftritt Othello und Iago.]
Othello:
Das Zwergenblut mir kocht in meinen Adern,
oh Freund, die Medizin Dir wohlbekannt.
Im Liebesspiel die Glut ich muss erkühlen,
mit hübschen Frauen löschen diesen Brand.
Iago:
Mir dünkt ich wüsste gar ein holdes Weib,
jung, zart und unberührt, wie mir versichert ward.
Doch ihre Mutter tagein tagaus über sie wachet,
glaub mir, dies Werben gar für mich zu hart.
Othello:
Bevor der Jägersmann das Kitzlein schießen kann,
das alte Reh er muss zuerst besiegen.
So werde ich noch in dieser Nacht,
oh Freund, bei beiden Frauen liegen.
[Abgang Othello und Iago.]

Akt 1, Szene 2
[Auftritt Pamela und Iago.]
Iago:
Nun prahlet dreist der lüstern' Zwerg,
bei beiden Frau'n er wolle liegen,
doch befürchte ich, er wird wohl fehlen,
in dieser Schlacht kein Mann kann siegen.
Pamela:
Das sehe ich, oh werter Herr, doch anders,
bestückt der Zwerg ist wie kein Zweiter.
Beherzt sein stark Arm den Hammer schwingt,
jed' Festung er im Sturm bezwingt.
Sein klein Statur er kompensiert,
wenn er voll Wonne penetriert,
so glaubt mir denn, die Lust wird siegen,
und er wird beide Damen kriegen.
Iago:
Wie Ihr das sagt, so glaub ich's wohl,
und ergeb' mich nun dem Alkohol.
Wollt Ihr mir dabei zur Gesellschaft sein,
auf dass ich nicht schlafen muss allein?
Pamela:
So wollen wir's tun, Ihr könnt mich haben,
des Nächtens an meinem Körper laben,
der Nachtigalle Rufen lauschen,
wenn wir uns an unserer Lust berauschen.
[Abgang Pamela und Iago.]

Zweiter Akt
Akt 2, Szene 1
[Auftritt Desdemona und Waltraudt, beide im Nachtgewand.]
Waltraudt:
Tief im Schlafe ich nächtens lag,
als just ich hört ein dumpfen Schlag,
wer wird's wohl sein in später Nacht,
der all dies Rumpeln hat vollbracht?
Desdemona:
Oh, ist's vielleicht der Anta Claus,
der sich hier gönnt ein nächtlich Schmaus?
Oder ist's gar ein stattlich Rittersmann,
der nächtens nicht mehr reiten kann?
Waltraudt:
Mir dünkt die Nacht ein' Dieb uns bringt,
der grob in unser Haus eindringt.
Oh, Mädchen, nimm in Acht dich wohl,
während ich die schwere Keule hol'.
[Abgang Waltraudt.]
Desdemona:
Ach liebe Mutter, gebt gut acht,
mir ist's nicht gut in düstrer Nacht.
Darum ich geh in Kammer mein,
schliess zu die Tür und bin allein.
[Abgang Desdemona.]

Akt 2, Szene 2
[Auftritt Othello.]
Othello:
Nun stelle ich mich hier an die Wand,
mit zwergisch’ Fleischwurst in der Hand.
Die hölzern Keul' ich an mich nehm,
mach mir's der Zeiten hier bequem.
[Auftritt Waltraudt.]
Waltraudt:
Es ist so düster hier im Raum,
ich seh' die Hand vor Augen kaum.
Die hölzern Keul' ich deutlich fühl',
doch ist sie warm und gar nicht kühl.
Auch scheint sie mir viel länger gar,
und auch viel weicher, ach fürwahr.
Othello:
Oh, lüstern Weib, wie kannst Du bloß,
mir geradwegs greifen an die Hos'?
Ich bin entsetzt, schockiert gar sehr,
doch will ein Teil von mir auch mehr.
Waltraudt:
Oh Iatan hilf, was wollt Ihr hier,
von meiner Tochter und von mir?
Den Grund Eures Verweilens nennt,
sonst Ihr bald düstren Kerker kennt.
Othello:
Nun, werte Dame, glaubt es mir,
was mich gebracht war die Plaisir.
Und da Ihr ja schon angefangen,
vollendet Eurer Unterfangen.
Die Fleischeskeule zärtlich kost,
so spendet müdem Wandrer Trost.
Waltraudt:
Die Occasion mich arg verwirrt,
welch lüstern Zwerg die Nacht gebiert.
Doch spür ich unbekannt Verlangen,
von eigner Lust bin ich gefangen.
Ach, warum nur fühl' ich mich so schwach?
So bringt mich in mein Schlafgemach.
Othello:
Nun da Kabale mir geglückt,
zunächst die Mutter wird beglückt.
Hier lodert Zwergenfeuer heftig,
des ich es ihr besorg' recht deftig.
[Abgang Othello und Waltraudt.]

Chorus
[Auftritt Aphrosia.]
Der Zwerg sich hält an keine meiner Regeln,
wie kann er nur erfolgreich sein?
Beim Liebesspiel stets unter vollen Segeln,
avec plaisir, beim Raus und Rein.
[Abgang Aphrosia.]

Dritter Akt
Akt 3, Szene 1
[Auftritt Desdemona.]
Ich find kein Schlaf in dieser Nacht,
zur sehr ist Neugier mir entfacht.
Was wohl dies Ächzen und dies Stöhnen,
die laut durch uns're Villa dröhnen.
Vielleicht brach Mutter sich ein Bein,
leis' ich in ihre Kammer rein,
und sehe wie's der Mutter geht,
wie's wohl um ihren Schlafe steht.
[Abgang Desdemona.]

Akt 3, Szene 2
[Auftritt Othello, mit losen Beinkleidern.]
Haha, das schelmisch' Werben ist vollbracht,
mit Mutter und Tochter ich's gemacht.
Die eine grad in den Schlaf gefallen,
naht die and're, voll Neugier,
und lässt sich auch von mir knallen.
Weil beid' ich kräftig rangenommen,
fühl' ich mich immer noch benommen.
Mein zwergisch Feuer nun am Boden,
sind abgekühlt mir meine Hoden.
Geht nun in kalte Nacht fürwahr,
der lüsterne Zwerg von Genovia.
[Abgang Othello.]

Akt 3, Szene 3
[Auftritt Othello, Iago und Pamela.]
Iago:
Othello, mein Freund, berichte mir gleich,
wie schmeckte von Mutter und Tochter das Fleisch?
Verwöhnt Du hast beide, das seh' ich Dir an,
fürwahr, du bist mir ein gestandener Mann.
Pamela:
Zu gern hätt' ich dabeigelegen,
um liebzukosen den Fleischesdegen.
Doch auch wenn ich gestern nicht mitgemacht,
weil ich gern bei Dir noch in dieser Nacht.
Othello:
So wollen wir drei beieinander liegen,
und lüstern all Moral besiegen.
Wem's nicht gefällt, der kann ja gehen,
jed' andrer wird uns wiedersehen.
[Abgang Othello, Iago und Pamela.]

FINIS


Das Lustschloss von Droux
Spoiler:
Das Lustschloss von Droux

Eine erotische Tragikomödie in drei Akten
adaptiert und niedergeschrieben von Guy de Testicule, Comte de Porneaux, Artiste d'Erotique Extraordinaire et Chevalier d'Amour
im Jahre 2076 AZ

Gewidmet der gar lieblichen Nardinel Wolkentaucher


Dramatis Personae

Klötorax, ein Zauberer
Kunigunde, eine Jungfrau in Nöten
Remis de Mature, ein unerschrockener Rittersmann
Pierre de Conard, sein Knecht
Marie, eine Magd
Sophie, eine Magd

Erster Akt
Akt 1, Szene 1
[Auftritt Remis und Pierre.]
Remis:
Siehst Du das Schloss dort auf dem Gipfel steh'n?
Wo im Brausen des Sturms düst're Fähnlein weh'n.
Pierre:
Wenn Ihr's so schön sagt, dann wird's da wohl sein,
bin ich doch im Geist' schon bei Weibern und Wein.
Der jung' Rittersmann hier, Remis de Mature er geheißen,
spricht grad so als würd' er nur Goldmünzen scheissen.
Von Zauberern, Drachen und Jungfrau'n in Not,
parliert er doch nimmer von Wein, Wurst und Brot.
Wie gern' würd' ich nun bei ne'm Mägdelein liegen,
sanft könnt sie mich mit ihr'm Zünglein plaisieren.
aber statt mich mit Weibern im Heu auszutoben,
muss ich fortwährend die Taten des Deppen hier loben.
Remis:
Was hast Du gesagt, mein treuer Knecht Pierre?
Pierre:
Ich sagt', die Aventür macht beaucoup de plaisier.
Remis:
Ach, treuer Freund, so wollen wir's halten,
und stets nach dem Kodex des Rittersmann walten.
Dort in der Burg der Zauberer Klötorax haust,
und schon am Morgen unschuldig' Jungfrau'n verschmaust.
Dies, so will's alter Rittersleut' Art,
wird dank meines Schwerts nun den Jungfrau'n erspart.
Beherzt werd' ich heut' Klötorax Treiben beenden,
die Jungfraun befreien und sie tragen auf Händen.
Pierre:
Hab ich's nicht gesagt? Dieser schwätzende Tor,
tut er sich hier unheimlich wichtig hervor.
So kann er's denn halten, den bös' Zauberer töten,
des ich lass mir kraul'n von den Mägdlein die Klöten.
[Abgang Remis und Pierre.]

Akt 1, Szene 2
[Auftritt Kunigunde, nackend bis auf einen Keuschheitsgürtel.]
Kunigunde:
Ach, wie schändlich der Zaub'rer hier mit mir verfährt,
stets er mir all Freud' mit eisern Gürtel verwährt.
So kam bisher noch nimmer stattlich Mann,
an mein' so streng behütet Jungfräulichkeit ran.
Dabei würd' ich frei'n Willens gar alles mitmachen,
denn ich mag ganz besonders die schmutzigen Sachen.
[Auftritt Klötorax.]
Klötorax:
Was muss mein erzürnet Auge hier sehen,
was tut Ihr hier nackend am Fenster steh'n?
Bedeckt Eure Blöße und denkt stets daran,
dass nur die Tugend auf Dauer bestehen kann.
Kunigunde:
Oh, die Tugend ist doch für alte Leute,
ganz anders treibt es die Jugend heute.
Von hinten, von vorne, von unten und oben,
wild tut sie in fremden Betten rumtoben.
Klötorax:
Ach, unwissend Kind, befleckt nicht Eure Seel',
so etwas passiert, draus mach ich keinen Hehl.
Aber wartet doch noch bis Ihr volljährig seid,
danach Ihr für genügend Laster habt Zeit.
[Abgang Klötorax.]
Kunigunde:
Der alte Esel, bevor sein Pulver ward verschossen,
hat bestimmt auch von verbotenen Früchten genossen.
Doch mir will er's verwehren, trotz all meiner Bitten,
ach, würd' doch ein Ritter nah'n mit großen Schritten,
mich befrei'n von diesem finstren Los,
ich würd' willentlich geh'n ihm sofort an die Hos'.
[Abgang Kunigunde.]

Akt 1, Szene 3
[Auftritt Remis und Pierre.]
Remis:
Welch grausig' Monster dies gewesen,
wenn's war kein Drachen, fress ich einen Besen.
Ein gar fürchterlich' Kampf, oh, welch Aventür,
doch das war nur die Pflicht, nun kommt noch die Kür.
Pierre:
Wenn's keiner sehe, ich würd' ihn erschlagen,
und würd' seine Leich' dort im Dickicht begraben.
Oh, was für ein Schwätzer, oh, welch ein Idiot,
oh, Iatan, sei gnädig und schenk ihm den Tod.
Remis:
Was hast Du gesagt, mein treuer Knecht Pierre?
Pierre:
Ich sagt', die Aventür macht beaucoup de plaisier.
Remis:
Ja, die Aventür hat manch heroische Wendung genommen,
doch endlich sind wir zum Kerker des Fräuleins gekommen.
So bereite Dich, Pierre, nunmehr für die Schlacht,
bestaun' Deinen Herren in all seiner Pracht.
Wie mit lodernd Hoden ich befreie das Land,
von bösem Zauberers garstiger Band'.
Pierre:
Ich befrei' lieber die Magd von ihrem Gewand,
sonst bleibt mir zum Troste nur wieder die Hand.
Mag edler Ritter nach höherem streben,
ich will nur das nächste Weibe flachlegen.
[Abgang Remis und Pierre.]

Zweiter Akt
Akt 2, Szene 1
[Auftritt Klötorax, ein Buch lesend.]
Klötorax:
Wer will guten Kuchen machen,
der muss kaufen sieben Sachen.
Doch wer will den besten backen,
der muss in die Backform kacken.
Welch' humorlos Schund doch dieser Wicht,
hier in diesem Buch erdicht'.
[Auftritt Remis, mit gezogenem Schwert auf die Bühne stürmend.]
So habt doch Gemach, junger Rittersmann,
nun sagt mir, wie ich Euch helfen kann.
[Remis stößt dem Zauberer das Schwert in die Brust.]
Remis:
Sirb, böser Zauberer, so weiche hinfort,
befreit nun nach Rittersart sei dieser Ort.
Klötorax:
Ist das ein Schwert, das ich dort vor mir sehe?
Es geht nun zu Ende, oh wehe, oh wehe!
Ferne Gestade, von denen nie ein Wand'rer kehrte zurück,
vielleicht findet nun dort meine Seele ihr Glück.
[Abgang Remis, triumphierend.]
Schwarz' wird mir vor Augen, ist noch jemand hier?
will nicht sterben allein, ach, so redet mit mir.
Es geht nun zu Ende, oh wehe, oh wehe!
[Klötorax richtet sich auf, schaut sich um, legt sich wieder hin und bleibt ruhig liegen.]
Es geht nun zu Ende, oh wehe, oh wehe!
Der Rest ist Schweigen...
[Klötorax bleibt auf der Bühne liegen.]

Akt 2, Szene 2
[Auftritt Marie und Sophie, gefolgt von Pierre.]
Marie:
Welch lüster'n Strolch durch's Fenster hopste,
mir dreist das Kleid vom Leibe mopste.
Er stellt mir nach, mit Beinkleid lose,
noch nie ich sah solch pralle Hose.
Sophie:
Mir dünkt der Bube will uns haschen,
genüsslich uns im Stroh vernaschen.
Doch nicht mit mir Maid resolut,
denn dafür bin ich viel zu gut.
Pierre:
Och, Weiber, Weiber, flüchtet nicht,
kein' Maid bisher dem Pierre entwischt.
Beschleunig' ich nun meinen Schritt,
und hurtig treiben wir's zu dritt.
Marie:
Oh hilf, oh hilf, ein Sittenstrolch,
steckt voller Gier gar der alte Molch.
So lass uns, oh Räuber, doch bitte am Leben,
dann woll'n wir uns zu Zweit Dir hingeben.
Sophie:
Ja, dort im Schober, dort oben im Stroh,
kannst streicheln sanft Du meinen zierlichen Po.
Ohn' jed Zögern werd ich's Dir heftigst besorgen,
vom Aufgang des Mondes bis zum Nahen des Morgen.
Pierre:
Ihr schwatzt fast so viel wie mein idiotischer Herr,
doch von all dem will ich heut' hören nichts mehr.
Im Stroh wir uns wälzen wie Tiere so geil,
ohn' jedwed' Tabu bietet Körper mir feil.
Schweissnass unsre Körper aneinander wir reiben,
wenn's wie die Hunde im Stroh wir wild treiben.
[Abgang Pierre, Sophie und Marie.]
Klötorax:
Es geht nun zu Ende, oh weh, oh weh!
Doch bisher ich hier noch kein Lichtlein seh'.
Darum bleib' ich einfach hier noch darliegen,
am End' wird bestimmt G'vatter Tod doch obsiegen.
[Klötorax bleibt auf der Bühne liegen.]

Dritter Akt
Akt 3, Szene 1
[Auftritt Remis und Kunigunde.]
Kunigunde:
So stellt Euch doch nicht so tollpatschig an,
sonst muss der Schmiedegesell' an den Gürtel noch ran.
Denn auch wenn ich dank Euch die Freiheit der Liebe,
wird gesteuert mein Handeln nur mehr durch die Triebe.
Remis:
Glaubt mir, holde Maid, ich tu' was ich kann,
doch ich bin nur ein einfacher Rittersmann.
Bei all diesem Druck, bei all dieser Hast,
wird der Vollzug des Aktes für mich sehr zur Last.
Die plaisier die ist fort, das Feuer erloschen,
als hätt mit der Keul' wer den Sack mir verdroschen.
Doch nach Rittersleut' Art, und da können wir hoffen,
ist bald auch der Gürtel der Keuschheit hier offen.
Kunigunde:
Ihr elender Schwätzer, gehabt Euch hinfort,
hier zählt nur die Tat, und nicht leeres Wort.
Der Schmiedegesell' wird den Gürtel aufbohren,
da bin ich gewiss, bis mir schlackern die Ohren.
[Abgang Kunigunde, erbost und in Eile.]
Remis:
Da eilt sie davon, oh, dies prachtvolle Weib,
mir bleibt nur noch eins: diesen Dolch in den Leib.
So stoß nun ich den Stahl mir nach alter Sitte,
voller Kraft hinein in die Körpermitte.
[Stößt sich den Dolch in den Leib und stirbt.]

Akt 3, Szene 2
[Auftritt Pierre.]
Oh, diese beiden durchtriebenen Dirnen,
hatten Brüste wie Äpfel und Hintern wie Birnen.
Den Heuschober haben wir durcheinander gebracht,
ganz und gar prächtig war diese lüsterne Nacht.
So ist es zwar still, doch ich hör' es noch dröhnen,
tief in meinem Kopf, dieses lustvolle Stöhnen.
Das Weibsvolk erweckt' gar den Tiger in mir,
vollends ausgepumpt und leer doch steh' ich nun hier.
[Sieht die Leiche Remis.]
Siehe an, der Schwätzer ist tot, seine Seel' ist hinfort,
so verlass' ich mit meinen zwei Weibern dies' Ort.
Die Jüngere hat ne' Schwester in Nova Cataia,
dort legen wir uns vergnügt dann zu viert in die Heia.
[Abgang Pierre.]
Klötorax:
Weilt noch jemand hier? Merkt, ich bin noch nicht tot,
der jung' Rittersmann war ein ziemlich Idiot.
Nun muss ich sterbend den Chorus hier geben,
hätt er's richtig gemacht wär' ich nicht mehr am Leben.
Den Epilog sprech' ich dann von hier unten,
und ermahne zur Keuschheit Euch Leute dort drunten.
So sag ich Euch, das Wichtigste im Leben ist,
Aaaaaarrgghhhh...
[Klötorax stirbt.]

FINIS


Und ewig stöhnen die Räuber
Spoiler:
Und ewig stöhnen die Räuber

Eine erotische historio-pastorale melodramatische Tragikomödie in drei Akten
adaptiert und niedergeschrieben von Guy de Testicule, Comte de Porneaux, Artiste d'Erotique Extraordinaire et Chevalier d'Amour
im Jahre 2076 AZ

Gewidmet Sechser, dem Trollinger von der verwahrlosten Gestalt


Dramatis Personae
Dumpfbert, der Geist eines Räuberhauptmannes
Erwin, der Geist seines Adjutanten
Stork von Zork, ein verirrter Wandersmann
Anarêvien, eine betrunkene Elfe
Adailoé, ihre ebenso betrunkene Zwillingsschwester
Schimli Tuborgson, ein zwergischer Bierhändler
Drei Musikanten
Drei Tänzerinnen, nackend

Erster Akt
Akt 1, Szene 1
[Auftritt Dumpfbert und Erwin, zwei Geister.]
Dumpfbert:
Ja, ich komme! So's in den Hainen hallt,
im tiefsten Wald, durch tiefste Nacht.
Wanderer, hörst Du das nächtliche Stöhnen,
Dir durch die Ohren ins Zwerchfell dröhnen.
Es ist wie ein Hohn aus vergangener Zeit,
gewispert von Toten, noch immer bereit.
Ob tausend Jahr Schrecken, ob tausend Jahr Pein,
nach dem Tode wirst trotzdem Du triebig noch sein.
Erwin:
Wie Nachbars spitz Lumpie,
es ist zum totlachen,
doch ich bin längst verstorben,
mit wem soll ich's denn machen?
Dumpfbert:
Still, ich hör' Schritte durch Nachtesluft hallen,
vielleicht können wir spannen, ja, das würd' mir gefallen.
Ruhig, ruhig, darum sag' nun mehr kein Wort,
mit den Schatten verschmolzen, so scheinen wir fort.
[Auftritt Anarêvien und Adailoé, beide betrunken.]
Anarêvien:
Ich hab' wohl zuviel vom zwergisch Biere genossen,
denn es ist mir schon bis in die Ohren geschossen.
Ich höre noch immer wie der Zerg mich auslacht,
doch ich fürcht ich hab' mir grad' in mein Höschen gemacht.
Erwin:
Huuuuiiiihhhhh!!!
Dumpfbert:
Psssttt!!!
Adailoé:
Schwester, was war das? Hast auch Du es vernommen?
Mir schwinden die Sinne, bin noch immer benommen.
So schwül ist die Luft, oh, ich muss mich entkleiden,
nackt tanze ich hier zwischen Eichen und Weiden.
[Entkleidet sich und fängt an zu tanzen.]
Erwin:
Uihuihuihuihuih!!!
Dumpfbert:
Psssttt!!!
Anarêvien:
Jetzt hab' auch ich es gehört und bin ziemlich verstört,
doch hat mich Dein aufreizend Tanz auch betört.
Werfe fort meine Kleider, ich tu es Dir gleich,
so lass uns nackend baden just in dortigem Teich.
[Entkleidet sich ebenfalls.]
[Abgang Adailoé und Anarêvien.]

Akt 1, Szene 2
[Auftritt Stork.]
Stork:
Es ist kalt und düster, und ich hab' mich verlaufen,
sollt' wohl auf Reisen nicht mehr so viel saufen.
Doch was liegt dort im Grase, was fühlt meine Hand?
Es sind zwei Stück einer Machart von elfisch' Gewand.
Die nehm ich nun mit und werd' sie verkaufen,
dann hab' ich auch morgen noch Geld zum versaufen.
[Abgang Stork.]

Zweiter Akt
Akt 2, Szene 1
[Auftritt Adailoé und Anarêvien, nackend.]
Adailoé:
Wie erquickend und frisch jenes Wasser im Teich,
oh, ich fühl mich ganz wuschig, die Knie mir schon weich.
Doch, ach, welch ein Schreck, oh mein Schwesterlein,
wo sind denn bloß hin unsere Kleider so fein?
Anarêvien:
Vergiss doch die Kleider, die alten, die losen,
so lass uns gleich hier uns're Brüste liebkosen.
Mit alter Magie nach Elfenart,
mach ich zuerst dein Nippel hart,
um sie dann zärtlich mit der Zung' zu liebkosen,
während Blätter des Waldes im Windeshauch tosen.
[Adailoé und Anarêvien liebkosen sich einander.]
[Auftritt Schimli.]
Als Zwerg mit Bier ich handeln tu,
bin auf dem Weg nach Waldesruh'.
Bin aus dem Dun-Reich hergeschritten,
vermiss' Berge, Bier und Zwergentitten.
Doch was seh'n meine Augen hier voller Entzücken?
Zwei elfische Maid die sich nackend beglücken.
Beid' Weiber ich schon gegen Mittag getroffen,
und hab' auch geschwind untern Tisch sie gesoffen.
Heda, ihr wisst wohl wie ein Zwerg ist bestückt,
doch hat jemals ein Zwerg Eure Blüten gepflückt?
Adailoé:
Seid uns gegrüßt, Ihr zwergisch Wandersmann,
kommt einfach herüber und legt Hand bei uns an.
Denn was gibt es wohl Schön'res als Liebe zu Dritt?
Legt ab Eure Kleider, steigt auf und macht mit.
[Auftritt Musikanten und Tänzerinnen, tanzend.]
Erster Musikant:
Rein und raus, und raus und rein,
ja, darum geht's beim Stelldichein.
Schön in den Mund und in den Po,
das macht selbst grimmig Zwerglein froh.
Zweiter Musikant:
Raus und rein, und rein und raus,
vollzog'ner Akt ein Augenschmaus.
Der Zwerg trotz sein geringer Größ,
bestücket ist fürwahr pompös.
Dritter Musikant:
Durch zwergisch Hobel Spähne fliegen,
als Zwerg und Elf' im Grase liegen.
Lustvoll Stöhnen durch den Waldeshain hallt,
als beherzt der Zwerg beide Maiden durchknallt.
[Schimli, Adailoé und Anarêvien legen sich nieder und schlafen.]
[Abgang Musikanten und Tänzerinnen.]

Dritter Akt
Akt 3, Szene 1
[Dumpfbert und Erwin treten hervor.]
Erwin:
Uihuihuihuih!!!
Dumpfbert:
Das kannst laut Du sagen, mein Kamerad,
obwohl schon längst tot, bleibt uns hier nichts erspart.
Wie die wilden Tiere die Drei kopuliert,
die ganz grausig Stimmung sie uns ruiniert.
Erwin:
So schön hab' ich lang nicht mehr voyeurisiert,
das ganze Gescheh'n mich doch sehr hat plaisiert.
So lass' uns wie's seit jeher die Räuber machen,
die Szene verlassen mit einem gar gruselig' Lachen.
Dumpfbert und Erwin:
Haha!!! Hoho!!! Ihr lieben Leut',
mit der Erotique ist es Schluss nun für heut'.
Und bis nach Hause wird es Euch noch nachhöhnen,
der untoten Räubersleut ewiges Stöhnen.
[Abgang Dumpfbert und Erwin.]

FINIS


Der Eiserne Ritter von Klötenburg
Spoiler:
Der Eiserne Ritter von Klötenburg

Eine erotisches Melodram in drei Akten
niedergeschrieben von Guy de Testicule, Comte de Porneaux, Artiste d'Erotique Extraordinaire et Chevalier d'Amour
im Jahre 2076 AZ

Gewidmet ___________________________________


Dramatis Personae
Götz von Klötenburg, ein wack'rer Rittersmann
Pierre, sein getreuer Knecht
Justine, eine Jungfrau in Nöten
Clochard, ihr Vater
Spermobia, die böse Königin
Mabruk, ein grobschlächtiger Troll
Dildo, ein Halbling
Heinrich Töpfer, ein Zauberlehrling
Hermine, seine Freundin
Drei Musikanten

Erster Akt
Akt 1, Szene 1
[Auftritt Spermobia und Dildo.]
Dildo:
Oh Spermobia, mächt'ge Königin mein,
bald Euer Zauber vollendet wird sein.
Nur eine Ingredienz uns noch fehlt,
Jungfrauenblut das den Götzen beseelt.
Spermobia:
Durch schwarze Magie zum Leben erweckt,
wird er nächtlich tun für was ich ihn bezweckt.
Standhaft, nie müde und immer bereit,
wird er wohl mich beglücken zu jeder Zeit.
Dildo:
Den Troll werd' ich schicken hinaus in die Nacht,
schon morgen er wird uns die Jungfrau gebracht.
Mit diesem Dolche wir werden sie ritzen,
ihr vor dieser Statue die Kehle aufschlitzen.
[Abgang Spermobia und Dildo.]

Akt 1, Szene 2
[Auftritt Mabruk, Justine und Clochard.]
Justine:
Vater, der Unhold will mich zum Schlosse bringen,
darob Barden stets düst're Lieder tun singen.
Was will die bös' Königin ach nur von mir,
so helft, überlasst mich nicht diesem Tier.
Mabruk:
Jungfrau ... brauche Jungfrau.
Clochard:
Mit meiner Tochter du wirst nimmer wegrennen,
vorher werd' ich dein Kopf von den Schultern dir trennen.
Komm näher nur, du garstig Biest,
bis bald du schon deinen Schöpfer siehst.
[Mabruk baut sich zu voller Größe auf und schwingt seine Axt.]
Mabruk:
Du alter Narr, die Jungfrau ist mein,
sonst schlag' ich euch beiden die Schädel ein.
Clochard:
Nur über meine Leiche, du Strolch,
ins Herz ich werd' rammen dir diesen Dolch.
[Clochard und Mabruk kämpfen. Mabruk streckt Clochard nieder.]
Justine, vergib' mir, ich konnte nicht siegen,
d'rum tot ich muss jetzt auf der Bühne hier liegen.
[Clochard stirbt.]
Justine:
Oh nein, mein Vater, so geht nicht hinfort,
ohn' Euch ich allein an dies grausigem Ort.
Der Troll mich zur bös' Königin bringt,
die dann zu schändlich Taten mich zwingt.
[Mabruk nähert sich Justine und knurrt gar fürchterlich.]
Oh, garstig Unhold, vollend schändlich Tat,
mir armer Jungfrau wird heut' gar nichts erspart.
[Abgang Marbruk mit Justine.]

Akt 1, Szene 3
[Auftritt Götz und Pierre.]
Götz:
Es ist schon spät, die Nacht bricht herein,
hab' trefflich Lust nun auf Lende vom Schwein.
Ein ganzes Fass Bier tät' ich gerne verschlingen,
um gar heiter dann lustiges Liedgut zu singen.
Pierre:
Um Iatans Willen, nicht noch einen Bissen,
ich hab' mir bereits meine Seel' rausgeschissen.
Und letztes Bier wohl schlecht muss gewesen,
dem Wirt ich gekotzt hab' gleich hinter den Tresen.
Götz:
Noch viel du kannst lernen vom alten Ritter,
wie vermeiden kannst Pest, die Tollwut, den Tripper.
Nur wer zwanzig Bier am Stück trinken kann,
den schlägt der alt' Götz selbst zum Rittersmann.
Pierre:
An so manchem Tag da vermiss' ich Remus,
aber was soll das? Rien ne va plus.
Den alt' Ritter traf ich in Nova Cataia,
lüstern Hurenbock, Säufer und Pleitegeier.
Meine Weiber drei die zankten nur rum,
da wurd's mir schlussendlich im Süden zu dumm.
Nun reite ich hier gar zu nächtlicher Stund',
hab' Kopfschmerz, Durchfall, mein Hintern schon wund.
Mein Rückkehr ich nicht so mir vorgestellt,
als angeschlossen mich hab' diesem Weiberheld.
[Abgang Götz und Pierre.]

Akt 1, Szene 4
[Auftritt Dildo und Spermobia.]
Dildo:
Oh Herrin, laut hat es geklopft an der hölzernen Türe,
wollt Ihr, dass sogleich ich die werten Gäste reinführe?
Spermobia:
So spute dich, Dildo, und führ sie herein,
diese Nacht sie können Gesellschaft mir sein.
[Abgang Dildo.]
[Auftritt Dildo, Heinrich und Hermine.]
Ein Zaubergesell und ein' junge Maid,
beid' gut gebaut, doch sicherlich wenig gescheit.
Heinrich:
Wert' Dame, wir haben in diesem garstigen Wald,
verlaufen uns, es war so bitter kalt.
Spermobia:
Hab ich's nicht gesagt, ein Tölpel fürwahr,
dem armen Wicht krüm' ich heute kein Haar.
Für Kurzweil ich werd' ihn im Bette verführen,
werd' das Feuer der Lust ganz tief in mir spüren.
Das Mädchen überlass' ich dem Dildo klein,
dem fällt schon irgendwas Schweiniges ein.
[Abgang Spermobia, Dildo, Heinrich und Hermine.]

Zweiter Akt
Akt 2, Szene 1
[Auftritt Hermine, von Dildo verfolgt.]
Hermine:
Der gierige Halbling nicht mehr von mir weicht,
oh, sein Kopf mir nur gerad' unter'n Bauchnabel reicht.
Sein weißlich Sabber tropft schon auf den Boden,
gar mächtig geschwoll'n sind des Flussländers Hoden.
Dildo:
Das Mädchen ich treib in die Kammer des Schrecken,
dort werd' ich's besorgen ihr mit meinem Stecken.
Ob Schaukel der Liebe, Kreuz oder der Stuhl,
noch heute nacht wird sie zu meiner Buhl'.
[Abgang Dildo und Hermine.]

Akt 2, Szene 2
[Auftritt Spermobia und Heinrich.]
Heinrich:
Oh, werte Dame, was wollt Ihr von mir?
In Euren Augen seh' ich deutlich die Gier.
Meinen Zauberstab ließ ich zu Hause liegen,
d'rum wird hier wohl Eure Libido siegen.
Spermobia:
Halt's Maul und besorg's mir, du wilder Hengst,
ich will, dass du dich heute so richtig anstrengst.
Nimm dieses Stück Butter und nutze es wohl,
während ich's dir gekonnt mit der Hand runterhol'.
Heinrich:
Mein alt' Meister mir dies einst deutlichst verboten!
Was macht Ihr denn da? Mir den Anus ausloten?
Zu Hilf', nehmt Euren Finger ach hurtig da raus,
zu meiner Mutter ich will, schnellst wieder nach Haus.
Spermobia:
Nein, Bürschlein, du bist jetzt in meiner Kammer,
erst zeigst du mir wohl wo er hängt, der Hammer.
Sicherlich auch ohne dein' Zauberstab,
wirst halten die Nacht du mich auf Trab.
[Abgang Spermobia und Heinrich, jammernd.]

Akt 2, Szene 3
[Auftritt Götz, auf einem Weinfass sitzend und singend.]
Götz:
Ich beglückte ne' Maid in Xetoka,
die kaute die ganze Zeit Koka.
Ich beglückte ein Fräulein in Eisentrutz,
der stand der Pelz vor lauter Schmutz.
Ich beglückte ne Dam' in Medinia,
doch überraschend war plötzlich ihr Manne da.
Ich beglückte ein Mädchen in Xaopang,
das beim Liebesspiel immer kopfüber hang.
Ich trieb's auch mal mit n'er orkischen Braut,
die war des nächtens besonders versaut.
Ich liebte ne' Zwergin aus Eisenwald,
doch der waren immer die Füße kalt.
Und die Halblingsmaid in Huggelshausen,
die wollt nach der Lieb' immer Schweinsbraten schmausen.
[Auftritt Pierre, in Waffen, blutverschmiert.]
Pierre:
Herr Ritter, würdet bitte Ihr zur Hand mir mal gehen,
vor Schweiss und vor Blut kann ich kaum noch was seh'n.
Die Wächter ich getrieben bis hinter die Türen,
die am Boden tun sich schon längst nicht mehr rühren.
Es waren ihrer wohl neun oder zehn,
doch von diesen Schuften tut keiner mehr stehen.
Götz:
Wohlan, mein tapf'rer Waffenknecht Pierre.
Ihr macht mir hier beaucoup de plaisier.
Einer der Rüpel kriecht dort hinten noch rum,
so seid doch so freundlich und bringt in schnell um.
[Abgang Pierre.]
Währenddes ich dies edel Tröpfchen verkost,
recht zart zwar die Blume, doch im Abgang leicht Rost,
der Jahrgang könnt' wohl auch besser noch sein.
Was soll's? Schütt' einfach ihn mir in den Hals hinein.
[Auftritt Pierre, in Waffen, noch blutverschmierter.]
Pierre:
Mir dünkt mit den Burschen ist's jetzt wohl vorrüber,
d'rum lasst uns nun gegen dort zum Pallas hinüber.
Hör' gar grausiges Lachen und schrecklich Geschrei,
daher lasst uns nachseh'n eh die Nacht ist vorbei.
Götz:
So lass dir einen Rat von alt Rittersmann geben,
wer hinten bleibt der tut meist länger leben.
Es sei denn der Feind greift von hinten an,
dann sind zuerst die Hintersten dran.
Pierre:
Oh göttlicher Iatan, sei wohl mir gesonnen,
mit welch Irrem hab' ich dies' Aventür unternommen.
Wenn die Feind' mich heut Nacht nicht noch tödlich verletzen,
werd' Frau ich mir nehmen und zur Ruhe mich setzen.
[Abgang Götz und Pierre.]

Dritter Akt
Akt 3, Szene 1
[Auftritt Spermobia, Dildo, Mabruk und Justine.]
Spermobia:
So hat Mabruk seinen Autrag wohl beendigt,
und mir zeitens die Jungfrau ausgehändigt.
Zuerst wir sie opfern, dann werfen sie fort,
zu Zaub'rer und Freundin auf Leichenhauf' dort.
Mabruk:
Höhöhöhö ... Leichenhaufen ... hehe.
Jungfrau dann tot ... hohoho.
Dildo:
Scheusslicher Troll, jetzt seid endlich still,
weil auch ich jetzt endlich was sagen will.
Just zu diesem Zweck und Grunde,
setz' Liebestrank ich ihr an den Munde.
Damit sie in Liebe ihr Leben verliert,
und durch schwarze Magie damit Leben gebiert.
[Auftritt Götz und Pierre, mit gezogenen Waffen.]
Götz:
Ich werd' mir nur schnell diesen Liebestrank borgen,
dann tu ich's Spermobia so richtig besorgen.
Wohl in der Küche werd' ich's mit ihr treiben,
und mir gleich danach noch einen Snack einverleiben.
[Reisst Dildo den Liebestrank aus der Hand und wirft sich die protestierende Spermobia über die Schulter.]
[Abgang Götz und Spermobia.]
Pierre:
Oh, dieser lästerlich verflucht Hurenbock,
lässt wieder allein mich hier stehen wegen Weiberrock.
Ich gegen Übermacht, je suis perdu,
so sei nun mein Motto: Rien ne va plus!
[Pierre stellt sich Mabruk und Dildo im tödlichen Zweikampf. Die drei kämpfen. Schlußendlich gewinnt Pierre und Mabruk und Dildo gehen zu Boden.]
Puh, was für ein Kampf, ich spür all meine Knochen,
daraus könnt ich mir gewisslich ne' Suppe nun kochen.
Was ist das an mir für ein übler Geruch?
Hab' am Bein wohl ne'n offenen Splitterbruch.
Justine:
Oh, mein Herr, habt Dank, Ihr habt mich gerettet,
zum Dank der Lieb' Band uns auf ewig verkettet.
Nimmer sah ich solch prächtiges Mannsbild vor mir,
so nehmt mich zur Frau und bringt fort mich von hier.
Pierre:
Mit gebrochenem Bein kann ich kaum zwar noch stehen,
aber dies' Schmerz wird auch bald vorüber gehen.
Noch heut' Nacht kommen wir beide uns nah,
und morgen schon geht's vor den Traualter.
So kannst versüßen Du mir meinen Ruhestand,
wenn ablegst Du rasch nun Dein Schlafesgewand.
[Abgang Pierre und Justine.]

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Re: Lyrik und Gedichte für Antamar

Beitragvon Taron Gunquast » Fr 21 Jun, 2013 16:50

Ich probiers auch einmal:

Am Ende der Zeit

Eine Insel am Ende der Zeit
gegen alle Unwetter gefeit
vergessen ist die Lage
vergessen über die Tage

Voller Gärten schwarzer Rosen
dort ist das Land der Seelenlosen.
Keine Angst vor Schmerz und Pein
Leben bloß um zu sein
vergessen ist die Lage
vergessen über die Tage

Der Insel Schicksal ist unbekannt,
denn Niemand uns ihren Namen nannt
vergessen bleibt die Lage
vergessen über die Tage.
Taron Gunquast
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Re: Lyrik und Gedichte für Antamar

Beitragvon Aigolf » Mo 28 Jan, 2019 20:42

Eiseskälte liegt
über dem Zenit,
verlorene Zeit
, - mein Haar wird grau,
alleine sind wir mit dem Mond,
wär ich doch für immer da ,
anstatt im Himmel losgelöst fürwahr
Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme.
Du bist deine eigene Grenze, erhebe dich darüber.
Flüchtig wie Träume und Schatten,unberechenbar wie der Tau und der Blitz,so ist das Leben
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