nachdem ich mich in den letzten Tagen ein bisschen durch die Threads der letzten 1-2 Jahre geklickt habe, sind mir einige Gedanken gekommen, die ich gerne mit euch teilen und eure Meinung dazu hören würde.
Das erste Thema sollen dabei die Serverkosten sein:
In einem der Threads wurde u.A. über Höhe der Serverkosten diskutiert und wie diese idealerweise gemeinschaftlich finanziert werden können. Leider schien es bisher dabei geblieben zu sein, dass die Unkosten wohl bei Tommek hängenbleiben. Es ist nachvollziehbar, dass er sein Baby nicht einfach so abschaltet, nur weil er am Monatsende draufzahlt, allerdings fände ich es doch ne schöne Geste, wenn sich die Community zumindest anteilig daran beteiligt. Ich kann für mich sagen, dass es ein schönes Gefühl der Wertschätzung wäre, wenn es nach so viel Schweiß und Blut, die ich in ein Projekt gebuttert hätte, zumindest einige gäbe, die bereit wären dafür einige Groschen springen zu lassen. Was uns auch schon zum nächsten Thema führt:
Wie kann Antamar finanziert werden, ohne dass der Spielbetrieb darunter leidet:
Um gleich den Elefanten im Raum zu nennen: Werbung wird es nicht sein. Ich habe vor einiger Zeit auf einem Imageboard mit etwa 20k aktiven Nutzern eine längere Diskussion des Admins mit der Community dazu verfolgt und der Tenor war, dass klassische Bannerwerbung praktisch nichts mehr abwirft. Außer ein paar Wenigen, die betrunken vor dem Rechner sitzen und sich verklicken, werden diese Seiten vollkommen ignoriert - von Leuten die mit AdBlocker unterwegs sind ganz zu schweigen. Fairerweise muss man natürlich dazu sagen, dass ein Imageboard nochmal anderen Traffic generiert als Antamar. Hier werden keine 40mb-Videos oder tausende von Memes am Tag hochgeladen, aber gemessen an der Nutzerzahl wird klassische Bannerwerbung kaum mehr als ein paar Cent im Monat abwerfen. Ein schwacher Trost, dafür dass man das Prädikat "frei von Werbung" abgibt.
Eine Alternative wäre sicherlich aggressivere Werbung zu schalten, z.B. in Form von Videos, die auch mehr abwerfen. Aber seien wir ehrlich: müsste man bei jedem Charakterwechsel ein Video anschauen, wären wohl auch die Letzten bald weg.
Natürlich gäbe es noch die Möglichkeit einen Ingameshop zu betreiben oder gewisse Premiumfeatures für Accounts einzuführen, aber wie viel sowas tatsächlich abwirft, kann wohl keiner sagen. Im Gegenzug darf man sich dann "Pay2Win"-Gejammer anhören.
Die meiner Meinung nach beste Option wäre hier ein freiwilliges Beteiligungsmodell. Somit kann jeder selbst entscheiden ob und wie viel er Antamar finanziell unterstützen möchte. Umgesetzt werden könnte das u.A. über Patreon. Die nehmen zwar eine gewisse Gebühr, ermöglichen aber anonyme Spenden und so ein Patreon-Symbol wird von einem Großteil der Internetcommunity eben auch direkt mit Seriosität assoziiert. Zusätzlich könnte man noch Spenden über PayPal oder direkt per Banküberweisung ermöglichen, falls sich jemand extrem daran stören sollte, dass nicht 100% seiner Spende bei Antamar landet. Damit zumindest teilweise zusammenhängend, möchte ich dann auch zum letzten Punkt kommen.
Antamars Facebook-Account braucht ein konstanteres Aktivitätsmuster:
Auf die Gefahr hin, dass sich hier der ein oder andere, der dafür mitverantwortlich ist / war, auf den Schlips getreten fühlt, möchte ich trotzdem das Thema Facebook ansprechen. Wenn man unserem Lehrstuhl für Marketing glauben darf, ist eine der goldenen Regeln im Online-Marketing, dass es besser ist keinen Social-Media-Account zu haben, statt eines Verwaisten. Und wenn wir ehrlich sind, ist Antamars SM-Account mehr als verwaist:
- Ein Post im Jahr 2020
- Der Vorangegangene ist etwa ein Jahr alt, zusammen mit einigen weiteren innerhalb einer kurzen Zeitspanne
- Danach kommt wieder eine größere Lücke: 19.04.19 - 14.10.18
Wenn ich als potentiell interessierter P&P-Rollenspieler zufällig auf FB auf Antamar stoße, denke ich doch sofort, dass das Spiel entweder tot oder mindestens im Maintenance-Mode ist und ich gar nicht mehr mit neuem Content rechnen muss. Hätte ich persönlich Antamar via FB wiederentdeckt, hätte ich mich wohl geärgert, dass es jetzt tot ist und wäre weitergezogen.
Soll der FB-Account also eingestampft werden?
Nein! Antamar braucht neue Spieler! Die Tatsache, dass jeder mitarbeiten kann, bedeutet, dass es eine positive Feedbackschleife gibt: mehr neue Spieler -> mehr neuer Conent -> Antamar wird interessanter -> potentiell mehr neue Spieler und Alte bleiben länger bei der Stange.
Tatsächlich ist Facebook mehr als nur geeignet um neue Spieler zu werben, weil man hier genau seine Zielgruppe anwerben kann. Jemand hat den Account von Ulysses Spiele geliked? Zielgruppe! Orkenspalter geliked? Zielgruppe! Zwar kenne ich die Preisrange nicht, mit der man bei Facebook werben kann, allerdings sollte das durchaus erschwinglich sein. Meine alte Studenteninitiative hatte eine Crowdfundingkampagne, bei der wir mehrfach auf Facebook gesponserte Werbung geschaltet haben und besagte Initiative war damals noch kein Jahr alt und hatte ein kümmerliches operatives Budget.
Um auf FB aber neue Spieler anwerben zu können, muss erst wieder Aktivität in den Account. Dafür braucht es auch gar keinen großen Aufwand. Tommek notiert sich einfach alles was er zwischen zwei Posts implementiert und fasst das dann zusammen. Der Text kann dabei komplett einfach gehalten werden. Hier mal ein Beispiel wie sowas aussehen könnte:
- Hallo Leute, hier unser 1. Update im Monat Juni:
- - x neue Zufallsbegegnungen haben ihren Weg ins Spiel gefunden
- - y neue Gruppen-Zufallsbegegnungen sind jetzt verfügbar
- - z neue Quests warten jetzt darauf, von euch entdeckt zu werden
- - Wir haben ein neues Achivementsystem implementiert
- - Die Region Buxdehude ist jetzt im Spiel bereisbar
- Ihr seht also, es lohnt sich. Schaut doch mal rein!
Der Aufwand für einen solchen Post liegt bei wenigen Minuten. Wenn es aber jeweils zum 15. bzw 30. /31. ein solches Update gibt, wird der Account langsam mit Leben gefüllt und behält man das Aktivitätsmuster bei, kann man nach 6-9 Monaten auch Werbung schalten und neue Spieler ranholen. Und hier kommt auch der Bogen zum Thema Finanzierung: Hat man erst mal ein Beteiligungsmodell etabliert, kann man einen Teil davon sammeln, um den nächsten Werbepost zu finanzieren.
So das war jetzt ein ziemlicher Brocken...
Ich weiß wir Studenten stehen im Ruf, zu glauben, wir hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und erzählen den Alten gerne wie der Hase läuft, aber vielleicht hilft mein Post ja doch dabei, weitere positive Entwicklungen bei Antamar anzustoßen. Dieses Spiel hat das Potential die P&P-Nische zu einem ordentlich Teil auszufüllen - es wäre wirklich schade, wenn die Aktivität hier vollständig einschläft, weil auch der harte Kern irgendwann keine Lust mehr hat und Tommek das Licht ausknipst.
Fragen? Anregungen? Bin gespannt auf eure Meinungen!