Hallo,
da ich keinen Thread dazu gefunden habe, eröffne ich einen neuen. Nachdem ich gesehen habe, dass jemand schon fleißig Bücher lektoriert und auch schon Lieder als spachlich schlecht korrigiert wurden, möchte ich zur Diskussion stellen, wie sinnvoll das eigentlich ist.
Ich war bei solchen Texten bisher recht zurückhaltend und habe - wenn überhaupt - nur Tippfehler korrigiert. Der Grund dafür ist, dass Sprache in der Kunst eigentlich nicht falsch sein kann und es eben einen großen Bestandteil der Kunst ausmacht, dass Sprache dort nicht streng nach den amtlichen Regeln "gleichgeschaltet" wird. So kann ein Editor zum Beispiel einem fremdsprachlichen Autor mit seinen Fehlern auch seinen Stil rauben, bis hin zur Sinnverfremdung. Da ich selbst schon "ältere" Texte übersetzt habe, weiß ich, dass es dazu unterschiedliche Ansätze gibt. Die einen versuchen möglichst viele der sprachlichen Eigenheiten in der Zielsprache darzustellen und nehmen bewusst in Kauf, dass das Resultat fremd bis holprig wirkt, andere passen alles rigoros einem wahrgenommenen Standard an.
Wie das einige sicher schon vermuten, hänge ich eher dem erstgenannten Ansatz an. Nun müssen wir in Antamar glücklicherweise nichts übersetzen und uns nur noch die Frage stellen, ob wir Texte, die nicht direkt mit dem Spieler, sondern dem Spielcharakter kommunizieren auch an unsere Rechtschreibregeln anpassen wollen. Ich fände dies schade, da auch Fehler einen spezifischen Stil eines Autors ausmachen können. Natürlich verstehe ich, dass einige denken "Das ist doch falsch!", aber es ist eben Literatur von einem Autor und der hat mitunter seine Macken.
Die Weltbeschreibung und Reisebeschreibung, Questtexte, etc. stellen diesbezüglich natürlich eine andere Gattung Text dar.
Es ist noch früh und ich bin noch müde, doch ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich ausdrücken, was ich meine. Zumindest die Philologen, Editoren und Übersetzer von literarischen Werken werden das Dilemma kennen ...