Träge und Undurchschaubar liegt der Nebel über den Totensümpfen bei Birh-Kichem...
Die Sonne tut sich schwer an diesem Frühlingsmorgen die Schwaden aus Dunst und Fäulnis zu durchschneiden. und so gibt der Nebel kaum einen blick auf die Umgebung frei.
Vorsichtig und mit tastenden Schritten arbeitet sich der junge Ork durch die Untiefen des Sumpfen, vorbei an Nebelbänken, toten Bäumen und Sumpflöchern.
Mit einem anderen Ork verfolgt Byazzugh bereits seit einer Stunde die Fährte eines wilden Ogers. Ihr Ziel ist es den Riesen lebendig zu fangen und ins Dorf zu Ihrer Sippe zu schaffen.
Etwas unsicher blickt er sich nach seinem Freund aus der Sippe um, denn er hatte Ugurhkan aus den Augen verloren, da er durch eine Untiefe einen kleinen Umweg machen musste.
Sein Blick streift umher und er glaubt seinen Freund immer wieder ausgemacht zu haben, doch im Sumpf ist bei solch einem Nebel wie heute, vieles eine Täuschung für das Auge. Nach einer Weile hat er zumindest die Spur des Ogers wieder gefunden und so setzt Byazzugh sein Jagt fort in der Hoffnung seinen Freund in der Nähe der Spuren wieder zu finden.
Nach einer weiteren viertel Stunde durch den Sumpf den Spuren hinter gibt der Nebel den Blick für den jungen Ork auf eine steinerne Ruine freu. Die Mauern bis auf den Grundriss eingefallen, ist nur noch der Eingang, in das einst zehn auf fünfzehn Schritt große Gebäude erhalten. Neben diesem sind die Gebeine eines Ritter oder Soldaten in Plattenrüstung gelehnt. Auffällig für den Ork sind das Symbol einer Sanduhr mit Waage auf der Brustplatte und das schwere Buch in der linken Hand. Die wuchtige Waffe liegt in mehreren Teilen Neben dem Toten und es macht den Anschein dass das Skelett den Ork aus leeren Augenhöhlen auffordernd anstarrt.
Plötzlich glaubt Byazzugh Stimmen zu hören und so lässt er den Blick ab von den Gebeinen des Toten und sucht nach dem Ursprung , diesen kann er auch sofort ausmachen, den es ist Ugurhkan, der mitten im Raum des verfallenen Gebäudes kniet und vor sich hin murmelt.
Vorsichtig nährt er sich seinem Freund und spricht ihn mit seinem Namen an, dieser scheint aber nicht zu reagieren, und so versucht er es erneut mit etwas kräftiger Stimme:
„Ugurhkan, was machst du hier“ spricht er ihn laut an.
Diesmal sieht Ugurhkan auf...
Byazzugh meint das Ugurhkan ihn ansieht, doch zu dessen entsetzen muss er feststellen, dass Ugurhkan keine Augen mehr hat und nur noch aus seinen blutigen Augenhöhlen in seine Richtung starrt.
In der rechten hält er den gebrochenen Teil einer Hammerartigen Waffe die aber auf der gegengesetzten Seite eine Klinge besitzt. In der linken ein großes Medaillon oder einen Kristall der orange Leuchtet. Im inneren dieses Kristalles scheint Byazzugh eine Bewegung war zu nehmen, wie einen schwarzer Nebelschleier.
Mit einem lauten durchs Mark gehenden Schrei aus Tausend gequälten Seelen reist der Ork den Hammer in die Luft und lässt diesen auf das Medaillon nieder sausen. Aus Intuition heraus schnellt Byazzugh nach vorne um seinen Freund aufzuhalten, die Zeit scheint in diesem Moment so zäh wie Kiefernharz zu fließen, doch kommt sein Einsatz Sekunden zu spät.
Der Hammer mit Klinge an einem Ende trifft auf den Kristall und lässt ihn in einer Explosion aus tausend Scherben und roten Blitzen bersten.
Die Wucht der Explosion ist so enorm, so dass der junge Ork nach hinten gegen den Türstock des verfallenen Gebäudes geschleudert wird.
Für einen Augenschlag scheint alles still zu stehen eh die Welt beginnt für Byazzugh auf die Seite zu kippen. Der Sturz dauert nicht lang, doch das Krachen beim aufschlagen auf dem harten Steinboden kündigt mehrere Knochenbrüche an. Byazzugh versucht gegen die Dunkelheit anzukämpfen, die am Rande seines Sehfeldes beginnt.
Der Kampf dagegen wirkt aussichtslos und der Schmerz der gebrochenen Knochen schießt immer stärker wie die zunehmende Brandung bei Beginn eines Sturmes durch seinen Körper.
Doch bevor sich seine Augen schließen kann er noch einen letzten Blick auf den Riss werfen welcher beim bersten des Kristalles im Gefüge der Welten entstanden ist und der Kreatur die aus diesem emporsteigt….