In einer Ortschaft, welche die beliebte Frucht in ihrem Namen trägt, hoffst du natürlich, mehr über Kirschen erfahren zu können. Du wirst auch nicht enttäuscht, verfügt doch Kimre Ertész, der Geschäftsführer des hiesigen Buchladens, über die wahrscheinlich größte Sammlung an allerlei Werken über Obst im Allgemeinen und über die Gattung Prunus im Besonderen. Leider stehen sie nicht zum Verkauf, weshalb du dich mangels Zeit lieber den anderen angebotenen Büchern zuwendest.

Von den Wänden schimmern blattgoldenene und blauglasierte Steinchen. Sie lassen ein dutzend Mal abwechselnd den auretianischen Doppeladler und den Elefanten von Chufur El Agirot erhaben auf die Besucher der Bank herniederblicken. Es ist dir, als wolle die örtliche Filiale der auretianischen Reichsbank herausstellen, dass der Glanz des alten Imperio auch hier im Süden noch nicht vergessen ist. Doch da wird der Anklang an alte Größe auch schon von der hunzligen, alten Bankiersfrau zunichte gemacht: "Der Nächste Bitte!", kräht sie in schlechtem Aurento, und meint damit unmissverständlich dich.

Eine helle Klingel bimmelt fröhlich, als du die Tür zum Laden öffnest und eintrittst. Du stehst in einem eher kleinen, dämmrigen Raum, der durch einen gewaltigen Tresen in zwei Bereiche geteilt wird. Hinter dem Tresen an den Wänden siehst du jede Menge Regale, gefüllt mit allerlei nützlichen Gegenständen wie Bürsten, Geschirr oder Schiefertafeln, aber auch von der Decke hängen etliche Dinge wie Seile, Hängematten oder Strickleitern.

Ein freundlich lächelnder Mann steht hinter dem Tresen: "Seid gegrüßt! Was darf es sein?", fragt er, während er sich mit seiner linken Hand durch sein schütteres Haar fährt. "Keine Sorge, falls etwas nicht hier in den Regalen ausliegt, dann wahrscheinlich nur, weil es zu sperrig ist und ich es deswegen in meinem Lager aufbewahre." Bei den Worten deutet er auf eine Tür zwischen den Regalen, die dir im ersten Moment gar nicht aufgefallen war. "Also nennt einfach Euer Begehr und ich werde schauen, was ich vorrätig habe und Euch einen guten Preis machen."

Hier wurde nicht gekleckert, hier wurde geklotzt! Schon während du die Stufen hinauf zum Eingangsportal steigst, kannst du die vielen Ornamente bewundern, die in den Sandstein gehauen wurden. Das Innere des Gebäudes ist mit weißem Marmor verkleidet, wobei mit blauem und grünem Marmor Farbakzente gesetzt wurden. Bunte Glasmosaiken stellen in den großen Fenstern des Hauptraumes diverse Szenen rund um den Weinanbau und die Herstellung desselben dar.
Es braucht einige Zeit, um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten und so stellst du mit Verwunderung fest, dass du schon der nächste bist, als dich der freundlich lächelnde Mitarbeiter hinter dem Schalter fragt, was er für dich tun könne.