Ausgabe vom 26. Lichtmond
LOKALES TAGESGESCHEHEN
NUN IST ES GEWISSHEIT - BRIGG ANTJE ADELHEID GESUNKEN
Vellhafen trauert um Sebastianus Kiepensand, Wilhelm Breugelmann und Carolus Rüder
Inzwischen ist es traurige Gewißheit: Die Brigg Antje Adelheid ist in der rauen See vor Nordahejm gesunken.
Die Überlebenden des Unglücks, fünf Personen der Besatzung und fünf Passagiere, kamen am gestrigen Tag in Vellhafen an und berichteten den Eignern des untergegangen Schiffes, der Kaufmannsfamilie Rüder, von der Unglücksnacht.
Die Brigg war in ein Gefecht mit Piraten verwickelt, konnte aber deren Enterversuch erfolgreich abwehren und die Angreifer besiegen. Sämtliche Piraten, die nicht im Gefecht gefallen waren, wurden über Bord geworfen. Drei Besatzungsmitglieder sowie zwei Passagiere der Antje Adelheid, die Erfahrungen in der Seefahrt hatten, wechselten daraufhin auf das erbeutete Piratenschiff. Sie sollten dieses in den Hafen Nordahejms zur Reparatur bringen.
Der Kapitän der Antje Adelheid, ein Schwiegersohn der Röders und als Knauserer bekannt, war der Meinung, dass sein ebenfalls angeschlagenes Schiff weiter segeln kann. Er wollte aus Kostengründen mit der Brigg Vellhafen erreichen, um es in der heimischen Werft reparieren zu lassen.
In der kommenden Nacht jedoch zog eines der gefürchteten Unwetter auf und die angeschlagene Antje Adelheid ging mit Mann und Maus unter. Nur zwei Seeleute und drei Passagiere konnten eines der Rettungsboote erreichen und wurden von einem Fischer aufgenommen und nach Nordahejm gebracht.
Mit dem reparierten Piratenschiff und den traurigen Nachrichten im Gepäck liefen die Geretteten heute Morgen in den Hafen unserer Heimatstadt ein. Mit unbewegtem Gesicht hörte sich der junge Friedrich Röder, Sohn des beim Unglück ertrunkenen Corolus Rüder, dem Vorsitzenden der Kaufmannsgilde, die Berichte der Überlebenden an. Demnach wurde sein Vater beim Versuch in ein Rettungsboot zu steigen, über Bord gespült, Ein anderer sah nach dem Untergang der Antje Adelheid die Galeonsfigur im Wasser treiben. Daran sollen sich unser Oldermann Kiepensand und Stadtrat Breugelmann geklammert haben. Er selbst konnte ins Rettungsboot gezogen werden, aber als man die Galionsfigur erreichte, war niemand mehr da.
Die Stadt Vellhafen ordnete eine offizelle Trauerzeit von drei Tagen an. Alle Flaggen wehen auf Halbmast und im Tempel wurden beim Altar des Aigos ein extra Tisch für all die Kerzen aufgestellt, die die trauernden Vellhafener für die Verstorbenen anzünden. Für das Totengeläut, morgen vor dem Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen, werden alle Glocken in Vellhafen läuten, da die große Glocke des Tempels gestohlen und bisher noch nicht wieder aufgefunden wurde.
Dieses Unglück wird weitreichende Folgen für Vellhafen haben. Nach der dreitägigen Trauerzeit wird man versuchen Kandidaten zu finden, die sich als Nachfolger für die Ertrunkenen zur Wahl stellen. Immerhin müssen gleich drei wichtige Positionen neu besetzt werden, es gilt einen neuen Oldermann, einen Gildenvorsitzenden und einen Stadtrat für das Händlerviertel zu wählen.
Ertrunken am 19. Lichtmond dieses Götterlaufes:
Carolus Rüder, Sebastian Kiepensand und Willem Breugelmann.
Möge Nergas sie in seinem Reich aufnehmen und ihnen Frieden schenken
Carolus Rüder, Sebastian Kiepensand und Willem Breugelmann.
Möge Nergas sie in seinem Reich aufnehmen und ihnen Frieden schenken
ANTAMARWEITES GESCHEHEN
SELTSAMES LEBEWESEN IN AIVARUNISCHER STEPPE ENTDECKT
Tierkundler sind sich nicht einig um was es sich handelt
Ein seltsames, pferdeähnliches Tier wurde von einer Gruppe Abenteurer, die in der aivarunischen Steppe unterwegs waren, entdeckt. Da es sich bei einem Mitglied der Gruppe um einen begnadeten Maler handelt, fertigte dieser sogleich ein Abbild des beobachteten Tieres an.
Ist es ein "Chamäleoner"? Handelt es sich dabei um eine seltene Pferdart?
Einige erfahrene Tierforscher teilten uns auf Nachfrage mit, dass ihnen ein solches Tier noch nicht untergekommen ist. Einzig ein Professor unserer Vellhafener Universität stellte während eines wissenschaftlichen Kolloquiums der Bibliothekskunde fest, dass in einem sehr alten Buch der Steppenelfen ein solches Tier beschrieben ist und dort "Chamäleoner genannt wird.
Es handelt sich um eine Pferdeart deren Kopf Ähnlichkeit mit einer Echse hat. Das Tier soll in der Lage sein, zu Tarnzwecken seine Fellfärbung in ganz kurzer Zeit auf jedweden Hintergrund zu ändern. Alle Versuche ein solches Tier zu fangen waren vergeblich. Sobald das Tier bemerkt, dass man seiner habhaft werden will, geht es in den Tarnmodus. Dieser Farbwechsel ist so effektiv, dass man die Tiere weder mit bloßem Auge noch mit einem Fernrohr sehen kann. Auch das aufspüren mit Hunden war erfolglos. Der Chamäleoner versprüht nämlich während der Flucht im Tarnmodus aus einer großen Drüse seitlich am Kopf eine Flüssigkeit, die Gerüche neutralisiert.
Inzwischen stellt die Universität eine Gruppe Forscher zusammen die sich auf die Suche nach dem seltenen Tier machen soll.
SPRUCH DES TAGES
Pass bloß auf. Ich hab dich im Auge!